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294 Bericht: Spezielle an~lytische Methoden. Altes und frisches Insulin kann man nach W. MI~SFELD 1 auf folgende Weise unterseheiden, obschon such altes in kiihlen Raumen sufbewahrtes Insulin seine volle Aktivit~t~ bewahrt. Zu je 10 Einheiten Insulin in einem kleinen Reagensglas bringt man ein 5 mm langes Xupferstfick yon 1 mm Durchmesser, das vorher mit Xther gereinigt wurde. Weiter gibt man 2 Tropfen physiol. KochsalzlSsung zu, die tin gutes Fgllungsmittel fiir Insulin ist. Man sehfittelt einige Sekunden, wobei sich beim aRen Insulin innerhalb 1 Std sicher eine Triibung ergibt. Das ]~eagens zeigt mit frischem Insulin naeh 5---6 Std eine gelbIiehe T6nung, w~ihreud altes Insulin den milchig-trfiben Zustan4 beibehMten hat. W~rme und Lieht haben keinen EinflulL K. I~Iinsberg. Zur Wertbestimnnmg des Malariamittels Prognanil (Paludrin) CI--<~--~H-- C--~--O--~--CH in Tablet~en oder in Form der LSsung des Lactates gibt H. E. STaGe 2 ein m~Banalytisches and ein gewiehtsanalytisches Verfahren an. Zur Durch- ffihrung der volumetrischen Bestimmung versetzt man 0,8 g der zu untersuchen- den Probe mi* 30 ml Essigsgure, erwi~rmt auf etwa 80 ~ C, fiigt nach Abkfihlen 0,5 ml Indicator (0,2 g ~-Naphthol in 100 ml Essigs~ure) zu und titriert mit 0,1 n Perchlorsi~ure nach DArnEL und BnU~mlCg s bis zur Farbg!eichheit einer entspreehenden Stand~rdlSsung (Verbranch B ml 0,1 n HClO4-L6sung ). 2,90 B Prozenr der Hydrochloridverbindung -- Einwaage' Zur Durchffihrung der gravimetrisehen Bestimmung 15st man 0,5--0,7 g der zu untersuehenden Probe in 50 ml Wasser unter geringem Erwarmen, kfihlt auf 5--10 ~ und fiigt dann unter Riihren solange ammoniakalische KupferchloridlSsung (22,5gCuCls. 2 tt2Oin200mlH~O, dann Zugabe yon 100ml Nil a[D = 0,880]) hinzu, bis die BlaufArbung bestehen bleib~, hTaeh 1 Std filtriert man dureh eine Glasfritte (G 3), wgscht mi~ Ammoniak and kal~em Wasser his zum Versehwinden der Blaufarbung und trocknet bei 130 ~ C bis zur Gewichtskonstanz. ProzentgehMt Gew. des Niederschlags. 1,020. an Hydrochlorid = Einwaage Fiir die Bestimlnung des Lactates kann such die gravimetrische Methode ge- nommen werden, die genauer ist als die titrimetrisehe. E . BA]~RTICI~. Eine colorimetrische Bestimmungsmethode yon Phenylephrin (m-Oxyphenyl- methylamino~thanol) in pharmazeutischen Pri~paraten wird yon M. E. AUERBAClt 4 angegeben. Die ~ethode beruht auf der Kupplung yon Phenylephrin mit diazotier- tern p-Ni~ranilin und photometriseher ]3estimmung des erhalteIlen Azofarbstoffes. Zur Aufn~hme der Eiehkurve verdfinnt man 1--4 ml einer LSsung yon 100 mg reinem Phenylephrin-hydrochlorid in 100 ml Wasser mit Wasser auf 5 ml, versetzt jede dieser Verdfinnungen mit 1 m] 5%iger BoraxlSsung, mischt, fiigt 0,5 ml Diazoreagens zu, miseht wieder, li~Bt l0 min stehen, gibt 1 In] 10%ige ikTatronlauge zu, ffillt auf 10 ml auf und mischt im Elektrophotome~er mit einem Filter yon 495 m# gegen die reine Reagensmischung. Die Eichkm've ist eine Gerade. Diazo- reagens: Man liist 30 mg rekristallisiertes.p-Nitranilin in 2 ml 6 n Salzsgure, kfihlt in Eis, versetzt mit 0,5 ml 7%iger XatriumnitritlSsung und nach 2 rain mit 100 ml 1 Schweiz. reed. Wchsehr. 1950, 144. J. of Pharmacy 1, 391 (1949) s Angew. Chem. 1941, 374. 4 j. Amer. phurmaceut. Assoc. Scient. Ed. 89, 50 (1950).

Eine colorimetrische Bestimmungsmethode von Phenylephrin

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294 Bericht: Spezielle an~lytische Methoden.

Altes und frisches Insulin kann man nach W. MI~SFELD 1 auf folgende Weise unterseheiden, obschon such altes in kiihlen Raumen sufbewahrtes Insulin seine volle Aktivit~t~ bewahrt. Zu je 10 Einheiten Insulin in einem kleinen Reagensglas bringt man ein 5 mm langes Xupferstfick yon 1 mm Durchmesser, das vorher mit Xther gereinigt wurde. Weiter gibt man 2 Tropfen physiol. KochsalzlSsung zu, die t in gutes Fgllungsmittel fiir Insulin ist. Man sehfittelt einige Sekunden, wobei sich beim aRen Insulin innerhalb 1 Std sicher eine Triibung ergibt. Das ]~eagens zeigt mit frischem Insulin naeh 5---6 Std eine gelbIiehe T6nung, w~ihreud altes Insulin den milchig-trfiben Zustan4 beibehMten hat. W~rme und Lieht haben keinen EinflulL K. I~Iinsberg.

Zur Wertbestimnnmg des Malariamittels Prognanil (Paludrin) CI --<~--~H-- C--~--O--~--CH

in Tablet~en oder in Form der LSsung des Lactates gibt H. E. STaGe 2 ein m~Banalytisches and ein gewiehtsanalytisches Verfahren an. Zur Durch- ffihrung der volumetrischen Bestimmung versetzt man 0,8 g der zu untersuchen- den Probe mi* 30 ml Essigsgure, erwi~rmt auf etwa 80 ~ C, fiigt nach Abkfihlen 0,5 ml Indicator (0,2 g ~-Naphthol in 100 ml Essigs~ure) zu und titriert mit 0,1 n Perchlorsi~ure nach DArnEL und BnU~mlCg s bis zur Farbg!eichheit einer entspreehenden Stand~rdlSsung (Verbranch B ml 0,1 n HClO4-L6sung ).

2,90 B Prozenr der Hydrochloridverbindung -- Einwaage' Zur Durchffihrung der

gravimetrisehen Bestimmung 15st man 0,5--0,7 g der zu untersuehenden Probe in 50 ml Wasser unter geringem Erwarmen, kfihlt auf 5--10 ~ und fiigt dann unter Riihren solange ammoniakalische KupferchloridlSsung (22,5gCuCls. �9 2 t t2Oin200mlH~O, dann Zugabe yon 100ml N i l a[D = 0,880]) hinzu, bis die BlaufArbung bestehen bleib~, hTaeh 1 Std filtriert man dureh eine Glasfritte (G 3), wgscht mi~ Ammoniak and kal~em Wasser his zum Versehwinden der Blaufarbung und trocknet bei 130 ~ C bis zur Gewichtskonstanz. ProzentgehMt

Gew. des Niederschlags. 1,020. an Hydrochlorid = Einwaage

Fiir die Bestimlnung des Lactates kann such die gravimetrische Methode ge- nommen werden, die genauer ist als die titrimetrisehe. E. BA]~RTICI~.

Eine colorimetrische Bestimmungsmethode yon Phenylephrin (m-Oxyphenyl- methylamino~thanol) in pharmazeutischen Pri~paraten wird yon M. E. AUERBAClt 4 angegeben. Die ~ethode beruht auf der Kupplung yon Phenylephrin mit diazotier- tern p-Ni~ranilin und photometriseher ]3estimmung des erhalteIlen Azofarbstoffes. Zur Aufn~hme der Eiehkurve verdfinnt man 1--4 ml einer LSsung yon 100 mg reinem Phenylephrin-hydrochlorid in 100 ml Wasser mit Wasser auf 5 ml, versetzt jede dieser Verdfinnungen mit 1 m] 5%iger BoraxlSsung, mischt, fiigt 0,5 ml Diazoreagens zu, miseht wieder, li~Bt l0 min stehen, gibt 1 In] 10%ige ikTatronlauge zu, ffillt auf 10 ml auf und mischt im Elektrophotome~er mit einem Filter yon 495 m# gegen die reine Reagensmischung. Die Eichkm've ist eine Gerade. Diazo- reagens: Man liist 30 mg rekristallisiertes.p-Nitranilin in 2 ml 6 n Salzsgure, kfihlt in Eis, versetzt mit 0,5 ml 7%iger XatriumnitritlSsung und nach 2 rain mit 100 ml

1 Schweiz. reed. Wchsehr. 1950, 144. J . of Pharmacy 1, 391 (1949)�9

s Angew. Chem. 1941, 374. 4 j . Amer. phurmaceut. Assoc. Scient. Ed. 89, 50 (1950).

3. Auf Pharmazie bezfigliehe. 295

kaltem Wasser sowie mit 1 ml einer 4%igen Sulfaminsaure-LSsung. Das l~eagens soil im Eisbad stehen und darf nicht alter als 3 Std sein.

LSsungen des Arzneimittels in Wasser oder in Wasser und Alkohol mfissen auf eine Konzentration yon etwa 5 #g in 1 ml verdfinnt werden. 5 ml (etwa 25 ttg) werden ffir die Bestimmung wie bei der Eichkurve verarbeitet. Trocken- substanzen werden in Wasser gel6st und ebenso verdfinnt. Gefarbte Stoffe, wie sie in Elixieren Verwendung finden, verursaehen dureh die starke Verdfinnung keinen merkbaren Fehler. Andere m6gliehe Begleitstoffe, wie Penicillin, Tetraeain, Chlorbutanol, quaternare Ammoniumbasen, Proeain st6ren nicht. Ester der p-Oxybenzoesaure, die in p-Stellung zum phenolisehen Hydroxyl bereits eine stabile Gruppe tragen, kuppeln unter den Versuehsbedingungen nicht. Jedoch kuppeln eine Anzahl Sulfonamide, wit Sulfathiazol, Marfanil u.a., fiber deren quantitative Abtrennung gesondert berichte~ werden soll. - - Eine gute Trennungs- m6gliehkei~ ffir Phenylephrin in RTasalemulsionen is~ folgende: Man verrfihrt 0 ,3-~,5 g Praparat in einem 50 ml-Zentrifugenglas mit 20 ml 95~oigem Alkohol zur Vertei]ung yon Klumpen, ste]lt unter 5fterem Umrfihren 20 rain in ein Wasser- bad yon 70 ~ zentrifugiert noch warm und dekantiert vorsichtig in einen 250 ml- MeBkolben. Den Rfickstand rfihrt man mit 5 m195%igem Alkohol auf, zentrifugiert, dekantiert und gibt die LSsung zur ersten Menge. Nun bringt man zur Aufnahme aromatischer 0]e 10 ml Tetraehlorkohlenstoff in den MeBkolben, ffillt mit Wasser zur Marke auf und schfittelt sorgfaltig durch. Nach Trennung der Sehichten kl~irt man einen Tell der waBr]gen Phase durch Ffltrieren oder Zentrifugieren. 5 ml der geklarten L6sung dienen zur Untersuehung. ])as Phenylephrin ist in den 240 ml tier waBrigen Phase enthalten und ist entsprechend zu bereehnen. W. HENNm.

Sulfonamide. Zur Identi/izierung klinisch wichtiger Sul/onamic~e geben E. HUOK- ~ALL Utld G. E. TURFITT 1 eine Anleitung, naeh tier folgende Pr~parate geprfift werden kSnnen: Sulfanflamid, B. P., Proseptasin, Sulfacetamid B. P., Su]faguanidin, B. P., Sulf~pyridin, B. P. C., Uleron, Succinylsulfathiazol B. P., Sulfadimidin, Sulfathia- zol B. P., Sulfamerazin, Sulfadiazin B. P., Phthalylsulfathiazol, Soluseptasin, Solu- pyridin und Soluthiazol. Der Nachweis beruht auf rasch und einfach durchzuffih- renden Reaktionen mit gebr~uchlichen Reagenzien und Einriehtungen und er- streckt sieh auf die Reinigung des Rohmateria]s dureh Behand!ung mit Aktiv- kohle in acetonischer LSsung, gefolgt yon Sehmelzpunktsbestimmung, Erhitzen mit Soda-CaO, ~*aehweis freier prim~rer aromatischer ~NH:-Gruppen mit Furfural, Krystallausf~llung aus ammoniakalischer L5sung mit Essigsauredampf und der Best~tigungsreaktion auf Sulfamerazin und Sulfadimidin mit Vanillin sowie Er- mittlung der Misehsehmelzpunkte.

Naeh dem STAs-0~To-Verfahren und nach der Wolframs~ure-Methode yon P. VALor ~ finder man die Sulfonamide im s Extrakt der w~Brig-sauren LSsung. Die L5slichkeit ist jedoeh gering, weshalb sieh zur vSlligen Extraktion ein Zusatz an Aeeton (halbes Volum) zur w~Brigen LSsung als notwendig erweist und man hiernaeh ausschfittelt. In biologischem Material ist das gesamte Sulfon- amid so erfal]bar. In Form yon N4-acetyl und Bisulfitderivaten vorliegende Sulfon- amide lassen sich durch ttydrolyse mit 2 n Salzs~ure binnen 20--30 min zurfiek- gewinnen. Zum Naehweis der Elemente wurde das Mikroverfahren yon E. L. ]~]~NETT, C.W. GOULD, E. I~. SWIFT und C. N I ] ~ A ~ 3 iibernommen.

Zur Bestimmu~g der freien NH~-Gruppe gibt man 0,1--1,0 mg Substanz in ein weiSes Porzellanseh~lehen und behandelt mit 1 Tropfen einer 2~oigen LSsung

1 j . of Pharmacy 1, 368 (1949). Ind. Eng. Chem., Analyt. Edit. 18,456 (1946). Analytic. Chemistry 19, 1035 (1947).