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Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 129 ~]ber die Bestimmung yon Spuren Cadmium durch Polarographie mit anodischer Wiederaufliisung (inverse Folarographie; ,,anodic stripping") beriehten E. M~a~- T~, D. MO~ER und W. HA]~RDI [1]. 1Nach einer ausffihrliehen Besehreibung der Methode und der verwendeten Apparatur werden die Ergebnisse einer systematischen Untersuchung fiber den EinfluB verschiedener Faktoren wie Potential und I)auer der Elektrolyse, Gegenwart gelSsten Sauerstoffs, Volumen der LSsung, Temperatur, GrSl~e des h~ngenden Tropfens, Konzentration des Cadmiums und Rfihrgeschwindig- keit mitgeteilt. [1] Anal. Chim. Aeta 84~, 64--70 (1966). Labs. Chimie Min6ra]e et Anal., Univ. Genf (Schweiz). H. BAYER Eine Bestimmung yon Cadmium in Gegenwart yon Zink und Blei mit einer ~_GTA-Titration geben R. P~I~in und V. V~SEL~ [1] an. In einer ~aOH-LSsung wird der Zn-~_GTA-Komp]ex unter Bildung des Zinkat-Ions zersetzt, w~hrend der entsprechende Komplex des Cadmiums erhalten bleibt. Blei und Zink bflden in alkalischer LSsung mit Metalphthalein einen schwach rosa gef~rbten Komplex, der aber die intensive violette Farbe des Cadmiumkomplexes nicht beeintr~chtigt. Auf diesen Beobachtungen beruht eine Bestimmungsmethode ffir Cadmium, die ver- l~l~lich bis zu einem molaren Verh~ltnis yon 1 : 50 fiir Cadmium: Zink ist. -- Methode A. AIlgemeine Methode ]iir Cd in Gegenwart vou Zn. Zu einer ]eieht sauren LSsung mit 5--120 mg Zn gibt man ein abgemessenes Volumen einer 0,05 m J~GTA-LSsung. Sodann wird 1--2 m Natronlauge zugegeben, bis das ausgef~llte Zn(OH)2 wieder in LSsung gegangen ist. Bei geringen Zinkmengen erfolgt kein ~iederschlag, man gibt dann 10 ml 1--2 m Natronlauge ffir je 100 ml der leicht sauren LSsung zu. Nach 15 mill wird nach Zugabe yon 1 ~ MetalphthaleinlSsung bis zum Umschlag yon Rosa auf intensives Violett das iiberschfissige ~GTA mit 0,05 m CaC]2-LSsung zuriicktitriert. Bei dieser Methode kSnnen bis zu 300 mg Zn toleriert werden. -- Methode B. Bestimmung yon Cadmium in Gegeuwart von Zu, Pb, t'e und Al. Die leicht saure LSsung mit 10--120 mg Cd wird mit einem abgemessenen Volumen einer 0,05 m AGTA-LSsung und 10--30 ml 20~ Tri~thanolamin-LSsung versetzt. Weiter wie unter A. -- Methode C. Bestimmung yon Cadmium iu rohem Zn. 2--5 g Zn werden abgewogen, in 15--20 ml SalpetersKure (1:3) in einem Becherglas ge]5st, auf 50 ml mit Wasser aufgeffillt, zmn Sieden erhitzt und langsam 30~ NaOH- LSsung zugesetzt, bis der ursprfingliehe ~Tiederschlag sich wieder aufgel5st hat. Zurfick bleibt eine leichte Triibung yon Cd(OH)~. Weiter zum Sieden erhitzen und Cd durch tropfenweise Zugabe einer gesi~tt, w~Brigen Thioharnstoff]Ssung als CdS ausfiillen. Abfiltrieren mit einem Wefl~bandfilter, mit wenig Wasser naehwaschen und den ~iederseMag in S alpeters~ure (1 : 3) 15sen. L5sung im urspr'dnglichen Becher- glas auffangen, das Filter mit heil3em Wasser wasehen. Die L5sung wird zur Zer- st5rung kolloidalen Schwefels mit 10~ H202-LSsung versetzt und gekoeht, so- dann auf 100 ml mit Wasser aufgeffi]]t, ein abgemessenes Volumen 0,05 m J~GTA- L5sung zugegeben und mit 5 m Natronlauge neutralisiert. Zu je 100 ml der LSsung gibt man 10 ml 1 m Natronlauge. Welter wie unter A. Ist zu wenig NaOH vorhanden, ist der Endpunkt nicht seharf. Bei zu viel HaOHist der Endpunkt nicht zu erkennen. -- )/Iethode D. Analyse yon Cd-Pigmenten. 1 g Figment wird in 15 ml Sa]peters~ure (1:3) gelSst und zur Beseitigung der Stickoxide gekocht. Anschliel~end mit Wasser verdfinnen und filtrieren. Der BaSO4-Rfiekstand im Filter wird mit heil~em Wasser ausgewaschen und das Filtrat mit den Wasehw~ssern in einen 250 ml-MeBkolbeu fibergefiihrt und bis zur Marke mit Wasser aufgefiillt. Ein aliquoter Anteil wird ab- pipettiert und naeh ~ethode A oder B Cd bestimmt. Falls auch Zn bestimmt werden so]], wird ein zweiter aliquoter Anteil entnommen, Hexamethylentetramin zugege- ben, auf pit 5,0--5,5 eingestellt und Xylenolorange als Indicator zugesetzt. Es 9 Z. Anal. Chem., Bd. 228

Eine Bestimmung von Cadmium in Gegenwart von Zink und Blei mit einer ÄGTA-Titration

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Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 129

~]ber die Bestimmung yon Spuren Cadmium durch Polarographie mit anodischer Wiederaufliisung (inverse Folarographie; ,,anodic stripping") beriehten E. M~a~- T~ , D. M O ~ E R und W. HA]~RDI [1]. 1Nach einer ausffihrliehen Besehreibung der Methode und der verwendeten Apparatur werden die Ergebnisse einer systematischen Untersuchung fiber den EinfluB verschiedener Faktoren wie Potential und I)auer der Elektrolyse, Gegenwart gelSsten Sauerstoffs, Volumen der LSsung, Temperatur, GrSl~e des h~ngenden Tropfens, Konzentration des Cadmiums und Rfihrgeschwindig- keit mitgeteilt.

[1] Anal. Chim. Aeta 84~, 64--70 (1966). Labs. Chimie Min6ra]e et Anal., Univ. Genf (Schweiz). H. BAYER

Eine Bestimmung yon Cadmium in Gegenwart yon Zink und Blei mit einer ~_GTA-Titration geben R. P~I~in und V. V~SEL~ [1] an. In einer ~aOH-LSsung wird der Zn-~_GTA-Komp]ex unter Bildung des Zinkat-Ions zersetzt, w~hrend der entsprechende Komplex des Cadmiums erhalten bleibt. Blei und Zink bflden in alkalischer LSsung mit Metalphthalein einen schwach rosa gef~rbten Komplex, der aber die intensive violette Farbe des Cadmiumkomplexes nicht beeintr~chtigt. Auf diesen Beobachtungen beruht eine Bestimmungsmethode ffir Cadmium, die ver- l~l~lich bis zu einem molaren Verh~ltnis yon 1 : 50 fiir Cadmium: Zink ist. - - Methode A. AIlgemeine Methode ]iir Cd in Gegenwart vou Zn. Zu einer ]eieht sauren LSsung mit 5--120 mg Zn gibt man ein abgemessenes Volumen einer 0,05 m J~GTA-LSsung. Sodann wird 1--2 m Natronlauge zugegeben, bis das ausgef~llte Zn(OH)2 wieder in LSsung gegangen ist. Bei geringen Zinkmengen erfolgt kein ~iederschlag, man gibt dann 10 ml 1--2 m Natronlauge ffir je 100 ml der leicht sauren LSsung zu. Nach 15 mill wird nach Zugabe yon 1 ~ MetalphthaleinlSsung bis zum Umschlag yon Rosa auf intensives Violett das iiberschfissige ~GTA mit 0,05 m CaC]2-LSsung zuriicktitriert. Bei dieser Methode kSnnen bis zu 300 mg Zn toleriert werden. - - Methode B. Bestimmung yon Cadmium in Gegeuwart von Zu, Pb, t'e und Al. Die leicht saure LSsung mit 10--120 mg Cd wird mit einem abgemessenen Volumen einer 0,05 m AGTA-LSsung und 10--30 ml 20~ Tri~thanolamin-LSsung versetzt. Weiter wie unter A. -- Methode C. Bestimmung yon Cadmium iu rohem Zn. 2--5 g Zn werden abgewogen, in 15--20 ml SalpetersKure (1:3) in einem Becherglas ge]5st, auf 50 ml mit Wasser aufgeffillt, zmn Sieden erhitzt und langsam 30~ NaOH- LSsung zugesetzt, bis der ursprfingliehe ~Tiederschlag sich wieder aufgel5st hat. Zurfick bleibt eine leichte Triibung yon Cd(OH)~. Weiter zum Sieden erhitzen und Cd durch tropfenweise Zugabe einer gesi~tt, w~Brigen Thioharnstoff]Ssung als CdS ausfiillen. Abfiltrieren mit einem Wefl~bandfilter, mit wenig Wasser naehwaschen und den ~iederseMag in S alpeters~ure (1 : 3) 15sen. L5sung im urspr'dnglichen Becher- glas auffangen, das Filter mit heil3em Wasser wasehen. Die L5sung wird zur Zer- st5rung kolloidalen Schwefels mit 10~ H202-LSsung versetzt und gekoeht, so- dann auf 100 ml mit Wasser aufgeffi]]t, ein abgemessenes Volumen 0,05 m J~GTA- L5sung zugegeben und mit 5 m Natronlauge neutralisiert. Zu je 100 ml der LSsung gibt man 10 ml 1 m Natronlauge. Welter wie unter A. Ist zu wenig NaOH vorhanden, ist der Endpunkt nicht seharf. Bei zu viel HaOHis t der Endpunkt nicht zu erkennen. -- )/Iethode D. Analyse yon Cd-Pigmenten. 1 g Figment wird in 15 ml Sa]peters~ure (1:3) gelSst und zur Beseitigung der Stickoxide gekocht. Anschliel~end mit Wasser verdfinnen und filtrieren. Der BaSO4-Rfiekstand im Filter wird mit heil~em Wasser ausgewaschen und das Fil trat mit den Wasehw~ssern in einen 250 ml-MeBkolbeu fibergefiihrt und bis zur Marke mit Wasser aufgefiillt. Ein aliquoter Anteil wird ab- pipettiert und naeh ~e thode A oder B Cd bestimmt. Falls auch Zn bestimmt werden so]], wird ein zweiter aliquoter Anteil entnommen, Hexamethylentetramin zugege- ben, auf p i t 5,0--5,5 eingestellt und Xylenolorange als Indicator zugesetzt. Es

9 Z. Anal. Chem., Bd. 228

130 Bericht: Analyse anorganiseher Stoffe

kann nun direkt mR ADTA-LSsung titriert werden, der Umsehlag erfolgt von Rotviolett naeh Gelb. Zink ergibt sieh aus der Differenz der beiden Titrationen.

[1] Chemist-Analyst 55, 4--6 (1966). Lab. anal. Chem., J. Heyrovsk~ Folarogr. Inst. Akad. Wiss., Prag (CSSR). K.-H. BmR

Das Verhalten yon Cd, Pb und Cu in Phosphors~iure (P,~05:77,6 Gew.-~ wurde yon l~I. SH~AGs T. Y.ANAG:K und M. GOW5 [1] mittels Wechselstrompolarogra/phie nntersueht. Verwendet wurde eine Queeksilbertropfe]ektrode, die Temperatur betrug 130 ~ C. Unter diesen Bedingungen fanden die Verff. ausgezeichnete Wechsel- strompo]arogramme; die SpitzenhShen waren der Konzentration proportional. Die Spitzenpotentiale waren im Falle yon Cd (--0,85 V) und Cu (-- 0,17 V) konstant, bei Pb stieg das Potential im Konzentrationsbereich yon 1,3--5,2 mM yon -- 0,71 auf - - 0,79 V. Die Potentialwerte beziehen sieh auf einen Platindraht. Auf Grund eines Vergleiehes der SpitzenhShen wird angenommen, dab die Ionen in Form yon Phosphatkomplexen vorliegen, deren St~rke in der Reihe Cu, Cd, Pb abnimmt. [1] Japan Analyst 15, 149--152 (1966) [Japaniseh]. (Nach engl. Zus.fass. refi) Dept. Nuclear Eng~g., Osaka Univ. Miyakojima-ku, Osaka (Japan). G. G~ITZNE~

Die Bestimmung yon Quecksilber(ID mit Dithizon mit ]tilfe eines isobestisehen Punktes besehreiben It . AxAIwA und t i . KAW~OTO [1]. Quecksilber(II) karm in Gegenwart yon Kupfer(II) direkt mit Dithizon/Tetraclflorkohlenstoff extrahiert werden, wonaeh die Absorption bei 480 oder 573 nm gemessen wird. Die Eichkurven sind bei beiden Wellenl~ngen bei 10 ~g t tg gerade. [1] Japan Analyst 15, 339--342 (1966) [Japaniseh]. (Nach engl. Zus.fass. ref.) Deist. Appl. Chem., Kiriu College Teehnol., Gunma, Univ., Kiriu, Gunma (Japan).

L. J O Y , SEN

hlomplexometrisehe Quecksilber(H)-bestimmung mit Kongorot als Indicator, K. N. TANDON [1] untersuchte die direkte Titration yon Quecksilber(II)-nitrat, -sulfat oder -acetat mit ADTA oder Ka]iumthioeyanat in Gegenwart yon Kongorot als Indicator und land, dab dieser Indicator dem Xylenolorange vorzuziehen ist. Gegenwart yon Chlorid und Bromid stSrt die Bestimmung; ebenso stSrt die Gegen- wart yon Quecksilber(I), das erst durch Abdampfen mit konz. Salpeters~ure oxy- diert werden mul~. Die violettblaue F~rbung des Queeksilber(II)-Kongorotkomplexes ist his zu einer Verdiinnung yon 0,0001 m sichtbar; Titrationen sind bis zu einer Verdiinnung der Quecksilber(II)-lSsung auf 0,001 mmi t einer Genauigkeit yon 0,2 ~ m6glieh. Bei der Titration mit Jt~DTA stSren die Ionen Quecksilber(I), Zink(II), Blei(II), Cadmium(II), Wismut(III), Aluminium(III), Thorium(IV), Mangan(II), Eisen(III), Kobalt(II), Niekel(II), Kupfer(II) und Chrom(III), bei Titration mit Ka]iumrhodanid stSren dagegen nur Queeksilber(I), Blei, Wismut, Aluminium, Thorium, Kupfer und Chrvm. -- Aus]iihrung. 10,00 ml der sauren LSsung werden mit 1 m Natriumacetatl6sung bis pH > 5 versetzt (Gelbf~rbung naeh Zugabe yon 1 Tr. 0,1~ p-AthoxyehrysoidinlSsung); dann ffigt man 10 ml pH 5,5-Puffer (Natriumacetat-Essigs~ure) zu (violettblaue Farbe) und titriert mit ~DTA- oder Kaliumrhodanidl5sung nach Rot. [1] Talanta 18, 161--163 (1966). Dept. Chem. Univ. of Rajasthan, Jaipur (Indien).

L. JOHANNSV,~

Die Trennung yon Queeksilber, Kupfer, Cadmium, lgiekel und Zink ffihrte T. DEGUCHI [i] diinnschichtchroma~ographisch an/Di~hizon-impr~gniertem Si~icagel durch. Die Bereitung tier Schicht erfolgte dutch Zugabe yon 30 ml einer 0,3~ ehloroformisehen DithizonlSsung zu 10 g Silicagel (Wakogel B-0). Die besten Ergeb-