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212 Berieht: Chemisehe Analyse anorganischer Stoffe. verbindungen mit 1Kethylviolett in Gegenwart yon Rhodanid-Ion. Kupfer in Mengen bis zu 0,16 nag st6rt nieht, hingegen stSrt Eisen in Mengen v0n mehr als 0,02 rag. Aluminium, Erdalkali- und Alkalimetalle wirken nieht st6rend. Die S~urekonzen- tration hat einen grol]en EinfluB auf die Farbe. Man muB daher bei genau fest- gelegter Acidit~t arbeiten. ])as Verfahren wurde zur Analyse yon Regeneraten an- gewandt. -- Man bringt in einen 50 ml-Mel~kolben 5--25 ml der zu untersuchenden neutralen bzw. neutralisierten L6sung, gibt 5 ml n Salzs~ture zu, verdfinnt bis 35 ml mit Wasser, versetzt mit 2 ml 0,06% iger Methylviolett- und danach mit 5 ml 25% iger AmmoniumrhodanidlSsung und verdiinnt bis zur NIarke. Gleiehzeitig wird eine Blindprobe angesetzt. Die Auswertung erfolgt an Hand einer photoeolorime- triseh gewonnenen Eichkurve oder dureh Farbvergleich mit einer in Reagensgl~sem mit steigenden Zinkmengen hergestellten Farbskala. Die photoeolorimetrisehe NIethode eignet sich zur Bestimmung yon 0--0,012 mg Zn, in den Reagensgl~sern werden NIengen yon 0--0,004 mg Zn erfal3t. A. T~oFIMow. Die Bestimmung des Bleis als terti~ires Phosphat und seine Trennung yon Anti- mort durch Zusatz yon Weinsiiure 1 wird yon S~.-C~. LI~G und K.-J. Lu 2 kritiseh ~berpriift. Die F&llung muir in dem pE-Bereieh yon 6,5--10 durchgeffihrt werden. Die 1Kenge des F~llungsmittels sell so gew~thlt werden, dab seine Konzen- tration naeh der F~llung zwisehen 0,85- l0 -3 und 3,3 10-3m liegt. Der Nieder- sehlag muB bei 650--900 ~ C gegli~ht werden, bei niedriger Temperatur enth~lt er aueh nach langem Erhitzen noch Wasser. Da man bei der direkten F~tllung amorphe Niedersehl~ge erh&lt, die leieht dureh das Filter laufen, empfiehlt es sich, aus homo- gener LSsung zu f~llen. Man verdfinnt die Bleinitratl6sung auf 150 ml, gibt so vieL Salpeters~ure zu, dal~ der pH-Wert etwa 1 betr~gt und ffigt erst (NH~)2HPO 4 (wobei die LSsung klar bleiben mu~), dann 1--2 g Harnstoff zu. Man kocht nun so lange, bis dureh Hydrolyse des I-Iarnstoffs das gesamte Blei ausgefallen ist. Der so erhaltene Niedersehlag ist dieht, kristallin und gut filtrierbar. Er wird in einen Porzellan- filtertiegel filtriert und mit einer 1% igen l~HtNO3-L6sung, der so viel Ammoniak zu- gesetzt wird, da$ Bromkresolpurpur eben umsehl~gt, auf Phosphatfreiheit ge- wasehen. Bleimengen zwischen 5 und 65 mg k6nnen befriedigend genau bestimmt werden. Antimon kann dutch Weins~ture in L6sung gehalten werden, jedoch bleibt dabei aueh etwas Blei gel6st. Dureh einen gr6t]eren UberschuB an Phoslohat kann der EinfluB der Weins~ure zwar zum Teil ausgegliehen werden, aber allzu gro$e Mengen sind nieht empfehlenswert, da sonst andere StSrungen auftreten k6nnen. Aueh bei Anwesenheit yon l~a- und NH4-Salzen werden die Bestimmungen etwas zu niedrig. G. D~NK. Eine einfaehe und genaue Me~hode der ~itratbestimmung gri~nden ~. FE~GL und A. S ~ ~ darauf, da~ Alkalinitrate beim Abdampfen mit konz. Ameisen- s~ure Formiat bilden, welches bei etwa 290--360 ~ C in Oxalat i~bergeht: 2 HCOONa = l~a~C~Ot -~ H 2. I)araus bildet sieh bei 550 ~ C quantitativ Carbonat: ~aaC~Ot Na~CO~ ~- CO. Das Carbonat wird titriert. Sulfate st6ren dabei nieht, jedoeh stSren Chloride, Chlorate. Perehlorate, Bromide und Jodide, die unter den Versuehs- bedingungen aueh zum Teil in Carbonate iibergefiihrt werden. -- Aus[i~hrung: Man versetzt 0,2--0,3 g Alkali- oder Erdalkalinitrat in einer Pt- oder Quarzschale mit 4--6 ml 85--90%iger Ameisens&ure, erhitzt auf dem Wasserbad bis die Gasent- wicklung beendet ist und verdampft dann zur Trockne. Die Temperatur wird nun Vo~T~x~, G., und A. B~D~R: diese Z. 56, 577 (1917). Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 7,451 (1952). Inst. Physical Chem., Academia Sinica, Shanghai (China). Anal. chim. Acta (Amsterdam) 7, 507 (1952). Niinist. da Acricult. und Eseola Teen. do Exercito, Rio de Janeiro (Brasilien).

Eine einfache und genaue Methode der Nitratbestimmung gründen

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Page 1: Eine einfache und genaue Methode der Nitratbestimmung gründen

212 Berieht: Chemisehe Analyse anorganischer Stoffe.

verbindungen mit 1Kethylviolett in Gegenwart yon Rhodanid-Ion. Kupfer in Mengen bis zu 0,16 nag st6rt nieht, hingegen stSrt Eisen in Mengen v0n mehr als 0,02 rag. Aluminium, Erdalkali- und Alkalimetalle wirken nieht st6rend. Die S~urekonzen- tration hat einen grol]en EinfluB auf die Farbe. Man muB daher bei genau fest- gelegter Acidit~t arbeiten. ])as Verfahren wurde zur Analyse yon Regeneraten an- gewandt. - - Man bringt in einen 50 ml-Mel~kolben 5--25 ml der zu untersuchenden neutralen bzw. neutralisierten L6sung, gibt 5 ml n Salzs~ture zu, verdfinnt bis 35 ml mit Wasser, versetzt mit 2 ml 0,06% iger Methylviolett- und danach mit 5 ml 25% iger AmmoniumrhodanidlSsung und verdiinnt bis zur NIarke. Gleiehzeitig wird eine Blindprobe angesetzt. Die Auswertung erfolgt an Hand einer photoeolorime- triseh gewonnenen Eichkurve oder dureh Farbvergleich mit einer in Reagensgl~sem mit steigenden Zinkmengen hergestellten Farbskala. Die photoeolorimetrisehe NIethode eignet sich zur Bestimmung yon 0--0,012 mg Zn, in den Reagensgl~sern werden NIengen yon 0--0,004 mg Zn erfal3t. A. T~oFIMow.

Die Best immung des Bleis als terti~ires Phosphat und seine Trennung yon Anti- mort durch Zusatz yon Weinsiiure 1 wird yon S~.-C~. L I ~ G und K.-J. Lu 2 kritiseh ~berpriift. Die F&llung muir in dem pE-Bereieh yon 6,5--10 durchgeffihrt werden. Die 1Kenge des F~llungsmittels sell so gew~thlt werden, dab seine Konzen- tration naeh der F~llung zwisehen 0,85- l0 -3 und 3,3 �9 10-3m liegt. Der Nieder- sehlag muB bei 650--900 ~ C gegli~ht werden, bei niedriger Temperatur enth~lt er aueh nach langem Erhitzen noch Wasser. Da man bei der direkten F~tllung amorphe Niedersehl~ge erh&lt, die leieht dureh das Filter laufen, empfiehlt es sich, aus homo- gener LSsung zu f~llen. Man verdfinnt die Bleinitratl6sung auf 150 ml, gibt so vieL Salpeters~ure zu, dal~ der pH-Wert etwa 1 betr~gt und ffigt erst (NH~)2HPO 4 (wobei die LSsung klar bleiben mu~), dann 1--2 g Harnstoff zu. Man kocht nun so lange, bis dureh Hydrolyse des I-Iarnstoffs das gesamte Blei ausgefallen ist. Der so erhaltene Niedersehlag ist dieht, kristallin und gut filtrierbar. Er wird in einen Porzellan- filtertiegel filtriert und mit einer 1% igen l~HtNO3-L6sung, der so viel Ammoniak zu- gesetzt wird, da$ Bromkresolpurpur eben umsehl~gt, auf Phosphatfreiheit ge- wasehen. Bleimengen zwischen 5 und 65 mg k6nnen befriedigend genau bestimmt werden. Antimon kann dutch Weins~ture in L6sung gehalten werden, jedoch bleibt dabei aueh etwas Blei gel6st. Dureh einen gr6t]eren UberschuB an Phoslohat kann der EinfluB der Weins~ure zwar zum Teil ausgegliehen werden, aber allzu gro$e Mengen sind nieht empfehlenswert, da sonst andere StSrungen auftreten k6nnen. Aueh bei Anwesenheit yon l~a- und NH4-Salzen werden die Bestimmungen etwas zu niedrig.

G. D~NK.

Eine einfaehe und genaue Me~hode der ~itratbest immung gri~nden ~. FE~GL und A. S ~ ~ darauf, da~ Alkalinitrate beim Abdampfen mit konz. Ameisen- s~ure Formiat bilden, welches bei etwa 290--360 ~ C in Oxalat i~bergeht: 2 HCOONa = l~a~C~Ot -~ H 2. I)araus bildet sieh bei 550 ~ C quantitativ Carbonat: ~aaC~Ot Na~CO~ ~- CO. Das Carbonat wird titriert. Sulfate st6ren dabei nieht, jedoeh stSren Chloride, Chlorate. Perehlorate, Bromide und Jodide, die unter den Versuehs- bedingungen aueh zum Teil in Carbonate iibergefiihrt werden. - - Aus[i~hrung: Man versetzt 0,2--0,3 g Alkali- oder Erdalkalinitrat in einer Pt- oder Quarzschale mit 4- -6 ml 85--90%iger Ameisens&ure, erhitzt auf dem Wasserbad bis die Gasent- wicklung beendet ist und verdampft dann zur Trockne. Die Temperatur wird nun

V o ~ T ~ x ~ , G., und A. B~D~R: diese Z. 56, 577 (1917). Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 7,451 (1952). Inst. Physical Chem., Academia

Sinica, Shanghai (China). Anal. chim. Acta (Amsterdam) 7, 507 (1952). Niinist. da Acricult. und Eseola

Teen. do Exercito, Rio de Janeiro (Brasilien).

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langsam anf 550 ~ C gesteigert und sehlieglich wird fiber freier Flamme erhitzt, bis keine Gasentwieldung mehr zu sehen ist. Der Riickstand wird dann in iiblieher Weise mit 0,1 oder 0,05 n Salzs/~ure gegen Methylorange titriert oder (bei Erdalkaliearbo- nat) mit S~urefiberschuB versetzt und mit Lauge derselben Normalit/~t zurfiek- titriert. In gleieher Weise kSnnen Alkalinitrite bestimmt werden. - - Bei Gegenwart yon Chlorid wird erst das Chlor-Ion bestimmt und dann mit der genau berechneten Menge Silbersu]fat ausgef~llt. Nitrate anderer Metalle werden in HeO gel6st, bei Siedehitze tropfenweise mit n Na~CO s- L6sang gef~tllt, in einen Megkolben gespfilt und zur Marke aufgefiillt. In einem Tell des Filtrats wird das iiberschiissige Carbonat nach Zusatz yon Methylorange mit 0,1 n Schwefels~ture neutralisiert und dann das Nitra~ wie beschrieben bestimmt. Ebenso kann die Methode zur Analyse yon Salpeter-Sehwefels/~uregemischen verwendet werden. Man titriert erst die Gesamt- s~ure, I/illt auf ein bestimmtes Volumen auI und ermittelt in einem Teil naeh dem Eindampfen zur Trockne das Nitrat-Ion. G. D ~ : .

Zum Mikrokristallnachweis yon l~itraten und l~itriten verwenden I. M. KOREa- MAN und A. A. BELJAKOV 1 im ersten Fall 1,4-Aminophenylqueeksilberaeetat H2N" C6H4ttg Ae (]), im zweiten Fall 1,4-Methylaminoqueeksilberaeetat (CH3)NH �9 C6H4Hg Ae (II), 1,4-Athylaminopheny]queeksflberaeetat (C2Hs)Ntt. C~H~Hg Ac (III) oder Chinolinquecksilberaeetat C~H6N �9 I tg Ae. - - t~eaktion au[ Nitrate: Man verwendet eine ges/~ttigte w/igrige LSsung yon I, die mit w/igrigen Nitratl5sungen einen eharakteristisehen Niederschlag yon der Zusammensetzung H~NC6H4HgNO 3 in FoInna yon farblosen, scharfgezeiehneten Rosetten, x-fSrmigen Kristallen und Prismen bis zu einer Gr6ge yon 170 ,u bildet. Empfindlichkeit 0,3 #g NO s bei einer Grenzkonzentration yon 1 : 7000. Der Pieochroismus der Kristalle yon I i s t intensiv gelb bis rot. Die Reaktion wird gest5rt dureh CI-, Br-, J - , CN-, SCN-, NO2-, S-- , SOs--, S O ( - . C1- und SOt-- bilden ebenfalls eharakteristische Niederschl/~ge, C1- diinne durchsiehtige Rosetten, S O ( - dieke l%setten. Die st6rende Wirkung aller ge- nannten Ionen kann dureh folgende MaBnahmen beseitigt werden. In Gegenwart yon Nitriten wird zu 1--2 Trolofen Analysenl6sung 1 Tropfen ges/it~tigte w~l]rige LS- sung von m- oder o-Nitranilin gegeben und mit einem Tropfen 10% iger Essigs/~ure an- ges/~uert. Nach 5--7 min bilden sich die Kristalle yon 1,4-Aminophenylqueeksilber- nitrat. Die 20faehe Menge yon NO2--Ionen (bei 0,8/zg N03-) st6rt die Reaktion nieht. Bei Anwesenheit yon anderen stSrenden Ionen werden 1--2 Tropfen Analysenl6sung mit 1 Tropfen ges/ittigter SilberacetatlSsung, oder mit 1 Tropfen 10% iger Bleiaeetat- 15sung versetzt, zentrifugier t und 1 Tropfen der ldaren L6sung wird mit ReagenslSsung versetzt. NOs- kann noch bei einem 10fachem UbersehuB yon stSrenden Ionen (bei 2--3 pg NO3-) naehgewiesen werden. - - Reaktion au] Nitrite. I kann auch zum Nach- weis yon Ni~riten verwendet werden, so beim Arbeiten in der Gaskammer nach 0xydation der aus saurer LSsung sich entwiekelnder Stiekoxyde zu NO3-. Man bringt 1 Tropfen Analysen]Ssung auf den Boden der Gaskammer, s/~uert mit 1 Tropfen 10%iger Essigs~ture an, deekt die Kammer mit einem Glas zu, auf dessen unterer Seite sieh 1 Tropfen eines Gemisehes aus 4 Teflen I und 1 Tell 30%igem Wasserstoffperoxyd befindet. Das sich entwiekelnde Stiekstoffoxyd wird mit H202 zu NO3- oxydiert. Naeb 2--3 min wird der auf dem Deekglas befindliehe Tropfen mit 1 Tropfen ReagenslSsung vermischt mid die Bfldung yon lfl-Aminophenyl- quecksilberni~rat beobaehtet. J - , CN-, SCN- stSren die 1%eaktion und mtissen vorher entfernt werden. Die Grenzverh~ltnisse bei Durehffihrung der Reaktion in der Gaskammer lauten: NO~-:C1- (oder Br-, NOs-, SOt--) = 1:100 bei 1/~g NO2-; N O 2 - : J - (oder CN-, SCN-, SO s- ) = 1:50 bei 1 #g NO2-; N 0 2 - : S - - = 1:25 bei 1,5 #g NO2-. Ges/ittigte (6--8~oige) essigsaure LSsungen yon I I und lI1 bilden in

1 ~. anal. Chim. 7, 52 (1952) [Russiseh]. Inst. ffir Arbeitshygiene, Gorki.