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Eine Handliche Apparatur zur Chronaxiebestimmung

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Page 1: Eine Handliche Apparatur zur Chronaxiebestimmung

814 K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 8. J A H R G A N G . Nr . 17 23. APRIL i929

Erscheinungen der Encephalitis machten sich 12 Tage nach der Impfung bemerkbar. Das Kind wurde bewuBtlos, samtliche Reflexe waren erloschen, Paresen aber nicht naehweisbar. Starker _-Vfeningismns. Ted 8 Tage sparer infolge einer ausgedehnten Aspirationspneumonie. Histologisch fanden sich die ffir diese Form der Encephalitis charakteristischen Aufhellungsherde in der Mark- substanz des Gehirns nm die GefaBe herum bei hochgradiger ]31ut- ffillung und vereinzelten Blutungen. Auffallend war bei dem Kind noch die Kleinheit der Thymusdrfise (II g) und eine verhaltnis- mal3ig geringe Entwicklung des lymphatischen Apparates, was viM- leicht auf eine besondere Konstitution bzw. Empfindlichkeit gegen- fiber dem Virus hinweisen k6nnte. Ausffihrlich werden gemeinsam mit Dr. Nix durchgeffihrte Tierversuche besprochen. Bei mit Gehirnmaterial yon dem eben geschilderten Fall geimpften Kanin- chen konnten Lahmunge n der Extremitgten beobachtet werden, die bei den Kontrolltieren ansblieben. Die histologisehe Unter- suchung des Oehirns dieser gelahmten Tiere lieg verschiedentlich umschriebene kleine Blutungen erkennen. Die Tierversuche sind noch nicht abgeschlossen. AusGorav, he. SCttMIDT: Anffallend ist bei den angestellten Tier- impfungen die kurze Zeit, die his zum Eintr i t t yon histologisch wahrnehmbaren Veranderungen (Blutungen) und bis znm Auftreten yon Lahmungen vergeht. Das l~Bt die M6glichkeit zu, an Toxin- wirkung zu denken, um so mehr als man klinisch ahnliehe ]3ilder beim Kaninchen beobachtet nach Infektion raft Streptokokken nnd Vergiftung mit Hamotoxinen z. t3. dem Gasbranderreger. Besonde- rer Weft ist aneh auf ausgiebige Kontrolle zu legen, wegen der Hypothese der Aktivierung anderer ]3akterien oder besonderer Vira dutch die Vaccine. Die Frage nach der Natur des Erregers der Encephalitis p. race. ist noch nicht genfigend geklArt, um eine Berechtigung herzuleiten, die bestehenden staatlicheli Vorschriften zu andern. -- FREUDENBERG: Bericht fiber den klinischen Verlauf der vom Vortr. beschriebenen Vaccinationsencephalitis. Das Alter (6. Lebensjahr), der Erkrankungstermin (12. Tag nach der Impfung), die Tatsache, dab es sich um Erstimpfung handelt, sind typisch. Im Erkrankungsbild spielen Fieber, Kr/impfe, Benommenheit, Reflexanomalien und meningeale Symptome die Hauptrolle. Liquor- befund: keine Druckerh6hnng, Pandy positiv, Sonnenst~ubchen- phanomen positiv, lol /3 Zellen, weder farberisch noch kulturell Bakterien, Zucker 72 mg %. Ted unter terminal sich entwickelnder Pneumonie. Ein weiterer Fall 1926 betrifft ein I jahriges, am 5. Tage na~h der Impfung unter Krampfen erkranktes Kind. Anschliegend hohes Fieber, viele Tage danernde Benommenheit, Verlust der Sehnenrefiexe an den Beinen, Pupillendifferenz. Lumbaldruck erh6ht ant 380 ram, Pandy positiv, Nonne negativ, Zucker'83 mg %. Erholung. Anfangs Apraxie im rechten Arm, Schwache im rechten Bein, die sich im Lanfe eines Monates zurfickbildeten. Epidemio- logisch kein Anhals ffir Heine-Medin. Ein 3. Tall yon Ence- phalitis nach Pockenimpfung (1928) geh6rt nicht znr postvaccinalen Encephalitis. Abstand der Symptome v o n d e r Erstimpfung, die nicht angeht, 23 Tage. Nach hochfieberhaftem Verlauf unter Krampfen und Korea Ausgang mit Erblindnng nnd Idiotic.

BROCK: Uber Arachnodaktylie. Auf Grund yon 2 eigenen Be- obachtungen fiber Arachnodaktylie (die letzte aus jfingster Zeit stammend) wird an Hand zahlreieher Bilder und R6ntgenogramme dieser abwegige Konstitutionstypus in seinen Grundzfigen be- sprochen. Er6rterung der Pathogenese und Abgrenznng gegenfiber dem Status dysraphicus von B R ~ E , zu dem in manchen Fallen gewisse Beziehungen bestehen.

Aussprache. v. RECKOW: Die ziemlich sparlichen Angaben in der LAteratnr fiber die KieferverhMtnisse nnd die Bezahnung bei der Arachnodaktylie lassen erkennen, daft obligate Symptome nicht vorlagen. In 3 yon 9 Fallen wurde das Kinn als starker vorspringend bezeichnet. Die GebiBverhaltnisse zeigten verz6gertes Einsetzen der ersten Dentition, Durchbruchs- und Stellnngsanomalien im Rahmen der 2. Dentition, letzteres in dem neu beobaehteten Fall durch eine Unterentwicklung der Kiefer verursacht, die bei dem I I1/2 Jahr alten Kinde der Gr6Be des Zahnbogens eines normal entwickelten Kindes im Alter yon 5--6 Jahren entsprachen. Dieser Fall zeigte auch einen Rfickstand in der Verkalkung der bleibenden Zahne nm 2 Jahre, ,ferner Unterzahl beim 2. Pramolaren im linken Oberkiefer, sowie anscheinend such der ~reisheitsz~hne, bei denen m6glicherweise ein Pracalcifikationsstadium vorliegt.

GESSNER: Zur Pharmakologie~des S.F. I47-Sandoz. Vortr. untersuchte die pharmakotogisetlen Wirkungen, insbesondere die Toxizit~t des vonWlNTERSTEm als, ,Fortschri t t auf dem Gebiete der Lokalanaesthetiea" bezeichneten S. F. I47-Sandoz, des an Methan- sulfonsaure gebundenen n-Diathylleucinolester der p-Amino- benzoesaure. Die bei WII;TERS~EIN angegebenen Toxizitatswerte yon 1ROTI~LIN k6nnten nicht bestatigt werden. Bei 35 Meerschwein- chen land sich die Dos. let. rain. yon S. F. 147 4,Smal geringer als die des Novocains. An 196 Salamanderlarven zeigte sich das S. F. 147 etwa 41/emal giftiger, dagegen an 45 Fr6schen nur 2mat giftiger als' Novocain. Die geringere Toxizitat gegenfiber den Fr6- schen wird durch Resorptionsst6rungen erklart. An 12 GefaB- streifen zeigte sich, dab S. F. zwar mit Suprarenin vertraglich ist, dab es aber bereits zu o,25 % den Suprarenintonus erheblich schadigt, in h6heren Konzentrationen aufhebt. Ant Einzelzellen (Erythro- cyten) wirkte S. F. wie Novocain spezifisch quellend, ferner erzeugte es H~molyse noch bei I : 6oo, Novoeain erst bei I : 15. SchlieBlich ist ein groger Nachteil des S.F., dab es noch in Iprom. L6sung in Ringer und noch starker in Tyrode bei Zimmertemperatur Trflbung, bei 37 o Ausfloekung der dem S. F. zugrunde liegenden wirksamen Base gibt. Ausspraehe. FLIEOE: sah an 300 klinisehen FMlen und im Quaddel- versueh bei 3- -4mal starkerer lokalangsthetischer ~rirkung keine Vorteile des S. F., sondern eher Nachteile gegenfiber dem Novocain (starken Einstichsehmerz, schmerzhafte Infiltrationen, Hyper- Xmie). -- 136mNGHAUS: In gemeinsam mit KOCt~MAI~N, Halle, ans- geffihrten Untersuchungen am sensiblen und motorischen Nerven wurden nach h6heren K0nzentrationen von S. F. irreversib!e Lahmungen beobachtet.

EIMER.

DIAGNOSTISCHE UND THERAPEUTISCHE NOTIZEN.

EINE HANDLICHE APPARATUR ZUR CHRONAXIE- BESTIMMUNG.

Von Dr. F. H. LEWY.

Aus der II. Medizinischen IKlinik der Charit6, Berlin.

Die Apparatur zur Chronaxiebestimmung ist in der Hauptsache nach zwei Prinzipien konstruiert. Das altere verfolgt die direkte Zeit- messung, sei es mit dem ballistisehen Rheotom nach WEiss, d e m Lucas- oder Helmholtzpendel oder dem Lapicqueschen Chronaxi- meter. Alle diese Apparate sind zwar sehr genan, daffir aber auch ziemlich empfindlich, schwer transportabel und kostspielig.

Einen anderen "vVeg haben LAPICQIJE und BOURGUIGNON be- schritten. Sie haben auf die direkte Zeitmessung verzichtet, nach- dem sichergestellt war, dab zwischen dem Fassungsverm6gen eines Kondensators, dessen Entladung die Reiznng ausl6st, und seiner Entladungszeit ein ganz konstantes einfaches! VerhMtnis besteht. Nach der Berechnung yon LAmCQUE u. a. ergibt die Multiplikation der ermittelten Mikrofarad mit 4 bei einem mittleren konstanten Widerstand yon I i ooo Q im Entladungskreis die zn ermittelnde Zeit An a (1/i0~0Sekunde). Die nach dieser Methode gebauten Appa- rate sind bisher hie aus dem Versuchsstadium herausgekommen und 'haben noch keine praktiseh ffir den Arzt verwendbare Form angenommen.

Ich habe daher unter t3enutzung der vorhandenen Erfahrnngen einen ldeinen handli~l~en und leicht transportablen Apparat nach Art

und Gr6Be eines Anschlul3apparates bauen lassen. Dieser enthMt: in einem pultf6rmigen, mit Marmorschalttafel oben geschlossenen Kasten die gesamte Apparatur ffir galvanische Reizung und Chro- naxiebestimmung*. Das Ganze ruht ant dem fiblichen Fahrgestell, das in Schrankform die Anodenakkurnulatoren mit 250 V Spannnng saint ihrem Ladewiderstand (bei Gleiehstrom) oder ihrem Gleich- richter (beiWechselstrom Am Stadtnetz) enthMt. Das Laden geschieht durch einfaehes St6pseln im Lichtsteckkontakt des ttausansehlusses. Der Preis der kompletten Apparatur mit Akkumulatoren entspricht ungefahr dem eines Pantostaten und ist auBer zu dem genannten Zweck verwendbar ffir Behandlung mit dem galvanischen Strom, ffir Iontophorese, Kataphorese und Elektrolyse.

Die innere Anordnung (Abb. I), die sich aus beistehendem Schema ergAbt, ist sehr einfach. Yon den Akkumulatoren geht der Strom fiber den Verteiler nnd Stromwender zum Schlfissel, mittels dessen er entweder fiber einen Taster (vorn) zu den Stromabnahme- klemmen oder zn einer Kondensatorbrficke mit I6 Prazisionsblock- kondensatoren yon 0,005--20 Mf. verlauft. Die Kondensatorent- Iadung erfolgt mit einem 2. Taster (oben). Ira Hauptkreis liegt ein Volt-, Am Patientenkreis ein Milliamp~remeter, jedes mit 3 Niel3- bereichen (Abb. 2). Letzteres kann mit einem Steckschalter kurz geschlossen werden, wenn man ffir experimentelle Zwecke ein empfindlicheres Galvanometer einschalten will. Im Haupt- und Nebenkreis ist je ein fester, im Patientenkreis ein fester nnd ein beweglicher Widerstand vorgelagert. Die Betatignng des letzteren

* Chronaxostat der Fa. Geisler & Weidner, Berlin NW 6, Marienstr. 30.

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23 . APRIL 1929 K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 8. J A H R G A N G . Nr . 17 SIS

erfolgt dutch Umlegen des vorn rechts sichtbaren Schatthebels {Abb. 2). Der Hauptschalter ist dem Spannungsteiler vorgelagert.

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Taster

Abb. I. V = Voltmeter, MA = Milliamp~re- meter, NW = Stromwender, GK = ScMtissel zur Entnahme von galvauischem Strom ( g ) oder zum Aufladen der Kondensatoren (K).

Als Elektroden werden die Bour- guignonschen Silberelektroden be- nutzt.

Die Untersuehungstechnik gestal- te t s i c h folgendermaBen. Pat. er- h~lt die indifferente Plattenelektrode auf die Brust gebunden, wXhrend die Kathode auf den optimalen Reiz- punkt aufgesetzt wird. Um den Ap- parat gleich leicht yon beiden Seiten bedienen zu k6nnen' hat er rechts und links Abnahmeklemmen (Abb. 2). Jetzt wird am Hauptschalter der Strom eingeschaltet, der Wender (rechts) anf ~r, der Schlt~ssel (links) auf G gestellt, und mittels des auf der Vorderwand links sichtbaren Verteilerrades die minimale Strom- st~trke ermittelt, bei der der Strom- schluB dutch den vorn befindlichen Taster eben eine Zuckung ausl6st. Dieser Strom wird am Volt- und Milliamp~remeter abgelesen, der Strom dutch Drehen des ~renders auf ,, W" gewendet und durch mehr- maligen StromschluB depolarisiert. Wender wieder auf , ,N"; dann wird das Verteilerrad weitergedreht Ms zur doppelten Voltzahl, der Schlfissel links oben auf , ,K" gedreht. Jetzt werden die Kondensatoren dutch Niederdrficken der nahe dem vor- deren Rande oben sichtbaren Kn6pfe, beginnend mit 0,0o 5 Mf. eingeschal- tet, durch mehrmMiges Nieder- drficken des vorderen Tasters ge- laden und durch einmaliges des oberen Tasters , ,ET" entladen. Er- folgt noch keine Zuckung, so schaltet man immer mehr Kondensatoren eim Die normalen Werte ffir die

einzelnen Muskelgruppen sind yon BOURGUIGNON mit muster- gfiltiger Exakthei t festgestellt und in Tabellen vereinigt worden.

Abb. 2. Kompletter Chronaxostat saint Akkumulatoren.

Man kaiin also nicht nur leicht ieststellen, ob ein Muskel normal reagiert, sondern auch, in weleher Breite seine Zuekung normaler- weise zu erwarten ist. Eine Chronaxiebestimmung dauert je nach Ubung 3--5 Minuten.

Dabei zeigt sich, dab die motorischen Reizpunkte bei dieser Methode ganz besonders exakt innegehalten werden miissen. Schon

eine kleine Verschiebung gibt abnorme W'erte, die meist durch die g-robe Diskrepanz zwisehen Rheobase und Chronaxie auffatlen.

Ferner laden sich einerseits Haut und Muskel allm~hlich auI, andererseits bleibt natfirlich im Kondensator bef der Entladung immer eine kleine Elektrizit~ttsmenge, die sich zur n~chsten Ladung addiert. Um diese unvermeidlichen Fehlerquellen nicht unnfitz zu erh6hen, darf man die Chronaxiebestimmung hie mit fallenden Kondensatorgr6Ben vornehmen.

Die KontrolI* des Kondensatorapparates erfolgt nach zwei Rich- tungen. Die mit dem Kondensatorapparat gewonnenen Werte wurden bei einer grol3en Anzahl elektrisch normaler und patho- logischer Individuen mit dem Pendelapparat nachgeprflft. In keinem Tall fielen die Differenzen aus der fiblichen Breite heraus, d. h. ein mit dem einen Apparat normaler Muskel wies nie mit dem anderen pathologische Werte auf und umgekehrt. A1s zweite Kontrolle wurden die mit dem Kondensator direkt ermittelten Werte mittels der Hoorwegschen Formel berechnet und, in Oberein- sfimmung mit der Bourguignonschen Forderung, nirgends Unter- schiede fiber 2o% festgestellt.

Mit seiner Stromst~rke yon 250 V und Kapazit~t Yon 61 Mf., d. h. fiber 240 o eignet sich die Apparatur nicht nut ffir alle vor- kommenden Untersuchungen am Menschen, sondern auch am Kalt- blfiter und -Wirbellosen.

UBER DIE VERWENDUNG DER ORMICETTEN IN DER DERMATOLOGISCHEN PRAXIS.

Von

P. MULZER. Aus der Universit~tsklinik und Poliklinik ifir Haut- und Geschlechtskrankheiten in

Hamburg {Direktor: Prof. Dr. P. MULZER).

Vor einiger Zeit hat die Albert Mendel Akt.-Ges., Chem. Fabrik, Berlin, reich gebeten, das yon ihr herausgegebene Praparat Ormi- cetten, ameisensaure Tonerde mit einem Zusatz yon Alkalisulfat in Tablettenform, an meiner Klinik zu prfifen. Da die Ormicet- pr~.parate vor allem eine adstringierende und mild desinfizierende Wirkung entfalten sollen, so haben wir diese zunachst in fiblicher Starke (2 Tabletten in I 1 Wasser gel6st) in Form yon Umschl~gen und Verb~nden bei entzflndlichen Hautprozessen und als Spfilungen bei gonorrhoischem und nichtgonorrhoischem Ausflug angewendet. Wit muBten hierbei aber die Erfahrung machen, dab das Mittel trotz seiner zun~chst anscheinend recht guteii entzfindungswidrigen und bactericiden Eigenschaften bei 1Angerer Anwendung die er- krankte Haut zuweilen zu sehr austrocknet und dadurch wiederum reizt. Diese austrocknende Wirkung t ra t besonders deutlich in Er- scheinung bei Scheidenspfilungen: die damK l~ngere Zeit behandel- Len Pat ienten klagten manchmaI fiber unangenehme Sensationen in der Scheide; diese trocknete so aus, dab es fast unm6glich wurde, Instrumente, insbesondere ein Speculum, in die Scheide einzuffihren. SchwAchere Konzentrationen ergaben in keiner Hinsicht einen be- friedigenden Erfolg.

Auf meine Anregung hin hat die Fabrik dann eine Revision des Pr~parates hinsichtlich des Acidit~tsgrades vorgenommen. Sie ha t diesen geprfift und die Tabletten so zusammengesetzt, dab die ge- pufferte L6sung auf die Wasserstoffionenkonzentration p~ 3,7 ein- gestellt ist. Durch stAndige Kontrolle beabsichtigt sie Tabletten, die vielleicht etwas saurer reagieren, kfinftig automatisch auszu- schalten und nicht mehr in den Handel zu bringen.

DaB dieses Prfifungsverfahren bei der Herstellung der Ormi- cetten tatsachlich ~uBerst wertvoll ist, zeigten uns nun weitere Ver- suche mit derartig verbesserten Ormicetten.

Wir haben zun~chst nut einschl~gige station~re Falle damit behandelt, bei denen wir die lJberzeugung haben konnten, dab die Applikation in richtiger Weise vorgenommen und ~uBere Sch~dlich- keiten ferngehalten wfirden. Dann haben wir es auch sehr aus- gedehnt in der Poliklinik verwendet, und zwar, wie ich gleich bier erw~hnen m6chte, mit ganz ausgezeichnetem Erfolg. Bei akuten, n~tssenden und nichtnassenden I)ermatitiden und akuten und sub- akuten Ekzemen, bei chronisch, akut exacerbierten Ekzemen t r i t t die entziindungswidrige, kalmierende Wirkung Yon Umsqhl~gen und Verb~tnden mit Ormicettenl6sung (2 Tabletten auf I 1 Wasser) besonders schSn zutage. Sie scheint entschieden den sonst fiblichen Medikationen, wie Umschl~ge und Verb~nde mit Kamillen-Bor- wasser-Resorcinl6sung, essigsaurer Tonerde usw. fiberlegen, wovon uns ad hoc mit diesen Mitteln vorgenommene vergleichende Ver- suche bei ~hnlichen, gleichartigen Fallen immer wieder fiberzeugten. Insbesondere fehlt bei der Behandlung mit Ormicetten die besonders bei der Applikation yon Verb~nden mit essigsaurer Tonerde SO l~kstige macerierende ~Arirkung. Im Vordergrund steht unseres Erachtens ihre milde, aber doch anscheinend recht energische bactericide Wirkung; die Behandlung mit Ormicettenumschl~gen und -verb~nden erscheint uns besonders indiziert bei sekulld~tr