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82 integro nitidissimo rubido. ~jmenium Iatum pseu,to-p~renchymate inter pores rubido, ports te~ibus ore minimo ambitze orbicutari pul- chre ochraceo. Sperae minimae glabrae ovatae vel subrotundae hya- linae. _Pileus diametro 10--20 cm., in parte interiore 5~8, exte- riore 1~/~--2 cm. cr~ss~s. Sporae 3--5 t~. longae vel 2--4 t*. diametro. Im Wienerwalde (1882, A. Kerner); an alien Stimmen le- bender Pfiaumen- uad Kirsehbiume in Gir~en um Pressbattm, ge- meinschaftlich mit .IL igniarius L. (Januar 1882). Potjporus laecatus ist eine sehr atlsgezeichnete Art und nnter- scheidefi sich yon allen andoren einheimischen Polyporeen leicht durch den barzigen Ueberzug, der den Riicken des tiubs und das Hymenium bedeckt und ihnen ein glanzendes, lackirtes Aussehen verleiht. Am nachsten steht er dem yon Cuming auf den Philip- pinen gesammelten nnd yon C. Montagne in Cent. IiI. de pl. cel- lulaires exot. hour. (~4danak d. se. natur. Oct. 1842) besehriebenen P. och~eo-k~ccatus, tier ebenfalls den harzigen Ueberzug besitzt, sich jedoch vor A]lem dutch die oehergelbe und gezonte Hubberflaclie yon .P. laccatus unbrscheidet. ~ Es erschein~ mir yon Interesse, hervorzuheben, dass neben diesem, einen auf don Stidseeinseln vor- kommendeti Typus bet uns reprisentirenden Po~Iporuz an gleiehen Orten, nimtich ebenfalls im Wienel'walde, ein zweibr nahe ver- wandbr in der sadlichen Itelnisphare (z. B. anf den Philippinen) einheimiseher Pilz sieh finder. Es ist diess der Polyporus australis Fries (Elench. I. p. 108), der yon Hohenbiihel-Ideufler daselbst gefunden und you Fries selbs~, nach brieflicher Mittheilung Kalch- brenner's, ats sein P. awst, ratis bestimm~ wurde. Yon 1~ au~tralis Fr. ist P. laccatus Xlehbr. durch die gelben Porenmiindungen and die gliinzende Hubberseite leichiG zu unterscheiden. Ei~e seltene Bildnngsabwelchung der Friihlingsknotenblume (Leucojum ver um L). Yon Wilhelm Voss. In den Priihjahrsmonaten des Jahres 1884 erhielt ieh aus der Umgebung Laibachs (yon Jeschza a. d. Save) vier Frtihlingsknoten- blumen, welche eine nur selten vorkommende u der Zwiebel zeigten. Ich erholte mir Rath bet mehreren Botanikern, die sich mit Teratologie eingehender besehift~igen, and brach~,e so in Erfahrung, dass wohl keiner dersdben diesea Pall beobachbt, je- doch Th. Irmissh ia seinem Werke: ,Zur Morphotogie der mono- kotylischen Knollen- and Zwiebelgewiehse", Berlin 1850, etwas Aehnliches mitgetheilt, hat. Dureh Prof. Kernor's Gate konnte ich

Eine seltene Bildungsabweichung an der Frühlingsknotenblume (Leucojum vernum L.)

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integro nitidissimo rubido. ~jmenium Iatum pseu,to-p~renchymate inter pores rubido, ports te~ibus ore minimo ambitze orbicutari pul- chre ochraceo. Sperae minimae glabrae ovatae vel subrotundae hya- linae.

_Pileus diametro 10--20 cm., in parte interiore 5 ~ 8 , exte- riore 1~/~--2 cm. cr~ss~s. Sporae 3- -5 t~. longae vel 2 - -4 t*. diametro.

Im Wienerwalde (1882, A. Kerner) ; an alien Stimmen le- bender Pfiaumen- uad Kirsehbiume in Gir~en um Pressbattm, ge- meinschaftlich mit .IL igniarius L. (Januar 1882).

Potjporus laecatus ist eine sehr atlsgezeichnete Art und nnter- scheidefi sich yon allen andoren einheimischen Polyporeen leicht durch den barzigen Ueberzug, der den Riicken des t iubs und das Hymenium bedeckt und ihnen ein glanzendes, lackirtes Aussehen verleiht. Am nachsten steht er dem yon Cuming auf den Philip- pinen gesammelten nnd yon C. Montagne in Cent. IiI. de pl. cel- lulaires exot. hour. (~4danak d. se. natur. Oct. 1842) besehriebenen P. och~eo-k~ccatus, tier ebenfalls den harzigen Ueberzug besitzt, sich jedoch vor A]lem dutch die oehergelbe und gezonte Hubberflaclie yon .P. laccatus unbrscheidet. ~ Es erschein~ mir yon Interesse, hervorzuheben, dass neben diesem, einen auf don Stidseeinseln vor- kommendeti Typus bet uns reprisentirenden Po~Iporuz an gleiehen Orten, nimtich ebenfalls im Wienel'walde, ein zweibr nahe ver- wandbr in der sadlichen Itelnisphare (z. B. anf den Philippinen) einheimiseher Pilz sieh finder. Es ist diess der Polyporus australis Fries (Elench. I. p. 108), der yon Hohenb i ihe l - Ideu f l e r daselbst gefunden und you Fries selbs~, nach brieflicher Mittheilung Kalch- brenner ' s , ats sein P. awst, ratis bestimm~ wurde. Yon 1~ a u~tralis Fr. ist P. laccatus Xlehbr. durch die gelben Porenmiindungen and die gliinzende Hubberseite leichiG zu unterscheiden.

Ei~e seltene Bildnngsabwelchung

der Friihlingsknotenblume (Leucojum ver um L). Yon Wilhelm Voss.

In den Priihjahrsmonaten des Jahres 1884 erhielt ieh aus der Umgebung Laibachs (yon Jeschza a. d. Save) vier Frtihlingsknoten- blumen, welche eine nur selten vorkommende u der Zwiebel zeigten. Ich erholte mir Rath bet mehreren Botanikern, die sich mit Teratologie eingehender besehift~igen, and brach~,e so in Erfahrung, dass wohl keiner dersdben diesea Pall beobachbt, je- doch Th. I rmi s sh ia seinem Werke: ,Zur Morphotogie der mono- kotylischen Knollen- and Zwiebelgewiehse", Berlin 1850, etwas Aehnliches mitgetheilt, hat. Dureh Prof. Kernor 's Gate konnte ich

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in bosagtes Work Einsicht nohmon und land oinon analogon Fall erwahnt 1).

Da abor dio mir vorliogenden Leucojum-Pfianzon dioso BiN dungsabwoichung in noch viol auff i i l l igor Woiso zoigon, und diosolbo iiborhaupt nut selden zur Boobachtung kam, so m0go hier Niihores darfiber berichtet werden.

1. Fa l l (Fig. 1). Bl t ihendo Pf lanze . Aus dor untoren kleineron und schon

stark abgowolkten Zwiobel entstohon zwei Achson; oino davon tri~gt in etwa 5 Cm. HSho zahlroiche fioischigo Schalon, wodurch eino zwoito, hOhor stehondo Zwiebel gobildet wird. Aus diosor entwickol- ton sich in normalor Weiso Laubbli~tter und zwoi Bliithenschiffto. Dio zweito Achso dot unteren Zwiebol hat nur Laubbl&ttor gebildot. Boido Zwiobeln sind reichlich bowurzolt und die ganzo Pfianze sohr kraftig. Die Lango dot bliihtnden Pflanzo botragt yon dor Basis dor untoron Zwiebol an 30 Cm.

2. Fa l l (Fig. 2). Bltithenloso Pfianzo. Gosammtli~ngo 25 Cm. Auch hior sind

beido Zwiobeln reichlich bewurzolt. Dio Entfornung der Basis dor untoron Zwiebel yon joner dot oboron, also das Achsonsttick zwischon beidon Zwiebeln, betri~gt 8 Cm.

3. Fa l l (Fig. 3). Bltithonloso Pflanzo. Neben dor untoren Zwiebel finder sich

noch eino zwoi~o, kleinero und langgestrockte. Aus beiden erwuchson stark gobogene Achs~n, wovon die der gr(isseren Zwiebel in etwa 7 Cm. tt6he, jono der schwlichoren orst in 10 Cm. eino zweite Zwiobol bildoL Auch hior sind si~mmtliche Zwiobelscheibon stark bowurzelt.

4. F a l l (Fig. 4). Die I~fianze gleicht der zuorst boschriebenon, ist aber b]iithen-

los. Ein Li~ngenschnitt zeigt folgendo Verhaltnisso. Bei a ist der Kegel der unteron Zwiebel aus dessert Schoitel dio Achse sich ent- wickelto. Diose nimm~ im oberon Drittel ziemlich rasch an Dicke zu und bild~te so die Scheibe fiir die obere Zwiobel b; aus dieser

~) Th. I r m i s c h berichtet darfiber: Eine interessante Zwiebelbildung, welche nur selten vorkommen dfirfte, da ich sie unter den vielen von mir untersuchten Exemplaren nur an einem einzigen land, will ich bier noch be- schreiben (Tab. VII, Fig. i0, ~[l, 12). Es waren an der Grundachse einer Zwiebel, ungerechner die vertroekneten Schalen, die Produkte dreier Jahrg~nge vereinigt; aber die Ansatzpunkte der Schalen des filtesten und untersten Jahr- ganges waren dutch einen entwickelten, einen Zoll langen, cylindrisehen, glat- ten Achsentheil, den jene Schalen mnhfillten, yon den Ansatzpunkten der vor- j~hrigen Schalen getrennt; es stellt diese Zwiebel so zu sagen zwei Stockwerke dar, indem die vorjiihrigen Sebalen zusammen eine Zwiebel bildeten, die fiber der yon den iiltesten Theilen gebildeten Zwiebel stand. Die vorjahrigen Tbeile umsehlossen ganz normal die diessji~hrigen Scheiden und Laubblatter. Eine Blfithe land ich nicht. Sowohl aus der Basis des zweitvorji~hrigen, wie aus der des n~ichstjAhrigen Jahrganges entsprangen frische Wnrzelfasern (1. e. p. t01).

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Scheibe erwuchs der neue Trieb. Unter denselben entwickelten sich die fieischigen Zwiebelschalen und die Wurzelfasern.

In siimmtlichon Fallen sind demnach die fiberoinander stehenden Zwiobeln dutch l~ngero Achsenstticko yon einander getronnt, wah-

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rend bet der dureh I rmisch besprochenen Bildungsabweichung das Achsenstfick so kurz ist, dass sich die eine Zwiebel gleich fiber tier anderen befindet.

Nach I rmisch sind hier die Wachsthumsprodukte dreier Jahr- giinge vereinigt, indem die vorjahrigen Schalen zusammen eine Zwiebel bilden, welche fiber der yon den i~ltesten Theilen gebildeten Zwiebel steht. Die vo1~ahrigen Theile umschliessen ganz normal die diess- jiihrigen neuen Triebe. Da sich diese letzteren, Laubblatter und Bltithenschaft, bet unseren Pfianzen im Frfihjahre 1884 entwickelten, so ist demnach die obere Zwiebel 1883, die untere aber 1882 ge- bildet worden.

Doch noch nach einer anderen Richtung unterscheidet sich un- serer sub 1 besprochene Fall yon den durch I rmisch bekannt ge- wordenen. Es hat nitmlich die untere 1882 gebildete Zwiebel, welche schon stark abgewelkt ist, im dritten Jahre nochmals einen Trieb, in Fig. 1 rechts entwickelk Die Leucojum-Pfian. zen standen, wie die anhaftenden Erdtheile erkennen lassen, in emem feuchten, stark thonhaltigen Boden.

Sollte sich Jemand durch den Augenschein fiberzeugen wollen, so stehen die besprochenen Pfianzen zur Verffigung.

La ibach , am 10. Januar 1885.

Die Flora yon Buooari, Von Dr. V. v. Borb~s.

Die Flora des ungarischen Litorales wurdo moistens durch solche Botanikor studirg und beschrieben, die hier nut in gewissen Jahreszeiten Ausflfige machten. Botaniker, die die Vegetation des ungarischen Litorales durch viele Jahre, zu jeder Jahreszeit, Schritt far Sehritt beobachten konnten und die jeden kleinen Standort kennen und 8fters besuchen konnten, gibt es wenige (No~, M. Anna Smith, Untchj , Ross i etc.), darum sind die Standorte vieler sen teneren Pflanzen des ungarischen Litorales sehr allgemein gegebem P iume war so gliicklich, yon den alteren Botanikern (selbst Koch) far solche allgemeino Standorte seltener Litoral-Pflanzen genannt zu werden, die aber in der Jetztzeit ,,in agro Fluminensi" yon neueren Botanikern vergebens gesucht werden mOchten. Sie wachsen wohl auf den Inseln, (manehe vielleicht auf Arbe) oder in Istrien, aber nicht um Finme. Auffallead ist ~ine reichere Vegetation, gleich wenn man yon Fiume nach Volosca geht, we uns Acanthus longifolius (Castua) Sesapias (Abatia) etc. grfissen, die um Fiume vielleicht nieht vet, kommen. Ich habe sie wenigstens immer nut auf Istrianer Boden gesehen.

Die kleine Stadt Buccari war in letztern sechs Jahren so glfieklich einen Botaniker in Dragutin Hirc zu besitzen, dot d i g