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415 die Anzahl der eiiiem Grade entsprecbenden Abtheilungen von 5 zu 5 oder von 10 zu 10 Graden kennen lehrt, so dak man, bei welcher Temperatur man auch die beiden Beobachtungeo inachen in8ge, genau die Angabe von dem Weithe der Unterschiede bei beiden Beobachtungen erhllt, gleichviel, ob man nun blofs die relative11 oder die absoluteu Werlhe sucbe. Man sieht, wie mau mit einem einzigeii thermotnetrischen Instrument, dessen Behalter nur 3 bis 4 Millimeter im Durchmesser hrilt und dessen Gang nur 15 Grade umfafst, von denen aber jeder wenigstens in 50 Theile getbeilt ist, da- hiu gelaogt die Teinperatur des trocknen und des feuchten Behalters innerhalb der Granzen, fur welcbe das August’sche Psychrometer eingerichtet ist, mit aller mbglichen Genauig- keit r.u bestimmen. m t e l s t des vorgescblagenen Psychrometers sind die Fehler, die am der A u m d u n g zweier, an eioer und der- selben Scale (plaque) angebrachter Thermometer entspriu- gen I), vermieden uud der Feuchtigkeitszustaud der Luft wird sich kunftig auf Reisen ebeiiso leicht wie der Baro- meterstand beobachten lasseu. XII. Ein neuer Zerleger fur ell+tisch polarisirtes Licht; oom Pro$ Stokes in Cambridge. (Phil. Mag. Ser. IY. T. II. p. 420.) D i e Unbequemlichkeiten des Fresnel’scben Rhomboeders habeu Hrn. Prof. S t o k e s veraulafst, statt dessen ein In- strument von folgeuder Einrichtuug zu coustruireu. Ein messingener Ring ist so gefafst, dafs er mit lotb- rechter Ebene auf einen Tisch gestellt werden kaun. In- nerhalb dieses Rioges dreht sich eine graduirte Scheibe, 1 ) Scliwerlieh diirfte iodefs bei uns ein Psychrometer angewandt werdeo, von dessen Tliermometern nicht jedes eine Scale fur sich b&Pfse. P.

Ein neuer Zerleger für elliptisch polarisirtes Licht

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Page 1: Ein neuer Zerleger für elliptisch polarisirtes Licht

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die Anzahl der eiiiem Grade entsprecbenden Abtheilungen von 5 zu 5 oder von 10 zu 10 Graden kennen lehrt, so dak man, bei welcher Temperatur man auch die beiden Beobachtungeo inachen in8ge, genau die Angabe von dem Weithe der Unterschiede bei beiden Beobachtungen erhllt, gleichviel, ob man nun blofs die relative11 oder die absoluteu Werlhe sucbe.

Man sieht, wie mau mit einem einzigeii thermotnetrischen Instrument, dessen Behalter nur 3 bis 4 Millimeter im Durchmesser hrilt und dessen Gang nur 15 Grade umfafst, von denen aber jeder wenigstens in 50 Theile getbeilt ist, da- hiu gelaogt die Teinperatur des trocknen und des feuchten Behalters innerhalb der Granzen, fur welcbe das August’sche Psychrometer eingerichtet ist, mit aller mbglichen Genauig- keit r.u bestimmen.

m t e l s t des vorgescblagenen Psychrometers sind die Fehler, die a m der A u m d u n g zweier, an eioer und der- selben Scale (plaque) angebrachter Thermometer entspriu- gen I ) , vermieden uud der Feuchtigkeitszustaud der Luft wird sich kunftig auf Reisen ebeiiso leicht wie der Baro- meterstand beobachten lasseu.

XII. Ein neuer Zerleger fur ell+tisch polarisirtes Licht; oom Pro$ S t o k e s in Cambridge.

(Phil. Mag. Ser. I Y . T. II. p . 420.)

D i e Unbequemlichkeiten des Fresnel’scben Rhomboeders habeu Hrn. Prof. S t o k e s veraulafst, statt dessen ein In- strument von folgeuder Einrichtuug zu coustruireu.

Ein messingener Ring ist so gefafst, dafs er mit lotb- rechter Ebene auf einen Tisch gestellt werden kaun. In- nerhalb dieses Rioges dreht sich eine graduirte Scheibe,

1 ) Scliwerlieh diirfte iodefs bei uns ein Psychrometer angewandt werdeo, von dessen Tliermometern nicht jedes eine Scale fur sich b&Pfse. P.

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uiid der Winkel ihrer Drehung wird an Nonieu auf der Vorderseite des Ringes bis auf Zehntelgrade abgelesen. Die Scheibe ist in der Mitte durchbohrt und trzgt auf Seite des einfalleiiden Lichts eiue verzogernde Gypsplatte voii solcher Dicke, dafs sie zwischen den uuter sich winkel- recht polarisirteu Strahleii einen Verzogeruiigsunterschicd voii etwa eiuer Viertelwelle giebt. Vorue tragt sie, con- ceiitriscli mit sich, einen hohlen Cylinder, um welchen sicb eiue Fassung dreht, die ein Nicol'sches Prisina enthalt uiid mit zwei Nonien versehen ist, an welchen man deli Win- kel der Drehuug des Prismas abliest. Dadurch kanii das Prisma sowolil fur sich, als zugleiclr mit der verzogerndeu Platte im Azimut gedreht werden.

Beim Beobachteii wird das Licht durch eiue Combina- tion zweier Beweguiigeu ausgel6scht, namlicll erst das ellip- tisch polarisirte Licht durch die rerzogernde Plalte i~ ge- radlitiig polarisirtes verwaiidelt uud dieses d a m durch das Nicol'sche Prisina vernichtet. Wegen der chromatischeu Variationen wird jedoch das Licht, streiige geiiommen, nur daun ausgeloscht, wenn es homogen ist, sonst nur auf eiu Miniuiuin reducirt; und fur jede Lage giebt es vier unter- georduete Lagen, weil eiitweder die verzogernde Platte oder das Nicol'sche P r i m a um 180° gedreht werdeu kann. 1)er grofseren Geuaiiigkeit wegeii, kanii aus diesen vier uutergeordiieten Lagen das Mittel genointneii werden.

Seyeii R und R' die Ablesungen der festen, r uud r' die der bewcglicheu Nonien in den beiden Hauptlagen; I der. Indexfehler der festen Nonien d, h. das Azimut der gro- €seu Axe der heschriebenen Ellipse, geinessen voii eiiier in der Scheibe festen Ebene ans; i der Iudexfehler der be- weglicben Boiiien, d. h. der Aziinut der Hauptebene des Prisina, geinessen von einer festeii Ebene in der Scheibe aus; w der Winkel , desseii Tangeute gleich ist deni Ver- I t~ltoifs der Axen der beschriebeneu Ellipse; 8 der Unter- schied in der Verzbgerung der beiden durch die Platte ge- hendeu uiiter sich wiukelrecht polarisirteu Strahlen, gemes- sen als ein Winkel im Verhaltnifs vou 360° zu einer Un-

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dulation. Dann werden die unbekannten Groben I, i, LO uud e gegeben in Function der bekauuteu Griifseii R, R’, r wid T’ durch die folgendeu Formeln, die fiir die uu- merische Berecbuung sebr bequein sind:

I = $ ( R ’ + R ) ; i= &(r‘ + r )

Hr. S t o k e s giebt an , dals diefs Instrument, iiach ci- niger Uebung sehr befriedigende Resultnte liefere. Als Wolkenlicbt an einem Spiegel horizontal reflectirt, und dann so modificirt wurde, dafs es elliptisch polarisirles Licht mit einem Axenverb;iltnifs von etwa 3: 1 gab, fand sich, dafs der mittlere Feliler einer einzelueu Beobacbtuiig

eslimmuug des Azimuts der grofseu Axe etwa eiii rad, in der Bestimmung des Verhaltnisses der klei-

nen zur grofseii Axe e t h drei bis vier Tausendstel, und in der Bestimmung von e etwas mehr als ein Tausendstel einer Undulation bet ru g .

D a die Grfifse von e von der Wclleulange ode r , was auf dasselbe binausliiuft, von der Brechbarkeit des Lichts abhangt, so folgt, dafs die Keuntnifs des ersteren zur Kennt- nifs der letzteren fahrt. Man kann also sagen, das In- slrumeut bestilnme Azimut und ExcentricitZt der beschrie- benen Ellipse und die Brechbarkeit des Lichts. Ein Feb- ler von 0,001 einer Undulation iu der Bestimmung von p wiirde in dem O r t e des untersucbten Licbts im Spectrum einem Fehler vou weniger als dern zwanzigsten Tbeil des Abstandes zwiscben den festen Linien D uud E entspre- cben. Nun ist es durch Anwenduug der beobachteteu Me- dia mdglich, obne zu grofse Scbwlchuug des angewandten Lichts, dessen mittlere Brechbarkeit bedeuteud zu andern, und dennoch kaun fur jedes Medium die Brechbarkeit selir genau mittelst des Wer thes von g bestimmt werden. Da- her eignet sich danu d q I n s t r u m e u t besonders zu Unter- suchuugen tiber die Dispersion der Metalle und zu abnli- chen Aufgaben.

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