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VORWORT Elektrotechnik & Informationstechnik (2013) 130/8: 240. DOI 10.1007/s00502-013-0167-8 Einführung: Energiewende – die Herausforderung! K. Dorfmeister OVE Online publiziert am 3. Dezember 2013 © Springer Verlag Wien 2013 Dipl.-Ing. Dr. Karl Dorfmeister Die Folgen des Kernkraft- werkunfalls in Fukushima, Japan, haben in manchen Ländern, vor allem in der Politik, zum Nachdenken über einen weiteren Ein- satz der Atomkraft für die Stromversorgung angeregt. Das Ergebnis dieser Über- legungen hat bekanntlich in Deutschland zum Atom- Moratorium geführt. Und damit es beim Energieum- wandlungsprozess vielleicht ja zu keiner Rückkehr zu den bisherigen Primärener- gieträgern kommt, hat die deutsche Politik zusätzlich den Begriff der „Energiewende“ geprägt. Die Folgen sind allseits bekannt: Die ersten deutschen Kernkraft- werke sind bereits vom Netz gegangen (die übrigen folgen), und der Transit auf den europäischen Stromnetzen hat sich stark ver- ändert. Erschwerend zum Kernkraftwerksausstieg ist hinzugekom- men, dass – auch dem Begriff „Energiewende“ folgend – bei un- serem deutschen Nachbarn vermehrt auf den Einsatz der „neuen erneuerbaren“ Energieträger Wind und Sonne gesetzt wird. Immer mehr Windparks im Norden und weitläufige, in manchen Gegenden fast flächendeckende Photovoltaikanlagen im Süden Deutschlands bilden neue Stromerzeugungsschwerpunkte, deren Größe durch- aus mit herkömmlichen Großkraftwerken vergleichbar ist. Die Po- litik hat es nämlich unterlassen, gleichzeitig mit ihren gesetzlichen Anregungen für den forcierten Ausbau von Windkraft- und Pho- tovoltaikanlagen auch verbesserte Bedingungen für die Errichtung der notwendigen Netzinfrastruktur zu sorgen. Und da der Netzaus- bau aufgrund langwieriger Bewilligungsverfahren dem Bedarf weit hinterher hinkt, wird es immer schwieriger, eine gesicherte Strom- versorgung aufrecht zu erhalten. Physikalische Gesetze lassen sich nun mal durch politische Gesetze nicht beeinflussen, und letztend- lich müssen alle Zusatzkosten, die durch die Beherrschung der Ener- giewende entstehen, die Strombezieher tragen! Unter diesen Voraussetzungen hat sich die Österreichische Gesell- schaft für Energietechnik im OVE mit ihrer diesjährigen Fachtagung dieser Energiewende und der damit zusammenhängenden Heraus- forderung angenommen. Um eine kostengünstige Tagungsteilnahme zu ermöglichen, wur- de auch die heurige Veranstaltung wieder tatkräftig unterstützt. Für diese Unterstützung bedankt sich die OGE bei dieser Gelegen- heit beim Hauptsponsor Energie Steiermark AG und bei den weite- ren Sponsoren ABB AG, ALSTOM Austria GmbH, ANDRITZ HYDRO GmbH, Austrian Power Grid AG, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Energie-Control GmbH, EVN AG, Ös- terreichische Forschungsförderungsgesellschaft GmbH, Pöyry Ener- gy GmbH, Schneider Electric, SIEMENS AG Österreich, Sprecher Au- tomation GmbH, TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG, VERBUND, Wels Strom GmbH und Wiener Netze GmbH. Hochrangige Experten aus Wissenschaft, Elektrizitätswirtschaft, Industrie und Behörde haben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Fachtagung nahegebracht, welche Probleme durch die Energie- wende entstanden sind, mit welchen noch zu rechnen ist und wie sie in Hinblick auf eine gewohnte und sichere Stromversorgung ge- meistert werden können. 240 heft 8.2013 © Springer Verlag Wien e&i elektrotechnik und informationstechnik Dorfmeister, Karl, Tagungsleiter der OGE-Fachtagung, Geschäftsführer der Österreichischen Gesellschaft für Energietechnik (OGE) im OVE, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, Österreich (E-Mail: [email protected])

Einführung: Energiewende – die Herausforderung!

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VORWORT Elektrotechnik & Informationstechnik (2013) 130/8: 240. DOI 10.1007/s00502-013-0167-8

Einführung: Energiewende –die Herausforderung!K. Dorfmeister OVE

Online publiziert am 3. Dezember 2013© Springer Verlag Wien 2013

Dipl.-Ing. Dr. Karl Dorfmeister

Die Folgen des Kernkraft-werkunfalls in Fukushima,Japan, haben in manchenLändern, vor allem in derPolitik, zum Nachdenkenüber einen weiteren Ein-satz der Atomkraft für dieStromversorgung angeregt.Das Ergebnis dieser Über-legungen hat bekanntlichin Deutschland zum Atom-Moratorium geführt. Unddamit es beim Energieum-wandlungsprozess vielleichtja zu keiner Rückkehr zuden bisherigen Primärener-gieträgern kommt, hat die

deutsche Politik zusätzlich den Begriff der „Energiewende“ geprägt.Die Folgen sind allseits bekannt: Die ersten deutschen Kernkraft-

werke sind bereits vom Netz gegangen (die übrigen folgen), undder Transit auf den europäischen Stromnetzen hat sich stark ver-ändert. Erschwerend zum Kernkraftwerksausstieg ist hinzugekom-men, dass – auch dem Begriff „Energiewende“ folgend – bei un-serem deutschen Nachbarn vermehrt auf den Einsatz der „neuenerneuerbaren“ Energieträger Wind und Sonne gesetzt wird. Immermehr Windparks im Norden und weitläufige, in manchen Gegendenfast flächendeckende Photovoltaikanlagen im Süden Deutschlandsbilden neue Stromerzeugungsschwerpunkte, deren Größe durch-aus mit herkömmlichen Großkraftwerken vergleichbar ist. Die Po-litik hat es nämlich unterlassen, gleichzeitig mit ihren gesetzlichenAnregungen für den forcierten Ausbau von Windkraft- und Pho-tovoltaikanlagen auch verbesserte Bedingungen für die Errichtungder notwendigen Netzinfrastruktur zu sorgen. Und da der Netzaus-bau aufgrund langwieriger Bewilligungsverfahren dem Bedarf weithinterher hinkt, wird es immer schwieriger, eine gesicherte Strom-versorgung aufrecht zu erhalten. Physikalische Gesetze lassen sichnun mal durch politische Gesetze nicht beeinflussen, und letztend-lich müssen alle Zusatzkosten, die durch die Beherrschung der Ener-giewende entstehen, die Strombezieher tragen!

Unter diesen Voraussetzungen hat sich die Österreichische Gesell-schaft für Energietechnik im OVE mit ihrer diesjährigen Fachtagungdieser Energiewende und der damit zusammenhängenden Heraus-forderung angenommen.

Um eine kostengünstige Tagungsteilnahme zu ermöglichen, wur-de auch die heurige Veranstaltung wieder tatkräftig unterstützt.Für diese Unterstützung bedankt sich die OGE bei dieser Gelegen-heit beim Hauptsponsor Energie Steiermark AG und bei den weite-ren Sponsoren ABB AG, ALSTOM Austria GmbH, ANDRITZ HYDROGmbH, Austrian Power Grid AG, Bundesministerium für Verkehr,

Innovation und Technologie, Energie-Control GmbH, EVN AG, Ös-terreichische Forschungsförderungsgesellschaft GmbH, Pöyry Ener-

gy GmbH, Schneider Electric, SIEMENS AG Österreich, Sprecher Au-tomation GmbH, TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG, VERBUND, WelsStrom GmbH und Wiener Netze GmbH.

Hochrangige Experten aus Wissenschaft, Elektrizitätswirtschaft,Industrie und Behörde haben den Teilnehmerinnen und Teilnehmernder Fachtagung nahegebracht, welche Probleme durch die Energie-wende entstanden sind, mit welchen noch zu rechnen ist und wiesie in Hinblick auf eine gewohnte und sichere Stromversorgung ge-meistert werden können.

240 heft 8.2013 © Springer Verlag Wien e&i elektrotechnik und informationstechnik

Dorfmeister, Karl, Tagungsleiter der OGE-Fachtagung, Geschäftsführerder Österreichischen Gesellschaft für Energietechnik (OGE) im OVE, Eschenbachgasse 9,1010 Wien, Österreich (E-Mail: [email protected])