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656 die Linie D in fiinf Linien aufzrilosen, als wir das Prisma von 43 Linien in den entsprechenden Querschnitt des ails einem 34 Linien Oeffnung haltenden Spaltfernrohrs treten- den Strahlenbundels stellten und sie bereits als eine drei- fache sicher erkannten, als wir nnter gleicher Berficksichti- gung ein Prisma von nur 19 Linien Oeffnang benutzten. Nachdem also ein einziges Element scbon ein dem K i r c h - 11 of f’schen Spectrnm mindestens aequivalentes Spectrum zu erzeugen im Stande ist, wenn es dem Beobachtungsfernrohr einen hinreichenden Lichtbiischel zu senden vermag, so steht immer noch zu hoffen, dafs eine Trennring feinerer Linien- biischel leichter und bestimmter durch Vergrofserung der Apparate zu erreichen ist. W i r beabsichtigen daher noch die Herstellung weiterer grofser Prismen, um so im Sinne Brews t e r’s die Spectralbeobachtungen wieder aufzuneh- men, und behalten uns vor, iiber das Ergebnifs seiner Zeit zu berichbn. XX. Ein Pam neuer Burometer. u n t e r der nicbt eben grofsen Anzahl physikalischer In- strumente von neuer Einrichtung, welche auf der letzten Iodustrie-Ausstelluii~ zu London vorhanden waren, befan- den sich zwei Barometer, beide zu dem Endzweck con- struirt, die Veranderungen des Luftdrucks in vergrofsertem Maafsstabe zu zeigen. Als Mefsiustrumente haben diesel- ben freilich keinen Werth, sind aber doch durch ihre Con- struction nicht ohne Interesse. Das erste derselben, angeblich von einem Hrn. W h i - t in g in Dundalk herstammend, ist als eine Abanderung des konischen Barometers voii A m o n t o n s zu betrachten. Statt aber konisch zu seyn, ist es aus zwei cylindrischen Thei- len zusammengefiigt, von denen der obere ab, wie umste- hende Figur zeigt, etwas enger ist als der untere bc. Der

Ein Paar neuer Barometer

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Page 1: Ein Paar neuer Barometer

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die Linie D in fiinf Linien aufzrilosen, als wir das Prisma von 43 Linien in den entsprechenden Querschnitt des ails einem 34 Linien Oeffnung haltenden Spaltfernrohrs treten- den Strahlenbundels stellten und sie bereits als eine drei- fache sicher erkannten, als wir nnter gleicher Berficksichti- gung ein Prisma von nur 19 Linien Oeffnang benutzten. Nachdem also ein einziges Element scbon ein dem K i r c h - 11 of f’schen Spectrnm mindestens aequivalentes Spectrum zu erzeugen im Stande ist, wenn es dem Beobachtungsfernrohr einen hinreichenden Lichtbiischel zu senden vermag, so steht immer noch zu hoffen, dafs eine Trennring feinerer Linien- biischel leichter und bestimmter durch Vergrofserung der Apparate zu erreichen ist. W i r beabsichtigen daher noch die Herstellung weiterer grofser Prismen, um so im Sinne B r e w s t e r’s die Spectralbeobachtungen wieder aufzuneh- men, und behalten uns vor, iiber das Ergebnifs seiner Zeit zu berichbn.

XX. Ein Pam neuer Burometer.

u n t e r der nicbt eben grofsen Anzahl physikalischer In- strumente von neuer Einrichtung, welche auf der letzten Iodustrie-Ausstelluii~ zu London vorhanden waren, befan- den sich zwei Barometer, beide zu dem Endzweck con- struirt, die Veranderungen des Luftdrucks in vergrofsertem Maafsstabe zu zeigen. Als Mefsiustrumente haben diesel- ben freilich keinen Werth, sind aber doch durch ihre Con- struction nicht ohne Interesse.

Das erste derselben, angeblich von einem Hrn. W h i - t in g in Dundalk herstammend, ist als eine Abanderung des konischen Barometers voii A m o n t o n s zu betrachten. Statt aber konisch zu seyn, ist es aus zwei cylindrischen Thei- len zusammengefiigt, von denen der obere a b , wie umste- hende Figur zeigt, etwas enger ist als der untere bc. Der

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h -

J e mehr also der obere Querschnitt q dein uiitereii Q nahe kommt, desto grofser wird d H , die Verschiebung der Kuppe h , gegen dP, die Veranderung des Ba~ornetcrstan- des; uiid umgekehrt, je kleiner q gegen Q ist, desto lnehr werden d H uiid d P einander gleich.

Es ist aurh leicht einzusehen, weshalb ein Heberbaro- I'oggendorff's Annal, BJ. CX\ 11. 42

0 erstere ist oben zugeschmolzen, der letztere un- ten offen, aber abgesperrt durch eine Elfenbein- platte p , die der Quecksilbersiule, welche die Rohre cbc bis h fiillt, als beweglichen Boden dient. Dime Platte sclrlie€st nur locker, dainit keine Reihung stattfinde, aber doch so, dafs hein Quecksilber ausfliefsen kaon; und sie wird durch ein kurzes , obeu kugelformig erweitertes bohles Glasrohrchen g, welches in das Quecksilber hin- einragt, mit diesem in steter Beruhrung gehalten.

9 1

P -

c

eineii weit grorsereii Durchmesser, und iniiliin auch eine weit grobere Beweglichkeit zu gehen, als beim A m o n t o 11 s'scheii Barometer miiglich ist. D e r untere Theil bc kann 6 bis 8 Linieil im Durchmesser halten.

merites dasselbe wie das des alteren; und es ist Ieicht einzusehen, dai's sich die Verschiebungen der oberen Quechsilberkuppe h , theoretisch ge-

Im Uebrigen ist das Spiel des nerieii Instru-

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meter mit ungleich weiten Schenkeln diese Erscheinung nicht darbieten kann.

also

Denn fur dasselbe hatte man H q + h Q = V ; H - h = P ,

wonach d H iiur zwischen den Granzwerthen & d P und d P schwankt, wenn q von Q bis 0 abnimmt.

Das zweite Barometer ist von R i c h a r d H o w s o n , In- genieur zu Middlesborough- on- Tees, erfunden und im Re- port of the British Association etc., held at Manchester 1861, Notices p . 64 beschrieben.

Es ist ein Gefafsbarometer mit beweglichem Gefifs. In einer geraden Rbhre von iibcrall gleichem Durchmesser und etwas grbfserer Lange als die gewbhnliche Barometmrohre steckt namlich ein nahe ebenso langer hohler Stab (stalk.), der fest verbunden ist mil einem cylindrischen GefaL, wel- ches das untere Ende der Rbhre umgiebt. Der ringformige Raum zwischen dem Stab und der Rohre, und der zwischen Rbhre und Gefafs siad mit Quecksilber gefiilli. Der so- nach von diesem Quecksilber umgebene Stab tragt durch seine Schwimmkraft das Gefafss, und da das Gewicht die- ses Gefafses veranderlich ist, indem darin mehr oder weni- ger Quecksilber eintritt, je nachdem der Luftdruck ab- oder zunimmt, 80 sinkt und steigt das Gefafs und bewirkt sol- chergestallt eine Verschiebung der oberen Quecksilberkuppe, die grbfser ist als die Veriinderung des Barometerstandes. Der Erfinder sieht es als einen Vorzug dieses Instrumentes aa, dafs es nur wenig Quecksilber erfordert, da man die ringfbrmigen Raume zwischen Stab und Rbhre und Rohre und Gefafs nur schmal zu nehmeu braucht; indefs wird es dadurch offenbar an Empfindlichkeit verlieren , und iiber- haupt kann dieses Instrument wegen seiner complicirterer! Construction nicht auf das Iuteresse Anspruch machen, wel- c h das erstere wenigstens in theoretischer Hinsicht besitzt.