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10 [ Zeitmhrift mr G6ckal: automatiache Pipette. angewaitdte Chemie. ~- -~ - __ - ___~__ __ liegen und gegeneinander verlaufen. Auf dem Stopfen ist ausserdem eine kleine Rille c eingeschliffen, durch welche, wenn wie in Stellung I1 des Hahnes b durch eine Drehung desselben um 90° die Communication der beiden Gefiisse aufgehoben ist, eine Verbin- dung des Messgefiisses mit der Luft herge- stellt wird, so dass jetzt durch Offnen von Hahn d die abgemessene Fltissigkeit abge- lassen werden kann. Beim Beschiclren des Apparates rnit Fliissigkeit sind beide Hiihne vorher zu schliessen und ist besonders darauf zu achten, dass im Rohr a. kein Wasser von einer etwaigen Reinigung herstammend steht. - - __ ._ - ____~ __ __ ~ -. - Eine neue automatische Pipette mit Flussigkeitsreservoir. Von Dr. Heinrich Gockel. (Mittheilung am dem cheniischen Laboratohm der tlihringischen Glasinstrumentenfabrik VOII A1 t, Eberhardt u. Jager in Ilmenau.) Von John Sebelien ist eine selbstein- stellende Messpipette (Chemzg. 1894, 1953) construirt und unter anderem zum Abmessen von Schwefelsiiure bei griisseren Serien von Milchfettbestimmungen nach den Centrifugal- methoden von Gerber und Babcock, sowie zum Abmessen von Fehling’scher Liisung bei Folgebestimmungen von Zucker empfohlen worden, also fiir Fiille, in denen es auf ein schnelles Abmessen von Fliissigkeiten an- kommt. Dieselbe Pipette wird in nur un- wesentlicher Abiinderung als Siiureautomat nach Hugershoff von Dr. Gerber’) bei seiner Universalfettbestimmungsmethode em- pfohlen. Diese Pipetten sind bekanntlich rnit einer sehr weiten Hahnbohrung versehen, um das Ausfliessen von Fliissigkeit aus dem Reservoir von der Form eines Scheidetrichters in das darunter befindliche Messgefiiss zu ermiiglichen. Sol1 der Mcsskiirper nur wenig Fliissigkeit fassen, so wird sich schwer eine weite Bohrung im Hahn anbringen lassen. Im letzteren Fall hat man nun versucht, das Ausiiessen aus dem Reservoir durch eine Bohrung von geringerer Weite zu ermog- lichen, indem der Hahn noch mit einer Bohrung versehen wurde, die bei geiiffneter Stellung desselben der Luft aus dem Mess- gefiiss den Austritt gestattete. Diese Con- struction bat aber den Nachtheil, dass, wenn man den Hahn nicht sofort nach vollst5ndiger Fiillung des Messkiirpers schliesst , auch Flussigkeit nach aussen gelangt, was in manchen Fallen, z. B. beim Abmessen von concen trirter Schwefelsaure, sehr..unangenehm empfunden wird. Um diesen Ubelstand zn beseitigen, habe ich meinem Apparate die zu beschreibende Form gegeben. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird die Verbindung des scheidetrichterformigen Reservoirs A mit der Pipette B durch zwei kurze Riihren hergestellt und ist an die eine Itohre ein in das Reservoir hineinragendes Rohr a angeschmolzen, welches etwas schriig gestellt ist, damit bequem Fliissigkeit in den Behiilter eingefiillt werden kann. Dieses Rohr dient dcm Austritt der Luft aus dem Mess- gefiiss, wenn Fliissigkeit nach demselben bei geiiffnetem E a h n b gelangen 8011. Dieser Hahn hat zwei Bohrungen, die in derselben Ebene l) Dr. Gerber, Acid-Butyrometrie, Zurich. Fig. 2. Will man nun Fliissigkeit aus dem ReservoirA nach der Pipette B gelangen lassen, so wird der Hahn b in die Stellung I gebracht und wieder geschlossen, sobald die linke Bohrung vollstiindig mit Fliissigkeit erfiillt ist. Die sich iiber dem Hahn 6 im Rohr a sammelnde geringe Menge Fliissigkeit wird bei Wieder- iiffnen des Hahnes mit nach der Pipette gelangen, so dass abermals die Luft aus letzterer entweichen kann. Es ist jedoch darauf zu achten, dass man nicht zu vie1 Fliissigkeit nach Rohr a iibertreten liisst, da eine hiihere Fliissigkeitssiiule nicht nach dem Messgefiiss abfliessen kann und dadurch das Entweichen der Luft aus letzterem verhindern wiirde. Die Fliissigkeit sol1 deshalb im Rohr a nie die Hiihe e iibersteigen. Wird solches beachtet, so functionirt der Apparat in der vorziiglichsten Weise und gestattet ein sauberes, sohnelles und sehr genaues Abmessen von Fliissigkeiten aller Art. Einige Fiille seicn hervorgehoben , in welchen die Abmessvorrichtung gute Dienste leisten wird. Ausser bei den oben gensnnten Bestimmungs- methoden von Milchfett und Zucker wird sich der Apparat vorziiglich zum Abmessen von Siiure bei Stickstoffbestimmungen nach

Eine neue automatische Pipette mit Flüssigkeitsreservoir

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10 [ Zeitmhrift mr G6ckal: automatiache Pipette. angewaitdte Chemie. ~- -~ - _ _ - _ _ _ ~ _ _ __

liegen und gegeneinander verlaufen. Auf dem Stopfen ist ausserdem eine kleine Rille c eingeschliffen, durch welche, wenn wie in Stellung I1 des Hahnes b durch eine Drehung desselben um 90° die Communication der beiden Gefiisse aufgehoben ist, eine Verbin- dung des Messgefiisses mit der Luft herge- stellt wird, so dass jetzt durch Offnen von Hahn d die abgemessene Fltissigkeit abge- lassen werden kann. Beim Beschiclren des Apparates rnit Fliissigkeit sind beide Hiihne vorher zu schliessen und ist besonders darauf zu achten, dass im Rohr a. kein Wasser von einer etwaigen Reinigung herstammend steht.

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Eine neue automatische Pipette mit Flussigkeitsreservoir.

Von Dr. Heinrich Gockel.

(Mittheilung am dem cheniischen Laboratohm der tlihringischen Glasinstrumentenfabrik VOII A1 t,

Ebe rha rd t u. Jage r in Ilmenau.)

Von J o h n S e b e l i e n ist eine selbstein- stellende Messpipette (Chemzg. 1894, 1953) construirt und unter anderem zum Abmessen von Schwefelsiiure bei griisseren Serien von Milchfettbestimmungen nach den Centrifugal- methoden von G e r b e r und B a b c o c k , sowie zum Abmessen von Fehling’scher Liisung bei Folgebestimmungen von Zucker empfohlen worden, also fiir Fiille, in denen es auf ein schnelles Abmessen von Fliissigkeiten an- kommt. Dieselbe Pipette wird in nur un- wesentlicher Abiinderung als S i i u r e a u t o m a t nach H u g e r s h o f f von Dr. Gerber’) bei seiner Universalfettbestimmungsmethode em- pfohlen. Diese Pipetten sind bekanntlich rnit einer sehr weiten Hahnbohrung versehen, um das Ausfliessen von Fliissigkeit aus dem Reservoir von der Form eines Scheidetrichters in das darunter befindliche Messgefiiss zu ermiiglichen. Sol1 der Mcsskiirper nur wenig Fliissigkeit fassen, so wird sich schwer eine weite Bohrung im Hahn anbringen lassen. Im letzteren Fall hat man nun versucht, das Ausiiessen aus dem Reservoir durch eine Bohrung von geringerer Weite zu ermog- lichen, indem der Hahn noch mit einer Bohrung versehen wurde, die bei geiiffneter Stellung desselben der Luft aus dem Mess- gefiiss den Austritt gestattete. Diese Con- struction bat aber den Nachtheil, dass, wenn man den Hahn nicht sofort nach vollst5ndiger Fiillung des Messkiirpers schliesst , auch Flussigkeit nach aussen gelangt, was in manchen Fallen, z. B. beim Abmessen von concen trirter Schwefelsaure, sehr..unangenehm empfunden wird. Um diesen Ubelstand zn beseitigen, habe ich meinem Apparate die zu beschreibende Form gegeben.

Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist , wird die Verbindung des scheidetrichterformigen Reservoirs A mit der Pipette B durch zwei kurze Riihren hergestellt und ist an die eine Itohre ein in das Reservoir hineinragendes Rohr a angeschmolzen, welches etwas schriig gestellt ist, damit bequem Fliissigkeit in den Behiilter eingefiillt werden kann. Dieses Rohr dient dcm Austritt der Luft aus dem Mess- gefiiss, wenn Fliissigkeit nach demselben bei geiiffnetem Eahn b gelangen 8011. Dieser Hahn hat zwei Bohrungen, die in derselben Ebene

l) Dr. Gerber, Acid-Butyrometrie, Zurich.

Fig. 2.

Will man nun Fliissigkeit aus dem ReservoirA nach der Pipette B gelangen lassen, so wird der Hahn b in die Stellung I gebracht und wieder geschlossen, sobald die linke Bohrung vollstiindig mit Fliissigkeit erfiillt ist. Die sich iiber dem Hahn 6 im Rohr a sammelnde geringe Menge Fliissigkeit wird bei Wieder- iiffnen des Hahnes mit nach der Pipette gelangen, so dass abermals die Luft aus letzterer entweichen kann. E s ist jedoch darauf zu achten, dass man nicht zu vie1 Fliissigkeit nach Rohr a iibertreten liisst, da eine hiihere Fliissigkeitssiiule nicht nach dem Messgefiiss abfliessen kann und dadurch das Entweichen der Luft aus letzterem verhindern wiirde. Die Fliissigkeit sol1 deshalb im Rohr a nie die Hiihe e iibersteigen. Wird solches beachtet, so functionirt der Apparat in der vorziiglichsten Weise und gestattet ein sauberes, sohnelles und sehr genaues Abmessen von Fliissigkeiten aller Art. Einige Fiille seicn hervorgehoben , in welchen die Abmessvorrichtung gute Dienste leisten wird. Ausser bei den oben gensnnten Bestimmungs- methoden von Milchfett und Zucker wird sich der Apparat vorziiglich zum Abmessen von Siiure bei Stickstoffbestimmungen nach

Ferencri: Viicoae uod Viscoid. 11 Jahrgang 1899. _ - - _ - - _- -

Aehl. S.Jannar1889.] - __ - - _ _ _- ~- -- __

K j e l d a h l und zum Siiureabmessen bei der kommen. Die Mischung enthiilt demnach in Priifung von Butter und Margarine auf 1 100 T h :

mogiicnsr. innig gemiscnr, weraen, was nur dann erreicht werden kann, wenn die ein- zelnen Fasern nicht linger als 1 bis 2 mm sind, nnd das Halbzeug nicht mehr als 60 Proc. Feuchtigkeit enthiilt. Die Zer- kleinerung der Fasern erfolgt auf trockenem oder nassem Wege. Die trockene Zerkleine- rung wird bis jetzt wenig benutzt und ge-

v v

Seeam61 und Farbstoffe eignen. Der Apparat ist in allen gewiinschten

Griissen des Reservoirs und des Messge- fiisses, letzteres auch rnit Graduirung, mit und ohne Stativ, von obigerFirma zu beziehen.

uea n i ~ c t i i a upietc sicn uer ais mercerisirung bekannte Vorgang ab, was sich durch starke Quellung des Zellstoffes und gelinde Tem- peraturerhiihung kenntlich macht; das Er- zeugniss nimmt das Anssehen von Brodkrumen an, sein erheblicher Wassergehalt macht sich nicht durch Feuchtigkeit bemerkbar. E s empfiehlt sich, den Brei durch ein Sieb von

Viscose und Viscoid. Von

Siegmund Ferenczi.

Nachstehende Mittheilungen iiber dic Fabrikation von Viscose stammen von dem Verfasser befreundeter, wohlerfahrener Seite.

I. R o h s t o f f e . Als Rohstoff fiir Viscose- heratellung kann reiner Zellstoff jeder Art benutzt werden, doch haben sich nachfol- gende Rohstoffe als besonders geeignet er- wiesen und werden im Grossbetriebe verwandt: Gereinigte Baumwollabfiille; Lumpenhalb- stoff, wie ihn die Papierfabriken aus banm- wollenen und leinenen Lumpen herstellen; Holzzellstoff, hauptsiichlich der nach dem Nntronverfahren hergestellte ; holzschlifffreie Papierabfalle.

Die zwei letztgenannten Rohstoffe werden hauptsiichlich zu Viscose fiir Leimen von Papier verwendet, wobei es nicht auf die Bildung vollkommener, von Fiiserchen freier Viscoseliisung ankommt.

Diese Stoffe miissen mit Natronlauge

Zellstoff (lufttrocken) Atznatron 12,6 bis 16 Wasser 62, bis 55

25 bis 33 Tb.

Bei Herstellung des Gemisches ist es zweckmiissig, rnit feuchtem Zellstoff zu arbei- ten. Atznatron muss stets in Form einer Liisung zugefiigt werden. Wenn der Trocken- fasergehalt des Zellstoffs und der Atzoatron- gehalt der Lauge bekaunt sind, so kann man die Menge Wasser, die noch hinzugesetzt werden muss, leicht berechnen.

In der Praxis ergeben sich die nachfol- gen den beiden Verfahren.

A. Mischung des Zellstoffs mit der rich- tigen Menge Atznatron, gel6st in der berech- neten Menge von Wasser und

B. Vermengung des Zellstoffs rnit einem fjberschuss 15 bis 18proc. Natronlauge und Pressen des erhaltenen Gemisches, bis sich die riickstiindige Masse aus 1 Th. Trocken- zellstoff und 3 Th. Lauge zusammensetzt.

Das Verfahren A wild zweckmiissig auf Kollergbgen durchgefiihrt, wie sie in Papier- fabriken vielfach zum AuflBsen von Halbetoff oder Papierabfiillen benutzt werden. Der Zellstoff wird zuniichst fiir sich allein einige Minuten auf der Maschine bearbeitet und dadurch aufgelockert, dann liisst man die Lauge so Iangsam hinzutliessen, dass Schleifen oder Rutschen der Laufersteine vermieden wird. Bei Verwendung des Kollerganges wird die beste Durchmischung erreicht, wenn die Masse nicht zu fliissig ist. Bei Zugabe

den zulirssigen Wassergehalt von 50 Proc. Kollergang oder einer anderen Zerkleinerungs- erfolgt durch Pressen oder Centrifugiren. maschine zertheilt werden. Wenn der Roh- - - ... .. . . . .. . * C . . .

a---a -1-1 1- CI- -. -. ,*o"u.*u-e .-" l.-"-*-.." -_-. ---- --I __-- Der zerkleinerte Zellstoff wird mittels starker I nagt mitunter auch das Durchdriicken durch Natronlauge in Alkalizellstoff umgewandelt. Dabei sind solche Verhiiltnisse einzuhalten, dam auf 2 Th. trockenen Zellstoffs 1 Th. festes i t zna t ron und 4 bis 6 Th. Wasser

ein- Sieb. Die Aufbewahrung von Alkalizellstoff

bis zur weiteren Verarbeituog erfordert ge- wisse Vorsichtsmaassregeln. Da das Alkali

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