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1962 4. AnMyse yon biologisehem MateriM 79 miseht vorsiehtig und extrahiert zweimM mit je 6 ml frisch dest. Methylenchlorid. (Das Gefiig muB gut versehlossen sein und vorsiehtig etwa 30 mM gekippt werden. Bei lebhaftem Schfittelrr bildet sich leicht eine Emulsion.) Nach dem Zentrifugieren entnimmt man den Extrakt mit Hilfe einer Spritze, dampft ihn bei 30~ im Vakuum zur Troekne ein and nimmt den Rfickstand in 0,20 ml zweimM destilliertem Athanol auf. Dazu gibt man 1,8 ml 75~ Schwefelsaure, miseht vorsiehtig und giei~t diese LSsung ia eine 4,8 ml-Quarz-Kfivette. Man miflt die Fluoreseenz, hier in einem Aminco-Bowman Spectrofluorimeter mit Xenon-Bogenlampe. Man aktiviert mit Lieht yon 475 nm und migt die Fluorescenz bei 530 nm mit dem Hilger DJG Grfin- filter, und zwar 2 min naeh der Sehwefelsiiurezugabe, naeh 45 rain und dann alle 5 min bis 120 min. Die Kfivetten mfissen vor Licht gesehfitzt werden. Daneben arbeitet man Reage~tienblindproben (1 ml Wasser start Plasma) und zwei Stan- dardproben (athanolisehe LOsung yon 0,20 pg Cortison/ml und 0,04/~g/ml Corti- eosteron) ebenso auf wie die Testproben. Die Fluorescenz des Cortisons hat naeh 45 rain, die des Cortieosterons naeh 85 mia ihr Maximum erreieht und bleibt dann konstant. Von beiden Megwerten zu diesen Zeitea zieht man die Yluorescenz der Standardproben und den Blindwert ab und erreehnet die Werte darm naeh den Formeh~: /~g Corticosteron = H ~ -- H/b" -- b, wobei H" und H die Fluorescenz beider Steroide im Plasma bei 85 bzw. 15 min, b' und b die Yluoreseenz yon 1/~g Corticosteronstandard bei 75 bzw. 45 min ist. #g Cortison = F/I, wobei iv die Fluorescenz des Cortisons naeh 45 rain, ] die Fluoreseenz yon 1/~g Cortisonstandard naeh 45 rain ist. 1 Clin. ehim. Aeta (Amsterdam) 6, 696--707 (1961). Dep. Clin. Chem., Royal Infirmary, Univ., Edinburgh (England). U~svLA BAV~A~W~ t~ber die Bestimmung yon Bilirubin im Serum beriohten J. WIT1VIANS, L, SC~M mid M. J. SC]~VLT~ L Verff. benutzen die yon M. J. SC~VLTv. 2 modifizierte ~ethode yon L. JEND~ASSI~: und ]%. A. CLEGEO~N a und diskutieren ihre Bedeutung einschlieglich des 10 min-~ ffir klinische Bediirfnisse. Im Serum gesunder Personen ist gebmldenes Bilirubin cin'omatographisch nicht nachweisbar. Um die An- oder AbweserLheit yon gebundenem :Bilirubia wM~vscheirdich zu machen, mug ma~l die Gesamtkonzentration und den 10 min-~ vom Bilirubi~ beriicksichtigen, da dieser steigt, wenn die Konzen~ratiorL fallt. In den meisten Fallen ist es m6glich zu entseheiden, ob gebundenes Bilirubm im Serum vorliegt. 1 Clim ehim. Acta (Amsterdam) 6, 7--15 (1961). Med. Dept., MunieipM Hosp., Arnhem (Niederlande). -- 2 Pharmac. Weekblad 84, 97 (1949). -- 3 Biochem. Z. 289, 1 (1936); vgl. diese Z. 110, 382 (1937). E. MffLLv.~, Wiirzburg [Jber die spektrophotometrisehe Bestimmung yon Bilirubin und tt~imoglobin im Serum berichten N. C~m~o~, R. g. tt~.zcny und O. J. Gosv~L Sie ermitteln die K-Werte (Extinktion/mg/100 ml) fiir ]~ilirubin nnd Oxyhgmoglobin im Serum und finden bei 415 nm fiir Bflirubin 0,484, fiir Oxyhamoglobin 0,0784 und bei 460 nm 0,895 bzw. 0,0066. Verff. berechnen nach dea Gleiehungen: mg ,,H/~mo- globin"/lO0 ml = Verdfinnung (13,4 Eaa~ -- 7,2 E~r und nag ]3ilirubin/100 ml = Verdfirmtmg (1,17 Ea~0 -- 0,099 Eaa~). Fiir Bilirubia stimmen die Werte mit dene~ anderer entsprechender und mit ehemischen Methoden iiberein. Bei Hamoglobin ist das vScht der Fall. Die Befunde werden diskutiert. Clin. ehim. Acta (Amsterdam) 6, 1--6 (1961). Bio-Sei. Res. Found., Los Angeles, Calif. (USA). E. Mff~L~.~, Wfirzburg Eine Methode zur Bestimmung yon Azur Aim ttarn beim sondenlosen ,,Diagnex blue"-Test auf MageasMzsaure teilt M. L~YBI~AN 1 mit. Bei diesem TestZ, a zeigen 0,6 mg oder mehr Azur Aim Ham an, dab der Magensaft salzsgurehaltig ist.

Eine Methode zur Bestimmung von Azur A im Harn

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1962 4. AnMyse yon biologisehem MateriM 79

miseht vorsiehtig und extrahiert zweimM mit je 6 ml frisch dest. Methylenchlorid. (Das Gefiig muB gut versehlossen sein und vorsiehtig etwa 30 mM g e k i p p t werden. Bei lebhaftem Schfittelrr bildet sich leicht eine Emulsion.) Nach dem Zentrifugieren entnimmt man den Ext rak t mit Hilfe einer Spritze, dampft ihn bei 30~ im Vakuum zur Troekne ein and nimmt den Rfickstand in 0,20 ml zweimM destilliertem Athanol auf. Dazu gibt man 1,8 ml 75~ Schwefelsaure, miseht vorsiehtig und giei~t diese LSsung ia eine 4,8 ml-Quarz-Kfivette. Man miflt die Fluoreseenz, hier in einem Aminco-Bowman Spectrofluorimeter mit Xenon-Bogenlampe. Man aktiviert mit Lieht yon 475 nm und migt die Fluorescenz bei 530 nm mit dem Hilger D J G Grfin- filter, und zwar 2 min naeh der Sehwefelsiiurezugabe, naeh 45 rain und dann alle 5 min bis 120 min. Die Kfivetten mfissen vor Licht gesehfitzt werden. Daneben arbeitet man Reage~tienblindproben (1 ml Wasser start Plasma) und zwei Stan- dardproben (athanolisehe LOsung yon 0,20 pg Cortison/ml und 0,04/~g/ml Corti- eosteron) ebenso auf wie die Testproben. Die Fluorescenz des Cortisons hat naeh 45 rain, die des Cortieosterons naeh 85 mia ihr Maximum erreieht und bleibt dann konstant. Von beiden Megwerten zu diesen Zeitea zieht man die Yluorescenz der Standardproben und den Blindwert ab und erreehnet die Werte darm naeh den Formeh~: /~g Corticosteron = H ~ - - H / b " - - b, wobei H " und H die Fluorescenz beider Steroide im Plasma bei 85 bzw. 15 min, b ' und b die Yluoreseenz yon 1/~g Corticosteronstandard bei 75 bzw. 45 min ist. #g Cortison = F / I , wobei iv die Fluorescenz des Cortisons naeh 45 rain, ] die Fluoreseenz yon 1/~g Cortisonstandard naeh 45 rain ist.

1 Clin. ehim. Aeta (Amsterdam) 6, 696--707 (1961). Dep. Clin. Chem., Royal Infirmary, Univ., Edinburgh (England). U~svLA BAV~A~W~

t~ber die Bestimmung yon Bilirubin im Serum beriohten J. WIT1VIANS, L, S C ~ M mid M. J. SC]~VLT~ L Verff. benutzen die yon M. J . SC~VLTv. 2 modifizierte ~e thode yon L. JEND~ASSI~: und ]%. A. CLEGEO~N a und diskutieren ihre Bedeutung einschlieglich des 10 min-~ ffir klinische Bediirfnisse. Im Serum gesunder Personen ist gebmldenes Bilirubin cin'omatographisch nicht nachweisbar. Um die An- oder AbweserLheit yon gebundenem :Bilirubia wM~vscheirdich zu machen, mug ma~l die Gesamtkonzentration und den 10 min-~ vom Bilirubi~ beriicksichtigen, da dieser steigt, wenn die Konzen~ratiorL fallt. In den meisten Fallen ist es m6glich zu entseheiden, ob gebundenes Bilirubm im Serum vorliegt.

1 Clim ehim. Acta (Amsterdam) 6, 7--15 (1961). Med. Dept., MunieipM Hosp., Arnhem (Niederlande). -- 2 Pharmac. Weekblad 84, 97 (1949). -- 3 Biochem. Z. 289, 1 (1936); vgl. diese Z. 110, 382 (1937). E. MffLLv.~, Wiirzburg

[Jber die spektrophotometrisehe Bestimmung yon Bilirubin und tt~imoglobin im Serum berichten N. C ~ m ~ o ~ , R. g. tt~.zcny und O. J . Gosv~L Sie ermitteln die K-Werte (Extinktion/mg/100 ml) fiir ]~ilirubin nnd Oxyhgmoglobin im Serum und finden bei 415 nm fiir Bflirubin 0,484, fiir Oxyhamoglobin 0,0784 und bei 460 nm 0,895 bzw. 0,0066. Verff. berechnen nach dea Gleiehungen: mg ,,H/~mo- g l o b i n " / l O 0 ml = Verdfinnung �9 (13,4 Eaa ~ - - 7,2 E~r und nag ]3ilirubin/100 ml = Verdfirmtmg �9 (1,17 Ea~ 0 -- 0,099 Eaa~). Fiir Bilirubia stimmen die Werte mit dene~ anderer entsprechender und mit ehemischen Methoden iiberein. Bei Hamoglobin ist das vScht der Fall. Die Befunde werden diskutiert.

Clin. ehim. Acta (Amsterdam) 6, 1--6 (1961). Bio-Sei. Res. Found., Los Angeles, Calif. (USA). E. Mff~L~.~, Wfirzburg

Eine Methode zur Bestimmung yon Azur A i m t tarn beim sondenlosen ,,Diagnex blue"-Test auf MageasMzsaure teilt M. L~YBI~AN 1 mit. Bei diesem TestZ, a zeigen 0,6 mg oder mehr Azur A i m H a m an, dab der Magensaft salzsgurehaltig ist.

80 Bericht: Spezielle analyt. Meth. 4. Analyse v. biolog, l~aterial Bd. 191 (1962)

Bei weniger als 0,3 mg ist die Probe negativ; Zwisehenwerte siud schwer zu inter- pretieren, und mau muI~ die Probe wiederholen. Der einfache Farbvergleich mit StandardlSsungen ist ungenau, daher benutzt Verf. zur Auswertung einen Farb- komplex, den Azur A mit Pikrinsaure bildet, und der sieh mit Chloroform aus- sehiittein l ~ t . - - Aus]iihrung. 10 ml H a m pipettiert man in ein 25 ml-GlasstSpsel- gef~13, stellt mit 5 n Salzs~ure aufpH 2 eia und erhitzt 10 mm im siedenden Wasser- bad. Einen etwa entstehenden Eiweii]niederschlag beseitigt man dureh Zentri- fugieren. Ist der ~berstand noch triibe, gibt man 2- -3 mg Aluminiumtriehlorid hinzu, erhitzt nochmals 10 rain im koehenden Wasserbad und zentrifugiert. Die abgekiihlte LSsung versetzt man mit 5 ml 0,23~ (Gew./Vol.) Pikrins~urel5sung und 10 ml Chloroform, schiittelt 1 rain yon Hand, l~l~t die Schiehten sich trennen (gegebenenfalls dutch Zentrifugieren), verwirft die Wasserphase, filtriert die Chloro- formsehieht dutch ein 9 era-Filter (Whatman Nr. 1) in eme Kiivette und mil]t die Extinktion bei 625 nm gegen Chloroform. 10 ml einer Azur A-Standardl5sung yon 0,3 rag/100 ml + 5 ml PikrinsaurelSsung + 10 ml Chloroform behandelt man genau so . / )ann ist (E Probe/Estandard) (Haravohmen/10O) �9 0,3 : m g Azur A i m Ham. StSrend wirken nur Gallenfarbstoffe; sind sie vorhanden, muI3 man sie vor Anstellen der Probe mit Chloroform extrahieren.

1 Clin. ehim. Acta (Amsterdam) 6, 582--583 (1961). Chem. Dept., West Middl- esex Hosp., Isleworth (England). -- 2 SEGAL, H. L., and L. L. MILLER: Gastro- enterology 29, 633 (1955). -- 3 BOLT, R. J. , T. G. Ossr~s and H. M. POLL~_~D: Gastroenterology 32, 34 (1957). E. I~i~LLER, Wiirzburg

t iber den ~Nachweis yon Nystatin im menschliehen Serum anf Grnnd fungi- statischer Wirkungen berichten L. Bi~RG~E~ und H. J . ~-IEITE I. Bei Gaben yon 6.106 E Nystatin, das zur Bekampfung yon Candidainfektionen benutzt wird, und yon dem man allgemein annimmt, dab es beim Menschen nicht resorbiert wird, kormten Verff. eine fungistatisehe Wirkung im Serum nachweisen. 3 Std nach Verabreichung obiger Mengen entnommenes Serum beimpften Verff. mit einer Sporensuspension yon Candida albicans nnd bebrfiten 48 Std im Schiittelthermo- staten. Nephelometrisch l~iI~t sich gegen Kontrollans~tze eine signifikante Wachs- tumshemmung nachweisen.

1 Klin. Wschr. 39, 1146-- 1147 (1961). Dermatolog. Klinik, Univ. Marburg/Lahn. E. 1V[iILLER, Wtirzburg

Die Yerwendung yon p-Anisidin-Phosphorsiiure als Farbreagens 1 zum Naeh- weis yon Sialinsiiurekompouenten auf Papierehromatogrammen beschreiben J . C~BuLIS und C. A. ZITTL]~ 2. Man taueht die Chromatogramme ia eine L5sung yon 0,5 g p-Anisidin und 3 ml 85--88~ Phosphorsiiure in 100 ml 80~ Methanol, tupft iibersehiissiges Reagens ab nnd erhitzt 10 rain auf 105--110 ~ C. Sialins~ure und ihre Komponenten bilden langsam (10 rain) r5tlieh-graue Fleeke auf blal3gelbem Hintergrund. Neutrale Zucker erscheinen irmerhalb 1 rain, Aldosen und Aminohexosen bilden braune, Ketosen gelbe und Polyole in 5--10 min weiBe Flecken. Sialidolactose, Sialinsgure aus Riudereolostrum, 6-~-D-Sialyl-N-acetyl- galactoamin, N-Glykosylsialinsgure und Sialinsgure aus Mucin, sowie niehtidentifi- zierte, Sialinsaure-haltige Substanzea aus Hydrolysateu zeigen im Chromato- gramm ebenfalls rot-graue Flecke.

1C~BULIS, J . : Aualyt. Chemistry 27, 1400 (1955); vgl. diese Z. 153, 154 (1956). -- 2 Analyt. Chemistry 88, 1131--1132 (1961). Eastern Reg. l~es. L a b , Philadelphia, Pa. (USA). URSULA BAUMA~