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Histochemis~ry 40, 97--98 (1974) by Springer-Verlag 1974 Short Communication Ein neuer Standard fiir die DurchfluBcytophotometrie A. Sollmann Wissenschaftliches Laboratorium der Firma Phywe AG, GSttingen, Bundesrepublik Deutschland Eingegangen am 28. Februar 1974 A New Standard for Impulseytophotometry Summary. A new 2c-nucleus-suspension was described, which should be used as a standard for impulseytophotometry. With this standard it is possible to check and to adjust impulscyto- photometers and to calibrate unknown samples. Zusam~en/assung. Es wurde die Herstellung einer 2c-Kern-Suspension besehrieben, die als Standard fiir die DurchfluBcytophotometrie dienen soll. Mit ibm kSnnen die Gergte iiberpriift und justiert und unbekannte Proben kalibriert werden. Ein Standardgemisch f~r die Durchflu~3cytophotometrie soil im wesentlichen zur Uberpriifung und Justierung der Ger/~te dienen. Weiterhin wird yon ihm erwartet, dab es eine 3/[5glichkeit zur Kalibrierung unbekannter Proben bietet. Ffir einen Standard dieser Art eignet sich das Blut yon Vertebraten, besonders das yon Amphibien und V6geln. Mit Ausnahme der S/iuger enth/ilt das Verte- bratenblut kernhaltige Erythrozyten, go daft eine ausreichende Menge an mel]- barem, gleichartigem Kernmaterial vorhanden ist, das ohne gro!3en pr/~parativen Aufwand gewonnen werden kann. Die Messungen wurden mit dem ICP 11 der Firma PttYWE AG in G5ttingen durchgeffirt. Als Tiermaterial diente das Blut yon ttaushtihnern (HNL-R~sse) und Flugenten, die einen unterschiedlichen DNA-Gehalt in ihren Kernen auf- weisen (Haushiihner: 2,3 pg DNA/Zelle; Flugente: 2,6 pg DNA/Zelle) (Dittrich, 1969; GShde, 1971; Sparrow, 1972). Fiir die Herstellung des Standard werden 0.2 ml heparinisiertes Blur (1 ml Heparin auf 39ml Blut) mit 5ml einer 1O%igen Essigsgure vermischt. Die Inkubationszeit betr/igt 15 rain. Im Ansehlul3 wird 1O ml Aethanol (96%ig) zur Inaktivierung der Essigs/iure und zur Fixierung des Standards hinzugegeben. Der so zubereitete Standard ist mehrere Monate haltbar. In unserem Labor wurde das Gemisch 4 Monate getestet, ohne daft mei3bare Ver/~nderungen auftraten. Dabei ist es gleichgfiltig, ob der Standard im Kiihlschrank oder bei Zimmer- temperatur aufbewahrt wird (Abb. l). Vor Gebrauch des Standards soll oinige Minuten geschfittelt werden, um geringe Verklumpungen, die durch die Lagerung entstanden sind, wieder zu 15sen. Anschlieftend wird mit Ethidiumbromid gef/irbt (Dittrich, 1969; Dittrich, 1970; Le Pecq, 1967). (1 Tropfen Standard auf 10 ml EB). Dieses Standardgemisch bietet drei wesentliche Vorteile: Es kann sehr leicht und schnell in jedem Labor hergestellt werden. Es weist auch nach l~ngerer Lagerung nur sehr wenige bis keine Verklumpungen auf, so dab ein klares 2 c-Kern-Histogramm erhalten werden kann. 7 Histochemistry, Vol. 40

Ein neuer standard für die Durchflußcytophotometrie

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Histochemis~ry 40, 97--98 (1974) �9 by Springer-Verlag 1974

Short Communication

Ein neuer Standard fiir die DurchfluBcytophotometrie

A. Sollmann Wissenschaftliches Laboratorium der Firma Phywe AG, GSttingen,

Bundesrepublik Deutschland

Eingegangen am 28. Februar 1974

A New Standard for Impulseytophotometry Summary. A new 2c-nucleus-suspension was described, which should be used as a standard

for impulseytophotometry. With this standard it is possible to check and to adjust impulscyto- photometers and to calibrate unknown samples.

Zusam~en/assung. Es wurde die Herstellung einer 2c-Kern-Suspension besehrieben, die als Standard fiir die DurchfluBcytophotometrie dienen soll. Mit ibm kSnnen die Gergte iiberpriift und justiert und unbekannte Proben kalibriert werden.

Ein Standardgemisch f~r die Durchflu~3cytophotometrie soil im wesentlichen zur Uberpriifung und Justierung der Ger/~te dienen. Weiterhin wird yon ihm erwartet, dab es eine 3/[5glichkeit zur Kalibrierung unbekannter Proben bietet.

Ffir einen Standard dieser Art eignet sich das Blut yon Vertebraten, besonders das yon Amphibien und V6geln. Mit Ausnahme der S/iuger enth/ilt das Verte- bratenblut kernhaltige Erythrozyten, go daft eine ausreichende Menge an mel]- barem, gleichartigem Kernmaterial vorhanden ist, das ohne gro!3en pr/~parativen Aufwand gewonnen werden kann.

Die Messungen wurden mit dem ICP 11 der Firma P t t Y W E AG in G5ttingen durchgeffirt. Als Tiermaterial diente das Blut yon ttaushtihnern (HNL-R~sse) und Flugenten, die einen unterschiedlichen DNA-Gehalt in ihren Kernen auf- weisen (Haushiihner: 2,3 pg DNA/Zelle; Flugente: 2,6 pg DNA/Zelle) (Dittrich, 1969; GShde, 1971; Sparrow, 1972).

Fiir die Herstellung des Standard werden 0.2 ml heparinisiertes Blur (1 ml Heparin auf 39ml Blut) mit 5 m l einer 1O%igen Essigsgure vermischt. Die Inkubationszeit betr/igt 15 rain. I m Ansehlul3 wird 1O ml Aethanol (96%ig) zur Inaktivierung der Essigs/iure und zur Fixierung des Standards hinzugegeben. Der so zubereitete Standard ist mehrere Monate haltbar. In unserem Labor wurde das Gemisch 4 Monate getestet, ohne daft mei3bare Ver/~nderungen auftraten. Dabei ist es gleichgfiltig, ob der Standard im Kiihlschrank oder bei Zimmer- temperatur aufbewahrt wird (Abb. l). Vor Gebrauch des Standards soll oinige Minuten geschfittelt werden, um geringe Verklumpungen, die durch die Lagerung entstanden sind, wieder zu 15sen. Anschlieftend wird mit Ethidiumbromid gef/irbt (Dittrich, 1969; Dittrich, 1970; Le Pecq, 1967). (1 Tropfen Standard auf 10 ml EB).

Dieses Standardgemisch bietet drei wesentliche Vorteile: Es kann sehr leicht und schnell in jedem Labor hergestellt werden. Es weist auch nach l~ngerer Lagerung nur sehr wenige bis keine Verklumpungen

auf, so dab ein klares 2 c-Kern-Histogramm erhalten werden kann.

7 Histochemistry, Vol. 40

98 A. Sollm~nn

AnzahL

[ntensit~t

Abb. 1. Itistogramm der FluoreszenslichtintensitS~t yon Erythrozyten aus Hiihnerblut (Standard-Gemisch). DNA-Gehalt: 2,3 pg. (F~rbung mit Ethidium-Bromid; 10 mg EB auf

1 1 Trispuffer: pI-I 7,5). • 10 bedeutet die 10f~che Streckung der I-Iauptkurve, die bei 'Counts' ~ 1 k aufgezeichnet wurde

Es sind nur geringe Beimengungen anderer Zellen in dem Standard vorhanden. Auf Grund der problemlosen Zuberei tung dieses Standards k a n n jederzeit

eine der jeweiligen Problemstel lung angepagte Suspension hergestellt werden, dessert Kerne je naeh verwendeter Tierar t e inen untersehiedl iehen DNA-Gehal t aufweisen (Sparrow, 1972). Dadureh besteht die M6gliehkeit, die Standard- gemisehe so zu w/ihlen, daft sie direkt mi t u n b e k a n n t e n Proben zu vergleichen

sind.

Literatur Dittrich, W., GShde, W.: Impulsfluorometrie bei Einzelzelten in Suspensionen. Z. Natur-

forsch. 246, 360-361 (1969) Dittrich, W., G6hde, W. : Phase progression in two dose response of Ehrlich ascites tumour

ceils. Atomkernenergie 15, 174-176 (1970) G6hde, W., Dittrich, W.: Impulsfluorometrie - - ein neuartiges DurchfluBverfahren zur

ultraschnellen Mengenbestimmung yon Zellinhaltsstoffen. Acta. histochem. (Jena), Suppl. 10, 429-437 (1971)

Le Pecq, J. B., Paoletti, C. : A Fluorescent Complex between Ethidium Bromide ~nd Nucleic Acids. J. molec. Biol. 27, 87-106 (1967)

Sparrow, A. H., Price, H. J., Underbrink, A. G. : A survey of DNA content per cell and per chromosome of prokaryotic and eukaryotie organisms: some evolutionary considerations. in: Evolution of genetic systems, hrsg. yon H. H. Smith, S. 472-494. New York-London- Paris: Gordon & Breach 1972

Dr. Andreas Sollmann Seminar fiir didaktisehe Biologie an der Piidagogischen Hochsehule I~heinland Abt. Neuss D-4040 Neuss I-IumboldtstraBe 2. Bundesrepublik Deutschland