2
4. Auf Physiologie und Pathologie beziigliehe. 381 benzaldehyd in 600 m l 93~oigem Alkohol, die man, naeh Zusatz yon 40 ml 2 n Salz- s~ure, mit Wasser auf i000 ml aufffillt. Bei hohen Konzentrationen an p-Amino- hippurs~ure (20--60 mg%) gibt man in 10 ml des alkoholisehen Reagenses 50 mm 3 Plasma; es entwickelt sich sofort eine gelbe Farbe, die bei 465 mp eolorimetriert wird. Um Eiwei~fiillungen zu vermeiden, muff bei Zugabe des Plasmas heftig ge- rfihrt werden. Ist die Konzentration im Plasma gering (0,5--5,0 mg~o), so enteiweiflt man 1 ml Plasma mit 8 ml ZinksulfatlSsung (12,5 g ZnS04 71{20 -{- 125 ml 0,25 n }t2S04 dest. Wasser ad 1 Liter) und I ml 0,75 n Natronlauge nach SOMOG~YI und mischt 3 ml ]dares Zentrifugat mit 3 ml Em~LIC~s Reagens. I=[arn kann ohne ]ede Vorbereitung Sofort analysiert werden, er muf aber meistens etwa 25fach verdfimlt werden. Vor der Injektion yon p-Aminohippurs~ure mfissen Leerwerte mit Plasma und Urinproben angestellt werden. Mit der vorgeschriebenen Technik wird ein pH-Wert yon 1,5 erreicht, die F .arbe ist zwisehen p~ 1 und PH 2 konstant; die Ausbeute quantitativ. Mit geringen Modi- fikationen ist die Methode aueh zur Bestimmung anderer p-Aminoverbindungen, z. B. Suffonamino- und p-Aminosalieyls~ure geeignet. K. HI~SBERO. Die spektrophotometrisehe Bestimmungsmethode yon Tromexan in Plasma und Serum yon F. RIE])~s und C. M. GRVBE~ jr. 1 beruht auf der LSsliehkeit yon 3,3 ~ (4-Oxyeumarinyl)acetat (Tromexan) in 2, 2,4-Trimethylpentan, in dem es in Men- gen yon 0,005--0,2 mg bei 310 mp im BECKMAN-Spektrophotometer direkt be- stimmbar ist. Ausffihrung: Bei einem Tromexangehalt yon 0,005--0,2 mg in 1 ml schfittelt man 1 ml Plasma oder Serum mit 5 ml (bei einem Gehalt fiber 0,2 mg mit 10 ml) 2,2,4-Trimethylpentan und 0,1 ml konz. Salzs~ure 30 min in einem Glas- stopfenglas. Eventuelle Emulsionen sind durch Zentrifugieren trennbar. Man de- kantiert die obere Schieht in eine Quarzkfivette yon 1 cm Sehichtdieke und photo- metriert bei 310 m/~. Als Leerwert benutzt man eine Ausschfittelung yon 1 ml Wasser. Zur Aufstellung der Eichkurve ]Sst man l0 mg Tromexan in 100 ml 2.2,4-Triraethylpentan, mii3t die 0,005 mg entsprechende Menge in Glasstopfen- gl~ser ab, entfern$ das L5sungsmittel durch Absaugen, 15st den Rfickstand in je 1 ml Serum oder Plasma und fiihrt die Bestimmung wie oben dureh. Genauigkeit 97,2 ~ 3,5%. W. H~G. 4. Auf Physiologie und Pathologie beziigliche ~ethoden. Die mercurimetrische Bestimmung yon Chlorid im Serum ffihrt naeh J. S. A~- ~o 2 in Gegenwart yon Proteinen zu hohen Resultaten, und zwar stSrt Globulin starker als Albumin. Man muf also vor Anwendung der mercurimetrischen Titration yon O. und S. S. SC~_LES 8, entgegen der Annahme dieser Autoren, die Proteine en~fernen, ebenso wie dies bei anderen bekannten Chloridbestimmungsverfahren notwendig ist 4. W. DEWALD. :E[ne einfache Mikrobestimmungsmethode yon Stiekstoff nach ~erfiihrung in Ammoniak beschreiben D. SELmSO~ und H. SELIGSO~ 5. Die vor allem fiir klinisehe Zweeke, Untersuchungen yon Ham, biologischen Fli~ssigkeiten usw. geeignete 1 Proe. Soc. Exper. Biol. a. Med. 77, 684 (1951). J. Labor. a. Clin. ivied. 38, 161 (1951). J. of Biol. Chem. 140, 879 (1941). a VA~ SL~-KEund HILLER: J. of Biol. Chem. 167, 107 (1947). PETERS und VAN SLYKE: Quantitative Clinical Chemistry, Vol. II, p. 893. Baltimore: Williams & Wilkins 1932. J. Labor. a. Clin. Med. 38, 324 (1951).

Eine einfache Mikrobestimmungsmethode von Stickstoff

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Eine einfache Mikrobestimmungsmethode von Stickstoff

4. Auf Physiologie und Pathologie beziigliehe. 381

benzaldehyd in 600 m l 93~oigem Alkohol, die man, naeh Zusatz yon 40 ml 2 n Salz- s~ure, mit Wasser auf i000 ml aufffillt. Bei hohen Konzentrationen an p-Amino- hippurs~ure (20--60 mg%) gibt man in 10 ml des alkoholisehen Reagenses 50 mm 3 Plasma; es entwickelt sich sofort eine gelbe Farbe, die bei 465 mp eolorimetriert wird. Um Eiwei~fiillungen zu vermeiden, muff bei Zugabe des Plasmas heftig ge- rfihrt werden. Ist die Konzentration im Plasma gering (0,5--5,0 mg~o), so enteiweiflt man 1 ml Plasma mit 8 ml ZinksulfatlSsung (12,5 g ZnS04 �9 71{20 -{- 125 ml 0,25 n }t2S04 dest. Wasser ad 1 Liter) und I ml 0,75 n Natronlauge nach SOMOG~YI und mischt 3 ml ]dares Zentrifugat mit 3 ml Em~LIC~s Reagens. I=[arn kann ohne ]ede Vorbereitung Sofort analysiert werden, er muf aber meistens etwa 25fach verdfimlt werden. Vor der Injektion yon p-Aminohippurs~ure mfissen Leerwerte mit Plasma und Urinproben angestellt werden.

Mit der vorgeschriebenen Technik wird ein pH-Wert yon 1,5 erreicht, die F .arbe ist zwisehen p~ 1 und PH 2 konstant; die Ausbeute quantitativ. Mit geringen Modi- fikationen ist die Methode aueh zur Bestimmung anderer p-Aminoverbindungen, z. B. Suffonamino- und p-Aminosalieyls~ure geeignet. K. HI~SBERO.

Die spektrophotometrisehe Best immungsmethode yon Tromexan in Plasma und Serum yon F. RIE])~s und C. M. GRVBE~ jr. 1 beruht auf der LSsliehkeit yon 3,3 ~ (4-Oxyeumarinyl)acetat (Tromexan) in 2, 2,4-Trimethylpentan, in dem es in Men- gen yon 0,005--0,2 mg bei 310 mp im BECKMAN-Spektrophotometer direkt be- stimmbar ist. Ausffihrung: Bei einem Tromexangehalt yon 0,005--0,2 mg in 1 ml schfittelt man 1 ml Plasma oder Serum mit 5 ml (bei einem Gehalt fiber 0,2 mg mit 10 ml) 2,2,4-Trimethylpentan und 0,1 ml konz. Salzs~ure 30 min in einem Glas- stopfenglas. Eventuelle Emulsionen sind durch Zentrifugieren trennbar. Man de- kantiert die obere Schieht in eine Quarzkfivette yon 1 cm Sehichtdieke und photo- metriert bei 310 m/~. Als Leerwert benutzt man eine Ausschfittelung yon 1 ml Wasser. Zur Aufstellung der Eichkurve ]Sst man l0 mg Tromexan in 100 ml 2.2,4-Triraethylpentan, mii3t die 0,005 mg entsprechende Menge in Glasstopfen- gl~ser ab, entfern$ das L5sungsmittel durch Absaugen, 15st den Rfickstand in je 1 ml Serum oder Plasma und fiihrt die Bestimmung wie oben dureh. Genauigkeit 97,2 ~ 3,5%. W. H ~ G .

4. A u f P h y s i o l o g i e u n d P a t h o l o g i e b e z i i g l i c h e ~ e t h o d e n .

Die mercurimetrische Bes t immung yon Chlorid im Serum ffihrt naeh J. S. A~- ~ o 2 in Gegenwart yon Proteinen zu hohen Resultaten, und zwar stSrt Globulin starker als Albumin. Man muf also vor Anwendung der mercurimetrischen Titration yon O. und S. S. SC~_LES 8, entgegen der Annahme dieser Autoren, die Proteine en~fernen, ebenso wie dies bei anderen bekannten Chloridbestimmungsverfahren notwendig ist 4. W. DEWALD.

:E[ne einfache Mikrobest immungsmethode yon Stiekstoff nach ~erf i ihrung in Ammoniak beschreiben D. SELmSO~ und H. SELIGSO~ 5. Die vor allem fiir klinisehe Zweeke, Untersuchungen yon Ham, biologischen Fli~ssigkeiten usw. geeignete

1 Proe. Soc. Exper. Biol. a. Med. 77, 684 (1951). J. Labor. a. Clin. ivied. 38, 161 (1951). J. of Biol. Chem. 140, 879 (1941).

a VA~ SL~-KE und HILLER: J. of Biol. Chem. 167, 107 (1947). PETERS und VAN SLYKE: Quantitative Clinical Chemistry, Vol. II, p. 893. Baltimore: Williams & Wilkins 1932.

J. Labor. a. Clin. Med. 38, 324 (1951).

Page 2: Eine einfache Mikrobestimmungsmethode von Stickstoff

382 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

Methode basiert auf Diffusion des Ammoniaks in geschlossenem Gefal~ an einen mit Schwefelsaure benetzten Glasstab sowie folgender colorimetriseher Bestimmung mit NESSL]~S Reagens. Es k5nnen Mengen yon 2--200 #g, normal 10---25 #g N mit grol~er Genauigkeit gemessen werden.

Ver]ahren. In das Probefl~schehen, zweekm/~l~igerweise ein Penicillin- oder ein noch schm/~leres Streptomycingl/~schen, dureh dessen Gummistopfen ein am inneren Ende breitgedriickter Glasstab so, dab er nicht yon der Pliissigkeit erfal~t wird, gesteekt ist, gibt man 0,2 ml verdiinnten Harn u. dgl., entsprechend 10--25 #g Ammoniakstickstoff. Falls eine KJF.LDAHL-Behandlung n5tig ist, setzt man 0,5 ml DigestionslSsung (pro 13 Mol H~SO 4, 0,6 Mol K2SO ~ und 0,017 Mol I~gSO~) zu und stellt das offene Gl~schen auf eine mit dfinner, etwa 1 mm starker Asbestpappe bedeckte Heizplatte. Ohne zum Sieden zu bringen, verdampft man erst das Wasser, steigert dann die Temperatur, bis NebeI entweiehen und bedeckt mit einem Marmorpl~tt- chen. Naeh beendeter Behandlung (45 min Wasserverdampfen und 75 rain Sehwe- fels~urerfieklauf an der Wandung) kiihlt man langsam und spirit Marmor und Glas- chenwandung mit 1,5--2,0 ml WaschlSsung ab (pro 1 0,05 Mol Natriumthiosulfat und 1 Mol _~tznatron) in das Gl~sehen. Die LSsung macht man mit drei Natron- perlen oder, wenn nicht kjeldahlisiert wurde, mit 1 ml gesi~ttigter PottasehelSsung alkalisch und versehlieSt mit Gummistopfen und d:em darin eingesteekten Glasstab, der mit I Tropfen n Schwefels~ure benetzt ist. ])ann steckt man das Gli~sehen horizontal liegend auf den Rotator und diffundiert das in Freiheit gesetzte Am- moniak in 30--70 rain auf den Glasstab. Ffir genaue ]~estimmungen gibt man zur Kontrolle noeh bekannte Mengen AmmoniumsulfatlSsung zu. Sehlie$lich spiilt man den Glasstab mit 10 ml 1 : l0 verdiinnter ~qESSLr~-LSsung in ein Gef/~$ und miBt naeh 5 rain in photoelektrischem Co]orimeter mit Filter 420 Probe und Blindmuster in bekannter Weise. H. Z~LL~C~R.

Die jodometrisehe Aminostlekstottbestimmung nach C. G. Pore und M. F. ST~- v]~s ~ wurde von H. M. RAU~, G. LEONtIARDI und M. BUCttKA ~ iiberpriift. Das Verfahren beruht darauf, daI~ aus einer boratgepufferten Kupferphosphatsuspensicn durch Aminosauren so viel Kupfer herausgelSst wird, dab ein definierter Kupfer- Aminosaurenkomplex entsteht. Beim folgenden Filtrieren bleibt das nieht ver- brauehte Kupfer auf dem Filter. In einem aliquoten Tell des Filtrates wird das Kupfer jodometrisch bestimmt. Nach den Untersuehungen yon R A v ~ und Mitarb. besteht nur in einem bestimmten Konzentrationsbereieh an Amino-Stickstoff (meist um 2 mg pro Ansatz) eine bestimmte Beziehung zwischen gelSstem Kupfer und Amino-Stiekstoff. Unterhalb der Konzentration wird zu wenig, oberhalb zu viel gefunden. Die Methode besitzt daher einen systematisehen Fehler, der besonders stark beim I{istidin auftritt. Kieinere Mengen Mineralsalze stSren die Bestimmung nicht, wohl aber grSl~ere. Die Methede ist sehr empfindlieh. Tryptophan und Me- thionin, die an sich nieht bestimmbar sind, weft sie kein 15sliehes Kupfersalz bilden, sind, nach Zusatz bekannter Mengen Glykokoll oder Asparaginsauren als Schlitten- substanzen, bestimmbar. Wegen der grol~en Empfindliehkeit ist es mSglieh, mit der Methode bei einer hydrolytischen Spaltung die ersten freiwerdenden Aminogruppen nachzuweisen; so konnte z. B. bei einer C]upeinA-Methylesterhydrolyse in 4 n HC1 bereits nach 5 min eine geringe Spaltung nachgewiesen werden. K. KI~SB~RG.

Zur Bestimmung yon Alkohol in Blut untl Urin vereinfaehte E. B. PARK~S z den Apparat yon J. EVANS und A. O. JO~CES 4 zu der in Abb. 1 wiedergegebenen

1 Biochemie. J. 88, 1070 (1939). 2 HOPrn-SEY~I~S Z. physiol. Chem..084, 178 (1949).

Analyst (Lend.) 76, 116 (1951). Analyst (Lend.) 54, 134 (1929); vgl. diese Z. 91,215 (1933).