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Eiiifluss der Zeit auf h’ildutig chemisclier Verbindump. 305 saurem Kali in einem Riistofen erhitzt. Das hicr als nutz- liches Nebenproduct abfallende schwefelsaure Kali dient entweder zur Alaunfabrikation, oder wird in Substanz vcr- werthet , nachdem es durch Auslaugcn und Abdarnpfen zur Krystallisation gehracht worden. (Rep. of pal. inv. 1818. - Polyt. Cenbbl. 1818. No. 18.) tl. Einfluss der Zeit auf die Bildung chemiscber Verbindungen. Li eb i g maclite die 13rfahrung. dass einc in der Siedhifze init verwitterter Oxalsaure gesiitligte alkoholische Liisung, wclchc beim Erkalten cine grosse Menge Kr stallc absctzt, men Orte stchen gelassen wird, nach rnehreren Tagen, beim Erkaltcn, die Menge der sich absetzendcn Krystalle abnimint und nach Verlauf mchrci-er Monatc dicselbc Fliis- sigkeit kcine Kr stalk rnehr liefert. Im Verlauf dieser Zeit hildet sich dxalwcinsiiure und Oxalhther, von letzte- rem am Ende so viel, dass er sich durch Zusatz von Was- ser in den hekannten olartigcn schwcrcn Tropfen abschci- den Iasst. Ikim Sattigcn der Flussigkcit niit Iireide blcibt cine Rlengc osalweinsaurer Kalk gelost, untl bcim Ver- mischen niit Ammoniak erhiilt man eine reichliche Alenge Oxamid. Iler OxalsCure ganz g!eich vcrhilt sich die Hippur- saure. Einc in der Wiirnic qesattigte wcingeistise Liisung kry- stallisirt beim Erkalten in den bekanntcn IangcnNadeln. Bleibt aber die Losuns mclirera Wochen und Monate lang an einem warmcn Orte stehen, so Bndcrt sich die Form der sich absetzcnden Krystnlle. die fiadcln werden immcr kur- zcr, spiiter scheidet sich die S3ure in hlurncnkohlahnlichen kriimlichen Massen all, an tlencn keine Form zu erken- nen ist, und zuletz~ cntstchen liryslallc, die in gelindcr Wiirmc ijlartig schmclzen und d l e Eigenschaften des Hip- pursiiureiithcrs besitzen. Nicht alle Siiuren vcrwnndeln sich mit Alkohol unter gleichen Verlialtnisscn in cincn Acthcr. 15ine in der Wiirme gesiittigte Liisung der Benzocsfurc in Alkohol Itann.wochen- lang stehen, ohnc dass die sich beirn Erkalten ausscheiden- tlcn Krystallc verandcm nocli vermindcrn ; setzt man aber einer in dcr WBrme gesiittigtcn Aullijsung dieser She in Alkohol, welche beim Erknlten zu einern fesrcn Brei er- siarrt, einige Tropfen rauchender Salzslure, oder besser etwas Alkohol, den man mit salzsaurem Gas gesattigt hat., hinzu, so verliert diese Liisung, nachdem sic 844 Tagc in wenn diese Losung langere Zeit an eincm I 0-500 war-

Einfluss der Zeit auf die Bildung chemischer Verbindungen

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Eiiifluss der Zeit auf h’ildutig chemisclier V e r b i n d u m p . 305

saurem Kali in einem Riistofen erhitzt. Das hicr als nutz- liches Nebenproduct abfallende schwefelsaure Kali dient entweder zur Alaunfabrikation, oder wird i n Substanz vcr- werthet , nachdem es durch Auslaugcn und Abdarnpfen zur Krystallisation gehracht worden. (Rep. of pal. inv. 1818. - Polyt. Cenbbl. 1818. No. 18.) tl.

Einfluss der Zeit auf die Bildung chemiscber Verbindungen.

Li eb i g maclite die 13rfahrung. dass einc in der Siedhifze init verwitterter Oxalsaure gesiitligte alkoholische Liisung, wclchc beim Erkalten cine grosse Menge Kr stallc absctzt,

men Orte stchen gelassen wird, nach rnehreren Tagen, beim Erkaltcn, die Menge der sich absetzendcn Krystalle abnimint und nach Verlauf mchrci-er Monatc dicselbc Fliis- sigkeit kcine Kr stalk rnehr liefert. Im Verlauf dieser Zeit hildet sich dxalwcinsiiure und Oxalhther, von letzte- rem am Ende so viel, dass er sich durch Zusatz von Was- ser in den hekannten olartigcn schwcrcn Tropfen abschci- den Iasst. Ikim Sattigcn der Flussigkcit niit Iireide blcibt cine Rlengc osalweinsaurer Kalk gelost, untl bcim Ver- mischen niit Ammoniak erhiilt man eine reichliche Alenge Oxamid. Iler OxalsCure ganz g!eich vcrhilt sich die Hippur- saure. Einc in der Wiirnic qesattigte wcingeistise Liisung kry- stallisirt beim Erkalten in den bekanntcn IangcnNadeln. Bleibt aber die Losuns mclirera Wochen und Monate lang an einem warmcn Orte stehen, so Bndcrt sich die Form der sich absetzcnden Krystnlle. die fiadcln werden immcr kur- zcr, spiiter scheidet sich die S3ure in hlurncnkohlahnlichen kriimlichen Massen all, an tlencn keine Form zu erken- nen ist, u n d zuletz~ cntstchen liryslallc, die in gelindcr Wiirmc ijlartig schmclzen und d l e Eigenschaften des Hip- pursiiureiithcrs besitzen.

Nicht alle Siiuren vcrwnndeln sich mit Alkohol unter gleichen Verlialtnisscn in cincn Acthcr. 15ine i n der Wiirme gesiittigte Liisung der Benzocsfurc in Alkohol Itann.wochen- lang stehen, ohnc dass die sich beirn Erkalten ausscheiden- tlcn Krystallc verandcm nocli vermindcrn ; setzt man aber einer in dcr WBrme gesiittigtcn Aullijsung dieser S h e in Alkohol, welche beim Erknlten zu einern fesrcn Brei er- siarrt, einige Tropfen rauchender Salzslure, oder besser etwas Alkohol, den m a n mit salzsaurem Gas gesattigt hat., hinzu, so verliert diese Liisung, nachdem sic 8 4 4 Tagc in

wenn diese Losung langere Zeit an eincm I 0-500 war-

306 Reagens auf Oaon.

der. WPrrne gestanden hat, ganz das Verrniigen, Krystalle abzusetzen. Die Benzoesaure ist zum grijsslen Theil in Benzoeather ubergegangen. Auf Zusatz von Wasser und kohlensaurem Natron behufs der Hinwegnahrne der freien Salzsaure und Benzoesaure, scheidet sich beirn gelinden Erwarmen der Benzoeather in klaren iilartigen, beirn Er- kalten sicli auf dem Boden sarnmelndenTropfen ab. Das Verhalten der Salzsaure ist hernerkenswerth, und die Wir- kung der vorhandenen kleinen Menge der des Stickoxyd- gases in der Schwel’elsiiurebildung ahnlich. Das Chlor- benzoyl in .4lkohol gebracht., verwandelt sich bekanntlicli auf der Stelle in Salzsaure und Benzoeather, und es scheint daher nicht unmijglich , class die rathselhafie Wirkung, welche die Salzsaure an der Rildung vieler Aetherarten ninimt , euf der Hiltlung von Chlorverbindungen beruht, durch deren Zersetzung mit Alkohol die Salzsaure imrner wieder frei wird, so-zwar, dass eine kleine Menge zur Verwandlung unbegrenzter Mengen Saure und Aether dienen kann.

Die Bildung von Essigiither und Oenanthsiiureiilher beim Lagern tier Weine scheint auf eine ganz iihnliche Weise vor sich zu gehen. Verniischt man niimlich das nestillat eines bouquetreichen Weins mit dem bei der Destillation hinterbliebenen Ruckstande, so erhalt man eine Flussigkeit, die in ihrem Geschniack dem ursprunglichen Wein niclit entfernt. Sleicht. Ueberlasst man aber die Flus- siglreit mehrerc Jahre an eincni kuhlen Orte sich selhst, so w i d nach G e i gcr ’s Erfahrung tler ursprunglichc Wcin wiederhergestellt, und i m Geschmack und Gcrucli ist kein Unterschind wnhrzunehmen. Es scheint daher clas, was man die Blurne des Weins nennt, auf der Biltlung iither- artiger Verbindungen zu beruhen. (Annul. der Chemie u. Pharne. Bd. 65. 13.3.) St.

Reagens auf Ozon. Profcssor E ck e r in Basel berichtet, sich auf die hus-

sage S ch ii n b e i n ’s stutzend, dass das Ozon, welches sich in der Atmosphlire i r n Verhaltniss ihrer Elektricitiit. also rnehr oder weniger befinden kann, durcli ein mit Iialiurn- jodid u n d Stiirkeauflosung bestrichenes Papier zu enttleckcn ist.. Dieses wird namlich, wenn Ozon gegenwiirtig war, an tler Lul t blau, was weder durch SaucrstolF, Stickstoff noch Iiohlensiiure statt findet. ( J o z i m de Pharm. rl’dnvers. p . 2:;9. - Gazette mkdicale.) dt6 dlCnil.