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442 Bericht: Analyse anorganischer Stoffe elektrodensehaltung mit einer Hg/]=[g2SO4/Oleum-Bezugselektrode verwendet. Die Analyse der Reaktionsprodukte erfolgte fiir Gase dureh Fraktionierung, ffir gelSste Substanzen sowohl ehemisch als auch auf spektrophotometrisehem Weg. -- Bei geringer Stromdichte und ~berspannung unter 500 mV entsteht kathodisch nur SO~, w~hrend bei hoher Stromdichte aul~erdem H~, S und S20a gebildet werden. Die gebildete lYlenge SO~ entspricht dem theoretischen Wert (Stromausbeute 100~ w~hrend die Stromausbeute fiir die Wasserstoffentwicklung mit zunehmender S0~- Konzentration raseh abnimmt (bei 96~ H2SO a 100~ Ausbeute). Die tte- Ausbeute h~ngt fiberdies stark yore Elektrodenmaterial und yon der Temperatur ab. SgO3-Bildung steht mit der H2-Entwicklung in Zusammenhang: die Bildungs- geschwindigkeit yon $20 ~ nimmt mit abnehmender Bildmagsgeschwindigkeit yon Hg.,d. h. aueh mit zunehmender Temperatur, zu. Die anodische Sauerstoffentwieklung ]iegt sehon bei 96~ H2SO a unter dem theoretischen Weft und nimmt mit hShe- rer S08-Konzentration weiter ab. Auf Grund der an rotierenden Platinelektroden erhaltenen Stromspanaungskurven wird ein Reduktionsmechanismus angenommen, an dem zwei Elektronen beteilig~ sind. [1] Electrochim. Acta 11, 1641--1649 (1966). HSh. Forschungsinst. d. Chem.-Phurm. Fakult~t d. Nationaluniv. v. La Plata, La Plata (Argentinien). M. M/cm~MAY~ Eine indirekte aeidimetrtsehe Bestimmung yon Sulfat beschreibt M. SziL~-orI [1]. -- Ver/ahren. Zu einer Probel6sung (10--20 ml) mit 95--190 mg Sulfat gibt man einige Tropfen Phenolphthaleini6sung (0,05~ in 70~ und tropfen- weise 0,1 N Natronlauge, bis eine blal~rosa F~rbung erseheint. Nach dem Abfiltrie- ten des Niederschlags und Auswaschen gibt man 25 ml einer heil3en 0,1 M BaCI2- L6sung in die vereinigten Filtrate, mischt, erhitzt 1--2 rain zum Sieden, kfilflt ab, ffigt 50 ml 0,1 M Na2CO3-L6sung hinzu und verdfinnt mit Wasser auf 250 ml. ~qach dem Filtrieren nnd Verwerfen der ersten 50 ml des Filtrats, titriert man in aliquoten 50 ml mit 0,1 N[ Salzs~ure gegen Methylorange als Indicator. Znr Er- mittlung des Verh~Itnisses Natriumcarbonat/Salzs~ure verf~hrt man wie beschrie- ben, aber mit 10--20 ml Wasser anstatt der Probe. Sind keine hydrolysierbaren Kationen vorhanden, kann die Natronlauge-F~llung ausgelassen werden. -- Es wurden Fehler yon -- 1,4 bis -[- 0,70/0 gefunden. [1] Chemist-Analyst 55, 109 (1966). Chem. Inst., Veterinary Univ., Budapest (Ungarn). K.-H. BI~ Zur sehnellen und einfaehen eolorimetrisehen Bestimmung yon Persulfat eignet sich nach E. VrLLV.OAS, Y. POr~a~RA~Z und J. A. SHELLENBERGER [1] die Ent/Srbung yon Alcian-Blau in gepufferter Lfsung. Das Lambert-Beersche Gesetz ist bis 80 ~g Persulfat/5 ml gfiltig. Die maximale optische Dichte yon Alcian-Blau liegt bei 615--620 nm. -- Arbeitsweise. 50 mg Alcian-Blau (qnatern~ires Methyl-p-toluol- sulfonat des Cu-Tetra-4-pyridylphthalocyanins) werden in 160 ml Wasser gelSst und nach Einstellung auf pit 2,5 mit Essig- oder Salzsiiure auf 200 ml verdiirmt. 5e 5 ml Furb- und ProbelSsung mit 10--100 ~g Persulfat werden gemischt, nach 2 Std (Zimmertemperatur) auf 20 ml mit Wasser verdiinnt und bei 615 nm gemessen. Kaliumbromat und -jodat stiSren nicht. Reduzierende Agentien, die gleichzeltig mit Persulfat znr FarblSsung gegeben werden, verhindem die Entf~rbung. [1] Anal. Chim. Acta 29, 145--148 (1963). Dept. Flour and Feed Milling Ind., Kansas State Univ., Manhattan, Kansas (USA). H.G. EULEN~SF]~ Die photometrisehe Bestimmung kleiner Mengen Tetrathionat gelingt naeh T. Ko~ trod I. IwAsxg_t [1] gut naeh Reaktion mit Cyanid in alkalischem Medium, wobei sich stSehiometrisch Thioeyanat bildet, welches mit Eisen(III)-salz umgesetzt

Eine indirekte acidimetrische Bestimmung von Sulfat

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442 Bericht: Analyse anorganischer Stoffe

elektrodensehaltung mit einer Hg/]=[g2SO4/Oleum-Bezugselektrode verwendet. Die Analyse der Reaktionsprodukte erfolgte fiir Gase dureh Fraktionierung, ffir gelSste Substanzen sowohl ehemisch als auch auf spektrophotometrisehem Weg. -- Bei geringer Stromdichte und ~berspannung unter 500 mV entsteht kathodisch nur SO~, w~hrend bei hoher Stromdichte aul~erdem H~, S und S20a gebildet werden. Die gebildete lYlenge SO~ entspricht dem theoretischen Wert (Stromausbeute 100~ w~hrend die Stromausbeute fiir die Wasserstoffentwicklung mit zunehmender S0~- Konzentration raseh abnimmt (bei 96~ H2SO a 100~ Ausbeute). Die tte- Ausbeute h~ngt fiberdies stark yore Elektrodenmaterial und yon der Temperatur ab. SgO3-Bildung steht mit der H2-Entwicklung in Zusammenhang: die Bildungs- geschwindigkeit yon $20 ~ nimmt mit abnehmender Bildmagsgeschwindigkeit yon Hg., d. h. aueh mit zunehmender Temperatur, zu. Die anodische Sauerstoffentwieklung ]iegt sehon bei 96~ H2SO a unter dem theoretischen Weft und nimmt mit hShe- rer S08-Konzentration weiter ab. Auf Grund der an rotierenden Platinelektroden erhaltenen Stromspanaungskurven wird ein Reduktionsmechanismus angenommen, an dem zwei Elektronen beteilig~ sind. [1] Electrochim. Acta 11, 1641--1649 (1966). HSh. Forschungsinst. d. Chem.-Phurm. Fakult~t d. Nationaluniv. v. La Plata, La Plata (Argentinien). M. M/cm~MAY~

Eine indirekte aeidimetrtsehe Bestimmung yon Sulfat beschreibt M. SziL~-orI [1]. -- Ver/ahren. Zu einer Probel6sung (10--20 ml) mit 95--190 mg Sulfat gibt man einige Tropfen Phenolphthaleini6sung (0,05~ in 70~ und tropfen- weise 0,1 N Natronlauge, bis eine blal~rosa F~rbung erseheint. Nach dem Abfiltrie- ten des Niederschlags und Auswaschen gibt man 25 ml einer heil3en 0,1 M BaCI 2- L6sung in die vereinigten Filtrate, mischt, erhitzt 1--2 rain zum Sieden, kfilflt ab, ffigt 50 ml 0,1 M Na2CO3-L6sung hinzu und verdfinnt mit Wasser auf 250 ml. ~qach dem Filtrieren nnd Verwerfen der ersten 50 ml des Filtrats, titriert man in aliquoten 50 ml mit 0,1 N[ Salzs~ure gegen Methylorange als Indicator. Znr Er- mittlung des Verh~Itnisses Natriumcarbonat/Salzs~ure verf~hrt man wie beschrie- ben, aber mit 10--20 ml Wasser anstatt der Probe. Sind keine hydrolysierbaren Kationen vorhanden, kann die Natronlauge-F~llung ausgelassen werden. -- Es wurden Fehler yon -- 1,4 bis -[- 0,70/0 gefunden. [1] Chemist-Analyst 55, 109 (1966). Chem. Inst., Veterinary Univ., Budapest (Ungarn). K.-H. B I ~

Zur sehnellen und einfaehen eolorimetrisehen Bestimmung yon Persulfat eignet sich nach E. VrLLV.OAS, Y. POr~a~RA~Z und J. A. SHELLENBERGER [1] die Ent/Srbung yon Alcian-Blau in gepufferter Lfsung. Das Lambert-Beersche Gesetz ist bis 80 ~g Persulfat/5 ml gfiltig. Die maximale optische Dichte yon Alcian-Blau liegt bei 615--620 nm. -- Arbeitsweise. 50 mg Alcian-Blau (qnatern~ires Methyl-p-toluol- sulfonat des Cu-Tetra-4-pyridylphthalocyanins) werden in 160 ml Wasser gelSst und nach Einstellung auf pit 2,5 mit Essig- oder Salzsiiure auf 200 ml verdiirmt. 5e 5 ml Furb- und ProbelSsung mit 10--100 ~g Persulfat werden gemischt, nach 2 Std (Zimmertemperatur) auf 20 ml mit Wasser verdiinnt und bei 615 nm gemessen. Kaliumbromat und -jodat stiSren nicht. Reduzierende Agentien, die gleichzeltig mit Persulfat znr FarblSsung gegeben werden, verhindem die Entf~rbung. [1] Anal. Chim. Acta 29, 145--148 (1963). Dept. Flour and Feed Milling Ind., Kansas State Univ., Manhattan, Kansas (USA). H.G. EULEN~SF]~

Die photometrisehe Bestimmung kleiner Mengen Tetrathionat gelingt naeh T. Ko~ trod I. IwAsxg_t [1] gut naeh Reaktion mit Cyanid in alkalischem Medium, wobei sich stSehiometrisch Thioeyanat bildet, welches mit Eisen(III)-salz umgesetzt