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225 Jahre Staedtler+Uhl Ein Spiegelbild Schwabacher Nadelproduktion 225 Years of Staedtler+Uhl A Reflection of Pin Production in Schwabach

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225 Jahre Staedtler+Uhl Ein Spiegelbild SchwabacherNadelproduktion

225 Years of Staedtler+Uhl A Reflection of Pin Productionin Schwabach

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Vorwort Foreword

Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter,geehrte Geschäftspartner und Freunde unseres Hauses,

wir freuen uns sehr und es erfüllt uns mit ein wenigStolz, Ihnen auf den nächsten Seiten einen kleinen Aus-zug aus unserer 225-jährigen Firmengeschichte präsen-tieren zu können. In unserer schnelllebigen Zeit ist esschon als kleines Wunder zu bezeichnen, dass man aufso eine lange Historie zurückschauen kann. Hier eine kleine Chronik aus dem Jahre 1783, in dem füruns alles begann:– Der Frieden von Paris beendet den amerikanischen

Unabhängigkeitskrieg. England erkennt die USA an.Florida und Menorca fallen an Spanien.

– Nach jahrzehntelangen Kämpfen fällt die tatarischeKrim endgültig an Russland.

– Die Gebrüder Montgolfier lassen den ersten Heißluft-ballon steigen. Der Mensch lernt fliegen.

– Markgraf Karl-Friedrich von Baden hebt die Leibeigen-schaft auf.

All dies zeigt uns, wie die Welt sich doch in 225 Jahrenverändert hat.Wenn man noch vor 30 Jahren über Schreibmaschinenanstatt PCs gesprochen hat, oder Telefonate nach Italienkleine Abenteuer waren, so sind wir heute in der Lage,mit modernsten Arbeitsmitteln schnell agieren und rea-gieren zu können.Dies haben wir auch zu einem Leitspruch zusammenge-fasst: High Tech meets Tradition

Wir leben von unserem Wissen, neudeutsch „Know-how“, das wir zusammen mit Ihnen in 225 Jahren auf-gebaut haben. Auf diesen generationsübergreifendenWissenstransfer gründet sich auch unsere Zukunft. Wirwollen immer ein globaler Bestandteil der Textilindustriebleiben, müssen jedoch auch Ausblick halten nachneuen Technologien. Dieser Verantwortung wollen wiruns stellen.Weitere 225 Jahre Firmengeschichte können wir Ihnenleider nicht garantieren. Wir werden Ihnen aber verspre-chen, die Geschichte wird weitergehen und wir gebenunser Bestes, um darin weiter eine erfolgreiche Rolle zuspielen.

Viel Spaß beim Lesen wünschen Ihnendie Gesellschafter und Geschäftsleitungder Firma Staedtler+Uhl KG

Dear Staff Members,Dear Business Partners and Friends of the Company,

We are pleased and also take pride in presenting a shortsummary of the 225 years of our company’s history toyou. In these fast moving times it can be considered asmall miracle to be able to look back on such a long history.Here is a small chronicle of the year 1783 when every-thing began:– The Peace of Paris ends the American War of Inde-

pendence. England recognises the USA. Florida andMenorca fall to Spain.

– After several decades of fighting the Tatarian Crimeafinally falls to Russia.

– The Montgolfier brothers take their first hot-air balloonride. Aviation is born.

– Margrave Karl-Friedrich of Baden abolishes serfdom.

All this demonstrates how the world has changed in thelast 225 years.While 30 years ago people were talking about type-writers instead of computers, and telephone calls to Italywere still a bit of an adventure, today we are able toreact and interact with the most advanced technicalequipment. We have conjuncted this in a mission statement: “High Tech meets Tradition”

We profit from the know-how that we have built uptogether with you over the last 225 years. In this know-ledge transfer spanning generations also lies our future.We aim to remain an important part of the global textileindustry and must at the same time always be on thelook out for new technologies. This is our commitment.Needless to say we cannot guarantee another 225 yearsof company history. However, we promise that historywill go on and that we will do our best to play animportant role in it.

Enjoy reading our company history.The shareholders and the management of the Staedtler+Uhl KG

Die Nadelfabrik Staedtler+Uhl(Gemälde um 1880)The Pin Factory Staedtler+Uhl(Painting around 1880)

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Die Entwicklung der Schwabacher NadelindustrieThe Development of the Pin Industry in Schwabach

Michel Heftlemacher, Nadelheftmacher(Nürnberg 1515)

Michel Heftlemacher, Pin Maker (Nuremberg 1515)

Herman Schmid, Nadelmacher(Nürnberg 1533)Herman Schmid, Pin Maker(Nuremberg 1533)

Verzeichnis der SchwabacherNadelmacher von 1824Index of the Pin Makers inSchwabach of 1824

Als Nadelzeichen wählte Jakob Staedtler 1794 das flammende HerzIn 1794 Jakob Staedtler chosethe Flaming Heart as his Trade-mark

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Bis in die frühe Neuzeit hinein finden sich in Schwabachlediglich die für eine Stadt dieser Größe erforderlichenHandwerksberufe. Erst in der zweiten Hälfte des 17.Jahrhunderts lassen sich die ersten Nadler in Schwabachnieder und legen somit den Grundstein für eine Ent-wicklung, die bis heute anhält. Schwabach wird nun,neben Aachen und Iserlohn, zu einem Zentrum derdeutschen Nadelindustrie. Vor allem im 19. Jahrhundertwächst die Zahl der Nadlermeister stark an, wobei vielevon ihnen nur noch einzelne Produktionsschritte über-nehmen. Das Polieren und vor allem den Verkauf derNadeln erledigen wohlhabende Handwerksmeister. Einerdieser vielen Nadlermeister ist Johann Jacob Staedtler.Der Sohn eines Münzformers beginnt 1774 die fünfjähri-ge Nadlerlehre. Nach seiner Beförderung zum Gesellen1779 ernennt ihn der Nadlerverein am 8. November1783 zum Meister und trägt ihn in das Nadlermeister-buch der Stadt Schwabach ein. Dieses Datum wirdheute als der Gründungstag der NadelfabrikStaedtler+Uhl gesehen. Als persönliches Nadlerzeichenwählt Jakob Staedtler 1794 das flammende Herz, wel-ches bis heute das Markenzeichen der Firma darstellt.

Up to early modern times only crafts manufacturinggoods for every day life could be found in Schwabach. It was only in the second half of the 17th century thatthe first pin makers settled in Schwabach, laying thefoundation for a development which has continued tothe present day. In addition to Aachen and IserlohnSchwabach soon became one of the centres of the German pin industry. Especially in the 19th century therewas a considerable increase of pin makers, already witha strong diversification within the manufacturing pro-cess. For example the polishing and the sale of pins wasoften in the hands of wealthy master craftsmen. One of these many master pin makers was JohannJakob Staedtler, the son of a coinsmith. He began hisfive year apprenticeship as a pin maker in 1774. Afterbecoming a journeyman in 1779, he was appointedmaster craftsman by the pin makers’ guild on Nov. 8,1783. Today this event is referred to as the date of for-mation of the Staedtler+Uhl pin manufacturing compa-ny. In 1794 Jakob Staedtler chose the flaming heart ashis personal trademark which remains the company’semblem to this day.

Am 8. November 1783 wird Jakob Staedtler in das Nadlermeisterbuch der Stadt Schwabach eingetragenOn November 8, 1783 JakobStaedtler was enlisted in the PinMakers Book of the City ofSchwabach

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Blütezeit und NiedergangRise and Downfall

Im 19. Jahrhundert entwickeltsich in den Manufakturen dieindustrielle Nadelproduktion.(Holzstich, London, 1862)In the 19th Century Industria-lised Pin Production was devel-oped in the Pin Factories.(Wood Engraving, London 1862)

Die Zunfttruhe der Schwabacher NadlerThe Chest of the Pin Makers Guild

Ihren ersten Höhepunkt erlebt die Nadelproduktion um1810: Von den etwa 8.000 Einwohnern Schwabachssind mehr als 20 % in der Nadelindustrie beschäftigt.Durch neue Produktions- und Absatzmethoden überflü-geln die rheinländischen und englischen Nadler jedochbereits um 1820 die Schwabacher Nadelproduzenten.Die Jahresproduktion sinkt von etwa 250 MillionenNadeln im Jahr 1810 auf etwa 70 Millionen im Jahr1854. Ein Nadelfabrikant, der bereits früh versucht der Kriseentgegen zu steuern, ist Friedrich Staedtler, ein SohnJohann Jakob Staedtlers. Die Rettung der SchwabacherNadelindustrie wird zu seiner Lebensaufgabe. Auf seinBetreiben hin wird 1854 eine nach Aachener Vorbildausgestattete Werkstatt errichtet, in der fortan jährlichetwa eine halbe Million hochwertiger Nadeln hergestelltwerden.Dennoch gelingt es Friedrich Staedtler nicht, die übrigenNadler von den Vorteilen der modernen Maschinen-produktion zu überzeugen. Resigniert stellt er fest: „Ichstehe wie ein Arzt vor einem unheilbar Kranken, welchereinsieht, dass die zur Heilung günstige Zeit vorüber ist.“

A first peak in pin production was reached around 1810,when about 20 % of Schwabach’s population of ca.8000 were working in this sector of industry. However,due to new production and marketing methods theSchwabach pin producers were soon outdistanced bythe pin factories in England and the Rhineland. Theannual production decreased from 250 million pins in1810 to about 70 million in 1854.One pin producer who already tried to counteract thisdevelopment at an early stage was Friedrich Staedtler, ason of Johann Jakob Staedtler. He made the salvation ofthe Schwabach pin industry his lifework. On his initiativea workshop was equipped with modern tools andmachines as used in Aachen, and henceforth annuallyproduced half a million pins of high quality.Nevertheless, Friedrich Staedtler was not successful inpersuading the other pin makers of the advantages of modern machine production. He finally declared: “I stand like a doctor before a terminally ill patient whohas realised, that the time for cure has passed”.

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Nadelproduktion im späten 18. Jahrhundert (colorierter Stich 1788)Pin Production in the late 18th Century (Colored Engraving 1788)

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Michael Staedtler: Pionier und Retter derSchwabacher Nadelindustrie

Erst durch den Tod seines Vaters kommt der gelernteBäcker Michael Staedtler, ein Enkel Johann Jakobs undNeffe Friedrich Staedtlers, zum Nadlergewerbe. Er über-nimmt 1863 die Fabrik seines Vaters und dessen Nadler-zeichen, das flammende Herz. Die Einführung der Gewerbefreiheit im Jahr 1868 er-möglicht es Michael Staedtler, sich vom Nadlerverein zulösen. Er beginnt nun mit viel Mut und Innovationsgeistdie Fabrik seines Vaters zu modernisieren und zu erwei-tern. Als Teilhaber findet sich 1869 der junge Nadel-fabrikant Conrad Uhl, der sich allerdings bereits nachwenigen Monaten wieder aus dem Geschäft zurück-zieht. Lediglich der Firmenname verweist bis heute aufdiese Partnerschaft. Seine Nadelfabrik in den heute nochexistierenden Gebäuden stattet Michael Staedtler nach Aachener Vorbild aus. Ein Jahr später zählt seine Fabrik70 Arbeiter, zwei Jahre später bereits über 100. Als Michael Staedtler sich 1898 ganz aus dem Tages-geschäft zurückzieht, übernehmen sein Sohn Theodorsowie sein Schwiegersohn Hermann Jung die Firmen-leitung. Michael Staedtler stirbt am 25. Juli 1904. SeinZiel, die Schwabacher Nadelindustrie zu bewahren undzu neuem Ruhm zu führen, hat er erreicht.

Not until the death of his father did the skilled bakerMichael Staedtler, Johann Jakob’s grandson and nephewof Friedrich Staedtler, encounter pin production. In 1863he took over his father’s factory as well as his trade-mark, the flaming heart.The introduction of economic freedom in 1868 enabledMichael Staedtler to break free from the pin makers’guild. With a great deal of courage and innovative spirithe modernised and expanded his father’s business. In1869 Staedtler entered a partnership with a young pinmaker by the name of Conrad Uhl who, however, leftthe firm again after a few months. Only the nameremains until today as a reminder of this brief partner-ship. Staedtler equipped his factory with modern ma-chines according to the ones used in Aachen. Alreadyone year later he was employing 70 workers. Anothertwelve months later the number had risen to over 100.When Michael Staedtler retired from day-to-day businessin 1898, his son Theodor as well as his son-in-lawHermann Jung took over the corporate management.Michael Staedtler died on July 25, 1904. His goal ofreforming and preserving the pin industry in Schwabachhad been achieved.

Babette und Michael Staedtler(Fotografien um 1894)Babette and Michael Staedtler,(Photographs around 1894)

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Michael Staedtler: Pioneer and Preserver ofthe Schwabach Pin Industry

1856 zieht Michael Staedtler indie Bachgasse (Fotografie um 1880)In 1856 Michael Staedtlermoved to Bachgasse (Photo-graph around 1880)

Das ehemalige Wohnhaus derFamilie Staedtler, Bachgasse 18,(Fotografie 2008)The former Tenement of the Staedtler Family in Bach-gasse 18 (Photograph 2008)

Als Nadlerzeichen verwendetConrad Uhl die ViolineConrad Uhl chose the Violin ashis Trademark

„Das Richten der Nadeln“, (Stich, London 1860)“Rubbing the Pins”,(Engraving, London 1860)

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Vom Draht zur NadelFrom Wire to Pin

Die einzelnen Arbeitsschritte der Nadelproduktion, alsoder Weg vom Draht zur fertigen Nadel, verändern sichin den letzten Jahrhunderten nur wenig. Lediglich dieMaterialien und die für die Arbeitsschritte verwendetenMaschinen werden fortwährend weiterentwickelt.Der Bericht über eine Fabrikbesichtigung der Staedtler-schen Werke durch den Verein deutscher Ingenieure ausdem Jahr 1895 zeichnet ein deutliches Bild der einzelnenArbeitsschritte und der hierfür verwendeten Maschinenund Werkzeuge.Die von Michael Staedtler verwendeten Drahtschneide-maschinen können pro Tag je etwa 400.000–450.000Schafte schneiden. Um die Metallstifte zu richten, wer-den sie in Paketen zu mehreren tausend Stücken unterDruck auf einer Metallplatte hin und her gerollt. In derSchleiferei werden die Schafte geschliffen. Eine Schleif-maschine spitzt täglich etwa 150.000 Schafte doppelsei-tig an. Dies sind etwa 10 Mal soviel wie ein geübterArbeiter vorher per Hand schleifen konnte. Um das Ein-schlagen der Öhre vorzubereiten, poliert ein Arbeiter dieSchafte in der Mitte blank. Die Stampfmaschinen drü-cken nun an der geschliffenen Stelle die Form der Öhreein, die Stechmaschine locht die Nadeln. Eine moderneStampfmaschine kann am Tag 40.000–50.000 Schaftebearbeiten, eine Stechmaschine 70.000–80.000. Nachdem Entfernen des Grates werden die Rohlinge in derMitte gebrochen und nach wiederholtem Schleifen derBruchstellen gehärtet. Hierzu werden sie in einem Ofenerhitzt. Ist die geeignete Temperatur erreicht, schüttetsie ein Arbeiter in ein großes Sieb, das in einem mit Ölgefüllten Becken hängt. Nun werden die Nadeln in sie-dendem Öl gekocht, um dann anschließend gescheuertzu werden. Dies ist der zeitaufwändigste Schritt in derNadelproduktion. Hierzu verpackt man die Nadeln inmehreren Schichten aus Leinwand. Zwischen die einzel-nen Schichten kommen feiner Sand (Schmirgel), Öl undSeife. Die Leinwandpacken werden anschließend festgeschnürt und auf der Scheuerbank unter Druck hinund hergeschoben, wobei die Nadeln aneinander reibenund sich so gegenseitig blank scheuern. Dieser Prozesskann bis zu 14 Stunden dauern und wird je nachBeschaffenheit der Nadeln vier- bis achtmal wiederholt,wobei die Nadeln jedes Mal neu verpackt werden. Ab-schließend werden sie gewaschen und in Fässern mitSägemehl getrocknet. Zu jenem Zeitpunkt produziert die Staedtlersche Nadel-fabrik jährlich 250 Millionen Nadeln, so viele wie vor 80 Jahren sämtliche Schwabacher Nadlermeister zusam-men.

In the last centuries very little has changed in the variousstages of pin production. Only the raw materials and the machinery engaged in production have been under-going constant development. The report of a tour of the Staedtler factory by theSociety of German Engineers in 1895 depicts a vivid pic-ture of the different stages and the machines and toolsused in pin production in the late 19th century. The cutting machines used by Michael Staedtler at thistime could cut 400 to 450 thousand shafts a day. Tostraighten them, the pins were rolled under pressure inpackets of several thousands on a metal plate. In thegrindery the shafts were sharpened. One grinding ma-chine could sharpen about 150 thousand shafts a day atboth ends. This was about ten times faster than a skilledworker had been able to produce manually. To drive inthe eye a worker polished the shafts in the middle andthe compactor pressed the form of the eye on to thepolished part. A second machine punched the holes intothe pins. A modern compactor can process 40 to 50thousand shafts a day, a punching machine about 70 to 80 thousand. After filling the edges, the blanks werebroken in the middle and were hardened after repeatedpolishing. To achieve this, the pins were heated in anoven. When the proper temperature was reached, a worker poured the pins into a big sieve hanging in abasin filled with oil. After boiling the pins in hot oil, theywere rubbed. This step was the most time consumingone in the entire pin production process. The pins werepacked in several layers of canvas together with finesand (emery), oil and soap. After that, the packets werefirmly tied and moved back and forth on the rubbing-bench, so that the needles rubbed against each otherand by doing so were polished. This process could takeup to 14 hours and was repeated four to eight times. Ina last step the pins were washed and packed into bar-rels with sawdust where they were dried. At that time the Staedtler+Uhl pin factory was annuallyproducing about 250 million pins, as many as all Schwa-bach pin manufacturers were producing together 80years ago.

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Erweiterung und Modernisierung der NadelproduktionExpanding and Modernising Pin Production

Die Nadelfabrik Staedtler+Uhlum 1888The Staedtler+Uhl Pin Factoryaround 1888

Die Zeitungen berichten über die Neuerungen in derNadelfabrikThe Newspapers reported on the Innovations at the PinFactory

Die 1888 in Betrieb genommeneDampfmaschineThe Steam-Engine taken intoOperation in 1888

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Michael Staedtler führt eine Vielzahl von Umbau- undErweiterungsmaßnahmen durch. In einem ersten Schritterrichtet er 1869 das heute noch bestehende Gebäudein der Nördlichen Ringstraße 12. Zwei Jahre später bauter eine Härteküche an, im Jahr darauf folgen weitereErweiterungsbauten. 1880 lässt er einen großen Härte-ofen mit Kamin errichten, bald darauf folgt der Einbaueiner neuen Dampfmaschine mit einer Maximalleistungvon 70 PS. Eine der größten Baumaßnahmen dieser Zeit stellt derBau einer Bronzefabrik im Jahr 1888 dar, in der das fürdie Nadeln verwendete Metall verarbeitet wird. 1899 erfolgt dann der teilweise Umstieg der Produktionvon Dampf auf Elektrizität. Bereits drei Jahre zuvor führtMichael Staedtler im Vorgriff die elektrische Jungfrau alsFirmenlogo ein. Im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts wandeln sichdie Schwabacher Nadelfabriken nun endgültig zumodernen Industriebetrieben. Die durchschnittliche Be-triebsgröße versechsfacht sich zwischen 1875 und 1892.Die Schwabacher Nadelindustrie steht nun auf der tech-nischen Höhe der Zeit und ist der Konkurrenz im In- undAusland voll gewachsen.

Michael Staedtler introduced many changes and expan-sions within his pin manufacturing company. In a firststep in 1869 he set up the building at Nördliche Ring-straße 12 which is still standing today. This was followedtwo years later by a hardening-kitchen as well as severalother factory buildings. In 1880 he had a hardening fur-nace with chimney erected, and soon the installation ofa new steam engine with a maximum output of 70 HPfollowed. The greatest building activity of this time was the con-struction of a bronze workshop in 1888, where hence-forth the raw material for pin production was processed.In 1899 the operation mode for parts of the productionwas switched from steam to electricity. Already threeyears ahead of this conversion Michael Staedtler laun-ched the electric maiden as company logo.By the last decade of the 19th century the pin factoriesin Schwabach had finally become modern state of theart manufacturing plants. On average the size of thecompanies had multiplied by six between 1875 and1892. The pin factories in Schwabach were now able tocompete with domestic and foreign companies.

Baupläne der 1888 errichtetenBronzefabrikThe Plans for the Bronze Work-shop built in 1888

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Nadeln für China, Eroberung des WeltmarktesPins for China, Capture of the Global Market

Ab ca. 1870 wird China für Staedtler+Uhl zu einem derHauptabsatzmärkte. Die Vermarktung findet hierbeiüber Zwischenhändler statt, welche ihre eigenen Mar-kenzeichen auf die Nadelbriefchen drucken lassen. Sol-che Unternehmen sind Leewoo und Foreign Man ChopPins. 1880 werden etwa 40 Millionen Nadeln nachChina exportiert. Die Aufträge aus China richten sichnach dem chinesischen Neujahrsfest, weil zu diesemZeitpunkt die Lagerbestände bereinigt werden und dieImporteure ihr neuen Bestellungen aufgeben. Ähnlichelandestypische Sonderregelungen gibt es auch in ande-ren Ländern. So richtet sich der Export nach Indien starknach den Regen- und Erntezeiten. Fällt etwa eine Ernteaus, bricht auch der Nadelabsatz zusammen, weil dieLeute sich keine Nadeln leisten können. Nach dem Ersten Weltkrieg geht der Absatz von Nadelnnach China aufgrund der japanischen Konkurrenz starkzurück. Weitere wichtige Exportländer für Schwabacher Nadelnin der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg sind Frankreich,Österreich und Russland.

As of around 1870 China became one of the main mar-kets for the Staedtler+Uhl pin company. The distributionwas organised by brokers such as Leewoo and ForeignMan Chop Pins who then printed their own brand labelson the pin wrappers. In 1880 about 40 million pins wereexported to China. Orders from China complied withthe Chinese New Year Celebrations, as then the ware-houses were cleared and new pins ordered. Trade with other countries also went by similar local fac-tors. In the case of India export was heavily dependenton the rainy season and the harvest time. If the harvesthad been poor, people could not afford pins and themarket collapsed. After World War I the export marketfor needles to China declined radically due to Japanesecompetition. Other important export countries for pinsfrom Schwabach prior to World War I were France, Aus-tria and Russia.

Warenzeichen der nach Chinaexportierten NadelnTrademarks of Pins exported to China

Eine Chinesin beim Nähen(Holzstich, England, 1812)A Chinese Woman sewing(Engraving, England 1812)

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IndustrieausstellungenExhibitions and Trade Shows

Seit dem 19. Jahrhundert werden auf Industrieausstel-lungen die neuesten technischen Errungenschaften desIndustriezeitalters präsentiert und bieten den Firmen dieGelegenheit, sich und ihre Produkte vorzustellen. Aufder bayerischen Landesausstellung in Nürnberg im Jahr1882 erhält Staedtler+Uhl die goldene Medaille „für dasin jeder Beziehung vorzügliche Fabrikat unter besonde-rer Berücksichtigung der Verdienste um die HeimischeNadelindustrie“. Weitere Medaillen und Auszeichnungenerhält das Unternehmen auf verschiedenen Landes- und Weltausstellungen, wie etwa in Wien, Moskau, Lissabon, Antwerpen und Chicago. Wegen seiner gro-ßen Verdienste um die Schwabacher Industrie ernenntder bayerische Prinzregent Luitpold Michael Staedtler1887 zum Kommerzienrat. Bei der zweiten Landesaus-stellung in Nürnberg im Jahr 1896 hält Michael Staedtlersogar eine der Eröffnungsreden.

In the 19th century trade shows presented the inven-tions of the industrial age and formed a stage for com-panies to present themselves and their products. At the Bavarian Industrial Fair in Nuremberg in 1882Staedtler+Uhl was awarded a gold medal for an “inevery respect superb product with special recognition ofachievements benefitting the local pin industry.”Further medals and awards were recieved at major na-tional and international exhibitions in Vienna, Moscow,Lisbon, Antwerp and Chicago. Because of his great merits for the local pin industryMichael Staedtler was appointed Councillor of Com-merce by the Bavarian Prince Regent Luitpold in 1887.At the second Bavarian Industrial Fair in Nuremberg in1896 Michael Staedtler even delivered one of the inau-gural addresses.

Medaillen und Auszeichnungen von Landes- und Weltausstellungen(Postkarte 1896)Medals and Awards won atExhibitions and Trade Shows(Postcard 1896)

Auf der bayerischen Landes-austellung 1896 hielt MichaelStaedtler eine der Eröffnungsreden,handschriftliche Notizen der Rede.At the Bavarian Industiral Fair in1896 Michael Staedtler deliveredone of the Inaugural Addresses,handwritten Notes of the Speech.

Auszeichnung von der BerlinerIndustrie Ausstellung (1896)Award from the Industrial Fairin Berlin (1896)

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Sorge und Fürsorge für die ArbeiterCare and Welfare for the Workers

Die modernen Maschinen, die Michael Staedtler an-schaffen lässt, bedeuten neben einer Steigerung derProduktion auch einen enormen Zugewinn für die Arbei-ter. Vor allem das gesundheitsschädliche Schleifen derNadeln wird ab diesem Zeitpunkt von den neuenMaschinen erledigt und stellt für die Arbeiter eineerhebliche Verbesserung dar. Zusätzlich zu den neuenSchleifmaschinen stellt Michael Staedtler im Jahr 1893Maschinen zur Staubminderung auf.Seit 1914 existiert für alle Arbeiter und Angestellten derFirma Staedtler+Uhl eine Betriebskrankenkasse. 1949lässt Siegfried Staedtler Arbeiterwohnungen für dieFabrikarbeiter errichten. Ende der 50er Jahre führt maneine Betriebsrente ab dem 65. Lebensjahr sowie eineInvaliditätsrente ein. Bis heute zeugt die Vielzahl lang-jähriger Mitarbeiter – teilweise mit über 30-jährigerBetriebszugehörigkeit – von der starken Verbundenheitzum Unternehmen.

The employment of modern machinery by MichaelStaedtler brought about not only an increase in produc-tion but also meant a considerable gain for the factoryworkers. Especially health hazardous procedures like pingrinding was taken over by machines, and filters andmechanisms for dust reduction were installed.A health insurance fund for the factory workers hadexisted since 1914. In 1949 Siegfried Staedtler builtappartments for his workers. From the end of the 1950’sa company pension plan as well as a disability annuitywas introduced. To this day the large number of long-term employees, some of them have been working forStaedtler+Uhl for over 30 years, demonstrate the strongties of the workers to their company.

Die Belegschaft der Nadelfabrik(Fotografie 1894)The Workers of the Pin Factory(Photograph 1894)

Zertifikat der Betriebskranken-kasse von 1924Certificate of the Company’sHealth Insurance Fund (1924)

Am „Hellen Tisch“ werden dieNadeln eines letztes Mal kontrolliertund in Briefchen verpackt.(Fotografie um 1920)At the “Lucid Table” the Pins werechecked a last Time and then.wrapped (Photograph 1920)

Die 1949 errichteten Arbeiter-wohnungenTenement for the Workers con-structed in 1949

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Warenzeichen der NadelfabrikStaedtler+Uhl und einiger ZwischenhändlerTrademarks of Staedtler+Uhl aswell as some of the Brokers

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Zwischen den KriegenBetween the Wars

Viele der Arbeiter bleiben demUnternehmen über Jahrzehntetreu.Many of the Workers stayed inthe Company for severalDecades.

Siegfried Staedtler mit seinerFamilie vor deren Wohnhaus.(Fotografie 1940er Jahre)Siegfried Staedler with hisFamily outside their Domicile,(Photograph around 1940).

1928 wird Theodor Staedtlerzum Kommerzienrat ernannt.In 1928 Theodor Staedler wasappointed Councillor ofCommerce.

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Hatte man während des Ersten Weltkrieges vor allemmit Material- und Arbeitskräftemangel zu kämpfen, sobereiteten nach dem Krieg neue Probleme der Schwaba-cher Nadelindustrie große Sorge. Die stark angewachse-ne japanische Industrie überschwemmt mit ihren Pro-dukten den chinesischen und indischen Markt. Hinzukommen hohe Zölle in einigen anderen Ländern wieRussland und Frankreich.Trotz der vielfältigen Probleme und der wirtschaftlichenKrise schafft es das Unternehmen, sich am Markt zubehaupten. 1931 beschäftigt man 250 Arbeiter, die vorallem Nähnadeln und Nadeln für die Textilproduktionherstellen. Wegen der Produktion chirurgischer Nadeln wird Staedt-ler+Uhl während des Zweiten Weltkrieges als kriegs-wichtiger Betrieb eingestuft. Hierin liegt auch der Grund,weshalb die Fabrikgebäude und auch das Wohnhausder Familie Staedtler als einige der wenigen Gebäude in Schwabach von Brandbomben zerstört werden. Nach-dem 1944 21 Arbeiter zur Wehrmacht abberufen werden, bekommt das Unternehmen als Ersatz Fremd-arbeiter und Kriegsgefangene als Arbeitskräfte zugeteilt.

Had a shortage of material and manpower been one ofthe biggest problems in pin production during WorldWar I, after the war new problems arose. The Japanesepin producers were flooding the Chinese and Indianmarkets with cheap pins and other countries like Russiaand France were also introducing new tolls to protecttheir own pin industries. Despite these numerous problems and the economic crisis, the company managed to secure its position onthe market. In 1931 250 workers were mainly producingsewing pins and pins for the textile sector.Due to the fabrication of surgical needles Staedtler+Uhlwas classified as a military-related facility during WorldWar II. This also explains why the factory buildings aswell as the Staedtler family residence were one of thefew targets in Schwabach during the bombing raids. In1944 21 workers were conscripted by the Wehrmachtand in exchange foreign workers and prisoners of warwere assigned to the company.

Die Fabrikgebäude (Fotografie um 1940)The Factory Building(Photograph around 1940)

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Kontinuität und NeubeginnContinuity and Change

Die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges könnenschnell behoben werden, so dass die Produktion bereits1945 wieder beginnt. Man geht nun daran, die verlorengegangenen Märkte zurückzuerobern. Zu diesem Zweckunternimmt Siegfried Staedtler 1950 eine längere Amerikareise. 1962 produzieren die vier SchwabacherNadelfabriken bereits etwa fünf Milliarden Nadeln undStahlspitzen.Die Anzahl der Mitarbeiter nimmt in der Folgezeit wie-der zu. Sind es 1949 129 Mitarbeiter, so arbeiten 1962bereits 182 Personen für das Unternehmen. Wegen desArbeitskräftemangels sieht man sich 1959 gezwungen,einige Arbeiter aus dem Ruhestand zurückzuholen. 1962 treten erste Gastarbeiter aus Spanien in das Unter-nehmen ein. Eine der für das Unternehmen Staedtler+Uhl wichtigstenNeuerungen der Nachkriegszeit ist die Weiterentwick-lung der Kreiskammsegmente (Vario Comb) durch JosefEgerer im Jahr 1969. Diese und weitere Entwicklungenfestigen die Stellung des Unternehmens im Bereich derTextilfaserverarbeitung und -veredelung. 1977 erfolgt dieUmwandlung der Firma Staedtler+Uhl in eine Komman-ditgesellschaft.

After repairing the war damage, production alreadybegan again in 1945 and the following task was torecapture lost markets. For this reason Siegfried Staedt-ler went on an extended trip to the United States in1950. Already in 1962 the annual production output ofthe four still remaining pin companies in Schwabachamounted to 5 billion pins and steel points.The number of employees increased in the followingyears. In 1949 129 workers were employed and in 1962the number of workers had risen to 182. In 1959, dueto the lack of skilled labour, some workers were takenout of retirement. In 1962 the first guest workers fromSpain joined the company. One of the most important innovations of this time forStaedtler+Uhl was the development of the circular-comb-segments (Vario Comb) by Josef Egerer in 1969.This and other inventions stabilised the company‘s posi-tion in the area of textile processing and finishing. In1977 the company was transfomed into a private limitedpartnership.

Die ausgebrannte Familienvilla(Fotografie 1944)The burnt out Family Mansion(Photograph 1944)

Produktkatalog (1949)Illustrated Catalog from 1949

Das zerstörte Fabrikgebäude(Fotografie 1944)The destroyed Factory Building(Photograph 1944)

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Innovation und SpezialisierungInnovation and Specialisation

Seit nunmehr 225 Jahren und in siebter Generation pro-duziert Staedtler+Uhl in Schwabach Nadeln und Nadel-systeme und ist somit eines der ältesten Familienunter-nehmen der Region. Legten die Erfindungen der 1960er und 1970er Jahreeinen Grundstein für die weitere Entwicklung der Nadel-fabrik, so ist es die fortwährende Weiterentwicklung dereinzelnen Produkte und Produktmaterialien, die dasUnternehmen heute zu einem Marktführer im Bereichder Kämmerei-, Textil- und Industrienadelproduktionmachen. Mit etwa 100 Mitarbeitern ist Staedtler+Uhlheute in allen Teilen der Welt vertreten. Das Unterneh-men beliefert Industriebetriebe weltweit mit auf derenjeweilige Bedürfnisse und Anforderungen zugeschnit-tenen Nadeln und Nadelsystemen.

For 225 years and now in 7th generation Staedtler+Uhlhas been producing pins and pin systems. It is one ofthe oldest family run businesses in the region.Although the inventions of the 1960’s and 1970’s laidthe foundation for further development, it is the conti-nous improvement of the products and the materialswhich have made Staedtler+Uhl one of the leadingcompanies in the sector of combing, textile and indus-trial pin production.With about 100 staff members Staedtler+Uhl is repre-sented around the globe, producing custom designedpins and pin systems for companies worldwide.

Die neue Schlosserei (Foto2008)The new Locksmithery (Photo-graph 2008)

Die „ehemalige Stadtspitze“ zu Besuch bei Staedtler+Uhl(Foto 2006)The “Former Heads of Municipality” on a Visit atStaedtler+Uhl (Photograph 2006)

Der Firmenerweiterungsbau(Foto 2008)The Company’s new Extension(Photograph 2008)

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STAEDTLER+UHL KG P.O. Box 2160 D-91111 Schwabach/Germany Noerdliche Ringstrasse 12 D-91126 Schwabach/Germany Phone: (+49) 09122 / 186-0Fax: (+49) 09122 / 186-28 [email protected]

www.staedtleruhl.com

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“When every needler was close to being a pedlar in this distress there appeared Michael Staedtler as the precursor for a brighter future.“

(Poem by Pin Maker Simmerl)

„Als die Nadler schier war’n lauter Bettler:In der Not ward Herr Michael StaedtlerEiner besseren Zukunft Einfädler.“

(Nadler – Simmerl)