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160 25,43 p. M. Platin. Aus der gefundenen Menge Koh- lensaure wiirden durch Rechnung 0,1495 Grm. oder 16,47 p. M. Harnstoff gefunden werden. Die gefundenen Men- gen Platin dagegen entspreclien selbst bei Vernachllssi- gung des abzurechnenden, von dem Kali und Ammoniak im Harn herzuleitenden Platins, dessen Menge jedoch nur gering war, uud desseii Bestimmung durcb einen Zufall verungluckte, niir 8,04 und 7,78 p. M. Hariistoff. Diese beiden Zablen weichen von der obigen, aus der gefundenen Quantiliil Kohlenskwe berechneteii aufser- ordentlich ab, stiininen aber selir gut mit einander uber- ein, und ich zweifle daher nicht, dab auch der im dia- betischen Harne enthaltenc Harnstoff nach der angegebe- nen Methode seiner Menge nacli bestimmt werden kann. XI. Ein fnche Methodc die geringstcn. itZtvrgerr con schwPjichtrr Siiure nachzuwiseri; oon I? Heintz. Schon von P e 11 e t i e r dem Aelteren ) ist ein ziemlich empfindliches Reagens fur schweflichte Siiure angegeben worden. Auf diese langc Zeit hindurch beinahe ver- gessene Methode hat im Jahre 1835 Girardin *) von Neuem die Aufmerksamkeit der Chemiker gelenkt. In der That ist sie sehr anwendbar, wenn es nicht darauf ankommt die geringsten Spuren dieser Siiure zu entdecken. Sie berulit bekann~lich auf der Einwirkung von Zinnchlo- rlir auf dieselhe. Wenn nknlich Zinnchlorur in Kry- slallen zu der mit Chlorwasserstoffsrure versetzten zu untersuchenden Fliissigkeit , oder in dieser Satire aufge- lilstes 1) Annalrs Jc chirnie, T. XII, p. ?31. 2) Jnwnsl fir pmeiischr Cliemir, Bd. 6, S. 81. (1792.) (1835,)

Einfache Methode die geringsten Mengen von schweflichter Säure nachzuweisen

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25,43 p. M. Platin. Aus der gefundenen Menge Koh- lensaure wiirden durch Rechnung 0,1495 Grm. oder 16,47 p. M. Harnstoff gefunden werden. Die gefundenen Men- gen Platin dagegen entspreclien selbst bei Vernachllssi- gung des abzurechnenden, von dem Kali und Ammoniak im Harn herzuleitenden Platins, dessen Menge jedoch nur gering war, uud desseii Bestimmung durcb einen Zufall verungluckte, niir 8,04 und 7,78 p. M. Hariistoff. Diese beiden Zablen weichen von der obigen, aus der gefundenen Quantiliil Kohlenskwe berechneteii aufser- ordentlich ab, stiininen aber selir gut mit einander uber- ein, und ich zweifle daher nicht, d a b auch der im dia- betischen Harne enthaltenc Harnstoff nach der angegebe- nen Methode seiner Menge nacli bestimmt werden kann.

XI. Ein fnche Methodc die geringstcn. itZtvrgerr con schwPjichtrr Siiure nachzuwiseri;

oon I?? H e i n t z .

S c h o n von P e 11 e t i e r dem Aelteren ) ist ein ziemlich empfindliches Reagens fur schweflichte Siiure angegeben worden. Auf diese langc Zeit hindurch beinahe ver- gessene Methode hat im Jahre 1835 G i r a r d i n *) von Neuem die Aufmerksamkeit der Chemiker gelenkt. In der That ist sie sehr anwendbar, wenn es nicht darauf ankommt die geringsten Spuren dieser Siiure zu entdecken. Sie berulit bekann~lich auf der Einwirkung von Zinnchlo- rlir auf dieselhe. W e n n nknlich Zinnchlorur in Kry- slallen zu der mit Chlorwasserstoffsrure versetzten zu untersuchenden Fliissigkeit , oder in dieser Satire aufge-

lilstes 1) Annalrs Jc chirnie, T. XII, p. ?31. 2) Jnwnsl fir pmeiischr Cliemir, Bd. 6, S. 81.

(1792.) (1835,)

I61 li5stes Zinnchlorh zu der unvermischten Fliissigkeit hin- zugefiigt wird, SO wird nach einiger Zeit die Flussigkeit gelb, triibt sich, und der sich daraus bildende gelbe Nie- derschlag nimmt allmalig eine braune Farbe an, wenn schweflichte Saure in derselben elithalten war. Weiiu aber iiur lufserst geringe Spuren derselben aufgefunden werden sollen, so reicht diese Methode durchaus nicbt aus; sie giebt dann gar kein Resultat. Deshalb haben F o r d o s und Ge'lis ') eine andere empfohlen, welcbe in der That vie1 geringere Mengen schweflichter Saure nachweist. Sie wendeten sie hauptsachlich bei Unter- sucbung der Reinheit der Salzslure an. Die Saure wird, nach ihnen, auf Zink gegossen, und das sich entwickelnde Wasserstoffps durch eine Lbsung eincs Bleisalzes (sie weiideten basisch essigsaures Bleioxyd an) geleitet. Durch das aus der schweflichteii Snure sich bildeude Schwefel- wasserstoffgas wird aus der Bleioxydbsung Schwefelblei niedergeschlagen. Es ist klar, dafs man diese Methode nicht blofs bei Untersuchung der Salzsaure, sondern ziem- lich in jedem Falle anwenden kann, wo die Abwesen- heit des Scl~wefelwasserstoffs erwiesen ist. Man hat nur die zu untersuchende Substanz mit Salzsaure zu versetzen, und diese Fliissigkeit auf Zink einwirken zu lassen.

So empfindlich diese Methode auch ist, so hat sie doch viele Unbequemlichkeiten. Zuerst ist stets ein ei- p e r , wenn auch einfacber Gasentwicklungsapparat dazu nbthig, dann aber mu& die gr6fseste Sorgfalt darauf ver- wendet werden, dafs das Zink frei von Schwefel ist.

Ich bin mi einer einfacheren, eberi so empfindlicheii Methode gefiihrt worden, welche eigentlich die von P e l - l e t i e r zuerst angegebene ist. Neu ist nur das Mittel, wodurch ich die Reaction sichtbarer mache. Ich verfahre wie folgt:

Die zu untersuchende Fliissigkeit, oder die in W a s ser oder Salzsgure aufgelaste Substanz wird mit einer 1) Journal dc pharm. ct de chimic, III, p . 109.

Puggendoril's A n d . BJ. LXVI. 11

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Aufl6sung von Zinnchloriir in verdiinnter Salzsaure ver- setzt und bis zum anfaiigenden Kochen erhitzt. Dadurch geschieht diejenige Zersetzung, welcbe die Falluug von Schwefelzinn verursachen wlirde, wenn schweflichte SBure in nur einigermafsen gr6Cserer Menge vorhanden ware. Wird diese Menge aber bis auf eiiien gewisseo Grad verringert, so fslillt Schwefelzinn nicht nieder, die Flus- sigkeit riecht aber nach Schwefelwassersfoffgas, und farbt sich unmerklich gelb, ohne sich zu triiben. Jeuer Ge- ruch wiirde also schon eine geriogere Menge von schwef- licbter Szure anzeigen, als niithig ist, um die F;illuug von Schwefelzinn zu reranlassen. Da seiri Geruch aber, wenn our hbchst geriuge Spuren dieser SSurc vorhandcn wa- pen, durch die Uiinpfe der Salzsaure verdeckt werden kthnte, so kanii irian die Gegenwart des darnus gebil- deteii Schwefelwasscrstoffs leicht dadurch sichtbar ma- chcn, dais man einige Tropfeii einer Aufliisuiig v o ~ i schwe- felsaurem Kupferoxyd zu der erkalteten Flussigkeit hin- zusetzt. Es fdl t sogleich Schwefelkupfer nieder, das sei- ner intensiven Farbe wegen die Gegenwart auch der ge- ringsten Mengen von Schwefelwasserstoff, also in die- sem Falle auch von schweflichter SBure nachweist. Statt einer L6sung von schwefelsaurem Kupferoxyd kann man auch eine L h u n g von Chlorwismuth in Salzsaure an- wenden. Essigsaures Bleioxyd aber ist zu diesem Zweck nicht brauchbar. Man erhalt dadurch nicht einen schwar- Zen, sondern einen weifsen Niederschlag, welcher a m Chlorblei besteht.

Die Reaction ist nicht eben so sicher, wenn man die mit Zinnchlortir versetzte Fliissigkeit zuerst mit schwe- felsaurem Kupferoxyd versetzen und sie dann erst er- warmen wollte. Denii in diesem Falle wirkt das Zinn- cblorlir zuerst auf das Kupferoryd reducirend. Hat inan also mehr Kupferoxydlasung zu der Flussigkeit hinzuge- sefzt, als mittelst des angewendeteq Ziunchlorurs in Ku- pferoxydulsalz verwandelt werden kann , so bleibt von

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diesem nichts tibrig, urn die schweflichte Saure in Schwe- felwasserstoff zu verwaudeln. Freilich in dem Falle, wenn man fur einen Ueberschufs au Ziniichloriir gesorgt hat, erhalt man auch auf diesem Wege eine Reaction, indem namlich zuerst das Kupferoxyd zu Kupferoxydul reducirt, dano durch den Ueberschufs von Zinnchlortir die schweflichte Saure in Schwefelwasserstoff umgewan- delt wird, welches die Ftillung yon Kupfersulphiir ver- anlafst.

Den Vorgang bei der Einwirkung von Zinnchloriir auf scbweflichte Saure und voii einer Kupferoxydlikung auf die dadurcli erhaltene Fliissigkeit kann man sich durch folgende Formeln versinnlichen:

2 S + 6 Sn CI=Sn Sz +2 S n +3 SnCIz , und : Sn S* + 2 C u = Sn+ 2 CUS.

Wenn man die Reaction, welche bei gleichzeitiger Einwirkung von schweflichter Saure, Zinnchlortir und Kupfersolution auf einander stattfindet , durch eine For- me1 darstellen wollte, so wurde sie folgende seyn:

S +d ~n C I + ~ CU=S c u t 2 SD C I ~ +2 Sn.

XII. Bemerkirngen iiber das sogennnnte Ozon; con N. W. Fischcr.

I n meiner Beurtheilung der S c h On b e i n'schen Schrift: "Ueber die Eneugung des Ozons auf chemischem Wegee (Berliner Jahrbucher fur wissensch. Kritik. December- heft 1844), habe ich neben der PrUfung des Versuchs des Verfassers und der von demselben daraus gezogenen Schliisse eigene Versuche angegeben, die zu einem ganz entgegeugesetzten Resultat fiihren, als der Verf. aufgestellt hatte. Ich schlofs daher meinen Bericht mit den Worten:

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