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Van Hamel-Oallas. 130 Over Ossian. et politique; over romantic = romanesque z. A. Francois in de Annales Roassea~, V, 199 sq.; Senancour zonder accent is verkieslijk (z. G. Michaut, Senancour, 1910, p'. XIII); de II, 175, n. 3 geciteerde brief (van 1796)is van 1801 uit Giromagny (z. O. Wiese, Kritische Beitrdge ear Oesehichte der Ju~ead und der Ju~endwerke Ch. NodieFs, diss. Kiel, 1904, p. 10); Nodier heeft in een college te D61e (1808) een ruime plaats aan Ossian gegeven (ms.. Dusillet; z. L. Pingaud, .La Jeunesse de Ck. Nodier, 1919, p. 98); II, 363 waren de andere vertalingen van Blair te vermelden geweest (z. Lanson, Manuel bibliogw., no. 12985); bij II, 29 noem ik een gedicht Oscar door Adine Riom (1823--1899) te Rennes in 1847 (vermeld in Les bardes et les pontes nationaux de la Bretagne armoricaine, schrijft mij de Heer Van Hamel); M~rim6e heeft zich voorgesteld (dit bij lI, 360) een Ossian-vertaling te geven (z. F. Chambon, Notes sur P. M#imde, 5, n. 3); ik herinner mij niet een psychologische verklaring te vinden bij Van Tieghem van 't felt, dat zooveel Zuid-Franschen Ossian vertalen (b.v. Baour II, 39, cfr. II, 86, 95, 285, 381, 462); in een roman in brieven Louise et Cdcile par Madame S*** (Paris, 1822, 2 vol.) is een der helden een Oscar; in de noot 5 op blz. 299 van deel II heeft Van Tieghem Von Poplawsky niet precies gelezen. Een paar vragen aan hem, d~e, beter dan iemand anders, ze kan beant- woorden: Is er niets van Ossian in Hugo's Plan d'Islande, in Manrice de Ou~rin of in Fromentin's Dominique en in Angelliers A l'amie perdae? En wat is hij voor de modernen geweest, voor Samain, voor Rodenbach? Een naam ? Een door Rousseau, Lamartine, Byron in 't onderbewuste binnen- gedrongen invloed? Een ,paysage int~rieur" van verwante herfstzielen? Amsterdam. K . R . GALLAS. EIN SPATES ZEUGNISZ LATEINISCHER KLERIKERDICHTUNG. Die Neoph. IV, 368 ft. im Hinblick auf die Cambridger Lieder und die Dubletten der C. B. ausgesprochene Ansicht yon dem Verh~iltnil3 zwischen lat. und deutscher ma. Lyrik land ich hinterher fiberraschend best~itigt durch ein spates ZeugniB aus dem Ende des 14. Jhs., eine kleine deutsch-lateinische Gedichtsammlung, welche N6rrenberg schon 1889 in der Zs. des Aachener Oesehichtsvereins XI, 50--66 ver6ffentlicht hatte, wo sie aber, wie es scheint, unbeachtet blieb. Die betr. Gedichte stehen nebst andern lat. und deutschen Stricken auf den ersten und letzten Bl~ittern der Erfurter I-Is. Amploniana Perg. Q. no. 3321); sie wurden nachweislich zwischen 1390 und 1398 in Aachen yon ~inem Schreiber, Johann Barba, Kapellan an der Katharinenkapelle, eingetragen. DaB der Schreiber auch der Verfasser war, ist nach N6rrenbergs Ausffihrungen nicht zu bezweifeln. Wit haben hier also einen Fall bezeugt, wo ein dichtender Kleriker dieselben Rhythmen (und wohl auch Melodien) deutschen, wie lateinischen Liedern zu Orunde legte, und zwar geht aus den Uberschriften hervor, dab diesmal den deutschen Texten die Prioritfit zukommt. 1) SiehSehum, Beschl'. Verzeichnisz der Amplonianischenttandsehriflen-Saratnlung eu Erfurt, S. 566 ft.

Ein Spätes Zeugnisz lateinischer Klerikerdichtung

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Page 1: Ein Spätes Zeugnisz lateinischer Klerikerdichtung

Van Hamel-Oallas. 130 Over Ossian.

et politique; over romantic = romanesque z. A. Francois in de Annales Roassea~, V, 199 sq.; Senancour zonder accent is verkieslijk (z. G. Michaut, Senancour, 1910, p'. XIII); de II, 175, n. 3 geciteerde brief (van 1796)is van 1801 uit Giromagny (z. O. Wiese, Kritische Beitrdge ear Oesehichte der

Ju~ead und der Ju~endwerke Ch. NodieFs, diss. Kiel, 1904, p. 10); Nodier heeft in een college te D61e (1808) een ruime plaats aan Ossian gegeven (ms.. Dusillet; z. L. Pingaud, .La Jeunesse de Ck. Nodier, 1919, p. 98); II, 363 waren de andere vertalingen van Blair te vermelden geweest (z. Lanson, Manuel bibliogw., no. 12985); bij II, 29 noem ik een gedicht Oscar door Adine Riom (1823--1899) te Rennes in 1847 (vermeld in Les bardes et les pontes nationaux de la Bretagne armoricaine, schrijft mij de Heer Van Hamel); M~rim6e heeft zich voorgesteld (dit bij lI, 360) een Ossian-vertaling te geven (z. F. Chambon, Notes sur P. M#imde, 5, n. 3); ik herinner mij niet een psychologische verklaring te vinden bij Van Tieghem van 't felt, dat zooveel Zuid-Franschen Ossian vertalen (b.v. Baour II, 39, cfr. II, 86, 95, 285, 381, 462); in een roman in brieven Louise et Cdcile par Madame S*** (Paris, 1822, 2 vol.) is een der helden een Oscar; in de noot 5 op blz. 299 van deel II heeft Van Tieghem Von Poplawsky niet precies gelezen.

Een paar vragen aan hem, d~e, beter dan iemand anders, ze kan beant- woorden: Is er niets van Ossian in Hugo's Plan d'Islande, in Manrice de Ou~rin of in Fromentin's Dominique en in Angelliers A l'amie perdae? En wat is hij voor de modernen geweest, voor Samain, voor Rodenbach? Een naam ? Een door Rousseau, Lamartine, Byron in 't onderbewuste binnen- gedrongen invloed? Een ,paysage int~rieur" van verwante herfstzielen?

Amsterdam. K.R. GALLAS.

EIN SPATES Z E U G N I S Z LATEINISCHER K L E R I K E R D I C H T U N G .

Die Neoph. IV, 368 ft. im Hinblick auf die Cambridger Lieder und die Dubletten der C. B. ausgesprochene Ansicht yon dem Verh~iltnil3 zwischen lat. und deutscher ma. Lyrik land ich hinterher fiberraschend best~itigt durch ein spates ZeugniB aus dem Ende des 14. Jhs., eine kleine deutsch-lateinische Gedichtsammlung, welche N6rrenberg schon 1889 in der Zs. des Aachener Oesehichtsvereins XI, 50--66 ver6ffentlicht hatte, wo sie aber, wie es scheint, unbeachtet blieb. Die betr. Gedichte stehen nebst andern lat. und deutschen Stricken auf den ersten und letzten Bl~ittern der Erfurter I-Is. Amploniana Perg. Q. no. 3321); sie wurden nachweislich zwischen 1390 und 1398 in Aachen yon ~inem Schreiber, Johann Barba, Kapellan an der Katharinenkapelle, eingetragen. DaB der Schreiber auch der Verfasser war, ist nach N6rrenbergs Ausffihrungen nicht zu bezweifeln. Wit haben hier also einen Fall bezeugt, wo ein dichtender Kleriker dieselben Rhythmen (und wohl auch Melodien) deutschen, wie lateinischen Liedern zu Orunde legte, und zwar geht aus den Uberschriften hervor, dab diesmal den deutschen Texten die Prioritfit zukommt.

1) Sieh Sehum, Beschl'. Verzeichnisz der Amplonianischen ttandsehriflen-Saratnlung eu Erfurt, S. 566 ft.

Page 2: Ein Spätes Zeugnisz lateinischer Klerikerdichtung

~'rantzen. 131 Sp~.tes ZeugniB La/. Klerikerdichtung.

Da wir wohl selten in der l_age sein werden, aus der hs. Uberlieferung solehe Schltisse zu siehen, so ist dieses ZeugniB immerhin schon ffir die Littera- turgeschichte yon Belang. AuBerdem aber verdienen die tat. Lieder, wenngleich ohne sonderlichen poetischen Wert, auch deshalb unser Interesse, weft sie zeigen, wie ztihe sich noch ira Ausgang des 14. Jhrs. die litterarische Tradition der ma. Klerikerschule behauptet. Unberiihrt yon dem frischen Luftzug der lat. Renaissance bastelt unser Aachener Kapellan in seinem Poetenstfibchen nach alter Weise weiter. Er legt Reimregister an, um allen Schwierigkeiten zum Trotz drei bis sieben Strophen lang durchreimen zu k6nnen. Die dabei unvermeidlichen Sprachverrenkungen kiimmern ihn nicht; auch auf reines Latein kommt es ihm nieht an: anstatt latinus, teutonicas, deicas heiBt es: latinalis, teatonicalis, deicalis, und so frisch weiter: cronicalis, nocaalis, fraternalis, eternalis, brutalis, wobei ja eine Menge bequemer Endungen zum Durchreimen herauskommt. Demselben Bedtirfnig entspringen Bildungen, wie expressivus, fasivas, lativas, tractivas, infectivas, lustrativas, ornativas, volativas etc. Schlimmer sind die vielen unverst/indlichen Worte und Wort- verbindungen, die dem Leser wahre Rtitsel aufgeben und an den beliebten ,dunkeln Stil' der alten Kleriker und Troubadours erinnern. Freilich mag dies und jenes auf Rechnung der, wie es scheint, sehr undeutlichen Niederschrift kommen - mehrere Stellen waren nach N. fiberhaupt nieht zu entziffern - aber dab der Dictiter an krausen Worten und Wendungen Gefallen land, beweisen auch die deutschen Lieder. Seine Rhythmen zeigen nicht viel Abwechslung: drei- oder vierhebige auftaldlose Verse in verschiedener Grup- pierung mit stumpfem oder klingendem Ausgang. Die Strophen sind dreiteilig und fiberall nach romanischer Weise durchgereimt; Hiatus ist durchweg gemieden, 'Taktwechsel' selten (etwa 7 real).

No. 1 (N6rrenberg) ist fiberschrieben: last des somers, kantilena latinalis super isto. Das entsprechende deutsche Lied (2) zeigt folgenden Strophenbau:

I / Sto.en • • • • I X ~

/ / b x x x x

Der Mittelstrophe fehlt der refr/tnartige Abgesang; dafiir wird die erste wiederholt. Ich stelle zum Vergleich beide Texte neben einander:

Lust des somers wonnenclijcfi kan verdriuen trhrich shchten ind schoen bl~men minnenclijch, die dat herts mit g~den vrflchten

dr'lent in blijtschaf sweuen.

versus.

Op der gr~ynre bourne zwijch schallen vogel mit ger~chten s~yssen sane gar lovelijch, de. si menchen mit irl6chten.

Morbis heu grsvissimis multi spiritus fedati penis amarissimis erunt tandem crucidati

cane stigiali.

versus.

Factis benignissimis dulie 1) divine dati studiis tutissimis conseruntur pietati.

z) griech, douleia (N.)

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Frantzen. 132 S#ites Zeugnifl Lat. Klerikerdichtung.

Rep. lust etc.

Dijs prijs geyt op wijfs gelijch, want si kan mit eren zfichten sijch irgeuen ordenclijch, dy al vnsted wilt versfichten

versus rep. morbis.

Cordibus purissimis, ut ex deo procreati,

4 oculis purissimis 3 ipsum simus contemplantes

ind in tr~wen leuen, vita deicali.

Der Versbau der3. lat. Strophe ist in Unordnung geratert; wit haben die 4. Zeile vor die 3. gestellt, aber dem Reim ist damit nicht aufgeholfen. - Ganz nach demselben Schema ist No. 3, Kantilena latinalis de sancta Kathe- rina gedichtet, was die Oberschrift nicht angibt. Die letzte Strophe m6chte ich so lesen:

Ad eeli palacia te preeamur vi divina mlandi de fallacia prope sponsorem nos mina

perpetim regnando. Das hs. preeavi ist wohl durch das folgende vi veranlagt; sponsorem ist

erg/i.nzt aus spons . . , bei N6rrenberg; ich fasse sponsor als mediator, 'Mittler'. No. 2 stimmt rhythmisch iiberein mit deutsch 3, ~berschrieben: sequitur

kantilena primo in teutonico, post in latino, eine Liebesklage in dem herge- brachten Tone. Die erste Strophe lautet bei N.

0ch, wat s~il mich nfi dat l~uen ? wfdermln 1) kan w~nden; w~i ich k6im, do is geg~uen 6igen ctdirZ) verbl~nden �9 . . mich st~it dis w~relt seh~jn.

~ber dem lat. Liede steht bei N. seqMtur p . . . . alino, was nach Obigem wohl sequitur post in latino zu lesen ist. Es ist das unverst/indlichste yon allen, zumal in den drei ersten Strophen; ich gebe den Text nach N6rrenbergs Lesung mit Ausf~illung zweier Liicken und zwei Besserungsversuchen. Wie in No. 1, folgt auf jede vollst/indige Strophe eine zweite ohne SchluBzeile (Abgesang), wof~r die erste wiederholt wird. Das Ganze besteht aus drei solehen Strophenpaaren, und wird durch eine Vollstrophe abgeschlossen.

5.

I~

Tuum accidens plectentes in coniunctione vires gravatum cernentes artis ratione

superant . . icia. Primo . . . perlucentes stat eonfusione predes inopes prementes ex elacione.

versus rep. tuum

III.

Summa mater el placentes 20. Karoleque bone,

aquis prorsus eminentes die sun t . . .

vobis epinicia. Impetrate nos degentes

25. tribulaeione pul . . . baratri latrone.

versus rep. fehlt!

I) ndL wedermin, hs. widder rain. ~ ) h s . c l o i r .

Page 4: Ein Spätes Zeugnisz lateinischer Klerikerdichtung

Frantzen. 133 Sprites ZeugniB Lat. Klerikerdichtung.

II.

10. Hic figuram pertuentes in . . . . one personarum confaventes constat ut sermone

via per indicia. 15. Demum ordinem volventes

cure ambicione reliquis se prderentes honoracione.

versus (rep. fehlt !)

Die Bezeichnung versus steht in der Hs. auch nach V. 14 und 23; sie ist hier der Obersichtlichkeit wegen weggelassen. V. 10 ist pertuentes gesetzt anstatt des hs. pretuentes, nach 5, 14; pertueri soil wohl durchsehauen heiBen; V. 27 hat die Hs. latone; ich fasse baratri latro als 'H611enriiuber, Teufel.' Die Erg/inzung der zwei folgenden Zeilen spricht wohl fiir sieh.

No. 6 ist in der Hs. bezeichnet als kantilena latinalis prima super no der lieuer. Das stimmt aber nicht ganz: die kantilena teutoniealis (No. 5) hat eine l/ingere SchluBzeile: , / l ,./ [ / als die des lat. Ge- X X X X ,I", A i / , , / dichts: ~( X X X X X"

N~ der lieuer zallen ziden denck ich, dy min herts gewont hait, ind kan mich wael verblidel ind oich machchen recht gesfint,

wold mir heft yon ir geschien.

Wilt si sfinder widderstriden mich eir help dfiyn trfilich kfint, mir in rfiyet niet wat liden, k[and ich venden s~lchen vont.

versus rep. nh.

Nyeman wil mir des beniden, dat si mich in kt~rter stfint mach irgetzen ind af sniden traren vB mijns hertzen grunt,

m~ys ich in der wairheit gien.

IV.

Hanc post vitam congatutentes in eommunione simus deo conviventes celt mansione

diva cum leticia.

O quam turpis et brutalis furens ex nequitiis microcosmus cronicalis sordescit segniciis

meando per ama.

versus

amor heu nunc fraternalis desinit maliciis, patruusque filialis perditis periciis.

versus rep. o quam turpis etc.

Christi mater principalis Karole diviciis aquis qui vi supernalis celicis deliciis 1)

ornastis et gnama,

versus.

Exoretur urnis alis ne sedemur viciis deum qui est immortalis stigis et suppliciis.

0 del erginzt.

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Frantzen. 134 Sprites Zeugnifl Lat. Klerikerdichtung.

versus rep. o quam etc.

Rex quapropter deicalis, cordis ex puriciis regni da nos eternalis consortes deliciis

obtenturos brama. Auch dieses Gedicht ist, wiewohl im Ganzen klar, dutch gewaltsame

Sprachverrenkung hier und da schwer verst/indlich geworden; die vierte Strophe ist wohl verderbt oder verlesen: nach den beiden Vokativen Christi mater und Karole erwartet man exoratel) oder vielmehr exoretis; das ur ist dann durch urnis alis veranlafit, aber auch dieses, wie das Folgende, ist unverst/indlich. Die drei SchluBreime ama, gnama, brama sehen vollends ganz wie eine Mystifikation aus.

Zu den Traditionen der lat. Schuldichtung geh6ren, wie schon friiher mehrfach erw/ihnt, grammatische Spielereien. So begrfigen wir denn auch hier wieder unsere alten Bekannten, die Kasusnamen~ in No. 8, ~berschrieben sequitar cantilena latinalis super lust des somers etc.

Cosmi proch inicium casus Ade primitivi perpetrantis vicium in plerisque genitivi

5 morbi nocualis. veTsus.

Sunt in praecipicium necis corporum dativi pravarum et licium prorsus en accusafivi.

versas rep. costal etc.

'• Mater infelicium Karoleque vocativi, vestrum per servicium ad el sitis precativi

relaxanclo malis. versus.

15 Qui per beneficium aquis estis lustrativi, munerum felicium iuce rivos ornativi.

versus rep. costal etc.

Vellens maleficium, 20 Christe, stigis ablativi,

fac quod ad hospicium celi simus volativi

congaudentes calis. 1) Vergl. No. 2, V. 19-24.

N. parvarum N. in

N. r ivo. . , ornativi

Page 6: Ein Spätes Zeugnisz lateinischer Klerikerdichtung

Frantzen. 135 Spates Zeugnil3 LaL Klerikerdichtung.

Der are Adam wird 4 - 5 als genitivus morbi nocualis 'Urheber des Erbfibels' bezeichnet. Sodann fiihren zum Untergang die dativi heels eorporum, Bringer leiblichen Todes, MSrder, Totschl~iger usw. (6-7), ferner die falschen Ankl~.ger und Zeugen, accusativi; unter pravae lites verstehe ich ungerechtes Gerichtsverfahren. Wenn Maria und Kaiser Karl vocativi genannt werden, so soll das wohl advocati heiBen, wodurch Schrijnens Vermutung Neoph. V, 372 bes[iitigt wiirde. Unverstiindlich bleiben e/(13, so auch No. 2, 19 !) und calls (23).

Damit nicht zufrieden, hat unser Poeta sich attch an die Modi der Verba gemacht: Indikativ, Imperativ, Optativ, Konjunktiv und Infinitiv (!), und sich die Aufgabe noch dadurch erschwert, dab er zwischen je zwei auf ivus reimende Modusstrophen mit dem Schlugreim atur eine Zwischenstrophe auf entes ohne Schlugreim eingeflochten hat, ein wahres Kunststtickl Kein Wunder, dab dies nicht ohne Gewaltsamkeit und Dunkelheit abgeht.

Modus est indicativus verbi turpis expressivus, praxis demum, qua fusivus

cosmi status nune pravatur.

5 Peregrinae quondam gentes rein iniquam rapientes nulli carni sunt placentes.

versus rep. Modus etc. Arrogans imperativus violenciae lativus,

10 tumens tit undosus rivus, exessive dominatur.

v e r s u s

Surgunt yetis abutentes faisitates pertegentes digitos post pertuentes.

versus rep. Modus etc. 15 Gloriarum optativus

cassarum perterritivus loricarum neglectivus

in pterisque ventilatur. v e r s u s .

Astus ratios fingentes 20 virus lolii serentes

reputantur proch prudentes.

versus rep. Modus.

Indecentis coniunctivus eontubernii tractivus mellitorum infectivus,

25 sanguis simplex defraudatur.

N. quem

N. peregrina

N. p.. entes

N. timens N. d . . atur

N. pudentes

N. convincfivus

N. insectivus

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Frantzen. 136 Splites ZeugniI~ Lat. Klerikerdichtung.

versus.

Et fae orchi quod serpentes N. que cuncta bona suggerentes N. cuncto non inquinent nostras mentes,

versus rep. Modus etc.

Tu qui es infinitivus 30 summus herus vere divus,

horum quivis tecum virus cell paeeque fruatur.

Zu den Besserungen und Ergtinzungen, die tibrigens fiir sich sprechen m6gen, Folgendes: Unter den aus der Fremde Gekommenen, die ungerechtes Gut einheimsen (5--6), sind wohl die Juden zu verstehen. 12--14 beziehe ieh auf falsche Lehrer, Sophisten, Volksverftihrer (etwa Wyelef, HUB), die Wahrheit miBbrauchend, Falschheit verhtillend, (der Bosheit) ,,durch die Finger sehend". 15--18 verstehe ich nicht. DaB die gifts~enden Rttnkespinner (19--21) ftir klu~ (nicht schamkaft) gehalten werden, erhellt auch aus N's Anmerkung: ,,vor proeh getilgt sapientes." 22-25. Der conjunctivus wird als Kuppler gefaBt, welcher unziiehtiges Zusammenwohnen vermittelt, und mit StiBigkeit vergiftet, infiziert: insectivus ist hier sinnlos; die letzte Zeile muB bedeuten: ,Manch einfiiltiges Blut wird so betrogen', eine w6rtliche Ober- tragung aus dem Deutschen ins Lateinisehe, wie dt'~itos pertueri! 26-27.fac quod stem auch No. 8, 21. Die H611enschlangen, die alles Gute vorspiegeln, weisen auf die Verfiihrtmg Eras.

Was Inhalt und Tendenz seiner lat. Poesie betrifft, stellt sieh Johann Barba zu den Moralisten: er ist ein strenger, frommer Sittenrichter, alle seine Lieder geil3eln, freilich in ganz allgemeinen Phrasen, ohne individuelle Zfige, die Schlechtigkeit der Welt und schliel3en mit dem stereotypen Hinweis auf das Jenseits.

Von den deutschen Gedichten der Hs., besonders den Rfige- und Sehimpf- liedern auf den jungen Bischof yon Ltittich, Johann yon Baiern, soil an anderer Stelle die Rede sein.

Utrecht. FRANTZEN.

B O E K B E S P R E K I N G E N .

E. TAPPOLET, Die alemannischen Lehnwb'rter in den Mundarten der /ran- zb'sischen Schweiz, I (Bazel, 1913); II (Straalsburg, 1917).

Het belang van de voortreffelike onderzoekingen van Prof. Tappolet over de Duitse t) woorden in de talen van Frans-Zwitserland is, afgezien van de vele biezonderheden de woorden zelf betreffende - waaraan het tweede deeli dat een etymologies woordenboek vormt, is gewijd, -- dat zij zich tot een nauw

1) Alemannies noemt de schrijver ze, o m t e doen uitkomen da/ hij de Oermaanse woorden die reeds in de Franse algemene taal voorkomen, wil buitensluiten Hij behandelt alleen die welke uit het aan Frans grondgebied palende Duits-sprekende Zwitserland zijn ontleend.