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2. Auf angewandte Chemic beziigliche. 473 gebracht werden, so kann man vor der kapillaren ()ffnung ein Watte- filter anbringen. --- Der Apparat wird yon der Firma F. und M. Lauten- sehl~ger in Frankfurt a. M.. M~nehen und Berlin angefertigt. l~.ine Schiittelbiirette zur Bestimmung des Unverseifbaren in Olen und Fettprodukten besehreiben Wittels und Welwart.~t Zu dieser Bestimmung, welehe durch Ausschiitteln des verseiften Oles, beziehungsweise Fettes. mit ~-ther oder Petrol~ther vorgenommen wird, bedient man sich gewShnlich der urspranglichen Form des Scheide- triehters. Infolge der wiederholt auszuffihrenden Extraktion muss die $eifenlauge mehrmals aus dem Trichter abgelassen, respektive wieder in diesen eingeffillt werden, was verschiedene Missst~nde mit sieh bringt. zum mindesten jedoch unbequem ist. Die yon den Verfassern kon- struierte Schfittelbfirette stellt ein zylinderfSrmiges Gef~ss dar. welches oben durch einen eingeschliffenen Stopfen verschlossen wird und unten in em mit Hahn versehenes Glasrohr auslauft. Ungef~hr in der Mitte des Zylinders ist an diesen rechtwinklig eine durch einen Hahn ver- schliessbare RShre angeschmolzen. Zu der in der B~rette befindliehen SeifenlSsung giesst man nun soviel Wasser. dass das Niveau der Flassig- keit zirka 2--4ram unterhalb des angesetzten Stutzens stehto worauf durch die obere Zylindermfindung der ~ther oder PetrolSther einzuf~illen ist. Nach dem Aussch~tte|n etc. kann dann fast die gesamte _~ther- menge aus dem seitlichen Ansatzrohr abgelassen und eine neue Portion eiugefallt werden. Diese Barette wird in allen Gr6ssen yon der Firma Paul Haaek, Wien 9, Garelligasse 4, hergestellt. Ein neues Gliihschiffchen fiir die ~,lementaranalyse wird von Richard Kempf ~) beschrieben. Das bei der Elementaranalyse verwendete Schiffchen in seiner einfachen, allgemein gebr~uchlichen Gestalt kann folgenden Ubelstand herbeifahren. Bekanntlich schmilzt in den meisten F~llen die zu verbrennende Substanz. bevor sie vergas~ wird. und fliesst dann oft infolge der nicht ganz horizontalen Lage des Verbrennungsrohres oder eines durch die Hitze gesteigerten, einseitig wirkenden Drucks an das eine Ende des Schiffehens an. Erlangen nun die hier angesammelten, relativ grossen Substanzmengen die ihre Zer- setzung veranlassende Temperatur, so k6nnen die sich pl6tzlich ent- wickelnden uad stUrmisch entweichenden Gase die Absorptionsgef~sse durehstrSmen, ohne yon ihnen aufgenommen zu werden. Namentlich ~) Chemiker-Zeitung 82, 941. 2) Chemiker-Zeitung 83, 50.

Ein neues Glühschiffchen für die Elementaranalyse

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2. Auf angewandte Chemic beziigliche. 473

gebracht werden, so kann man vor der kapil laren ()ffnung ein Watte-

filter anbringen. --- Der Apparat wird yon der Fi rma F. und M. L a u t e n -

s e h l ~ g e r in Frankfur t a. M.. M~nehen und Berlin angefertigt.

l~.ine Schi i t te lb i i re t te zur Bes t immung des Unve r se i fba ren in

Olen und F e t t p r o d u k t e n besehreiben W i t t e l s und W e l w a r t . ~ t Zu

dieser Bestimmung, welehe durch Ausschiitteln des verseiften Oles,

beziehungsweise Fettes. mit ~-ther oder Petrol~ther vorgenommen wird,

bedient man sich gewShnlich der urspranglichen Form des Scheide-

triehters. Infolge der wiederholt auszuffihrenden Extraktion muss die

$eifenlauge mehrmals aus dem Trichter abgelassen, respektive wieder

in diesen eingeffillt werden, was verschiedene Missst~nde mit sieh bringt.

zum mindesten jedoch unbequem ist. Die yon den Verfassern kon-

struierte Schfittelbfirette stellt ein zylinderfSrmiges Gef~ss dar. welches

oben durch einen eingeschliffenen Stopfen verschlossen wird und unten

in em mit Hahn versehenes Glasrohr auslauft. Ungef~hr in der Mitte

des Zylinders ist an diesen rechtwinklig eine durch einen Hahn ver-

schliessbare RShre angeschmolzen. Zu der in der B~rette befindliehen

SeifenlSsung giesst man nun soviel Wasser. dass das Niveau der Flassig-

keit zirka 2 - - 4 r a m unterhalb des angesetzten Stutzens stehto worauf

durch die obere Zylindermfindung der ~ ther oder PetrolSther einzuf~illen

ist. Nach dem Aussch~tte|n etc. kann dann fast die gesamte _~ther-

menge aus dem seitlichen Ansatzrohr abgelassen und eine neue Portion

eiugefallt werden. Diese Barette wird in allen Gr6ssen yon der F i rma

P a u l H a a e k , Wien 9, Garelligasse 4, hergestellt.

E in neues Gliihschiffchen fiir die ~ , lementarana lyse wird von

R i c h a r d K e m p f ~) beschrieben. Das bei der Elementaranalyse

verwendete Schiffchen in seiner einfachen, allgemein gebr~uchlichen

Gestalt kann folgenden Ubelstand herbeifahren. Bekanntlich schmilzt in den meisten F~llen die zu verbrennende Substanz. bevor sie vergas~

wird. und fliesst dann oft infolge der nicht ganz horizontalen Lage des

Verbrennungsrohres oder eines durch die Hitze gesteigerten, einseitig

wirkenden Drucks an das eine Ende des Schiffehens an. Erlangen nun

die hier angesammelten, relativ grossen Substanzmengen die ihre Zer-

setzung veranlassende Temperatur, so k6nnen die sich pl6tzlich ent-

wickelnden uad stUrmisch entweichenden Gase die Absorptionsgef~sse

durehstrSmen, ohne yon ihnen aufgenommen zu werden. Namentlich

~) Chemiker-Zeitung 82, 941. 2) Chemiker-Zeitung 83, 50.

4 7 4 Bericht: Allgemeine analytisehe Methoden etc.

~ritt dieser Fall bei leicht verpuffenden Verbindungen, zum Beispiel ~NitrokSrpcrn, ein. Dieser Gefahr beugt zwar die vor etwa 10 Jahren yon E. M u r m a n n 1) angegebene Form des Gltihschiffchens vor, bei welchem

~dessen Raum durch senkrecht zu seiner Li~ngsachse gestellte Whnde in • nehrere kleine Fitcher geteilt ist. Da aber diese Querw/inde die gleiche HShe wie die Aussenwandung des Schiffchens besitzen, so k6nnen beim Einfiillen der Substanz leicht einzelne Teilchen derselben auf die Zwischeaw/inde fallen und yon ihnen bei der geringsten Neigung des Schiffchens aus diesem unbemerkt herausgleiten. - - Uberdies ist durch

die getroffene Anordnung der Innenraum des Scbiffchens derartig ver- .kleinert, dass volumin6se Substanzen in ihm nur mit Mt~he unter- zubringen sind. Das Sehiffchen des Verfassers weist nun die Einrichtung -des eben beschriebenen auf, doch ist die H6he der einzelnen Scheide- w/~nde um 1 - - 2 ~r,m geringer bemessen, als diejenige der Aussenwandung ,des Sehiffchens. Hierdurch ist ein aus dem oben angefahrten Grunde herrQhrender Substanzverlust ausgeschlossen. - - Der Apparat kann yon ,den Vereinigten Fabriken far Laboratoriumsbedarf, Berlin N., bezogen werden.

Das quant i ta t ive Faltenfil ter wird yon F. H a r t '~) far die Filtration quantitativ zu bestimmender Niederschliige und quantitativ zu haltender Fltissigkeiten empfohlen. - - Der Verfasser weist darauf him .dass die Eigenschaft des Faltenfilters, eine rasclie Filtration herbei zu ftihren, far jeden beliebigen Trichter bestehen bleibt. Hiermit ist in-

sofern eine Ersparnis an Kosten, beziehungsweise Material verbunden, .als man der oft teueren Trichter, we!che behufs schnelleren Filtrierens znit langem Ansatzrohr, Einengangen, Schleifen etc. versehen sind, nicht welter bedarf. Weiterhin wird die zuweilen yon manchen Missstiinden begleitete Anwendung der Saugpumpe unnStig. Liegen Niederschl/ige vor, welehe leicht trtibe durch das Filter Iaufen, wie zum Beispiel Baryumsulfat, so verwendet man vorteilhaft ein doppeltes Faltenfilter. Besondere Empfehlung verdient dieses beim Filtrieren yon Gemengen, welche feinen Quarzsand enthalten; ein durch die feinen, seharfkantigen Quarzteilehen hervorgerufenes Verstopfen der Filterporen und eine sich hieraus ergebende Verz6gerung tier Filtration sind ausgeschlossen. Des- gleichen wurden beim Filtrieren kolloidaler :Niederschl/ige durch ein

1) Diese Zeit~chrift 36, 3S0. 3) Chemiker-Zeitung 32, 1228.