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Sehr geehrter Herr Götz, die Deutsch-Ukrainische Kammer möchte Ihnen zum Jahrestag der Gründung des Unternehmens TE-Connectivity Iva- no-Frankivsk gratulieren! Wunderbares Ergebnis! Nicht nachlassen! Ich danke Ihnen für die Gratulation. Es ist wirklich eine gute Gelegenheit, den Jah- restag unseres Unternehmens zu feiern: vor 10 Jahren wurde es offiziell gegrün- det. Während dieser Zeitperiode haben wir erfolgreiche Ergebnisse erzielt, wo- für die Unternehmensleistungen und die Steigerung der Personalanzahl sprechen. Nach wie vor feiern wir am Ende jedes Finanzjahres den Tag der Familie. In die- sem Jahr feiern wir auch das erste große Jubiläum. Herr Götz, erzählen Sie uns bitte über ihr Unternehmen in Mykytynzi, am Stadtrand von Ivano-Frankivsk. Seitdem das Unternehmen im Dezember 2008 gegründet war, belieferte TE mehr als 30 weltweit marktführende Kraftfahr- zeugunternehmen, die die Technologi- enentwicklung für Fahrzeuge weltweit förderten. Das Unternehmen in Iva- no-Frankivsk begann seine Tätigkeit mit 22 Mitarbeitern. Dank der Steigerung des Produktionsumfangs beschäftigt das Un- ternehmen heute ca. 1.000 Arbeiter. Das Unternehmen fördert die Attraktion weiterer Investitionen in die Ukraine, be- einflusst die wirtschaftliche Entwicklung und verfolgt das Ziel, zu den besten Ar- beitgebern zu gehören. TE schloss Verträ- ge mit einigen Lehranstalten ab, um loka- le Talente weiter entwickeln zu können. Dank dem Übereinkommen mit der Be- rufsschule für technische Servicedienst- leistungen können die Auszubildenden den Beruf des Bedieners erlernen. Auss- INHALT “Unsere Mitarbeiter sind unser größter Wertschatz...” ...................................... 1 Wirtschaftsausblick - Ukraine (Juli 2018) ..................................................................4 AHK-Oktoberfest 2018 .......................................................................................... 7 AHK vor Ort - Kherson .............................................................................................................9 Mehr Investitionen durch Reformen: Vorschläge der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine ............................................. 11 Ein herrlicher Sommer in der Stadt am Dnipro .......................................... 13 Termine 2018 AHK Ukraine .............................................................................. 15 Eine Gemeinschaftspublikation der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer und Germany Trade and Invest AHK-NEWS Ukraine 6 (September) | 2018 “Unsere Mitarbeiter sind unser größter Wertschatz...” Seit über 75 Jahren kooperiert das Technologieunternehmen TE Connectivity mit Kunden bei der Herstellung von hochentwickelten Verbindungs und Sensorprodukten, die vernetzte Welt ermöglichen. Das Unternehmen bietet Lösungen an, die Elektrofahrzeuge, Flugzeuge, digitale Fabriken und Smart Homes mit Strom versorgen. Vor 10 Jahren wurde ein Standort auch in der Ukraine eröffnet. Aus dem Anlass dieses Jubiläums baten wir Alexander Götz, den Generaldirektor von TE Connectivity Ivano-Frankivsk, um ein Interview… Alexander Götz, Generaldirektor von TE Connectivity Ivano-Frankivsk

Eine Gemeinschaftspublikation der Deutsch-Ukrainischen ...€¦ · Präsentation von vorläufiger Machbarkeitsstudie von Tractebel Engineering im März 2018 erfolgt State Agency of

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Sehr geehrter Herr Götz, die Deutsch-Ukrainische Kammer möchte Ihnen zum Jahrestag der Gründung des Unternehmens TE-Connectivity Iva-no-Frankivsk gratulieren! Wunderbares Ergebnis! Nicht nachlassen!

Ich danke Ihnen für die Gratulation. Es ist wirklich eine gute Gelegenheit, den Jah-restag unseres Unternehmens zu feiern: vor 10 Jahren wurde es offiziell gegrün-det. Während dieser Zeitperiode haben wir erfolgreiche Ergebnisse erzielt, wo-für die Unternehmensleistungen und die Steigerung der Personalanzahl sprechen. Nach wie vor feiern wir am Ende jedes Finanzjahres den Tag der Familie. In die-sem Jahr feiern wir auch das erste große Jubiläum.

Herr Götz, erzählen Sie uns bitte über ihr Unternehmen in Mykytynzi, am Stadtrand von Ivano-Frankivsk.

Seitdem das Unternehmen im Dezember 2008 gegründet war, belieferte TE mehr als 30 weltweit marktführende Kraftfahr-zeugunternehmen, die die Technologi-

enentwicklung für Fahrzeuge weltweit förderten. Das Unternehmen in Iva-no-Frankivsk begann seine Tätigkeit mit 22 Mitarbeitern. Dank der Steigerung des Produktionsumfangs beschäftigt das Un-ternehmen heute ca. 1.000 Arbeiter.

Das Unternehmen fördert die Attraktion weiterer Investitionen in die Ukraine, be-

einflusst die wirtschaftliche Entwicklung und verfolgt das Ziel, zu den besten Ar-beitgebern zu gehören. TE schloss Verträ-ge mit einigen Lehranstalten ab, um loka-le Talente weiter entwickeln zu können. Dank dem Übereinkommen mit der Be-rufsschule für technische Servicedienst-leistungen können die Auszubildenden den Beruf des Bedieners erlernen. Auss-

INHALT“Unsere Mitarbeiter sind unser größter Wertschatz...” ......................................1Wirtschaftsausblick - Ukraine (Juli 2018) ..................................................................4AHK-Oktoberfest 2018 ..........................................................................................7AHK vor Ort - Kherson .............................................................................................................9

Mehr Investitionen durch Reformen: Vorschläge der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine .............................................11Ein herrlicher Sommer in der Stadt am Dnipro ..........................................13Termine 2018 AHK Ukraine ..............................................................................15

Eine Gemeinschaftspublikation der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer und Germany Trade and Invest

AHK-NEWSUkraine 6 (September) | 2018

“Unsere Mitarbeiter sind unser größter Wertschatz...”Seit über 75 Jahren kooperiert das Technologieunternehmen TE Connectivity mit Kunden bei der Herstellung von hochentwickelten Verbindungs und Sensorprodukten, die vernetzte Welt ermöglichen. Das Unternehmen bietet Lösungen an, die Elektrofahrzeuge, Flugzeuge, digitale Fabriken und Smart Homes mit Strom versorgen. Vor 10 Jahren wurde ein Standort auch in der Ukraine eröffnet. Aus dem Anlass dieses Jubiläums baten wir Alexander Götz, den Generaldirektor von TE Connectivity Ivano-Frankivsk, um ein Interview…

Alexander Götz, Generaldirektor von TE Connectivity Ivano-Frankivsk

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erdem schloss TE einen Vertrag mit der Technischen Nationalen Universität für Erdöl und Gas ab, auf Grund dessen Stu-denten in unserem Unternehmen schon während ihres Studiums arbeiten können.

Welche Lämder werden mit Produkten von TE Connectivity aus Ivano-Fran-kivsk beliefert?

Das Unternehmen produziert und expor-tiert seine Produkte in mehrere Länder, wo unsere Auftraggeber ihren Sitz haben. In erster Linie orientieren wir uns aber an unseren Unternehmen innerhalb der EU.

Warum war die Wahl von TE Connec-tivity auf das Gebiet Ivano-Frankivsk gefallen?

Ich meine, dass unter Berücksichtigung mehrerer Aspekte die Stadt Ivano-Fran-kivsk für das Geschäft und die Arbeit sehr

attraktiv ist, weil diese Stadt eine güns-tige geografische Lage in der Nähe von unseren Auftraggebern in der EU hat.

Die Region hat genügend qualifizierte und flexible Arbeitskräfte, was auf meh-rere Hochschulen zurückzuführen ist, wo ca. 34 Tausend Studenten gleichzeitig studieren. Hier werden viele Fachkräfte für Industrie, Handel und Tourismus aus-gebildet.

Die Stadt hat eine gut entwickelte Ver-bindungsinfrastruktur und eine gute Ver-kehrsverbindung.

Meiner Meinung nach, ist der Lebens-standard im Vergleich zu einigen anderen Gebietshauptstädten hoch, der Zustand der Umwelt ist gut. Die Region verfügt zudem über günstige Bedingungen für Erholung und Gesundung, kulturelle und touristische Sehenswürdigkeiten.

Im Jahr 2017 schlossen TE Connectivity und die Berufsschule für technische Ser-vicedienstleistungen einen Vertrag über Gründung des Faches Schaltkabel-Binder ab. Heute dauern die Verhandlungen wei-ter an, damit wir einen Vertrag mit der Technischen Nationalen Universität für Erdöl und Gas über die Einrichtung eines dualen Studiums einer mit dem Erwerb von praktischer Erfahrung in unserem Be-trieb abschließen können.

Gibt es etwas Neues, womit TE Connec-tivity das Gebiet bereichert hat?

Bereits 10 Jahre lang arbeitet TE Connec-tivity erfolgreich in der Stadt, bietet Ar-beitsplätze an, gewährt Möglichkeiten und soziale Sicherheiten für seine Mitar-beiter und deren Familienmitglieder.

Das Unternehmen bezahlt regelmäßig und in großem Umfang alle notwendigen Steuern und Abgaben. Von Jahr zu Jahr verzeichnen wir einen Quantitätszuwachs sowie investieren in verschiedene soziale Projekte wie z.B. Kinderspielplätze.

Im Laufe seiner zehnjährigen Tätigkeit wurde das Unternehmen durch städtische Behörden dreimal zum Gewinner in fol-genden Wettbewerben gewählt: Prämie «Triumph» in den Kategorien «Erfolgrei-cher Industriebetrieb 2010», «Der beste Steuerzahler 2014» und «Der beste Ex-porteur 2016».

Welche Änderungen erfuhren die Wirt-schaft in Ivano-Frankivsk sowie das Verhalten Ihrer Kunden im Laufe dieser Jahre?

In den Jahren 2013 bis 2014 wurde ein Rückgang der Tätigkeit festgestellt, der durch die wirtschaftliche und allgemeine Instabilität im Land hervorgerufen war. Trotzdem gelang es dem Unternehmen, bei den Ergebnissen seiner wirtschaftlichen Tätigkeit eine positive Dynamik zu zeigen und gute finanzielle Ergebnisse zu erzielen.

TE Connectivity lieferte ständig eine hohe Qualität für seine Produktion und fristge-rechte Lieferungen, wodurch das Ansehen des Unternehmens stieg und das Vertrau-en von Kunden auf hohem Niveau blieb. In den letzten Jahren stabilisierte sich die Lage in der Region Ivano-Frankivsk. Un-sere Region konnte mehrere ausländische Investoren mit der gleichen Ausrichtung von sich überzeugen, was für eine güns-tige wirtschaftliche und politische Kon-junktur spricht.

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Im wirtschaftlichen Bereich weist die Stadt fortlaufende Stabilität und Ent-wicklung auf. In den letzten Jahren ver-besserten sich Infrastruktur (Transport, Wirtschaft) und das Wohlstandsniveau in Ivano-Frankivsk.

Die Lieferanten von Automobil-Zulie-ferteilen machen sich zunehmend Sorge um den Mangel an qualifizierten Fach-kräften in der Ukraine. Auf welche Wei-se meistern Sie dieses Problem in Ihrem Unternehmen?

Ja, das stimmt, gegenwärtig verlassen viele ukrainische Fachkräfte das Land, um im Ausland ihr Glück zu suchen. Der Mangel an Fachkräften ist eines der aku-testen Probleme der aller Regionen in der Westukraine, wobei Probleme bei Beset-zung von Vakanzen sowohl qualifizierter als auch unqualifizierter Fachkräfte ent-stehen. Aber dies begann schon vor eini-gen Jahren, als unser Unternehmen solch brennenden Problemen gegenüberstand. Heute verschärft sich diese Situation noch durch die Fluktuation von Arbeitspersonal im Zusammenhang mit Saisonarbeiten im benachbarten Ausland.

Wir geben uns große Mühe, um die Situ-ation zu verbessern und den Einfluss auf die Produktionsprozesse bei uns zu mi-nimieren: wir führten verschiedenartige Motivationsprogramme ein, die sowohl auf Mitarbeiterbindung als auch auf die Anreize für die Heimkehr nach Beendi-gung von Saisonarbeiten gerichtet sind; wir schufen einige Programme, die beruf-liche Entwicklung sowie Karriereaufstieg ermöglichen; wir arbeiten ständig an der Vervollkommnung der internen Kommu-nikation sowie an der Verbesserung der Lebens- und Arbeitsverhältnisse unserer Mitarbeiter sowie an dem Image unseres Unternehmens.

Dies ist ein Teil unserer HR-Strategie, die auf Imagebildung des Arbeitgebers ge-richtet ist, weil wir zum Ziel haben, zu den besten regionalen Arbeitgebern in der produzierenden Wirtschaft zu gehören.

Heute beschäftigt unser Unternehmen ca. 1.000 Mitarbeiter. Im Vergleich zur vor-herigen Periode vergrößerte sich die Be-legschaft um 10%. Da das Personal unser kostbarer Schatz ist, haben wir diverse Entwicklungs- und Motivationsprogram-me entwickelt.

Sehr geehrter Herr Götz, wir bedanken uns bei Ihnen für dieses Interview!

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Wirtschaftsentwicklung: Unklarheit über weitere Zusammenarbeit mit IWF belastet

Die ukrainische Wirtschaft befindet sich weiter auf einem moderaten Erholungs-kurs. Im 1. Quartal 2018 ist das BIP real um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen. Impulse kamen von den Bruttoanlageinvestitio-nen und dem privaten Verbrauch. Der Bergbau (+2,1 Prozent), das verarbei-tende Gewerbe (+2,7 Prozent) und die Bauwirtschaft (+2,2 Prozent) steigerten ihre Produktion, während die Landwirt-schaft leichte Einbußen verzeichnete.

Für das Gesamtjahr 2018 und für 2019 erwartet die Economist Intelligence Unit (EIU) ein BIP-Wachstum von 3 bezie-

hungsweise 2,8 Prozent. Die Weltbank und der IWF gehen von etwas höheren Raten aus (2018: 3,2 bis 3,5 Prozent; 2019: 3,3 bis 4 Prozent).

Der Ausblick ist jedoch mit großen Un-sicherheiten verbunden. Im Jahr 2019 stehen in der Ukraine Präsidentschafts- und Parlamentswahlen an. Deren Aus-gang wird zeigen, ob das Land den ein-geschlagenen Reformweg fortsetzt. Die Weltwirtschaft läuft noch auf hohen Touren, eine Abschwächung würde aber die für die Ukraine wichtige Metallin-dustrie treffen und die Refinanzierung der Staatsschulden erschweren.

Am schwersten wiegt aktuell die immer noch bestehende Unklarheit über die Auszahlung weiterer Tranchen aus dem 17,5 Milliarden US-Dollar (US$) umfas-senden Beistandspaket des IWF. Seit der letzten Tranche in Höhe von 1 Milliarde US$ im April 2017 ist das Programm in Verzug. Bislang sind 8,5 Milliarden US$ geflossen. Angesichts der Sommerpause und dem Auslaufen des Programms im März 2019 bleibt nur noch wenig Zeit, um die für 2018 angestrebten Zahlun-

Moderater Aufschwung setzt sich fort / Unklarheit über Zahlung weiterer Tranchen aus IWF-Programm / Von Fabian Nemitz

Wirtschaftsausblick - Ukraine (Juli 2018)Kiew (GTAI) - Die Erholung der ukrainischen Wirtschaft setzt sich fort. Im 1. Quartal 2018 stieg das Brut-toinlandsprodukt (BIP) real um 3,1 Prozent. Für das Gesamtjahr sowie für 2019 rechnen Analysten mit Zu-wächsen von jeweils rund 3 Prozent. Der Ausblick bleibt mit großen Unsicherheiten verbunden. Noch immer ist unklar, ob die Zusammenarbeit mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) fortgesetzt wird. Ohne externe Hilfe wird es schwer, die Auslandsschulden zu refinanzieren. Im Jahr 2019 stehen Wahlen an.

Wirtschaftliche Eckdaten der UkraineIndikator 2017 20182) Vergleichsdaten

Deutschland 2017 BIP (nominal, Mrd. US$) 109.31) 119.11) 3.686,7

BIP pro Kopf (US$) 2.5831) 2.8211) 44.595

Bevölkerung (Mio.) 45.63) 45.63) 82.7

Wechselkurs (Jahresdurchschnitt, 1 US$ = ... UAH) 26.59 26.144) -

1) ohne Berücksichtigung der von Russland annektierten Autonomen Republik Krim, der Stadt Sewastopol und der nicht von der Regierung kontrollierten Gebiete im Osten des Landes; 2) Prognosen; 3) laut Auswärtigem Amt; 4) Stand: 31. Mai 2018

Quellen: Internationaler Währungsfonds; Auswärtiges Amt; Deutsche Bundesbank; Statistisches Bundesamt

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Ausgewählte Großprojekte in der UkraineProjektbezeichnung Investitionssumme Projektstand Anmerkung/Ansprechpartner

Investitionen in Modernisierung und Ausbau der Produktion; u.a. Zaporizhstal, Ilyich Iron and Steel Works, Azovstal Iron and Steel Works; Aufnahme der Produktion von Eisenerzpellets

rund 8.800 Mio. US$ (Metallurgie: 5.700 Mio. US$ Bergbau: 3.100 Mio. US$; darunter 500 Mio. US$ für ökologische Maßnahmen)

im Gang; schrittweise Realisierung bis 2030

Metinvest (www.metinvestholding.com); Ansprechpartner: Generaldirektor Yuriy Ryzhenkov

Investitionen in Kapazitäten zur Stromnetzbalancierung

rund 2.100 Mio. US$

in Diskussion; Vorstellung von Plan im April 2018

Staatlicher Stromnetzbetreiber Ukrenergo (www.ua.energy); Aufbau von insgesamt 2.500 MW installierter Leistung in Gaskraftwerken (2.000 MW) und Speicherbatterien (500 MW) bis 2025

Bau von Solarpark mit bis zu 1.200 MW in der Sperrzone von Tschernobyl

über 1.000 Mio. Euro

in Vorbereitung; Präsentation von vorläufiger Machbarkeitsstudie von Tractebel Engineering im März 2018 erfolgt

State Agency of Ukraine on Exclusion Zone Management (www.dazv.gov.ua); Bau von acht Anlagen mit jeweils 150 MW

Sanierung und Modernisierung der Großkläranlage Bortnizka Stanzija Aerazii der Kiewer Wasserwerke

rund 1.000 Mio. US$

in Vorbereitung; geplanter Realisierungszeitraum: 2019 bis 2025

Internet: www.vodokanal.kiev.ua; Kredit von japanischer Entwicklungsbank JICA über 1 Mrd. US$; beteiligte Firmen: Kyivinzhproekt, TEC International (www.teci.jp), Nihon Suiko Sekkei (www.n-suiko.co.jp) und Nippon Koei (www.n-koei.co.jp)

Verlängerung der U-Bahn in Charkiw um 3,5 km; Bau von zwei neuen Stationen und eines neuen Betriebshofs; Kauf neuer Züge

482 Mio. Euro (davon je 160 Mio. Euro durch EBWE und EIB)

Wichtigste Ausschreibungen 2018 geplant; Fertigstellung bis 2022

Internet: www.metro.kharkov.ua; U-Bahnbaudirektion Charkiw, Direktorin: Natalia Linnyk, Tel.: 0038 057/731 50 73, -731 62 64; Ihor Terehov (Erster Vizebürgermeister), E-Mail: [email protected], Tel.: 0038/05 77 60 76 76, Internet: www.city.kharkov.ua

Bau des Wasserkraftwerks Kachowska-2 am Dnjepr (geplante Leistung: 255 bis 270 MW)

420 Mio. Euro

In Vorbereitung; geplanter Realisierungszeitraum: 2020 bis 2025

Ukrhydroenerho (www.uhe.gov.ua); mögliche Finanzierung durch EBWE und EIB; Direktor: Igor Syrota

Elektrifizierung und Ausbau der Strecke Dolynska-Mykolajiw (Länge: 148 km) und Mykolajiw-Kolossivka (Länge: 105 km)

368 Mio. Euroin Vorbereitung; geplante Bauzeit: 33 Monate

Internet: www.uz.gov.ua (staatliche Eisenbahngesellschaft Ukrzaliznytsia); EIB und EBWE stellen je 150 Mio. Euro bereit

Investitionen in Infrastruktur für Getreidetransport

mehr als 200 Mio. US$

im Gang, geplante Fertigstellung bis Sommer 2019

Nibulon (www.nibulon.com); IFC, EIB und EBWE unterstützen Projekt; Schwerpunkt: Investitionen in Getreidetransport auf Dnjepr und Südlichem Bug, darunter Investitionen in Flussterminals, Schiffe sowie Erweiterung des Hafenterminals in Mykolajiw

Bau eines Solarparks mit 200 MW in Nikopol (Gebiet Dnipropetrowsk)

230 Mio. Euro

Bauarbeiten: April bis Dezember 2018; geplanter Netzanschluss: März 2019

DTEK (www.renewables.dtek.com) und China Machinery Engineering Company (CMEC); Finanzierung mit Krediten der Exim-Bank of China

Bau von IT-Park in Lwiw 160 Mio. US$Baustart im Juni 2018 erfolgt; geplante Bauzeit: 2,5 Jahre

Internet: www.itcluster.lviv.ua; Bauausführung: Galereja Centre (www.galereja.com.ua)

Quellen: Pressemeldungen; Recherchen von Germany Trade & Invest

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gen in Höhe von 2 Milliarden US$ zu sichern.

Voraussetzungen hierfür sind die Ein-richtung eines Antikorruptionsgerichts, die Anhebung der Gaspreise für die Haushalte auf Marktniveau und ein so-lider Haushalt. Im Juni 2018 wurde das Gesetz zur Gründung des Antikorrupti-onsgerichts verabschiedet. Vom IWF ge-forderte Korrekturen an dem Gesetz hat das ukrainische Parlament am 12. Juli auf den Weg gebracht. In Bezug auf die Gaspreise und den Haushalt steht eine Einigung weiter aus.

Ohne IWF-Tranche und die Kredite wei-terer Geber, die an das IWF-Programm gekoppelt sind, wird es für die Ukrai-ne schwer, die Refinanzierung der Aus-landsschulden zu stemmen. Zwar hat Notenbankchef Jakiw Smolii im Juni 2018 versichert, dass dies möglich sei. Wirtschaftliche Verwerfungen wären aber abzusehen. Sollten Kredittranchen des IWF ausbleiben und die Metallpreise fallen, könnte das BIP nach Einschät-zung der Nationalbank 2018 nur um 1,4 Prozent wachsen und 2019 um 0,5 Prozent schrumpfen.

Investitionen: steigen, Zufluss an Auslandskapital aber weiter geringNach dem heftigen Einbruch in der Krise legen die Bruttoanlageinvestiti-onen seit 2016 zweistellig zu. Für das 1. Quartal 2018 meldet das Statistikamt einen Anstieg um real 17 Prozent auf umgerechnet rund 3,7 Milliarden US$. Nach Einschätzung der EIU könnten die Investitionen im Gesamtjahr 2018 um 7 Prozent und 2019 um 6 Prozent zule-gen.

Deutlich steigen dürften in den kom-menden Jahren die Ausgaben für den Ausbau und die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur. Dank attraktiver Einspeisevergütungen erleben Investi-tionen in erneuerbare Energien einen Boom. Immer mehr ausländische Firmen engagieren sich in dem Sektor. Treiber der Investitionen in der Industrie sind der Rohstoffsektor, die Ernährungswirt-schaft und die Metallurgie. Hinter der Finanzierung vieler Projekte stehen in-ternationale Geber.

Fortschritte gibt es bei der Restrukturie-rung des Bankensektors, die Lage bleibt aber schwierig. Mehr als die Hälfte der

ausstehenden Kredite ist notleidend. Wegen der hohen Inflation hat die Na-tionalbank den Leitzins im Juli 2018 auf 17,5 Prozent angehoben. Auslän-dische Direktinvestitionen strömen nur zäh ins Land. Hindernisse bilden wei-terhin Korruption, mangelnde Rechtssi-cherheit und politische Unsicherheit im Vorwahljahr 2018.

Elektronisches Beschaffungssystem für öffentliche Ausschreibungen:https://prozorro.gov.ua/en

Informationen zu aktuellen geberfinan-zierten Projekten unter www.gtai.de/ukraine - „Ausschreibungen“ und „Ent-wicklungsprojekte“.

Konsum: Lohnzuwächse und mehr Rücküberweisungen stützen KonsumDie Einzelhandelsumsätze sind in den ersten fünf Monaten 2018 real um 6,1 Prozent auf umgerechnet rund 13,5 Milliarden US$ gestiegen, nach einem Plus von 6 Prozent im Gesamtjahr 2017. Für 2018 rechnet die EIU mit ei-nem Anstieg des privaten Verbrauchs um 2,8 Prozent und danach 2019 bis 2021 mit Zuwächsen von rund 2,5 Pro-zent pro Jahr.

Die Stimmung der Konsumenten ver-bessert sich. Der Index der Marktfor-scher von der GfK zur Verbraucherstim-mung erreichte im Mai 2018 einen Wert von 62,9 (Höchstwert: 200). Vor Jah-resfrist hatte er noch bei 58 gelegen, im April 2018 bei 61,3. Die Löhne steigen, bedingt auch durch die zunehmende Arbeitsmigration. Im Mai 2018 lag der durchschnittliche Bruttomonatslohn real 14,1 Prozent über dem Wert von Mai 2017. Mit umgerechnet 334 US$ bleibt der Spielraum für Konsum aber beschränkt. Rund die Hälfte der Kon-sumausgaben der Haushalte entfällt auf Nahrungsmittel.

Geldüberweisungen der Arbeitsmigran-ten stützen den Konsum. Laut Angaben der ukrainischen Zentralbank erreichten sie im 1. Quartal 2018 einen Wert von 2,6 Milliarden US$. Das ist 34,2 Prozent mehr als vor Jahresfrist und entspricht einem Anteil von 10,2 Prozent am BIP.

Außenhandel: Hohe Dynamik setzt sich Anfang 2018 fortNach dem Einbruch 2014 und 2015 ver-zeichnet der Außenhandel seit 2017 ein starkes Wachstum, das sich in den ers-ten vier Monaten 2018 fortgesetzt hat. Die anziehende Nachfrage nach Inves-titionsgütern und Zwischenprodukten sowie die Belebung des privaten Kon-sums lässt die Einfuhren steigen. Der Trend dürfte sich fortsetzen, wenn auch mit weniger Dynamik. Die EIU erwartet für 2018 und 2019 nominale Zuwächse der Wareneinfuhr von 5,9 beziehungs-weise 3,5 Prozent.

Aufwärts geht es auch bei den Expor-ten. Die Zuwächse basieren auf Erfolgen bei der Erschließung neuer Absatzmärk-te, mehr Exporten von Agrargütern und höheren Preisen für Metalle. Die Be-deutung der EU als Absatzmarkt steigt. Die Ukraine profitiert von dem besseren Marktzugang dank des EU-Freihandel-sabkommens. Für 2018 und 2019 geht die EIU von nominalen Zuwächsen der Warenexporte von 13,1 beziehungswei-se 0,9 Prozent aus.

Nach einem starken Rückgang in der Krise verzeichneten die deutschen Ex-porte in die Ukraine 2016 und 2017 hohe Zuwachsraten. In den ersten vier Monaten 2018 hat sich das Plus laut Statistischem Bundesamt auf 2,3 Pro-zent abgeschwächt, während die deut-schen Importe aus der Ukraine um 35,5 Prozent gestiegen sind.

Weitere Informationen (zum Beispiel SWOT-Analyse, Branchenberichte) fin-den Sie unter www.gtai.de/ukraine

Außenhandel der Ukraine (in Milliarden US$; Veränderung in Prozent)

2016 2017 Jan.-April 2018

Veränderung 2017/16

Warenimporte 39,2 49,6 16,9 26,4

Warenexporte 36,4 43,3 15,5 19,0

Handelsbilanzsaldo -2,8 -6,3 -1,4 -

Quelle: Derzhstat

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AHK-Oktoberfest

Es ist schon zu einer guten Tradition geworden, dass die AHK Ukraine für die deutschsprachige Community in Kyiv ihr eigenes AHK-Oktoberfest organisiert. Die-ses sorgt ganz von selbst für eine typisch bayerische Feierlaune, bei der sich ukrai-nische und deutsche Wirtschaftsvertreter ungezwungen bei einer Maß Bier näher-kommen. Auch dieses Jahr wurde es in Kyiv am 27. September im bayerischen Stil gefeiert. Über 100 Gäste nahmen an dieser original bayerischen Veranstaltung im Kyi-ver Steakhouse teil. Vertreter der europä-ischen und ukrainischen Wirtschaft sowie Repräsentanten der internationalen Orga-nisationen konnten an diesem Abend ein echtes bayerisches Bier und köstliche Spe-zialitäten in Atmosphäre der bayerischen Musik genießen. Dr. Ernst Reichel, der Bot-schafter der Bundesrepublik Deutschland in der Ukraine, begrüßte alle Anwesenden

2018

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und wünschte allen einen unterhaltsamen Abend in besten Traditionen des Münch-ner Festes. Andreas Lier, Präsident der AHK Ukraine, sprach in seiner Rede von den zukünftigen Herausforderungen und we-sentlichen Erfolgen in der deutsch-ukrai-nischen Zusammenarbeit, die vom Wachs-tum begriffen ist. Als Ehrengast konnte

auch der stellvertretende Außenminister der Ukraine Vasyl Bodnar begrüßt werden. Die Gäste, die in traditionellen bayerischen Kostümen kamen – und diese gab es die-ses Jahr sehr viele, erwartete ein Trachten-wettbewerb. Zur Dirndlkönigin wurde Frau Maria Bokun gekürt. Als Lederhosenkönig wurde Björn Stendel gewählt.

Die Durchführung von so einem Event wäre natürlich ohne Sponsoren nicht möglich. Dafür bedanken uns wir noch einmal ganz herzlich bei ihnen: Platinum Sponsor – MARKE VOLKSWAGEN NUTZ-FAHRZEUGE, Silbersponsoren – KNAUF, METRO, RAIFFEISEN BANK AVAL, UIFK-AGRO.

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AHK vor Ort - KhersonAm 26. und 27. Juli fand in Kherson die 4. Agroport-Konferenz statt. „Agroport“ ist eine landwirtschaftliche Leistungs- und Produktschau, für die der regionale Flughafen kurzzeitig in ein Ausstellungsgelände umge-wandelt wird. Vorher hatte es diese Form der Landwirtschaftsmessen schon zweimal in Kharkiv sowie einmal in Lviv gegeben. Das Forum in Lviv hatte sogar Präsident Poroschenko besucht.

Der AHK-Vorstandsvorsitzende war zum Agroport Kherson eingeladen worden, um das Konzept von Clusterinitiativen vorzustellen, im Rahmen dessen sich re-gionale Unternehmen sowie Bildungsin-stitute zusammen tun, um Synergien in gemeinschaftlichen Projekten zu entwi-

ckeln. Bei Unternehmen aus dem Bereich der Nahrungsmittelindustrie könnten sol-che Synergien z.B. bei der gemeinsamen Vermarktung von Produkten für den Ex-port entstehen, bei der Beschaffung von Rohstoffen sowie bei der Produktent-wicklung. Aber das Feld für Kooperation

in einer Clusterinitiative ist weit gesteckt und es kommt immer auf die Unterneh-men an, die sich zusammen tun, wie stark die Zusammenarbeit entwickelt wird.

Für die Region Kherson liegen natürlich Clusterinitiativen in Landwirtschaft und

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Nahrungsmittelindustrie nahe: Viele Un-ternehmen aus diesem Bereich stehen vor der Notwendigkeit, sich auf neue Export-märkte umzustellen, da die Märkte, die traditionell bedient wurden, keine ukrai-nischen Waren mehr abnehmen. Das ge-lingt in der Region Kherson, wie bei der Agroport-Veranstaltung diskutiert wurde, noch nicht allen Betrieben. Besonders zur Erntezeit wären viele verarbeitende Unternehmen aus der Nahrungsmitte-lindustrie so stark ausgelastet, dass zu-sätzliches Gemüse oder Obst nicht ab-genommen werden kann. Da die Ernten vieler Gemüse-und Obstsorten aber ohne weitere Verarbeitung nicht lange gelagert werden können, führt dieser Produkti-

onsengpass dazu, dass ein Teil der Ernte verdirbt.

Ein möglicher Ausweg aus diesem Dilem-ma ist die Diversifizierung der angebau-ten Produkte. So bauen Landwirte aus Kherson heute schon Nischenprodukte wie z.B. Safran an.

Bei Gesprächen mit dem Leiter der Regi-onaladministration Kherson sowie mit der regionalen Handels- und Industriekam-mer schlug der AHK-Vorstandsvorsitzen-de vor, gemeinsam Wirtschaftsdelegatio-nen mit ukrainischen Unternehmern nach Deutschland zu entwickeln. In Partner-schaft mit der AHK Ukraine sowie regio-nalen IHKs in den deutschen Bundeslän-dern könnte man sicherlich interessante Programme für die teilnehmenden Unter-nehmen anbieten.

Als letzter Punkt des Besuches vor Ort wurde ein Projekt von regionalen Unter-nehmern vorgestellt, welches sich Urban Sad nennt - frei übersetzt so etwas wie ein „Stadtgarten“. Hier haben sich Unter-nehmer aus unterschiedlichen Branchen zusammengetan und sanierten den In-

nenhof einer ungenutzten Industrieanla-ge. Als nächsten Schritt möchte man die Turbinenhalle der Anlage renovieren, um diese auch bei schlechtem Wetter als Ver-anstaltungsort nutzen zu können.

Es war beeindruckend zu sehen, wie mit unternehmerischer Eigeninitiative, eini-gen guten Ideen und der Teilnahme von Künstlern aus der Stadt ein viele Jahre ungenutztes Industriegelände in einen Treffpunkt für die Zivilgesellschaft und junge Menschen in Kherson umgewandelt wurde - ganz ohne großartige Unterstüt-zung der Oblast- oder Stadtverwaltung.

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«Dies ist das erste Mal, dass die ukrainische Regierung in der Person der Bevollmächtigten für Investitionen, Oksana Markarova, uns selber darum gebeten hat, Vorschläge für weitere Reformen zu unterbreiten. Das ist ein sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Jetzt kommt es darauf an, ob es auch zur Umsetzung der Vor-schläge kommt“ , - so Alexander Markus, Vorsitzender der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer.

Mehr Investitionen durch Reformen: Vorschläge der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine

Am 13. September fand in Kiew eine Podiumsdiskussion zum Thema «Mehr Investitionen durch Reformen: Vor-schläge der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine» statt. Während der Veranstal-tung wurde eine gemeinsame Studie

der Deutschen Beratergruppe sowie der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer mit konkreten Reform-vorschlägen deutscher Investoren für die Verbesserung des Investitionsklimas und der Rahmenbedingungen für die

Wirtschaft in der Ukraine präsentiert. Der Bericht beschreibt im Detail wichti-ge und politisch nicht so schwierig um-zusetzende Wirtschaftsreformen Dabei kombiniert er den praktischen Einblick der AHK-Mitglieder in die ukrainischen

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Realitäten mit wirtschaftspolitischer Analyse der Deutschen Beratergruppe. Der Bericht konzentriert sich dabei auf Reformen, die sich positiv auf Unter-nehmen sowie die ukrainische Volks-wirtschaft im Ganzen auswirken wür-den, gleichzeitig aber nur geringfügige regulatorische Maßnahmen erfordern, die in vielen Fällen unter der gesetzge-berischen Ebene liegen würden.

„Die gemeinsame Studie über Reformen in der Ukraine ist einzigartig, weil dabei ein Bottom-up-Ansatz benutzt wurde -

von Unternehmen an die Regierung. Die Vorschläge basieren auf einer Befragung der AHK-Ausschüsse und Arbeitsgrup-pen über bestehende Hindernisse für zusätzliche Investitionen in der Ukrai-ne“, - so Robert Kirchner, Deutsche Be-ratergruppe.

Die Vorsitzenden und Mitglieder der AHK-Fachausschüsse haben gemeinsam mit der Deutschen Beratergruppe nicht nur die dringendsten Probleme der ukrai-nischen Gesetzgebung herausgearbeitet, sondern auch spezifische Lösungsansätze entwickelt.

«Für alle Unternehmen – ganz gleich ob ausländische oder ukrainische - ist es wichtig, das Einfrieren von Finanzmitteln auf Bankkonten in einem Strafverfahren zeitlich zu begrenzen – unser Vorschlag wäre bis zu maximal 10 Tagen. Damit würde der Druck, den Strafverfolgungs-behörden auf ein Unternehmen ausüben können, deutlich begrenzt“, - erläutert

Thomas Stümer, Leiter des Ausschusses für Steuern und Rechnungslegung, CFO bei Siemens Ukraine. „10 Tage sollten ausreichen, damit die Staatsanwaltschaft versteht, ob ein begründeter Verdacht auf unrechtmäßig erworbene Mittel vorliegt oder nicht. Nach dieser Frist sollte die Kontensperrung automatisch auslaufen, wenn diese nicht mit einem neuen Ge-richtsentscheid verlängert wird.“

Inzwischen wurde diese Studie der ukrai-nischen Regierung zur weiteren Prüfung und Umsetzung der Vorschläge übermit-telt.

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Ein herrlicher Sommer in der Stadt am DniproPraktikum bei der AHK Ukraine

Mein Name ist Romana Myslitska und ich bin 25 Jahre alt. Als ich noch ganz jung war, im Alter von 8 Mona-ten, bin ich gemeinsam mit meiner ganzen Familie aus Ovruch (Gebiet Zhytomyr, Ukraine) nach Magdeburg umgezogen.

Mein ganzes Leben schon lebe ich in der Otto-Stadt und für mich ist das meine Heimat. Nichtsdestotrotz fühle ich mich mit der Ukraine schon immer verbunden. In diesem wunderschönen Land habe ich seit meiner frühsten Kindheit die Som-merferien im Dorf meiner Oma verbracht. Meine Eltern haben immer viel Wert da-rauf gelegt, dass ich nicht nur die deut-sche Sprache beherrsche, sondern auch die russische und die ukrainische. Durch meine multikulturelle Erziehung fühle ich mich mit beiden Kulturen verbunden.

Während meines Bachelor-Studiums im Fach Europäisches Verwaltungsmanage-ments habe ich die Chance genutzt und 1 Jahr in der Ukraine gelebt, während die-ser Zeit habe ich ein 6-monatiges Prakti-kum absolviert und ein Semester an der Universität für Management und Recht in Khmelnitzkiy studiert. Außerdem war das Thema meiner Bachelorarbeit „Der Weg der Ukraine zur Europäischen Union – Kann das Assoziierungsabkommen der erste Schritt zur Annäherung sein?“

Diese Erfahrung habe ich genutzt, um mir ein persönliches Bild vom Leben in diesem Land zu machen, diese Zeit hat mich sehr geprägt. Am Ende war meine

Bindung mit meiner zweiten Heimat noch enger als zuvor. Inzwischen erwecken die Ukraine und Deutschland bei mir das gleiche Heimatgefühl; ich bin sehr stolz darauf, Ukrainerin zu sein.

Zur Zeit studiere ich an der Ot-to-von-Guericke Universität Magdeburg das Fach European Studies im Master. Da in der Prüfungsordnung ein Praktikum vorgeschlagen wird, bewarb ich mich auf ein Praktikum bei der AHK Ukraine. Der Grund dafür war, dass die AHK als Binde-glied zwischen der deutschen und ukrai-nischen Wirtschaft fungiert. Dies war für mich ein interessanter Anreiz.

Außerdem wollte ich die Struktur und Ar-beitsbereiche der AHK besser kennenler-nen, um mir einen Überblick zu verschaf-fen. Des Weiteren wollte ich herausfinden, ob die Arbeit zu mir passt und ich mir dies für meine Zukunft vorstellen könnte.

Ich absolvierte mein AHK-Praktikum in der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit unter der Leitung von Yulianna Velbovets. Meine Aufgaben waren sehr vielseitig, ich recherchierte zu wirtschaftlichen und po-litischen Themen, zum Bereich „Energie-effizienz“ und bereitete Präsentationen vor. Eine weitere Aufgabe war die Un-

terstützung des Teams bei der täglichen Büroarbeit.

Ein sehr interessanter Teil des Praktikums war die Teilnahme an den AHK-Aus-schusssitzungen mit den Mitgliedern. Durch diese habe ich einen besseren Ein-blick in die deutsch-ukrainische Politik und Wirtschaft erhalten, sowie einen un-verfänglichen Blick der Arbeit deutscher Unternehmen in der Ukraine.

Das Praktikum hat mir Spaß gemacht und ich empfehle es jedem. Besonders lobens-wert finde ich, ist, dass man die Chance bekommt, selbständig zu arbeiten und auch das Einbringen eigener Ideen unter-stützt wird.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Stadt Kiew an sich. Die Stadt verzaubert einen und zieht einen in ihren Band. Sie ist das kulturelle Zentrum der Ukraine, man kann verschie-dene Museen, Theater besuchen, die zahl-reichen Cafés laden zum Verweilen aus. Was besonders an Kiew ist, dass man an ihr die Geschichte der Ukraine erleben kann.

Ich bedanke mich beim Team der AHK Ukraine für die interessante Zeit und für Euren Beitrag daran, dass das Praktikum erfolgreich war.

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Die Mehrheit der alleinstehenden Mütter

in der Ukraine lebt in absolut erbärmlichen Verhältnissen. Ihren Kindern fehlt es am

Notwendigsten, geschweige denn

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IMPRESSUM

Herausgeber:

Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer

GermanyTrade and Invest (gtai)

Kontakt:Yulianna VelbovetsÖ�entlichkeitsarbeit & Mitgliedermanagement

Haftungsausschluss:Der Newsletter beruht auf Informationen nationaler und ausländischer Nachrichtenagenturen und Medien; zusätzlich auf Meldungen der AHK Ukraine und von GTAI. Der Herausgeber übernimmt jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte, bis auf autorisierte Texte der AHK Ukraine und der GTAI. Vervielfältigung, Verkauf oder Weiterverbreitung des Newsletters – auch teilweise - sind ohne schriftliche Zustimmung der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer untersagt.

Gefördert durch:

aufgrund eines Beschlussesdes Deutschen Bundestages

Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammervul. Puschkinska 34, 01004 Kiew, UkraineE-Mail: [email protected]@ukraine.ahk.deСайт: ukraine.ahk.deTwitter: AHK_UkraineFacebook: www.facebook.com/ahk.ukraine/Telefon: +38 044 481 3399, 234 5595, 234 5998Telefax: +38 044 235 4234, 234 5977

Termine 2018 AHK Ukraine Alle aktuellen Termine finden Sie immer im Veranstaltungskalender auf unserer Homepage http://ukraine.ahk.de/

Thema/Veranstalter Datum Veranstaltungsort

Sitzung des Ausschusses Banken und Finanzdienstleistungen

Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer

10. Okt. 201816.00 Uhr

Pushkinska 34,01004 Kyiv

Sitzung der Arbeitsgruppe HR 11. Okt. 201810.00 Uhr

Pushkinska 34,01004 Kyiv

Sitzung der Arbeitsgruppe Logistik und Transport

Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer

16. Okt. 201814.30 Uhr

Pushkinska 34,01004 Kyiv

AHK-Treff

Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer

18. Okt. 201817.00 Uhr

Der Veranstaltungsort wird später bekanntgegeben.

Auswärtige Sitzung der Arbeitsgruppe für Ernährung und Landwirtschaft

19. Okt. 201813.30 Uhr (Abreise aus

Kyiw um 12.00 )

TOV UIFK-Agro, vul. Promyslova, 40/1, v. Korzhi, Baryshivskyi

region, Kyivska Oblast

Sitzung des Ausschusses Recht

Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer

7. Nov. 20189.00 Uhr

Pushkinska 34,01004 Kyiv

Sitzung des Ausschusses Steuern und Rechnungslegung

Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer

13. Nov. 201810.00 Uhr

Pushkinska 34,01004 Kyiv

AHK-Weihnachtsabend 2018

Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer

6. Dez. 201818.30 Uhr

National Philharmonic of Ukraine2 Volodymyrsky uzviz

01001 Kyiv

Neujahrsempfang 2019

Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer,Deutsche Botschaft Kiew

17. Jan. 201918.00 Uhr

wul. Bohdana Chmelnytzkoho 2501901 Kiew

Sommerfest 2019

Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer, Österreichische Botschaft in der Ukraine, Schweizerische Botschaft in der Ukraine

13. Juni 201918.00 Uhr

Der Veranstaltungsort wird später bekanntgegeben.