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richard-kempf
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2. Auf angewandt~ Chemie bez~lgliche. 469
d~s naeh oben gebogene Ende einer Glasr6hre gesetzt, worauf man die
Vorrichtung in die zur Lbsung tier Schmelze bestimmte Fltissigkeit
taucht. Besitzt diese eine gr6ssere H6he als der Tiegel etc.. so ent-
weicht die Luft aus dem Innern desselben yon selbst durch die RShre,
andernfalls muss sie durch Saugen entfernt werden. Auf diese Weise
k6nnen stets neue Mengen des L6sungsmittels an die Schmelze heran-
treten, w~hrend die mit Substanz ges~tttigten Fltissigkeitsteile. sowie die
unlOslichen Teile der Schmelze. zu Boden sinken. Mit Hilfe dieses ein-
f~lchen Handgriffs kann zum Beispiel eine Schmelze yon 5 g Soda und
SMpeter in l~tngstens 10 Minuten gelSst werden. D a s f e s t e A n -
h a f t e n d e s P h o s p h o r m o l y b d ~ n n i e d e r s c h l a g e s a n d e r W a n d u n g
des Becherglases ist dadurch zu verbindern, dass man dieses zun~tchst
mit Ammoniak aussptilt und dann mit der L6sung yon Ammonium-
molybdat ftillt. Ohne diese Fltissigkeit zu erw~trmen, wird jetzt in ihre
Mitte die heisse Phosphors~urel(isung gegossen, worauf man zu wieder-
holten Malen nach der einen und darauf nach der entgegengesetzten
Richtung umschwenkt. Diese Behandlungsweise ist so lange fortzusetzen,
bis die Trilbung, beziehungsweise der Niederschlag, nicht mehr zunimmt,
wofilr h~)chstens 30 Sekunden erforderlich sein sollen.
E i n e n n e u e n V a k u u m - E x s i k k a t o r hat R i c h a r d K e m p f ~) ,qn-
gegeben. Ft~r grSssere Vakuum:Exsikkatoren benutzt man in der Regel
(.ine auf einer Grundplatte stehende, unten abgeschliffenen Glocke, die
oben einen Hahn triigt, und unter welcher sich ein Gestell befindet,
auf dem die zu trocknenden Substanzen in entsprechenden Gefiissen
stehen. Diese Form hat den Obelstand, dass man die Glocke kaum
abheben kann, ohne das Gestell mit den zu trocknenden Gegensti~nden
mehr oder weniger zu erschtittern. Der Verfasser benutzt ein weites, hohes
zylindrisches Gef~tss, auf welches oben ein glockenfOrmiger Deckel auf-
geschliffen ist, der am obersten Punkt einen Hahn zur ¥erbindung mit
der Luftpumpe tr~gt. Beim 0ffnen des Deckels presst man den unteren Zylinder lest an
sich, worauf sich der Deckel leicht und ohne Erschtitterung seitlich ab-
sehieben liisst.
In dem Zylinder steht ein aus vernickeltem Messing gefertigtes
Gestell mit drei Plattformen, auf welches man die zu trocknenden
Gegenst~nde bringt. Dieses ganze Gestell kann herausgehoben werden.
1) Chemiker-Zeitung 88, 145.
470 Bericht: Allgemeine analytische Methoden etc.
Die mittlere Plattform des Gestells ist auf- und abwarts verschiebbar
und in jeder. Lage festzustellen, um auch die Aufnahme hSherer Gegen-
st~nde, als Pulvergl~ser etc., in den Exsikkator z u ermOglichen. Er-
forderlichen Falls ist aucb der ganze Einsatz herauszunehmen und durch
einen solchen zu ersetzen, wie er bei den *niedrig gebauten,, Exsikkatoren
gebr~tuchlich ist. Die zur Absorption der Feuchtigkeit verwendete
Substanz steht in einer Kristallisierschale entweder auf dem Boden des
Beh~lters oder auf der obersten Plattform des erw~hnten Gestells. Im
letzteren Fall t r i t t nach H e m p e l 1) die Wasserentziehung rascher ein,
da feuchte Luft spezifisch leichter ist als trockene. Will man zugleich
mit dem Wasser auch basische oder saure D~impfe absorbieren, so ist
als Trockenmittel konzentrierte Schwefelsi~ure anzuwenden, auf welcher
man ein mit Natronkalk gefiilltes Sch~lchen schwimmen liisst. Sehr
bequem sind auch in dieser Hinsicht mit einer Zwischenwand aus-
gestattete Schalen, deren einer Tell mit Schwefels~iure beschickt ist,
w~hrend der andere Kalihydrat oder .Natronkalk enth~lt. Die ver-
einigten Fabriken ftir Laboratoriumsbedarf, Berlin •, haben die Her-
stellung dieses Exsikkators tibernommen.
l~dne Vorrichtung zum Ausgleich des Druckes bei ]~xsikkatoren gibt E. D o w z a r d ~ ) an. In dem unteren R a u m eines Exsikkators
befindet sich eine mit Chlorkalzium geftillte [J-ROhre, deren einer Schenkel
sich in ein Glasrohr fortsetzt. Dieses f i i h r t - an der Wand des
Exsikkators entlang - - etwa bis zur Mitte seines oberen Tells und
wird hier mittels eines Gummistopfens in einen an der Aussenseite der Wandung angeschmolzenen Tubus eingesetzt. Hiermit ist also eine
Verbindung zwischen der Aussenluff und dem Innenraum des Exsikkators
geschaffen. Dehnt sich nun infolge der in diesen eingesetzten, heissen
Gef~tsse die in ihm enthaltene Luft aus, so entweicht sie auf obigem
Wege ins Freie. W~hrend des Erkaltens der betreffenden Gef~tsse
dringt sodann a u f dieselbe Weise yon aussen her Luf t , und zwar
getrocknete, in den Exsikkator wieder ein. Es herrscht dann in diesem
ein Druck, welcher demjenigen der Atmosph~tre gleichkommt, wodurch
ein leichtes Abheben des Deckels ermOglieht wird.
Uber einen neuen Quecks i l be rdes t i l l a t i onsappa ra t berichtet
J o h a n n e s W e t z e ] 3 ) . Die Reinigung grSsserer Mengen yon Queck-
1) Vergl. diese Zeitsehrift 30, 697. 2) Amer. Joum. Pharm. 80, 588; durch Chemiker-Zeitung 88, R. 25. ~) Chemiker-Zeitung 32, 1228.