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Operationen, Apparate und Re~gentien. 329 Zur bequemen und gleichmässigen Vertheilung von ]]rzmustern hat H. L. Bridgman 1) zwei ¥orriehtungen in Vorschlag gebracht. Wir geben nachstehend die Abbildungen derselben. Fig. 21 stellt einen Misch- und Vertheilungsapparat dar, bei dessen Benutzung man die zerriebene Probe in den oben mit ,einem Deckel zu verschliessendenTrichter bringt, während man die untere Oeff- nung, wie aus der Abbildung ersicht- ich ist, mit dem Finger versehliesst. Alsdann schüttelt man den Inhalt gut durch und führt, indem man den Fin- ger von der Oeffnung wegnimmt, den Trichter über der auf den Fläschchen ~aufgesetztea Rinne hin und her. Bei Verstopfung des Trichters genügt es, mit dem Finger oder der Hand gegen Fig. 21. denselben zu klopfen, um die Substanz von Neuem zum Auslaufen zu bringen. Dieser Apparat kann ausser zur Probenahme auch zur Be- :schickung von Tiegeln bei metallurgisehen Versuchen benutzt werden. Die zweite Vorrichtung Fig. 22 und 23 (Seite 330) dient zur Halbirung der Muster und kann sowohl für kleine und fein gemahlene Muster als auch für grössere von gröberen Korngrössen bis zu 12 mm verwendet werden. Die Vertheilung geschieht durch die 8 Aussehnitte ùder Scheibe D, von denen 4 mit dem äusseren Raum 2 und 4 mit dem inneren Raum 1 bei der Umdrehung von D nach einander eorrespondiren. Die Substanz wird in den Trichter F gefüllt, aber erst zum Auslaufen gebracht, wenn D in Bewegung gesetzt ist. Dies kann mit der Hand, durch Uhrwerk oder durch irgend eine andere mechanische Vorrichtung bewirkt werden. Der nach 1 fallende Theil der Substanz wird benutzt. Um ihn besser entleeren zu können ist 1 trichterförmig gestaltet. Die :so erhaltene Hälfte des Musters kann nun immer weiter in gleicher Art vertheilt werden, bis man schliesslich die gewünschte Menge erhält. Ein Probenehmer für Flüssigkeiten, welchen O. Steinle 2) con- :struirt hat, besteht aus einem unten offenen Rohr mit einer das untere Ende federnd umgebenden, seitlich offenen Hülse, in der sich ersteres 1) Journal of anslytical and applied chemistry 6, 37 und 38. ~) Zeitschrift f. sngew. Chemie 1892, S. 584.

Ein Probenehmer für Flüssigkeiten

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Page 1: Ein Probenehmer für Flüssigkeiten

Operationen, Apparate und Re~gentien. 329

Zur bequemen und gleichmässigen Vertheilung von ]]rzmustern hat H. L. B r i d g m a n 1) zwei ¥orriehtungen in Vorschlag gebracht. Wir geben nachstehend die Abbildungen derselben. Fig. 21 stellt

einen Misch- und Vertheilungsapparat dar, bei dessen Benutzung man die zerriebene Probe in den oben mit ,einem Deckel zu verschliessendenTrichter bringt, während man die untere Oeff- nung, wie aus der Abbildung ersicht- ich ist, mit dem Finger versehliesst.

Alsdann schüttelt man den Inhalt gut durch und führt, indem man den Fin- ger von der Oeffnung wegnimmt, den Trichter über der auf den Fläschchen ~aufgesetztea Rinne hin und her. Bei Verstopfung des Trichters genügt es, mit dem Finger oder der Hand gegen

Fig. 21.

denselben zu klopfen, um die Substanz von Neuem zum Auslaufen zu

bringen. Dieser Apparat kann ausser zur Probenahme auch zur Be- :schickung von Tiegeln bei metallurgisehen Versuchen benutzt werden.

Die zweite Vorrichtung Fig. 22 und 23 (Seite 330) dient zur Halbirung der Muster und kann sowohl für kleine und fein gemahlene Muster als auch für grössere von gröberen Korngrössen bis zu 12 mm verwendet werden. Die Vertheilung geschieht durch die 8 Aussehnitte ùder Scheibe D, von denen 4 mit dem äusseren Raum 2 und 4 mit dem inneren Raum 1 bei der Umdrehung von D nach einander eorrespondiren. Die Substanz wird in den Trichter F gefüllt, aber erst zum Auslaufen gebracht, wenn D i n Bewegung gesetzt ist. Dies kann mit der Hand, durch Uhrwerk oder durch irgend eine andere mechanische Vorrichtung bewirkt werden. Der nach 1 fallende Theil der Substanz wird benutzt. Um ihn besser entleeren zu können ist 1 trichterförmig gestaltet. Die :so erhaltene Hälfte des Musters kann nun immer weiter in gleicher Art vertheilt werden, bis man schliesslich die gewünschte Menge erhält.

Ein Probenehmer für Flüssigkeiten, welchen O. S t e i n l e 2) con- :struirt hat, besteht aus einem unten offenen Rohr mit einer das untere Ende federnd umgebenden, seitlich offenen Hülse, in der sich ersteres

1) Journal of anslytical and applied chemistry 6, 37 und 38. ~) Zeitschrift f. sngew. Chemie 1892, S. 584.

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330 Berizht: Allgemeine analytische Methuden, analytische

Fig. ~2.

Fig. 23.

auf- und abwärts verschieben lässt. Man bringt die Vorrichtung, während die Hülse etwas herabgeschoben und demnach die untere Oeffnung des Rohres unversehlossen ist, in die betreffende Flüssigkeit, aus der man

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Operationen, Apparate und Reagentien. 331

die Probe entnehmen will. Wenn die Vorrichtung auf dem Boden an-

gelangt ist, stösst man das Rohr auf, so dass Sich eine der unteren Oeffnung des Rohres gegenüber liegende, am Boden der Hülse befindliche

Gummiplatte fest an das Rohrende anlegt. Man kann nun das Rohr

mit der Durchschnittsprobe ohne Verlust herausnehmen.

Eine Vorr ichtung zum Auswaschen von Niederschlägen hat M a t t h e w F o r b e s l ) angegeben. Dieselbe gleicht dem v o n D a h l e n 2) beschriebenen und in dieser Zeitschrift 11, Tal. IV, Fig. 6 abgebil- deten Apparat zur Filtration im Kohlensäurestrom. Statt auf die Aus- wasehflüssigkeit einen Gasdruck wirken zu lassen, verbindet der Ver- fasser das den Trichter trägende Gefäss mit einer Saugpumpe. Zum Verschluss des Trichters dient eine Bleiplatte, unter die zum Zweck der Dichtung eine Gummiseheibe gelegt ist. Auf die Bleiplatte ist in der Mitte ein kurzer Stutzen gesetzt, durch welchen das die Flüssigkeit zu- führende Glasrohr hindurehgeht. Ein über letzteres und den Stutzen gezogenes Stück Kautschuksehlauch bewirkt luftdichten Abschluss. Das untere, in den Trichter ragende Ende dieses durch die Bleiplatte hin- durchgehenden Glasrohres ist zu einer Kugel aufgeblasen, in die ganz feine Löcher eingebohrt sind, so dass sich die Flüssigkeit über die ganze Oberfläche des Niedersehlags vertheilt.

Zur schnellen Dialyse von Flüssigkeiten bringt C. E. L in e b a r g e r 3) eine Vorrichtung in Vorschlag, die sich namentlich durch ihren automatischen Wasserzufluss als praktisch erweist. Die ganze Ein- richtung besteht ans einem Trichter, welcher mittelst Drahts an dem einen Ende eines Wagebalkens aufgehängt ist. In denselben wird das

die zu dialysirende Flüssigkeit aufnehmende r vorher gut mit Wasser durchtränkte Pergamentpapierfilter eingesetzt. Der Trichteransatz ist durch einen mit einem Stück Glasrohr versehenen Stopfen verschlossen. Ueber das Glasstück ist ein Gummischlauch gezogen und dieser durch einen Sehraubenquetschhahn, der zur Regulirung des Abschlusses dient, zusammengepresst.

Die Wasserznführung geschieht durch einen Schlauch von einem höher stehenden Behälter aus~ und zwar so, dass das Wasser den Zwischen- raum zwischen dem Filter und der Triehterwand anfüllt. An dem

2) Chem. News 66, 55. 2) Diese Zeitschriß 11, 186. ~) Journal of analytical and aioplied chemistry 6, 33.