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Der sci:moers wird 30 sci:moers gegründet wurde, mar- schierten russische Streitkräfte in Afghanistan ein und begannen einen zehn Jahre währenden Krieg. Eine Woche, bevor sich der sci:moers gründete, erhielt Mutter Teresa den Friedensnobelpreis. Frieden war das Thema überhaupt, die Grünen machten ihre ersten, noch belächel- Lang ist’s her: 1979 konnten selbst die Gründer nicht ahnen, wie gut sich der Verein später entwickeln würde. Ausgabe 29 Dezember 2009 ten Schritte, Arbeitslosigkeit und Ausländerfeindlichkeit entwickelten sich zu ernst genommen Themen. Die Welt war damals womöglich nicht besser oder schlechter als heute. Die Generation der Teens und Twens, wie man sie damals nann- te, war jedoch in politisch-welt- M an schrieb den 17. Dezember 1979, als der sci:moers ge- gründet wurde. Das Jahr war ge- kennzeichnet von Kriegen, Skanda- len und Umweltereignissen wie dem Reaktorunfall von Harrisburg und dem ersten Smog-Alarm Deutsch- lands im Ruhrgebiet und am Nie- derrhein. Zehn Tage, nachdem der der sci:moers immer wieder ge- wandelt, ist massiv gewachsen und professioneller geworden, hat seine Aufgabengebiete den Zeitläuften angepasst und brütet nach wie vor neue Ideen aus. Einen kleinen Ein:- und Über:Blick hierüber soll das vor- liegende Jubiläumsheft geben. anschaulichen Fragen besonders engagiert – und auch die Energie der Gründer des sci:moers speiste sich zu einem großen Teil aus Ide- alismus. In den letzten 30 Jahren haben sich Orte und Namen der Konflikte ge- ändert. Gleichzeitig hat sich auch 1979 Am 17. Dezember 1979 wird der sci:moers gegründet. In einem Raum in der alten Barbaraschule in Meerbeck werden Deutschkurse für Ausländer gehalten. Die kleine SCI-Gruppe organi- siert Freizeitaktivitäten für ausländische Kinder und Jugendliche. 1980 Im Sommer 1980 findet das erste internationale Workcamp des SCI in Moers statt. Teilnehmer aus Spanien, Finnland, Irland, Deutschland, Großbritannien, USA und der Türkei kommen für drei Wochen nach Meerbeck, um in den Sommerferien Kinderspielakti- onen auf dem Spielplatz an der Werdauerstraße durchzuführen. Drei Wochen lang werden jeden Tag auf dem Spielplatz und auf dem ehema- ligen DJK Platz an der Römerstraße Kinderspielaktionen durchgeführt. Die SCI-Freiwilligen aus aller Welt wohnen in den Räumen des reno- vierten ehemaligen Bergmannswohnheims Schardeyshof auf der Tauben- straße – dem ersten Büro des SCI in Moers. 1981 Der SCI eröffnet das sci:werkhaus mit den drei Bereichen Holz, Textil und Druck. Zunächst sieben Jugendliche, die nach der Schule ohne Ausbildung und Arbeit blieben, finden hier Beschäftigung. 1982 Karl-Heinz Theußen, einer der Gründer des Moerser Zweigs und späterer Geschäftsführer, beginnt als Leiter des damaligen sci:werkhauses seine hauptberufliche Laufbahn beim SCI. Zuvor war er als Zivildienstleistender und erster Vollzeitbeschäftig- ter für den SCI in Moers tätig. 1983 Das Angebot der Jugendwerkstatt wird erweitert. Sechs weitere Jugendliche bekommen eine richtige Ausbildungs- stelle. 1984 Die Kapazität der Jugendwerkstatt wird auf 24 Teilnehmer erweitert. Acht Jugendliche fangen eine Tischlerausbil- dung an. Ein Grundausbildungslehrgang „Bauhelfer“ beginnt. Die alte Pumpstation an der Donaustraße wird von den Jugendli- chen des Lehrgangs zum Spielhaus umgebaut.

Einblicke 29

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Einblicke 29

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Page 1: Einblicke 29

Der sci:moers wird 30

sci:moers gegründet wurde, mar-schierten russische Streitkräfte in Afghanistan ein und begannen einen zehn Jahre währenden Krieg. Eine Woche, bevor sich der sci:moers gründete, erhielt Mutter Teresa den Friedensnobelpreis. Frieden war das Thema überhaupt, die Grünen machten ihre ersten, noch belächel-

Lang ist’s her: 1979 konnten selbst die Gründer nicht ahnen,

wie gut sich der Verein später entwickeln würde.

Ausgabe 29Dezember 2009

ten Schritte, Arbeitslosigkeit und Ausländerfeindlichkeit entwickelten sich zu ernst genommen Themen.

Die Welt war damals womöglich nicht besser oder schlechter als heute. Die Generation der Teens und Twens, wie man sie damals nann-te, war jedoch in politisch-welt-

Man schrieb den 17. Dezember 1979, als der sci:moers ge-

gründet wurde. Das Jahr war ge-kennzeichnet von Kriegen, Skanda-len und Umweltereignissen wie dem Reaktorunfall von Harrisburg und dem ersten Smog-Alarm Deutsch-lands im Ruhrgebiet und am Nie-derrhein. Zehn Tage, nachdem der

der sci:moers immer wieder ge-wandelt, ist massiv gewachsen und professioneller geworden, hat seine Aufgabengebiete den Zeitläuften angepasst und brütet nach wie vor neue Ideen aus. Einen kleinen Ein:- und Über:Blick hierüber soll das vor-liegende Jubiläumsheft geben.

anschaulichen Fragen besonders engagiert – und auch die Energie der Gründer des sci:moers speiste sich zu einem großen Teil aus Ide-alismus.

In den letzten 30 Jahren haben sich Orte und Namen der Konflikte ge-ändert. Gleichzeitig hat sich auch

1979 Am 17. Dezember 1979 wird der sci:moers gegründet. In einem Raum in der alten Barbaraschule in Meerbeck werden

Deutschkurse für Ausländer gehalten. Die kleine SCI-Gruppe organi-

siert Freizeitaktivitäten für ausländische Kinder und Jugendliche.

1980Im Sommer 1980 findet das erste internationale Workcamp

des SCI in Moers statt. Teilnehmer aus Spanien, Finnland,

Irland, Deutschland, Großbritannien, USA und der Türkei kommen für

drei Wochen nach Meerbeck, um in den Sommerferien Kinderspielakti-

onen auf dem Spielplatz an der Werdauerstraße durchzuführen. Drei

Wochen lang werden jeden Tag auf dem Spielplatz und auf dem ehema-

ligen DJK Platz an der Römerstraße Kinderspielaktionen durchgeführt.

Die SCI-Freiwilligen aus aller Welt wohnen in den Räumen des reno-

vierten ehemaligen Bergmannswohnheims Schardeyshof auf der Tauben-

straße – dem ersten Büro des SCI in Moers.

1981Der SCI eröffnet das sci:werkhaus mit den drei Bereichen

Holz, Textil und Druck. Zunächst sieben Jugendliche, die

nach der Schule ohne Ausbildung und Arbeit blieben, finden hier

Beschäftigung.

1982Karl-Heinz Theußen, einer der Gründer des Moerser Zweigs

und späterer Geschäftsführer, beginnt als Leiter des

damaligen sci:werkhauses seine hauptberufliche Laufbahn beim SCI.

Zuvor war er als Zivildienstleistender und erster Vollzeitbeschäftig-

ter für den SCI in Moers tätig.

1983Das Angebot der Jugendwerkstatt wird erweitert. Sechs

weitere Jugendliche bekommen eine richtige Ausbildungs-

stelle.

1984Die Kapazität der Jugendwerkstatt wird auf 24 Teilnehmer

erweitert. Acht Jugendliche fangen eine Tischlerausbil-

dung an. Ein Grundausbildungslehrgang „Bauhelfer“ beginnt.

● Die alte Pumpstation an der Donaustraße wird von den Jugendli-

chen des Lehrgangs zum Spielhaus umgebaut.

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Damals

1979 – was haben Sie da gerade gemacht?Sechs aktuelle Mitarbeiter des sci:moers geben

einen kurzen Ein:Blick in ihre Lebensgeschichte.

1985Ein Rückschlag: Ein geplantes Modernisierungsprojekt auf

der Siegstraße in Hochstraß wird gekippt. Die Handwerker-

schaft befürchtet Konkurrenz durch dieses Projekt, in dem arbeitslo-

se Jugendliche kurzfristig wieder Beschäftigung finden sollten.

● Die erste Ausbildungsgruppe der Bekleidungsfertigerinnen tritt

ihre Ausbildung an. Insgesamt kann der sci:moers nun 48 Ausbil-

dungs- und Werkstattplätze anbieten.

1986Das Beschäftigungsprojekt „Ökologiestation“ wird in Zu-

sammenarbeit mit dem Bund für Vogelschutz ins leben ge-

rufen. Die Arbeit beginnt auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahn-

hofs in Rheinkamp am Reitweg. Ein Schuppen und ein rund vier Hektar

großes Gelände werden von Schutt, Gerümpel und Unrat befreit – von

den ersten Projektteilnehmern selbst. Mit der Gründung der Ökolo-

giestation orientiert sich der sci:moers neu – weg von Renovierungs-

arbeiten an Gebäuden, die von der örtlichen Handwerkerschaft als

Konkurrenz gesehen werden – hin zu Arbeiten im Naturschutz.

● Die Beratungsstelle zieht von der Taubenstraße in die Kirschenal-

lee um.

1987Ein ganz wichtiger Schritt folgt: Der sci:moers wird ei-

genständig. Er übernimmt alle Projekte, die sich bis dahin

in formaler Trägerschaft des SCI Deutscher Zweig befanden. Somit

steht der sci:moers nun auch rechtlich für die bisher geleistete

inhaltliche Arbeit ein.

● Die BBG – eine gemeinnützige Berufsbildungs- und Beschäftigungs-

gesellschaft – wird als Tochterunternehmen des sci:moers gegründet.

Die BBG schult Erwachsene zu Druckern und Setzern um.

1988Die Jugendwerkstatt platzt aus allen Nähten und zieht

von der Taubenstraße in die ehemalige Fröbelschule an der

Marktstraße in Utfort um.

● Das höchste Gremium der weltweiten SCI-Bewegung – der internati-

onale Vorstand – besucht den Moerser Verein.

● Der SCI muss die Jugendberatungsstelle aus Kostengründen aufge-

ben.

Guido Bonewitz „Was soll ich sagen? Zu diesem Zeitpunkt habe ich, in Mülheim an der Ruhr, noch die Schulbank gedrückt. Es ging damals um Krautrock, Jazz und Blues und wie der nächste Tag wird. Erst als ich zum Niederrhein gezogen bin und eines Tages eine Anzeige im Bürgerblatt von Issum gelesen habe: „Platzwart für Zeltplatz in Sevelen gesucht“ – da habe ich den ersten Kontakt mit dem SCI hergestellt.“

Christine Joliet Die Leiterin des sci:kindergartens überlegt: „Das ist lange her. Ich war 24 Jahre alt, hatte damals gerade mein Design-Studium unterbrochen, war verheiratet, Mutter einer kleinen Tochter und lebte in einem Reihenhaus in Mülheim an der Ruhr. Zu der Zeit habe ich mich viel mit der Pflanzenfärberei, der Webkunst und der Illustration von Bilderbüchern beschäftigt. Durch meine Rolle als Mutter habe ich mich intensiv mit Pädagogik auseinandergesetzt und so die Waldorfpädagogik kennengelernt. Das war für meinen Berufsweg von entscheidender Bedeutung. Ich habe dann eine Ausbildung zur Waldorf-Erzieherin gemacht und anschließend acht

Jahre im Mülheimer Waldorfkindergarten gearbeitet. Zum sci kam ich 1994, als unser Kindergarten eröffnet wurde, das sind jetzt schon 15 Jahre."

Heinz Koch „1979 war ich 19 und habe gerade bei der Bundeswehr in der Lüneburger Heide meinen Wehrdienst abgeleistet, als Turmwaf-fenmechaniker habe ich Panzer gewartet. Vorher hatte ich ja Betriebsschlosser gelernt. Nach der Bundeswehrzeit habe ich dann Architektur studiert, einige Jahre im Stahlbau und als Ar-chitekt gearbeitet. 1991 bin ich dann als Architekt zum sci:moers gekommen und habe später die NiederrheinRoute betreut, bevor ich meine heutige Position als Stütz- und Förderlehrer in der Ausbildungsabteilung gefunden habe.“

Frank Liebert Der Fachbereichsleiter Kinder- und Jugendhilfe des sci:moers muss erst ein Weilchen überlegen: „Wissen Sie, wie lange das her ist?!“ Dann fällt es ihm doch ein: „Da war ich bei den Sozialistischen Jugendwerken in Mülheim an der Ruhr und habe in einem Jugendheim gearbeitet: Bespaßungsaktionen für Jugendliche, die allein nichts mit sich anfangen konnten.“ Im Jahr darauf habe er erste Kontakte zu Karl-Heinz Theußen und dem SCI geknüpft. Zum SCI kam Frank Liebert 1983/84.

Lutz NiebaumDer Landschaftsarchitekt war damals 15 Jahre alt, ging in die 9. Klasse des Adolfinums. „Wir waren, glaube ich, der letzte Jahrgang mit reinen Jungenklassen.“ In diesem jahr sei er zum

ersten mal ohne seine Eltern in den Urlaub gefahren, mit dem CVJM nach Griechenland. Mit sozialen Themen habe er damals allerdings noch nichts am Hut gehabt. Zunächst baute er sein Abitur, absolvierte den Zivildienst bei der Arbeiterwohlfahrt und ließ sich zum Landschaftsgärtner ausbilden. Als solcher hat er dann auch gearbeitet, dann Landschaftsarchitektur studiert. „Und dann fing ich langsam an, mich auch für meine Umgebung zu interessieren“, scherzt Niebaum, der sich da-mals im Jugendkulturzentrum „Volksschule“ engagierte. Über ein Radwegeprojekt lernte er Frank Liebert und Karl-Heinz Theußen kennen, 1998 fing er beim sci:moers fest an.

Heike Schlutt Für die Buchhalterin des sci:moers war 1979 ein ebenso wichtiges Jahr wie für den Verein: „Da bin ich gerade 18 geworden, habe meinen Führerschein gemacht, die Handelsschule in Moers abge-schlossen und bin in Duisburg zur Berufsschule gegangen: Ich habe damals bei Haniel eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandels-kauffrau angefangen.“ Danach arbeitete sie 16 Jahre lang in einer Spedition in Rheinhausen und fünf Jahre lang in einem Autohaus in Moers. Seit 2006 ist sie beim sci:moers.

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Karl-Heinz Theußen, Mitbegründer und heutiger

Geschäftsführer des sci:moers, über Anfänge,

Entwicklungen und Zukunftsaussichten.

und in konkreten Projekten arbei-ten. Wir wollten in Moers aber von Anfang an nachhaltige Strukturen schaffen. Deshalb haben wir uns mit ganz konkreten, dauerhaften Angeboten in der Integrations- und Bildungsarbeit engagiert. So haben wir selbst den befristeten Bereich irgendwann verlassen und uns auch institutionell etabliert.

Gibt es in Deutschland noch an-dere Einheiten des SCI, die einen ganz anderen Schwerpunkt ausge-bildet haben als die internationale Organisation?Nein, gibt es nicht. Im Grunde ma-chen alle anderen internationale Jugendbegegnung und Freiwilligen-arbeit. Es gab in den vergangenen Jahren in anderen nationalen Zwei-gen Projektarbeiten, zum Beispiel in Nordirland oder in Frankreich, wo man mit arbeitslosen Jugendlichen Freizeitarbeit oder mit protestan-tischen und katholischen Kindern und Jugendlichen Versöhnungsar-beit geleistet hat. Aber kontinuierli-

„Wir waren ein wilder, engagierter Haufen!“

Interview

Vereins-Status, und im Dezember 1979 in Meerbeck den eingetrage-nen Verein Service Civil Internatio-nal e.V.

Wenn man alten Fotos davon sieht, dann stellt man sich die Anfänge ziemlich improvisiert und unpro-fessionell vor.Ja, das war sehr improvisiert. Pro-fessionell im Sinne von „alles durch-strukturiert“ war das sicher nicht. Wir waren ein wilder, engagierter Haufen mit vielen Diskussionen und Auseinandersetzungen um den rich-tigen Weg.

Sie haben von neun Leuten beim Start gesprochen, wie viele Mitar-beiter hat der SCI heute?Heute haben wir etwa 160 haupt-amtliche Mitarbeiter in unterschied-lichen Bereichen der sozialen Arbeit, der Beschäftigungsförderung und der Jugendhilfe.

Wenn man sich den sci:moers im Vergleich anschaut, hat er eine Sonderstellung innerhalb Deutsch-lands. Woran liegt das?Der deutsche Zweig organisiert ja auf der Basis von internationalen Workcamps immer nur kurzfristige Begegnungsmaßnahmen, bei de-nen die Teilnehmer für zwei bis vier Wochen nach Deutschland kommen

che, ganzjährige Arbeit leistet keine andere Einheit des SCI, soweit ich weiß.

Was sind die Projekte, die Sie im Moment umtreiben?Wir sind eigentlich immer dabei, Aufgabenfelder zu formulieren und zu deren Umsetzung Impulse zu setzen, soziale Trends aufzunehmen und mit Lösungskonzepten unser Anliegen, unsere Möglichkeiten und Fähigkeiten zu präsentieren.

Und welche Felder sehen Sie im Bereich der nächsten Jahre, auf denen der SCI sein Engagement verstärken wird?Wir werden uns sicher auf dem Hintergrund der veränderten de-mographischen Lage im Bereich der Sozialarbeit im Stadtteil stär-ker engagieren, zum Beispiel auch mit neuen Formen der Arbeit mit Senioren. Außerdem wollen wir ver-schiedene Politikfelder intensiver miteinander verknüpfen, zum Bei-spiel Tourismus-, Arbeitsmarkt- und

1989Der sci:moers feiert sein 10-jähriges Bestehen.

● Ein neues Projekt läuft an: abH – ausbildungsbegleitende Hilfen. 24

Jugendliche, die Probleme in der Berufsschule oder in der Ausbildung

haben, bekommen hier Unterstützung und Förderunterricht.

● Die Ökologiestation entwickelt das Projekt „Gärten für Kinder“.

Spielplätze von Kindergärten werden ökologisch sinnvoll zu „Abenteuer-

und Naturerfahrungsflächen“ für Kinder umgestaltet. Herausragendes

Spielgerät hierbei: die Weidenhütte.

● In der Steinbrückenstraße finden umfangreiche Landschaftspflegear-

beiten statt, ein Biotop wird angelegt.

1990Ein Filmteam mit Heinz Sielmann kommt nach Moers, um über

das Projekt „Gärten für Kinder“ zu berichten. Sielmann

zeigt sich begeistert von der Arbeit des sci:moers.

1991Die Planungen für die „NiederRheinroute“ laufen an

1992Die Bauarbeiten für die NiederRheinroute beginnen. Das neue

Radwegenetz erregt starkes Interesse in der Öffentlichkeit.

Die Erwartungen sind hoch: Arbeitslose junge Menschen sollen mit die-

ser Arbeitsbeschaffungsmaßnahme qualifiziert und somit wieder fit für

den Arbeitsmarkt gemacht werden. Gleichzeitig erhofft man sich eine

touristische Aufwertung des Niederrheins – und damit verbunden neue

Arbeitsplätze. Ein großer Schritt hin zum dringend notwendigen Struk-

turwandel in der Region.

Strukturförderung. Ein großes Pro-jekt, das wir in der Pipeline haben, ist die Eisenbahnerlebniswelt. Auch hier geht es uns darum, Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen, gleichzeitig aber auch touristische und andere Impulse zu setzen.

Was wäre eigentlich mit dem sci:moers, wenn wir in Deutsch-land wirklich Vollbeschäftigung und keine sozialen Probleme mehr hätten? Tja, das ist wohl nicht realistisch, oder? Ich habe bisher kaum etwas gesehen, was überflüssig würde in der sozialen Arbeit. Eher nehmen ja aufgrund der massiven Tendenzen gesellschaftlicher Spaltung, Aus-grenzung usw. die Probleme zu. Wir sind nicht so vermessen zu sagen, wir können das verhindern, aber wir wollen es abmildern. Ich glaube nicht, dass wir irgendwann über-flüssig werden.

Wie kamen Sie eigentlich selbst zum SCI, Herr Theußen?Das war Mitte der Siebziger Jah-re, im Zusammenhang mit meiner Kriegsdienstverweigerung. Ich war in der ökumenischen Jugendarbeit engagiert und habe irgendwann in einem internationalen Workcamp in Südschweden mitgemacht und bin dabei auf den SCI gestoßen.

Und haben dann in Moers einen Zweig gegründet?Erst einmal habe ich 1976 an einem Campleiter-Seminar teilgenommen, dann selbst ein internationales Workcamp geleitet und bin darüber in den SCI auf deutscher Ebene ein-gestiegen. 1978 war ich dann Mit-glied des Vorstandes des deutschen Zweiges. Vor dem Hintergrund der internationalen Erfahrungen habe ich dann in Moers bei einem itali-enischen Berufsbildungsträger als Kursleiter für Integrationsmaßnah-men für nachgereiste Jugendliche angefangen. Gleichzeitig habe ich aber schon nach einer Organisati-onsform gesucht, Völkerverständi-gung, Integration und Begegnung vor Ort zu verwirklichen. Zusammen mit acht Gründungsmitgliedern, die nicht alle aus dem SCI kamen, habe ich dann in Abstimmung mit dem deutschen Zweig des SCI zunächst eine Lokalgruppe gegründet, ohne

Page 4: Einblicke 29

1993Ein Spielplatz nach russischem Sagen-Vorbild ist das Re-

sultat eines beispielhaften Projekts, das der sci:moers in

Wachtendonk an der dortigen Burgruine realisiert. Genutzt wird dabei

das Know-How von russischen Holzschnitzern aus Smolensk, die im

Rahmen eines Workshops in Moers weilen.

1994Der erste Bauabschnitt der NiederRheinroute ist fertig-

gestellt. Ein Radwegenetz von rund 1200 Kilometern Länge

verbindet erstmals alle Gemeinden des Niederrheins miteinander. Das

neue touristische Highlight der Region wird mit einer Sternfahrt –

unter Anführung von Landesverkehrsminister Franz-Josef Kniola – ein-

geweiht.

● Unter der Trägerschaft des sci:moers wird eine viergruppige

Kindertagesstätte in der Kirschenallee eröffnet. Als erster Kinder-

garten in Moers hat die Tagesstätte eine integrative Gruppe, in der

behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam spielen und lernen.

● Die Mittel für den zweiten Bauabschnitt der NiederRheinroute wer-

den bewilligt. Das Radwegenetz soll nun familienfreundlich gestaltet

werden, Natur erleben lassen und Wissen vermitteln. Dazu werden

Rasthütten errichtet, Informationstafeln und Hinweisschilder auf

Sehenswürdigkeiten aufgebaut, die Wegschilder mit Kilometerangaben

versehen.

1995Der sci:moers kehrt an seinen Ursprungsort zurück: Nach

umfangreicher Sanierung und Renovierung der denkmalge-

schützten Barbaraschule in Meerbeck durch die Wohnungsbaugesell-

schaften der Stadt Moers zieht dort die Jugend- und Ausbildungs-

werkstatt des sci:moers ein. Insgesamt 1050 Quadratmeter stehen

dort nun zur Verfügung. Im Dachgeschoss der ehemaligen Schule

stehen drei Wohnungen mit jeweils drei Zimmern Jugendlichen zur

Verfügung, die noch in der Schule oder in der Ausbildung sind, zu-

Auch, wer sich hauptsächlich mit Sorgen beschäftigt, darf und sollte gelegentlich feiern und lachen. Bei der 30-Jahr-Feier des sci:moers im Eurotec-Center wurde beides aus-giebig getan: Über 300 geladene Gäste waren gekommen, um die bisherige Leistung des Sci zu wür-digen und die Menschen in gelöster Atmosphäre zu treffen, mit denen man sonst arbeitet. Als Eisbrecher hatte Geschäftsführer Karl-Heinz Theußen den Duisburger Stand-up-Comedian Ludger K. gewinnen können, seines Zeichens „Berufs-jugendlicher im Ruhestand“ und insofern bestens qualifiziert für das Ereignis. Die Party kam ohne lange Reden aus, obwohl neben Mitar-beitern, Kooperationspartnern und

„Ein Aushängeschild der Stadt“

Bei der 30–Jahr–Feier des sci:moers am

27. November 2009 im Eurotec–Center wurde

viel gelacht - und auch viel gespendet!

Jubiläumsfeier

Freunden auch zahlreiche Vertreter aus Politik und Verwaltung vertre-ten waren. Auch der stellvertretende Moerser Bürgermeister Hans-Gerd Hackstein sprach nicht lang, fand aber ein sehr schönes Kompliment für den langjährigen Partner: „Der Sci ist zu einem Aushängeschild der Stadt geworden.“

Der Sci wäre aber nicht der Sci, wenn er den Abend nicht auch konstruktiv für die gute Sache genutzt hätte. Es wurde nämlich für die Aktion „Ein Mühlrad für Moers“ gesammelt. Be-kanntlich hat der Sci mit der Aumüh-le eines der ältesten Baudenkmäler der Stadt übernommen, um sie zur „Mitmachmühle“ umzugestalten. Hier sollen dann alte Produktions-

abläufe des Kornmahlens und der Mehlherstellung wieder anschaulich werden. Die Spendenbeiträge der Feier im Eurotec-Center, so hatte Karl-Heinz Theußen versprochen, würden vom sci:moers aus eigenen Mitteln verdoppeln. Und so wurden aus den insgesamt 2.636 Euro, die von den Gästen gespendet wurden, schließlich 5.272 Euro – ungefähr ein Zehntel der insgesamt für das Mühlrad benötigten Summe kam hier an einem Abend zusammen. Das Feiern hat sich damit nicht nur für die Partygänger gelohnt, son-dern auch für den Sci, die Stadt und vor allem die Kinder, die die Mühle bald in Betrieb nehmen können.

Anstoßen auf 30 Jahre SCI in Moers: Über 300 Gäste waren dabei.

Das Eurotec-Center erwies sich als hervor-ragende Party-Location.

Die Coverkings heizten ein. Karl-Heinz Theußen und Angelika Küpperbusch.

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hause aber nicht mehr wohnen können. Das sozialpädagogisch beglei-

tete „Jugendwohnen“ soll „eine ambulante Hilfestellung sein, in der

nur punktuell bei der Verselbständigung“ geholfen wird. Mit diesem

Projekt wird in Moers eine Lücke in der Betreuung von Jugendlichen

geschlossen. Es ist eine Alternative zum Wohnen in rundum betreuten

Wohngruppen.

1996Der erste Mitarbeiter des sci:moers geht in den wohlver-

dienten Ruhestand. Nach über 50 Berufsjahren – davon die

letzten neun beim sci:moers – will Schneidermeister Heinz Schiffer

sich nun intensiver seinen Hobbys widmen.

● Die Ökologiestation wird ausgebaut und bekommt einen neuen Na-

men: „Gewerbehof“. Zu den ursprünglichen Aufgaben im Garten- und

Landschaftsbau, die auch weiterhin wahrgenommen werden, sind neue

hinzugekommen. So gibt es jetzt auch die Bereiche Schilderwerk-

statt, Holz- und Freizeitgeräte sowie eine Druckerei. Ziel des Aus-

baus ist, bei neuen Projekten möglichst einen Rundum-Service bieten

zu können.

● Das vom sci:moers initiierte Spielflächenprogramm sorgt dafür,

dass 15 Spielflächen in Moers naturnah umgestaltet werden. Kinder

und Jugendliche bekommen so bessere Spielgelände, das Stadtbild wird

freundlicher, und Langzeitarbeitslose bekommen die Chance, wieder

ins Erwerbsleben einzusteigen. Außerdem erhalten Fachfirmen des

Garten- und Landschaftsbaus sowie Zulieferfirmen durch das Programm

neue Aufträge.

Hartmut Hohmann.

Otto und Mechthild Laakmann.

Petra Lebbing, Ibrahim Yetim und Karl-Heinz

Theußen.D. Küster

Claus Peter Küster mit Ehefrau Doris.

Frank Jandera vom sci:nachbarschaftshaus.

diversa-Koch Oliver Völker bereitete das Retro-Büffet zu.

Stand-up-Comedian Ludger K.

Hartmut Hohmann (links) im Gespräch mit Axel Sandhofen und Siggi Ehrmann.

Kurze Reden bringen meist den größten Applaus.

Page 6: Einblicke 29

1997Die abH – ausbildungsbegleitende Hilfen ziehen um. Die

Hilfen für Auszubildende werden von den Räumen im Ar-

beitsamt in die Räume unter der Druckerei Schröder in die Römer-

straße verlegt, wo die Umschulungsmaßnahmen der BBG ausgelaufen

waren.

1998Die NiederRheinroute wird noch einmal erweitert. Stol-

ze 1150 Kilometer ist sie schon lange – nun sollen 800

Kilometer hinzukommen, das größte Radwegeprojekt Deutschlands. Auch

die Städte Heinsberg, Krefeld, Mönchengladbach, Neuss und Viersen

schließen sich an. Eine deutliche Steigerung der Übernachtungszahlen

im bisherigen Projektgebiet spricht für den Erfolg des Modells.

● Das Projekt Integra – eine Restaurierungswerkstatt für Schienen-

fahrzeuge – startet am Reitweg. Das Gelände um den ehemaligen Gü-

tebahnhof ist für eine solche Werkstatt sehr gut geeignet, verfügt

es doch bereits über die notwendige Anbindung ans Schienennetz. Im

ersten „Zuge“ werden historische Waggons aus dem Jahre 1920 für

den Zirkus Roncalli auf der Landesgartenschau in Oberhausen restau-

riert.

● Die Kommunen Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rhein-

berg wollen mit dem Projekt „Landschaftspark NiederRhein“ die Region

touristisch aufwerten und somit zum Strukturwandel beitragen. Der

sci:moers ist mit arbeitslosen Jugendlichen an der Umsetzung der

planerischen Vision beteiligt.

● Der erste Bauabschnitt des Spielflächenprogramms ist abgeschlos-

sen: 15 Spielflächen sind nun naturnah umgestaltet. An diesen Erfolg

schließt sich die Entscheidung an, dass nun weitere 15 Spielflächen

in Angriff genommen werden.

● Die Jugend- und Ausbildungswerkstatt übernimmt die Trägerschaft

für den Jugendzeltplatz in Issum-Sevelen.

K I N D E R - & J U G E N D H I L FE

I N T E G R AT I O N S B E T R I E B E

A R B E I T S F Ö R D E R U N G

Gemeinnützige Gesellschaftfür Einrichtungen und Betriebe

sozialer Arbeit mbH

Service Civil InternationalMoers e. V.

Integrationsunternehmen – Betriebsrestaurant –

Schulverpflegung

Überblick

Kinder- und Jugendhilfe

Zum Bereich Kinder- und Jugendhilfe gehören unter anderem folgende Bereiche: Berufausbildung, Elternschule, Erziehungsbeistand, flexib-le ambulante Hilfen, Grundschulbetreuung, integrativer Kindergarten, Jugendsozialzentrum, Lernwerkstatt für schulmüde Jugendliche sowie zwei Zeltplätze für Erlebnisfahrten.

Arbeitsförderung

Die Arbeitsförderangebote zielen in erster Linie auf Erhalt oder Wie-derherstellung der Beschäftigungsfähigkeit und richten sich sowohl an junge Erwachsene wie an Langzeitarbeitslose. Die Hilfen reichen von individuellen Beratungs- und Qualifizierungsangeboten über konkrete Beschäftigungsmöglichkeiten bis zu einer berufspädagogischen Unter-stützung. Auch Gemeinwohlarbeit gehört zu diesem Bereich.

Integrationsbetriebe

Die Integrationsbetriebe, eng verzahnt mit der Arbeitsförderung, arbei-ten für private Kunden und Auftraggeber aus allen Bereichen der Wirt-schaft und des öffentlichen Lebens. Teilbereiche sind hier der Garten- und Landschaftsbau, Holz- und Metallwerkstätten, Routenwartung, Oberflächenschutz sowie ein Küchenbetrieb.

Der sci:moers im Überblick

Page 7: Einblicke 29

1999Der sci:moers feiert mit einem großen internationalen

Abend sein 20-jähriges Bestehen.

● Zusammen mit dem AWO-Seniorenzentrum startet der sci:moers ein

gastronomisches Ausbildungsprojekt: Acht Jugendliche werden als Ho-

tel/Restaurantfachfrau oder -mann bzw. als Fachkraft im Gastgewerbe

ausgebildet.

● Das ICM (International Committee Meeting) des SCI mit über 90

Delegierten aus 24 Ländern tagt in Moers.

2000„Lernwerkstatt“ nennt sich ein neues Projekt des

sci:moers. Die Idee: Schulmüde Jugendliche sollen nicht

erst dann neu motiviert werden, wenn sie schon auf der Straße

stehen, sondern präventiv. Die Schüler werden für einen begrenzten

Zeitraum aus dem Unterricht genommen, in dieser Zeit wird ihnen mit

verschiedenen Mitteln wieder Lust am Lernen vermittelt. Zum Beispiel

werden auf dem Jugendzeltplatz in Sevelen ein Baumhaus errichtet

und ein Hindernisparcours aufgebaut.

2001Im Rahmen eines „Schulhofprogramms“ gestalten Mitarbei-

ter des sci:moers in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt

der Stadt Moers, dem Schulverwaltungsamt, dem Grünflächenamt, Leh-

rern, Eltern und Schülern mehrere Schulhöfe in Moers neu. Ziel ist,

aus asphaltierten Flächen wieder entsiegelte „Spielhöfe“ zu machen,

die auch außerhalb der Schulzeit als Spielflächen und Treffpunkte

genutzt werden könnten. Begonnen wird in Scherpenberg auf der Ce-

cilienstraße, später folgen die Grundschule in Eick-West, die Willi-

Fährmann-Schule, die Uhrschule, die Achterrathschule, die Albert-

Schweitzer-Schule und die Schule in der Annastraße.

● Die Routenwarte des sci:moers übernehmen, beauftragt vom Kom-

munalverband Ruhr KVR, die Beschilderung der Rotbachroute zwischen

den Unterläufen von Lippe und Emscher im Dinslakener Land. 360

Schilder weisen hier fortan den Weg auf über 75 Kilometern Radweg.

K I N D E R - & J U G E N D H I L FE

I N T E G R AT I O N S B E T R I E B E

A R B E I T S F Ö R D E R U N G

Page 8: Einblicke 29

2002Der sci:moers verändert seinen Namen und seine Gesell-

schaftsform: Zusätzlich zum Verein sci:moers gibt es

jetzt auch eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung

namens: „sci:moers gemeinnützige Gesellschaft für Einrichtungen und

Betriebe sozialer Arbeit“. Bei mittlerweile rund 50 Mitarbeitern war

das Vereinskonstrukt zunehmend überfordert geworden, Fragen wie die

nach wirtschaftlicher Unternehmensführung und Haftungsbeschränkun-

gen spielen inzwischen eine größere Rolle. Der Verein bleibt jedoch

erhalten und behält die Hoheit über die Jugendhilfe und die integra-

tive Kindertagesstätte.

● In der Schlosserei des Gewerbehofes wird erstmals ein Metallbau-

grundkurs für deutsch-russische Spätaussiedler angeboten, gefördert

vom Kreis Wesel und der EU. Die 15 Teilnehmer haben nach dem neun-

monatigen Grundkurs mit Schweißerprüfung sehr gute Aussichten am

Arbeitsmarkt.

2003Die neue Arbeitsmarktpolitik des Bundes macht dem

sci:moers zu schaffen: Massive Kürzungen der Förderpro-

gramme und die Umwandlung der Bundesanstalt für Arbeit sorgen für

erhebliche Unruhe und Planungsunsicherheit, zumal Veränderungen wie

die zu Hartz IV absehbar sind – und neue soziale Probleme auf den

Plan bringen.

● Bei allen Sorgen um die Zukunft seiner Projekte beginnt der

sci:moers dennoch neue Projekte. So startet im November ein Son-

derprogramm für Langzeitarbeitslose, und die Auszubildenden des

sci:jugendsozialzentrums kümmern sich im Rahmen ihrer Ausbildung

zu Malern und Lackierern um etwas Besonderes: Sie arbeiten auf den

Gräbern russischer Kriegsgefangener auf dem Meerbecker Friedhof

die Grabsteine auf, die in den vergangenen sechs Jahrzehnten völlig

verwittert waren.

Focus

„Zum Teufel mit den Prinzipien“

Was steckt ideell hinter dem

sci:moers, nach welchen Grundsätzen

richten sich seine Mitarbeiter? Ein

Versuch in zehn Zitaten.

1 „Wir gestalten soziale Ideen...“

Das ist der Nenner, auf den sich die Arbeit des sci:moers insgesamt bringen lässt. Auf seiner Internet-seite stehen die vier Worte als Leit-spruch. Andere würden „Claim“ dazu sagen, aber zum sci:moers würde so ein Wort nicht passen.

2 „Grundlage unseres Denkens und Handelns sind die hu-

manistischen Wert- und Ziel-vorstellungen, wie sie in der internationalen Friedens- und Freiwilligenbewegung gedacht und praktiziert werden.“So steht es an ganz prominenter Stelle im Leitbild des sci:moers, das man sich unter www.sci-moers.de übrigens auch herunterladen kann. Was aber heißt das konkret: „humanistische Wert- und Ziel-vorstellungen“? Zuallererst eines: Dass der Mensch das Maß aller Dinge ist, Menschlichkeit demzu-

folge der oberste Grundsatz des Handelns. Brutale Maßnahmen ge-gen Einzelne oder Gruppen, Folter, Freiheitsbeschneidungen, das Ver-ächtlichmachen von Menschen oder Diskriminierungen jeder Art sind die Gegenpole zu dem, was Humanität ausmacht.

3 „Wir treten für Offenheit, To-leranz und kulturelle Vielfalt

ein und wenden uns nachdrück-lich und vehement gegen jede Form von Rassismus und Frem-denfeindlichkeit.“Hier wird die Position des sci:moers genauer erkennbar: Kulturelle Viel-falt wird nicht als Bedrohung ver-standen, sondern als Bereicherung, der man offen und tolerant begeg-nen sollte. Für eine Organisation, die in aller Welt Menschen zusam-menführt, versteht sich das fast von selbst. Aber um kulturelle Vielfalt als kulturellen Fortschritt auch er-klärbar zu machen, muss aktiv am

Abbau von Vorurteilen, am gegen-seitigen Verständnis gearbeitet werden. Und das tut der sci:moers seit seiner Gründung.

4 „Wir sind weder parteilich noch konfessionell gebunden. Einer

Zusammenarbeit mit demokrati-schen Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und anderen Interessen-verbänden stehen wir jedoch prin-zipiell offen gegenüber.“Dem sci:moers ist – bei aller beton-ten Ungebundenheit – klar, dass man als Teil von Netzwerken und Part-nerschaften mehr erreichen kann als alleine. Deshalb pflegt der sci:moers seine lokalen Kooperationen genau-so wie seine Position innerhalb des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, der ihn eng mit vielen bundesweiten und regionalen Initiativen sozialer Arbeit verknüpft.

5 „Wir kümmern uns um die Vergessenen von morgen“

Das hat Geschäftsführer Karl-Heinz Theußen 1989 anlässlich des zehn-jährigen Jubiläums gesagt – und es ist immer noch wahr: Der sci:moers darf seinen Blick nie nur auf heutige Probleme richten und heutige Pro-

bleme bekämpfen, sondern er muss auch antizipieren, was die Zukunft an Problemen bringen wird. Ein Bei-spiel hierfür ist der demographische Wandel.

6 „,Know how’ ist gut, ,Do how’ ist besser.”

Die beste Idee hat keinen Wert, wenn sie nicht realisiert wird. „Wir machen nicht nur Vorschläge, wir setzen sie auch um“, heißt es dazu im Leitbild des sci:moers. Auf diese Weise sind in Moers und Umgebung schon viele Berge verrückt worden – wo sonst nur der Berg gekreißt und eine Maus geboren hätte.

7 Wir handeln gemeinnützig UND wirtschaftlich.

Der sci:moers muss wertschöpfend und ertragsorientiert arbeiten. Nur, wenn seine Kapazitäten ausgelastet sind, kann er Arbeitsplätze nachhal-tig sichern. Nur, wenn seine Leistun-gen am Markt akzeptiert werden, findet er Partner. Gleichzeitig muss seiner Arbeit stets ein am Gemein-wohl ausgerichtetes Handeln zu Grunde liegen.

8 „Unser Ziel ist, optimale Ar-beitsbedingungen für unsere

Mitarbeiter zu schaffen und die Arbeitsqualität zur Zufriedenheit aller zu steigern.“

Was wäre eine Organisation, die sich auf die Gestaltung sozialer Ideen spezialisiert hat, wenn sie ihre eige-nen Mitarbeiter nicht gut behandeln würde? Fairness, Transparenz, Moti-vation oder Weiterbildung gehören zu den guten Arbeitsbedingungen, die Mitarbeiter beim sci:moers vor-finden. Dafür wird erwartet, dass sie seine Ziele mittragen und kooperativ und kollegial zusammenarbeiten.

9 „Mit dem Einsatz von Quali-tätssteuerung und Controlling

wollen wir die hohe Qualität un-serer Arbeit und ein qualitatives Wachstum sichern.“Der sci:moers setzt auf einen kon-tinuierlichen Verbesserungsprozess bei der eigenen Arbeit. Ein Quali-tätsmanagementsystem prüft, ob die gesteckten Ziele auch verwirk-lichen werden. Offiziell bestätigt wird die Einhaltung der Maßgaben von der CERTQUA, Gesellschaft der Deutschen Wirtschaft zur Förde-rung und Zertifizierung von Quali-tätssicherungssystemen in der Be-ruflichen Bildung mbH.

10 „Zum Teufel mit den Prinzi-pien, wenn es darum geht,

Menschenleben zu retten.“Das hat Pierre Ceresole einmal ge-sagt, der Gründer des Service Civil International. Anlass war eine Mei-nungsverschiedenheit auf der Jah-resversammlung 1937 in Bern, bei der sich Ceresole zunächst gegen eine Intervention im Spanischen Bürgerkrieg ausgesprochen hatte: „Die vorgeschlagene Aktion ist Sozi-alarbeit und sollte vom Roten Kreuz geleistet werden. Wir sollten bei unseren Prinzipien bleiben.“ Die Ver-sammlung war geteilt. Einer antwor-tete: „Pierre, geh’ doch bitte selbst nach Spanien, um zu sehen, wie die Lage ist.“ Das tat er. Und kam mit dem Bescheid zurück: „Zum Teufel mit den Prinzipien, wenn es darum geht, Menschenleben zu retten.“

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2004Die integrative sci:kindertageseinrichtung in der Kirsch-

enallee feiert im Oktober ihr zehnjähriges Bestehen mit

einem großen Märchenfest. Es ist der Ursprung der Moerser Märchen-

tage, die sich in den kommenden Jahren zu einer festen Einrichtung

des Moerser Kulturkalenders entwickeln.

● Der sci:moers übernimmt Aufträge in Dinslaken und Krefeld: In

Dinslaken entkernen 25 Mitarbeiter das ehemalige Ledigenheim im

Ortsteil Lohberg, in Krefeld bereiten sich 40 Jugendliche auf eine

handwerkliche Ausbildung vor.

2005Ein neues sci:selbstlernzentrum nimmt in der Barbara-

schule in Meerbeck seinen Betrieb auf. Das „Haus des

Lernens“ soll junge Menschen bei den Lernherausforderungen der

Zukunft unterstützen. Das konkrete Angebot besteht aus 15 EDV-Plätzen

mit Selbstlernprogrammen und Internetanschluss, einer umfangreichen

Bibliothek zu Berufsbildern und der Betreuung durch zwei Sozialpädago-

gen. Weitere Räumen stehen für die kreative Betätigung der Schüler zur

Verfügung – Zielgruppe sind insbesondere solche ab Klasse 6 von Son-

der-, Haupt- und Gesamtschulen.

● Der sci:moers ist dabei, als im Sommer die ersten 9 von 18 Grund-

schulen in Moers zu offenen Ganztagsgrundschulen umgewandelt werden.

In der Dorsterfeldschule in Kapellen, in der Waldschule Schwafheim und

in der Grundschule Hülsdonk übernimmt der sci:moers die Trägerschaft

für die Nachmittagsangebote. Hinzu kommt die Nachmittagsbetreuung an

einer Förderschule in Krefeld-Uerdingen.

● Der Internetauftritt unter www.sci-moers.de wird ganz neu gestaltet

und fortan wöchentlich mit Neuigkeiten gespeist.

Im nächsten Jahr wird der Ser-vice Civil International dreimal so

alt sein wie seine Tochter in Moers, nämlich 90 Jahre. Der internationale SCI (www.sciint.org) wurde 1920 in Reaktion auf die Schrecken des ers-ten Weltkriegs von dem Schweizer Pierre Ceresole gegründet. Der da-mals 31-Jährige war ein aus gutem

Der Internationale Zivildienst hat Zweige in

über 30 Ländern der Welt. Gegründet wurde

er vor fast 90 Jahren von dem Schweizer

Pierre Ceresole.

Was ist der SCI überhaupt?

Hintergrund

Hause stammender Ingenieur, der sich aus Idealismus gegen eine vor-gezeichnete Karriere in der Wissen-schaft und für ein Leben zugunsten engagierter Opferhilfe entschied. Weil er die Zahlung einer Militär-pflichtersatzsteuer verweigerte, wurde er mehrmals zu kürzeren Gefängnisstrafen verurteilt. 1920 gründete er den SCI (der Name wird übrigens französisch ausgespro-chen) und organisierte den ersten internationalen Zivildienst. Erstes Projekt: Wiederaufbauhilfe in dem kriegsverwüsteten Dorf Esnes (bei Verdun). Dieses „Workcamp“ gilt als erster Schritt zu der internationalen Friedensbewegung, die der SCI heu-te mit Zweigen in über 30 Ländern darstellt.

Was unternimmt der SCI heute in all diesen Ländern, um seinem An-spruch „Gemeinsam leben, lernen und arbeiten“ gerecht zu werden? Vor allem koordiniert er Hilfspro-jekte dort, wo sie gebraucht wer-den – wer will, kann Bäume pflan-zen in Island, in Sierra Leone beim Bau einer Bürgerhalle mithelfen, ein Wolfsschutzgebiet in den USA

einrichten, im Nepal den Nonnen Englisch beibringen oder im Nahen Osten für die Idee der Demokratie werben. Jeder Zweig des SCI hat be-stimmte Schwerpunkte entwickelt, in Deutschland liegt er auf der Or-ganisation von Workcamps. Meist arbeitet eine internationale Gruppe von 10 bis 20 Freiwilligen zwei bis vier Wochen lang für ein gemein-nütziges Projekt. Neben der prakti-schen Arbeit (vier bis sechs Stunden pro Werktag) beschäftigen sich die Freiwilligen im sogenannten Studi-enteil mit Hintergrundthemen. Die Unterbringung ist häufig einfach – in Schulräumen, Zelten oder Häu-sern; die Teilnehmer kochen reihum für die Gruppe.

Der sci:moers ist sicher deutsch-landweit einer der am stärksten ausdifferenzierten Triebe des SCI, bei dem die Workcamps nicht mehr

die wichtigste Rolle spielen. Trotz-dem gibt es sie noch: So arbeitete eine Gruppe von Jugendlichen 14 Tage lang am Mahnmal und der Ge-denkstätte des Dorfes Sant’Anna di Stazzema, das kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges von der Waf-fen-SS dem Erdboden gleich ge-macht worden war – dabei starben etwa 560 Menschen, überwiegend Frauen und Kinder.

Den zweiten Weltkrieg erlebte auch Pierre Ceresole noch mit: Wegen seiner Proteste und seines zivilen Ungehorsams, heißt es, sei er im Al-ter von über 60 Jahren noch sechs Mal ins Gefängnis geschickt wor-den. Nach seinem letzten Gefäng-nisaufenthalt im Februar 1945 erlitt Ceresole einen Herzanfall. Andert-halb Jahre danach starb der Gründer des Service Civil International in der Nähe von Lausanne.

Auf allen Erdteilen engagieren sich Menschen im Rahmen der SCI-Workcamps – hier in Palästina.

Pierre Ceresole.

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2006Die Stadt Moers verkauft dem sci:moers die historische

Wassermühle an der Kreuzung Venloer/Krefelder Straße.

Die fast 400 Jahre alte Mühle soll mittelfristig zu einem museumspä-

dagogischen Projekt für Kindergartengruppen und Grundschulklassen

umgebaut werden. Arbeitstitel: „Grafschafter Backstube“. Bevor die

Mühle alte Müllertraditionen demonstrieren kann, müssen allerdings

umfangreiche Sanierungsarbeiten geleistet werden.

● Im Bahnhof Moers geht die neue Radstation in Betrieb. Das Kon-

zept für dieses Parkhaus für Fahrräder (194 ganztägig zugängliche,

videoüberwachte Einstellplätze) hat der sci:moers gemeinsam mit dem

ADFC erstellt.

● Am „Werkstattjahr“, einem arbeitsmarktpolitischen Instrument der

Landesregierung NRW, nehmen auch 22 vom sci:moers betreute Jugend-

liche teil – die meisten mit Erfolg: Für 16 von ihnen kann nach dem

Jahr eine konkrete Perspektive entwickelt werden.

● Am alten Bahnhof Rheinkamp restaurieren sechs bisher arbeitslo-

se Männer um 60 Jahre eine alte Humboldt-Tenderlokomotive von 1910.

Nachdem der sci:moers schon vor Jahren einen historischen Zug für

einen Eisenbahnverein restauriert hat, bahnt sich hier im wahrsten

Sinne des Wortes ein neues Kompetenzfeld an.

2007 Die neue Fachstelle für GemeinwohlArbeit am Neuen Wall in der Moerser Innenstadt nimmt ihre Arbeit auf. Die Anlauf-

stelle direkt an der zentralen Bushaltestelle Königlicher Hof rückt

die Gemeinwohlarbeits-Angebote des sci:moers näher an die Menschen.

● Der sci:moers unterwirft sich einer Prüfung seines Qualitätsma-

nagements und lässt Fachbereiche zertifizieren: Die ersten Urkunden

für Arbeitsförderung und Jugendarbeit werden von einem Auditor der

CERTQUA überreicht.

Rückblick

Schlagzeilen aus der sci:Geschichte

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● Die Arbeitsfelder des sci:moers werden restrukturiert: Neben Ar-

beitsförderung und -beratung gibt es nun die Säulen Arbeitsprojekte

und Zweckbetriebe sowie Jugendhilfe und Jugendsozialarbeit.

● Der sci:moers gehört zu den Gründungsstiftern einer Stiftung

Historischer Eisenbahnpark Niederrhein unter dem Dach der Stiftung

Deutsche Eisenbahn. Die in den letzten Jahren begonnenen Restaurie-

rungsarbeiten an historischen Fahrzeugen sollen, abzielend auf einen

späteren Eisenbahnpark, weitergeführt und ausgebaut werden.

2008Der sci:integrationsbetrieb geht neue Wege: Als Fran-

chise-Partner der bundesweit tätigen Exuweg AG werden

Gebäude auf professionelle Weise von Graffiti befreit. Die Zusammen-

arbeit bringt sofort einen zuvor arbeitslosen Mitarbeiter mit Be-

hinderung wieder in Arbeit, der fortan im Kreis Wesel unterwegs ist

und mit umweltverträglichen, wasserlöslichen Reinigungsmaterialien

für Sauberkeit sorgt.

● Unter wissenschaftlicher Begleitung der Universität Duisburg-

Essen erprobt der sci:moers die Erlebnispädagogik als Weg zu Einstel-

lungs- und Verhaltensänderungen bei jugendlichen Straftätern: Wer

regelmäßig an bestimmten Erlebnisangeboten teilnimmt, kann andere

Sanktionen vermeiden. Unter anderem müssen die Jugendlichen kleine

soziale Aufgaben meistern oder in einem Hochseilgarten lernen, sich

auf andere Menschen zu verlassen.

● Jugendliche des sci:moers engagieren sich in dem toskanischen

Dorf Sant’Anna di Stazzema, das 1944 von deutschen SS-Einheiten

zerstört und dessen Einwohner fast alle ermordet wurden: Im Rah-

men eines Friedenscamps legen sie Wege an, pflegen Grünanlagen und

gestalten Hinweistafeln.

Page 12: Einblicke 29

Herausgeber: sci:moers gGmbH Gesellschaft für Einrichtungen und Betriebe sozialer Arbeit Kirschenallee 35, 47443 Moers Telefon 02841/9578-0 Telefax 02841/957878 E-Mail: [email protected]

V.i.S.d.P.: Karl-Heinz Theußen (Geschäftsführer)

Redaktion: Die Blattwerkstatt

Fotografie: Michaela Böhning

Gestaltung und Produktion: Agentur Berns, Steinstr. 3, 47441 Moers www.agenturberns.de

Impressum

2009 Das neue sci:Nachbarschaftshaus in der Annastraße 29a nimmt seinen Betrieb auf. Es soll die überaus verschie-

denen Bewohner der Stadtteile Mattheck und Josefsviertel besser

vernetzen und gesellschaftliche Gruppen näher zusammenführen.

● Die Idee eines historischen Eisenbahnerlebnisparks Niederrhein

mit dem sci:moers als Schrittmacher nimmt konkrete Formen an: Eine

Studie zeigt, dass das Projekt wirtschaftlich erfolgversprechend

ist. Die anliegenden Kommunen zeigen ihre Zustimmung, indem sie

ihre politische Unterstützung schriftlich zusagen.

● Der sci:moers feiert seinen 30. Geburtstag mit einem großen Fest.

Wer ist der Service Civil International? Der Service Civil International wurde 1920 von dem Schweizer Pierre Ceresole gegründet. Ceresole lehnte jeglichen mi-litärischen Dienst ab. Stattdessen wollte er durch freiwillige Arbeit an gemein- nützigen Projekten den Frieden un-terstützen. In Esnes, in der Nähe von Verdun in Frankreich, fand der erste Ein-satz von Freiwilligen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz statt. Sie halfen mit, die im Krieg zerstörte Stadt wieder aufzubauen. Heute ist der SCI in 25 Ländern weltweit als Friedensbewe-gung organisiert. Seine Aufgaben sind vielfältig, sie reichen von der Förderung von Verständnis und Solidarität zwi-schen Menschen bis zu gemeinnützigen Projekten und Arbeiten im Naturund Umweltschutz. Oberstes Gebot ist die Integration von sozial benachteiligten Gruppen.

Ich wünsche dem SCI für die nächs-

ten 30 Jahre Beharrlichkeit in der Sa-

che, Verlässlichkeit für alle Partner und

immer einen toleranten Blick für seine

Aufgaben. Gottes Segen und ein herzli-

ches Glückauf!Sieghard Schilling, Geschäftsführer des Diakoniewerks Duisburg

Als wir 1981 im SCI-Werkhaus in Moers mit der

Arbeit mit arbeitslosen Jugendlichen begonnen haben,

waren eine Million Arbeitslose ein gesellschaftlicher

Skandal. Heute hat sich diese Gesellschaft an 4 Mil-

lionen und mehr Arbeitslose mit allen Folgen gewöhnt.

Der SCI wird wie viele andere Organisationen und Men-

schen mehr denn je gebraucht, um Hilfen für die Be-

troffenen anzubieten. Bleibt dran, Mädels und Jungs!Brigitte Pawlik, erste hauptamtliche Mitarbeiterin des sci:moers, heute Prokuristin der

Landesentwicklungsgesellschaft Arbeitsmarkt und Strukturentwicklung HmbH in Essen

Der SCI – ein Leistungsträger, auf den man zäh-

len kann. Gerne erinnere ich mich an unsere gemein-

samen Wege. Kompetenz, Ideenvielfalt, Zukunftsvisi-

onen, Mut zu Ungewöhnlichem, Risikobereitschaft mit

Augenmaß haben ihn immer wieder sich selbst erfinden

lassen. Glückwunsch und weiter so – auf die nächs-

ten 30 Jahre!Werner Hick, Leiter des Arbeitsamtes Moers im Ruhestand

Herzlichen Glückwunsch – ich wünsche mir

den sci:moers auch weiterhin als kreativen und

verlässlichen Ansprechpartner für die Entwicklung

neuer Wege in der Arbeitsmarktpolitik in NRW.Barbara Hordt, Abteilungsleiterin Wege in Arbeit bei der Gesellschaft für innovative Beschäf-

tigungsförderung in Bottrop

Die 30-jährige Erfolgsgeschichte des

sci:moers und seine guten Zukunftsperspekti-

ven wurden möglich durch die Kreativität und

Unermüdlichkeit Karl-Heinz Theußens und das

Engagement seiner vielen Mitarbeiter. Weiter

so!Marita Grundler, langjährige ehemalige Mitarbeiterin des sci:moers

Nur weiter so, mit viel

Energie und Kreativität

fürs Soziale!Hans Peter Schaefer, Fachberater im Landesjugend-

amt des Landschaftsverbands Rheinland

Dem sci:moers gratuliere ich herzlich zum 30-jährigen

Bestehen. Mit ihrem weitreichenden Engagement hat die

Gesellschaft einiges zum guten sozialen Klima in unse-

rer Stadt beigetragen. Darüber bin ich als Bürgermeister

sehr froh. Ich wünsche mir auch für nächsten Jahrzehnte

den wichtigen und wertvollen Einsatz des sci:moers – im

Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger.Norbert Ballhaus, Bürgermeister der Stadt Moers

30 Jahre gute

Ideen und Realisierun-

gen: Ich wünsche dem

SCI, dass ihm nie die

guten Ideen ausgehen!Hartmut Hohmann, Regionalgeschäftsfüh-

rer der Kreisgruppe Wesel des Paritätischen

Herzlichen Glückwunsch, dass es

Euch gibt, alle Bausteine im Jung-

bornpark wären ohne Euch nicht mög-

lich gewesen!Elmar Welling, Hotelier und Mitstreiter von „Repelen aktiv“

Der SCI ist eine stets lebendige Organisa-

tion, seine Energie kommt aus dem Engagement

der Menschen, die dort wirken. Ich wünsche

ihm weiterhin den Mut, das Glück und die Be-

harrlichkeit zur Verbesserung der Lebensbedin-

gungen derer, für und mit denen sie arbeitenJörg Marx, Amt für Sozialplanung der Stadt Mülheim an der Ruhr