2
1. Auf Lebensmittel, Gesundheitspflego, Handel etc. bezügliche. 255 Zar Ausführung der bekannten Reaztioa auf Sesamöl mit Salz- säure löst G. Ambübl 1) 0,1 bis 0,2 g weissen Zucker in 20cc Salz- säure von 1,18 specifisehem Gewicht, 2) fügt 10 cc 0el hinzu und schüttelt tüchtig durch. Sesamöl gibt sich durch intensive Rothfärbung der sich abseheidenden Zucker-Salzsäure zu erkennen. Olivenöl mit nur 10 o B Sesamöl gibt bei dieser Prüfung eine reine dunkelrosa Färbung. Reine Toskaner-, San Remo-, l~izza- und Provencer-Olivenöle geben keine Rothfärbung, nur die Bariöle färben sich bei der Reaetion röthlieh, doch tritt diese F~rbung immer erst nach mehreren Minuten, niemals sofort, ein und zeigt mehr blauviolette Iqüaneen. Wer die Reactionen einmal neben einander mit reinem Bariöl und einem anderen mit 10 oB Sesamöl versetzten Olivenöl ausgeführt hat, wird später die beiden Färbungen nicht mehr verwechseln können. Verfasser erhielt übrigens bei einem alten, stark ranzigen Sesamöl statt der weinrothen eine indig- blaue Färbung. ~ine neae l~0rmal.Mostwage hat B arthS) unter besonderer Be- nutzung der in dieser Zeitschrift veröffentlichten »Weinstatistik für Deutschland« construirt. Beachtet wurde hierbei folgendes: Die Moste der Gutedel-, Ortlieber-, Elbling-, Portu- gies er-, Trollinger- und ähnlicher Trauben von 50 bis 80 o Oeehsle haben etwa 2 bis 2,2 OB l~~iehtzucker, davon 0,7 bis 1,2 oB l~eutralkörper. Diejenigen derselben Traubensorten von 80 bis 90 o 0eehsle zeigen 2,2 bis 2,7 /o/ol~iehtzueker, davon 1,2 bis 1,7 o B l~eutralkörper. Die Moste der Sylvaner-, Ruli~nder-, Traminer-, St. Lau- re n t-, B u r g u n d e r - und der mit den genannten" gleichwerthigen Trauben von 60 bis 85 o Oechsle haben 2,5 bis 3 oB l~ichtzueker, davon 1,5 bis 2,2 ~; Iqeutralkörper. Diejenigen der Ruländer-, Traminer- und Burgunder- Trauben von 85 bis 110 ° Oeehsle haben 3 bis 3,5 OB i~ichtzucker, da- von 2,2 bis 3 OB Neutralkörper. Die Moste der Riesling-Trauben von 70 bis 850 0echsle zeigen 3 bis 3~5 ?b l~~ichtzucker, davon 2 bis 2,7 oB iNentralkörper: Diejenigen der Riesling-Trauben von 85 bis 110 ° Oechsle zeigen 3,5 bis 4 ~ :Nichtzueker, davon 2,7 bis 3,5 oB l~eutralkörper. 1) Schweiz. Wochenschr. f. Pt~arm.; durch Pharm. Centr~lhalle 33, 596. ~) Eine sehwächere Si~ure gibt die Reaction nicht. ~) Die Weinlaube 2~, 255. Die Mostwage ist von Johannes Greiner in München ausgeführt.

Eine neue Normal-Mostwage

  • Upload
    barth

  • View
    212

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

• 1. Auf Lebensmittel, Gesundheitspflego, Handel etc. bezügliche. 255

Zar Ausführung der bekannten Reaztioa auf Sesamöl mit Salz- säure löst G. A m b ü b l 1) 0,1 bis 0,2 g weissen Zucker in 2 0 c c Salz- säure von 1,18 specifisehem Gewicht, 2) fügt 10 cc 0el hinzu und schüttelt tüchtig durch. Sesamöl gibt sich durch intensive Rothfärbung der sich abseheidenden Zucker-Salzsäure zu erkennen. Olivenöl mit nur 10 o B Sesamöl gibt bei dieser Prüfung eine reine dunkelrosa Färbung. Reine Toskaner-, San Remo-, l~izza- und Provencer-Olivenöle geben keine Rothfärbung, nur die Bariöle färben sich bei der Reaetion röthlieh, doch tritt diese F~rbung immer erst nach mehreren Minuten, niemals sofort, ein und zeigt mehr blauviolette Iqüaneen. Wer die Reactionen einmal neben einander mit reinem Bariöl und einem anderen mit 10 oB Sesamöl versetzten Olivenöl ausgeführt ha t , wird später die beiden Färbungen nicht mehr verwechseln können. Verfasser erhielt übrigens bei einem alten, stark ranzigen Sesamöl statt der weinrothen eine indig- blaue Färbung.

~ i n e neae l~0rmal.Mostwage hat B a r thS) unter besonderer Be- nutzung der in dieser Zeitschrift veröffentlichten »Weinstatistik für Deutschland« construirt. Beachtet wurde hierbei folgendes:

Die Moste der G u t e d e l - , O r t l i e b e r - , E l b l i n g - , P o r t u - g ies er- , T r o l l i n g e r - und ähnlicher Trauben von 50 bis 80 o Oeehsle haben etwa 2 bis 2,2 OB l~~iehtzucker, davon 0,7 bis 1,2 oB l~eutralkörper.

Diejenigen derselben Traubensorten von 80 bis 90 o 0 e e h s l e zeigen 2,2 bis 2,7 /o/o l~iehtzueker, davon 1,2 bis 1,7 o B l~eutralkörper.

Die Moste der S y l v a n e r - , R u l i ~ n d e r - , T r a m i n e r - , St. L a u - re n t-, B u r g u n d e r - und der mit den genannten" gleichwerthigen Trauben von 60 bis 85 o Oechsle haben 2,5 bis 3 oB l~ichtzueker, davon 1,5 bis 2,2 ~; Iqeutralkörper.

Diejenigen der R u l ä n d e r - , T r a m i n e r - und B u r g u n d e r - T r a u b e n von 85 bis 110 ° Oeehsle haben 3 bis 3,5 OB i~ichtzucker, da- von 2,2 bis 3 OB Neutralkörper.

Die Moste der R i e s l i n g - T r a u b e n von 70 bis 850 0 e c h s l e zeigen 3 bis 3~5 ?b l~~ichtzucker, davon 2 bis 2,7 oB iNentralkörper:

Diejenigen der R i e s l i n g - T r a u b e n von 85 bis 110 ° O e c h s l e zeigen 3,5 bis 4 ~ :Nichtzueker, davon 2,7 bis 3,5 oB l~eutralkörper.

1) Schweiz. Wochenschr. f. Pt~arm. ; durch Pharm. Centr~lhalle 33, 596. ~) Eine sehwächere Si~ure gibt die Reaction nicht. ~) Die Weinlaube 2~, 255. Die Mostwage ist von J o h a n n e s G r e i n e r

in München ausgeführt.

256 Bericht: Specielle analytische Methoden.

Diesen Verhältnissen ist nun Rechnung getragen. Die auf der ~ostwage verzeichneten Zuckergehalte sind im Allgemeinen Durch- sehnittswerthe, doch so, dass für jeden Theil der Sca]u der Zucker- gehalt derjenigen Traubensorten am meisten maassgebend war, bei deren Mosten das betreffende speeifische Gewicht am meisten vorkommt. So sind für die Scalentheile von 40bis 700 O e c h s l e die Zuckergehalte von Elbling-, Gutedel-~ 0rtlieber-, Trollinger- und Portugieser-Mosten, für die Scalentheile von 70bis85 ° die Zuekergehalte der Sylvaner-, Ruländer-, Gamay-, schwarzen Burgunder-, von 85 bis 100 ° diejenigen der Traminer- und theilweise der Riesling-Moste, von 100bis l20 ° 0 e ch s 1 e : vornehmlich die der Riesling- und theilweise diejenigen der Traminer-Moste berücksichtigt. Daher wird der Zuckergehalt der Riesling-Moste von 60 bis 100 o 0 e c h s 1 e gewöhnlich 1/2 ~ geringer, der Zuckergehalt der Elbling-, Gutedel- und Ortlieber-Moste von 70 bis 90° O e e h s l e gewöhnlich 1/2 % grösser sein, als die Mostwage angibt. Für alle anderen Yerhältnisse werden die Angaben der M0stwage von dem wirklichen Zuckergehalt um weniger als 112 ~ abweichen.

Yereinbarungen über die Ausführung der Malzanalyse 1) hat auf dem land- und forstwirthsehaftliehen Congresse zu Wien die IV. Sec- tion »Landwirthschaftliche Industrie, Subseetion C, Mälzerei« getroffen.

I. Entnahme der einzusendenden Probe: Vor der Probenahme soll der Malzhaufen, wenn möglich, umge-

schaufelt und dabei gut gemischt werden. Die Proben sind von ver- schiedenen Stellen des Haufens zu entnehmen, neuerlich gut zu mischen und von dieser ~ischung ist erst eine Durchschnittsprobe einzusenden. Zur Probenahme empfiehlt sich ein Probestecher.

I I . l~inimalquantum für die Einsendung: Das Quantum muss mindestens 0,5 k (beziehungsweise 1 l) betragen.

III. Verpackung zur Verhinderung der Aenderung des Wassergehaltes während des Transportes :

1) in Glasflasehen mit dicht passenden Korkstopfen; 2) Pulvergläser mit gut schliessenden Verschraubungen oder mit

dicht eingeriebenen und mit Pergamentpapier überbundenen Glasstopfen; 3) dicht verlöthete oder versehraubte ]~lechbüchsen. Papier, Cartons, Leinwand u. s. w. sind als Verpackungsmaterial

ausznsehliessen.

1) D ing le r ' s polyt. Journ. 281, 213.