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386 Bericht: Spezielle ana|ytische Methoden. Anwendung des bcschriebenen Verfahrens kein stSrendes UV-Licht vorhanden ist. Verf. beschreiben ferner die Bestimmung der Komponen%n eines Leberhydroly- sates und die analytisehe Verfolgung einer Chromatographic am Ionenaustauscher. K. S6LLNER. Eine Trennung yon Ribonucleins~ture (RNS) und Desoxyribonueleins~iure (DNS) durch Papierelektrophorese hat M. I)EIMEL 1 versueht. 24 Std naeh subeutaner Iniektion yon 1--4 mC Radiophosphor (32p) wurde das Versuchstier (Ratte oder Kaninehen) getStet und die Nue]eins~ure dureh alkalisehe oder saure Hydrolyse aus Leber, Milz und Thymusdrfise nach G. Sc~MI~T und S. J. THA~C~J~AVS~g ~, nach W. C. SC~r ~ oder nach M. OGuR und G. Ros~r ~ isoliert. Zur Extraktion wurde jedoch nur 1/5 der vorgeschriebenen Mengen an Extraktionsmittel verwendet, um die 32P-Aktivit~ten nicht zu sehr abzuschw~ehen. Triehloressigs~ureextrakte wurclen mit Wasser verdfinntoder im Vakuum eingeengt. Notfalls wurde Trichloressig- ss die in gr6Berer Menge die Elektrophorese st6rt, mit Chloroform entfernt. --- 0,01 bis 0,03 ml der Extrakte mit 10--30 ug Nueleins~,ure wurden auf 40 em langen, 4 cm breiten Papierstreifen (Schwedisehes Papier oder Whatman Nr. 1) in Verona]- natriumpufferlSsung (p~ 8,6) bzw. PhosphatpufferlSsung (PE 8) mit 200 V 5--6 Std zwisehen Glasplatten der Elektrophorese unterworfen. Durch einen 3 mm-Spalt wurde dann die ~P-Aktivit~t l~ngs des Papierstreifens mit dem (}EIGER-M~LLER- Z~hlrohr gemessen oder es wurde die RNS- bzw: DNS-Zone (naeh Elektrophorese in Phosphatpufferl6sung) an der UV-Absorption festgestellt (jeweils 2 Maxima). Die gewormenen Diagramme lassen sieh naeh beiden Methoden zur quantitativen Be- stimmung nieht verwenden, doeh ist in einer Reihe yon Versuehen eindrueksvoll demonstriert, welehe lengen sich in den Einzelorganen zu grSBerem oder kleinerem Gehal~ anfinden oder wie z. B. kalte Uberehlors~ure nur RNS extrahiert oder aueh wie beispielsweise der fermentative Abbau der I%NS dutch l%ibonuelease verl/~uft. - - Legt man die Streifen kurze Zeit in Alkohol, trocknet sic dann, taucht sic 10 rain in Methylgrtin-Pyroninl6sung, entfernt die fibersehiissige Farbe durch Methanol- Aceton (1:1) und trocknet sic, so erseheint RNS als rot und DNS Ms bl~ugrfin gef~rbte Zone. Allerdings werden die Nue]eins~uren bei der Fgrbung ziemlich stark ansgewaschen. -- DNS wandert im elektrisehen Feld 1,4 real schneller als RNS, und rund doppelt so sehnell wie menschliehe Albumine. K. C~vs~. Eine quantitative papierehromatographisehe Sehnellbestimmungder Nueleotide yon Gewebe-l{ibonueleins~iure besehreiben J. MO~TnECILund P. BocL~cCmr sim Ansehlufl an eine friihere VerSffentliehung% Die unmittelbar nach dem TSten der Tiere entnommenen Organe werden dreimul in ]0%iger Triehloressigsi~urelSsung homogenisiert, der abgetrennte Rfickstandwird naeh Waschen mit absolutem ~thanol mit siedendem _~ther-~thanol (je 50 Vol%) entfettet und mit 4--5 ml auf je 1 g ~rischorgan 0,5 n SodalSsung 24 Std bei 37~ C hydrolysiert. Nach Ans~uern des Hydrolysates mit konzentrierter Ameisens~ure auf pg 4,5 wird die aus Protein bestehende F/~llung durch Zentrifugieren abgetrennt, die abgegossene LSsung mit destilliertem Wasser auf 500 ml ergSmzt und langsam fiber eine Kolonne yon 10 bis 15 g Deacidit 200 (aktiviert durch Behandlung mit 500 ml einer Mischung gleicher Volumh~a 0,5 m Na-FormiatlSsung und 0,5 m Ameisens/~ure und Wasehen mit 1%iger Ameisens~ure) laufen gelassen. Durch Eluieren mit 500 ml 2%iger Ameisen- Bioehem. Z. 3~.5, 358--365 (1954). T. It. Aachen und Univ. KSln. J. biol. Chemistry 161, 83 (1945). 3 j. biol. Chemistry 16i, 293 (1945). Arch. Biochem. Biophysics ~ , 262 (1950). C. r. Acad. Sci. (Paris) ~39, 367--368 (1954). BOW~ce~R, P., u. J. MON~EUI~: Biochim. Biophys. Acta 9, 619 (1952).

Eine quantitative papierchromatographische Schnellbestimmung der Nucleotide von Gewebe-Ribonucleinsäure

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Page 1: Eine quantitative papierchromatographische Schnellbestimmung der Nucleotide von Gewebe-Ribonucleinsäure

386 Bericht: Spezielle ana|ytische Methoden.

Anwendung des bcschriebenen Verfahrens kein stSrendes UV-Licht vorhanden ist. Verf. beschreiben ferner die Bestimmung der Komponen%n eines Leberhydroly- sates und die analytisehe Verfolgung einer Chromatographic am Ionenaustauscher.

K. S6LLNER.

Eine Trennung yon Ribonucleins~ture (RNS) und Desoxyribonueleins~iure (DNS) durch Papierelektrophorese hat M. I)EIMEL 1 versueht. 24 Std naeh subeutaner Iniektion yon 1--4 mC Radiophosphor (32p) wurde das Versuchstier (Ratte oder Kaninehen) getStet und die Nue]eins~ure dureh alkalisehe oder saure Hydrolyse aus Leber, Milz und Thymusdrfise nach G. Sc~MI~T und S. J. THA~C~J~AVS~g ~, nach W. C. SC~r ~ oder nach M. OGuR und G. Ros~r ~ isoliert. Zur Extraktion wurde jedoch nur 1/5 der vorgeschriebenen Mengen an Extraktionsmittel verwendet, um die 32P-Aktivit~ten nicht zu sehr abzuschw~ehen. Triehloressigs~ureextrakte wurclen mit Wasser verdfinnt oder im Vakuum eingeengt. Notfalls wurde Trichloressig- ss die in gr6Berer Menge die Elektrophorese st6rt, mit Chloroform entfernt. --- 0,01 bis 0,03 ml der Extrakte mit 10--30 ug Nueleins~,ure wurden auf 40 em langen, 4 cm breiten Papierstreifen (Schwedisehes Papier oder Whatman Nr. 1) in Verona]- natriumpufferlSsung (p~ 8,6) bzw. PhosphatpufferlSsung (PE 8) mit 200 V 5--6 Std zwisehen Glasplatten der Elektrophorese unterworfen. Durch einen 3 mm-Spalt wurde dann die ~P-Aktivit~t l~ngs des Papierstreifens mit dem (}EIGER-M~LLER- Z~hlrohr gemessen oder es wurde die RNS- bzw: DNS-Zone (naeh Elektrophorese in Phosphatpufferl6sung) an der UV-Absorption festgestellt (jeweils 2 Maxima). Die gewormenen Diagramme lassen sieh naeh beiden Methoden zur quantitativen Be- stimmung nieht verwenden, doeh ist in einer Reihe yon Versuehen eindrueksvoll demonstriert, welehe l engen sich in den Einzelorganen zu grSBerem oder kleinerem Gehal~ anfinden oder wie z. B. kalte Uberehlors~ure nur RNS extrahiert oder aueh wie beispielsweise der fermentative Abbau der I%NS dutch l%ibonuelease verl/~uft. - - Legt man die Streifen kurze Zeit in Alkohol, trocknet sic dann, taucht sic 10 rain in Methylgrtin-Pyroninl6sung, entfernt die fibersehiissige Farbe durch Methanol- Aceton (1:1) und trocknet sic, so erseheint RNS als rot und DNS Ms bl~ugrfin gef~rbte Zone. Allerdings werden die Nue]eins~uren bei der Fgrbung ziemlich stark ansgewaschen. - - DNS wandert im elektrisehen Feld 1,4 real schneller als RNS, und rund doppelt so sehnell wie menschliehe Albumine. K. C~vs~.

Eine quantitative papierehromatographisehe Sehnellbestimmung der Nueleotide yon Gewebe-l{ibonueleins~iure besehreiben J. MO~TnECIL und P. BocL~cCmr sim Ansehlufl an eine friihere VerSffentliehung% Die unmittelbar nach dem TSten der Tiere entnommenen Organe werden dreimul in ]0%iger Triehloressigsi~urelSsung homogenisiert, der abgetrennte Rfickstandwird naeh Waschen mit absolutem ~thanol mit siedendem _~ther-~thanol (je 50 Vol%) entfettet und mit 4--5 ml auf je 1 g ~rischorgan 0,5 n SodalSsung 24 Std bei 37 ~ C hydrolysiert. Nach Ans~uern des Hydrolysates mit konzentrierter Ameisens~ure auf pg 4,5 wird die aus Protein bestehende F/~llung durch Zentrifugieren abgetrennt, die abgegossene LSsung mit destilliertem Wasser auf 500 ml ergSmzt und langsam fiber eine Kolonne yon 10 bis 15 g Deacidit 200 (aktiviert durch Behandlung mit 500 ml einer Mischung gleicher Volumh~a 0,5 m Na-FormiatlSsung und 0,5 m Ameisens/~ure und Wasehen mit 1%iger Ameisens~ure) laufen gelassen. Durch Eluieren mit 500 ml 2%iger Ameisen-

Bioehem. Z. 3~.5, 358--365 (1954). T. It. Aachen und Univ. KSln. J. biol. Chemistry 161, 83 (1945).

3 j . biol. Chemistry 16i, 293 (1945). Arch. Biochem. Biophysics ~ , 262 (1950). C. r. Acad. Sci. (Paris) ~39, 367--368 (1954). BOW~ce~R, P., u. J. MON~EUI~: Biochim. Biophys. Acta 9, 619 (1952).

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4. Auf Physioiogie und Pathologie bezfigliehe. 387

s/~ure wird die Adenyls/~ure (I) und Cytidyls~ure (II) enthaltende Fraktion F1 gewonnen. Die naehfolgende Extraktion des I-Iarzes mit einer mit Wasser auf500 ml ergiinzten LSsung yon 12 g Na-formiat und 20 ml Ameisensi~ure ergibt die Fraktion F 2 mit Uridylsgure (III), GnEnyls/iure (IV) nnd Phosphorsi~ure, die zur Entfernung der Na-Ionen fiber eine Kolonne yon 60 g Permutit 50 gegeben wird. F~ und F 2 werden nun vereinigt, im Vakuum bei 35 ~ C zur Troekne gebraeht nnd der Troeken- riiekstand in einer gemessenen Menge verdfinnter AmmoniaklSsung aufgenommen. Nach Zentrifugieren wird die fiberstehende L6sung papierchromatographiert, wobei als mobile Phase des System Phenol-Isopropanol-Ameisens/iure-Wasser (85 : 5 : 10 : 100) verwendet wird. Die Nethodik der quantitativen Bestimmung wllrde yon Verf. frfiher 1 besehrieben. Sie erhielten aus Pferdeleber die Nneleotide in folgendem ~olverh~ltnis: I : 1,2; I [ : 1,6; I I [ : 1,2; IV : 1. K. S6LL:NEI~.

Znr Bestimmung yon Desoxyribonueleinsiture (DRN) in Pflanzenextrakten vergleicht M. tIoLDE~ e die Brauchbarkeit yon 3 versehiedenen Nethoden. Die DiphenylEminmethode yon Z. DIsC~n ~ (3 ml AnElysenlSsung @ 6 ml einer 1~o Diphenylamin und 2,75 Vol.~ konz. Sehwefels~ure enthaltenden L6sung in Eis- essig 10 rain im siedenden Wasserbad erhitzen, dann Absorption des blauen ReEk- tionsproduktes bei 600 m# messen) eignet sich im allgemeinen gut ffir Pflanzen- extrakte. Bei ihnen stimmt der Verlauf der Absorptionskurve zwisehen 450 und 650 m# mit der yon reiner D R N praktisch fiberein; nur zwischen 400 und 450 m/~ absorbieren Pflanzenextrakte starker. War mit der Gewinnung der Extrakte eine stgrkere Hydrolyse yon Pektinen verbunden, so kann Galacturons~ure etwas st6ren, deren Absorptionsmaxima zwar bei 500 und bei 650 m# liegen, die aber aueh bei 600 m/~ merklich absorbiert. Sicherheitshalber mil3t man daher Pflanzenextrakte nicht bei 600, sondern bei 570 m/~, dem Absorptionsminimum der Galacturonsfiure. Weiter l~gt sich der Einflu~ der Galacturons~ure (lurch Verminderung der Konzen- tration der starken S~uren im t~eaktionsgemisch abschwgehen, ohne die DRN- F~rbung zu beeintr/~ehtigen. Bei Pflanzenextrakten, die mi t Perehlors~ure gewonnen wurden, l~Bt man daher die Sehwefels~ure im t~eEgens fort und bringt die Konzen- tration der Perchlors/~ure im Extrakt auf 1 n. Kohlenhydrate und Stiekstoff- verbindungen aus den Pflanzen stSren die Bestimmung nicht. - - Die Cystein- Sehwefels/~uremethode yon P. K. STVMI~]r 4 (1 ml Analysenl6sung @ 0,1 ml 5~oige Cysteinhydroehloridl6sung ~ 10 ml 70%ige Schwefels~ure 30 rain bei Zimmer- temperatur stehen lassen und dabei entstandene Gelbrosaf~irbung bei 400 m# messen) ergab mit den meisten Pflanzenextrakten F~rbungen, die yon der mit DRN verschieden waren, was darauf beruht, dab viele Pflanzenextrakte sich mit 70~o iger Sehwefels/~ure aueh sehon ohne Cystein verf~rben. Die Methode ist deshalb f f i r Pflanzenextr~kte unbrauehbar. - - Das Tryptophan-Perehlors~urereagens yon S. S. CO~E~ 5 hingegen ergab mit der Diphenylaminmethode leidlieh gute ~berein- stimmung. Ffir Pflanzenextrakte erwiesen sich atlerdings einige Abiinderungen der Originalvorsehrift als zweekm~Big, um Verf/~rbungen bei der hohen Perchlors~ure- konzentration yon 30~o nnd StSrungen durch Pektin zu vermeiden. - - Aus/i~hrung. 1 ml AnalysenlSsung, 1 ml l~oige TryptophanlSsung in 0,1 n Natronlauge und 1 ml 60~ Perehlorsgure erhitzt man in einem mit Sehliffstopfen versehlossenen geagensglas 20 rain im siedenden Wasserbad, kfihlt in Eiswasser, verdfinnt mit

BOULA~eE~, P., u. J. MOS"T~EmL: Bull. Soc. Chim. biol. 33, 784, 791 (1951). Analyst (London) 78, 542--550 (1953). Rovhamsted Exper. Sta~., Harpenden,

I-Ierts. (England). Mikroehemie 8, 4 (1930). J. biol. Chemistry 169, 367 (1947). J. biol. Chemistry 156, 191 (1944).

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