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30 F. Pavelka und Hermine Morth: Zusammen~assung. 1. Es wurde ein Verfahren zur Abscheidung des Quecksilbers (Mengen yon 14 bis 0,1 ~,Hg) aus den LSsungen yon grSgerem Volumen (5 ccm) beschrieben. Dieses Verfahren wurde theoretisch begriindet. Die Abscheidung verl~iaft in li/2 Stunden praktisch quantitativ, so dal~ eine Bestimmung des Quecksilbers in einer vor- liegenden QuecksilberckloridlSsung nicht mehr als 2 Stunden in Anspruch nimmt. 2. Es wurden einige Erscheinungen bei dem Abdestillieren des Quecksilbers und bei der Vereinigung der QuecksilbertrSpfchen be- schrieben. 3. Es wurde eine neue Ausfiihrungsform des Mel~verfahre~s be- schrieben, welche es erm~iglicht, die Bestimmung a11gemein aach dann durchzufiihren, wenn die nach dem Abdestillieren resultieren- den QuecksilbertrSpfchen nicht zu vereinigen sind. 4. Die beschriebenen Verfahren wurden auch praktisch bei der Bestimmung des Quecksilbers in der Luft angewendet und haben sich durchaus bew~ihrt. EINE KLEINER SCHNELLMETHODE ZUR BESTIMMUNG MENGEN VON THALLIUM NEBEN BLEI UND WISMUT. Von F. PAVELKA und HERMINE MORTH. Aus dem chemischen Laboratorium des Radiowerkes E. Schrack _&. G., Wien. (Eingelangt am 14. November 1931.) Methoden zur Bestimmung kleiner Mengen yon Thallium wmr- den erst in den letzten Jahren ausgebildet. J. PROSZT 1) titriert alas durch die Umsetzung yon Thalliion und Jodion ausgeschiedene god. Die Mengen schwanken yon einem bis zu mehreren Milli- grammen, doch ist der Titrationsfaktor yon der vorhandene~ Thal- liummenge abhiingig. Von C. STICH :) wird in einem toxikologi- schen Fall die Sulfidf~illung zu einer kolorimetrischen Bestimmung 1) Ztschr. analy~. Chem., 73, 401 (1928). 2) Pharm. Ztg., 74, 27 (1928); C. B., I, 932 (1929).

Eine Schnellmethode zur Bestimmung kleiner Mengen von Thallium neben Blei und Wismut

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Page 1: Eine Schnellmethode zur Bestimmung kleiner Mengen von Thallium neben Blei und Wismut

30 F. Pavelka und Hermine Morth:

Zusammen~assung. 1. Es wurde ein Verfahren zur Abscheidung des Quecksilbers

(Mengen yon 14 bis 0,1 ~, Hg) aus den LSsungen yon grSgerem Volumen (5 ccm) beschrieben. Dieses Verfahren wurde theoretisch begriindet. Die Abscheidung verl~iaft in li/2 Stunden praktisch quantitativ, so dal~ eine Bestimmung des Quecksilbers in einer vor- liegenden QuecksilberckloridlSsung nicht mehr als 2 Stunden in Anspruch nimmt.

2. Es wurden einige Erscheinungen bei dem Abdestillieren des Quecksilbers und bei der Vereinigung der QuecksilbertrSpfchen be- schrieben.

3. Es wurde eine neue Ausfiihrungsform des Mel~verfahre~s be- schrieben, welche es erm~iglicht, die Bestimmung a11gemein aach dann durchzufiihren, wenn die nach dem Abdestillieren resultieren- den QuecksilbertrSpfchen nicht zu vereinigen sind.

4. Die beschriebenen Verfahren wurden auch praktisch bei der Bestimmung des Quecksilbers in der Luft angewendet und haben sich durchaus bew~ihrt.

EINE KLEINER

SCHNELLMETHODE ZUR BESTIMMUNG

M E N G E N VON T H A L L I U M NEBEN B L E I UND WISMUT.

Von

F . PAVELKA und HERMINE MORTH.

Aus dem chemischen Laboratorium des Radiowerkes E. Schrack _&. G., Wien.

(Eingelangt am 14. November 1931.)

Methoden zur Bestimmung kleiner Mengen yon Thallium wmr- den erst in den letzten Jahren ausgebildet. J. PROSZT 1) t i t r ier t alas durch die Umsetzung yon Thalliion und Jodion ausgeschiedene god. Die Mengen schwanken yon einem bis zu mehreren Milli- grammen, doch ist der Titrationsfaktor yon der vorhandene~ Thal- liummenge abhiingig. Von C. STICH :) wird in einem toxikologi- schen Fall die Sulfidf~illung zu einer kolorimetrischen Bestimmung

1) Ztschr. analy~. Chem., 73, 401 (1928). 2) Pharm. Ztg., 74, 27 (1928); C. B., I, 932 (1929).

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Eine Schnellmethode zur Bestimmung kleiner ~Iengen yon Thallium. 31

ausgewertet. Endlich bestimmen L. Mos~a und W. R~r~ ~) das Thallium gravimetrisch durch F~illung und Wiigung als Thallo- chromat. Diese Methode gestat tet jedoch die Bestimmung dos Thalliums neben Blei oder Wismut ohne vorhergehende Trennung offenbar nicht.

Im nachfolgenden sei eine einfache und schnelle Methode be- schrieben, die es gestattet , Thalliumbestimmungen mit einem Zwanzigstel bis einem Hundertstel der yon MosL~a und RE~ ver- wendeten Thalliummengen durchzufiihren, wobei trotzdem auch die absoluten Fehler um durchschnittlich eine Zehnerpotenz kleiner gehalten werden konnten.

Thalloion reagiert in salpetersaurer LOsung mit Phosphor- molybd~ins~ure unter Bildung von Thalliumphosphormolybdat. Bei Gegenwart iiberschiissiger Phosphormolybd~ns~ure verbleibt diese Verbindung als gelbes Hydrosol in LSsung, das weder zentrifugier- bar noch filtrierbar ist. 40 ~ in einem Kubikzentimeter geben nach einigen Minuten eine deutliche Triibung, die bei weiterem Ver- dtinnen nicht verschwindet. Blei-, Wismut-, Mercuri-, Cadmiumion reagieren in salpetersaurer LOsung nicht mit Phosphormolybd~n- s~iure, Mercuroion gibt in sehwach salpetersaurer L6sung einen Niedersehlag, der sich nach weiterem Salpeters~turezusatz auflSst. Kalium- und Ammoniumsalze, die bekanntlich mit Phosphor- molybd~ins~ure unlSsliche Verbindungen geben, diirfen nicht zu- gegen sein.

Das Thalliumsol 15st sich in Salzs~ure beim Erw~irmen sowie in Alkali und Alkalikarbonat.

Durchfiihrung der Bestimmung: Die ThalliumlSsung, die im Kubikzentimeter 20 bis 100 ~, Thallium (bei unseren Versuehen lag Thallonitrat vor) enth~ilt, wird mit 2 bis 3 Tropfen Salpeter- s~iure 1 : 1 und 2 bis 4 Tropfen 5Yoiger Phosphormolybd~ins~iure- ]Ssung (aus Phosphormolybd~ins~ure krist., M~CK) versetzt. Man l~it~t nun 5 Minuten stehen unct vergleicht nach dem Auffiitlen auf ein bekanntes Volumen, z. B. 10 ccm, mit einer Triibung, die mittels einer gestellten ThallonitratlSsung (bei unseren Ver- suchen hatte diese einen Gehalt yon 50 mg im Liter), die in glei- cher Weise erzeugt wurcle. Wir verwendeten zum Vergleich das

a) Mikrochemie, Emich-Festachrift, S. 215.

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32 F. Pavelka u. H. Morth: Schnellmethode z. Best. kl. Mengen v. Thallium.

Keilkolorimeter y o n AUTHENRIETH~) . Im nachfolgenden fiihren wir die Resultate der durchgefiihrten Analysen an.

Thallium

Tabelle 1.

v orhanden: gel.: Fehler: 1. 0,0192 mg 0,0199 mg -~- 0,0007 mg 2. 0,0207 mg 0,0219 mg ~ 0,0012 mg 3. 0,0230 mg 0,0234 mg -~ 0,0004 mg 4. 0,0268 mg 0,0268mg 0,0000 mg 5. 0,0291mg 0,0291 mg 0,0000 mg 6. 0,0345 mg 0,0341 mg - - 0,0004 mg 7. 0,0383 mg 0,0383 mg 0,0000 mg 8. 0,0422 mg 0,04~0 mg - - 0,0002 mg 9. 0,0460 mg 0,0464 mg -~ 0,0004 mg

10. 0,0499 mg 0,0502 mg H- 0,0003 mg

Wird die Bestimmung neben Blei oder Wismut vorgenommen, so mul~ im Verh~iltnis mehr Phosphormolybd~ins~iurelhsung ver- wendet werden, um auch diese Metalle in die entsprechenden 15s- lichen Verbindungen iiberzufiihren. In Tabelle 2 und 3 folgen die erhaltenen Resultate.

Tabelle 2 (neben Blei).

Pb-Menge: T1-Menge T1-Menge Fehler: vorh.: gel.:

1. 0,930 mg 0,0498 mg 0,0483 mg - - 0,0015 mg 2. 0,620 mg 0,0230 mg 0,0230 mg 0.0000 mg 3. 1,250 mg 0,0383 mg 0,0383 mg 0,0000 mg 4. 1,250 mg 0,0383 mg 0,0360 mg -- 0,0023 mg 5. 1,870 mg 0,0307 mg 0,0307 mg 0,0000 mg

6. 1,250 mg 0,0192 mg 0,0190 mg -- 0,0002 mg

Tabelle 3 (neben Wismut).

Bi-Menge: T1-Menge T1-Menge Fehler: vorh.: gef.:

1. 0,430 mg 0,0268 mg 0,0276 mg + 0,0008 mg 2. 0,860 mg 0,0460 mg 0,0460 mg 0,0000 mg 3. 0,640 mg 0,0192 mg 0,0192 mg 0,0000 mg 4. 1,070 mg 0,0307 mg 0,0307 mg 0,0000 mg 5. 1,500 mg 0,0383 mg 0,0387 mg ~ 0,0004 mg

a) Inzwischen ist das Kolorimeter nach F. HAHN bekanntge~,orden und ~,ir sind iiberzeugt, dab bei Verwendung dieses Instruments die bestimmbare Menge wie tier Fehler wird stark herabgesetzt werden khnnen.

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Mikroprobe auf kluminium. 33

Aus den erhaltenen Resultaten geht hervor, dal~ naeh der ge- schilderten Methode kleinste Mengen von Thallium mit geniigender Genauigkeit in wenigen Minuten, auch neben der 50fachen Menge Blei und der 30fachen Menge Wismut bestimmt werden kSnnen.

M I K R O P R O B E AUF ALUMINIUM.

Von

FRIEDRICH L. HAHN. Frankfurt a. M.

Aus dem Chemischen Institut der Universitat Frankfurt a. M.

(Eingelangt am 1I. Dezember 1931.)

t, 2, 5, 8-Tetraoxy-anthrachinon (Chinalizarin) is~ ein ~u~erst empfindliches Reagens auf Magnesium1), Beryllium -~) und Alumi- nium3). Die Reaktionsbedingungen sind fiir die drei Metalle ver- schieden: Magnesium bildet in natronalkaliseher LSsung einen farbigen Niederschlag, w~hrend Beryllium und Aluminium darin gelSst bleiben; Beryllium wird aus dieser LSsung dutch Ammo- niumsalze gef/~llt. Aluminium abet wird in schwach saurer LSsung (ph = 5,4 his 5,8) nachgewiesen, so dal~ die Probe auf Aluminium dutch betr~chtliche lVlengen Magnesium nich~ gestSrt wird.

Der Naehweis des Ahminiums mit Chinalizarin l~l~t sich in Form einer Tiipfelprobe ausfiihren, die empfindlicher ist als die bisher fiir dieses Metal1 bekannten4); der Vergleieh der Empfind- lichkeitsdaten dieser Probe mit jenen bei der Durchfiihrung ira Reagenzglas liefert einen neuen Beitrag far die Veranderlichkeit des Verh~ltnisses yon Grenzkonzentration und Erfassungsgrenze bei den verschiedenen Durchfiihrungsformen der gleichen Nach- weisreaktion.

~) F. HAHN, H. WOL~" und G. J:~GER, B., 57, 1394 (1924); Mikrochemie, Pregl-Festsehrift, 127 (1929).

=') H. FISCHER, Wissensch. Ver~ffentk a. d. Siemens-Konzern, 5, 99 (1920); Chem. Ztrlbl., 1927, I, 495; Ztschr. analyt. Chem., 73, 54 (1928).

3) j. M. KOnTHOFF, Chem. Weekbl., 24, 447 (1927); Chem. Ztrlbl., 1927, II, 2087.

4) Vgl. F. FZ~GL, Qualitative Analyse mit Hilfe yon Tiipfelreaktionen, Akadem. Verlagsgesellschaft, Leipzig 1931, S. 218 ft.

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