34
Einführung ins Einführung ins Christentum Christentum Grundlagen einer Grundlagen einer Weltreligion Weltreligion

Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Einführung ins ChristentumEinführung ins Christentum

Grundlagen einer WeltreligionGrundlagen einer Weltreligion

Page 2: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Von der Auferstehung Von der Auferstehung der Toten und dem der Toten und dem

ewigen Lebenewigen Leben

Page 3: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Auferstehung, klassischAuferstehung, klassisch

Mathias Grünewald, Auferstehungsbild am Isenheimer Altar, um 1515

Page 4: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Auferstehung, modernAuferstehung, modern

Page 5: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Auferstehung, exegetischAuferstehung, exegetisch

„„Menschen, die ihre fünf Sinne Menschen, die ihre fünf Sinne beieinanderhaben, führt die Einsicht in den beieinanderhaben, führt die Einsicht in den ältesten christlichen Auferstehungsglauben ältesten christlichen Auferstehungsglauben unweigerlich zur Kritik an diesem Glauben […] unweigerlich zur Kritik an diesem Glauben […] 2000 Jahre lang übte der Glaube an die 2000 Jahre lang übte der Glaube an die leibliche Auferstehung Jesu eine ungeheure leibliche Auferstehung Jesu eine ungeheure Wirkung aus. Sie erweist sich nun als eine Wirkung aus. Sie erweist sich nun als eine Selbsttäuschung von welthistorischem Selbsttäuschung von welthistorischem Ausmaß.“ Ausmaß.“

Gerd LüdemannGerd Lüdemann

Page 6: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

ErfahrungErfahrung

Begräbnisriten bringen Menschen zum Begräbnisriten bringen Menschen zum Beten (Vergewisserung des „anderen“)Beten (Vergewisserung des „anderen“)

Begräbnisriten richten sich an Gott und die Begräbnisriten richten sich an Gott und die Hinterbliebenen (Begräbnismesse bis inkl. Hinterbliebenen (Begräbnismesse bis inkl. Libera)Libera)

Begräbnisriten richten sich an den Begräbnisriten richten sich an den Verstorbenen / die Verstorbene Verstorbenen / die Verstorbene (Bestattungsritus)(Bestattungsritus)

Page 7: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Der Tod ist wichtigDer Tod ist wichtig

Page 8: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Der Tod ist wichtigDer Tod ist wichtig

Page 9: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Verbindlich: Das CredoVerbindlich: Das Credo

Wir glauben an […] Jesus Christus […] Wir glauben an […] Jesus Christus […] Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius

Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden,Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden,ist am dritten Tage auferstanden nach der Schriftist am dritten Tage auferstanden nach der Schriftund aufgefahren in den Himmel.und aufgefahren in den Himmel.Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird

wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein […]wird kein Ende sein […]

Wir erwarten die Auferstehung der TotenWir erwarten die Auferstehung der Totenund das Leben in der kommenden Welt.und das Leben in der kommenden Welt.

Page 10: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Die Idee der SeeleDie Idee der Seele Vedische Texte, 2. Jt. V. ChrVedische Texte, 2. Jt. V. Chr In der griech. Philosophie ab Platon (insb. In der griech. Philosophie ab Platon (insb.

Phaidon)Phaidon) Nicht genuin jüdisch (Nicht genuin jüdisch (nefeshnefesh ist polyvalent) ist polyvalent) In der atl. Überlieferung wird der Mensch als In der atl. Überlieferung wird der Mensch als

Ganzheit betrachtet (Ganzheit betrachtet (SheolSheol als Schicksal) als Schicksal) Totenerweckungserzählungen:Totenerweckungserzählungen:

Rückführung in das Erdenleben (JHWH als Herr, Rückführung in das Erdenleben (JHWH als Herr, 1 Kön 17,17ff)1 Kön 17,17ff)

Gleichnisse (Ez 37)Gleichnisse (Ez 37)

Page 11: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Die Idee der SeeleDie Idee der Seele

Der Tod ist allerdings schon hier kein Der Tod ist allerdings schon hier kein willkommener Gast – als Endzeitvision soll willkommener Gast – als Endzeitvision soll er vernichtet werden (Jes 25,8)er vernichtet werden (Jes 25,8)

Spätjüdisch (um oder nach 160 v. Chr.): Spätjüdisch (um oder nach 160 v. Chr.): Apokalyptische Vorstellungen (Dan)Apokalyptische Vorstellungen (Dan)Jenseitshoffnungen (2 Makk 7)Jenseitshoffnungen (2 Makk 7)

Zur Zeit Jesu daher verschiedene Zur Zeit Jesu daher verschiedene Strömungen der Interpretation eines Strömungen der Interpretation eines Schicksals der TotenSchicksals der Toten

Page 12: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Jesus spricht vom LebenJesus spricht vom Leben

Jesus verkündet das angebrochene Jesus verkündet das angebrochene Gottesreich – Zeit der EntscheidungGottesreich – Zeit der Entscheidung

Mt 11,20ff: erst allgemeines Gericht Mt 11,20ff: erst allgemeines Gericht erschließt die Dimension des „gerechten“ erschließt die Dimension des „gerechten“ Lebens endgültigLebens endgültig

Irdische Verdienste beeinflussen das Irdische Verdienste beeinflussen das jenseitige Geschick („Schatz im Himmel“, jenseitige Geschick („Schatz im Himmel“, Mt 19,21)Mt 19,21)

Page 13: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Paulinische AusfaltungPaulinische Ausfaltung

In der Auferstehung Christi ist die In der Auferstehung Christi ist die Auferstehung des Gläubigen „enthalten“Auferstehung des Gläubigen „enthalten“

1 Kor 15: 1 Kor 15: soma psychikon soma psychikon vs. vs. soma soma pneumatikonpneumatikon

Zugleich „Vorwegnahme der Errettung“: Zugleich „Vorwegnahme der Errettung“: Röm 10,9Röm 10,9

Page 14: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Drei Formen der AuferstehungDrei Formen der Auferstehung

Auferstehung des lebenden Menschen Auferstehung des lebenden Menschen hier und jetzt, wenn er sich von der hier und jetzt, wenn er sich von der sündigen („toten“) Existenz abwendet und sündigen („toten“) Existenz abwendet und Christus nachfolgtChristus nachfolgt

Auferstehung des Sterbenden unmittelbar Auferstehung des Sterbenden unmittelbar nach seinem Tod (Lk 23,42f – anders Mt)nach seinem Tod (Lk 23,42f – anders Mt)

Auferstehung der Toten am Tage des Auferstehung der Toten am Tage des Gerichts zu einem Rechtsakt GottesGerichts zu einem Rechtsakt Gottes

Page 15: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Mt 27,51-54Mt 27,51-54

Der Moment des Der Moment des TodesTodes Jesu gilt bei Mt als Jesu gilt bei Mt als Auslöser für das Öffnen Auslöser für das Öffnen der Gräber und das der Gräber und das Hervortreten vieler Hervortreten vieler HeiligerHeiligerIngrid Maisch, Die österliche Ingrid Maisch, Die österliche Dimension des Todes Jesu, in: L. Dimension des Todes Jesu, in: L. Oberlinner, Auferstehung Jesu – Oberlinner, Auferstehung Jesu – Auferstehung der Christen. Auferstehung der Christen. Deutungen des Osterglaubens, Deutungen des Osterglaubens, Freiburg 1986, 96-123Freiburg 1986, 96-123

Page 16: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

TraditionenTraditionen

Bejahung des irdischen Lebens als Ort der Bejahung des irdischen Lebens als Ort der „ersten“ Auferstehung„ersten“ Auferstehung

Frühe Väter vertiefen die biblischen Frühe Väter vertiefen die biblischen Aussagen: Aussagen: Hermas, Athenagoras, TertullianHermas, Athenagoras, Tertullian

Die Parusieerwartung zerbricht endgültigDie Parusieerwartung zerbricht endgültig Die asketische Aussparung der Die asketische Aussparung der

Auferstehung weicht einer genaueren Auferstehung weicht einer genaueren Schilderung - ApokryphenSchilderung - Apokryphen

Page 17: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

TraditionenTraditionen

Weitere Hauptzeugen:Weitere Hauptzeugen:Laktanz, Cyprian von Karthago, AugustinusLaktanz, Cyprian von Karthago, Augustinus

Die philosophische Argumentation Die philosophische Argumentation verschiebt sich zusehends zu einer verschiebt sich zusehends zu einer GlaubensargumentationGlaubensargumentation

Johannes v. Damaskus: volle AusfaltungJohannes v. Damaskus: volle Ausfaltung

Page 18: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

EckpunkteEckpunkte

Die Seele: vom Körper verschieden, aber Die Seele: vom Körper verschieden, aber untrennbar; von Gott geschaffen und untrennbar; von Gott geschaffen und unsterblich; überdauert den Todunsterblich; überdauert den Tod

Der Tod: Folge der menschlichen Sünde Der Tod: Folge der menschlichen Sünde (Gen 2; Röm 5,21; 1 Kor 15,21f) und zu (Gen 2; Röm 5,21; 1 Kor 15,21f) und zu überwindender Feind; der Tod sollte überwindender Feind; der Tod sollte BEWUSST angenommen werden BEWUSST angenommen werden

Page 19: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

EckpunkteEckpunkte

Das unmittelbare Gericht: individuell und Das unmittelbare Gericht: individuell und im Moment des Todesim Moment des TodesHölleHölleHimmelHimmelPurgatorium (beeinflussbar)Purgatorium (beeinflussbar)

Das letzte Gericht: kollektiv, Das letzte Gericht: kollektiv, leiblicheleibliche Auferstehung der Toten; Vollendung der Auferstehung der Toten; Vollendung der WeltWelt

Page 20: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Eckpunkte: LimbusEckpunkte: Limbus

Page 21: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Eckpunkte: Fegefeuer (1)Eckpunkte: Fegefeuer (1)

Altenmarkt an der Alz, Stiftskirche: Fegefeuerdarstellung unter dem rechten Seitenaltar, um 1800

Page 22: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Eckpunkte: Fegefeuer (2)Eckpunkte: Fegefeuer (2)

Page 23: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Eckpunkte: HölleEckpunkte: Hölle

Hieronymus Bosch, Der Garten der Lüste, rechter Flügel: Die Hölle (Ausschnitt), um 1500

Page 24: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Eckpunkte: Himmel (1)Eckpunkte: Himmel (1)

Page 25: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Eckpunkte: Himmel (2)Eckpunkte: Himmel (2)

Page 26: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

InteraktionsmöglichkeitenInteraktionsmöglichkeiten

Transzendenz in die Immanenz: Transzendenz in die Immanenz: Allgemeine und private Offenbarungen Allgemeine und private Offenbarungen (mit Jesus Christus Abschluss der (mit Jesus Christus Abschluss der allgemeinen Offenbarung, nicht der allgemeinen Offenbarung, nicht der privaten)privaten)

Immanenz in die Transzendenz: Immanenz in die Transzendenz: Wirksamkeit des Gebetes, der Werke, des Wirksamkeit des Gebetes, der Werke, des eucharistischen Opfers für die eucharistischen Opfers für die Darbringenden und die IntendiertenDarbringenden und die Intendierten

Page 27: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

BruchlinienBruchlinien

Theologie: Theologie: Exegese zerlegt Exegese zerlegt biblische biblische Erzählungen; Erzählungen; Systematik Systematik versucht versucht Umdeutungen; Umdeutungen; Praktiker Praktiker rennen im Kreisrennen im Kreis

Page 28: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

BruchlinienBruchlinien

Lehramt: Lehramt: Klassische Klassische dogmatische dogmatische Aussagen, die Aussagen, die identitäts-identitäts-stiftend sind, stiftend sind, können kaum können kaum gehalten gehalten werden werden

Page 29: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

AusblickAusblick

Variante Kuschel-Variante Kuschel-theologietheologie

Page 30: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

AusblickAusblick

Variante Variante ProfiltheologieProfiltheologieaktuell vermitteltaktuell vermittelt

Page 31: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

AusblickAusblick

VarianteVariante

„„Deinen Tod, o Herr, Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und Deine verkünden wir, und Deine Auferstehung preisen wir, Auferstehung preisen wir,

bis du kommst in bis du kommst in Herrlichkeit!“Herrlichkeit!“

Page 32: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Keine Angst vor Ecken und Keine Angst vor Ecken und KantenKanten

Die katholische Lehre ist sperrig und Die katholische Lehre ist sperrig und mitunter unbequem, das ist legitimmitunter unbequem, das ist legitim

Das NT hat nie von einem mühelosen Das NT hat nie von einem mühelosen Spaziergang gesprochenSpaziergang gesprochen

Christ in der Welt sein, heißt: sich konstant Christ in der Welt sein, heißt: sich konstant zu mühen um den Preis der zu mühen um den Preis der HeilsunsicherheitHeilsunsicherheit

Es heißt aber auch: Gewissheit der Es heißt aber auch: Gewissheit der Hoffnung (1 Petr 3,15)Hoffnung (1 Petr 3,15)

Page 33: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Die angemessene Sprache über die letzten Dinge („Eschatologie“)

ist eine liturgische

Page 34: Einführung ins Christentum Grundlagen einer Weltreligion

Virtuelle Galerie der theol. Fakultät Graz:Virtuelle Galerie der theol. Fakultät Graz:

http://www-theol.uni-graz.at/galerie/http://www-theol.uni-graz.at/galerie/