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XI. Ein neuer Apparat zur Untersuchung des Nasenrachcn- raumcs und des Kehlkopfes VOll Dr. Sehall% St~bsarz~ ~. D. in Dresden. (Hierzu Tafel II und II[) Trotz der grossen Zahl yon Apparaten, welche zur Be- leuchtung des lqasenraehenraumes und des Kehlkopfes angegeben wurden, sind wir noch nieht in der Lage~ in einem derselben die Anforderungen befriedigt zu sehen~ die wir im Interesse der praktischen Medidn mit RUeksieht auf Leistungsf~i, higkeit, Ver- wendbarkeit und Kostenpreis zu stellen berechtigt sind. Zu dieser Ueberzeugung braehte reich die eigene Prtiftmg verschiedener sehr verbreiteter derartiger Instrumente, z. B. der yon L e win, Tobold und v. Bruns, sowie die Betraehtung der versehie- denen, gegen andere Erfindungen zum Theil mit grosser Seharfe ausgestatteten Vorwtirfe, welehe wir fast in jedem Lehrbuehe der Larynffoskopie finden. Auf eine speeielle Kritik, wie das z. B. Weil mit dem Tobold'sehen Apparat that, m~ehte ieh reich aus versehiedenen Grttnden nicht einlassen und wiederhole deshalb nut, dass mh" obengenannte Apparate zur Pharyngoskopie und Rhinoskopie, welehe ja, WiG dies Semeleder ~) sehon be- tonte, weir mehr Lieht erfordern, als die Laryngoskopi% eben nieht ausreiehten. Ieh entschloss reich daher, auf physikalisehe Gesetze und mehr noeh auf den Versueh reich sttitzend, mir selbst einen Apparat zu construiren. Dieses Vorhaben gelang mir naeh zahl- reiehen dreij~hrigen Versuehen mit Erzielung yon, wie mir seheint, 1) Die Rhinoskopie. Leipzig 1862.

Ein neuer Apparat zur Untersuchung des Nasenrachenraumes und des Kehlkopfes

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Page 1: Ein neuer Apparat zur Untersuchung des Nasenrachenraumes und des Kehlkopfes

XI.

Ein neuer Apparat zur Untersuchung des Nasenrachcn- raumcs und des Kehlkopfes

VOll

Dr. Sehall% St~bsarz~ ~. D. in Dresden.

(Hierzu Ta fe l II und II[)

Trotz der grossen Zahl yon Apparaten, welche zur Be- leuchtung des lqasenraehenraumes und des Kehlkopfes angegeben wurden, sind wir noch nieht in der Lage~ in einem derselben die Anforderungen befriedigt zu sehen~ die wir im Interesse der praktischen Medidn mit RUeksieht auf Leistungsf~i, higkeit, Ver- wendbarkeit und Kostenpreis zu stellen berechtigt sind. Zu dieser Ueberzeugung braehte reich die eigene Prtiftmg verschiedener sehr verbreiteter derartiger Instrumente, z. B. der yon L e win, T o b o l d und v. B r u n s , sowie die Betraehtung der versehie- denen, gegen andere Erfindungen zum Theil mit grosser Seharfe ausgestatteten Vorwtirfe, welehe wir fast in jedem Lehrbuehe der Larynffoskopie finden. Auf eine speeielle Kritik, wie das z. B. W e i l mit dem Tobold ' sehen Apparat that, m~ehte ieh reich aus versehiedenen Grttnden nicht einlassen und wiederhole deshalb nut, dass mh" obengenannte Apparate zur Pharyngoskopie und Rhinoskopie, welehe ja, WiG dies S e m e l e d e r ~) sehon be- tonte, weir mehr Lieht erfordern, als die Laryngoskopi% eben nieht ausreiehten.

Ieh entschloss reich daher, auf physikalisehe Gesetze und mehr noeh auf den Versueh reich sttitzend, mir selbst einen Apparat zu construiren. Dieses Vorhaben gelang mir naeh zahl- reiehen dreij~hrigen Versuehen mit Erzielung yon, wie mir seheint,

1) Die Rhinoskopie. Leipzig 1862.

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nicht nnr fiir dis Bsleuchtung, sondern auch fiir dis tibrige Technik der Untersuehung so wesentlichen Vortheilen, dass ich reich flit entschuldigt halts, wenn ieh sine kurzs Besehrsibung meines Apparates in Folgendem zu geben mir erlaube.

Die allgemeine Teehnik der Pha~Tngoskopie, Rhinoskopis und Laryngoskopie als bekannt voraussetzend, bertthrs ich nut die Theile derselben speeiell, deren Bespreehung dis besondere Construction der yon mir angegebensn Instrumente nothwen- dig maeht.

Dsr Zweek ebsn bertihrter Untersuehungsmethgdsn ist~ dis in den I:IShlen der Nass, des Nasenraehenraums, Kehlkopfes und tier LuftrShrs befindliehen Organe zu betraehten. Da genannte Raumliehkeiten dem Lichte directen Zugang nur in geringem Maasse oder gar nieht gestatten, mttssen wit durch erweiternde und liehtrefleetirends Instruments, also Nasenspiegel, Zungsn- halter, Kehlkopf- oder Raehenspiegel etc. den Strahlen einsr geeigneten Liehtquelle die zweekdientiehe Riehtung geben.

Betrachten wir znerst, welehe Liehtquelle sieh am meisten zu gedaehter Untersuehung eignet.

Das S o n n e n l i e h t , w e i l e s am intsnsivsten ist und dis Organe in ihrer nattirliehen Farbe erseheinen lasst, wiirde naeh dem Urtheile der meisten Autoren jede anders Liehtquetle ent- behrlieh maehen, wenn es uns jeder Zeit zur Verfiigung stands. Leider ist es in unsersu Breiten oft woehenlan~ gar nieht, ja in gleieher Reinheit, d. h. unter gleiehen atmospharisehen Ver- haltnissen nur wenige Tags im Jahrs zu haben.

Das e l e k t r i s e h e L i e h t , naeh F o u e a u l t ' ) 2,/3% starker als das Sonnenlieht, wurde seiner Intensitat halber eine vor- ztigliehe Liehtquelle darbieten, wenn nieht die Umst~ndtiehkeit und Kostspieligkeit seiner Erzeugung die allgemeine Verwen- dung unmSglieh maehte. Dasselbe gilt yore elektrisehen Liehte dutch Elektromagnetismns erzeugt.

Das M a g n s s i u m l i e h t ist ebenfalls als zu theuer ~) uu- brauehbar.

Das D r u m m o n d ' s e h e Lieht, erzeugt dureh Gltthen yon Kalk in dutch reinen Sauerstoff verbrenneudem Wasscrstoff, land vorzUglieh in v. B r u n s und Z i e m s s e u warme Vertheidiger~

1) E i s e n t o h r , Lehrbueh der t?hysik. 10. Aufl. Stuttgart tS70. S. 262.

2) Vo l to t in i , Die Anwendung tier Galvanokaustik etc. 2. Auft. W[en 1871, S. 63.

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besonders seit man statt Wasserstoff Leuehtgas verwendete~ und verdient gewiss alles ihm gespcnde~e Lob, wenn nicht Kost- spieligkeit') und Umst~ndliehkeit der Herstellung des ntithigen Sauerstoffes aaeh diesen Apparat als ftir die Praxis nicht zweck- miissig erwiese.

S a u e r s t o ffg a s in Verbindung mit anderen Beleuchtungs- matcrialien, ein Verfahren welches T u s e o angab, P h i l l p p s 2) speciell bearbeitete und V o l t o l i n i (1. c. S. 63) noeh jetzt ver- wendet~ trifft ebenfalls der bei der vorigen Lichtquetle letzt- genannte Vorwurf.

L e u e h t g a s ist nieht tiberall zu J~aben und zeiehnet sieh selbst mit den Argand'sehen Brennern nieht dutch Liehtintensit~t vor den neuesten und grSssten Petroleumbrennern aus.

Von c o n c e n t r i s c h e n Doehten~ wie sie F r e s n e l in Ver- bindung mit Polygonallinsen und Totalreflexion ftir Seeleuchte- zwecke mit grossem VolCheile in Anwendung zog, muss man wegen Kostspieligkeit und GrSsse der zu constmirenden Apparate absehen.

Was endlich das yon W i n t r i c h ~) vorgesehlagene d i f f u s e T a g e s l i c h t anlangt, so ist dasselbe der versehiedenen Be- deekungen des Himmels halber sehr schwankend und racist zu sehwach, so d a s s e s sich wohl kaum ftir Laryngoskopie ein- btirgern~ in keinem Falle aber, weuigstens nach den jetzigen Nethoden~ ftir die Pharyngoskopie irgend welche Bedeutung er- langen wird.

Ich wende reich nun zu de m gewShnlichen Leuchtmateliat. Was die ftir Pharyngoskopie and Laryngoskopie el"forderliche Liehtstarke anbelang~, so ist der alte Streit nicht beigelegt, naehdem bewiesen worden ist, dass man bei StreichhSlzchen- beleuchtung den Kehlkopf sehen und dass man dasselbe auch mit einfachem Tageslichte erreichen kann. Warum hat man dann die obenerwghnten Lichtquellen alle versueht? Warum preisen dann fast alle Autoren ~) die Intensit~tt des Sonnenliehtes?

1) Tobold, Handbuch der Laryngoskopie. Berlin IS69. S. 19. Der Ziemssen'sche Apparat kostet bei Dubosq 300 Frcs.

2) Der Sauerstoff. Berlin 1871. 3) Vorl~ufige Mittheilung tiber die Benutzung des zweckm~issig ab-

geblendeten zerstreuten Tagesliehtes zur 0to-, Ophthalmo- und Laryngoskopie. Mediein. Neuigkeiten. 7Nr. 15. Erlangen 1864.

4) Semeleder a. a. O. S. 7. -- v. Bruns, Die erste Ausrottung einesPolypen in der KehlkopfshShle. Tiibingen 1862. S. 49. -- Fourni~.

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Fr i~nke l ~) sagt sehr richtig: ,,Wir ftirchten nicht fiir einen An- f~inger in der Laryng'oskopie gehal~en zu werden~ wenn wir auf die Intensit~t der Beleuehtung einen so grossen Werth legen." Fest steht so viel, dass eine Liehtsti~rke ertbrderlich ist, welehe uns gestattet, in dem in tiefer Nacht liegenden Nasenraehenraum Neubildnngen~ Uleerationen, Eiterbelege, ja selbst Sehwellungen und Rbthungen der Sehleimhaut~ and zwar in der Distanz bis zu 30 Cm. deutIieh zu erkennen.

Ieh wShle daher nieht die sonst wegen ihrer vorwiegend blauen und violetten Strahlen so angenehmc Rtibtilflamme, son- dern das Lieht, welches reich an gelben und grtinen, also blen- denden, aber datum aueh wirksamsten Strahlen~ die grilsste Lieht- st~rke bietet und doch tiberaI1 leicht in gater Qualifier zu beschaffen ist, n~tmlich das P e t r o l e u m l i e h t . Mein Brenner hat 35 Mm. Durchmesser, der Oelbeh~lter (s. Tat: II u. III. Fig. 1) besteht der bequemeren Aufstellung, Ftillung, wie der Vermeidang sti~rkerer Petroleumverdampfung halber aus Eisenbleeh and steht auf einem Sti~nder~ der leieht ein Htiher- und Tiet~rstellen der Lampe erlaubt. Der Branddoeht gestattet trotz peripherischer und eentraler Luftzufuhr doeh eine gleiehmi~ssige Regelang und wird dutch einen Saugdocht gespeist. :)

Etude pratique sur le laryngoscope. Paris 18t;3. S. 19. - - S e m e l e d e r , Die Laryngoskopie. Wien 1863. S. 12. - - 5 I o u r a , Trait4 pratique de Laryngoscopie et de Rhinoscopie. Paris 1864. S. 18. - - v. B r u n s , Die Laryngoskopie und die laryngoskopische Untersuchung. Tiibungen 1865. S. 24. - - T i i r e k , Klinik der Krankheiten des Kehlkopfes and der Luft-

'rShre. Wien 1866. S. 134. - - T o b o l d a. a. 0. S. 10. - - V o l t o l i n i a. a. O. S. 54.

1) Die taryngoskopische Beleuchtung. Deutsches Archiv f. klin. ]~Ied. XII. Bd. S. 545.

2) Fri iher verwendete ieh, veranlasst durch Versuche mit Sauerstoff, zur Verst~irkung der Ftamme eine centrale Brandr~itire und sind die bisher verkauften Apparate damit versehen. In neue~ter Zeit bin ieh davon zuriiek- gekommen, weil der Gewiuu an Lichtintensitht nicht im Verhiiltniss stand zu dem nicht ganz zu beseitigenden Uebelstande der intensiveren WN~me- entwiekelung und des zu raschen Yerkohlens des Doehtes.

Gleich bier ftige ich ein, dass ich auch den yon S i l b e r (Silberlicht) angegebenen Brenner , der als patentir t mit eincm schr einfachen Oel- reservoir versehen allein sehon 9 Thlr. kostet , versueht habe, ohne eine dem hohen Preise entsprechende erhebliehe Liehtst~irke zu bemerken, wean- gleieh sieh jaieht verkennen l~isst, dass er ]iingere Zeit als alto iibrigen Brenner constant brennt , well er vermi3ge seiner besonderen Construction den Doeht sehr wenig angreift.

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ttier mtiehte ich mit ganz besonderem Nachdrncke betonen, dass, um immer das gleieh ~nte Lieht zu erhalten~ die Lampe ether sorgsamcn Pflege bedarf. Mehrih.eh habe ieh bet Aerzten und zwar bet Speeialisten zu meinem Erstaunen gesehen, wie sie bei gelbrotll-brennender Flamme und wahrseheinlieh nut quartaliter geputztem Cylinder untersuehten.

Es gibt trotz aller Gegenbehsuptung yon Lampenerfindem und Fabrikanten effeetiv kein mittelst Doehten verbrennendes Leuehtmaterial~ welches li~ngere Zeit eine vollst~tndig gleieh- massig leuehtende Flamme gew~thrte, well die unvermeidliehe Verkohlung des Doehtes und die theilweise Verstopfung der feinsten den Doeht zusammensetzenden iSlleitenden Rtfhrehen naeh und naeh zunimmt, der Sauerstoff night mehr zu der veNriisserten Brennfliiehe gleiehmiissig in innige Bertthmng treten kann und somit nut eine nnvollkommenere Verbrennung der anstretenden Petroleumdampfe stattfindet. Sehon einfaehe unparteiisehe stun- denweise Beobaehtung ether vorher wohl vorbereiteten Petroleum- flamme tiberzeugt dureh den Augensehein~ wie die Flamme immer trtIber und trtiber wird. Bet Versuehen mit Photometern, die ieh spi~ter erw~hnen werde, wurde eonstatirt, dass eine Versuehs- flamme in ether Stunde yon 9 Liehtstiirken .auf 4,5 herabsank. Um diesen Uebelstand mtigliehst zu vermindern, muss der Doeht an jedem Untersnehungstage seines Brandsehorfes mit Itinweg- nahme yon 2--3 Mm. des nnter demselben befindliehen Doehtes mittels ~ ether seharfen~) Lampenseheere entkleidet werden. Femer muss tier Oelstand ira BehNter stets mSgliehst hoeh sein~ da erst bet reiehtieher Nahrungsznfuhf die Lampe das ~Ieiste leistet. Ein angebraehter Oelmesser ti~sst anf einen Bliek dig I![She des Oelstandes erkennen. Noeh hat man beim Anbrennen des Doehtes wohl daranf zu merken, dass man denselben nur soweit heraus- dreht~ his die Flamme die Einkerbung des Cylinders gerade knapp ttberragt. Es vergehen einige Seeunden bis der den Doeht passirende 0elstrom in den Gang gekbmmen ist. Erst nun dreht man den Doeht langsam und nut so welt herans, dass die Flamme einen ruhig~ gleiehmitssig brennenden, weissen Flammeneylinder darstellt. Ieh betone dieses Verfahren beim Anbrennen speeiell~

1) Eine stumpfe Lampenscheere, wie sie in jedem H~ushalte im Ge- branch sind, schneider die feinsten 0elcylinder des Dochtes nicht durch, sondern quetscht sie unvermeidlich mehr oder weniger zu. Ebensd ver- ursacht blosses Abwischen des Dochtes Verschmierung und Yerstopfung desselben.

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well es ein ganz gewShnlicher Fehler ist, dass in der Eile der Doeht zu weit herausgedreht wird. Es steigt dann na,Gb>"4~urzem, ~nseheinend sehr intensivem Brennen die Flamme l~d~'~--~'getbrother Farbe und langen Spitzen im Cylinder in di~2~-he , weil yon der zu gross gewordenen Dochtfl:,iehe zu v~'JPetroleumgas ent- wiekett wird, nieht vollst~tndig v e r b r e n n t ~ l so die Flamme f~trbt.

Ist der Gylinder rein, der Oelstand ~ioeh, der Doeht gut ab- gesehnitten und vorsiehtig angebrannt~ so wird man~ wie ieh, mit der Reinheit und Intensitat der Liehtquetle stets zufrieden sein. Ebengenannte Eigensehaften waren aueh Veranlassung, dass tterr Prot: Dr. L ~ s e h e den Apparat Nr das hiesige Poly- teehnieum als starke, reine Liehtquelle zu optischen Yersuehen angesGhafft hat, naehdem er auf speetroskopisehem Wege die sehr gleiehm~ssige Farbenvertheilung der Flamme dargethan hatte.

Nun hat K i r e h h o f P ) nachgewiesen, dass ein glt~hender, also LiGht ausstrahlender KSrper Licht yon derselben Wellen- l~tnge absorbirt. Wir werden also die Liehtinsensit~tt einer homogenen Liehtquelle nicht erh~hen kSnnen, wenn Mr sic in den Krtimmungsmittelpunkt eines Reflectors anbringen. Ziehe ieh aber in Erw~gung, dass jede Flamme night vollstandig ho- mogen ist, so kann iGh wohl annehmen, dass ieh eine Licht- verst5rkung erhalte, wenn ieh racine Flamme zwisehen den Krtimmungsmittetpnnkt eines eylinderfSrmigen Reflectors und den letztern selbst stelle. Die Liehtstrahlen werden yon der Cylinder- fl5ehe divergent refleetirt und werden so dureh Reflexion zu Theilen tier Flamme, yon denen sic nieht ausgingen, die night homogenen Flammentheile verstitrken k~nnen. Ob dureh Zurtiek- werfen tier W~trmestrahlen ein erh~htes Gltihen tier Kohlen- theilehen bewirkt wird, lasse ieh dahingestellt. Dass aber eine Verst~rkung der Liehtintensit~t stattha.t, lehrt der Augensehein und das photometrisehe Experiment.

Der einfaehe Cylinderrefleetor, den ieh anwende, ist eine mit Zinkweis ausgekleidete Thonzelle~)~ 'weteher tier Boden fort- genommen ist und in deren Wandung eine Oeffnung zum Aus- tritte der Liehtstrahlen" angebraeht wurde. Die Thonzelle wird einfaeh fiber den Brenner gesttllpt und dient zugleieh zum Ab- blenden des tibrigen Liehtes.

1) Eisenlohr a. a. O. S. 210. 2) Versuche mit auf Kupfer plattirtem Silber missgliiekten, indem die-

selben die tlitze nicht aushielten. Spiegel aus massivem Silber oder yon Platin wurden als zu theuer vermieden.

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Um nun das Licht il) den Nasenraehenraum oder den Kehl- kopf zu leiten, bcdient man sich einfacb t) und doppelt reflec- tirten Lichtes. Das erstere benutzen wohl noch einzeine Autoren, ohne dass sic den Vorwurfzurt ickweisen kSnnen, dass der Unter- suebende sigh fortwi~hrend durch eigene KSrpertheile das Licbt nimmt. Man ist daher allgemein zum doppelt reflectirten Lichte iibergegangen, indem Ynan das Lieht mittelst eines vor oder neben dem Auge des Untersuehenden befind]ichen Spiegels in den Rachenraum des zu Untersuehenden und Yon bier mittelst Rachenspiegels in die zu betrachtenden KSrperhiihlen refleetirt.

Hier ~) mtissen wir nun auch den Hauptliehtreflex hervor- zubringen suehen und sind dabei an bestimmte Maasse gebunden.

Um mit emmetropisehem Auge kleine Gegenstande genau zu sehen, wtirde eine Annfi.herung auf 20- -25 Cm. wiinsehens- werth sein. Wie welt kann ich nun das zu untersuehende Organ dem Auge n~thern? Zwischen dem Untersuehenden und Unter- suchten muss ein Zwisehefiraum bleiben, um die Strahlen der seitlieh befindliehen F lamme (Taf. II . u. I IL Fig. 1.) mit dem Beleuehtungsspiegel aufzutkngen und um die n(ithigen Instruments in die Mund-, resp. NasenhShle einfUhren zu k(innen. Dieser Zwisehenraum wird allgemein anf 4 - - 5 " gesetzt und babe ich denselben fiir meinen Appars, t auf 14 Cm. fixirt. Der Abstand yon der Mundiiffnung bis zur hinteren Raehenwand betragt 3" oder 8 Cm., und ebensoviel die Entfemung Yon der hinteren Raehenwand big zur Stimmritze resp. Choaneneingi~ngen. Diese Maasse nehmen T U r e k (1. e. S. 117) und L u s e h k a 3) an, F r ~ t n k e l (1. c. S. 541) bestiittgt sic durch Messungen an Leben- den und ieh fand diesetben durch Messungen an guten Abbil- dungen2) Sehliesslieh nahm ieh an 60 Individuen directs Mes-

1) Es ist ein verbreiteter Fehler, die einfucb, n~imlich dureh den Raehen- spiegel, reflectirte Beleuchtung mit dem Namen ,,direete" zu belegen. Voa einer directen Beleuehtung kann man nur bei Besichtigung des lgasen- rachem'aumes yon vorn, des mittleren :Raehenraumes und des Kehlkopfes auf die yon ¥ o l t o l i n i a. 0. O. S. 71 angegebene Weise reden.

2) C z e r m a k, Der Kehlkopfspiegel. Wien 1863. S. 28 beriehtigt meines Wissens zuerst S e me 1 e d e r's f~lsehliehe Ansieht~ den Hanptliehteffect auf die hintere Raehenwand, also auf den Rachenspiegel einzustellen.

3) Der Kehlkopf. Tiibungen 1871. S. 49. 4) Poli tzer , Wandtafeln zur Anat. des Gehitrorgans. Wien 1873. Nr.¥.

- - Braune , Anatom. Atlas. Tab. I. a. und Tab. II. -- Ri id inger , Topo- graphlseh-chirurgische Anatomie des Mensehen. I. u. II. Abth. Tale1 VII. - - v. Bruns , Atlas zur Laryngoskopie. Tiibingen IS65. Tafel I.

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sungen der Entfernung yore Rande der Zg,hne zur hinteren Rachenwand vor nnd ihnd dabe~ allerdings Sehwankungen yon 7~5--9,5 Cm. und eine Durehsehnittszahl yon 8,55.

Beachtet man nun diese erheblichcn Schwankungen, und welter, dass die hintere, die obere Rachenwand~ Tubeneingiiuge, Choanen und mittlerc Muschcln um mehrere Cm. differirende Ent- femm~gen g'eben und, wie diese Differenzen bei verschiedenen Altern und Geschlechtern noch wesentlich wachsen, so liegt wohl klar auf der Hand, dass yon einem genauen Maasse ilberhaupt keine Rede sein kann.

Schliesslieh habe ich den Weg des Versuches eingeschlagen und naeh zahlreichen Proben gefunden, dass ich im Durehschnitt sowohl ftir Pharyngoskopie als Laryngoskopie am beseen gethan hub% den Hauptlichteffect auf 28 Cm. vom Augenspiegel einzu- stellen~ so dass also bei 14 Ctm. Distanz des Mundes des Krankcn yore Spiegel noch 14 Cm. als Entfernung yore Mundrande bis zum Rachen-, resp. Kehlkopfbilde entfallen.

Alle Hohlspiegel brechen nun das Licht, welches sie em- pfangen, naeh dem einfachen Gesetze

1 1 1 F-- ~' -}- a

wenn F den Brennpunkt des Spiegels a' Entfernung der Licht- quellc und a den Vereinigungspunkt der reflectirteu Lichtstrahlen zum Flammenbflde bedeutet.

Es ist bekannt und aus obiger Formel leicht abzuleiten~ dass das Flammenbild jenseits des Krtimmungshalbmessers steht, wenn die Lichtquelle sich zwischen Brennpunkt und Krtlmmungs- halbmesser des Spiegels befindet; es ist dabei grSsser und ent- spreehend liehtsehwgcher.

Steht die Lichtquelle im Krtimmungshalbmesser des Spiegels, so tritt das Bild in die gleiche Entfernung und ist gleieh gross.

Steht die Flamme jenseits des Krttmmungshalbmessers, so erseheint das Bild diesseits desselben und 'ist kleiner, dafUr aber lichtstih'ker. Ein anderes physikalisches Gesetz lautet: Die Lieht- intensititt steht ira umgedrehten Verh~iltnisse mit dem Quadrate der Entfernung vom leuchtcnden K~irper.

Stclle ieh also die Liehtqucllc sehr nahe, so gewinne ieh zwar Licht, aber es vertheilt sich daftir dem ersten Gesetze ent- sprechend auf eine gr~ssere Flttche. Stelle ich die Lichtquelle fern, so kann ich weniger Licht fassen~ gewinne aher uieder dureh das klcinere lichtst~rkere Bild. Was ich auf der einen

A~chiv fiir 0hreJ~heilkunile. X, B4. (Neue FoIge. I'~. Bd ) 10

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Seite gewinne, entfNlt mir auf der andern. Die einen unter- suehen mit dem vergrSsserten, die andern mit dem verkleinerten Flammenbilde, ieh w~thle die Mitre und nehme das Flammenbild im Krttmmungshalbmesser.

Dementspreehend muss ieh einen Spiegel yon 28 Cm. Krtim- mungshalbmesser verwenden, da, wie wir oben sahen~ der Haupt- liehteffeet auf 28 Cm. erreieht werden soll.

Je gr~sser nun der Spiegel~ um so grSsser die Liehtmenge~ die er auihehmen kann. Dennoeh setzen aueh bier GrSsse des Oeffnungswinkels und der Preis gewisse Grenzen, wenn aueh der erstere Grund hier wenig in F r ~ ' e kommt, da es sieh nieht um Herstellung eines optiseh rieh~igen Bildes, sondern nur um eine m~gliehst grosse Vereinigung yon Liehtstrahlen handelt. Der you mir angewendete Spiegel (Taf. II. u. I II . Fig'. 1 .2 .3 . ) hat 12 Cm. Durehmesser. Derselbe ist doppelt durehbohrt and zwar so, dass beide L~eher nieht blos in gleieher Entfernung yore g i t te lpunkt des Spiegels~ sondern aueh mit demselben in einer Graden liegen. ~)

Es wird so binoeul~res Sehen ermSglieht, dessen Nutzen yon vornherein so am Tage liegt, dass ieh reich auf einen Be- weis der Vorzt~ge desselben nicht einzulassen brauehe.

Man sehlug vor~), den Spiegel vor die Nase oder die Stirn zu stellen, um mit beiden Augen dartiber oder darunter weg- zusehen. W e i P ) besprieht dits binoenl~re Sehen, indem man mit einem Auge dureh den Spiegel, mit dem andern neben dem-

l) Nachdem meine eigne Idee, die Spiegel doppelt zu durehbohren, sehon yore Glassehleifer und Opticus ausgefiihrt war, erfuhr ich aus Ttirck, dass sehon l~Ioura: TrNt~ pratique de Laryffgoseopie et de Rhinoscopie, Paris t 864, eine ~ihnliche Anwendung mittheitt; er sagt S. 26 : . . . . refleeteur, muni de deux trous excentriques disposes sur un m~me horizoatale. Les trous ~troits out chaeun de 15 /~ 20 mitlim~tres de longueur, ils sont separ~s Fun de lautre par uu intervMle de 40 ~ 45 millim~tres et permettent de voir l'image laryngienne avee les deux y.eux. Ce reflecteur nous sert prin- eipaIement pour ~elairer ]e larynx ~vee la lumi~re solaire diffuse.

Daraus, dass er ihn plqncipalement ftir diffuses Lieht, also gewiss selten anwendete, und dass er auf S. 28 obigen Buches deu Concavspiegel auf der Stirn zu befestigen und dann unter dem Spiegel weg mit zwei Augen zu sehen anr~th, geht hervor, wie wenig Werth er auf die Verwen= dung doppelt durehbohrter Spiegel tegte und wie er den Hauptwerth, die g~instige Stellung der Sehachsen zur Centralachse des Spiegels und des Liehtkegels gar nicht erkannte.

2) v. Bruns , Atlas zur Laryngoscopie. Tfibingen i865. Taf. IV. 3) Die Gewinnungvergr6sserterKehlkopfbilder. Heidelberg 1872. S. ll.

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selben vorbeisieht, eine Method% die gewiss yon den Meisten unwillktihrlich geiibt worden ist.

Der Werth des binocul:~iren Sehens wurde somit anerkannt, aber es ist eine andere Frage hier aufzuwerfen: Ist es denn tiherhaupt miJglieh~ mit beiden Augen die Choanen oder den Kehlkopf zu sehen? Die unsere beiden Retinae treffenden Meht- strahlen mtissen ebenso divergent austreten, wie unsere Sehaehsen convergent zum Bilde stehen. Es handelt sieh also darnm: Be- schr~nkt nieht Mundrand oder Isthmus t~ueium~ so wie es z. B. der i~ussere Gehtirgang thut, das Ausfallen so divergenter Licht- strahlen ?

Nun ergaben mh" 60 Messungen an Lebenden~ dass die Pupillen zwischen 53 und 67 Mm. Abstand batten, w~hrend bei 54 Individuen also bei 90°/o der Untersuehten .die Sehwankung sich zwisehen 56 und 63 hielt. Die Durehsehnittszahl betrug 59,8 Mm. Es ergab sieh ferner, dass bei mSgliehst welt und rund geSffnetem Munde die MundhShen zwisehen 30 und 42 Mm. die Mundbreiten zwisehen 34 and 59 Mm. sehwankten.

Nehme ieh nun als weiten Pupillenstand 63 und stelle die Pupitlen in Fig. 4 (Taf. II. u. III.) naeh e und b, nehme den Sehnittpunkt der beiden Sehaehsen, also das Choanenbild in a an, der bei 2S Cm. Entfernung des Bildes vom Spiegel, wie wir oben sahen, nnd mit Rtieksicht darauf, dass unsere Augen sich 3 Cm. hinter dem "Augenspiegel befinden, bier 31 Cm. yon der Linie c b absteh L setze ieh d e als Entfemung der Sehaehsen in der NundSffnung und diese also 14 Cm. vom Bilde a~ so ist

eb : de ~--- ag : af , 6,3: de ~ 31 : 14,

oder in Mm. 63 : de ~--- 310 : 140 de ~ 630 : 140

3t0 de ~ 28,45.

Da nun obige 60 Messungen sowohl in ttShe als Breite des Mundes selbst in dan Minimalga-t~ssen die Zahl 28,45 tiber- schreiten, so ist damit bewiesen, dass die MundSffnung ftir bino- eul~tres Sehen nieht zu klein ist.

Noeh k~Snnte man an den Isthmus faucium denken. Derselbe befindet sich vom Choanenbilde, wie wit oben sahen, 8 Cm. entfernt; ieh setze ihn dementspreehend in Figur 4 (Tafel II u. HI.) naeh hi

t0.

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cb : hi ~ ag : a k 6,3 : hi - - 31 : $

hi ~ $.6~3

31 hi ~ 16725 Mm.

Ein Isthmus faucium kleiner als 16~25 Mm. kann aber nur bei ganz abnormer Bauart oder sehr hypertrophirten Tonsillen vorkommen~ gehSrt also zu den sehr seltenen Fallen oder ist dutch Operation zu erweitern. Ein Hinderniss fttr binocul~ires Sehen finder also auch an dieser Stelle nicht start.

Ein wirkliches Hinderniss entsteht erst (lurch die in einzelnen F~illen erforderliche Anweudung yon Raehenspiegeln, die kleiner sind als 16725.

Leieht kanIi man sieh im Uebrigen an meinem Apparate dureh abweehseindes Schliessen des einen und des andern Auges tiberzeugen, dass ein binocul~res Sehen stattfindet und dabei noch einen Vortheil~ n~imlieh den eines wesentlich vergr~ssel~en Gesiehtsfeldes beobachten, indem man bei Gebrauch des rechten Auges den rechten~ des linkes Auges den linken Theil des Bildes, welches wir mit beiden Augen vollst~ndlg erblieken~ nicht sehen kann. Es erhellt hierbei zugleich~ dass nur das Centrum~ also der Theil des Bildes, weleher dem Schnittpunkte der beiden Sehachsen am n~chsten liegt~ wirklieh blnoeul~r gesehen wird.

bIun ist der Einfa.tlswinkel der Lichtstrahlen immer dem Ausfallswinkel gteich und ieh muss daher das beobaehtende Auge m~gliehst nahe dem Centrum des Lichtkegels~ also aueh dem des Spiegels anbringen, und will ieh mit beiden Augen in gleiehem Sinne veffkhren, so muss ieh sie mit dem Centrum auf eine Grade stellen~ wie dies bei meinem Spiegel durch Stellung der SehlScher der Fall ist. Es erhellt hierbei~ wie falseh die vielgebrauchte Methode ist~ mit einem Auge dutch den Spiegel und mit dem anderen neben demselb'en vorbeizusehen~ da hier das eine Auge sich im Centrum des Lichtkegels, alas andere sich mn den vollen Radius des Spiegels yore Centrum entfernt befindet.

Die L~cher meines Spiegels halten 10 Mm. im Durehmesser ~ d sind in ihrem Centrum 54 Mm. yon einander entfernt.

lqehme ieh mit Ber~ieksiehtigung obiger Abst~inde unserer Pupillen als Mittelabstand 60 Mm. und ziehe in Erw~igung, dass dieselben sieh ihrer anatomischen Verhaltnisse zur iN'ase und

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Stim halber in Wirkliehkeit circa 3 Cm. hinter dem Spiegel befinden und unsere Sehaehsen sieh 2S Cm. vor dem Spiegel sehneiden sotlen, so ergibt obige Construction (Tar. II. u. III. Fig. 4) nnd Rechnung, dass die Abstande der Sehaehsen beim Passiren des Augenspiegels und somit also aueh die Centren der SehlScher noch 54 Mm. entfernt sein mtissen. Die Construction bleibt immer dieselbe u n d e s ist selbst bei bedeutendem Abweiehen yon der Durchschnittszahl der Pupillenabstande, also 60 Mm., der Fehler ein sehr kleiner, wenn wir einfach annehmen, dass die Abstande der SehlSehereentren immer 6 Mm. ldeiner sein mtissen, als die der Pupillen des betreffenden Untersnchers. Im Allg'emeinen aber k~nnen Leute, deren Pupillenabstande in tier gewCihnlichen Norm, also zwisehen 56 und 63 Mm. sieh befinden, mit dem Spiegel untersuehen, den ich f~dl" meinen Pupillenabstand yon 60 Mm. vel"wende.')

Die GrSsse des Spiegels bietet hierbei noch den Vortheil, dass Mund und Nase des Un~ersuehenden vet den direeten Ex- halationen des Kranken geschtitzt sind, eine Annehmlichkeit, die in gewissen Fallen, z.B. Ozaena, Syphilis, nieht zu unter- seh~tzen ist.

Die Fixirung des Augenspiegels, meines Wissens aller Ap- parate, gesehieht nun an einem excentrischen Theile desselben. Ieh ziehe es vor, meinen Spiegel durch ein Kugelgelenk voll- st~indig centriseh zu befestigen, wodureh mir tier grosse Vortheil erw~ichst, dass bei alien Stellnngs~nderungen des Spiegels dessen Centrum und die Centralaehse des Liehtkeffels immer unver- andert bleibt, wodureh allein eine sehnelle und siehere Einstellung des ttauptliehteffectes ermSglicht wird.

Suchen wir nun die Stellung, welehe der Kranke am Apparate einnehmen muss, damit seine zu untersuchenden Organe in der oben erw~ihnten Entfernung sieh veto Spiegel befinden, und die Mittel, wie er diese Stellung schnell erreichen und rnhig und sicher einhalten kann.

Zun~chst gebe ich dem Kranken gewisse fixe ~) Punkte, indem ieh am Tische ein Halteblech anschraube (Taf. II. u. III. Fig. 1), an welches der Patient wahrend der Untersuehung seinen Kopf

1) Bei etwaiffer Bestellunff meines Apparates wiirden Collegen, deren Pupillenabstand nicht zwisehen 56 und 63 Mm. f~llt, das Maass anzugeben h~ben, damit dann die SehlScher entsprechend angebracht werden.

2) yon Bruns ~. a. O. S. 37 erkennt auch an, dass ,,in der Regel" die Fixirung des Kopfes des Kranken nothwendiff sei.

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seitlich anlegt. An dem vorderen tlande dieses Blcehes ist eine absehraubbare Querstange in der Hi, he yon 47 Cm. tiber dem Tisehe befestigt, auf welche der Kranke seine Spina nasalis auf- lcgt und so gegen jede Sehwankung each der Seite oder naeh vor oder rtiekwitrts zwci fixe, ftiblbare HaItpunkte gewonnen hat, die er mit gutem Willen und geringer Energie leieht fest- halten kmm.

Hierbei Iege ieh hohen Werth darauf; dass die Stellung des Kopfgs eine st~rk vornttber g'eneigte ist, wie cs yon mehreren Antoren, insbesondere yon M e r k e l und Vo t to l in i , seharf beton wird. 1) Der Letztere gibt an~ dass Gaumen und Zapfchen im ersehlafftea Zustande in gedaehter Stellueg des Kranken dutch ihre eigene Schwere each vorn sinken ned so den Raum zwisehen ihnen selbst und dem Zungengrunde vergrtissern~ zugleieh abet auch in dieser Lage gegen Bertihrung mit dem Raehenspiegel am meisten gesehtitzt sled. V o l t o l i n i sagt in der oben eitirten Arbeit S. 17 sehr wahr: ,,Gelingt die Rhinoskopie nicht ohne Hebung des Zgpfehens, so gelingt sic noch weniger mit Hebung desselben." Ieh trete dieser Ansieht vollstandig bei, indem ieh nie mehr einen Zi~pfehenhalter anwende.

Ein zweiter Grund, der die vorniiber geneigte Stellung so vortheilhaft maeht, und auf den meines Wissens noeh Niemand aufmerksam gemacht hat7 ist tier, dass unter Concavstellnng der ttalswirbels~nle sigh diese yon der SeMidelbasis entfernt nnd somit eine Vergr~sserung des Raumes zwisehen Gaumen nnd hinterer Raehenwand eh~treten muss. Eine Betrachtung des Skelets oder tier betreffenden Abbildungen in obigen Atlanten liisst die Riehtigkeit der entwickelten Ansieht leieht begreif?n. So ist es aueh nnr mtiglieh~ wie Autoren die horizontale oder gar wie M o u r a (1. e.) und T t t r ek (1. e. S. 103) die naeh hinten gebeugte Stellung ftir Pharyngoskopie empfehlen konnten, indem sic jedenfalls den Kopf stark naeh yore drtieken ned so die Halswirbelsiiule eoneav stelleu liessen. In jedem Falle entg.ing ihnen der yon V o l t o l i n i erw~hnte geMss sehr wiehtige Factor des Nachvornsinkes der Weiehtheile des Gaumens und datum empfeMen genannte Autoren aueh so eifrig die Zi~pfehenhalter.

Von einer gleiehzeitigen Intonation yon Nasenlanten, ge-

1) Voltolini, Zur fiinfzigjr~hrigen Jubelfeier der k(iniglichen Univer- sitiit Breslau. IL Zur tghinoskopie undPharyngoskopie. Breslau. i871. S. 19. -- Merkel, Physiologic der menschlichen Sprache. Leipzig'. t866. S. 36.

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ngselten oder Mundnasenlauten, yon der Kr gut er ' ) behauptet, dass sic allcin eine fl'eie Communication zwisehen Raehen- und NasenraehenhShle erinSgliehen, habe ieh keinen erhebliehen Vor- theil gesehen nnd halte daran fast, dass unter Benutzung des Vorfalles des weichen Gauinens dureh eigene Sehwere die voll- st~ndige Ruhe der Gaumenmuscnlatur Nr dig Untersuehung am gtinstigstea ist.

Damit nun der Kranke die gewtinsehte Stelle beqnem ein- nehinen, also seine Spina nasalis an obige Querstange: die sti~ndiff 47 CIn. tiber dein Tische angesehraubt bleibt, anlegen kann, so muss die Stellung der Sitzknorren des Kranken versehiebbar sein, weiI ja die Enffernung der Spina nasalis yon der Spina eoccygis bei den versehiedenen Menschen eine versehiedene ist. Zu diesem Zwecke verwende ieh einen Drehsessel, der in Ver- bindung Init 2 Tritten eine Stetlung des Sitzes yon 10--85 Cin. tiber dcm Fussboden gestattet, welcher Spielraum sowohl die pharyngoskopisehe Untersuchnng yon Kindern, wie anderersGits die laryngoskopisehe Beobaehtung sehr grosser Personen noeh gestattet. Welter ist auf einem kleinen Gestell ein Meterinaass mit leicht ersichtliehen Theilstriehen und Zahlen angebraeht, welches neben den Sessel zu stehen kommt und an dem man mit Leiehtigkeit die SitzhShe des betreffenden SitzGs ablesen kann. Kommt nun ein neuer Kranker, so passt man die be- treffende Sitzh~ihe ab, was bei nut einiger Uebung sehr sehnell geschieht, liest au~f dem Maasse die Htihenzahl und hat dieselbe nun ein ftir alle Male besfimint, indein tier Krmlke bei jedGr neuen Untersuchung seine Sitznuinniner ansagt, ja meist aus eignein Interesse selbst einstellt, wi~hrend man noch s0nstiffe Vorkeh- mngen trifft.

Ftir die Laryngoskopie verh~ilt es sich nun ~hnlich. Hier sind wohl die Ineisten Autoren einig, dass die hintentiber ge- beugte Stellnng des Kopfes die riehtige ist, doeh In~ichte ieh auch bier betonen, dass das starke Vorwitrtsstreeken des Kopfes alle Manipulationen erleiehtert, indem ftir dieselben die Erwei- terung des tlaehenraumes nur gtinstig sein kann. Aueh bei der Laryngoskopie fixire ich dureh obige Querstange, die in diesein Falle 36 Cin. tiber dein Tisehe angesehraubt wird, wie oben besehrieben, die Spina nasalis des Kranken und gebe Anweisung~

I) Das physiologische System der Sprachlaut.e. Archiv f. Anat., Phys. und wiss. lged. 1873. S. 449.

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mtiglichst den Kopf hintentiber zu halten und doch vorzustrcckcn. In dieser Stellung sitzt der I(ranke tiefer als der Arzt und ver- wendet man also die tiefcren SitzhShen obiger Vorrichtung und verfiihrt im Uebrigcn mit Einstellung etc. wie bei der Pharyn- goskopie.

D a e s nicht appetitlich, in gewissen FSllen sogar gef~hrlieh ist, verschiedenen Nasen durch die Querstange eine Bertihrungs- fl~ehe zu bieten~ so werden Gtasr[~hren beigegeben, welche fiber die Querstan~e gestcckt werden und yon denen jeder Kranke eine frische bekommt, die nach dem jedesmaligen Gebrauche sofort ins Wasser zur Reinigung gelangen und dann wieder ander- weit benutzt werden.

Noch diirfte zu erwahnen sein, dass man gut thut, dem Kranken bei der Pharyngoskopie die Direction des Zungenspatels selbst za tiberlassen~ um seine Anfmerksamkeit yon den Mani- pulationen des Arztes abzulenken, und sb die psychische Ursache der leicht eintretenden Contractionen der Raehenmusculatur zu vermeiden. Dabei weiss der Kranke am besten~ wie welt er den mcehanischen Reiz des Zungenspatels vertragen kann, ohne Wtirgbewegungen hervorzurufen. Am meisten eignet sich zu diesem Zwecke der T t i r ck ' sche Zungenhalter, wEhrend man manchmal ~ wie das auch G r u b e r ~) empfiehlt, mit einem ein- tachen Katheter wegen seiner kleinen BertihrungsfiEehe am ehesten zum Ziete kommt. Auch muss man sich obenerwEhnter oft kanm zu besiegender Reizbarkeit halber in einzelnen Fallen zur An- wendung sehr kleiner Rachenspieg'el verstehen; am gltieklichsten ist man aber stets dann, wenn man das Hauptaugenmerk auf eine recht s c h n e l l e Untersuchung richter.

IIierzu abet gehtirt nicht nur rasche und gewandte~ die Be- rtihrung der Organe des Kranken vermeidende EinfUhrung des Rachenspiegels~ sondern auch die schnelle and siehere Einstetlung des Liehtes.

Dies gesehieht abet dureh eine einfache Bewegung am Spit- gel~ hinter dessen Sehli3cher man vorher seine Augen postirt hat. Ein Vor- und Zurtickfahren mit dem am eignen Kopf befestigten Spiegel~ um die richtige Enti~rnung und damit den besten Lieht- effect zu erhaschen, f~llt weg~ well der Spiegel am Apparat be- t~estigt ist (s. Taf. II. u. III. Fig. i) und wail schon dadurch, dass sieh Arzt und Kranker an die riehtige Stelle des Apparates be-

1) Lehrbuch der Ohrenheilkunde. Wien. 1870. S. 187.

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geben, sofort aueh die riehtige Distanz gefunden ist. Ich zweifle nieht, ich habe ja vor 3 Jahren aueh noch so untersucht, dass man naeh 15ngerer Uebung mit dem exeentrisch fixirten~ am eignen Kopfe befestigten Spiegel aueh dahinkommt, den Haupt- lichteffeet richtig einzustellen; warum sell ich aber nicht das Einfac=her% Bequemer% Sicherere und somit Bessere wghlen, wens es mir geboten ist?

Dan=,it abet die Stellung des Arztes zum Kranken ein fiir alle Mal dieselbe bleibt~ gehSrt noeh eins dazu: auch der Spiegel~ d. h. sein Kugelgelenk, muss immer denselben HShepunkt ein- nehmen. Dem tibrigen Baue des Apparates entspreehend betrigt dis HShe des Centrums des Spiegels 40 Cm. tiber dem Tische. Aueh bier muss; da die Untersuehenden einen versehi6den langen 0berk~rper babes, die SitzhShe dementspreehend geregelt werden. Am besten eignet sich aueh hierzu ein einfacher Drehsessel, der ein fiir alte Mal so eingestellt bleibt, dass der Arzt gerade be- quem~ ohne jede Beugung des Nackens durch die SehlOeher des Spiegels blieken kann. Erst nun~ nachdem so die Stellung des Arztes und des Kranken gefunden ist, gehe ieh znr Entfernung der Lichtquelle veto Augenspiegel tiber.

Ist die Enffernung der Liehtquelle veto Coneavspiegel a', die des Bildes a and der Brennpunkt des Spiegels F , so gilt die Formel

1 1 1 F a ' q a

Die Entfernung des Bildes, d. h. Hauptlichteffeetes ist 7 wie ass bekannt, 28 Cm., der Brennpunkt des Spiegels, wit wir frtiher sahen~ t4 Cm. also ist

1 1 t

I t l

15 = a -~ ÷ ~ '

1 1 1 a' 14 28 a r = 28.

Dis Flamme muss also 28 Cm. veto Spiegel entfernt sein. Nun k~nnen wir die oben besehriebene Liehtquelte noch

dadurch wesentlieh verst~rken, dass wir zwisehen dieselbe and den Augenspiegel noeh ein oder mehrere Linsen einsehieben, die das empfangene Licht ~concentriren. Man hat ein-, zwei-

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and dreilinsige Apparate (Lewin~ v. Bruns~ T o b o l d ) an- gewendet. Je ~t~rker die Linse~ je grSsser die Concentration yon Lichtstrahlen~ je grSsser a ber auch die Aberration. Ersetzen wir eine starke Linse durch ein System yon Linsen~ so gewinnen wit dutch Vcrminderung der Aberration und vertieren durch Vermehrung der Medien und der refieetirenden Fl~chen. Ich w~ihle daher nur eine Linse. Da ich dieselbe nicht nigher als die H~ilf~e ihres Durchmessers an die Lichtquelle heranrticken kann~ wenn die Strahlen tiberhaupt noch im zur Brechung er- forderIichen Einfalls~inkcl') dieselbe treffen solIen, and da ieh der Aberration gerecht werden muss nnd doch eine mSglichst starke Linse verwenden mSehte~ so w~hle ich filr dieselbe 65 Mm. Durchmesser and 80 Mm. Brennweite und rtieke sie auf 35 Mm. an die Lichtquetle heran.

Ftlr die Linsen gilt dasselbe Gesetz wie fiir den Spiegel 1 1 1

1 1 1

80 35 a I 1 1 a 80 35 ~ a ~ - - 62 Mm.,

d. h. das Flammenbild ist negativ oder die Strahlen verlassen so die Linse~ als ob sie 62 Mm. vor der Linse ausgingen. Wir sehen also jenseits der Linse ein zwar concentrirtes~ abet immer noch divergent austretendes~ sieh also mit der Entfernung stetig vergr(isserndes~ nmgekehrtes Flammenbild.

Will ieh nun die Liehtquelle auf obige Weise aufstellen, so muss die hintere Linsenfl~iche 2 8 - 6-----22 Cm. yore Spiegel abstehen.

In dieser Stellung der Lichtquelle erhalte ich ein in Zer- streuungskreisen befindliches markirtes Flammenbild.

Dass ieh kein optisch reines Bild bekomme, hat seinen Grand darin, dass die oben erwiihnten optisehen Gesetze nur so lange zutreffen, als n u r d e r der Centralaehse der Linse nahe- liegende Theil derselben zur Verwendnng kommt, ferner~ so lange der Dickendurchmesser der Linse gegen den HShendurehmesser zu vernaehliissigen ist, femer~ so lange die Fliichenausdehnung tier Liehtquellen ein kleiner Bruehtheil der Linsenoberfliiehe oder

1) Siehe I~iiheres bei Fr~inkel a. a. 0, S. 561.

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ihres Abstandes yon der Linse ist. Erst dann kann yon einem optisehen Bilde die Rede sein. Allen diesen Anforderungen wer- den unsere Apparate nieht gereeht~ ja sic ftigen dureh Verwendnng des Reflectors noeh Complieationen hinzu.

Wie wir nun sehon oben erwghnten, handelt es sieh bei uns abcr aueh nicht um Gewinmmg eincs optiseh-riehtigen Bildes, sondern nut darum~ eine Fli~ehe miigliehst hell und gleiehmttssig zu beieuehten.

Jedes Flammenbild hat entspreehend tier t?lamme sehr un- gteieh erleuehtete Theile 7 n~.mlieh zwei sehr helle Randstreifen und eine weniger erleuehtete Nitre.

Ist es mm schon nieht leieht, auf einer weissen Fl~tehe Lieht- sti~rken zu taxiren, wie dies die mit so viel Genialititt yon Bunsen , R i t s c h i e , Rum f o r d u. A. eonstruirten Apparate beweisen~ so ist es noeh viel schwerer~ auf einer gefarbten, unebenen, nieht wie ein glatter Spiegel, sondern wie zahllose, sphi~rische Spiegel das Light refleetirenden Flache die hellsten Stellen eines Flammenbildes herauszufinden and halte ieh es daher ftir richtig, nieht mit dem ungleieh hellen Ftammenbild'e~ sondern seinem Zerstrenungskreise zu untersuehen. An und ftir sieh ist es tibrigens schon wegen tier Verschiedenheit der Distanzen der zu beobachtenden Raehen- oder Kehlkopffl~tehen absolut unm~3glieh, di~ Zerstreuungskreise ganz zu vermeiden, well eine scharfe Einstellung eben nieht mSglieh ist, wie dies auch H i r s c h b e r g ~) best~tigt.

Wenn wir das eine oder mehrere Linsen passirt habende Lieht einer Ftamme mittelst eines Coneavspiegels anf eine weisse Fliiehe werfen~ so erhalten wit m~ der nach obigen Gesetzen berechneten Stelle ein yon Zerstreuungskreisen nmgebenes Flam- menbild. Entfernen wit den Bildflinger~ so-finden wit bald eine S telle, an der alas Flammenbild versehwindet und sieh ein gleieh- mitssig erleuehteter Kreis gebildet hat, der yon hier ab~ je mehr man den Liehtfanger entfernt~ immer griisser und somit light- schw~cher wird. Derjenige Zerstreuungskreis, der zugleich gleich- mi~ssig hell und doeh am kteinsten ist, muss nattirlieh der lieht- st~h'kste und somit ftir uns brauehbarste sein, wobei selbstver- stiindlieh nieht geleugnet werden kann, dass dieser Liehtkreis nicht so hell ist, als die hellsten Theile des Flammenbildes, welches ihn ersehuf, abet er hat eins vor ibm voraus~ er ist eben g l e i c h m i i s s i g he l l .

1) Ueber die laryngoskopische Beleuchtung. Deutsches Arch. f. klin. 3led. yon Ziemsscn und Zenker. XII. Bd. S. 575.

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Nun ist abet der so erhaltene Lichteffect night nur durch die direeten Strahten der Lichtque]le, sondern dutch die zahl- reichen reflectirten Strahlensysteme entstanden~ welche durch die die Flamme umgebenden versti~rkenden Apparate als einfhch und mehrfach reflectirtes I icht geboten werden und als ihr gemein- samer Schnittpunkt zu betrachten sind. Je naehdem nun der Apparat mit oder ohne Cylinder, ats spiegetnde Fl~iehen, mit oder ohne und mit welcher Art Reflector, mit oder ohne Linsen ausgestattet ist, befindet sieh auch jener he]lste Zerstreuungskreis verschieden welt vom Augenspieget enti~rnt und dtirfte sein Ab- stand nur durch eine sehr complicirte Rechnung genaa zu be- stimmen sein.

Viel einfaeher nnd am sehnetlsten zum Ziele fiihrend ist der Weg der Experimente, indem ich einfach auf 28 Cm. yore Spiegel den Lichtf~nger anfstelle und mm die Liehtquelle verrtieke. Es ergibt sich dabei, dass der kleinste und hellste Kreis auf 28 Cm. entsteht, wenn die hintere Linsenflache genau 30 Cm. yore Augen- spiegel entfernt ist. Demgemi~ss wird die Lampe auch gestellt und {st dabei noch zu beriicksichtigen~ dass~ der ilbrigen Con- struction entsprechend, die Einkerbung des Cylinders sich gerade 40 Cm. tiber dem Tische befinden muss, welche Stellung durch Heraufstellen des Lainpenbrettes leicht bewirkt nnd dureh Schrau- ben dann fiir immer fixirt wird.

Nach obigen Gesetzcn l~tsst sich nun leicht das Flammenbild finden~ welches mit die Grundlage zu dem betreffenden Zer- streuungskreise bildet.

Das Lieht scheint bei meinem Apparate ca. 6 Cm. hinter der Linse herzukommen, also ist der Lichtqnellenabstand in unserem Falle 30 -4- 6 ~ 36 Cm.

1 I 1 F a'÷a -' I I i ! 4 - - 3 6 - 1 - -~,

1 1 1 a 14 36' a ~ 22.

Das Flammenbild ist also 22 Cm. vom Spiegel entfernt. Die Beleuehtung der betreffenden OrganiI~iehen gesehieht

somit mit den Lichtstrahlen versehiedener Systeme, ein Umstand~ der~ ithnlieh wie wi re s beim diffusen Tageslichte sehen, nicht

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in die Wagsehale fiillt, da es bei Beleuchtung yon K(irpern, deren Oberfliiche das Licht fast vollstiindiff zerstreut, nur mehr auf die Lichtmenge, nicht auf die Richtung der einzelnen Strahlen- systcme ankommt.

Gleich bier sei erwiihnt~ dass der hcllste Zerstreuungskreis meines Apparates eigentlich aus zwei sieh nahczu deckenden besteht~ ein Uebelstand, tier dutch die verschiedene Reflexion der vordercn und hinteren Spiegeloberfl~che bcdingt ist und ganz wegfiele~ wcnn man Metallspieffel verwenden wUrd% die sich aber aus bekannten Griinden nieht empfehlen.

Je gr~sser die Einfallswinkel, je weniger werden sigh die Kreise decken. Wir mtissen also einc m~glichst~ Ann~herung des Bildes an die Lichtquelle zu bewirken suchen "hnd erreiehen sic dadnrch~ dass wir den Kranken die Wange und den Mund- rand fcst an das Halteblech anlegen lassen. Es bleibt dann nur dcr unvermeidliche Abstand yon den Choanen oder der Stimmritze znm Rande des Sch~tdels~ in Wirklichkeit also circa I0 Cm. Auf der anderen Seite n~hern wir die Lampe dem Haltebret so welt, dass sic gerade noch den Spiegel roll be- leuchtet. Es steht dann der Glaseylinder derLampe noeh 10 Cm. yon der ihm zugekehrtcn Eisenschiene des Haltebleches ab.

Hiermit erhalten wir auf 28 Cm. Entfernnng einen homo- genen Liehtkreis yon 5 Cm. Durchmesser~ an den sieh zwei i Cm. resp. 1~5 Cm. breite in der Horizontalen befindliche minderhelle Halbmonde ansehliessen.

Da nun die Weite des Isthmus faucium circa 25--35 Mm. betr~tgt, so kSnnen bei richtiger Spiegeleinstellung die hintere Rachenwand und erst recht die Pharynx- oder Larynxtheile nur yon dem centra]en~ gleiehm~ssig erleuchteten Theile des Licht- kreises getroffen werden, da alle seitlich gclegenen Theile schon durch den Isthmus abgeblendet werden.

Hat man das Halteblech am Tisch angeschraubt: Spiegel und Lampe an den oben erwi~hnten Stellen angebraeht~ so bleiben diese Apparate far immer stehen, ebenso wie die Querstange ftir Pharyngoskopie, resp. ftir Laryngoskopie immer dieselbe Stelle einnimmt. Alle genannten Apparate sind daher mit Schrauben versehen, die ein fttr alle Male eingestellt bleiben. Das einzig Ver~nderliche ist die Sesselh~he der Kranken.

So eignet sich der Apparat ftir den praktischen Gebrauch nnd man kann vernachl~,tssigen~ dass bci kleineren Personen und Kindern sich die Abst~tnde der zu betraehtenden Fl~tehen etwas

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kttrzen, bei sehr grossen Individuen etwas verlangern~ da immer noeh vor und hinter dem hellsten Kreise Lieht genug zur Unter- suehung vorhanden ist.

Will man aber in einera speciell wiehtigen Falte eineu viet nShereu Punkt, z. B. die NasenhShle, oder viel weitere, z. B. die Biihreationsstelle, mit bester Beleuehtung betraehten, so stelle man, Nund oder Nase~fllShle anf 20 Cra. Entfermmg angenommen, die Lampe auf 45 Cm. und umgedreht, die Bifureationsstelle auf 45 Cm. gesehatzt, die Lampe in 20 Cm. Entfernung aut: Nattir- tich gibt ein Apparat, der Nr Einstellung anf 28--30 Cm. con- struirt ist, night ein gleieh gutes Lieht auf 45 Cm. und wird dutch Versehiebung der Liehtquelle eben immer nur eine licht- sehwachere Beleuehtung geboten. Fiir gleieh gute Beleuehtung so erheblieh abweiehender Distanzen mtissen Spiegel mit an- deren Brennweiten, also in den betreffenden Fallen yon 10 Cm. resp. 22 Cm. angewendet werden.

Zur Untersuehung des Gehiirorganes qualifieirt sich der Apparat dureh seine Liehtstarke vorztiglieh.

Dass man in den trtiben Novembertagen oft zur ktinstlichen Beteuchtung greifen muss, ja dass sic selbst im Sommer, wenn nieht Sonnenlieht zur Disposition steht, zu bester Beleuchtung sehwerer zu sehender Trommelfellbefunde nothwendig ist, dtilfte wohl ausser Zweifel sein.

Um meinen Apparat zu gedaehtem Zwecke zu verwenden, nimmt man den Augenspiegel fort und gebraucht einen gewShn- lichen Ohrenspiegel, wie er far Normalsiehtige mit einer Brenn- weite yon 6" oder circa 15 Cm. tiblieh ist. Stelle ieh das zu untersuehende Trommelfell auf 25 Cm., als gewiShnliche Entfer- hung far deutliehes Sehen angenommen, so muss ieh den Ohren- spiegel 50 Cm. yon der hinteren Linsenflaehe entfernen.

Far Fixirung des Spiegels, sei es am eigenen Kopfe oder am Apparate, biu ich nicht, da das dem 0hrenarzte dureh das gew~hnliehe Untersuchen mit Tageslieht handlieh gewordene Halten des Spiegels mit der Hand auch bei meinem Apparate gut zu verwenden ist. Damit man, den Spiegel in der reehten Hand haltend, leieht den riehtigen Abstand yon der Lampe finder, habe ieh einen Leitungsstab angebraeht, tier an der Stetle des yore Apparat abgesehraubten Spiegels augebraeht wird und an dessert Ende man sieh gerade 50 Ct. "con der Liehtquelle be- finder. Den Krankenpost ir t man dadureh sehnell und in der riehtigen Distanz, dass man ihn anweist, bei der Untersuchung

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des linken Ohres den reehten Augenrand, uud bei der des reehten Ohres den linken Warzentbrtsatz an die vordere Kante des Haltebleehes anzulegen, da sieh dann sein Trommelfell circa 25 Cm. you dem Augenspiegel entfernt befindet.

Will man Kurzsichtigkeit halber oder zum Operiren, indem man mit einer Hand Spiegel und Triehter dirigirt, kt~rzere Distanz des Liehteffeetes, also circa 15 Cm. erreiehen, so ver- wendet man einfaeh einen Ohrenspiegel yon 10 Cm. Brennweite und stellt sieh Me oben beschrieben auf 50 Cm. auf, wobei die Position des Kranken dutch die direete Verbindung dutch die cigene Hand yon selbst gegeben ist.

Zum N i k r o s k o p i r e n kann man den Apparat in Gleiehem gut verwcrthen, und zwar Me er ist, indem man das Mikroskop so aufstellt~ dass sein Beleuchtungsspiegel sich 26 Cm. yore Spiegel des Apparates bcfindet. Man erhNt dann eine sehr gute Beleuchtung, deren blendende, Mso grtine und gelbe Strahlen man noeh naeh Belieben dutch blaue Glgser~ welehe man vor der Linse anbringt, mehr oder weniger abd~,tmpfen kann.

Ich brauehe wohl kaum zu bemerken, dass zum besten Effeete night nur meines~ sondern aller derartiger Apparate~ gMchviel ob man Pharynx, Larynx, Nase, Ohr oder mikrosko- pisGhe Praparate beleuchten will, mSgliehst absolute Verdunkelung des Untersuehungszimmers nothwendig ist.

Sehliesslich stellte ich mit dem erzeugten Liehteffeete photo- metrisehe Messungen an, welehe Herr Hofrath Dr. F leek~ Pro- fessor am hiesigen Polytechnieum und Director der Ghemischen Centralstclle fur 5ffentliche Gesundheitspflege, selbst zu leiten die Gttte hatte.

Die Hauptschwierigkeit bei Prtifung derartiger Apparate be- ruht darin, dass hier nieht die St~rke eincr Liehtquelle, sondern die St~trke eines Liehteffeetes auf eine gegebene Entfernung zu bestimmen ist. Es muss demnaeh sowohl beim Bunsen'sGhen wie Rumford ' schen Photometer die Normalflamme night, wie bei den gewShnliehen Versuehen, in der Distanz you 20 Cm. verharren, sondern beweglieh sein und bei mehreren Liehtstarken atso nigher herangertiekt werden. Bei meinem Apparate mttsste dies auf so nahen Abstand geschehen, dass eine genaue Sehi~tzung unmSglieh wtirde.

Man kSnnte nun daran denken, start der tibliehen Normal- flamme, also einer Paraffinkerze 6 St~iek auf das Pfund, sich eine intensiverc zu verschaffen. Dies ist aber unmSglieh, weil

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150 XI. SCHALLE

es~ abgesehen yon Kerzen, keine Ftamme gibt, welehe con- stant bleibt.

Wie der Druek im Gasometer, beeinflusst dutch den wech- selnden Verbrauch~ nicht gleiehmlissig beharrt~ ebenso brennen alle Gasflammen unter weehselndem Drueke mit weehselnder Intensititt~ wie tten~a Prof. F l e e k ' s Erfahnmgen, wiihrend er die Gasprtiflmgen fUr Dresden zu leiten hatte, genugsam dar- gethun haben.

Die bedeutenden Schwankungen aller Dochtbrenner erwi~hn- ten wir sehon frtiher.

Somit war es unm~iglieh, auf Lichtsti~rken zu prUfen und wir mussten uns darauf besehr~nken~ photometrisehe Vergleiche mit den uns zu Gebote stehenden Apparaten~ und zwar in drei Versuehsreihen anzustellen.

Erstens wurden Photometer~ wie sic Buns en verwendete~ derart construirt~ dass eine kreisrunde Fl~ehe einer Papptafel ausgeschnitten nnd die Oeffnung mit geSltem Papier tiberklebt wurde~ in dessen Nitte sin etwa 1 Cm. grosse Centralfli~ehe "con der Oeldnrchtr~tnkung freiblieb. Stellten wir nnn die vier Ap- parate yon Lewin~ Tobo ld~ v. B r n n s und m i r v o r vier so bereitete Photometer und zwar anf 30 gin., als der nothwendigen Entfernung des gauptlichteffectes~ so war es nicht sehwer~ den eminenten Untersehied tier Beleuchtmlg zwischen den ersten drei Apparaten und dem meinigen zu erkennen. Um durch etwaige Ungleichheit der Photometer bedingtes falsehes Resnltat zu ver- meiden~ wurden die letzteren geweehselt. Der Erfolg war der- selbe. Zahlreiche Collegen haben sieh in zwei Vortr~gen im hiesigen Verein fiir Natur- nnd Heilkunde and im militiir~rzt- lichen Verein -con dem erlangten gtinstigen Resultate ~iberzeugt.

Zwischen den drei erstgenannten Apparaten konnte bei diesen Yersuehen ein wesentlicher Untersehied nieht constatirt werden nnd gingen wir daher zn einer zweiten Versuchsreihe tiber.

Wit stellten auf eins der obigen Photometer zwei Apparate yon beiden Seiten in der Entfernung yon 30 Cm. ein. Hierbei ergab sich, dass der Tobo ld ' sche Apparat starker war als tier yon L e w i n und wiederum yon v. B r u n s tibertroffen wurde~ welches letzteren Lichtintensiti~t wieder ganz erheblich hinter der meines Apparates zurtickblieb.

Schliesslieh zogen wir eine dritte Versuehswelse in Anwen- dung unter Benutzung der Rumford ' s ehen Sehattenprobe. Wir beklebten ein kreisrundes Loeb einer Papptafel mit pauspapier

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Ein neuer Apparat zur Untersuch. d. Nasenrachenraumes u. d. Kehlkopfes. 151

und stellten 2 Cm. yon derselben ein Stabehen auf. Liessen wir nun das letztere dutch den L e w i n und T o b o l d auf 30 Cm. beleuehten, so konnte man yon tier l~tickseite des Photometers beide Sehatten gut erkennen~ abet aueh bemerken, wie der T o b o 1 d den dunklern Schatten erzeugte und sich also als st~trker erwies. Bei Vergleieh des v. B r u n s und T o b o 1 d ergab sigh dasselbe Resultat zu Gunsten des v. Bruns . Steltten wir nun meinen Apparat mit dem yon v .°Bruns zugleieh auf~ so war insofern der Erfolg sin anderer, als der Schatten des v. B r u n s i~st vollst~ndig verniehtet-wurde. Bei Aufstellung gegen den T o b o 1 d ergab sich das gleiehe Resultat.

Nachdem obige Versuche unter den genauesten Vorsiehts- maassregeln, sowohl mit Rticksieht auf den guten Zustand der verglichenen Apparate, welche mir yon hiesigen Specialisten ge- liehen wurden, als aueh mit strengster Vermeidung aller m~g- lichen Fehlerquellen, die dureh schlechtes Brennen der Flam- men etc. h~tten entstehen kSnnen~ angestellt worden waren und wir obige evidente Resultate erzielt haben, liegt es wohl klar am Tage, dass mein Apparat obige vielverbreitete Instruments an Liehtstarke bei Weitem Ubertrifft.

Fasse ieh endlich noch einmal alle erreichten Vortheile zu- sammen, so ergeben sieh iblgende:

1. wird dureh zwanglose, aber sichere Stellung des Kranken, centrale Fixirung des Beleuchtungsspiegels am Apparate selbst und gleiche Stellung beider Augen zur Centralachse des Lieht- kegels die Einstellung des besten Lichteffectes attf die sehnellste Weiss gestattet;

2. wird binoeul~res Sehen geboten; 3. wird dureh die VerKnderlichkeit der Entfernunff zwischen

Liehtquelle und Augenspiegel fiir besondere FNIe eine Verschieb- barkeit des Hauptliehteffectes ermSglieht;

4. ist der Apparat aueh zu Ohremmtersuchungen trod z urn Mikroskopiren zu gebrauehen;

5. wird fiir einen mit so elnfachem Leuchtmaterial und Iltilfs- mitteln versehenen Apparat sehr grosse Liehtintensitat gewahrt?)

1) Der Apparat wird vom Neehanicus und 0pticus Schadewell, Dresden, Seheffelgasse, flit 18 Thlr. geliefert. Nach der beifolgenden Be- sehreibung kann sieh Jeder die nieht mit inbegriffene Sitzvorrichtun$ nebst Tritten, Fussbank und Naass yon einem tiichtigen Tischler maehen lassen. Auf Wunseh wird sic zum Preise yon 8 Thlr. mit beigegeben.

Archly fiir Ohrenheilkunde. X. Bd. (Neue Fo]ge. IY. Bd.) 1 1

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