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1 Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

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Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6. Gliederung. 1. Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre. 8. Personalwirtschaft. 9. Organisation. 2. Gesellschaftliches, wirtschaftliches und rechtliches Umfeld. 3. Beschaffung und Materialwirtschaft. 10. Rechnungswesen. - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

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Einführung in die Betriebswirtschaftslehre

Kapitel 6

Page 2: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

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Gliederung

6. Finanzwirtschaft

4. Produktionswirtschaft

2. Gesellschaftliches, wirtschaftliches und rechtliches Umfeld

1. Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre

3. Beschaffung und Materialwirtschaft

5. Absatzwirtschaft

7. Ziele und Strategien

8. Personalwirtschaft

9. Organisation

10. Rechnungswesen

Page 3: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Kapitel 6 – Finanzwirtschaft

3

1. Grundlagen

2. Kapitalbedarf und Kapitalbedarfsdeckung, Liquiditätspolitik

3. Finanzinstitutionen

Page 4: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Aufgabe der Finanzwirtschaft

4

Ausgleich von Finanzströmen

KASSE

Liquide Mittel

Eigenkapita -geber

Fremd -kapitalgeber

Staat / Fiskus(Steuern und

Abgaben)

Lieferanten(Beschaffung)

Arbeitnehmer(L öhne)

Kunden(Umsatz -

erl öse)

KASSELiquide Mittel

Eigenkapital-geber

Fremd-kapitalgeber

Staat / Fiskus(Steuern und

Abgaben)

Lieferanten(Beschaffung)

Arbeitnehmer(Löhne)

Kunden(Umsatz -erlöse)

Page 5: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Ziele der Finanzwirtchaft I

5

• Beschaffung von ausreichenden finanziellen Mitteln, damit ein Unternehmen am Wirtschaftsprozess teilnehmen kann

• Sicherstellung der Rückzahlung finanzieller Mittel an die Kapitalgeber

Ausgleich der Zahlungsströme = Liquiditätsziel

Ein Unternehmen befindet sich im finanziellen Gleichgewicht, wenn es jederzeit uneingeschränkt den fälligen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann.

Dazu müssen die kumulierten Einzahlungen jederzeit die kumulierten Auszahlungen decken.

Page 6: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Ziele der Finanzwirtschaft II

6

Rentabilität ist die (angemessene) Verzinsung des eingesetzten Kapitals.

Außerdem ist die Rentabilität eine wichtige Kennzahl für das Unternehmen, weil mit ihrer Hilfe Aussagen darüber getroffen werden können, wie hoch der Gewinn im Verhältnis zum eingesetzten Kapital ist, d.h.wie effizient die Kapitalverwendung im Unternehmen ist.

Beachte:

1. Zwischen Rentabilität und Liquidität besteht häufig ein Trade-off. Eine hohe Rentabilität wirkt sich meist negativ auf die Liquidität aus, und anders herum.

2. Zwischen Rentabilität und Risiko besteht häufig ein Trade-off. Eine hohe Rentabilität bedeutet meist ein höheres Risiko, und anders herum.

Rentabilitätsziel:

Page 7: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Aufgaben der Finanzwirtschaft

Ein weiteres finanzwirtschaftliches Ziel ist die Wahrung der Unabhängigkeit des Unternehmens von den Kapitalgebern.

7

Unabhängigkeit des Unternehmens

Risikobeherrschung

Vermeidung der Aufzehrung des Kapitals durch Verluste infolge ein-gegangener vermeidbarer Risiken

Page 8: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Cash Flow

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CASH FLOW(Kassenüberschuss)

Zinsen und Dividenden

Steuern und Abgaben

Material

Löhne &Gehälter

Umsatzerlöse

Page 9: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Bedeutung des Cash Flow für das Unternehmen

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• Cash Flow = Kassenüberschuss = Differenz zwischen den betrieblich erwirtschafteten Einzahlungen und den betrieblich erfolgten Auszahlungen.

• Einzahlungen: V.a. Umsatzerlöse• Auszahlungen: Auszahlungen für Materialien, Löhne und Gehälter,

betrieblich bedingte Steuern und Abgaben sowie für Zinsen, die an Fremdkapitalgeber bezahlt werden müssen.

Definition

Verwendung• Rückzahlung von Schulden• zur Durchführung von Investitionen • Ausschüttung von Gewinn, z.B. durch Dividendenauszahlung in einer

Aktiengesellschaft zur Verfügung.

Page 10: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Kapitel 6 – Finanzwirtschaft

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1. Grundlagen

2. Kaitalbedarf und Kapitalbedarfsdeckung, Liquiditätspolitik

3. Finanzinstitutionen

Page 11: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Kapitalbedarf

Die Höhe des Kapitalbedarfs hängt insbesondere von der Kapitalbindungsdauer und damit von strukturellen und prozessualen Merkmalen der Beschaffung, der Produktion und des Absatzes ab. Je länger die Bindungsdauer ist, desto höher wird bei sonst gleichen Bedingungen der Kapitalbedarf.

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Kapitalbedarf entsteht, weil zwischen den Auszahlungen eines Unternehmens und den durch den Verkauf der Erzeugnisse erzielten Einzahlungen ein zeitlicher Unterschied liegt.

Page 12: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Kapitalbedarfsermittlung

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Kapital

Zeit0 403530252015105

Auszahlungen (kumuliert)

Einzahlungen (kumuliert)

Kapitalbedarf imZeitpunkt 15

Kapitalbedarf imZeitpunkt 30

Page 13: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Langfristige Finanzierung

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Bei der langfristig orientierten Steuerung und Gestaltung der betrieblichen Finanzströme stehen vor allem drei Ansatzpunkte zur Verfügung:

1. die Beeinflussung von Kapitalbindung und Kapitalfreisetzung

2. die Zuführung neuen Kapitals

3. das Halten von Liquiditätsreserven

Page 14: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Beeinflussung von Kapitalbindung und -freisetzung

Zahlungsfähigkeit kann durch Verringerung der zeitlichen Differenz zwischen Einzahlungen und Auszahlungen verbessert werden. Das geschieht durch die Verzögerung von Auszahlungen und Beschleunigung von Einzahlungen.

Beispiele für solche Maßnahmen sind:

• im Bereich der Beschaffungspolitik: Die Lagerhaltung wird reduziert; dies vermindert den Kapitalbedarf.

• im Bereich der Produktion: Die Durchlaufzeit eines Produkts wird beschleunigt; auch dies vermindert den Kapitalbedarf.

• im Absatzbereich: Es wird erreicht, dass die auf Lager befindlichen Fertigprodukte verkauft werden und die Kunden ihre Rechnungen schneller bezahlen. Beide Maßnahmen vermindern den Kapitalbedarf.

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Page 15: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Kapitalzuführung: Merkmale von Eigen- und Fremdkapital Charakteristika Eigenkapital Fremdkapital

Rechtsgrundlage gesellschatserchtlicher Vertrag schuldrechtlicher Vertrag

Stellung des Kapitalgebers Eigentümer Gläubiger

Haftung In Höhe der Einlage (KapG)

Mit Privatvermögen (PersG)

grundsätzlich keine Haftung

Ziele Maximierung des Marktwertes des Eigenkapitals sichere Zins- und Tilgungszahlungen

Verzinsung Kein fester Verzinsungsanspruch

(erfolgsabhängig)

Erfolgsunabhängiger Verzinsungsanspruch

Fristigkeit unbefristet befristet

Rückzahlung Nicht vorgesehen

(Teilnahme am Liquidationserlös)

Rückzahlungsanspruch

(im Konkursfall bevorrechtigt)

Mitspracherecht ja nein

Steuerliche Behandlung Ausschüttung erfolgt aus versteuerten Gewinnen; Bestandteil der BMG

Zinsen als Betriebsausgabe abzugsfähig; kein Bestandteil der BMG

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Page 16: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Kapitalstruktur

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Definition• Das absolute oder relative Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital

• Finanzmanager beschäftigen sich nicht nur mit der Aufbringung notwendiger Finanzmittel, sondern auch mit der Realisierung der optimalen Kapitalstruktur

• Ist die optimale Kapitalstruktur realisiert, so kann der Unternehmenswert i.S.d Shareholder Value-Konzepts gesteigert werden

Shareholder ValueNach dem Shareholder Value-Konzept wird eine Rendite angestrebt, die mindestens den üblichen Marktzinsen zuzüglich eines Risikozuschlags entspricht Maximierung des Marktwerts des Eigenkapitals und somit des Unternehmenswerts

Page 17: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Kapitalkosten

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Die Kapitalkosten lassen sich in Eigen- und Fremdkapitalkosten unterteilen

Eigenkapitalkosten Fremdkapitalkosten

die von EK-Gebern gewünschte Rendite auf ihr eingesetztes Kapital (Opportunitätskosten)

Setzen sich aus dem Zinssatz einer sicheren Anlage (risikofreier Zinssatz) und einem Risikozuschlag zusammen

die von FK-Gebern geforderten Zinsen

setzen sich aus risikofreiem Zinssatz, Prämie für die Laufzeit und Prämie für das Bonitätsrisiko zusammen

Page 18: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Gesamtkapitalkosten

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Die Gesamtkapitalkosten (WACC) ergeben sich aus dem gewichteten Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten.

• a = Eigenkapitalanteil• 1-a = Fremdkapitalanteil• = Eigenkapitalkosten• = Fremdkapitalkosten

Marktwertdes

Unternehmens

Freier Cashflow

Gewichtete Kapitalkosten

WACC

:

WACC = a * kEK + (1-a) * kFK

kEK

kFK

Page 19: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Fremdfinanzierung

Eigenfinanzierung

GläubigerfinanzierungRückstellungs-

finanzierung

SelbstfinanzierungBeteiligungs-finanzierung

Finanzierung aus Abschreibungs- gegenwerten

und

Finanzierung aus Desinvestitionen*

Außenfinanzierung Innenfinanzierung (Umsatzfinanzierung)

Finanzierungsmöglichkeiten

Page 20: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Eigenfinanzierung von außen: Beteiligungsfinanzierung

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Beteiligungsfinanzierung ist ein Sammelbegriff für alle Formen der Beschaffung von Eigenkapital durch Kapitaleinlagen von Gesellschaftern oder kommerziellen Beteiligungsgesellschaften.

• Unternehmen ohne Börsenzutritt finanzieren sich durch Einlagen ihrer Gesellschafter

• Unternehmen mit Börsenzutritt beschaffen sich Eigenkapital über die Ausgabe von Aktien.

Die Beteiligungsfinanzierung durch die Gesellschafter dominiert zwar, jedoch besteht auch die Möglichkeit der Eigenkapitalfinanzierung durch kommerzielle Beteiligungsgesellschaften

Venture Capital

Page 21: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Venture Capital

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Venture –Capital -Funktionen

Kapitalversorgung Managementbetreuung

Venture Capital stellt eine Form der Beteiligungsfinanzierung dar.

Venture- Capital- Gesellschaften fokussieren sich auf junge, innovative Unternehmen, bei denen hohe Risiken bestehen, aber auch sehr gute Wachstumschancen vorhanden sind

Die Unternehmen verstärken damit ihre Eigenkapitalbasis und erleichtern gleichzeitig ihre Fremdkapitalaufnahme

Ziel der Venture-Capital-Gesellschaft ist der Verkauf ihrer Anteile an der Börse, da hierbei die höchsten Gewinne bei Beendigung des Beteiligungsverhältnisses zu erzielen sind

Page 22: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Fremdfinanzierung

Instrumente der Fremdfinanzierung

Normalform Sonderform

Kurzfristige Fremdfinanzierung

Langfristige Fremdfinanzierung

Leasing

Asset Backed Securities (ABS)

Langfristige Bankdarlehen

Schuldschein-darlehen

Anleihen

Lieferantenkredite

Kontokorrent-kredite

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Page 23: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Kurzfristige Fremdfinanzierung

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• Zahlungsaufschub, den der Verkäufer von Waren oder Dienstleistungen dem Käufer gewährt

• Bei Zahlung innerhalb einer bestimmen Frist kann ein Nachlass auf den Kaufpreis ausgenutzt werden (Skonto)

• Sicherheit: Eigentumsvorbehalt für den Lieferanten• Schnelligkeit, Bequemlichkeit und keine Abhängigkeit von

Kreditinstituten, jedoch einer hoher effektiver Jahreszins

Kontokorrentkredite• Liegen vor, wenn ein Kreditnehmer bei einem Kreditgeber ein Konto

unterhält und im Rahmen einer Höchstgrenze über Buchgeld verfügen kann

• Der Sollzinssatz liegt für gewöhnlich über dem Zinssatz für langfristige Darlehen

Lieferantenkredite

Page 24: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Langfristige Fremdfinanzierung

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Werden als mittel- bzw. langfristige Kredite von Banken an Unternehmen zu banküblichen Zinsen vergeben.

Schuldscheindarlehen

• Langfristige anleiheähnliche Großdarlehen, die von Kapitalsammelstellen gewährt werden

• Es wird ein Schuldschein zur Bestätigung einer Schuld ausgestellt• Hohe Bonitätsanforderungen an die Deckungsstockfähigkeit einer Anlage.

Anleihen

Festverzinsliche Wertpapiere, deren Emittenten Unternehmen, die öffentliche Hand oder Kreditinstitute sein können. Der Emittent als Kapitalnehmer verpflichtet sich gegenüber den Gläubigern zur Zahlung einer laufenden Verzinsung und Rückzahlung des Kapitalbetrages (Tilgung) am Laufzeitende.

Anleihen

Page 25: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Sonderformen der Fremdfinanzierung: Leasing

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• Vermietung von Anlagegegenständen durch Finanzierungsinstitute und andere Unternehmen, die das Vermietungsgeschäft erwerbsmäßig betreiben

• In der Regel ist zwischen den Hersteller des Gutes und dem Abnehmer eine Leasingsgesellschaft eingeschaltet, die das Gut erwirbt, finanziert und anschließend weitervermietet

Leasingsarten

Operating Leasing Finance Leasing

Leasing

Page 26: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Sonderformen der Fremdfinanzierung: ABS

Zahlungen

Forderungsverkauf Zins und Tilgung

Kaufpreis Kaufpreis

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• ABS: Wertpapiere, die durch bestimmte Aktiva besichert sind• Verbriefung: Transformation eines Pools gleichartiger Aktiva in

Wertpapiere, die am Kapitalmarkt gehandelt werden können.• Der Pool von Aktiva wird an eine sog. Zweckgesellschaft (Special Purpose

Vehicle) veräußert, die die Aktiva über die Emission handelbarer Wertpapiere finanziert.

• Diese Finanzierungsform ermöglicht dem Originator eine außerbilanzielle Refinanzierung der Aktiva (Off- Balance- Sheet)

Forderungsschuldner

SPVOriginator Investoren am Kapitalmarkt

Page 27: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Halten von Liquiditätsreserven

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Liquiditätsreserven sind wegen des unregelmäßigen Anfalls von Einzahlungen und Auszahlungen sowie wegen der Unsicherheit hinsichtlich Höhe und Zeitpunkt der ein- und ausgehenden Zahlungen zur Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit erforderlich.

Als Liquiditätsreserven dienen Bestände von Zahlungsmitteln sowie solcher Vermögenswerte, die rasch in Zahlungsmittel umgewandelt werden können.

• Bargeld• Bankguthaben• Wechsel• Wertpapiere• Forderungen• Fertigwaren• Hypotheken und Grundschulden• Grundstücke• Maschinen

Vermögensgegenstände nach fallender Liquiditätsnähe

Page 28: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Schema der Finanzplanung

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Anfangsbestand an Zahlungsmitteln

+ voraussichtliche Einzahlungen

= Zwischensumme./. voraussichtliche Auszahlungen

= Überdeckung oder Unterdeckung

Planausgleich (kurzfristige Finanzdisposition: Cash Management)

Page 29: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Strukturelle Liquidität

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Einhaltung bestimmter Beziehungen innerhalb der Vermögens- und Kapitalstruktur der Unternehmen = strukturelle Liquidität

Anlagevermögen

Umlaufvermögen Fremdkapital

Eigenkapital

horizontale Finanzierungsregeln(Vergleich von Vermögen und Kapitalstruktur)

vertikaleFinanzierungs-

regeln(Vergleich von

Eigen- undFremdkapital)

Vermögen KapitalBilanz

Page 30: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Goldene Regel

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Fremdkapital soll nur so lange in Vermögenswerten gebunden sein, wie es der Unternehmung vereinbarungsgemäß zur Verfügung steht.

„Goldene Finanzierungsregel“

Langfristig gebundenes Vermögen soll mit langfristigem Kapital finanziert werden.

„Goldene Bilanzregel“

Page 31: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Ausgewählte Bilanzkennzahlen

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FremdkapitalFremdkapitalquote =

Gesamtkapital

Gesamtkapitalerträge (= Zinsen + Gewinn)Gesamtkapitalrentabilität =

Gesamtkapital

Eigenkapital EigenkapitalEigenkapitalquote = =

Eigenkapital + Fremdkapital Gesamtkapital

Page 32: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Eigenkapitalquote ausgewählter Gewerbezweige

Gewerbezweig Eigenkapitalquote

Chemische Industrie 37,6 %

Metallerzeugung und -bearbeitung 34,5 %

Elektrotechnik 28,4 %

Energie- und Wasserversorgung 32,1 %

Herstellung von Kraftwagen und –teilen 32,5 %

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 28,8 %

Maschinenbau 27,1 %

Ernährungsgewerbe 28,4 %

Verkehr (ohne Eisenbahnen) 21,4 %

Verlags- und Druckgewerbe 25,0 %

Großhandel- und Handelsvermittlung 22,9 %

Baugewerbe 12,5 %

Einzelhandel (einschl. Kraftfahrzeughandel, Tankstellen) 19,4 %

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Quelle: Professur für Bankwesen

Page 33: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Kapitel 6 – Finanzwirtschaft

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1. Grundlagen

2. Kapitalbedarf und Kapitalbedarfsdeckung, Liquiditätspolitik

3. Finanzinstitutionen

Page 34: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Finanzinstitutionen I

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• Finanzinstitution / -intermediär: vermittelnde Instanz zwischen Kapitalanbietern und -nachfragern

• Kapitalmarkt: Markt für langfristige Finanzierungstitel

• Geldmarkt: Markt für kurzfristige Finanzierungstitel

Kapitalanbieter KapitalnachfragerKapital-/Geldmarkt

Finanzinstitutionen

Page 35: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Finanzinstitutionen II

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• Börsen: Staatlich beaufsichtigte Handelsplattformen für Aktien und festverzinsliche Wertpapiere

• Kapitalsammelstellen: Banken, Versicherungsunternehmen, Bausparkassen und Investmentgesellschaften.– Werden in der Beziehung zwischen Kapitalanbieter- und

nachfrager durch Eigeneintritt aktiv.– Bei den Banken wird zwischen Universal- und Spezialbanken

unterschieden.

Page 36: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Regulierungen auf dem Finanzmarkt

• Über umfangreiche gesetzliche Vorschriften: – Kreditwesengesetz– Versicherungsaufsichtsgesetz– Investmentgesetz– …

• Über Anordnungs- und Kontrollbefugnisse durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)

• Durch währungspolitische Maßnahmen der EZB bzw. der deutschen Bundesbank

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Page 37: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Finanzierungsprobleme

Aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen zwischen Defizit- und Überschusseinheiten entstehen folgende Finanzierungsprobleme

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• Örtliche Divergenz: Überschüsse und Defizite fallen in unterschiedlichen Orten an

• Losgrößendivergenz: Überschüsse und Defizite stimmen betragsmäßig nicht überein

• Risikodivergenz: Risikostrukturen von angebotenen und nachgefragten Anlagemöglichkeiten weichen voneinander ab

• Fristeninkongruenz: Vorstellungen über Laufzeiten und Zahlungszeitpunkte sind unterschiedlich

• Inkongruenz der Zinsbindungsfrist: Präferenzen über die Zeitspanne, für die der Zins festgelegt wird, sind unterschiedlich

Page 38: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Direkte und indirekte Finanzierung

Venture Schuld- Primär- Sekundär- Kredite

Capital schein markt markt

Venture Schuld- Einlagen

Capital schein

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Indirekte FinanzierungDirekte Finanzierung

Face to face Börse Banken, Versicherer

Indirekte FinanzanlageDirekte Finanzanlage

Defizit-einheiten

Überschuss- einheiten

Page 39: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Leistungen von Börsen

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Leistungen von Börsen

Marktorganisation

Bewertung der Handelsobjekte

Liquiditäts-konzentration

Informations-versorgung

Page 40: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Leistungen von Banken

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Leistungen von Banken

Direkte Finanzierung Indirekte Finanzierung

Im Universalbankensystem der Bundesrepublik Deutschland übernehmen Banken sowohl Aufgaben bei der direkten als auch bei der indirekten Finanzierung

Page 41: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

1 Anteile, Beteiligungen, Ausleihungen2 einschl. andere nicht festverzinsliche Wertpapiere3 Hypotheken-, Grund- und Rentenschuldforderungen, Namensschuldverschreibungen, Schuldscheinforderungen und Darlehen, übrige Ausleihungen

Quelle: Statistik der BaFin, Erstversicherungsunternehmen 2007

Kapitalanlagen der Versicherungsunternehmen (Buchwerte/Mio. EUR) 2007Kapitalanlagen der Versicherungsunternehmen (Buchwerte/Mio. EUR) 2007

Lebens VU

Kranken VU

Schaden/Unfall VU

Rück VU alle VU

Grundbesitz 14.161 1.590 3.035 1.591 20.377

Unternehmen¹ 28.020 3.378 20.976 102.175 154.549

Aktien 9.247 1.207 3.752 7.500 21.706

Investmentanteile² 197.930 28.125 43.469 16.230 285.754

und andere festverzinsliche Wertpapiere

58.455 7.057 10.969 48.352 124.833

Übrige³ 463.575 98.948 52.880 5.261 620.634

Gesamt 771.388 140.275 135.081 181.109 1.227.853

Leistungen von Versicherungsunternehmen

Page 42: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre Kapitel 6

Kontakt:

Prof. Dr. Fred WagnerLehrstuhl für Versicherungsbetriebslehre

Universität Leipzig

[email protected]