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Hoffmann: Ein neuer selbstthgtiger Filtrir-Apparat. 413 Ein neuer selbstth~tiger Filtrir-Apparat. Von Professor F. Albin tIofflnana in Leipzig. Eine Iniihsalne Art des chemischen Arbeitens ist denen beschieden. we]che durch anderweite Berufsth~tigkeit oft aus deln Laboratoriuln ab- gerufen werden. Das langsame Fortsehreiten einer quantitativen Unter- suehung, bei welcher ich viel zu filtriren hatte, brachte Inieh unter solchen Umst~nden dazu, Inich Init der Herstellung eines selbstth~tigen Filtrir-Apparates zu besch~ftigen. Waren friiher schon solche angegeben worden~ so erlaubten sie doeh hie eine Anwendung bei genauen quan- titativen Arbeiten. Auf Herstellung eines solchen Apparates aber war Ineine Aufmerksamkeit geriehtet. Mit Hiilfe der Firma Hugershoff hier ist es mir endlich gelungen ein Instrument zu erhalten, welches Ineine Anspriiehe erfiillt. Fig. 37. Die kleine Abbildung (Fig. 37) zeigt 3 Stative: 1) reehts eines Init einem doppelarlnigen Hebel, auf dem einen Arme das E r 1e n- m eyer'sehe KSlbehen tragend, das auf deln andern dureh eine Blei- kugel balaneirt wird; 2) in der Mitte ein Stativ, welches an einem verstellbaren Arme einen Trichter trAgt; 3) links ein Stativ, welches wieder einen doppelarlnigen Hebel sttitzt. Anf deln einen Arm ist ein Laufgewicht verschiebbar, der andere Arm theilt sieh in zwei Neben-

Ein neuer selbstthätiger Filtrir-Apparat

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Hoffmann: Ein neuer selbstthgtiger Filtrir-Apparat. 413

Ein neuer selbstth~tiger Filtrir-Apparat. Von

Professor F. Albin tIofflnana in Leipzig.

Eine Iniihsalne Art des chemischen Arbeitens ist denen beschieden.

we]che durch anderweite Berufsth~tigkeit oft aus deln Laboratoriuln ab-

gerufen werden. Das langsame Fortsehreiten einer quantitativen Unter- suehung, bei welcher ich viel zu filtriren hatte, brachte Inieh unter solchen Umst~nden dazu, Inich Init der Herstellung eines selbstth~tigen Filtrir-Apparates zu besch~ftigen. Waren friiher schon solche angegeben

worden~ so erlaubten sie doeh hie eine Anwendung bei genauen quan- titativen Arbeiten. Auf Herstellung eines solchen Apparates aber war

Ineine Aufmerksamkeit geriehtet. Mit Hiilfe der Firma H u g e r s h o f f hier ist es mir endlich gelungen ein Instrument zu erhalten, welches

Ineine Anspriiehe erfiillt. Fig. 37.

Die kleine Abbildung (Fig. 37) zeigt 3 Stative: 1) reehts eines Init einem doppelarlnigen Hebel, auf dem einen Arme das E r 1 e n- m eyer 'sehe KSlbehen tragend, das auf deln andern dureh eine Blei- kugel balaneirt wird; 2) in der Mitte ein Stativ, welches an einem verstellbaren Arme einen Trichter trAgt; 3) links ein Stativ, welches wieder einen doppelarlnigen Hebel sttitzt. Anf deln einen Arm ist ein Laufgewicht verschiebbar, der andere Arm theilt sieh in zwei Neben-

414 Hoffmann: Ein neuer selbstth~tiger Filtrir-Apparat.

arn]e und diese tragen ein Geh~nge n]it einer Schale, auf tier ei'n

Becherglas steht. Yon der Stelle~ wo dieses Geh~nge an den beiden Arn]en angebracht ist, geht naeh oben ein BOgel~ weleher fiber den E r 1 e n In e y e r 'sehen Kolben geh~ngt wird und diesen nun naeh unten

festh~lt. W•rde man den Biigel abh~ngen, so wfirde die Kugel, welche dem Kolben gegeniiber befestigt ist, die 0berhand gewinnen, sie senkt sieh zwisehen die beiden Arme des reehts stehenden Statives und der

Kolben steht nach oben geriehtet. In dieser Stellung kann man die- jenige Flfissigkeit~ welehe man filtriren will, in den Kolben hinein-

giessen, man kann auch den Kolben ganz yon dem Gestell abnehmea und n]it einem ~tn]liehen vertausehen oder anderweitig fiillen. Wird

nun der Kolben naeh links hin gesenkt, so schwebt er fiber dem Trichter und wenn er Fltissigkeit enth~lt, ergiesst er diese in den Trichter hin-

ein. Er darf fiir unsere Zweeke nur so weit gefQllt werden, dass der Bfigel fibergeh~ngt werden kann, ohne dass Fl(issigkeit ausl~iuft. Fiir n]einen Apparat sind dazu hSehstens 100 cc gestattet.

Un] dieses Ueberh~ngen des Biigels ausffihren zu kSnnen, hat man das Laufgewicht an seinen] Hebelarn] ganz naeh links gestellt, die Sehale n]it dem Beeherglase steht daher ganz hoeh unter den] Triehter.

Indem man nun das Laufgewieht vorsiehtig nach reehts verschiebt, senkt sich das Becherglas und tier Hebelarm~ an welchem es h~ngt. Da an demselben der Bfigel befestigt ist~ so muss er das KSlbehen nun aueh herunterziehen und es kon]mt der Moment, wo sieh Flfissigkeit aus den]

KSlbehen auf das Filter im Triehter ergiesst. Da das KSlbehen nun leiehter wird~ so gewinnt die balaneirende Kugel das Uebergewicht, das K61bchen hebt sieh ein wenig und hSrt auf zu giessen. Jetzt be- findet sich das Laufgewicht in der riehtigen Stellung, wir klen]men es daher fest: Die auf das Filter ergossene Fliissigkeit filtrirt alln]~hlich dutch und l~uft durch den Trichter in's Becherglas. Auf diese Weise wird das Becherglas sehwerer und zieht n]it Ht~lfe des B~gels das KSlbehen etwas herunter. Nun ergiesst das KSlbehen wieder Fl%sig- keit auf das Filter. Der Apparat arbeitet bald so gleiehn]~ssig, dass Tropfen fur Tropfen Becherglas und KSlbehen sich senken, bis das Filtriren zu Ende ist. Man kann n]it geringer Uebung ein passendes Niveau der Flfissigkeit im Filter halten and damit ist man einer sehr l~stigen &ufmerksan]keit bein] Filtriren fiberhoben. Es ist Mar, dass der gut eingestellte Apparat diesen Ansprueh n]it grSsserer Genauigkeit erf~llen kann als die Hand des Mensehen. Ein Fehler ist in] Anfang

Reatz : Gasentwicklungs-Apparat. 415

zu beftirchten, wenn der Kolben noch verhgltnissmassig hoch tiber dem

Filter schwebt~ der Tropfen also hoch herunterfallt und zum Spritzen

Anlass gibt. Daher ist ein kleiner Reiter vorn auf den Kolben auf-

gesetzt, welcher den Glasstab tr~gt, den wir ja auch sonst beim Fil- triren vielfach gern ben utzen. Dieser Glasstab sichert das vorsichtige Hinuntertropfen in den Trichter auf das Beste. Natt~rlieh kann man auch ohne den Glasstab filtriren.

Der Al0parat arbeitet sehr befriedigend, far das Dekantiren sogar

ausgezeiehnet; schwerere ~iederschlgge bleiben bei der sanften Bewe- gusg vSllig im Xolben zuri~ck usd selbst bei leichten ~iederschlggen

der grSsste Theil. Will man daher den ganzen ~iedersehlag auf's

Filter bringen, so kann man am Ende die Hand nieht entbehren. Der Apparat ist nur ftir eine bestimmte Menge Flttssigkeit anzu-

wenden, wie ich schon erwghnt habe, der hier gebaute etwa far 100 co,

eine Menge, welche mir bei vielen Untersuchungen bequem ist; ich kasn nicht mehr auf einmal mit dem Apparate filtriren, wohl aber weniger nach Belieben. Es wird keine Schwierigkeit haben, grSssere

Apparate ftir gr(issere Menges Flfissigkeit anzufertigen. Der Apparat ist in der Weise, wie ich ihn mir zuerst ersonnen

hatte, sehr unvollkommen gewesen, es hat vielfachen ~Nachdenkens, Pro- birens und Arbeitens bedurft, bis er in der jetzt vorliegenden, wirklich brauchbaren Gestalt fertig war. Mit grosser Bereitwilligkeit hat die

Firma tt u g e r s h o f f bier alles dazu Erforderliche iibernommen. Sie hat sich daher jetzt daB ~odell gesetzlich schatzen lasses.

6asentwickhmgs-Apparat. Von

W. Rears.

Der in Fig. 38 (auf Seite 416) abgebildete Gasentwicklungsapparat ist leicht verst~ndlich.

A Cylinder zur Aufnahme der Sgure, mit 2 Tubus versehen. Der eine a am Boden des Gefasses~ der andere b ungefahr in der Mitre des Gef~sses.

B Aufnahmegefass far die feste Substanz, mit bis beinahe auf den Boden des Cylinders reichendem Abflussrohr, mit LSchern t~ber der verengerten Stelle, mit Glasring am ttalse zur Befestigung am Holzdeckel.

Fresenius, Zei~schrit~ f. analy~. Chemie. XXXI. Jahrgang. 27