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140 Berieht: Analyse anorganischer Stoffe Die Extraktion und spektralphotometrische Thoriumbestimmung mit Oxin haben K. GoTo, D. S. Rvss~r.L und S. S. B~P~A~ [1] fiberprfift; sic kommen zu folgender Arbeitsweise: Ein aliquoter Teil einer thoriumhaltigen LSsung mit maximal 200 ~g Th wird zur Zersetzung vorhandener polymerisierter Thoriumionenmit verd. Salzs~ure gekocht, dann anfetwa 10 ml verdiinnt, 1 ml 2 ~ OxinlSsung(in 5 ~ Salzs~Lure) und 2,5 ml Natriumacetat-EssigsKnre-Pufferl5sung (pH 5,2, 4 m an Acetat) zugegeben. Der p~-Wert wird mit retd. Ammoniak auf 5,0--5,2 eingestellt, die LSsung in einen Seheidetrichter fibergespfilt und auf etwa 25 ml verdfinnt. AnschlieSend extrahiert man heftig mit 10 ml eines l:19-Isoamylalkohol-Chloro- form-Gemisches und verwirft die organische Phase. Danach gibt man 5 ml 0,20/0ige Oxin-Chloroform-LSsung zu, schfittelt wieder, verwirft den Extrakt und wiederholt die Extraktion mit Oxin-Chloroform solange, bis die organische Phase farblos ist. GewOtmlich geniigen zwei Extrakbionen. Die w~$rige LSsung wird ansehlieBend mit 5 ml Chloroform gewaschen. Auf diese Weise werden anwesendes Fe, A1, Zr und Ti entfernt, getzt wird Luft zur Vertreibung des gelSsten Chloroforms durch die w~grige LSsung geblasen (damit das MeSvolumen nicht grSSer a]s 10,00 ml wird), dann 1 ml 2~ OxinlSsnng (in 5~ Salzs~ure) und 2 ml 25~ Tri~LthanolaminlSsung zugeffigt und der pH-Wert mit Ammoniak auf 8,0--8,3 eingestellt, getzt gibt man 10,0 ml des 1:19-Isoamylalkohol-Chloroform-Gemisches zu und schiittelt heftig 2 mill. Man filtriert den Extrakt dnrch ein weiches Filter in eine Kiivette yon 10mm Schichtdicke und photometriert bei 390 nm. Der Absorptionswert mu$ um den Betrag des gleiehzeitig mitgemessenen Cers, das bei 520 nm ermittelt wird, korrigiert werden. Das Lambert-Beersche Gesetz ist bis 20 ~g Th/ml erfiillt. Die Empfindlich- keit bei 0,005 Extinktion wird mit 0,12 ~g Th/cm2 angegeben. 25 ~g A1, Nd, Sin, 50 ~g Fe, Ti, Zr sowie 200 ~g La, 1O0 ~g Ce, 20 ~g Phosphat, Oxalat, Fluorid stSren noch nicht. UO +2 und Mn stSren sehr und mfisscn vorher entfernt werden. Die Methode wurde erfolgreich auf die Untersuchung verschiedener ~onazitsandproben angewandt. Die Proben wurden mit Perchlors~ure, Salpeters~ure und Hydrazin- sulfat aufgeschlossen, ansehlieBend das Thorium in 25~ Salpeters~ure weit- gehend yon den Seltenen Erden und Phosphat dutch F~llung mit Natriumjodat befreit, das Thoriumjodat in Salzs~ure (1:1) gelSst, ausgeschiedenes god mit ~TaSriumsulfit reduziert und auf ein geeignetes Volumen aufgefiillt. Ein aliquoter Teil, der etwa 2 mg Monazitsand-Einwaage entspricht, wird der oben beschriebenen Arbeitsweise unterworfen. Die Ergebnisse zeigen gute bis befriedigende ~-berein- stimmung mit den gravimetrisch ermittelten Werten. [1] Anal. Chem. 38, 493--495 (1966). Div. App1. Chem., ~Tabional Res. Council, Ottawa (Canada). It. Po~ Die konduktometrische Bestimmung yon Thorium als Wolframat ffihren S. t~ASAI) und K. S. D~w [1] durch. Thoriumnitratl6sung wird konduktometrisch bei 30 • 0,5 ~ C mit 0,2032 m NatrinmwolframatlSsung titriert. Dabei wurde fest- gestellt, daI3 man in Gegenwart yon 10--40~ ~thanol quantitative Resultate erzielt, wobei Thorium als normales Wolframat ausf~llt (Molarverh~iltnis Thorium/ Wolfram 1:2); in w~$rigem Medium erfolgt Hydrolyse oder teilweise Dissoziierung des Iqiederschlages. Eine umgeketn~e Titration gelang nicht. [1] ft. Indian Chem. Soc. 42, 859--866 (1965). Chem. Labs. Agra College, Agra (Indien). L. Jo~s~N Eine gravimetrisehe Abtrennung und Bestimmung yon Thorium mittels N-Ben- zoyl-N-phenylhydroxylamin (BPHA) dutch direktes Ausw~gen beschreiben B. D.~s und S. C. S~o~ [1]. F~llt man Th bei 50--55 ~ C mit BPHA und trocknet den Nieder- sehlag bei 105--110~ so erh~lt man -- im Gegensatz zu friiheren VerSffentlichun-

Eine gravimetrische Abtrennung und Bestimmung von Thorium mittels N-Benzoyl-N-phenylhydroxylamin

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140 Berieht: Analyse anorganischer Stoffe

Die Extraktion und spektralphotometrische Thoriumbestimmung mit Oxin haben K. GoTo, D. S. Rvss~r.L und S. S. B~P~A~ [1] fiberprfift; sic kommen zu folgender Arbeitsweise: Ein aliquoter Teil einer thoriumhaltigen LSsung mit maximal 200 ~g Th wird zur Zersetzung vorhandener polymerisierter Thoriumionen mit verd. Salzs~ure gekocht, dann anfetwa 10 ml verdiinnt, 1 ml 2 ~ OxinlSsung (in 5 ~ Salzs~Lure) und 2,5 ml Natriumacetat-EssigsKnre-Pufferl5sung (pH 5,2, 4 m an Acetat) zugegeben. Der p~-Wert wird mit retd. Ammoniak auf 5,0--5,2 eingestellt, die LSsung in einen Seheidetrichter fibergespfilt und auf etwa 25 ml verdfinnt. AnschlieSend extrahiert man heftig mit 10 ml eines l:19-Isoamylalkohol-Chloro- form-Gemisches und verwirft die organische Phase. Danach gibt man 5 ml 0,20/0ige Oxin-Chloroform-LSsung zu, schfittelt wieder, verwirft den Extrakt und wiederholt die Extraktion mit Oxin-Chloroform solange, bis die organische Phase farblos ist. GewOtmlich geniigen zwei Extrakbionen. Die w~$rige LSsung wird ansehlieBend mit 5 ml Chloroform gewaschen. Auf diese Weise werden anwesendes Fe, A1, Zr und Ti entfernt, getzt wird Luft zur Vertreibung des gelSsten Chloroforms durch die w~grige LSsung geblasen (damit das MeSvolumen nicht grSSer a]s 10,00 ml wird), dann 1 ml 2~ OxinlSsnng (in 5~ Salzs~ure) und 2 ml 25~ Tri~LthanolaminlSsung zugeffigt und der pH-Wert mit Ammoniak auf 8,0--8,3 eingestellt, getzt gibt man 10,0 ml des 1:19-Isoamylalkohol-Chloroform-Gemisches zu und schiittelt heftig 2 mill. Man filtriert den Extrakt dnrch ein weiches Filter in eine Kiivette yon 10mm Schichtdicke und photometriert bei 390 nm. Der Absorptionswert mu$ um den Betrag des gleiehzeitig mitgemessenen Cers, das bei 520 nm ermittelt wird, korrigiert werden. Das Lamber t-Beersche Gesetz ist bis 20 ~g Th/ml erfiillt. Die Empfindlich- keit bei 0,005 Extinktion wird mit 0,12 ~g Th/cm 2 angegeben. 25 ~g A1, Nd, Sin, 50 ~g Fe, Ti, Zr sowie 200 ~g La, 1O0 ~g Ce, 20 ~g Phosphat, Oxalat, Fluorid stSren noch nicht. UO +2 und Mn stSren sehr und mfisscn vorher entfernt werden. Die Methode wurde erfolgreich auf die Untersuchung verschiedener ~onazitsandproben angewandt. Die Proben wurden mit Perchlors~ure, Salpeters~ure und Hydrazin- sulfat aufgeschlossen, ansehlieBend das Thorium in 25~ Salpeters~ure weit- gehend yon den Seltenen Erden und Phosphat dutch F~llung mit Natriumjodat befreit, das Thoriumjodat in Salzs~ure (1:1) gelSst, ausgeschiedenes god mit ~TaSriumsulfit reduziert und auf ein geeignetes Volumen aufgefiillt. Ein aliquoter Teil, der etwa 2 mg Monazitsand-Einwaage entspricht, wird der oben beschriebenen Arbeitsweise unterworfen. Die Ergebnisse zeigen gute bis befriedigende ~-berein- stimmung mit den gravimetrisch ermittelten Werten. [1] Anal. Chem. 38, 493--495 (1966). Div. App1. Chem., ~Tabional Res. Council, Ottawa (Canada). It. P o ~

Die konduktometrische Bestimmung yon Thorium als Wolframat ffihren S. t~ASAI) und K. S. D~w [1] durch. Thoriumnitratl6sung wird konduktometrisch bei 30 • 0,5 ~ C mit 0,2032 m NatrinmwolframatlSsung titriert. Dabei wurde fest- gestellt, daI3 man in Gegenwart yon 10--40~ ~thanol quantitative Resultate erzielt, wobei Thorium als normales Wolframat ausf~llt (Molarverh~iltnis Thorium/ Wolfram 1:2); in w~$rigem Medium erfolgt Hydrolyse oder teilweise Dissoziierung des Iqiederschlages. Eine umgeketn~e Titration gelang nicht. [1] ft. Indian Chem. Soc. 42, 859--866 (1965). Chem. Labs. Agra College, Agra (Indien). L. J o ~ s ~ N

Eine gravimetrisehe Abtrennung und Bestimmung yon Thorium mittels N-Ben- zoyl-N-phenylhydroxylamin (BPHA) dutch direktes Ausw~gen beschreiben B. D.~s und S. C. S ~ o ~ [1]. F~llt man Th bei 50--55 ~ C mit BPHA und trocknet den Nieder- sehlag bei 105--110~ so erh~lt man -- im Gegensatz zu friiheren VerSffentlichun-

Berieht: Analyse anorganischer Stoffe 141

gen -- einen definierten Komplex der Formel Th(ClsH1oO.,N)t. -- Arbeitsweise. Ein Aliquot der Th-LSsung wird auf 200 ml verdiinnt, auf 50--55~ erw~rmt mad mit alkoholischer ReagenslSsung (2--2,5 facher Ubersehul~) versetzt. Dann wird der p]:I- Wert dureh Zugabe yon 10~ Na- oder AmmoniumacetatlSsmlg auf 4--5 gebraeht und ansehlie~end wird aufeinem Wasserbad bei 50-- 55 ~ C so lunge digeriert, bis die iiberstehende LSsung klar ist. Naeh der Filtration durch einen Glassintertiegel ~r.4 wird mit dest. Wasser (40--45 ~ C) gewaschen, 1 Std bei l l0~ getrocknet und direkt gewogen. Fallt man bei 70 ~ C, so ist der Niederschlag schon etwas wasserlSslieh, bei 80~ erhalt man eine gummiartige Masse. -- Abtrennung des Th von Ce, Be, U, La, ~Ve, Al, V, Ti, Zr, Ga und In. Th kann yon CeIV abgetrennt werden, indem man CeIV mit Ascorbins~ure zu Cem reduziert und die Fallung bei pH 4,8 durchffihrt. Ti, Zr und 1-If kSnnen mit BPHA schon aus 0,5 n Schwefelsaure gefiillt werden, Gallium dagegen bei pH 2. Bei Anwesenheit yon Tartrat kSnnen Mo und W bei pH 3, V bei pH 3,8, Fe bei pl:[ 4,5 und A1 bei pH 5,1 gef~llt werden. Th f~Ht unter diesen Bedingungen erst bei pH 6,2. Be fallt iiberhaupt nicht aus. In kann durch Zugabe yon Thioglykols~ure maskiert werden (Th f~llt dann bei pH 4,8). Phosphat, Fluorid, Citrat und ADTA stSren stets. [1] Anal Chim. Aeta 38, 462--464 (1965). Chem. Lab. Presidency College Calcutta (Indien). H. BLA~A

Eine spektralphotomctrische Bestimmung yon Thorium(IV) mit der Schiffsehen Base aus 1-Amino-S-naphthol-g,6-disulfonsiiure und Salicylaldehyd besehreiben S. N. PODD~ und K. D]~Y [1]. Es lassen sieh noch 0,3913 mg Th/ml erfassen. -- Aus]iJhrung. 1 ml einer sehwach salpetersauren ThoriumnitratlSsung wird mit 5 ml der 0,5~ w~Brigen L5sung der Sehiffschen Base versetzt. Naehdem die LSsung auf pH 4 gebracht wurde, wird auf 25 ml ~ufgefiillt und die Absorption (Maximum bei 450 nm) bestimmt. -- Die Farbe des Komplexes ist stabil, die Empfindlichkeit betr~gt 0,032 ~zg Th/cm 2, das Beersche Gesetz wird yon 1 bis 95 ppm erfiillt. Sulfat, Wolframat, Citrat, Phosphat, Acetat und Oxalat stSren nicht, wenn sie in geringen Mengen anwesend sind. FeHI mud zu FeII reduziert werden. Vanadat, Chromat und Fluorid st5ren. [1] Indian J. Chem. 8, 407--408 (1965). Indian Assoc. for the Cultivation of Sci., Calcutta (Indien). A. SCn:M:mT

I~inen Nachweis yon Thorium und Scandium mittels Xylenolorange beschreiben ~:~. PRIBIL und V. V~S~L~: [1]. Xylenolorange gibt mit dem Th-J_DTA-Komplex bei pH 5--5,5 und dem Sc-TTHA-Komplex bei pH 1,9--2,1 eine Rotfarbung, nicht aber mit dem Th-TTHA- und dem Sc-J_DTA-Komplex (TTttA ~ fi~thylenbis[[(carb- oxymethyl)iminoJiithylennitrilo] tetraacetat). 1. Nachweis yon Th in Gegenwart yon Sc, 2eltenen Erden und anderen MetaUen. Die angesi~uerte ProbelSsung wird auf etwa 100--250 ml verdiinnt und mit soviel 0,05 m JtJ)TA-LSsung versetzt, dab a]le Metallionen komp]exiert sind (tin 100~ Oberschu8 yon J~DTA kann tole- riert werden). Anschliel3end wird mit Hexamethylentetramin pH 5--5,5 eingestellt. Eine rote Farbe zeigt 3 {zg/ml oder mehr Th an (Sicher]ich erst nach Zugabe yon Xylenolorange! Anm. d. EEL). 2. Nachweis von Sc in Gegenwart yon Th. DiG Probe- lSsung (soil 10--100 ~zg Th und Sc enthalten) wird auf 100 ml verdiinnt und mit 1 n Salpetersaure oder Ammoniak 1 : 10 auf pH 2,4--3,0 gebraeht. Naeh Zugabe einiger Tropfen Xylenolorange wird mit 0,05 n TTHA-LSsung yon Rot auf Gelb titriert. Dann werden noch 10~ ?)bersehul3 an 0,05 n TTHA-LSsung zugeffigt und der pH- Weft mit 1 n Salpetersaure sorgf~ltig auf 1,9--2,1 eingestellt (pH-Meter). Eine rote Farbe zeigt 4 ~g oder mehr St an. -- 3. Nachweis von S t in Gegenwart yon Th, La, Ge, Pr und Nd. Wie unter 2 bis einschliel~lich der Zugabe yon Xylenolorange. Titrier~