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Aus dem Landes-Veterinaruntersuchungsamt fur Rheinland-Pfalz Direktor: Oberregierungs- N. -veterinarrat Dr. med. vet. habil. K. Fritzsche Eine Modifikation der BCG- Schutzimpfung bei Kalbern') Von K. FRITZSCHE Mit 3 Abbildungen Einleitung Im Jahre 1948 faate das Internationale Tierseuchenamt in Paris auf seiner 16. Sitzung eine Resolution uber den Stand der Bekampfung der Rin- dertuberkulose, in der die Diagnostik mittels eines geeigneten Tuberkulins und die Anwendung hygienischer Mafinahmen in neun Punkten in den Vor- dergrund gestellt wurden. Punkt 10 der Resolution lautete: ,,Im Kampf um die Ausrottung der Tuberkulose durfen keine auf den bisher bekannten Grundlagen aufgebauten Schutzimpfungsmethoden oder -verfahren zuge- lassen werden." Auf der 18. Sitzung im Jahre 1950 wurde diese Resolution erneut bestatigt. In fruheren Sitzungen (1929 bis 1932) hatte das Internatio- nale Tierseuchenamt die Schutzimpfungen mittels BCG unter amtlicher Kon- trolle empfohlen, um deren Wert objektiv zu ermitteln. Im Jahre 1948 wurde auf der gleichen 16. Sitzung in Paris in einem Gutachten fur die F A 0 fest- gestellt, daf3 die BCG-Impfung sich bisher praktisch nicht bewahrt habe. Trotzdem aber wurde die weitere Forschung auf dem Gebiete der Schutz- impfung gegen Tuberkulose fur erforderlich gehalten, sofern sie sich anderer Grundlagen als der bisherigen bedient. Die Richtigkeit des Weges der Rindertuberkulosebekampfung mittels der Tuberkulin-Diagnostik und der hygienischen Mafinahmen zum Zwecke einer schnellen Tilgung wird wohl heute nirgends bestritten. Oberall dort, wo eine schwache Tuberkuloseverseuchung vorliegt und die Moglichkeit einer tuberkulosefreien Kalberaufzucht raumlich gegeben ist, wird dieser Weg schnell und sicher zum Ziele fuhren. Jedoch in Gegenden mit kleinbauerlichen Betrieben, mit weniger ertragreichen Boden und mit starker Tuberkulose- verseuchung der Rinder ist diese Methode der Tuberkulosetilgung nicht ohne weiteres gangbar, weil eine uber langere Zeit durchzufuhrende, getrennte, tuberkulosefreie Kalberaufzucht raumlich - sowie ein schnelles Abstofien der Reagenten wirtschaftlich - meistens unmoglich sind. Bei solchen Ver- haltnissen ware ohne Zweifel eine geeignete Schutzimpfung der jungen Kal- her ein Weg, um einen wirtschaftlich tragbaren Obergang zur Tuberkulose- tilgung zu schaffen. Deshalb befasse ich mich seit einigen Jahren mit Ver- suchen uber die Immunisierung der Kalber gegen Tuberkulose mittels eines modifizierten BCG-Impfstoffes, uber deren bisheriges Ergebnis ich nachfol- ") Die Untersuchunyen wurdrn rnit Unterstutzung der Deutschen Forschungsgemein- schaft durchgefuhrt. 1 '

Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kälbern

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Page 1: Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kälbern

Aus dem Landes-Veterinaruntersuchungsamt fur Rheinland-Pfalz Direktor: Oberregierungs- N. -veterinarrat Dr. med. vet. habil. K . Fritzsche

Eine Modifikation der BCG- Schutzimpfung bei Kalbern')

Von K. FRITZSCHE

Mit 3 Abbildungen

Einleitung Im Jahre 1948 faate das Internationale Tierseuchenamt in Paris auf

seiner 16. Sitzung eine Resolution uber den Stand der Bekampfung der Rin- dertuberkulose, in der die Diagnostik mittels eines geeigneten Tuberkulins und die Anwendung hygienischer Mafinahmen in neun Punkten in den Vor- dergrund gestellt wurden. Punkt 10 der Resolution lautete: ,,Im Kampf um die Ausrottung der Tuberkulose durfen keine auf den bisher bekannten Grundlagen aufgebauten Schutzimpfungsmethoden oder -verfahren zuge- lassen werden." Auf der 18. Sitzung im Jahre 1950 wurde diese Resolution erneut bestatigt. In fruheren Sitzungen (1929 bis 1932) hatte das Internatio- nale Tierseuchenamt die Schutzimpfungen mittels BCG unter amtlicher Kon- trolle empfohlen, um deren Wert objektiv zu ermitteln. Im Jahre 1948 wurde auf der gleichen 16. Sitzung in Paris in einem Gutachten fur die F A 0 fest- gestellt, daf3 die BCG-Impfung sich bisher praktisch nicht bewahrt habe. Trotzdem aber wurde die weitere Forschung auf dem Gebiete der Schutz- impfung gegen Tuberkulose fur erforderlich gehalten, sofern sie sich anderer Grundlagen als der bisherigen bedient.

Die Richtigkeit des Weges der Rindertuberkulosebekampfung mittels der Tuberkulin-Diagnostik und der hygienischen Mafinahmen zum Zwecke einer schnellen Tilgung wird wohl heute nirgends bestritten. Oberall dort, wo eine schwache Tuberkuloseverseuchung vorliegt und die Moglichkeit einer tuberkulosefreien Kalberaufzucht raumlich gegeben ist, wird dieser Weg schnell und sicher zum Ziele fuhren. Jedoch in Gegenden mit kleinbauerlichen Betrieben, mit weniger ertragreichen Boden und mit starker Tuberkulose- verseuchung der Rinder ist diese Methode der Tuberkulosetilgung nicht ohne weiteres gangbar, weil eine uber langere Zeit durchzufuhrende, getrennte, tuberkulosefreie Kalberaufzucht raumlich - sowie ein schnelles Abstofien der Reagenten wirtschaftlich - meistens unmoglich sind. Bei solchen Ver- haltnissen ware ohne Zweifel eine geeignete Schutzimpfung der jungen Kal- her ein Weg, um einen wirtschaftlich tragbaren Obergang zur Tuberkulose- tilgung zu schaffen. Deshalb befasse ich mich seit einigen Jahren mit Ver- suchen uber die Immunisierung der Kalber gegen Tuberkulose mittels eines modifizierten BCG-Impfstoffes, uber deren bisheriges Ergebnis ich nachfol-

") Die Untersuchunyen wurdrn rnit Unterstutzung der Deutschen Forschungsgemein- schaft durchgefuhrt.

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gend berichten will. Zuvor jedoch mufl ich zur besseren Erlauterung meiner Gedankengange kurz die mir zur Verfugung stehende einschlagige Literatur uber die Schutzimpfung der Rinder gegen Tuberkulose insbesondere mit BCG auswerten.

Literatur

In der H u m a n m e d i z i n hat die BCG-Schutzimpfung der Kinder trotz heftigster Kritik der Gegner dieser Methode und trotz der Impf- katastrophe von Lubeck nicht an Boden verloren, sondern sie ist in stetem Fortschritt begriffen, insbesondere in den nordischen Landern. WALLGREN (29) vertritt diesen Satz im Jahre 1948 in seiner Schrift uber ,,20 Jahre Calmette-Vakzination in Schweden" und begrundet ihn mit der uber mehrere Jahre hinaus erkannten gunstigen Wirkung der BCG bei parenteraler Ein- verleibung im Gegensatz zur enteralen. - Auch die Tuberkulose-Experten- kommission der Welt-Gesundheitsorganisation (OMS) berichtet im Jahre 1950: Das einzige, bis heute bekannte Verfahren zur Erlangung einer spezi- fischen Tuberkuloseresistenz - selbst wenn sie nicht absoluten Charakter hat - ist die BCG-Schutzimpfung.

In der V e t e r i n a r m e d i z i n ist die Literatur uber die Schutz- impfung gegen Rindertuberkulose mittels BCG und anderen kunstlich oder naturlich abgeschwachten und apathogen gewordenen Keimen sehr umfang- reich, und es ist das groiie Verdienst von RAMON (21), einen zusammenfas- senden kritischen Uberblick uber das Problem der Schutzimpfung gegen Rindertuberkulose gegeben zu haben. FLUCKIGER (12) gebuhrt der Dank aller deutschsprachigen Lander fur die Ubersetzung dieser wertvollen Arbeit. Auflerdem hat er sich wiederholt kritisch zu den Problemen durch Wort und Schrift geauaert (13). Sowohl RAMON als auch FLUCKIGER kommen zu einer Ablehnung der BCG-Schutzimpfung beim Rind in ihrer bisherigen Form, weil ihrer Ansicht nach ein praktisch verwertbarer Impfschutz nicht entsteht, und weil insbesondere die schutzgeimpften Tiere langere Zeit positiv auf Tuberkulin reagieren und somit von naturlich infizierten nicht unterscheidbar sind. Zu dem gleichen Standpunkt kommen in der deutschen Fachliteratur MITSCHERLICH (20) und LANG (17). ZUNKER (30) berichtet uber nicht erfolg- reich verlaufene BCG-Schutzimpfungsversuche aus den Jahren um 1929 im fruheren Reichsgesundheitsamt, wobei die Versuchsrinder bis zur Schlachtung nach wirtschaftlicher Nutzung jahrlich nur einmal revakziniert wurden.

Nach dem letzten Kriege is t in Deutschland die BCG-Schutzimpfung wiederholt propagiert worden. HEMMERT-HALSWICK (14) seczt sich mit der BCG-Impfung vom Standpunkt der Allergisierung des schutzgeimpften Or- ganismus auseinander. Nach seiner Ansicht kommt durch die Hyperergisie- rung des Korpers mittels BCG-Kultur eine endogene Superinfektion von dem Impfherd aus nicht zustande, wodurch die Entstehung der fur die Bestande sich so unangenehm auswirkenden chronischen Organtuberkulose wesentlich eingeschrankt wird. Der Autor halt es fur falsch, den Wert oder Unwert der BCG-Schutzimpfung allein nach dem Vorhandensein oder Fehlen von tuber- kulosen Herden zu beurteilen, sondern nach der Art der auftretenden tuber- hulosen Veranderungen. Er halt die BCG-Impfung fur eine wichtige Brucke, um stark verseuchte Bestande in wirtschaftlich tragbarer Form zu sanieren und bemangelt nur das vorubergehende Auftreten einer positiven Tuber- kulinprobe bei schutzgeimpften Tieren. Zu ahnlichen Folgerungen insbeson- dere wegen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten bei einer schnellen Sanierung stark tuberkuloseverseuchter Bestande kommen BELLER (5) und SEELEMANN (26'). Einen Groaversuch zur wirklichen Feststellung des Wertes der BCG-

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Impfung unter amtlicher Kontrolle schlagt ALBRECHT (1 a) vor. Erfolgver- sprechende Schutzimpfungsversuche mit BCG kundigt SEELEMANN (27) an. ASCOLI (3) ist ein steter Propagandist der BCG-Schutzimpfung beim Rind auf Grund seiner zahlreichen Untersuchungen, bei denen es ihm u. a. gelan!, gegenuber den Kontrollen die Zahl der tuberkulos infizierten Tiere um dlc Halfte zu vermindern.

Recht wesentliche Untersuchungen uber die Dauer und den Wert der BCG-Schutzimpfung sowie uber die Beurteilung des Ausfalles der Tuber- kulinprobe bei schutzgeimpften Tieren haben in neuester Zeit ROLLE und seine Mitarbeiter durchgefuhrt. In einer Arbeit uber den ,,unterschiedlichen Ausfall der Tuberkulinprobe bei erwachsenen Rindern und Kalbern nach BCG-Schutzimpfung" setzen sich ROLLE und AIGNER (23) zunachst kurz rnit dem Wesen der Immunitat bei Tuberkulose auseinander und betonen, dai3 Rinder nur dann auf Tuberkulin reagieren, wenn sie lebende Tuberkelbak- terien im Gewebe beherbergen. Die Immunitat bei Tuberkulose fassen sie als eine ,,Infektionsimmunitat" auf, das heifit, sie dauert nur solange, als lebende avirulente Bakterien im Korpergewebe vorhanden sind. Deshalb konne man die Immunitat nur mittels der Tuberkulinreaktion prufen. Mit dem Schwund der Tuberkulinreaktion schwindet auch die Immunitat. Durch Versuche an kleinen Versuchstieren erharteten sie diese Ansicht. ROLLE und AIGNER konn- ten bei ihren Untersuchungen feststellen, dai3 die positive Tuberkulinreaktion nach BCG-Schutzimpfung bei Kalbern 3 bis 6 Monate und bei erwachsenen schutzgeimpften Rindern 2 bis 4 Monate anhalt. Die Schutzimpfung erwachse- ner Rinder halten sie daher fur wenig zweckmai3ig.

Im Gegensatz dazu lehnt RAMON (22) die Tuberkulinprobe als Grad- messer der Resistenz ab. Er vergleicht die Tuberkulinprobe rnit der Mallein- probe, die auch nur anzeigt, dai3 eine Infektion stattgefunden hat, und dai3 eine Allergie eingetreten ist, ohne dai3 eine solche Reaktion etwas mit Im- munitat zu tun habe. Er betont dabei weiter die Unmoglichkeit, naturlich infizierte Tiere von schutzgeimpften Tieren mittels der Tuberkulinprobe zu unterscheiden. AIGNER (1) konnte bei wiederholter BCG-Schutzimpfung bei Rindern eine positive Tuberkulinprobe bis zu 8 Monaten Dauer und bei Kal- bern bis zu 11 Monaten Dauer erreichen. Er sah die Reaktion von Monat zu Monat schwacher werden. SCHMID (25) stellte fest, dai3 bei Kalbern zwei Schutzimpfungen rnit BCG notig sind, um 12 Monate lang eine konstante Tuberkulinempfindlichkeit von mittlerer Starke zu bekommen. Er befur- wortet die wiederholte BCG-Schutzimpfung der negativen Kalber in stark verseuchten Bestanden auf Grund seiner Untersuchungen. Eine Relation zwischen Groi3e des Impfknotens und Starke der Tuberkulinprobe konnte er nicht finden.

Eine Expertenkommission in der Schweiz ( I 1) prufte die Ergebnisse der G r a u b ' s c h e n S c h u t z i m p f u n g s v e r s u c h e mit dem P-Stamm nach und kam zu dem Ergebnis, dai3 der Impfstoff unschadlich sei, einen ge- wissen, aber praktisch nicht ausreichenden Schutz verleihe, und dai3 schutz- geimpfte Tiere von naturlich infizierten sich nicht unterscheiden liei3en.

Einen noch nicht endgiiltig abgeschlossenen Groi3versuch uber den Wert der BCG-Schutzimpfung fuhrte DALLING (9) durch. Er impfte zunachst 47 Kalber i n t r a v e n o s rnit 100 mg BCG und verteilte sie in 4 stark tuberkuloseverseuchte Gehofte. Alle 6 Monate wurde die Schutzimpfung wiederholt. Am Schlui3 dieses Versuches nach 11 Jahren waren von den noch kontrollierbaren Impflingen 25% mit Tuberkulose befallen im Gegensatz

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zu 52% der Kontrollen, die zum Teil sehr ausgebreitete Tuberkulose hatten. Der noch laufende Versuch umfai3t 5000 Tiere. Soweit schon kontrollierbar, stellte er bei 30% der Impflinge Tuberkulose nur in Form von Primarherden fest. Die intravenose Schutzimpfungsmethode ist nicht gefahrlos, es gab 6 O / O O Mortalitat. Eine Schutzwirkung konnte DALLING feststellen, die natur- lich nicht absolut war. Nach dem Kriege fuhrte KAPLAN (15) in Polen BCG- 5chutzimpfungsversuche bei Kalbern und Rindern durch und kommt zu folgenden Schluflfolgerungen:

a) Die wiederholte Einverleibung des Impfstoffes an Kalbern stellt ein wirk- sames Mittel dar, solche bis zum Alter von 2 Jahren zu schutzen. Spater nimmt die Immunitat ab, trotz Erneuerung der Impfung.

I?) Die Einverleibung von BCG an erwachsenen Tieren weist keine Schutz- wirkung auf.

c) Vakzinierte Kalber mussen aus infizierter Umgebung entfernt werden. Dies ganz besonders, wenn sie das Alter von einem Jahr erreicht haben.

d) Tiere mit fortgeschrittener Tuberkulose mussen unverzuglich aus den be- treffenden Herden entfernt und alle auf Tuberkulin positiv reagierenden sobald als moglich durch schutzgeimpfte ersetzt werden.

Modifikationen des BCG-Impfstoffes wurden in neuerer Zeit durch VAN DEINSE und SENECHAL (10) sowie von BOE und GREAVES (7) mit BCG- Kulturen nach Trocknung aus gefrorenem Zustand durchgefuhrt (Lyophili- sation). Sie stellten keinen Unterschied in der Wirksamkeit fest, wohl aber erreichten sie eine gute Konservierung und wiesen auflerdem auf eine gunstige Standardisierungsmoglichkeit hin.

Die angefuhrten Auflerungen in der Literatur zeigen bei der Auswertung, dafl ein gewisser Schutz mit der bisherigen BCG-Impfung beim Rind erreich- bar ist, der nur kurzfristig und damit fur praktische Verhaltnisse nicht ge- eignet ist, weil wiederholte Schutzimpfungen in kurzen Zeitabstanden auch wirtschaftlich untragbar sind. Als hauptsachlichster Nachteil wird nach der BCG-Schutzimpfung das Auftreten einer positiven Tuberkulinreaktion an- gesehen, wodurch schutzgeimpfte von naturlich infizierten Tieren nicht unter- scheidbar waren. Diese beiden Argumente sind ohne Zweifel stichhaltig ge- nug, um die BCG-Schutzimpfung beim Kalb in der bisherigen Form fur die staatlich gelenkte Rindertuberkulosebekampfung abzulehnen.

HAUSMANN, Munchen, gibt in seiner Habilitationsschrift im Jahre 1949 Richtlinien fur die kunftige Herstellung von Totvakzinen gegen Tuberkulose, die das Ziel haben, keine die Tuberkulinprobe storenden Allergene zu ent- halten, wohl aber konzentrierte Immunogene. Durch Verwendung von Alu- miniumhydroxyd sol1 auflerdem eine resorptionsverzogerlde Depotwirkung erzielt werden.

Auf Grund alterer Untersuchungen ist wohl allgemein die Ansicht ver- breitet, dai3 nur mit lebenden Keimen uberhaupt ein brauchbarer Impfschutz bei Tuberkulose zu erzielen ist. Alle Lebendimpfstoffe bewirken nun bei den Impflingen eine positive Tuberkulinreaktion, die meist solange nachweis- bar ist, als noch lebende Keime des Impfstoffes im Organismus vorhanden sind. Das ist wohl auch ein Grund, weshalb die Dauer der Schutzwirkung eines Tb-Impfstoffes gern an der Zeit einer nachweisbaren positiven Tuber- kulinprobe gemessen wird. Diese Ansicht ist aber nicht allgemein. Sicher ist,

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dai3 die positive Tuberkulinprobe nach BCG-Impfung durchschnittlich nach 3 bis 6 Monaten verschwindet und bei Nachimpfung mit BCG erneut positiv wird.

Eigene Untersuchungen

Bei meinen Versuchen verfolgte ich zunachst den Gedanken, die Resorp- tion der parenteral einverleibten BCG-Keime moglichst zu verzogern, um die bisher vermii3te Dauerwirkung des Schutzimpfungsherdes zu erreichen. Bekanntlich zeigen Rinder, die mit MKS-Adsorbatvakzine schutzgeimpft wurden, noch nach einem Jahr einen bis taubeneigroi3en harten Knoten in der Subkutis des Trieles, der nur langsam ganzlich abgebaut wird. Die histolo- gische Struktur dieser A 1 u m i n i u m h y d r o x y d g r a n u l o m e wurde eingehend von COHRS und SCHULTE (8) beschrieben. Ich lief3 nun zunachst nur 0,5 mg feuchte BCG-Kulturen in 1 ccm Al(OH)3 geben, um die Reak- tion zu beobachten. Diese ersten Versuche wurden im September 1948 durch- gefuhrt. Herrn Prof. DEMNITZ von den Behringwerken Marburg/Lahn mochte ich auch an dieser Stelle fur die Herstellung aller verwendeten BCG-Adsor- batvakzinen meinen besten Dank aussprechen. Nachdem keine besonderen R eaktionen eintraten, wurde sowohl die Bakterienmenge als auch die Menge des A1 (OH)3 verstarkt, und eine Al-(OH)3-Dosis von 4 ccm mit den ver- schiedenen Mengen von BCG-Keimen erwies sich als gunstig.

1. Haltbarkeit der BCG-Keime in A1 (OH),

Zunachst sind Untersuchungen durchgefuhrt worden, um festzustellen, wie lange die BCG-Bakterien in dem Adsorbatimpfstoff sich bei Auf- bewahrung im Kuhlschrank lebensfahig erhalten. Zu diesem Zwecke wurden 8 verschiedene Impfstoffportionen im Abstand von 8 Tagen nach der Her- stellung immer wieder auf Petragnani-Nahrboden verimpft und dabei ziem- lich eindeutig festgestellt, dai3 bis zu einem Alter des Impfstoffes von 1% Mo- naten die BCG-Bakterien voll am Leben waren, d. h., dai3 auf Petragnani- Kulturen ein reichliches Keimwachstum festzustellen war. Nach dieser Zeit allerdings sind die Bakterien regelmai3ig nicht mehr so lebensfahig, dai3 sie in einer Petragnani-Kultur noch angehen. Damit ist gezeigt worden, dai3 der BCG-Adsorbatimpfstoff fur seine Verwendung in der Praxis eine genugend lange Haltbarkeit besitzt.

2. Haltbarkeit der BCG-Keime im Impfknoten der Kalber

Die mit BCG-Adsorbatvakzine schutzgeimpften Kalber bekommen be- reits 2 bis 3 Wochen nach der Schutzimpfung, die 3-fingerbreit kranialwarts der Sternumspitze am Triel erfolgt, eine betrachtliche Schwellung, die im all- gemeinen huhnereigrofl, maximal aber auch ganseeigrofl werden kann, und die unabhangig von der einverleibten Bakterienmenge monatelang diesen Um- fang behalten kann. Bei etwa 4% der so vakzinierten Kalber kommt es etwa 4 bis 6 Wochen nach der Schutzimpfung zur Abszedierung des Impfknotens, der dann nach einigen Wochen bis auf eine kleine Narbe verschwindet. Im allgemeinen aber ist der Knoten, wenn er nicht abszediert, nach einem Jahr noch gut taubeneigroa und erst nach 1 M bis 2 Jahren ist er bis zur Narbe abgebaut. Das Auftreten solcher starker Granulome mui3 dem Tierbesitzer naturlich vorher kundgetan werden, da es sonst zu Beschwerden kommen konnte. Wenn aber vorher die Aufklarung erfolgt mit dem Hinweis, dai3 das Auftreten starkerer Granulome im Sinne der Schuttimpfung erwunscht ist,

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liabe ich niemals irgendwelche Beanstandungen seitens der Tierbesitzer ge- habt. Es kommt hinzu, dai3 die Tierbesitzer ja nicht beabsichtigen, solche Tiere zur Zucht zu verkaufen, sondern sie sollen ja die eigene Nachzucht ergeben. Im Sinne der Anachorese nach ASCOLI (4) sol1 ja ein solcher Herd noch eine gunstige Fixationswirkung fur alle in den Organismus eingedrun- genen pathogenen Keime haben, wodurch diese Impfknoten noch eine andere allgemeine giinstige Wirkung entfalten. Ich mui3 auch feststellen, dai3 bisher keines von meinen etwa 300 schutzgeimpften Kalbern einer bakteriellen Kalber- krankheit erlegen ist.

Uber die H a l t b a r k e i t d e r B C G - K e i m e i m I m p f k n o t e n liegen aui3er dem gemai3 Abbildung 2 und 3 geschilderten Fall noch weitere Ergebnisse vor. Bei einem mit BCG-Adsorbatimpfstoff vakzinierten Meer- schweinchen gelang es noch nach einem Jahr in dem Impfknoten saurefeste Keime mikroskopisch nachzuweisen. Das Versuchstier war bei Totung tuber- kulosefrei. Ferner wurde am 20. Oktober 1951 ein am 25. Mai 1951 mit 150- facher menschlicher Dosis geimpftes Kalb wegen Verdauungsstorung not- geschlachtet, das sich bei der Schlachtung als tuberkulosefrei erwies. Der Impfknoten konnte iiberpruft werden, und es gelang hier sowohl rnikro- skopisch als auch noch kulturell im flussigen Sauton-Nahrboden BCG-Bak- terien wieder aus dem Material zu zuchten, ein schoner Beweis, dai3 in dem Depot nach 5 Monaten noch voll lebensfahige BCG-Bakterien vorhanden waren. Aui3erdem wurden probeweise einem Schaf 2 ccm IOOfachen BCG- Impfstoffes am Triel verimpft = 50fache menschliche Dosis. Nach drei Mo- naten wurde der Impfknoten in Huhnereigrofie operativ entfernt. In diesem gelang es dann wieder mikroskopisch noch gering aber deutlich saurefeste schlanke Stabchen nachzuweisen. Eine Kultur ging nicht an.

Ein weiterer Beweis uber die Nachweisbar- keit der BCG-Bakterien im Impftier wurde an einem Rind erbracht, das am 9.6.1950 mit 100- facher Dosis geimpft und am 10. 3 . 1951 geschlach- tet wurde. Dabei gelang auch der Nachweis von saurefesten Stabchen im Impfknoten; eine Kul- tur ging nicht mehr an.

Ein weiteres Ergeb- nis uber die Haltbarkeit der BCG-Bakterien im Impfknoten beim Meer- schweinchen konnte er- bracht werden, indem

das Meerschweinchen Nr. 792 am 14.12.1951 mit 0,5 ccm 25facher menschlicher Dosis ge-

liche Dosis) 1952 wurde das Tier

Abb. l. Kalb rnit enteneigrofiem, 4 Monate altem Impfknoten (25 mg BCG-Masse in 4 ccm A1 (OH)3 = 500fadie mensch- impft wurde- Am 24. 4.

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Abb. 2. Subkutis mit huhnereigroflem, 7 Monate altem Impfknoten eines Kalbes (leicht abprapariert), Wanddicke 12 mm. Impfdosis 12,5 mg Bakterienmasse

in 4 ccm A1 <OH), = 250fache menschliche Dosis

Abb 3. Derselbe Impfknoten gespalten. Im Zentrum entleert sich ein dickflussiger, leicht brockeliger Eiter. Darin waren mikroskopisch zahlreich saurefeste Keime. Kultur: nicht

angegangen. Das Kalb war bei Schlachtung tuberkulosefrei

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getotet. Der mikroskopische Ausstrich aus dem Impfknoten war positiv, desgleichen eine Kultur auf Petragnani.

S o m i t l i e g e n E r g e b n i s s e v o r , d a i 3 d i e B C G - K e i m e b e i m R i n d n o c h n a c h 9 M o n a t e n u n d b e i m M e e r - s c h w e i n c h e n s e l b s t n o c h n a c h e i n e m J a h r a n d e r I m p f - s t e l l e n a c h w e i s b a r s i n d .

Die aus dem Impfknoten herausgezuchteten saurefesten Keime wurden von Herrn Prof. DEMNITZ in Marburg differenziert, und es ergaben sich keine Anhaltspunkte dafur, dai3 es sich um eineii virulenten, bovinen oder humanen Stamm handelte.

Die histologische Untersuchung der Wandung solcher Granulome ergab nicht die Bildung von spezifischem, tuberkulosem Granulationsgewebe. Das histologische Bild unterschied sich nicht von dem der MKS - A1 (0H)s - Granulome.

Die BCG-Adsorbatvakzine scheint als das Ziel einer langeren Depotwir- hung, die im Sinne einer zu unterhaltenden Infektionsimmunitat und auch der Wirtschaftlichkeit der Methode erwunscht ist, zu erreichen. Wie noch ge- zeigt wird, kann das Vorhandenseiii eines fuhlbaren bis kleinkirschgrofien Impfknotens als Zeichen dafur angesprochen werden, dai3 das betreffende Tier noch unter der Wirkung der BCG-Schutzimpfung steht. Fur Saugkalber, die mit BCG- Adsorbatimpfstoff schutzgeimpft werden, dauert diese Zeit etwa 1% bis 2 Jahre.

3. Verhalten der Tuberkulinprobe bei mit BCG-Adsorbatimpfstoff schutzgeimpften Kalbern

Auf dicse Weise schutzgeimpfte Kalber zeigen naturlich eine positive Reaktion auch auf Rindertuberkulin, wobei ich Kutanreaktionen von uber 3 mm Hautdickenzunahme als unterste positive Grenze meine. Alljahrlich tuberkulinisierte ich samtliche der Schutzimpfung unterworfenen Kalber zu- nachst mit Rindertuberkulin, und zwar in den Jahren 1949 und 1950 rnit ungereinigtem und ini Jahre 195 1 mit GT-Rindertuberkulin. Dabei fie1 auf, dai3 der Ausfall der positiven Tuberkulinprobe teilweise sehr unterschiedlich war. Die Mehrzahl der Kalber zeigte eine Hautdickenzunahme von 3 bis 6 mm mit auffallend weicher Konsistenz und keinem oder nur geringem Dolor. Andere wiederum zeigten Zunahmen von 20-30 mm mit derber Kon- sistenz und groi3em Dolor. Solche Unterschiede koniien ohne Zweifel indivi- duel1 bedingt sein. Sie konnten aber auch ein Zeicheii einer postvakzinellen Infektion sein. Zur Kontrolle wurden deshalb in einem sicher tuberkulose- freien Bestand 5 Kalber mit BCG-Adsorbatimpfstoff geimpft und nach 2 MO- riaten und dann spater noch wiederholt die intracutane Tuberkulinprobe durchgefuhrt. Alle Kalber zeigten stets die oben beschriebene ,,schwach-posi- tive" Tuberkulinprobe. Somit erhielt ich eine gewisse Bestatigung meiner An- mhme. Zur Gegenkontrolle liefi ich im Jahre 1950 in einem infizierten Rinderbestand 4 schutzgeimpfte Kalber, die eine ,,stark-positive" und sehr schmerzhafte Tuberkulinreaktion zeigten, schlachten, und alle 4 Kalber zeig- ten einen primaren tuberkulosen Herd im Bereich der Lunge oder des Darmes. Rei der Tuberkulinisierung mit GT-Rindertuberlrulin waren die genannten Unterschiede die gleichen, vielleicht waren sie noch etwas pragnanter. Jeden- falls gestattete der verschiedene Ausfall der positiven Tuberkulinprobe eine gewisse Einteilung der schutzgeimpften Tiere, ob sie noch als tuberkulosefrei oder als postvakzinell infiziert anzusehen waren. Leider kam mir die Arbeit von LATSCH (18) zu spat zur Kenntnis, der mit BCG-schutzgeimpfte Kinder

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mit verschiedenen Verdunnungen des GT-Tuberkulins tuberkulinisierte und zu dem Schlui3 kam, dai3 immunisierte und tuberkulosefrei gebliebene Kinder eine Reizschwelle von 10 T E erreichten ( = BCG-Allergie), und dai3 eine starker als 1 : 1000 G T betragende Tuberkulinempfindlichkeit suspekt ist auf eine Superinfektion mit virulenten Tuberkelbakterien (10 T E = O,I ccm der Lo- sung 1 : IOOO= O,1 mg Tuberkulin). Wenn ich auch diese Methode nicht bei den Kalbern und Jungrindern nachprufte, so geben doch die Resultate von LATSCH allein schon theoretisch eine gewisse Bestatigung meiner Annahme. Trotzdem war ich mir klar, dai3 die Beurteilung der Unterschiede der Tuber- kulinprobe subjektiv ist und allgemein nicht ausreicht, um endgultige Beurtei- lungen der schutzgeimpften Tiere in der Praxis durchzufuhren. In der Humanmedizin haben ferner RUZICZKA (24), TURK (28), ARONSON (2), BLUM (6), KRISTENSON (16), LIND u. HOHN (19) und andere ahnliche Unter- schiede beim Ausfall der Tuberkulinprobe bei BCG-schutzgeimpften Kindern gesehen, insbesondere hinsichtlich einer verschiedenen Hautverfarbung bei der Pflasterprobe. Prof. DEMNITZ, Marburg, machte mich zuerst auf seine Feststellung aufmerk- Sam, dai3 naturlich infizierte Tiere bei gleichzeitiger Tuberkulinisierung rnit Rindertuberkulin G T und einem BCG-Tuberkulin gleicher Wertigkeit unter- schiedliche Resultate in der Hautdickenzunahme zugunsten des GT-Tuber- kulins aufweisen. Die BCG-Tuberkulinreaktion war schwacher. Er empfahl mir, bei meinen Versuchstieren seine Feststellung nachzuprufen, und stellte niir in dankenswerter Weise ein BCG-Tuberkulin zur Verfugung, das eben- falls wie das GT-Rindertuberkulin 5000 T E in O,1 ccm enthielt, aber noch nicht voll gereinigt war. Spater erschien dann eine Arbeit aus der Wiener Universitatsklinik von RUZICZKA uber ,,BCG-Allergie und Infektionsaller- gie" (24). Er arbeitete gleichzeitig mit Alttuberkulin und BCG-Tuberkulin und stellte bei 1500 mit BCG-schutzgeimpften Schulkindern drei Monate danach in 80 bis 90% der Falle unterschiedliche Hautreaktionen zugunsten der BCG-Allergie fest. Er kommt zu dem Schlui3, dai3 dadurch eine differen- tial-diagnostisch wichtige klinische Trennung zwischen einer BCG-Schutzimp- fungsallergie und einer Infektionsallergie bei postvakzinellen Superinfek- tionen moglich ist.

Auf Grund der Anregung von DEMNITZ habe ich nun meinen in den Jah- ren 1949 bis 195 1 mit verschieden dosiertem BCG-Adsorbatimpfstoff schutz- geimpften Kalbern der doppelten Tuberkulinprobe mit Rindertuberkulin G T

T a b e l l e 1 N i c h t s c h u t z g e i m p f t e u n d i n f i z i e r t e T i e r e

Gereinigtes Tuberkulin

Hautdicke in mm

vorher ~ n. 3 Tag.

Tier- Nr.

BCG- Diff erenz Tuberkulin der Hautdicken-

zunahme bei Hautdicke in

mm ger. BCG- Tuber- Tuber-

kulin vorher I n. 3 Tag. kulin

1. 23 543 2. 30409 3. 23 547 4. 255 365 5. 23 546 6 . 225 564 7. 23 545 8. 225 368

5.4 , 13.3 7.9 1 3.9 4,O 5,6 4,9 471 1,6 5.1 3,2 1 ,O

positiv positiv positiv positiv positiv positiv positiv verdachtig

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12 FRITZSCHE

and BCG-Tuberkulin in der Berichtszeit iiberpriift und noch weitere Ver- suche angeschlossen, um iiber diese Methode Aufschlufl zu bekommen. Zu dem Zwecke wurden mit dieser doppelten Tuberkulinprobe zunachst einmal einige ungeimpfte und auf Rindertuberkulin sicher positiv reagierende Tiere der Prufung mit den beiden Tuberkulinen unterzogen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 tusammengestellt.

E r g e b n i s : Die Tabelle zeigt, dai3 bei den 8 Tieren mit Ausnahme eines Tieres ein U n t e r s c h i e d v o n i i b e r 3 b i s f a s t 6 m m b e i d e r H a u t d i c k e n z u n a h m e b e i b e i d e n T u b e r k u l i n e n , mit Aus- nahme bei einem verdachtigen Tier (1,O mm) vorhanden ist. Stets war bei diesen infizierten Tieren die Hautdickenzunahme mit gereinigtem Tuberkulin starker und konsistenter als mit BCG-Tuberkulin. Damit kann ich die Be- funde von DEMNITZ bestatigen.

Zur Gegenkontrolle wurden noch 5 ungeimpfte und als gesund bekannte Tiere der doppelten Tuberkulinprobe unterzogen und dabei ergab sich das folgende Bild (s. Tabelle 2):

T a b e l l t 2 N i c h t s c h u t z g c i m p f t e u n d g e s u n d r T i c r e

Ticr- Nr.

1. 21 251 2. 3451 3. 175413 4. 23 548 5. 123

Gcreinigtes Tuberkulin

Hautdicke in mm

vorher i n. 3 Tag

BCG- Differenz Tuberkulin der Hautdickcn-

Hautdicke in mm

zunahme bci

6,3 6,6 0,l 0,3 4,4 4,6 0,5 0,2

6,2 i:; 1 i:: 5,1 5 3 6,O 6,2 0,2 0,2

5,2

Differenz I

negativ negativ negativ ncgativ negativ

E r g e b n i s : Bei diesen tuberkulosefreien und nicht schutzgeimpften Tieren zeigen beide Tuberkuline praktisch die gleichen Ergebnisse, und da- rnit wird auch demonstriert, dai3 das B C G - T u b e r k u 1 i n k e i n e u n - s p e z i f i s c h e n H a u t s c h w e 11 u n g e n erzeugt.

In meinem Versuchstiermaterial befinden sich nun einige Bestande, in denen in den Jahren 1949/50 Kalber mit BCG schutzgeimpft worden sind, die inzwischen ihre positiven ungeimpften Alttiere entfernt haben, und somit an der Grenze der Anerkennung als tuberkulosefreie Bestande stehen. In diesen Bestanden sind auch die im Jahre 1951 aufgezogenen und nicht mehr schutz- geimpften Kalber gesund geblieben (negative Tuberkulinprobe). In solchen Bestanden hat also keine Streuung stattgefunden, und wir haben es hier rnit Kalbern, die zwar schutzgeimpft aber keinesfalls infiziert sind, zu tun. Solche Kalber zeigten bei der doppelten Tuberkulinisierung folgendes Verhalten (s. Tabelle 3).

E r g e b n i s : Im Gegensatz zur Tabelle 1 haben wir hier, wie zu er- warten, starkere Hautdickenzunahmen, an der mit BCG tuberkulinisierten Hautstelle. Auch die Tuberkulinproben mit gereinigtem Tuberkulin halten sich vollkommen in den im vorigen Jahr bereits festgestellten niedrigen Gren- Len. Die eingeklammerten Zahlen geben ein Nachtuberkulinisierungsergebnis vom 19.9. 1952 mit Rindertuberkulin an. Die Tuberkulinisierung wurde von einem Tierarzt durchgefuhrt, der von der durchgefiihrten Schutzimpfung nichts wui3te. Es zeigt sich hier, dai3 jetzt nach iiber zwei Jahren, wie ein-

Page 11: Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kälbern

Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kalbern 1 3

T a b e l l e 3 S c h u t z g e i m p f t e T i e r e i n T b c - f r e i g e w o r d e n e n B e s t a n d e n " )

Tier- Nr.

1. 2135

2. 2239

3. 2240

4. 2457

5. 2242

6. 2243

7. 40492

8. 47881

9. 188 627

10. 44496

11.788 601

12. 2434

13. 2433

14. 7 764

15. 22221

16. 7762

Gereinigtes Tuberkulin

Hautdicke in mm

BCG- Tu berkulin

Hautdicke in mm

orheri n. 3 Tag

l l , o

10,s

12,l

9,7

14,l

11,9

9,5

9 3

11,9

13,3

l l ,o

10,l

722

11,3

13,9

539 -

~~

Diff erenz der Hautdicken-

zunahme bei BCG- Tuber- kulin

2,4

490

4,9

2,7

792

4,6

3,5

234

3,3

5,4

497

3,9

03

5 3

7,5

1 J

lifferenz in mm

zwischen beiden Tuber- k u 1 in e n

- Schutz- impf- termin

25. 12. 1949 9. 6. 1950 9. 6. 1950

28. 12. 1949 9. 6 . 1950 9. 6. 1950

17.1. 1950

17. 1. 1950

17. 1. 1950 9. 6. 1950 9. 6. 1950

28. 12. 1049

28. 12. 1949

28. 12. 1949 9. 6. 1950 9. 6. 1950 -

Schutz- impf-

&is :w)

50 fa&

1OOfach

100fach

50 fa&

100 fa&

loofa&

50 fa&

5 0 f a h

50 fa&

l o o f a h

loofa&

50fach

50 fa&

50 fa&

100fach

100fach

')) Tuberkulinisierungsdaturn 8. 1. 1952 *:F) Bezogen auf menschliche Grunddosis der BCG-Schutzirnpfung

gangs erwahnt, das Ergebnis der Tuberkulinprobe negativ wird. Die letzten 5 Tiere wurden gleichfalls am 19. 9. 1952 nochmals mit gereinigtem Tuber- kulin nachtuberkulinisiert. Die Tiere reagierten vollig negativ. Die Impf- knoten am Triel waren verschwunden.

Diese drei Tabellen zeigen, dai3 die durch gereinigtes Rindertuberkulin und durch BCG-Tuberkulin verursachten, in der Haut mei3baren A 11 e r - g i e n n i c h t g l e i c h , s o n d e r n v e r s c h i e d e n sind, ahnlich den Tuberkulinisierungsergebnissen, bei gleichzeitiger Verwendung von Rinder- und Geflugeltuberkulin. E s s c h e i n t a l s o d a m i t m o g l i c h z u s e i n , d a i 3 m i t t e l s d i e s e r d o p p e l t e n T u b e r k u l i n p r o b e s c h u t z - g e i m p f t e u n d n i c h t i n f i z i e r t e T i e r e v o n s c h u t z g e i m p f - t e n u n d n a c h i n f i z i e r t e n T i e r e n u n t e r s c h i e d e n w e r d e n k o n n e n. Schutzgeimpfte Tiere, bei denen eine nachtragliche Infektion

Page 12: Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kälbern

14 FRITZSCHE

BCG- Tubcrkulin

Hautdicke in mm

orher n. 3 Tag.

anzunehmen ist, zcigen genau im umgekehrten Verhaltnis wie Tabelle 3 , eine urn mehrere mm starkere Reaktion auf gereinigtes Rindertuberkulin als auf BCG-Tuberkulin (s. Tabelle 4).

T a b e l l e 4 M i t B C G s c h u t z g e i m p f t e , a b e r j e t z t a l s i n f i z i e r t

a n z u s c h e n d e T i e r e

Differenz derHautdicken-

zunahme bei

ger. BCG- Tuber- Tuber- kulin kulin

Tier- Nr.

8,2 13,9

6,4 11,3

7,2 13,l

8,5 9,6

6,5 11,2

1. 7 742

2. 2227

3. 7794

4 .45 871

5. 7796

6. 2236

7. 2248

8. 7792

9. 2233

10. 7773

7,6 ~ 5,7

6,5 4,9

8,6 ~ 5,9

3,3 1,l

6, l 427

T u b c r k u l i n i s i e r u n g s d a t u m : 8. 1. 1952

7,3 12,l

7,4 12,s

6,6 11,3

~ ____

Gereinigtes Tu berkulin

Hautdicke in mm

iorher n. 3Tag.

7,2 4,s

7,7 ~ 5,4

7,3 1 4,7

I

8,3 15,9

6,O 12,5

7,O 15,6

8,9 12,2

7,l 13,2

9,l 19,2

7,X 15,X

7,3 14,5

7,5 15,2

7,2 ~ 14,5

~~

Differenz in mm

zwischen beiden Tuber- kulinen

Schutz- impf-

termin

28. 12. 1949 9. 6. 1950

28. 12. 1949

28. 12. 1949

28. 12. 1949 9. 6. 1950 9. 6. 1950

28. 12. 1949 9. 6. 1950 9. 6. 1950

Schutz- impf- dosis

50fach

100 fach

50fach

50fach

50 fach

100 fach

100 fa&

50fach

100fach

100fach

Die Tabellen vermogen insgesamt doch wohl zu zeigen, dal3 zwischen den beiden Tuberkulinen ahnliche Unterschiede bestehen wie zwischen Rin- dertuberkulin und Gefliigeltuberkulin. D a m i t i s t e i n g a n z w e s e n t - l i c h e r E i n w a n d , d e r b i s h e r g e g e n d i e V o r n a h m e v o n B C G - S c h u t z i m p f u n g e n b e i K a l b e r n g e t r o f f e n w u r d e , z u e n t k r a f t e n .

V e r g l e i c h e n d e U b e r s i c h t i i b e r d i e E i n t e i l u n g d e r B C G - v a k z i n i e r t e n K a l b e r a u f G r u n d d e r e i n f a c h e n T u b e r k u l i n p r o b e i m J a h r e 1951 u n d d e r d o p p e l t e n T u - b e r k u l i n p r o b e ( R i n d e r t u b e r k u l i n G T u n d u n g e r e i n i g - t e m B C G - T u b e r k u l i n ) i m J a h r e 1952 u n d d e r d o p p e l t e n T u b e r k u l i n p r o b e m i t R i n d e r t u b e r k u l i n G T u n d B C G - T u b e r k u l i n G T i m J a h r e 1953?)

In den Jahren 1950151 hatte ich die schutzgeimpften Tiere auf Grund der Tuberkulinprobe mit Rindertuberkulin in nicht infizierte, fraglich infi- zierte und infizierte Tiere erstmalig unterteilt. Im Jahre 1952 wurden die- selben Tiere, soweit sie noch vorhanden waren, mit Rindertuberkulin G T

+) Herrn Dr STEPHAN von den Farbwerken Hoechst gebiihrt auch an dieser Stelle besonderer Dank fur die Iierstellung des gereinigten BCG-Tuberkulins.

Page 13: Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kälbern

Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kalbern 15

und BCG-Tuberkulin gleichzeitig an verschiedenen Hautstellen tuberkulini- siert und im Jahre 1953 konnte wiederum bei denselben Tieren Rindertuber- kulin G T und BCG-Tuberkulin G T zur Anwendung gelangen. Als aus- geschieden werden solche Tiere bezeichnet, die infolge vorzeitigen Verkaufes ohne Benachrichtigung oder Verlustes der Kennzeichnung der weiteren Kon- trolle entgingen. 1. K r e i s A. m i t k l e i n b a u e r l i c h e n R i n d e r b e s t a n d e n

Von 101 mit 5 0 f a c h e r m e n s c h l i c h e r D o s i s = 2,5 m g in den Jahren 1949/50 schutzgeimpften Kalbern ergab sich auf Grund der 3 ver- schiedenen Tuberkulinisierungen folgendes Bild:

~ ~ ~~~~

63 Tiere 4 1 43 l) 6 Tiere ---t 4

nicht infizie; : I s;:;; 1 fraglich infiziert infiziert . 13 Tiere 15 Tiere -+ , l o 3 )

(1 7 sind ausgeschieden)

~~~

~ 1953 I S u m m a r i s c h e Einteilung 1953 1 1951 ~ 1952

44 11 17

(10 geschlachtet 2 ausgeschieden)

infiziert . . . . . .

~ 1953 I S u m m a r i s c h e Einteilung 1953 j 1951 ~ 1952

3 Tiere 5 Tiere

(1 x geschlachtet, 4 Tiere --+ ~ 3 3 )

~ (9 sind ausgeschieden) 3 x ausgeschieden)

15 Tiere I

, nicht infiziert . . . . 1 53 Tiere 44 Tiere -s ' 30') fraglich infiziert . . . 9 Tiere 5 Tiere --f 0 infiziert . . . . . . 15 Tiere 8 Tiere --f 7 3,

(20 sind ausgeschieden)

1952 ~ 1953 I S u m m a r i s c h e Einteilung 1953 ~ 1951 ~

I 33 Tiere

5 Tiere 13 Tiere

(2 x geschlachtet, 4 x ausgeschieden)

Page 14: Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kälbern

16 FRITZSCHE

4. K r e i s O . W . : 1 g r o i 3 e r B e s t a n d m i t s t a r k e r T u b e r k u - l o s e v e r s e u c h u n g d e r a l t e n K u h e

Von 13 rnit 1 O O f a c h e r m e n s c h l i c h e r D o s i s im Jahre 1950 schutzgeimpften Kalbern ergab sich auf Grund der 3 verschiedenen Tuber- kulinisierungen folgendes Bild:

' 1951 1952 1953 I

nicht infiziert . . . . . . . . . 1 8 Tiere 10 Tiere 1 9 Tiere fraglieh infiziert . . . . . . . . 3 Tiere 2 Tiere 2 Tiere infiziert . . . . . . . . . . . 1 2 Tiere , 1 Tier 2 Tiere

Erwahnenswert ist, dai3 ein nicht schutzgeimpftes Kontrollkalb dieser Gruppe sich noch als tragendes Rind im Marz 1953 als eutertuberkulos er- wies. Bei der Schlachtung wurde generalisierte Tuberkulose ermittelt.

Diese s u m m a r i s c h e 0 b e r s i c h t zeigt zunachst, dai3 die im Jahre 195 1 auf Grund der einfachen Tuberkulinprobe mit Rindertuberkulin durchgefuhrte Einteilung der Ende 1948 bis 1950 schutzgeimpften Kalber nicht betrachtlich von der nachstjahrigen Einteilung mittels der doppelten Tuberkulinprobe abweicht, obwohl letztere wesentlich objektiver ist. Die prozentuale jahrliche Zunahme der trotz Schutzimpfung als infiziert anzu- sehenden Tiere beruht nicht zuletzt auch auf dem schwindenden bzw. ge- schwundenen Impfschutz nach einer Zeit von weit mehr als zwei Jahren nach der Durchfuhrung einer einmaligen Schutzimpfung mit niedriger Dosierung, wie ich spater noch zeigen werde.

An Hand der Schlachtbefunde werde ich noch spater demonstrieren, welche Treffsicherheit der doppelten Tuberkulinprobe bei mit BCG-Adsorbatimpf- stoff schutzgeimpften Kalbern zukommt.

4. Untersuchungen iiber die Wirksamkeit des BCG-Adsorbatimpfstoffes

a ) b e i K a l b e r n

Schutzimpfungen bei Kalbern mit BCG-Adsorbatimpfstoff in 50- und IOOfacher menschlicher Dosis wurden zunachst nur in den Jahren 1949 und 1950 durchgefuhrt. Im Jahre 1951 wurden im Kreis Altenhirchen keine Schutzimpfungen durchgefuhrt, um In den schutzgeimpften Bestanden die Wirksamkeit der Schutzimpfungen uberprufen zu konnen. So sind in zahl- reichen Bestanden im Jahre 1951 nicht der Schutziinpfung unterzogene Kal- ber nachgewachsen, die ich im Januar 1952 mit der einfachen Tuberkulin- probe nachprufte, um festzustellen, inwieweit sie infiziert sind. Die Wirk- samkeit der Impfung kann naturlich nur in solchen Bestanden gepruft wer- den, in denen die Kontrolltiere aus dem Jahre 1951 sich bei der Tuberkuli- nisierung im Jahre 1952 als infiziert erwiesen. In meinem Versuchsmaterial sind 47 Bestande rnit Kontrolltieren vorhanden, also Tiere, die nicht der Schutzimpfung unterzogen wurden. Davon erwiesen sich in 27 Bestanden solche Kontrolltiere einzeln oder alle als infiziert ( = 57% der Bestande mit Kontrolltieren). Bei einem Vergleich der Kontrolltiere mit den schutzgeimpf- ten Tieren ergab sich auf Grund der Auswertung der doppelten Tuberkulin- proben mit Rindertuberkulin G T und BCG-Tuberkulin bei den schutz- geimpften Kalbern und der einfachen Tuberkulinprobe bei den nicht schutz- geimpften Kontrolltieren rnit Rindertuberkulin G T folgendes Bild:

Page 15: Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kälbern

Eine Modifikation der BCG-Schutzirnpfung bei Kalbern 17

1. Vollstandiger

2. Nicht auswert- barer Irnpfschutz

3. Unvollstindiger Impfschutz

Irnpfschutz

Zahl und Tb-Reaktion der Zahl und Tb-Reaktion bei den BCG-schutzgeimpften Tiere nicht schutzgeimpften Kontroll-

in den Gruppen tieren in den Gruppen 1-3 1-3

Reaktion irn Sinne Kontroll- Reaktion

positiv negativ posidv negativ Be- Impf- einer Infektion

stande tiere tiere

17 43 - 43 43 21 22

15 36 - 36 30 - 30

10 34 18 16 40 23 17

= 48 '10

= 52 010 = 57 010

Page 16: Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kälbern

18 FRITZSCHE

b) b e i M e e r s c h w e i n c h e n

Ein Tastversuch iiber die Wirksamkeit des Impfstoffes wurde mit zwei schutzgeimpften Meerschweinchen und zwei Kontrolltieren durchgefuhrt, in- dem den Tieren 3 ccm stark positive Milch einer eutertuberkulosen Kuh rnit der Pipette eingegeben wurde. Die Versuchsanordnung im einzelnen war folgende : 1. Meerschweinchen Nr. 182 wurde am 13. 7. 1949 mit 1,8 ccm BCG-Impf-

stoff = 35fache menschliche Dosis schutzgeimpft. Am 21. 6 . 1950 war kein Impfknoten mehr zu spiiren (abszediert am 10. 3. 1950). Die Tuber- kulinprobe verlief aber positiv. Am 22. 9. 1950 bekam das Meerschwein- chen 3 ccm infizierte Milch peroral.

2. Meerschweinchen Nr. 599 wurde am 11. 6 . 1950 mit 3Ofacher mensch- licher Dosis geimpft und hatte am 22. 9. 1950 noch einen bohnengroflen Impfknoten. Die Tuberkulinprobe verlief positiv. Am gleichen Tage wurde es ebenfalls mit 3 ccm derselben Milch peroral infiziert.

3. Die Kontroll-Meerschweinchen Nr. 578 und 579 sind nicht schutzgeimpfte Kontrollen, reagierten am 22. 9. 1950 negativ auf Tuberkulin und wur- den ebenfalls mit je 3 ccm obiger Milch peroral infiziert.

Die schutzgeimpften und infizierten Meerschweinchen sowie die infizier- ten Kontrolltiere wurden getrennt in je einer Bucht wahrend der nachsten Mochen gehalten. Eine am 28. 10. 1950 durchgefuhrte Tuberkulinprobe ver- lief bei dem Kontroll-Meerschweinchen Nr. 578 schwach positiv und bei allen anderen Meerschweinchen stark positiv.

Am 2. 11. 1950 verendete das Kontroll-Meerschweichen Nr. 578 plotz- lich. Die Sektion ergab generalisierte Tuberkulose in allen Bauchorganen. Am 27. 11. 1950 wurden daraufhin die restlichen drei Tiere getotet. Das Kon- troll-Meerschweinchen Nr. 579 zeigte ebenfalls generalisierte Tuberkulose in Leber, Milz, Darmlymphknoten und Niere. Beide schutzgeimpften Meer- schweinchen zeigten interessanterweise makroskopisch keinerlei tuberkulose Veranderungen - es war lediglich eine markige Schwellung der Darmlymph- knoten nachzuweisen -. Mikroskopisch gelang in den Darmlymphknoten der Nachweis von Tuberkelbakterien nicht, lediglich einige zellige produktive tuberkulose Herde waren histologisch feststellbar, keine Verkasung.

Der M e e r s c h w e i n c h e n v e r s u c h zeigte eine g u t e S c h u t z w i r k u n g d e s B C G - I m p f s t o f f e s n a c h e i n e m p e r o r a 1 e n I n f e k t i o n s v e r s u c h mit mikroskopisch positiver Milch einer eutertuberkulosen Kuh. Weitere Meerschweinchenversuche werden an- gesetzt.

5. Versuche rnit hoheren Dosierungen des BCG-Adsorbatimpfstoffes hinsichtlich der Bakterienmenge in 4 ccrn Al(OH),

Im Jahre 1951 wurde die Bakteriendosis im Impfstoff zunachst bei 9 K a l b e r n auf die 1 5 O f a c h e m e n s c h l i c h e D o s i s = 7,5 m g erhoht. Diese Kalber erwiesen sich bei der letzten Tuberkulinisierung im De- zember 1952 samtlich als nicht infiziert. Ein Kontrollkalb der gleichen Gruppe reagierte positiv. Der Impfschutz ist also gut.

Im Jahre 1952wurdenim J a n u a r n o c h 9 K a l b e r m i t 2 0 0 f a c h e r m e n s c h 1 i c h e r D o s i s = 1 m g Bakterienmasse schutzgeimpft. Bei der letzten Tuberkulinisierung ini Dezember 1952 mit GT- und BCG-Tuber- kulin erwiesen sich alle als nicht infiziert. Von 2 ungeimpften Kontrollkal- bern reagierte eines verdachtig. Der Impfschutz ist also gut.

E r g e b n i s :

Page 17: Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kälbern

Hautdidrenzunahme Hautdickenzunahme

G T G T Nummer des Kalbes mit Rindertuberkulin mit BCG-Tuberkulin

957152 14,4 mm 7,7 mm 670152 6,9 mm 12,4 mm 584152 11,4 mm 8,l mm 990152 9,l mm 5,O mm

Die Tuberkulinproben haben also anscheinend die obige Vermutung be- statigt. Diese Kalber werden weiter beobachtet.

Seit Beginn des Jahres 1953 wurde nun eine weitere Steigerung der Bakterienmenge auf die 5 0 0 f a c h e m e n s c h l i c h e D o s i s = 2 5 m g bei weiteren Schutzimpfungsversuchen durchgefuhrt. Bislang wurden 34 Kal- ber in den Versuch genommen. Diagnostische Tuberkulinisierungen n a c h der Schutzimpfung wurden noch nicht durchgefuhrt. Alle Kalber haben die Schutzimpfung ohne jede Beanstandung seitens der Tierbesitzer vertragen.

2'

Ergebnis

+ + ? + -

Page 18: Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kälbern

Die Depotimpfknoten sind nicht groi3er als bei fruheren geringeren Do- sierungen.

6. Revakzination bei Jungrindern (Firsen)

ROLLE und KAPLAN folgerten aus ihren Untersuchungen uber die Schutz- impfung von Rindern mit nicht adsorbiertem BCG-Impfstoff, dai3 eine Schutzimpfung nicht geeignet sei, weil die BCG-Keime zu schnell vom Orga- nismus resorbiert wurden und somit keine praktisch verwertbare Schutzdauer erzielt werden konne. Inwieweit diese Erfahrung nun auch fur den Adsorbat- impfstoff zutrifft, mu8 erst nachgepruft werden. Meine bisherigen Unter- suchungen zeigten, dai3 eine durch BCG-Adsorbat gesetzte ,,Infektionsimmu- nitat" mittels der Tuberkulinproben 1% bis 2 Jahre testbar ist. Es ware nun sehr giinstig, wenn diese Immunitat sich um die gleiche Zeitspanne durch Revakzination verlangern liege. Entsprechende Versuche laufen. 9 Rinder sind erst im SeptemberiOktober 1952 revakziniert worden. Diese Tiere zeig- ten naturlich bei der Tuberkulinisierung im Dezember 1952 noch eine Re- aktion zu Gunsten der BCG-Impfung. Erneute Tuberkulinisierung hat seit- dem noch nicht stattgefunden. Drei Rinder dagegen, die bereits im April 1952 revakziniert wurden, zeigten nach 8 Monaten folgende Tuberkulinreaktionen:

Rind Nr.

I I I Tuberkulin- I I Tuberkulin- I. Smutzimpfung reaktionen 2. Schutzimpfung reaktionen

XI1152 am Rinder- I BCG- Rinder- BCG-

T u b . G T ~ Tub. tub.GT 1 Tub.

1/52 am

geboren

I , 985 V/50 VI/50 (100fach) 5,7 mm 7,7 mm IV/52 (250fach) 7,3 mm 1 11,5mm

X i 4 9 ( 50fach) 7,O mm 7,6 mm IV/52 (250fach) 7,l mm z:i I %:; I IV/49 ( 50fach) I 3,7 mm 1 7,l m m ( IV/52 (250fah) I ::: zE 1 10, lmm -

Ermutigend sind diese Resultate schon, die erneuten Tuberkulinisierun- gen Ende 1953 werden ein klareres Bild bei einer groi3eren Tierzahl ergeben.

7. Sicher kontrollierte Schlachtbefunde bei schutzgeimpften Tieren

Ohne Zweifel geben die Schlachtbefunde den klarsten Oberblick iiber den Wert meiner Schutzimpfungsmethode. Da alle Impflinge in stark ver- seuchten Bestanden gestanden haben, ist niemals zu erwarten, dag sie etwa alle einen absoluten Schutz aufweisen. Ein solcher kann bei der Tuberkulose sicherlich mit keinem Impfstoff erreicht werden, zumal wenn die betreffen- den Tiere einer starken Infektionsrnoglichkeit laufend ausgesetzt sind. Wenn es aber auf Grund der durch die modifizierte BCG-Schutzimpfung gesetzten kunstlichen Infektionsimmunitat bei postvakzinellen Infektionen nur zur Bildung des ,,primaren Herdes" kommt und wesentliche Ausscheider damit nicht mehr entstehen, so wie es auch HEMMERT-HALSWICK (14) annimmt, dann wurde die Moglichkeit geschaffen, durch systematische Schutzimpfungen der Kalber stark mit Tuberkulose verseuchte Rinderbestande iiber die eigene Nachzucht auch ohne dauernde Trennung allmahlich in schwach verseuchte und schliei3lich in tuberkulosefreie im Laufe einiger Jahre iiberzufuhren. Mit 8 Bestanden ist mir das bis jetzt bereits gelungen. Bedacht mug allerdings werden, dai3 ein wirksamer Impfschutz mit meiner Methode etwa 2 Jahre lang zu erwarten ist. Vie1 wird zum Enderfolg davon abhangen, ob es ge- lingen wird, mit dem Adsorbatimpfstoff die kiinstliche Infektionsimmunitat durch eine zweite Schutzimpfung nach 1% bis 2 Jahren wenigstens auf ein weiteres Jahr zu verlangern. Zur klaren Obersicht fuge ich zunachst eine

Page 19: Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kälbern

Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kalbern 21

U b e r s i c h t s t a b e l l e i i b e r 44 s c h u t z g e i m p f t e u n d i n z w i s c h e n g e s c h l a c h t e t e K a l b e r

Nr. des

Kalbes

40 476 7 730

814 2 038 2 232 7 792 2 422

43 355 2 237 2 238 2 425

45 367 43

100 2 891 2 758 2 226 2 844

50 094 13 028 2 691 2 454

7 745 23 506 7 795

729 7 725 7 727 7 726

665 7 701

659

662 871 959 571 664

872 680

675 7 750 2 589

7 778 2 224

Monat und Jahr I. schun- impfung

1/50 1/50

VIl50 1/50

VIl50 XI1149 XI1149 XI1149 VI150 VIl50

XI1149 XIIl49 XI150 XU50

XI1149 VIl50 VIl50 VIl50

1/50 1/50 1/50

XI1149

11/52 11/52

XI1149

VI/50 XI1151 XII/51 XI1151 1x152 XI149

IVJ49

1x14s x u 4 9 v /51

IVl50 XI149

x u 4 9 1x148

1x148 11/52 1/50

XI1149 VI/50

Impf- dosis

loofach 50fach

loofam 50fach

1OOfach 50fach 50fach 50fach

1 oof ach 1OOfach 50fach 50fach

l o o f a h 1OOfach 50fach

loofach 1OOfach 1OOfach 50fach 50f a& 50fach 50f ach

250fach 250fach 50fach

1OOfach 200f a& 200fach 200fach 250fach 50fach

50fach

50fach 50fach

150fach iOOfach 50fach

50fach 50f ach

50fad1 250fach

50fach

50f ach iOOfach

Auswertung der Tuberkulin-

proben

infiziert nicht infiziert nicht infiziert nicht infiziert infiziert infiziert infiziert fragl. infiziert nicht infiziert nicht gepriift nicht infiziert nicht gepriift nicht gepriift nicht gepriift fragl. infiziert nicht gepriift fragl. infiziert fragl. infiziert nicht infiziert infiziert nicht infiziert nicht infiziert 1/52

nicht gepriift nicht gepriift nicht infiziert 11/52

nicht infiziert fragl. infiziert nicht infiziert nicht infiziert infiziert fragl. infiziert 11/52

nicht infiziert

infiziert nicht infiziert nicht infiziert nicht gepriift fragl. infiziert

infiziert nicht infiziert 1/52

nicht gepriift n i h t infiziert infiziert 111152 nicht infiziert nicht infiziert

Monat und Jahr i. Schlach-

rung

11/52 11/51 Vl5 1 v / 5 1

VIII/52 VIII152

XI5 1 XI5 1

111151 XI50

1x151 XI50 XI5 1 XI5 1

111152 XI1150 111152

VIIl52 VIIIl52

XI52 V111/52

XI52

XI152 XI52 XIIT2

XI52 1/53

111153 11/53

111153 XI152

VIIII50

IVl50 1/52

XI5 1 VIl50 XI152

VIIl51 1x152

XI1149 1/53

1x152

XI1152 IVl53

Zcrlegungs- befund

Prirnarherd Lge. negativ negativ negativ Primarherd Lge. Primarherd Lge. Primarherd Lge. n e g a t i v Primarherd Lge. negativ negativ negativ negativ negativ negativ negativ negativ Primarherd Lge. negativ negativ negativ N i e d e r - b r u c h s f o r n der Tbc negativ negativ N i e d e r - b r u c h s f o r n der Tbc negativ Primarherd Lge. negativ negativ negativ Generalisierte Tbc

Generalisierte Tbc

Primarherd Lge. negativ negativ Primarh. Darm Prirnarh. Darm

Prirnarherd Lge. N i e d e r - b r u c h s f o r n der Tbc Primarherd Lge. negativ Primarherd Lge.

negativ negativ

Be- rnerkungen

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

23/r Jahre nach Vakzination

- -

3 Jahre nach Vakzination

- - - - -

3 Jahrenach Vakzination

Versa g e n - d e Schutz- impfung

- - - -

Tierversuch negativ

4 Jahre nach Vakzination

-

- - -

- -

Page 20: Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kälbern

22 FRITZSCHE

I ~ 1 I ' .. 1 k!gp i gepriift

tabellarische Ubersicht uber die bereits geschlachteten schutzgeimpften Tiere Lei, von denen ein klarer Schlaclitbefund zu erhalten war. Besonderer Dank gebuhrt an dieser Stelle fur die Ubermittlung der Befunde Herrn prakt. Tierarzt Dr. SCHIBALSKI, Flammersfeld, Herrn Reg.- und Veterinarrat Dr. SCHULZE-GAHMEN, Montabaur, und Herrn Reg.-Veterinarrat Dr. MORGEN- KOTH, Altenkirchen.

Inncrhalb des Impf- schutzes

von 2 Jahren

Die Auswertung der Tabelle auf Seite 21 ergibt folgendes Bild:

Negative Zerlegungsbefunde 26 1 4 - 5 7 , l z Primarherde . . . . . . 13 7 3 ~ 1 Tb-Generalisationsformen 2 ~ - 1 I:>) 1 - Niederbruchsformen der T b 3 - 1 - 3 -

I

klinisch klinisch K~~~~~

erkannt verrnutet erkannt

19 13

1 ") -

Page 21: Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kälbern

Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kalbern 23

Zusammenfassung 1. Kalber, die mit 50- und 100facher mensddicher BCG-Bakterienmenge in

Form von Adsorbatimpfstoff schutzgeimpft werden, bekommen am Triel (Impfstelle) bis faustgroi3e Knoten, die im Laufe von zwei Jahren lang- sam resorbiert werden. Wahrend dieser Zeit ist eine positive Tuberkulin- reaktion vorhanden, die sich gemai3 Satz 2. der Zusammenfassung diffe- renzieren Iai3t. Mit dem Verschwinden des Impfherdes verschwindet auch nach einigen Wochen die Tuberkulinreaktion und damit auch die kunst- liche Infektionsimmunitat.

2. Mittels gleihzeitiger Anwendung von gereinigtem Rindertuberkulin und BCG-Tuberkulin lassen sich einerseits schutzgeimpfte Tiere von unge- impften unterscheiden und andererseits schutzgeimpfte und tuberkulose- frei gebliebene von schutzgeimpften und nachtraglich infizierten Tieren.

3. Weitere Versuche zur Ermittlung einer optimalen BCG-Bakteriendosis im Adsorbartimpfstoff sind im Gange.

4. Die bisher erzielten Ergebnisse bei der Oberprufung der schutzgeimpften Kalber mittels doppelter Tuberkulinprobe in Bestanden mit positiven (infizierten) Kontrollen und die Ergebnisse bei den inzwischen geschlach- teten Impftieren sind fur die angewandte Immunisierungsmethode er- folgversprechend.

Summary

A modification of the BCG vaccination of calves 1. Calves vaccinated with 50 to 100 fold the human dosis of BCG bacteria

as adsorption vaccine develop at the seat of inoculation (dew lap) nodes up to the size of a fist which are slowly absorbed during two years. During this time the tuberculin reaction is positive and may be differ- entiated according to 2 of this summary. A few weeks after absorption of the inoculation herd the tuberculin reaction and, with it, the artificial immunity disappears.

2. The simultanous use of purified bovine tuberculin and BCG tuberculin enables to distinguish a) vaccinated and not vaccinated animals, b) vacci- nated not infected from vaccinated afterwards infected animals.

3. Further experiments to find out the optimal dosis of BCG bacteria in the adsorption vaccine are beeing carried out.

4. According to the results of the tuberculinisations and the postmortems of shaughtered vaccinated animals this method of immunisation is en- couraging.

Resume

Une modification de la vaccination preventive BCG de veaux 1. Des veaux inoculks avec un vaccin d’adsorption BCG en dosage de

50 B 100 fois de cel destink B l’homme montrent A l’endroit de vaccina- tion des nodositks jusqu’B la grandeur d’un poing, nodositks qui sont absorbkes lentement au cours de deux ans. Pendant ce temps, il ya une rkaction tuberculine que l’on peut diffkrencier selon section 2 de ce rksumk. Avec la disapparition de l’inflammation vaccinatoire disapparah aussi - aprks quelques semaines - la rkaction tuberculine et avec celle aussi l’immunitk artificielle d’infection.

Page 22: Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kälbern

24 FRITZSCHE, Eine Modifikation der BCG-Schutzimpfung bei Kalbern

2. En employant en m2me temps de la tuberculine purifiee de boeufs et tuberculine BCG, on peut distinguer d’une part des animaux vaccines de ceux qui n’ont pas et6 vaccines et d’autre part des animaux vaccines qui sont rest& exempt de tuberculose de ceux qui furent vaccines priven- tivement et ulterieurement infectks.

3. D’autres recherches pour trouver la dose optimale de bacteries dans le vaccin d’adsorption sont en train d’execution.

4. Les risultats des tuberculinisations et des autopsies sont encourageants.

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