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Einkaufen rund um die Meidlinger Hauptstraße Dossier der RadLGruppe Meidling Stand: Juli 2018 Das Einkaufen ist ein wichtiger Teil alltäglicher Erledigungen. Bereits jetzt dienen 20% aller mit dem Rad zurückgelegten Wege in Wien dem Einkaufen (bmvit 2013). Den Radverkehr im Bezirk zu steigern kann nur gelingen, wenn Menschen im Alltag für kurze Wege (Einkaufen/Bank/Post etc.) auf das Rad umsteigen. Wer mit dem Rad einkauft, braucht keinen Autostellplatz – somit ist die Förderung des Radfahrens eine effiziente und kostengünstige Maßnahme zur Verringerung des Parkplatzdrucks. Dass RadfahrerInnen eine vielversprechende Zielgruppe für den innerstädtischen Handel sind, hat bereits 2010 das Umweltministerium (BMLFUW) in der Studie "Radfahren und Einkaufen" belegt. Kunden, die mit dem Rad einkaufen, geben mehr Geld aus, als Kunden, die mit dem PKW einkaufen. Kunden mit dem PKW mögen mehr Geld pro einzelnem Einkauf ausgeben, aber sie besuchen die Geschäfte seltener. Radfahrende kaufen lokal ein und sind treuere Kunden. Dies belegen wissenschaftliche Studien in Österreich, Deutschland, England, Dänemark, USA, Frankreich, Belgien und der Schweiz (siehe zusammenfassend die Studien der AFGK Bayern und des ECF). Nicht zuletzt sind die Bedürfnisse der Kurier-, Express- und Paketdienste zu beachten. Da aufgrund des zunehmenden Onlinehandels auch der Zulieferverkehr steigen wird, sollte das Potenzial des emissions- und lärmfreien Transports per Lastenrad auf der letzten Meile ausgeschöpft werden. Die Post, DHL und UPS testen derzeit beispielsweise die Zulieferung per Lastenrad in Wien. Entscheidend ist, dass neben Routen für eine Durchfahrt insbesondere der Ziel- und Quellverkehr, auch in kleine Nebengassen, gefördert wird, damit KundInnen bequemen Zugang zu den Geschäften haben und ihr Rad sicher und legal abstellen können. Das vorliegende Dossier zeigt auf, wie die Radinfrastruktur in Bezug auf das Einkaufen rund um die Meidlinger Hauptstraße alltagstauglicher gestaltet werden kann. Inhalt U4-Center 1 Meidlinger Hauptstraße 2 Meidlinger Markt 3 Abbildungen 4

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Einkaufen rund um die Meidlinger Hauptstraße

Dossier der RadLGruppe Meidling

Stand: Juli 2018

Das Einkaufen ist ein wichtiger Teil alltäglicher Erledigungen. Bereits jetzt dienen 20%

aller mit dem Rad zurückgelegten Wege in Wien dem Einkaufen (bmvit 2013). Den

Radverkehr im Bezirk zu steigern kann nur gelingen, wenn Menschen im Alltag für kurze

Wege (Einkaufen/Bank/Post etc.) auf das Rad umsteigen. Wer mit dem Rad einkauft,

braucht keinen Autostellplatz – somit ist die Förderung des Radfahrens eine effiziente und

kostengünstige Maßnahme zur Verringerung des Parkplatzdrucks.

Dass RadfahrerInnen eine vielversprechende Zielgruppe für den innerstädtischen

Handel sind, hat bereits 2010 das Umweltministerium (BMLFUW) in der Studie "Radfahren

und Einkaufen" belegt. Kunden, die mit dem Rad einkaufen, geben mehr Geld aus, als

Kunden, die mit dem PKW einkaufen. Kunden mit dem PKW mögen mehr Geld pro

einzelnem Einkauf ausgeben, aber sie besuchen die Geschäfte seltener. Radfahrende

kaufen lokal ein und sind treuere Kunden. Dies belegen wissenschaftliche Studien in

Österreich, Deutschland, England, Dänemark, USA, Frankreich, Belgien und der Schweiz

(siehe zusammenfassend die Studien der AFGK Bayern und des ECF).

Nicht zuletzt sind die Bedürfnisse der Kurier-, Express- und Paketdienste zu beachten.

Da aufgrund des zunehmenden Onlinehandels auch der Zulieferverkehr steigen wird, sollte

das Potenzial des emissions- und lärmfreien Transports per Lastenrad auf der letzten Meile

ausgeschöpft werden. Die Post, DHL und UPS testen derzeit beispielsweise die Zulieferung

per Lastenrad in Wien.

Entscheidend ist, dass neben Routen für eine Durchfahrt insbesondere der Ziel- und

Quellverkehr, auch in kleine Nebengassen, gefördert wird, damit KundInnen bequemen

Zugang zu den Geschäften haben und ihr Rad sicher und legal abstellen können.

Das vorliegende Dossier zeigt auf, wie die Radinfrastruktur in Bezug auf das Einkaufen

rund um die Meidlinger Hauptstraße alltagstauglicher gestaltet werden kann.

Inhalt

U4-Center 1

Meidlinger Hauptstraße 2

Meidlinger Markt 3

Abbildungen 4

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RadLGruppe Meidling Kontakt: [email protected]

U4-Center ● Das U4-Center ist aus keiner Richtung bequem mit dem Rad zu erreichen. Es fehlt

ein Zugang über die Schönbrunner Straße und vom Wientalradweg kommend ist aus beiden Richtungen unklar, wie die Geschäfte legal erreicht werden können (siehe Abbildung 1). Auch die Verbindung zum Meidlinger Platzl ist unterbrochen, da Radfahren in der Theresienbadgasse verboten ist. Die RadLGruppe Meidling schlägt deshalb vor, in der Fußgängerzone Theresienbadgasse das Radfahren zu erlauben, eine Zufahrt vom Wientalradweg und der Schönbrunnerstraße zu ermöglichen und evtl. entsprechend auszuschildern.

● Ergänzend sollte eine Citybike-Station errichtet werden.

Meidlinger Hauptstraße ● Die Zufahrt zum Meidlinger Platzl und zum unteren Teil der Meidlinger Hauptstraße

ist behindert durch Ampeln. Die RadLGruppe Meidling setzt sich dafür ein, beide Ampelanlagen am Meidlinger Platzl zu entfernen und durch sichere und gut gekennzeichnete Fuß-/Radübergänge zu ersetzen. Um die Sicherheit zu erhöhen und zusätzlich auf den Vorrang hinzuweisen, bieten sich Schwellen für den Kfz-Verkehr an. Auch für den Kfz-Verkehr und den Autobus böte sich so der Vorteil eines kontinuierlichen Verkehrsflusses (siehe Abbildung 2). Eine gut funktionierende Querung – ohne Ampel – ist der Kreuzungsbereich Niederhofstraße/Vivenotgasse. Eine sinnvolle Sofortmaßnahme wäre eine Nacht/Abend-Abschaltung ab 20h (wie an der Kreuzung Aßmayergasse/Wilhelmstraße/Flurschützstraße)

● Die Zufahrt/Rückfahrt zur Meidlinger Hauptstraße wird zudem verhindert durch Einbahnstraßen, die nicht für den Radverkehr geöffnet sind. Zum Beispiel kann vom Grätzl Aßmayergasse/Wilhelmstraße in keiner Relation direkt zur Meidlinger Hauptstraße zugefahren werden (Beispiel siehe Abbildung 3).

● In folgenden Straßen sollte für eine freie Zu-/Rückfahrt das Radfahren gegen die Einbahn erlaubt werden – schließlich müssen die Einkäufe auch wieder nach Hause gebracht werden können:

○ Hilschergasse 1-15 ○ Bonygasse 1-13 + 53-77 ○ Krichbaumgasse 1-27 ○ Zeleborgasse 9-15 ○ Pohlgasse 2-8 und 26-54 ○ Rauchgasse 27-43 und 9-25 ○ Ratschkygasse 7-57 ○ Pachmüllergasse

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● Da das Radfahren auf der Meidlinger Hauptstraße nicht erlaubt ist, sollten an allen Kreuzungen, bei denen Straßen in die in Meidlinger Hauptstraße münden, Radabstellmöglichkeiten vorhanden sein. Diese fehlen noch an folgenden Orten (Aktueller Stand siehe Abbildung 4):

○ Ecke Meidlinger Hauptstraße/Ratschkygasse (ONr.1-2) ○ Ecke Meidlinger Hauptstraße/Zeleborgasse (ONr.30) ○ Bereich Meidlinger Hauptstraße/Pohlgasse/Rauchgasse ○ Ecke Meidlinger Hauptstraße/Bonygasse (ONr-31-32 und 22 bzw.

Kriechbaumgasse ONr.46) ○ Bereich Reschgasse/Tivoligasse/Meidlinger Hauptstraße ○ Meidlinger Hauptstraße (ONr.26)/Füchselhofgasse (ONr.1)

● Es gibt bisher nur in der Tivoligasse/Reschgasse die Möglichkeit, die Meidlinger Hauptstraße zu queren. Um das Einkaufen auf dem Meidlinger Markt und andere Erledigungen mit dem Rad aus den diversen Bezirksteilen und Zufahrtsseiten zu attraktivieren, wären weitere Querungsmöglichkeiten eine große Verbesserung. Hilfreich wären folgende Querungen (siehe Abbildung 5):

○ Bonygasse (z.B. mit Markierung “Schritttempo”) ○ Pohlgasse/Rauchgasse

● Die Meidlinger Hauptstraße sollte für den Lieferverkehr mit Lastenrädern geöffnet werden.

● Ergänzend sollte eine Citybike-Station auf halber Höhe (z.B. Pohlgasse) errichtet werden.

Meidlinger Markt ● Die Zufahrt/Rückfahrt zum Meidlinger Markt wird verhindert durch Einbahnstraßen,

die nicht für den Radverkehr geöffnet sind. Die RadLGruppe Meidling schlägt deshalb eine Erweiterung der Begegnungszone Reschgasse in die Ignazgasse vor (inkl. Radfahren gegen die Einbahn), um Fußgänger- und Radverkehr zwischen Einkaufszentrum, U-Bahn, Markt und Busstation zu bevorrangen. Neben einer Verkehrsberuhigung wäre die Radroute Tivoligasse-Reschgasse so noch besser an die Niederhofstraße angeschlossen. Darüber hinaus sollten folgende Einbahnstraßen für den Radverkehr geöffnet werden, um den Zugang zum Markt zu verbessern:

○ Ignazgasse 2-12 (mit 10kmh Beschränkung für den Anliefer- und Garagen-Verkehr)

○ Hilschergasse 2-16 ○ Rosaliagasse 9-19

● Da das Radfahren auf dem Marktgebiet nicht erlaubt ist, sollten Radabstellmöglichkeiten vorhanden sein. Zentrale Großparkplätze (wie vor der Volksbank am Meidlinger Platzl), sind für das Einkaufen mit dem Rad nicht attraktiv. Besser geeignet sind sinnvoll verteilte Abstellanlagen. Vorschläge für den Bereich rund um das Marktgelände sind auf der Karte in Abbildung 6 markiert.

● Ergänzend sollte eine Citybike-Station errichtet werden.

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RadLGruppe Meidling Kontakt: [email protected]

Abbildungen

Abbildung 1: Zufahrt zum U4 Center unklar (am Beispiel der Westseite)

Abbildung 2: zu entfernende Ampelanlagen am Meidlinger Platzl und best-practice-Beispiel beim U6-Zugang Niederhofstraße

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RadLGruppe Meidling Kontakt: [email protected]

Abbildung 3: schlechte Zugänglichkeit zur Meidlinger Hauptstraße am Beispiel Ecke Rauch- gasse/Ignazgasse (Weiterfahrt nur über Ignazgasse - Zeleborgasse - Pachmüllergasse - Sechtergasse - Vivenotgasse möglich)

Abbildung 4: aktuell vorhandene Radabstellmöglichkeiten rund um die Meidlinger Hauptstr.

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Abbildung 5: Vorschläge für Querungsmöglichkeiten bei der Meidlinger Hauptstraße

Abbildung 6: Vorschläge für Einbahnöffnungen, eine Begegnungszone und Radabstellmöglichkeiten am Meidlinger Markt

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