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Bericht iiber (lie Fortschritte der analytischen Chemie II. Analyse anorganischer Stoffe Eine spektralphotometrische Bestimmungsmethode kleinster Lithiummengen griindet P. F. T~o~Aso~ 1 auf die Messung der Orangefarbe, die Lithinmsalze nach V. I. KVZ~T~COV 2 mit o-(2-Oxy- 3,6-disulfo-l-naphthylazo)-benzolarsons/iure (Tho- ron 3) in stark a]kalischem Medium geben. Beim Arbeiten in w/il]rigem Medium lassen sich 1--8 #g Li/ml in der EndlSsung bestimmen. Aceton bewirkt eine Farb- /inderung und Farbvertiefung. Das Absorptionsmaximum des Lithium-Thoron- komlolexes versehiebt sich dadurch von 458 nach 486 mtt. Wesentlieh ist die ge- steigerte Empfindlichkeit in Aceton, die eine Bestimmung im Konzentrationsbereich 0,1--1,0/~g Li/ml gesta~tet. Ftir beide Methoden ist die Yarbentwicklung nach 30 min vollst/indig; im w~Brigen Medium ist der Komplex wenigstens 4, mit Aceton wenigstens 1 Std stabil. Die durchgefiihrten Bestimmungen zeigen eine Fehler- breite yon ~ 3~ Ca, Mg, l~b, Cs und Na verursachen nur unerhebliche StSrungen, wenn ihre t(onzentrationen die Lithiumkonzentrationen um etw~ eine Zehner- Iootenz iibersteigen. ]3ei 100fachem I~atriumiiberschul] betriigt der Fehler z. ]3. -k 5~ -- Arbeitsweise. In einem l0 ml-Mel]kolben fiigt man zu 1 ml LithiumlSsung (1--10 #g Li) 0,2 mt 20%ige ~[(alilauge und 7,0 m] Aceton hinzu, versetzt mit 1 ml 0,2% iger ReagenslSsung, fiillt mit Wasser zur Marke auf und miBt nach 30 rain die Extinktioi1 bei 486 m# gegen eine gleichbehandelte VergleichslSsung. Aus einer analog aufgeste]lten Eichkurve entnimmt man das Ergebnis. I-I. SI~ECKEI~ l~atrium~ I(alium. Einen emp/indlichen Nachweis von Natrium unter Verwen- dung yon ~-Methoxyphenylessi~siiure als Reagens beschreiben W. l~EEV~, und I. CHaI- STOFFELL g-Methoxyphenylessigs/iure reagiert mit Natriumionen unter Bfldung yon C6It~CI-I(OCI-Ia)COOH C6H~CH(OCH3)COOI~a als schwerlSsliehem iNieder- schlag. Der Rrachweis kann in Gegenwart grTBerer Mengen Ammonium, Li- thium, Kalium, l~ubidium, Magnesium, Chlorid, l%itrat, Suffat und Phosphat durchgefiihrt werden. Calcium, Strontium und Barium sowie grSf~ere Mengen (mehr als einige Milligramme) der meisten Schwermetalle stSren und miissen vorher entfernt werden. Unter geeigneten Reaktionsbedingungen lassen sioh noch 0,2 mg Natrium/ml Probel5sung nachweisen. Als l~eagens wird eine w~Brig-alkoholische LSsung yon ~-Methoxyphenylessigsiiure verwendet, die zur Hiiffte mit Tetra- methylammoninmhydroxyd neutralisiertwordenist: 133,3 g des Reagenses und 278ml einer 1,08 n wiil3rigen LSsung yon Tetramethylammoniumhydroxyd werden mit absolutem J~thylalkohol zu 1 1 gelSst. Man l~f~t mindestens 5 Std bei l~aumtem- peratur, danach noch 12 Std bei 0~ C stehen. Anschliel~end wird die kalte LSsung durch einen Glasfiltertiegel filtriert. Kommt es n~ch 1--2 Tagen zur Bildung eines flockigen Niederschlages, wird erneut filtriert. Das Glas wird durch die LSsung an- gegriffen, wodurch bei l~ngerem Stehen Niederschli~ge entstehen, die abfiltriert werden. - - Aus]i~hrung. 1 ml der ann~hernd neutralen ProbelSsung (pH 3--7) wird im Reagensglas (12 • 75 ram) mit 3 ml der vorbereiteten ReagenslSsung versetzt. 1 Analyt. Chemistry 28,1527--1530 (1956). Nation. Lab., Oak Ridge, Tenn. (USA). 2 ~. anal. Chim. 3, 295 (1948) [l~ussisch]. 3 Konstitutionsformel vgl. diese Z. 152, 254 (1956). Analyt. Chemistl W 29, 102--105 (1957). Univ. Maryland, College Park, Md. 18"

Eine spektralphotometrische Bestimmungsmethode kleinster Lithiummengen

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Bericht iiber (lie Fortschritte der analytischen Chemie

II . Analyse anorganischer Stoffe

Eine spektralphotometrische Bestimmungsmethode kleinster Lithiummengen griindet P. F. T~o~Aso~ 1 auf die Messung der Orangefarbe, die Lithinmsalze nach V. I. KVZ~T~COV 2 mit o-(2-Oxy- 3,6-disulfo-l-naphthylazo)-benzolarsons/iure (Tho- ron 3) in stark a]kalischem Medium geben. Beim Arbeiten in w/il]rigem Medium lassen sich 1--8 #g Li/ml in der EndlSsung bestimmen. Aceton bewirkt eine Farb- /inderung und Farbvertiefung. Das Absorptionsmaximum des Lithium-Thoron- komlolexes versehiebt sich dadurch von 458 nach 486 mtt. Wesentlieh ist die ge- steigerte Empfindlichkeit in Aceton, die eine Bestimmung im Konzentrationsbereich 0,1--1,0/~g Li/ml gesta~tet. Ftir beide Methoden ist die Yarbentwicklung nach 30 min vollst/indig; im w~Brigen Medium ist der Komplex wenigstens 4, mit Aceton wenigstens 1 Std stabil. Die durchgefiihrten Bestimmungen zeigen eine Fehler- breite yon ~ 3~ Ca, Mg, l~b, Cs und Na verursachen nur unerhebliche StSrungen, wenn ihre t(onzentrationen die Lithiumkonzentrationen um etw~ eine Zehner- Iootenz iibersteigen. ]3ei 100fachem I~atriumiiberschul] betriigt der Fehler z. ]3. -k 5~ - - Arbeitsweise. In einem l0 ml-Mel]kolben fiigt man zu 1 ml LithiumlSsung (1--10 #g Li) 0,2 mt 20%ige ~[(alilauge und 7,0 m] Aceton hinzu, versetzt mit 1 ml 0,2% iger ReagenslSsung, fiillt mit Wasser zur Marke auf und miBt nach 30 rain die Extinktioi1 bei 486 m# gegen eine gleichbehandelte VergleichslSsung. Aus einer analog aufgeste]lten Eichkurve entnimmt man das Ergebnis. I-I. SI~ECKEI~

l~atrium~ I(alium. Einen emp/indlichen Nachweis von Natrium unter Verwen- dung yon ~-Methoxyphenylessi~siiure als Reagens beschreiben W. l~EEV~, und I. CHaI- STOFFELL g-Methoxyphenylessigs/iure reagiert mit Natriumionen unter Bfldung yon C6It~CI-I(OCI-Ia)COOH �9 C6H~CH(OCH3)COOI~a als schwerlSsliehem iNieder- schlag. Der Rrachweis kann in Gegenwart grTBerer Mengen Ammonium, Li- thium, Kalium, l~ubidium, Magnesium, Chlorid, l%itrat, Suffat und Phosphat durchgefiihrt werden. Calcium, Strontium und Barium sowie grSf~ere Mengen (mehr als einige Milligramme) der meisten Schwermetalle stSren und miissen vorher entfernt werden. Unter geeigneten Reaktionsbedingungen lassen sioh noch 0,2 mg Natrium/ml Probel5sung nachweisen. Als l~eagens wird eine w~Brig-alkoholische LSsung yon ~-Methoxyphenylessigsiiure verwendet, die zur Hiiffte mit Tetra- methylammoninmhydroxyd neutralisiert wordenist: 133,3 g des Reagenses und 278ml einer 1,08 n wiil3rigen LSsung yon Tetramethylammoniumhydroxyd werden mit absolutem J~thylalkohol zu 1 1 gelSst. Man l~f~t mindestens 5 Std bei l~aumtem- peratur, danach noch 12 Std bei 0 ~ C stehen. Anschliel~end wird die kalte LSsung durch einen Glasfiltertiegel filtriert. Kommt es n~ch 1--2 Tagen zur Bildung eines flockigen Niederschlages, wird erneut filtriert. Das Glas wird durch die LSsung an- gegriffen, wodurch bei l~ngerem Stehen Niederschli~ge entstehen, die abfiltriert werden. - - Aus]i~hrung. 1 ml der ann~hernd neutralen ProbelSsung (pH 3--7) wird im Reagensglas (12 • 75 ram) mit 3 ml der vorbereiteten ReagenslSsung versetzt.

1 Analyt. Chemistry 28,1527--1530 (1956). Nation. Lab., Oak Ridge, Tenn. (USA). 2 ~. anal. Chim. 3, 295 (1948) [l~ussisch]. 3 Konstitutionsformel vgl. diese Z. 152, 254 (1956).

Analyt. Chemistl W 29, 102--105 (1957). Univ. Maryland, College Park, Md. 18"