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42 Berichi: Allgemeine analytische Methoden etc. Birresborn, Lindenquelle . 24,9 Biskirchen, Gertrudis- sprudel . . . . . . . 10,3 Colberg bei Koburg, Mineralquelle ..... 8,4 Cremlingen, Solquelle . 15,7 G l a s h a g e n. Mineralbrunnen 15,2 0 r b, Martinusquelle -- 0 r b, Philippsquelle .... -- " Spannungs- " . . . . abfall ftir Siittigung- ] 362 ecru s/~rom Wasser Name der Quelle ]1 nach I l~ache- :Beobachte," Elster und Einheiten " Geitel. fiir 1 Liter Volt~ 1,25 E. Hintz u. L. Griinhut. 0,52 H. Fresenius. 0,42 0,79 0,76 0,65 0,70 H. Fresenius. E. Hintz. H. Fresenius. E. Hintz. E. Hintz. Bei der Ausftihrung der teilweise recht miihsamen Vorversuche, sowie der endgiltigen Versuche. hat uns mit grosser Ausdauer und Sachkenntnis der langjiihrige Assistent an dem Chemischen Laboratorium F r e s e n i u s, Herr Dr. Willy Tetzlaff. unterstfitzt, welchem wir unseren besten Dank ftir seine Mitwirkung aussprechen. Bericht fiber die Fortschritte der analyUschen Chemie. [. Allgemeine analytische Methoden, analytische 0perationen, Apparate und Reagenzien. 1. AuftheoretischeundphysikalischeChemiebeziigliche. Von R. Fresenius. ]~inen Vakuumdestillationsapparat mit elektrisch heizbarer Abflussvorrichtung fiir feste, hoch schmelzende Stoffe haben J. B re dt und A, van der Maaren-Jansen I) konstruiert. Die Durchfiihrung der Destillation unter vermindertem Druck vereiteln hoch schmelzende Substanzen hi~ufig dadurch, dass sie vorzeitig erstarren und das Abfiussrohr verstopfen. Eine nach Art der Kiihler eingeschaltete Heizvorrichtung kanu einen Teil des Abflussrohres auf der erforderlichen Temperatur halten, die Gefahr einer Verstopfung des Abflussrohres ist aber nur verringert, nicht v611ig beseitigt. Eine !) Annalen d. Chemie 367, 354.

Einen Vakuumdestillationsapparat mit elektrisch heizbarer Abflussvorrichtung für feste, hoch schmelzende Stoffe

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42 Berichi: Allgemeine analytische Methoden etc.

B i r r e s b o r n , Lindenquelle . 24,9 B i s k i r c h e n , Gertrudis-

sprudel . . . . . . . 10,3 C o l b e r g bei K o b u r g ,

Mineralquelle . . . . . 8,4 C r e m l i n g e n , Solquelle . 15,7 G l a s h a g e n. Mineralbrunnen 15,2 0 r b, Martinusquelle - - 0 r b, Philippsquelle . . . . - -

" S p a n n u n g s - " . . . . a b f a l l f t i r S i i t t i g u n g -

] 362 e c r u s/~rom W a s s e r Name der Quelle ]1 nach I l~ache- : B e o b a c h t e , "

E l s t e r u n d E i n h e i t e n " G e i t e l . f i i r 1 L i t e r

Volt~

1,25 E. H i n t z u. L. Gr i i nhu t .

0,52 H. F r e s e n i u s .

0,42 0,79 0,76 0,65 0,70

H. F r e s e n i u s . E. Hin tz . H. F r e s e n i u s . E. H in t z . E. Hin tz .

Bei der Ausftihrung der teilweise recht miihsamen Vorversuche, sowie

der endgiltigen Versuche. hat uns mit grosser Ausdauer und Sachkenntnis

der langjiihrige Assistent an dem Chemischen Laboratorium F r e s e n i u s,

Herr Dr. W i l l y T e t z l a f f . unterstfitzt, welchem wir unseren besten

Dank ftir seine Mitwirkung aussprechen.

Bericht fiber die Fortschritte der analyUschen Chemie.

[. Allgemeine analytische Methoden, analytische 0perationen, Apparate und Reagenzien.

1. A u f t h e o r e t i s c h e u n d p h y s i k a l i s c h e C h e m i e b e z i i g l i c h e . Von

R. Fresenius.

]~inen Vakuumdestillationsapparat mit elektrisch heizbarer Abflussvorrichtung fiir feste, hoch schmelzende Stoffe haben J. B re dt und A, v a n d e r M a a r e n - J a n s e n I) konstruiert.

Die Durchfiihrung der Destillation unter vermindertem Druck

vereiteln hoch schmelzende Substanzen hi~ufig dadurch, dass sie vorzeitig

erstarren und das Abfiussrohr verstopfen. Eine nach Art der Kiihler

eingeschaltete Heizvorrichtung kanu einen Teil des Abflussrohres auf

der erforderlichen Temperatur halten, die Gefahr einer Verstopfung des

Abflussrohres ist aber nur verringert, nicht v611ig beseitigt. Eine

!) Annalen d. Chemie 367, 354.

1. Auf theoretische und physikalische Chemie beziigliche. 43

ungest6rte Destillation hoch schmelzender Stoffe erm6glieht erst die yon B r e d t und van d er M a a r e n - J a n s e n angegebene, elektrisch heizbare Abflussvorrichtung.

Als Heizk6rper (k Figur 3 auf S. 44) dient ein langer, feiner Nickel- draht~ der auf einem dannen Glasstab b aufgerollt sitzt. Der Glasstab ist nur mit einem Ende in das Glasrohr c eingeschmolzen~ kann sich also frei ausdehnen. Die L~nge des Heizk~rpers riehtet sich nach dem Abfluss- rohr a - -a~ das er zu erw~rmen hat. Die Stromzuf~ihrung gesehieht durch dicke Platindrahte a lh und a fk Die Art der Einfahrung der Dr~hte and die Kontaktvorrichtung an den Ansatzrohren f und f l ist aus der Zeiehnung ohne weiteres ersichtlich.

Das Stack s - -a 1 des Abflussrohrs wird zweckm~fsig yon einem Glasrohr umgeben, das als Schutzmantel gegen ~ussere Abkahlung dient. Zur Bestimmung der Temperatur wird ein Heizk6rper C yon denselben Abmessungen wie der Heizk6rper im Abflussrohr in den Stromkreis eingeschaltet. In einem Glasrohr g, das als W~rmemantel dient, ist dieser zweite HeizkSrper nebst einem Thermometer befestigt. Die Temperatursteigerung im Abflussrohr entspricht dann ungef~hr der durch das Thermometer angezeigten.

Diese ann~hernde Feststellung der benutzten Temperatur ist deshalb nStig, weil man es vermeiden mass, die Destillate weit iiber ihren Schmelzpankt zu erhitzen. Die Stromzufuhr wird durch Einschalten yon Widerst~nden reguliert.

Als Yorlage benutzen B r e d t und van tier M a a r e n - J a n s e n bei der Destillation hoch schmelzender Substanzen eine Modifikation des Bredt ' schen Sterns. Die eigentlichen Teilvorlagen, die drei Kugeln~ die durch ziemlich weite Einflussrohre direkt mit dem (vermittels des Korks s u m die Langsachse des Abflassrohrs a - - a 1 drehbaren) lVlittelstack der Vorlage E verschmolzen sind, weisen n~mlich Ansatzr6hren auf. Da die ganze Vorlage aus Glas, ohne jede Gummiverbindung hergestellt ist, kann jede einzelne Fraktion durch vorsichtiges Erw~rmen mit direkter Flamme in der betreffenden Kugel gesammelt werden. Ist der Versuch beendet, so wird die ~tusserste Spitze des an jeder Kugel angesetzten Glasrohres abgeschnitten, man erhitzt die betreffende Glaskugel vorsichtig mit direkter Flamme und bringt durch Schmelzen jede Fraktion aus ihrer Kugel heraus." Die Vorlage wird dann mit einem geeigneten LSsungsmittel gereinigt, getrocknet and durch Zusehmelzen der Glasr6hren wieder gebrauchsfertig gemacht.

44 Bericht: Allgemeine analytiscbe Methoden etc.

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1. Auf theoretische und physikalische Chemic bez~igliche. 45

bei der Destil!ation lassen. Dabei kann wenn dasselbe stark Fall ist. [

Die Anfertigung

Will man die Vorlage zur Dcstillation yon Fl~lssigkeiten benutzen, so kann das Ansatzrohr f! fehlen. Die Fraktioniervorlage ist dann nur durch einen einzigen Stopfen mit dem Abflussrohr verbunden.

Wahrend bisher meist Gummistopfen benutzt wurden, weiscn B r e d t und sein Mitarbeiter darauf hin, dass fehlerfreie, neue Korkstopfen sieh

unter vermindertem Druck eben so gut verwenden man sie bequem um das Abflussrohr drehen, auch erhitzt ist, was bei Gummistopfen nicht immer der

des gesetzlich geschiitzten Apparates hat die Firma C o r n e 1 i u s tt e i n z in Aachen abernommen.

~ine wenig beachtete Fehlerquelle bei Siedepunktsbestimmungen unter vermindertem Druek bespricht C. v. R e c h e n b e r g.1) Er weist darauf hin, dass nach der tiblichen Anordnung ~) bei der Destillation unter vermindertem Druck die Temperatur der D~impfe in] Siedekolben beobachtet wird, der Druck dagegen ausserhalh des Dampfraumes an einem Manometer abgetesen wird, das r~tumlich yon dem Siedekolben ziemlich weit entfernt ist. Dieses Vorgehen grtlndet sich auf die An- nahme, dass Siedekolben und Manometer unter gleichem Druek stehen mtissen, weil sic in freier Verbindung miteinander stehen und sich jede Druckdifferenz sofort ausgleiche. Nun striimt aber im Destillations- kolben Dampf in die H~ihe, aus einem Raum mit hSherem Druck in einen anderen, der unter niedrigerem Druck steht. Druck und Temperatur des Dampfes im Siedek01ben sind daher in verschiedener HShe tiber der Fltissigkeit nicht gleich. Diese Temperatur- und Druckunterschiede treten praktisch hervor, wenn hoch siedende Substanzen unter stark ver- mindertem Druck destilliert werden, v. R e e h e n b e r g schl~gt nun vor, den Druck da zu beobachten, wo die Temperatur des Dampfes festgestellt wird. Er hat zu diesem Zweck Siedekolben mit Rohransatz ftir das Manometer konstruiert, deren ~tussere Gestalt aus der um- stehenden Zeichnung (Figur 4 auf S. 46) ersichtlich ist,

Da die besprochene Fehlerquelle yon den meisten Forschern nicht beachtet worden ist, so sind die Resultate der Siedepunktsbestimmungen zumeist Ungenau, hesonders dann, wenn he] sehr stark vermindertem Druck gearbeitet wurde, v. R e c h e n b e r g bespricht im einzelnen die

1) Journal f. prakt. Chemie 79, 475. / ~) R. Ansch i l t z und H. R e i t t e r , die Destillation unter vermindertem

Druck im Laboratorium, 2. Anti.. Bonn 1895.