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122 Berieht: Spezielle analytische Methoden kohlenstoff aus und photometriert die mit Na~SO 4 getrocknete organische L6sung unter Verwendung yon Filter S 50 (Puffrich-Photometer). Citratl6sung. Man mischt 100 ml 50%ige Citronens~urelSsung mit 100 ml 2%iger GummiarabicumlSsung und 1220 ml Ammoniakl6sung (0,91), fiillt mit Wasser auf 2000 ml auf und filtriert. Das Verfahren ist brauchbar fiir Aluminiumlegierungen mit 0,005--0,5% Cu und weniger als 1% Si und liefert sehr gute Ergebnisse. R. KnE~E~T Zur Schnellbestlmmung yon Silieium und Mangan in Aluminiumlegierungen hat sich. nach C. tP~ITAG1 im Betriebslaboratorium der yon F. Fvc~s~vB~ 2 besehriebene Aufsehlufi mit dem S/~uregemisch Phosphors/~ure (D 1,7)/Salpeter- s~ure (D 1,4)/Schwefels~ure (D 1,84) (50: 40:10 Vol) bestens bew/~hrt. Bei Legierungen mit viel graphitisehem Sflicium wird Bromzusatz empfohlen. Silicium- gehalte yon 0,5 bis 20% lassen sich schnell und zuverl~ssig bestimmen. In einer gesonderten Einwaage wird das gleiche S~uregemisch zur Manganbestimmung, welche in bekannter Weise nach P~OCWER-S)rITHdurchgefiihrt wird, verwendet. Genaue Analysenvorschriftenwerden im Original mitgeteilt. H. G~scmtG~ Eine Methode zur mikroelektrolytisehen Bestimmung yon Blei als Bleioxyd in Zinn- und Bleilegierungen bei Bleigehalten yon 5--100% neben beliebi- gen Anteflen Zinn, Antimon und Kupfer beschreiben C. C~ER~-V und M. A~I~L*. -- Arbeitsweise. 5--100 mg der Legierung (mit 2--10 mg Blei) werden in einem etwa 10 ml fassenden, mit Glasstopfen bedeekten Gef~l~ mit konz. Salzs~ure versetzt. Fiir Bleigehalte yon 30--100% sind 0,5 ml, ftir Gehalte yon 5--30% Blei 1 ml Si~ure erforderlieh. Nach beendetem Aufseh~umen gibt man vorsiehtig 5--10 Tropfen 30%iges Wasserstoffperoxyd zu and erhitzt im siedenden Wasserbad bis zum vollst~ndigen LSsen der Probe, gegebenenfalls unter nochmaligem Zusatz yon etwas Perhydrol. Die LSsung wird kurze Zeit aufgekoeht, abgekiihlt, der Glasstopfen wird aus einer Pipette mit 0,5 (30--100% Pb) bis 1,5 ml (5--30% Pb) Natriumsulfidl5sung (30g Na2S. 9H20 in 100ml Wasser) abgespiilt. Nach Zugabe yon einem Tropfen 1% iger alkoholischer Phenolphthalein- 15sung wird die Probe unter Umschiitteln bis zur Rotf~rbung mit 30%iger Natron- lauge versetzt. Die Fi~llung wird mit weiterer NatriumsulfidlSsung vervollst~ndigt, wobei je naeh Bleigehalt 0,5 bis 1 ml oder mehr erforderlieh sind. Die L5snng wird im siedenden Wasserbad mit lose aufgesetztem Stopfen etwa 15 rain erhitzt, bis der sehwarze Niedersehlag yon Kupfer- and Bleisulfid sich abgesetzt hat und die iiberstehende LSsung Mar bleibt. Ist noeh braunes Zinnsulfid siehtbar, mug weitere Natriumsulfidl5sung zugegeben werden. Der Niederschlag wird dutch ein Glas- filterst~bchen (Filterdurchmesser 4 ram) abgesaugt and 3-4 real mit 3-4 m] einer Wasehfliissigkeit gewaschen, die in 100 ml je 3 ml 30%ige NatriumsulfidlSsungund 30%ige Natronlauge enth~lt. Grtindliehes Waschen bis zur Entfernung der Chlor- ionen ist erforderHch. Der Niedersehlag wird mit 2 ml friseh ausgekoehter Sal- peters~ure (1:3) in das Fallungsgef~B zuriiekgef'tihrt und im nahezu siedenden Wasserbad bis zur AuflSsung des Niederschlags erhitzt. Die L6sung wird yon geringen Mengen Sehwefel dnrch das l~ilterst~bchen in eine CLAm~-HE~ANCE- Mikroelektrolysenzelle gesaugt und F~llungsgef~B sowie Nutsehe 5 real mit je 1 ml finch ausgekoehter Salpeters~ure (1:10) naehgewaschen (zweckmN~ig unter Ver- wendung einer Vakuumglocke). Nach Zugabe yon 2 ml Salpetersaure (1:1), 1 ml 0,1% iger Kupferm'tratlSsung und 30--50 mg Harnstoff wird auf 80--90~ C erhitzt, ein m~Biger Luftstrom durchgeleitet und bei 1,8--2,0 V elektrolysiert. Naeh 10 rain wird der Rand des Elektrolysengefal~es mit 2 ml doppelt dest. Wassers abgespiilt 1 Chem. Teehn. 8,545--547 (1956). Amt f.Mat.- u.Warenprfg., Karl-Marx-Stadt. 2 Diese Z. 116, 421 (1939). a Anal. china.Aeta (Amsterdam) 15, 207--212 (1956). Inst. Teehnol. Haffa (Israel).

Eine Methode zur mikroelektrolytischen Bestimmung von Blei als Bleioxyd in Zinn- und Bleilegierungen

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Page 1: Eine Methode zur mikroelektrolytischen Bestimmung von Blei als Bleioxyd in Zinn- und Bleilegierungen

122 Berieht: Spezielle analytische Methoden

kohlenstoff aus und photometriert die mit Na~SO 4 getrocknete organische L6sung unter Verwendung yon Filter S 50 (Puffrich-Photometer). Ci t ra t l6sung . Man mischt 100 ml 50%ige Citronens~urelSsung mit 100 ml 2%iger GummiarabicumlSsung und 1220 ml Ammoniakl6sung (0,91), fiillt mit Wasser auf 2000 ml auf und filtriert. Das Verfahren ist brauchbar fiir Aluminiumlegierungen mit 0,005--0,5% Cu und weniger als 1% Si und liefert sehr gute Ergebnisse. R. KnE~E~T

Zur Schnellbestlmmung yon Silieium und Mangan in Aluminiumlegierungen hat sich. nach C. tP~ITAG 1 im Betriebslaboratorium der yon F. Fvc~s~vB~ 2 besehriebene Aufsehlufi mit dem S/~uregemisch Phosphors/~ure (D 1,7)/Salpeter- s~ure (D 1,4)/Schwefels~ure (D 1,84) (50: 40:10 Vol) bestens bew/~hrt. Bei Legierungen mit viel graphitisehem Sflicium wird Bromzusatz empfohlen. Silicium- gehalte yon 0,5 bis 20% lassen sich schnell und zuverl~ssig bestimmen. In einer gesonderten Einwaage wird das gleiche S~uregemisch zur Manganbestimmung, welche in bekannter Weise nach P~OCWER-S)rITH durchgefiihrt wird, verwendet. Genaue Analysenvorschriften werden im Original mitgeteilt. H. G ~ s c m t G ~

Eine Methode zur mikroelektrolytisehen Bestimmung yon Blei als Bleioxyd in Zinn- und Bleilegierungen bei Bleigehalten yon 5--100% neben beliebi- gen Anteflen Zinn, Antimon und Kupfer beschreiben C. C~ER~-V und M. A ~ I ~ L * . - - A r b e i t s w e i s e . 5--100 mg der Legierung (mit 2--10 mg Blei) werden in einem etwa 10 ml fassenden, mit Glasstopfen bedeekten Gef~l~ mit konz. Salzs~ure versetzt. Fiir Bleigehalte yon 30--100% sind 0,5 ml, ftir Gehalte yon 5--30% Blei 1 ml Si~ure erforderlieh. Nach beendetem Aufseh~umen gibt man vorsiehtig 5--10 Tropfen 30%iges Wasserstoffperoxyd zu and erhitzt im siedenden Wasserbad bis zum vollst~ndigen LSsen der Probe, gegebenenfalls unter nochmaligem Zusatz yon etwas Perhydrol. Die LSsung wird kurze Zeit aufgekoeht, abgekiihlt, der Glasstopfen wird aus einer Pipette mit 0,5 (30--100% Pb) bis 1,5 ml (5--30% Pb) Natriumsulfidl5sung (30g Na2S. 9H20 in 100ml Wasser) abgespiilt. Nach Zugabe yon einem Tropfen 1% iger alkoholischer Phenolphthalein- 15sung wird die Probe unter Umschiitteln bis zur Rotf~rbung mit 30%iger Natron- lauge versetzt. Die Fi~llung wird mit weiterer NatriumsulfidlSsung vervollst~ndigt, wobei je naeh Bleigehalt 0,5 bis 1 ml oder mehr erforderlieh sind. Die L5snng wird im siedenden Wasserbad mit lose aufgesetztem Stopfen etwa 15 rain erhitzt, bis der sehwarze Niedersehlag yon Kupfer- and Bleisulfid sich abgesetzt hat und die iiberstehende LSsung Mar bleibt. Ist noeh braunes Zinnsulfid siehtbar, mug weitere Natriumsulfidl5sung zugegeben werden. Der Niederschlag wird dutch ein Glas- filterst~bchen (Filterdurchmesser 4 ram) abgesaugt and 3 - 4 real mit 3 - 4 m] einer Wasehfliissigkeit gewaschen, die in 100 ml je 3 ml 30%ige NatriumsulfidlSsung und 30%ige Natronlauge enth~lt. Grtindliehes Waschen bis zur Entfernung der Chlor- ionen ist erforderHch. Der Niedersehlag wird mit 2 ml friseh ausgekoehter Sal- peters~ure (1:3) in das Fallungsgef~B zuriiekgef'tihrt und im nahezu siedenden Wasserbad bis zur AuflSsung des Niederschlags erhitzt. Die L6sung wird yon geringen Mengen Sehwefel dnrch das l~ilterst~bchen in eine CLAm~-HE~ANCE- Mikroelektrolysenzelle gesaugt und F~llungsgef~B sowie Nutsehe 5 real mit je 1 ml finch ausgekoehter Salpeters~ure (1:10) naehgewaschen (zweckmN~ig unter Ver- wendung einer Vakuumglocke). Nach Zugabe yon 2 ml Salpetersaure (1:1), 1 ml 0,1% iger Kupferm'tratlSsung und 30--50 mg Harnstoff wird auf 80--90 ~ C erhitzt, ein m~Biger Luftstrom durchgeleitet und bei 1,8--2,0 V elektrolysiert. Naeh 10 rain wird der Rand des Elektrolysengefal~es mit 2 ml doppelt dest. Wassers abgespiilt

1 Chem. Teehn. 8,545--547 (1956). Amt f.Mat.- u.Warenprfg., Karl-Marx-Stadt. 2 Diese Z. 116, 421 (1939). a Anal. china. Aeta (Amsterdam) 15, 207--212 (1956). Inst. Teehnol. Haffa (Israel).

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2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 123

mid die Elektrolyse noch 5 rain fortgesetzt. Nach Entfernen des Elektrolyten spfilt man Gef~l~ und Elektroden grfindlich mit 96%igem fl~thanol ab, taucht die Anode in Alkohol, troeknet im Trockenschr~nk 5 rain bei 120 ~ C, kfihlt 5 rain auf einem Nicke]bloek, steHt auf die Waagsehale einer Mikrowa~ge und w~gt in der zehnten Minute. Der PbO2-Niederschlag wh'd in Salpetersgure (1:1) und etwas Perhydrol gel6st, die Elektrode mit doppelt dest. Wasser, dann mit Alkohol abgespfilt, wie vorher getroeknet und gewogen. Der Bleigehalt der Probe erreehnet sich aus der Differenz der beiden Wi~gungen mit Hilfe des theoretisehen Umrechnungsfaktors 0,8662. - - Unter den angegebenen Elektrolysebedingungen ist eine kathodische Abscheidung yon Blei nicht zu beffirchten. Die Dauer fiir eine Bestimmung betrggt 2 - - 2 ~ Std. Beleganalysen mit Bleigehalten yon 5--84% und verschiedenen An- teilen Zinn, Antimon und Kupfer zeigen gute Ergebnisse mit einem maximalen rel. Fehler yon ~_ 0,6%. H. GAI~SCHAO~-~

Zur Bestimmung yon BleisulIat, besonders in Akkumulatorenplatten, kombiniert G. GABRIELSON 1 das Verfahren yon F. P. TI~EAI)WELL 2 mit einer Ionenaustauscher-Methode. Anstatt das bei dem AufsehluB mit Natrinmcarbonat gemal3 der Gleichung PbSO~ -~ ~2C03 = PbCO 3 ~- Na~SO 4 gebfldeie Natrinm- sulfat fiber die Fiillung als Barinmsulfat zu best, immen, wird das Filtrat yore Blei- carbonat mit einem Kationenaustauseher in der H-Form behandelt und die dabei freigemachte Sehwefelsaure mit I~atronlauge titrierb. - - Vorschri/t /i~r reines Bleisulfat. Das Bleisulfat wird mit 200 ml 0,25%iger NatriumearbonatlSsung 1 Std lang gekoeht. Nach dem Erka]ten sattigt man die L6sung mit Kohlendioxyd, fi]triert das Bleicarbonat ab und wascht mit COe-gesattigtem Wasser. Filtrat und Waschwasser werden etwa 20 rain ]aug mit dem Austauseher (Amberlite IR 120-I-I, 0,15--0,3 ram) gekocht. Nach dem Abkiihlen wird die L6sung mit dem Harz in die Saule (Abmessung des Harzbettes: 14 cm hoeh, 1 cm Durchmesser) gegossen. In der Saule befindet sieh bereits eine 2--3 cm hohe Sehicht desselben Austauschers. Man l~I3t die L6sung ab]aufen und wascht mit 50 ml Wasser nach. Nach 20 rain ]angem Kochen des Durchlaufes und Abkiihlen titriert man mit 0,1 n Natronlauge gegen Fhenolphthalein. - - Forschri/t fi~r Akkumulatorplatten. Ein Stfiek yon etwa 6 g wird in gleieher Weise wie zuvor beschrieben behandelt. Die Ubereinstimmung mit dem Barinmsu]fatverfahren ist sehr gut. Der maximale relative Fehler betr~gt ~: 0,4%. R. K L ~ N r

Die Sauerstoffbestimmung in Titanmetall~ welche auf der Umsetzung mit I(ohle und ansehlieBender Analyse der entwiekelten Gase beruht, wird yon D. H. W I L ~ S und J. F. FLEISC~Eg 3 dahin abge~ndert, daft an Stelle des bisher iiblichen Eisen- oder Trockenbades ein Platinbad verwendet wird. Dieses hat den Vorzug, dab mehr Proben untersucht werden kSnnen, ohne dab das Bad lest wird. Der P1atinverhst ist nut gering und f/~llt bei der durch die neue Arbeitsweise gewonnenen Zeit- ersparnis nieht ins Gewicht. - - Arbeitsweise. Nach Beschicken des Ofens (genaue Beschreibung der Apparatnr vgl. R. S. McDoNALI), J. E. F~G~L Jg. und E.W. B ~ I s ~) mit etwa 25 g Platin und den Proben wird der Tiegel 4--6 Std bei 2400 ~ C entgast, bis weniger als 0,1 #1 Gas pro min entweicht. Nach Abkfihlen auf 1400 ~ C gibt man das Platin innerhalb yon 10 rain in Anteilen yon je 4--5 g zu, wobei jedes- mal evakuiert wird. Dann evakuiert man etwa 10 min bei 1850 ~ C, bis die Blind- probe 0,2--0,3 #1 Gas/rain anzeigt. Zur ~Jberpr'fifung des Platinbades ]~Bt man

Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 15, 426--428 (1956). A. B. Tudor, Nol (Schwed.). Kurzes Lehrbuch der ana]yt. Chemie, 11. Aufl., Wien 1935, Band2, S. 400.

a Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 15, 334--336 (1956). General Electric Comp., Schenectady, 1~. u (USA).

Analyt. Chemistry 27, 1632 (1955); vgl. diese Z. 155, 220 (1957).