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BASISWISSEN BIBEL WISSENSWERTES ZUR BIBEL 2 Katholisches Bibelwerk e.V. Deutsche Bibelgesellschaft Eine kurze Einführung in das Buch der Bücher

Eine kurze Einführung in das Buch der Bücher - die-bibel… · gilt für ihren Inhalt und ihre Entstehung ebenso wie für ihre Form. Dieser Rat- ... Die Abschnittsüberschrift gibt

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BASISWISSENBIBEL

WISSENSWERTESZUR BIBEL 2

Katholisches Bibelwerk e.V.Deutsche Bibelgesellschaft

Eine kurze Einführung indas Buch der Bücher

Basiswissen Bibel 11.02.2008 8:20 Uhr Seite 1

Wissenswertes zur Bibel 2

herausgegeben von

Deutsche BibelgesellschaftKatholisches Bibelwerk e.V. StuttgartÖsterreichische BibelgesellschaftÖsterreichisches Katholisches BibelwerkSchweizerische BibelgesellschaftSchweizerisches Katholisches Bibelwerk

ISBN 978-3-438-06614-5© 2008 Deutsche Bibelgesellschaft StuttgartGestaltung und Satz: Schwarz Grafik & Satz, StuttgartAlle Rechte vorbehaltenPrinted in Germany

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Vorwort

Die Bibel ist ein besonderes Buch. Dasgilt für ihren Inhalt und ihre Entstehungebenso wie für ihre Form. Dieser Rat-geber gibt einen Überblick über Ge-schiche und Inhalt der Bibel, außerdeminformiert er über den Aufbau und dieGestaltung heutiger Bibelausgaben. Invielen Bibelausgaben finden sich zahl-reiche Hilfen zum Umgang und zumbesseren Verständnis der Bibel. Auchauf sie will der Ratgeber „BasiswissenBibel“ aufmerksam machen.

Grundlage der Einführungen sind diedrei am weitesten verbreiteten deut-schen Bibelübersetzungen: im evange-lischen Bereich die Lutherbibel 1984,im katholischen Bereich die Einheits-übersetzung der Heiligen Schriftund für beide Bereiche die durchgehendinterkonfessionelle Gute NachrichtBibel 1997. Eine kurze Einführung indiese drei Bibelübersetzungen findetsich auf den Seiten 6–11.

Die grauen Kästen, die sich auf vielen Seiten finden, enthalten Zusammen-fassungen der gegebenen Informationen und sonstige Tipps für die Bibellektüre.

Die Bibel – Gottes WortAWenn man sie zur Hand nimmt, ist die Bibel zunächst ein Buch wie andereBücher. Und doch unterscheidet sie sichvon allen anderen Büchern. Sie hat einelange Entstehungsgeschichte und ihreNiederschrift wurde schon vor langerZeit abgeschlossen. Trotzdem ist sieheute noch das meist übersetzte und am

weitesten verbreitete Buch – ein Buch,das Menschen zu allen Zeiten und inallen Ländern angesprochen hat undheute noch anspricht und auf das sich allechristlichen Kirchen berufen.Wie andere Bücher aus früheren Zeitenauch, berichtet die Bibel davon, wie un-sere Welt entstanden ist und wie es mit

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dieser Welt weiterging. Sodann schildertsie die Geschichte des Volkes Israel. Sieerzählt, wie dieses Volk gelebt und wel-che Ordnungen und Gesetze es befolgthat, und sie gibt Anweisungen und Rat-schläge für das Zusammenleben, die nachdem Verständnis der Verfasser für alleMenschen gültig sind. Sie berichtet vonAuseinandersetzungen, die das Volk Isra-el im Inneren erlebt hat, und davon, dasses immer wieder von andern Völkernüberrannt, in die Verbannung geführtoder unterjocht worden ist.So kommt uns die Bibel zunächst als einGeschichtsbuch aus einer fremden undfür uns unbekannten Welt entgegen. Wassie dann aber von anderen Geschichts-büchern unterscheidet ist, dass sie dieEreignisse der Weltgeschichte und derGeschichte des Volkes Israel in Beziehungzu Gott bringt. Die Verfasser der ver-schiedenen biblischen Bücher legendavon Zeugnis ab, dass für sie hinterallem vordergründig irdischen Gesche-hen Gottes Wille und Gottes Handeln mitseiner Schöpfung steht. Dadurch wollensie andere zum Glauben hinführen odersie im Glauben stärken. Allen Menschensoll bewusst werden, dass sie es im Lebenund im Sterben mit Gott zu tun haben. Erwill die Menschen zu einem Leben in Ge-rechtigkeit und Frieden anleiten, in demsogar die untrennbar mit dem Menschseinverbundene Angst vor dem Tod ihren läh-menden Schrecken verloren hat. Für dieBibel steht alles Leben in der Hand Gottes,der seiner Schöpfung in unendlicher Liebeund Geduld verbunden ist.Die Verfasser der neutestamentlichenSchriften beschreiben dann, wie dieseLiebe Gottes in Jesus Christus für alleMenschen sichtbar geworden ist. In ihmbegegnen wir einem Menschen, der Gottganz ernst nimmt. Mit seinem Sterbennimmt er unseren Ungehorsam undunsere Schuld stellvertretend auf sich.

Und mit der Auferstehung zeigt Gott denMenschen, dass er für sie eine neue Hoff-nung bereithält, die ihrem Leben einenneuen tiefen Sinn gibt. Auch hier geht esalso um Gottes Güte und unendlicheLiebe, die selbst den Tod überwindet.Diese Botschaft, die die Schriften derBibel verkünden, hat viele Menschenzum eigenen Glauben geführt und tut esauch heute noch. In den Worten derBibel lesen und hören sie, dass Gott zuihnen spricht. So wird die Bibel für siezum »Wort Gottes«, das sie tröstet undermutigt und ihrem Leben Halt und Sinngibt. Dass die Bibel »Wort Gottes« ist,lässt sich für den menschlichen Verstandnicht beweisen wie die Richtigkeit mathe-matischer Formeln oder die Gültigkeitvon Naturgesetzen. Aber es geht hierauch um etwas grundlegend anderes: umein Ergriffensein von der das Leben ver-wandelnden Gegenwart Gottes, das wirmit dem Wort »Glauben« beschreiben.Die Propheten im Alten Testament, die inbesonderer Weise die Vollmacht Gotteserfahren haben, stellen wichtigen Wor-ten deshalb ausdrücklich ein »So sprichtder Herr!« voraus. Jesus selbst sagt imJohannes-Evangelium (7,16 -17): »MeineLehre stammt nicht von mir, sondern vondem, der mich gesandt hat. Wer bereitist, den Willen Gottes zu tun, wird erken-nen, ob diese Lehre von Gott stammtoder ob ich in meinem eigenen Namenspreche.« Die besondere Bedeutung der Bibel als »Wort Gottes« hängt also fürdie Leser und Hörer davon ab, ob sie sichauf diese Erfahrung einlassen und ihrHandeln danach ausrichten. Menschen,die sich so von der Bibel verändern lassen,werden für ihr Leben überraschende Ent-deckungen machen. Dieses Buch wirdfür sie zu einem einzigartigen Buch: zumBuch der Bücher, zum Buch des Lebens.

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I. Stellenangaben

Die Bibel ist ein sehr umfangreichesBuch. Gedruckt umfasst der Bibeltextzwischen 1300 und 1600 Seiten. Einewichtige Hilfe zur Orientierung inner-halb der Bibel ist deshalb die Aufteilungin Kapitel und Verse. Die Kapitel-zählung geht auf den englischen Erz-bischof Stephen Langton aus dem 13.Jahrhundert zurück. Die Nummerie-rung der Verse hat der französische

➀ Nummer des Buches, wenn es mehrere Bücher mit gleichem Namen gibt.➁ Name des Buches, der abgekürzt werden kann.

(Ein Verzeichnis der Abkürzungen für die biblischen Bücher findet sich inder Lutherbibel und der Gute Nachricht Bibel nach dem Inhaltsverzeichnisund bei der Einheitsübersetzung im Anhang.)

➂ Nummer, die das Kapitel angibt.➃ Zahlen, die die Verse bezeichnen.

Eine Bibelstellenangabe hat in der Regel die Form:(Buchnummer) Buch Kapitel, Verse.

➁ ➂

➃2. Korinther 5, 17-21

B

Es ist auch möglich, anstatt der zweitenVersziffer »f.« oder »ff.« zu schreiben:1,1f. sind Vers 1 und der folgende Vers 2.Die Angabe 1,1ff. heißt Vers 1 und diefolgenden Verse bis zum Ende der

Sinneinheit. Dasselbe Verfahren ist beiKapiteln möglich. Die Einteilung inKapitel und Verse bietet den Vorteil, dassjedes einzelne Bibelzitat genau angegebenund schnell aufgeschlagen werden kann.

Die Bibel – ein Buch für den Gebrauch

Buchdrucker Robert Etienne im Jahre1551 bei einer griechisch-lateinischenAusgabe des Neuen Testaments einge-führt. Die Bibeln der Lutherzeit kann-ten die Verseinteilung noch nicht. Seitdem 17. Jahrhundert hat sich dieKapitel- und Verseinteilung dann allge-mein durchgesetzt.Stellen im Bibeltext werden dabei folgen-dermaßen angegeben:

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II. Aufbau einer Textseite der Lutherbibel 1984

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Weitere Erläuterungen zu den Beigaben finden sich in der Lutherbibel amBuchanfang vor dem Inhaltsverzeichnis.

➀ die Seitenzählung des Alten und Neuen Testaments sowie derApokryphen (siehe dazu Seite 16) beginnt jeweils mit Seite 1.

➁ Kapitelnummer (siehe dazu Seite 5).➂ Versziffer (siehe dazu Seite 5).➃ Der Kolumnentitel nennt zur schnellen Orientierung den Kurztitel des

Buches und das bzw. die Kapitel, die sich auf der aufgeschlagenen Seitebefinden.

➄ Die Abschnittsüberschrift gibt für jeden kleineren Abschnitt der Bibel, der eine inhaltliche Einheit bildet, eine prägnante Zusammenfassung des Inhalts.

➅ Die Zwischenüberschrift gliedert den Text in größere Sinneinheiten.➆ Vor oder nach Zitaten aus alttestamentlichen Büchern, die in

Anführungszeichen gesetzt sind, stehen die zugehörigen Stellenangaben.➇ Stellenangaben unter der Abschnittsüberschrift verweisen auf

Parallelstellen des Abschnittes. Das bedeutet, dass der ganze Abschnitt an der angegebenen Stelle gleichlautend oder ähnlich überliefert ist.

➈ Sternchen (*) im Bibeltext verweisen auf Anmerkungen, die am Fuß der Seite stehen. Sie bringt Erläuterungen zur Übersetzung und Hinweise auf eine abweichende Verszählung.

➉ Hoch gestellte kleine Buchstaben im Bibeltext stellen die Verbindung zu den Verweisstellen her, die am Fuß der Seite stehen. Sie verweisen auf Stellen, an denen sich inhaltlich, zum Teil auch formal gleichartigeoder verwandte Texte bzw. Worte finden.In halbfetter Schrift sind wichtige Bibelstellen, die so genannten»Kernstellen«, und sinnbetonte Einzelwörter hervorgehoben.

Darüber hinaus bietet die Lutherbibelvor dem Alten Testament unter derÜberschrift »Wo finde ich was?« einekurze Übersicht über die wichtigstenTexte. Im Anhang finden sich Sach-

und Worterklärungen, eine Zeittafel zurGeschichte und zur Überlieferung derBibel, ein Stichwortverzeichnis und ver-schiedenes Kartenmaterial.

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