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2. Anf angewandte Chemie bez~igliche. 313 Eine Waschflasche mit Mischdiise empiiehlt F r i t z F r i e d r i c h s ~). Bei dieser, in bekannter Weise aus StandgefSss und Gaszu-, beziehungsweise -ableitungsrOhre zusammengesetzten Flasehe zeigt das Gaszuft~hrungsrohr folgende bemerkenswerte Einrichtung. Dasselbe besitzt im unteren Teile seitlich eine 0ffnung, an welche im Innern des Rohrs eine I)t~se in Gestalt eines kurzen, abw~rts filhrenden RShrchens angeschmolzen ist. Uber der 0ffnung ist rings um das Gaszuleitungsrohr eine Glocke an- gebracht, welche dasselbe mantelartig umgibt und kurz unterhalb der unteren Dasen0ffnung endigt. Oben ist die Glocke seitlieh mit einem kleinen Loch versehen. Die Fl~issigkeit steht in dem Standgef~tss abet der Glocke. Tritt nun Gas in das Zuftthrungsrohr ein, so kann es nieht sofort dureh die Dt~se entweichen, weil diese infolge Kapillaritats- wi~kung mit Fliissigkeit geft~llt ist. Bald aber iiberwindet alas Gas infolge des steigenden Druckes die Kapillarit~t, treibt die Flt~ssigkeit aus der Diise heraus und schleudert sie an die gegenaberliegende Glockenwand, welche hierdurch stets feucht erhalten wird. Gegen diese Stelle strSmt nun auch das nachfolgende Gas. wodurch der Wasch- prozess einen sehr energischen Verlauf nimmt. Da die Dase durch das his auf den Boden der Waschflasche reichende Gaszuleitungsrohr stets mit Flilssigkeit geftillt wird, welche der untersten Schicht entstammt, and diese Flassigkeit in die Glocke gelangt, so ist auch filr eine dauernde Zirkulation der AbsorptionslOsung gesorgt. Ist das Gas aus tier Diise entwichen, so steigt infolge der Druck~,erringerung die Flt~ssig- keit in die Diise zuraek und verschliesst diese auf's neue. Sodann wiederholt sieh der oben geschilderte Vorgang. Das sich in der Glocke ansammelnde Gas entweicht in kleinen Blasen dureh die obere 0ffnung in den Fliissigkeitsanteil. welcher sich oberhalb der Glocke im Stand- gef/iss befindet, durchstreicht diese Schieht and strSmt schliesslich durch das Gasableitungsrohr aus. Die Waschflasche ist yon der Firma Greiner & Friedrichs, G. m. b. It., Stiitzerbach i. Th., zu be- ziehen. 1) Zeitschrift f. angew. Chemie 25, 1059. :Fresenius, Zcitschrift f. anal Chemie. LII. Jahrgang. 5. Heft. 21

Eine Waschflasche mit Mischdüse

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Page 1: Eine Waschflasche mit Mischdüse

2. A n f a n g e w a n d t e C h e m i e bez~igliche. 313

Eine Waschflasche mi t Mischdiise empiiehlt F r i t z F r i e d r i c h s ~).

Bei dieser, in bekannter Weise aus StandgefSss und Gaszu-, beziehungsweise -ableitungsrOhre zusammengesetzten Flasehe zeigt das Gaszuft~hrungsrohr

folgende bemerkenswerte Einrichtung. Dasselbe besitzt im unteren Teile

seitlich eine 0ffnung, an welche im Innern des Rohrs eine I)t~se in

Gestalt eines kurzen, abw~rts filhrenden RShrchens angeschmolzen ist.

Uber der 0ffnung ist rings um das Gaszuleitungsrohr eine Glocke an-

gebracht, welche dasselbe mantelartig umgibt und kurz unterhalb der

unteren Dasen0ffnung endigt. Oben ist die Glocke seitlieh mit einem

kleinen Loch versehen. Die Fl~issigkeit steht in dem Standgef~tss abet

der Glocke. Tri t t nun Gas in das Zuftthrungsrohr ein, so kann es

nieht sofort dureh die Dt~se entweichen, weil diese infolge Kapillaritats-

wi~kung mit Fliissigkeit geft~llt ist. Bald aber iiberwindet alas Gas

infolge des steigenden Druckes die Kapillarit~t, treibt die Flt~ssigkeit

aus der Diise heraus und schleudert sie an die gegenaberliegende

Glockenwand, welche hierdurch stets feucht erhalten wird. Gegen diese

Stelle strSmt nun auch das nachfolgende Gas. wodurch der Wasch-

prozess einen sehr energischen Verlauf nimmt. Da die Dase durch das

his auf den Boden der Waschflasche reichende Gaszuleitungsrohr stets

mit Flilssigkeit geftillt wird, welche der untersten Schicht entstammt, and diese Flassigkeit in die Glocke gelangt, so ist auch filr eine

dauernde Zirkulation der AbsorptionslOsung gesorgt. Ist das Gas aus tier Diise entwichen, so steigt infolge der Druck~,erringerung die Flt~ssig-

keit in die Diise zuraek und verschliesst diese auf's neue. Sodann wiederholt sieh der oben geschilderte Vorgang. Das sich in der Glocke

ansammelnde Gas entweicht in kleinen Blasen dureh die obere 0ffnung

in den Fliissigkeitsanteil. welcher sich oberhalb der Glocke im Stand-

gef/iss befindet, durchstreicht diese Schieht and strSmt schliesslich durch

das Gasableitungsrohr aus. Die Waschflasche ist yon der Firma G r e i n e r & F r i e d r i c h s , G. m. b. It., Stiitzerbach i. Th., zu be- ziehen.

1) Zeitschrift f. angew. Chemie 25, 1059.

: F r e s e n i u s , Zcitschrift f. anal Chemie. LII . J ah rgang . 5. Heft. 21