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4. Analyse yon biologisehem Material 341 Queeksilber, weft die Ionenkonzentration sehr hoeh ist.) Die Elelctrolyse wird an Platinelektroden yon 0,6 (Kathode) bzw. 0,1 mm (Anode) Durehmesser bei 3,5 bis 4 V and 40--80 mA durchgeffihrt. Sie dauert 24--30 Std. Man setzt dem Elektro- lysengefaB einen pflzf5rmigen Kfihler auf, um Fliissigkeitsverlaste zu vermeiden. Die Elektroden sollen vor Gebrauch kurz fiber der offenen Flamme erhitzt werden. Man entnimmt nach beendigter Elektrolyse die Kathode, ohne den Strom zu unterbreehen. Das abgeschiedene Quecksilber 15st man in 2 ml lauwarmem, gesatt. Bromwasser, entfernt iiberschfissiges Brom dureh Erwarmen auf dem Wasserbad und fiberffihrg die LSsung mit 1,5 ml Wasser in einen 5 ml-Mel~zylinder. Dazu gibt man 5 Tr. AcetatpufferlSsung (p~ 4,1), 3 Tr. 0,1 n Natronlaage and 0,50 ml 0,0042 m Nitrosobenzoll5sung (0,4445 g/l) and fii]lt mit Wasser auf 4,5 ml auf. Man temperierg in einem Thermostaten yon 20 ~ =~ 0,05 ~ C, fiigt 0,50 ml 0,005 m eben~alls temperierte Kaliumhexacyanoferrat(II)-lSsung zu and miBt die Absorption naeh 30 rain bei 528 m# gegen Wasser. -- Man kann die E]ektrolyse auch mit einer Goldelektrode durehfiihren. Da Quecksilber an Gold besser halter, kann man mit 200 mA arbeiten und dadurch die Dauer der Elektrolyse herabsetzen (unter 24 Std). Man 15st das abgeschiedene Quecksflber in 3 Tr. konz. Salpetersaure (10 rain) und bringt die LS- sang mit 19 ml Wasser in einen 25 ml-MeBzylinder. Dann stellt man den p~-Wert mit konz. Natronlauge au~ etwa 5 ein and setzt 2,5 ml 0,0042 m Nitrosobenzol- 15sung, sowie 5 Tr. AcetatpufferlSsung (p~ 4,t) zu. Man ffillt mit Wasser auf 22,5 ml auf, temperiert auf 20 ~ C, setzt 2,5 ml 0,005 m Kaliumhexacyanoferrat(II)-15sung zu und arbeitet weiter, wie beschrieben. Analyt. Chemistry 31,v939--942 (1959). Univ. und Inst. ,,Rudjer Bo~koviS", Zagreb (Jugoslawien). -- ~ Z. priklad. Chim. 8, 955 (1930). U~SVL~ B~V~N Einen Beitrag zur Bestimmung yon Kohlenmonoxyd in Blut geben tI. BEa~- (~ and R. S~r~ 1. Sie halten es ffir vorteflhafter, die Resultate der Bestimmungen nicht in Volumenprozenten, sondern in Prozenten CO-S~ttigung anzugeben. Bei den bisher iiblichen Bestimmungsmethoden sind gesonderte Gesamth~moglobin- bestimmungen notwendig, werm m~n die Ergebnisse in S~ttigungsprozenten an- geben will. Verff. erzielen (lurch eine geringffigige Modifikation der spektrophoto- metrisehen Methode yon J. V. HA~s 2 eine wesentliche Vereinfachung. Bei der CO-Bestimmung nach HA~rE~ wird die Blutprobe mit Na2S20 ~ behandelt, wobei das Oxyh~moglobin reduziert wird, w~hrend das CO-H~moglobin unver~ndert bleibt. Gibt man jetzt einen ~berschuB an ttexaeyano~errat(III) hinzu, so entsteht aus dem reduzierten H~moglobin sofor~ ~eth~moglobin, w~hrend die Umwandlung zum ~eth~moglobin sieh beim CO-H~moglobin langsamer vollzieht. Bei einer spektralphotometrischen Messung gleich naeh Zusatz des Hexacyanoferrats mi~t man das Meth~moglobin neben dem CO-H~moglobin (/)1). Naeh einigen ~inuten ist aaeh das CO-Hamoglobin vollst~ndig umgewandelt, so dab man jetzt aueh d~s CO-Hi~moglobin als ~eth~moglobin miterfaBt (D2). Aas der Differenz D~--D 1 erh~lt man den Gehalt an CO-H~moglobin. Die notwendigen Vergleiehs15sungen ste]lt man sich wie folgt her: Man vermischt 10 ml PhosphatpufferlSsung 2 vom pit-Wert 7,2 mit 25 mg N%S~Oa and verdiinnt mit Wasser auf 100 m]. 10 ml-Anteile versetzt man mit 0,2 ml friseh bereiteter 20~ KaHumhexaeyanoferrat(III)- 15sm~g und migt im Coleman j r. - Spektrophotometer. -- Verff.entwickeln die Gleichang ~ Sattigung = (D~ -- 1)1) K/D~, woraus nach Messung yon D 2 and D 1 die prozen- tuale Sattigang rechnerisch oder naeh Darstellung der Geraden in einemKoordinaten- system graphiseh ermittelt werden kann. Die Konstante K wird yon den Verff. an Hand yon 18 Testgemischen ermittelt, die sie sich aus 100~ CO-gesatt. Blur nnd CO-freiem Blur durch Vermischen entspreehender Anteile so hergestellt haben, dab 6 Nischungen mit 0, 20, 40, 60, 80 nnd 100~ CO-Sattigung entstehen,

Einen Beitrag zur Bestimmung von Kohlenmonoxyd in Blut

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4. Analyse yon biologisehem Material 341

Queeksilber, weft die Ionenkonzentration sehr hoeh ist.) Die Elelctrolyse wird an Platinelektroden yon 0,6 (Kathode) bzw. 0,1 mm (Anode) Durehmesser bei 3,5 bis 4 V and 40--80 mA durchgeffihrt. Sie dauert 24--30 Std. Man setzt dem Elektro- lysengefaB einen pflzf5rmigen Kfihler auf, um Fliissigkeitsverlaste zu vermeiden. Die Elektroden sollen vor Gebrauch kurz fiber der offenen Flamme erhitzt werden. Man entnimmt nach beendigter Elektrolyse die Kathode, ohne den Strom zu unterbreehen. Das abgeschiedene Quecksilber 15st man in 2 ml lauwarmem, gesatt. Bromwasser, entfernt iiberschfissiges Brom dureh Erwarmen auf dem Wasserbad und fiberffihrg die LSsung mit 1,5 ml Wasser in einen 5 ml-Mel~zylinder. Dazu gibt man 5 Tr. AcetatpufferlSsung (p~ 4,1), 3 Tr. 0,1 n Natronlaage and 0,50 ml 0,0042 m Nitrosobenzoll5sung (0,4445 g/l) and fii]lt mit Wasser auf 4,5 ml auf. Man temperierg in einem Thermostaten yon 20 ~ =~ 0,05 ~ C, fiigt 0,50 ml 0,005 m eben~alls temperierte Kaliumhexacyanoferrat(II)-lSsung zu and miBt die Absorption naeh 30 rain bei 528 m# gegen Wasser. - - Man kann die E]ektrolyse auch mit einer Goldelektrode durehfiihren. Da Quecksilber an Gold besser halter, kann man mit 200 mA arbeiten und dadurch die Dauer der Elektrolyse herabsetzen (unter 24 Std). Man 15st das abgeschiedene Quecksflber in 3 Tr. konz. Salpetersaure (10 rain) und bringt die LS- sang mit 19 ml Wasser in einen 25 ml-MeBzylinder. Dann stellt man den p~-Wert mit konz. Natronlauge au~ etwa 5 ein and setzt 2,5 ml 0,0042 m Nitrosobenzol- 15sung, sowie 5 Tr. AcetatpufferlSsung (p~ 4,t) zu. Man ffillt mit Wasser auf 22,5 ml auf, temperiert auf 20 ~ C, setzt 2,5 ml 0,005 m Kaliumhexacyanoferrat(II)-15sung zu und arbeitet weiter, wie beschrieben.

Analyt. Chemistry 31,v939--942 (1959). Univ. und Inst. , ,Rudjer Bo~kov iS" , Zagreb (Jugoslawien). -- ~ Z. priklad. Chim. 8, 955 (1930). U~SVL~ B ~ V ~ N

Einen Beitrag zur Bestimmung yon Kohlenmonoxyd in Blut geben tI. B E a ~ - ( ~ and R. S ~ r ~ 1. Sie halten es ffir vorteflhafter, die Resultate der Bestimmungen nicht in Volumenprozenten, sondern in Prozenten CO-S~ttigung anzugeben. Bei den bisher iiblichen Bestimmungsmethoden sind gesonderte Gesamth~moglobin- bestimmungen notwendig, werm m~n die Ergebnisse in S~ttigungsprozenten an- geben will. Verff. erzielen (lurch eine geringffigige Modifikation der spektrophoto- metrisehen Methode yon J. V. HA~s 2 eine wesentliche Vereinfachung. Bei der CO-Bestimmung nach HA~rE~ wird die Blutprobe mit Na2S20 ~ behandelt, wobei das Oxyh~moglobin reduziert wird, w~hrend das CO-H~moglobin unver~ndert bleibt. Gibt man jetzt einen ~berschuB an ttexaeyano~errat(III) hinzu, so entsteht aus dem reduzierten H~moglobin sofor~ ~eth~moglobin, w~hrend die Umwandlung zum ~eth~moglobin sieh beim CO-H~moglobin langsamer vollzieht. Bei einer spektralphotometrischen Messung gleich naeh Zusatz des Hexacyanoferrats mi~t man das Meth~moglobin neben dem CO-H~moglobin (/)1). Naeh einigen ~ inu ten ist aaeh das CO-Hamoglobin vollst~ndig umgewandelt, so dab man jetzt aueh d~s CO-Hi~moglobin als ~eth~moglobin miterfaBt (D2). Aas der Differenz D ~ - - D 1 erh~lt man den Gehalt an CO-H~moglobin. Die notwendigen Vergleiehs15sungen ste]lt man sich wie folgt her: Man vermischt 10 ml PhosphatpufferlSsung 2 vom pit-Wert 7,2 mit 25 mg N%S~O a and verdiinnt mit Wasser auf 100 m]. 10 ml-Anteile versetzt man mit 0,2 ml friseh bereiteter 20~ KaHumhexaeyanoferrat(III)- 15sm~g und migt im Coleman j r. - Spektrophotometer. -- Verff.entwickeln die Gleichang ~ Sattigung = (D~ - - 1)1) �9 K /D~, woraus nach Messung yon D 2 and D 1 die prozen- tuale Sattigang rechnerisch oder naeh Darstellung der Geraden in einemKoordinaten- system graphiseh ermittelt werden kann. Die Konstante K wird yon den Verff. an Hand yon 18 Testgemischen ermittelt, die sie sich aus 100~ CO-gesatt. Blur nnd CO-freiem Blur durch Vermischen entspreehender Anteile so hergestellt haben, dab 6 Nischungen mit 0, 20, 40, 60, 80 nnd 100~ CO-Sattigung entstehen,

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342 Bericht: Spezielle analytische Methqden

yon denen jede noeh 3ram so aufgeteilt und verdiinnt wird, dM~ die Endl6sung 60, 80 und 100~ des urspriinglich vorhandenen H~moglobins enthMten. Die Konstante erh~lt den Wert 195,17 ( • 3,3~ Es wird jedoch empfohlen, die Kon- stante in jedem Laboratorium neu festzulegen.

1 Clin. Chemistry 5, 127--134 (1959). i0. General Med. Lab., APO 180, New York (USA).-- ~ J. Lab. elin. Med. 40, 634 (1952); vgl. diese Z. 141, 231 (1954).

I~A_I~GOT ZIIV/I~ERI~ANI~

Eine l~kromethode zur Best immung des Gesamtschwefels in biologisehem Material besehreiben M. ]~. LEES und J . FOLC~ 1. Die organische Substanz der Probe wird mit KSnigswasser hydrolysiert, Phosphat als Magnesiumammoninmsalz entfernt und das Sulfat mit Benzidin ge~l l t und titriert. Die Bestimmungsgrenze liegt bei 50 #g Sehwefel (_u 2 #g). Der Methionin-Schwefd wird quanti tat iv erfaBt. - - Arbeitsweise. Die Probe, die zwisehen 50 und 100 #g Sehwefel enthMten daft und nicht mehr als 14 mg Kohlenstoff (zu starke CO~-Entwieklung wahrend der Reaktion kann zur Explosion ffihren) wird in einem 125 • 14 mm-Verbrennungsrohr getrock- net e. Zur trockenen Substanz gibt man 0,4 ml friseh bereitetes K5nigswasser (konz. SMpeters~ure; konz. Salzs~ure 3:1), sehmelzt das Rohr zu, better es in Asbest ein und erhitzt es in einer verschraubten Eisenbombe 8 Std a~f 230 ~ C. Nach dem Abkfihlen zentrifugiert man im verschlossenen Rohr 1 rain bei 1000 U/min, 5finer (die 0ffnung soll so grol~ wie der Querschnitt des Rohres sein) und stellt das Rohr in ein zu 2/3 mit Phosphors&ure gefiilltes Becherglas. Man erw&rmt langsam aaf 120 ~ C, wobei das KSnigswasser entweicht (Gerueh!). Man l~l~t abkiihlen und gibt genau 3 ml 0,05 n Ammoniak und 9 mg Magnesiumcarbonat-Ammoniumehlorid- i~schung (13 : 5) in das Rohr, sehiittelt um und zentrifugiert 10 min. 2 ml der fiber- stehenden, klaren L5sung werden in einem 5 ml-Zentrifugenglas bei 105-110 ~ C (Phosphors~urebad) eingedampft, dem Rfickstand werden 0,9 ml Wasser und 1 Tr. Bromkresolgriin-Indieatorl5sung (0,04~ LSsung 1:10 mit Wasser verdfinnt) zugesetzt, worauf man mit 0,05 n Salzs~ure auf p~ N 4 bringt. Zu dieser L6sung gibt man 0,5 ml Benzidinreagens (5,58 g Benzidindihydrochlorid in 250 ml 0,026 n SMzs~ure gelSst) und 0,8 ml 95~ Aceton. Man riihrt urn, stellt das Gef~B zunaehst 30 rain in Eiswasser, l~gt dann 24 Std stehen, zentrifugiert 30 min bei 2700 U/min, saugt die fiberstehende Flfissigkeit ab und w~seht den Niedersehlag zweimM mit je 2,5 ml 95~ Aeeton 3, wobei er jedesmM aufgewirbelt nnd an- schlieBend 20 rain mit 2700 U/rain zentrifugiert werden mug. Zur Titration benutzt man eine Mikrobfirette, an der man noch 0,0005 ml ablesen kann. Man gibt zum Sulfatniederschlag 0,5 ml Wasser, 0,025 ml Thymolblau-PhenolphthaleimIndicator- 15sung a und titrieV0 mit 0;04 n Natronlauge bis zur Rotf~rbung, wobei man zum ~fihren CO~-freie Luft dutch die L5sung leitet. - - Dann erhitzt m~n vorsiehtig, bis die Rotf~rbung versehwindet, gibt erneut Alkali zu und l~Bt hoehkochen, damit a]ler Niedersch]ag yon den Wandungen gelSst wird. Die Titration ist beendet, wenn nach 10 see Kochen noch eine sehwaehe Rotf&rbung wahrnehmbar bleibt. - - Dare die Substanz vor Verschme]zen des Rohres nieht mi t S~ure in Beriihrung kommen, setzt man in das Verbrennungsrohr ein lYLikrorohr (35 • 6 mm) ein, das die troekene Substanz enth~lt und ffillt das K5nigswasser in das Verbrennungsrohr. Dannsehme]zt man ab und erhitzt, wie oben beschrieben. Man fiberffihrt den Niederschlag mit Wasser in ein Porzellanseh~lchen, dampft ein, 15st den Riickstand in Wasser, fiber- fiihrt die LSsung in ein 3 ml-MeBkSlbchen, setzt 1 Tr. Phenolphthalein, some 1,8 n Ammoniak bis zur alkMischen Reaktion zu und ffillt auf 3 ml aufl Dann f&llt man das Phosphat und arbeitet welter wie beschrieben. -- Bei phosphorfreien Substanzen, in denen der Sehwefel aussehlieBlieh in der oxydierten Form vorliegt, kann man die Hydi~olyse mit 6 n Salzs~ure (30 rain, Wasserbad), start mit KSnigswasser durch- ffihren. Man setzt dem Hydrolysat Wasser und Chloroform zu, schiittelt um und