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396 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden. Der Bestimmung yon Gelatine in Papier verleihen M. ABRIBAT, J. POURADIER, J. DAwD und A.-M. V~ET 1 dadurch grS~ere Zuverl~ssigkeib, dal~ sie die bekannten gIethoden der Tanninf~llung und der I/:J~LDA~L-Stiekstoffbestimmtmg miteinander verbinden, wodureh die Einfliisse yon stSrenden Begleitsubstanzen wie St/irke, Harz und Casein ausgesehalte~ werden. 3 g Papier behandelt man zur HerauslSsung der Gelatine 3 Std bei 86~ mit 100 ml einer 0,1 molaren Essigs~ure-/gatriumaeetat- PufferlSsung von p~ 4,0 (wobei das Casein ungel6st bleibt), wiederholt die Extrak- tion einmal mit 50 ml Pufferl6sung wahrend 11//2Std, li~Btdie vereinigten Extrakte mehrere Stunden bei Raumtemperabur oder besser in Eis stehen und f~llt die Gelatine mi~ 5 ml einer 5%igen TanninlSsung. Zur VervoUstfia~digung und Zu- sammenballung der F~llung l~Bt man fiber Naeht stehen, filtriert auf einem asche- und stiekstofffreien Papierfilter ab, w~seht mehrmals mit hei~em 96% igen Alkohol und bestimm~, ohne vorher zu troeknen oder Papier und ~iederschlag voneinander zu trennen, den Stickstoffgehalt naeh KJELDAHL. Nach Berficksiehtigung einiger kleinerer Korrek~uren (u. a. wegen des Eigenstiekstoffgehaltes des Tannins und der nicht ganz quantitativen F~llung der Gelatine) ergibt sich ein Fakter yon 5,95. mit dem man den Stiekstoffwert multiplizieren mul3, um die Gelatinemenge zu er- halten. F. N~v~L~:~. ]line neue qualitative Reaktion auf Lignin wird von N. S. B~x~rovsxIJ ~ an- gefiihrt. Ligninhaltige Substanzen geben bei Einwirkung yon Sehwefelwasserstoff- 15sung in verdfinnter Salzs~ure eine griinliche F~rbung. Man s~ttigt 2 n Salzs~ure mit H~S und befeuehtet das zu untersuehende ligninhaltige Material mit einigen Tropfen dieser LSsuug. Die F~rbung entsteht beim Trocknen der Probe und kana beschleunigt werden dutch vorsichtiges Erw~rmen der befeuehteten Stelle. Je nied- riger die Qualit~t des nntersuehten Papieres, d. h. je hSher der Ligningehalt, um so intensiver ist die Grfinf~rbung, je kleiner der Ligningehalt, um so deutlieher ist die Gelbf~rbung. Die angeffihrte NIethode kann auch verwendet werden bei der qualitativen Analyse yon Cellulose (gelb-orange F~rbung). Als Grenzkonzentration yon H~S, bei welcher noch eine F~rbung eintritt, erweist sieh eine 0,0001 n LSsung~ A. T~OF~OW. Zur Oxydation yon Lignin mit Nitrobenzol End Alkali und zur Bestimmung der dabei entstehenden Aldehyde haben J. E. STONEund M. J. BLU~)]~L a eine Mikro- methode ausgearbeitet, die erheblich sehneller zum Ziel ffihr~ als die bisher fibliehe Makromethode. 40 mg Holzmehl (enthaltend etwa 10mgLignin)werden in ein 2 ml fassendes BombenrShrchen aus Edelstahl (Glas oder Messing sind unbrauchbar) mit 0,06 ml Nitrobenzol und 1,0 ml 2 n Natronlauge eingeschlossen und unter Schiitteln 2---21~ Std auf 160~ in einer halb mit Wasser geftillten Hydrierbombe (als ~eizbad) erhitzt. Von der klarzentrifugierten Reaktionsflfissigkeit bringt man einen aliquoten Teil (z. B. 0,2 ml) anf Fliel~papier (W~xT~X~ Hr. 1) yon 15 • 55 cm, halt die be- tupften Stellen zur Ans~tuerung kurz fiber siedenden Eisessig und chrom~tographiert 13 Std mit einem LSsungsmittel, das aus dcr oberen Schichb einer NIischung yon Petrolather (Kp 100--120~ n-Butyl/~ther und Wasser im Volumverhi~ltnis 6:1:1 besteht. Durch Mitlaufenlassen einer Mischung yon Vanillin, Syringaaldehyd und p-Oxybenzaldehyd und Sichtbarmachen dieser Aldehyde durch Besprfihen mit 2,4-Dini~rophenylhydrazin ermittelt m~n die Lage derselben Abbauprodukte aus dem Holz, trennt sie voneinander durch Zerschneiden des Papiers, 15st sic dureh 2 stfindiges Extrahieren mit je 25 ml .~thanol in kleinen Soxhletapparaten, versetzt Chim. anal. 88, 245 (1951). ~. anat. Chim. 6, 328 (1951). [Russisch]. Analytic. Chemistry 28, 771 (1951). National Research Council, Saskatoon, Saskatchewan, Canada.

Eine neue qualitative Reaktion auf Lignin

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396 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

Der Bestimmung yon Gelatine in Papier verleihen M. ABRIBAT, J. POURADIER, J. DAwD und A.-M. V~ET 1 dadurch grS~ere Zuverl~ssigkeib, dal~ sie die bekannten gIethoden der Tanninf~llung und der I/:J~LDA~L-Stiekstoffbestimmtmg miteinander verbinden, wodureh die Einfliisse yon stSrenden Begleitsubstanzen wie St/irke, Harz und Casein ausgesehalte~ werden. 3 g Papier behandelt man zur HerauslSsung der Gelatine 3 Std bei 86 ~ mit 100 ml einer 0,1 molaren Essigs~ure-/gatriumaeetat- PufferlSsung von p~ 4,0 (wobei das Casein ungel6st bleibt), wiederholt die Extrak- tion einmal mit 50 ml Pufferl6sung wahrend 11//2 Std, li~Bt die vereinigten Extrakte mehrere Stunden bei Raumtemperabur oder besser in Eis stehen und f~llt die Gelatine mi~ 5 ml einer 5%igen TanninlSsung. Zur VervoUstfia~digung und Zu- sammenballung der F~llung l~Bt man fiber Naeht stehen, filtriert auf einem asche- und stiekstofffreien Papierfilter ab, w~seht mehrmals mit hei~em 96% igen Alkohol und bestimm~, ohne vorher zu troeknen oder Papier und ~iederschlag voneinander zu trennen, den Stickstoffgehalt naeh KJELDAHL. Nach Berficksiehtigung einiger kleinerer Korrek~uren (u. a. wegen des Eigenstiekstoffgehaltes des Tannins und der nicht ganz quantitativen F~llung der Gelatine) ergibt sich ein Fakter yon 5,95. mit dem man den Stiekstoffwert multiplizieren mul3, um die Gelatinemenge zu er- halten. F. N~v~L~:~.

]line neue qualitative Reaktion auf Lignin wird von N. S. B~x~rovsxIJ ~ an- gefiihrt. Ligninhaltige Substanzen geben bei Einwirkung yon Sehwefelwasserstoff- 15sung in verdfinnter Salzs~ure eine griinliche F~rbung. Man s~ttigt 2 n Salzs~ure mit H~S und befeuehtet das zu untersuehende ligninhaltige Material mit einigen Tropfen dieser LSsuug. Die F~rbung entsteht beim Trocknen der Probe und kana beschleunigt werden dutch vorsichtiges Erw~rmen der befeuehteten Stelle. Je nied- riger die Qualit~t des nntersuehten Papieres, d. h. je hSher der Ligningehalt, um so intensiver ist die Grfinf~rbung, je kleiner der Ligningehalt, um so deutlieher ist die Gelbf~rbung. Die angeffihrte NIethode kann auch verwendet werden bei der qualitativen Analyse yon Cellulose (gelb-orange F~rbung). Als Grenzkonzentration yon H~S, bei welcher noch eine F~rbung eintritt, erweist sieh eine 0,0001 n LSsung~

A. T~OF~OW.

Zur Oxydation yon Lignin mit Nitrobenzol End Alkali und zur Bestimmung der dabei entstehenden Aldehyde haben J. E. STONE und M. J. BLU~)]~L a eine Mikro- methode ausgearbeitet, die erheblich sehneller zum Ziel ffihr~ als die bisher fibliehe Makromethode. 40 mg Holzmehl (enthaltend etwa 10mgLignin)werden in ein 2 ml fassendes BombenrShrchen aus Edelstahl (Glas oder Messing sind unbrauchbar) mit 0,06 ml Nitrobenzol und 1,0 ml 2 n Natronlauge eingeschlossen und unter Schiitteln 2---21~ Std auf 160 ~ in einer halb mit Wasser geftillten Hydrierbombe (als ~eizbad) erhitzt. Von der klarzentrifugierten Reaktionsflfissigkeit bringt man einen aliquoten Teil (z. B. 0,2 ml) anf Fliel~papier (W~xT~X~ Hr. 1) yon 15 • 55 cm, halt die be- tupften Stellen zur Ans~tuerung kurz fiber siedenden Eisessig und chrom~tographiert 13 Std mit einem LSsungsmittel, das aus dcr oberen Schichb einer NIischung yon Petrolather (Kp 100--120~ n-Butyl/~ther und Wasser im Volumverhi~ltnis 6:1:1 besteht. Durch Mitlaufenlassen einer Mischung yon Vanillin, Syringaaldehyd und p-Oxybenzaldehyd und Sichtbarmachen dieser Aldehyde durch Besprfihen mit 2,4-Dini~rophenylhydrazin ermittelt m~n die Lage derselben Abbauprodukte aus dem Holz, trennt sie voneinander durch Zerschneiden des Papiers, 15st sic dureh 2 stfindiges Extrahieren mit je 25 ml .~thanol in kleinen Soxhletapparaten, versetzt

Chim. anal. 88, 245 (1951). ~. anat. Chim. 6, 328 (1951). [Russisch]. Analytic. Chemistry 28, 771 (1951). National Research Council, Saskatoon,

Saskatchewan, Canada.