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Einleitung in das Neue Testament Vorlesung im Wintersemester 2008/09 von Thomas Söding Ruhr-Universität Bochum Katholisch-Theologische Fakultät Lehrstuhl für Neues Testament

Einleitung in das Neue Testament Vorlesung im Wintersemester 2008/09 von Thomas Söding Ruhr-Universität Bochum Katholisch-Theologische Fakultät Lehrstuhl

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Einleitung in das Neue Testament

Vorlesung im Wintersemester 2008/09

von Thomas Söding

Ruhr-Universität BochumKatholisch-Theologische FakultätLehrstuhl für Neues Testament

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 2

1. Das NT – Der zweite Teil der Heiligen Schrift

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 3

1.1 Die Komposition der christlichen Bibel

„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde …“Gen 1,1

„Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde …“ Offb 21,1

„Im Anfang war das Wort …“Joh 1,1

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 4

1.1 Die Komposition der christlichen Bibel

„Siehe, es war sehr gut.“ Gen 1,31

„Siehe, ich mache alles neu.“Offb 21,5

„Er hat alles gut gemacht.“Mk 7,37

„Neuer Wein in neue Schläuche“Mk 2,22

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 5

1.2 Das AT als Vorgabe des NT Mt 5,17

„Glaubt nicht, dass ich gekommen bin, Gesetz und Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern z erfüllen.“

2Tim 3,16f.„Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zur Lehre, zur Beweisführung, zur Zurechtweisung und zur Erziehung in Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes gerüstet sei, zu jedem guten Werk bereit.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 6

1.2 Das AT als Vorgabe des NT Gal 3,16

„Abraham ist die Verheißung gesagt worden und seinem Nachkommen. Es heißt nicht: ‚und seinen Nachkommen‘, wie von vielen, sondern: ‚und seinem Nachkommen‘, das ist Christus.“

Gal 4,24„Das ist allegorisch verstehen: Die beiden Frauen bedeuten zwei Bundesschlüsse.“

1Kor 10,4„Sie allen tranken denselben geistlichen Trank, denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, das ist Christus.“Röm 5,14„Adam ist Typ des Kommenden.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 7

1.3 Die Architektur des NT

Gregor von Nazianz (ca. 370) Evangelien Apostelgeschichte Apostelbriefe

PaulusJakobusPetrusJohannesJudas

Athanasius (367) Evangelien Apostelgeschichte Katholische Briefe

Jakobus – Petrus – Johannes - Judas (?)

Paulusbriefe Johannesoffenbarung

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 8

1.4 Kriterien der Kanonisierung

Vinzenz von Lérins (5. Jh. n. Chr.) „In eben jener katholischen Kirche selbst ist mit größter Sorgfalt dafür zu sorgen, dass wir halten, was überall, was immer, was von allen geglaubt wurde. Denn das ist wirklich und wahrhaft katholisch, was, wie der Name und Grund der Sache erklären, alle insgesamt umfasst.

Katholizität Orthodoxie Apostolizität

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 9

2. Die Evangelien Mk 1,14f.

„Nach der Auslieferung des Johannes kam Jesus nach Galiläa und verkündete das Evangelium Gottes:‚Erfüllt ist die Zeit, nahegekommen die Gottesherrschaft. Kehrt um und glaubt an das Evangelium‘.“

1Kor 15,1-5„1Ich erkläre euch, Brüder, das Evangelium, das ich euch verkündet habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr Stand gewonnen habt, 2durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr das Wort, das ich euch verkündet habe, festhaltet, ihr wäret denn umsonst zum Glauben gekommen. 3Denn überliefert habe ich euch als erstes, was auch ich empfangen habe: Christus starb für unsre Sünden nach den Schriften4und ward begrabenund wurde auferweckt am dritten Tage nach den Schriften5und erschien dem Kephas, dann den Zwölfen.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 10

2. Die Evangelien Die Inschrift von Priene

„Da die Vorsehung, die alles in unserem Leben ordnet, Eifer und Ehrgeiz beweisend, das Beste für unser Leben bestimmte, sandte sie Augustus, den sie zum Heil der Menschen mit Würde erfüllte, als Heiland für uns und unsere Nachkommen, der den Kriegen ein Ende macht und alles in Ordnung bringt. Und da der Kaiser, auf Erden erschienen, die Hoffnung aller, die auf sie gebaut haben, übertraf, weil er nicht nur alle Wohltäter, die vor ihm waren, überragt, sondern auch der Nachwelt keine Aussicht hinterlässt, ihn zu übertreffen, war der Geburtstag des Gottes für die Welt der Anfang aller Dinge, die um seinetwillen Gute Nachrichten (Evangelien) sind.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 11

2. Die Evangelien Jes 61,1f.

Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung, 2damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe, einen Tag der Vergeltung unseres Gottes, damit ich alle Trauernden tröste,

Lk 4,1818Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze 19und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe

Lk 4,21Heute hat sich dieses Schriftwort in euren Ohren erfüllt.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 12

2. Die Evangelien Jes 52,7

Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine frohe Botschaft bringt und Rettung verheißt, der zu Zion sagt: Dein Gott ist König.

Röm 10,15Wie soll aber jemand verkündigen, wenn er nicht gesandt ist? Darum heißt es in der Schrift: Wie sind die Freudenboten willkommen, die Gutes verkündigen!

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 13

2. Die Evangelien Mk 1,1

Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes

Mt 1,1Buch der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams

Lk 1,1Nachdem es schon viele unternommen haben, eine Erzählung anzuordnen über die Ereignisse, die unter uns sich erfüllt haben, …

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 14

2. Die Evangelien Joh 14,26

„Der Beistand (Paraklet) aber, der heilige Geist, den der Vater in meinem Namen send wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“

Joh 2,11„ Als er von den Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesagt hatte.“

Joh 19,35„Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und wahr ist sein Zeugnis, und jener weiß, dass er die Wahrheit sagt, damit auch ihr glaubt.“

Joh 21,24„Dies ist der Jünger, der das bezeugt und es hat schreiben lassen, und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.“

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2. Die Evangelien Mk 14,9

„Amen, ich sage euch: Wo immer das Evangelium verkündet wird auf der ganzen Welt, wird man auch erzählen, was sie getan hat: ihr zum Gedächtnis.“

Mt 26,13Amen, ich sage euch: Wo immer dieses Evangelium verkündet wird auf der ganzen Welt, wird man auch erzählen, was sie getan hat: ihr zum Gedächtnis.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 16

2. Die Evangelien Lk 2,19

„Maria aber bewahrte alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.“

Lk 2,51„Seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen.“

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2.1 Jesus im Spiegel der Evangelien Josephus, Jüdische Altertümer XVIII 3,3

(„Testimonium Flavianum“) „Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf. Denn er war der Vollbringer ganz unglaublicher Taten und der Lehrer aller Menschen, die mit Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an. Er war der Christus. Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, wurden doch seine früheren Anhänger ihm nicht untreu. Denn er erschien ihnen am dritten Tage wieder lebendig, wie gottgesandte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von ihm vorherverkündigt hatten. Bis auf den heutigen Tag besteht das Volk der Christen fort, die sich nach ihm nennen,

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2.1 Jesus im Spiegel der Evangelien Tacitus, annales 15,44 (110-120 n. Chr.)

„Daher schob Nero, um dem Gerede ein Ende zu machen, andere als Schuldige vor und belegte sie mit den ausgesuchtesten Strafen, die, wegen ihrer Schandtaten verhasst, vom Volk ‚Chrestianer‘ genannt wurden. Der Mann, von dem sich dieser Name ableitet, Christus, war unter der Herrschaft des Tiberius auf Veranlassung des Prokurators Pontius Pilatus hingerichtet worden (Christus Tiberio imperiante per procuratorem Pontium Pilatum supplicio adfectus erat); doch für den Augenblick unterdrückt, brach der verhängnisvolle Aberglaube schnell wieder aus, nicht nur in Judäa, dem Ursprungsland dieses Übels, sondern auch in Rom, wo aus der ganzen Welt alle Greuel und Scheußlichkeiten zusammenkommen und gefeiert werden.“

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2.1 Jesus im Spiegel der Evangelien Sueton, Claudius XXV (um 120)

„Die Juden vertrieb er aus Rom, weil sie, von Chrestus aufgehetzt, fortwährend Unruhe stifteten.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 20

2.1 Jesus im Spiegel der Evangelien Lk 1,1-4

„Da es schon vielen unternommen haben, eine Erzählung abzufassen über die Ereignisse, die unter uns sich erfüllt haben, wie sie uns die überlieferten, die Augenzeugen und Diener des Wortes geworden waren, schien es auch mir gut, allem von Anfang an genau nachzugehen, um es dir richtig aufschreiben, lieber Theophilus, damit du die Zuverlässigkeit der Worte erkennst, n denen du unterwiesen bist.“

Joh 20,30f.„Noch viele andere Zeichen hat Jesus gesetzt, die nicht in diesem Buch aufgeschrieben sind. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes und damit die Glaubenden das Leben haben in seinem Namen.“

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2.2 Kanonisch und apokryph Irenäus von Lyon, Adversus haereses III

11,8f. „Wie es vier Winde und vier Himmelsrichtungen gibt, so muss es auch vier Evangelien geben.“

Origenes, Lukashomilie I (nach Hieronymus)„Die Kirche besitzt vier Evangelien, die Häresie viele.“

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2.2 Kanonisch und apokryph Thomasevangelium, Logion 1

„Dies sind die geheimen Worte, die Jesus, der Lebendige sagte, und die Didymus Judas Thomas aufgeschrieben hat.Und er sagte: ‚Wer die Interpretation dieser Worte findet, wird den Tod nicht schmecken.‘“

NHC II,2 p. 32,10Schneemelcher, Apokryphen I 98

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2.2 Kanonisch und apokryph Hebräerevangelium

„Es geschah aber, als der Herr aus dem Wasser heraufgestiegen war, stieg die ganze Quelle des Heiligen Geistes auf ihn herab und ruhte auf ihm und sprach zu ihm: „Mein Sohn, in allen Propheten erwartete ich dich, dass du kämest und ich in dir ruhte. Denn du bist meine Ruhe, du bist mein erstgeborener Sohn, der du herrschest in Ewigkeit.“

(nach Hieronymus, Jesaja-Kommentar IV zu Jes 11,2)

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 24

2.2 Kanonisch und apokryph Joh 18,20

„Ich habe öffentlich vor der Welt gesprochen,und allezeit habe ich gelehrt in der Synagoge und im Tempel, wo alle Juden zusammenkommen,und im Geheimen habe ich nichts gelehrt.“

Mk 4,33f.„In vielen solchen Gleichnissen lehrte er sie, wie sie es verstehen konnten und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen; allein aber legte er seinen Jüngern alles aus.“

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2.3 Synoptische Frage

Matthäusevangelium

Markus-evangelium

Redenquelle

Sondergut

Mündliche Überlieferung

Lukasevangelium

Sondergut

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2.4 Die johanneische Frage

Matthäus

Markus

Lukas

Johannes

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 27

2.5 Das Markusevangelium Überschrift

Evangelium nach Markus Mk 1,1

„Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes“

1Petr 5,13„Es grüßen euch die Mitauserwählten in Babylon und mein Sohn Markus.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 28

2.5 Das Markusevangelium Mk 7,1-5 (EÜ)

Die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren, hielten sich bei Jesus auf. 2 Sie sahen, daß einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen. 3 Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Handvoll Wasser die Hände gewaschen haben, wie es die Überlieferung der Alten vorschreibt. 4 Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln. 5 Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen?

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 29

2.5 Das Markusevangelium Mk 13,1-5.14 (EÜ)

1 Als Jesus den Tempel verließ, sagte einer von seinen Jüngern zu ihm: Meister, sieh, was für Steine und was für Bauten! 2 Jesus sagte zu ihm: Siehst du diese großen Bauten? Kein Stein wird auf dem andern bleiben, alles wird niedergerissen. 3 Und als er auf dem Ölberg saß, dem Tempel gegenüber, fragten ihn Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas, die mit ihm allein waren: 4 Sag uns, wann wird das geschehen, und an welchem Zeichen wird man erkennen, daß das Ende von all dem bevorsteht? 5 Jesus sagte zu ihnen: Gebt acht, daß euch niemand irreführt! …14 Wenn ihr aber den unheilvollen Greuel an dem Ort seht, wo er nicht stehen darf - der Leser begreife -, dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen;

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2.5 Das Markusevangelium Mk 14,34ff. (EÜ) 33 Und er nahm Petrus,

Jakobus und Johannes mit sich. Da ergriff ihn Furcht und Angst, 34 und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht! 35 Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, daß die Stunde, wenn möglich, an ihm vorübergehe. 36 Er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst (soll geschehen).

Mk 1,27f. (EÜ)27 Da erschraken alle, und einer fragte den andern: Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet. Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl. 28 Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 31

2.5 Das Markusevangelium Mk 1,11

„Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.“

Mk 9,7„Dies ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.“

Mk 15,39„Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 32

2.5 Das Markusevangelium Mk 1,15

„Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ Mk 1,17

„Kommt, mir nach, ich werde euch zu Menschenfischern machen.“

Mk 8,34„Wer wir nachfolgen will, verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 33

2.6 Das Matthäusevangelium

Miniatur, 1235-40, Pergament, 33,5 cm x 25 cm Städtische Sammlung, Rathaus Golsar

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 34

2.6 Das Matthäusevangelium

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 35

2.6 Das MatthäusevangeliumDie Reden Jesu im Matthäusevangelium Mt 5-7 Bergpredigt

Jüngerschaft Mt 10 Aussendung Mission Mt 13 Gleichnisse Reaktionen Mt 18 Bruderschaft

Miteinander Mt 23-25 Endzeit Hoffnung

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 36

2.6 Das Matthäusevangelium Mt 1,1

„Buch der Geschichte Jesu Christi,des Sohnes Davids,des Sohnes Abrahams.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 37

2.6 Das Matthäusevangelium Mt 10,5f.

„Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: ‚Geht nicht auf den Weg zu den Heiden und geht nicht in die Stadt der Samariter, geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel, geht hin und verkündet: Das Reich der Himmel ist nahegekommen.‘“

Mt 28,19f.„Geht alsound macht alle Völker zu Jüngern, indem ihr sie tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistesund sie lehrt, alles zu halten, was ich euch geboten habe.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 38

2.6 Das Matthäusevangelium Mt 2,23

23An einem Sabbat ging er durch die Kornfelder, und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab. 24 Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun! Das ist doch am Sabbat verboten. 25 Er antwortete: Habt ihr nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren und nichts zu essen hatten -26 wie er zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch seinen

Begleitern davon gab? 27 Und Jesus fügte hinzu: Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat. 28 Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.

Mt 12,1-21In jener Zeit ging Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder. Seine Jünger hatten Hunger; sie rissen deshalb Ähren ab und aßen davon. 2 Die Pharisäer sahen es und sagten zu ihm: Sieh her, deine Jünger tun etwas, das am Sabbat verboten ist. 3 Da sagte er zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren - 4 wie er in das Haus Gottes ging und wie sie die heiligen Brote aßen, die weder er noch seine Begleiter, sondern nur die Priester essen durften? 5 Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, daß am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen, ohne sich schuldig zu machen? 6 Ich sage euch: Hier ist einer, der größer ist als der Tempel. 7 Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer, dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt; (Hos 6,6) 8 denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 39

2.8. Das Johannesevangelium Joh 21,24

„Dies ist der Jünger, der das bezeugt und es hat aufschreiben lassen, und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.“

Joh 19,35„Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und jener weiß, dass er die Wahrheit sagt.“

Hieronymus Bosch1480-1485, Öl auf Eiche, 74,7 x 61 cm, Musées Royaux de Beaux-Arts, Bruxelles

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 40

2.8 Das Johannesevangelium

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 41

2.8. Das Johannesevangelium Joh 18,37

„Du sagst, dass ich ein König bin, denn dazu bin ich geboren und in die Welt gekommen, um die Wahrheit zu bezeugen.“

Papyrus 52 (um 120)John Rylands Library Manchester

Joh 18,31-33 [Ansicht].37-38 [Rückseite]

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 42

2.8 Das Johannesevangelium Joh 20,30f.

„Noch viele andere Zeichen hat Jesus gesetzt, die nicht in diesem Buch aufgeschrieben sind. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes und damit die Glaubenden das Leben haben in seinem Namen.“

Joh 14,31 – Joh 18,1„Steht auf, lasst uns gehen!“ Und nachdem er dies seinen Jüngern gesagt hatte, ging er hinaus auf die andere Seite des Baches Kidron; dort war ein Garten, in den er mit seinen Jüngern ging.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 43

4. Die Briefe der Apostel Gal 2,9

„Als sie die mir (Paulus) gegebene Gnade sahen,reichten Jakobus und Kephas und Johannes,die als Säulen gelten, mir und Barnabas die Rechte der Gemeinschaft.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 44

4.1 Paulinische und Katholische Briefe Röm 1,7

„allen, die in Rom sind, den Geliebten Gottes, berufenen Heiligen“

1Kor 1,2„der Ekklesia Gottes in Korinth, den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenen Heiligen mit allen, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort, ihrem und unsrem.

2Koe 1,2der Ekklesia Gottes in Korinth, mit allen Heiligen in ganz Achaia.

Gal 1,2den Gemeinden Galatiens

Phil 1,2allen Heiligen in Philippi samt den Episkopen und Diakonen

1Thess 1,1der Ekklesia der Thessalonicher

Phlm 1dem lieben Philemon, unserem Mitarbeiter, und Aphia, der Schwester, und Archippus, unserem Mitstreiter, und der Ekklesia in deinem Haus.

Jak 1,1„an die zwölf Stämme in der Diaspora“

1Petr 1,1 „an die Auserwählten, die Fremdlinge der Diaspora von Pontus, Galatien, Kappadokien, Asien und Bithynien“

2Petr 1,1„denen, die denselben Glauben wie wir empfangen haben durch die Gerechtigkeit, die unser Gott gibt und der Retter Jesus Christus“

Jud 1 „an die Berufenen, die von Gott, dem Vater Geliebten und von Jesus Christus Gehaltenen“

2Joh 1 „an die auserwählte Herrin und ihre Kinder“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 45

4.2 Paulusbriefe

Minuskel 676, Pergament, 13.

Jh. 19,6 x 15 cm, p. 250

Bibelmuseum Münster

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 46

4.3 Die Form der Briefe im NT

superscripto

adsprictio

salutatio

Die Apostel und die Ältesten, die Brüder, den Brüdern in Antiochia, in Syrien und Zilizien aus den Heiden,seid gegrüßt.

Apg 15,23Das Aposteldekret- hellenistische Form

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 47

4.3 Die Form der Briefe im NTsuperscripto

adscriptio

salutatio

Paulus, Silvanus und Timotheus

an die Kirche der Thessalonicher in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus:

Gnade sei mit euch und Friede

1Thess 1,1PräskriptJüdische Form

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 48

4.3 Die Form der Briefe im NTsuperscripto

adscriptio

salutatio

1Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, auserwählt fürs Evangelium Gottes, 2das er angekündigt hat durch seine Propheten in den Heiligen Schriften. 3 von seinem Sohn, geboren aus dem Samen Davids dem Fleische nach, 4erwiesen als Sohn Gottes in Macht dem Geist der Heiligkeit nach durch die Auferstehung von den Toten, Jesu Christi, unseres Herrn, 5durch den wir Gnade und Apostelamt empfangen haben, um für seinen Namen alle Völker zum Gehorsam des Glaubens zu führen, 6zu denen auch ihr gehört, die ihr berufen seid von Jesus Christus. 7an euch alle in Rom, die von Gott Geliebten, die berufenen Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

Röm 1,1-7

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 49

4.3 Die Form der Briefe im NT1Thess 1,2

1Kor 1,4

Phlm 4

Phil 1,2

Röm 1,8

Gal 1,6

Wir danken Gott für euch alle, sooft wir in unseren Gebeten an euch denkenIch danke Gott jederzeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus geschenkt wurdeIch danke meinem Gott jedesmal, wenn ich in meinen Gebeten an dich denkeIch danke meinem Gott jedesmal, wenn ich an euch denkeZunächst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alleIch wundere mich, …

Paulinische Prooemien

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 50

4.3 Die Form der Briefe im NT

Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen

2Kor 13,13

Postskript

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4.4 Die Funktion der Briefe 1Kor 5,3

„leiblich abwesend, geistig anwesend“

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4.5 Der Römerbrief Röm 15,15

„Einen zum Teil sehr kühnen Brief habe ich euch geschrieben.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 53

4.5 Der Römerbrief Röm 1,16f.

„Ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zur Rettung für jeden, der glaubt, Juden zuerst, aber auch Griechen; denn Gottes Gerechtigkeit wird in ihm offenbart, aus Glauben zum Glauben, so wie geschrieben steht: ‚Der aus Glauben Gerechte wird leben‘ (Hab 2,4).“

Röm 1,18„Denn offenbart ist Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Unrecht aufhalten.“

Röm 3,21f.„Jetzt aber ist ohne Gesetz die Gerechtigkeit Gottes offenbar geworden, bezeugt von Gesetz und Propheten, die Gerechtigkeit durch den Glauben Jesu Christi für alle Glaubenden.“

Röm 12,1f.„Ich ermahne euch durch das Erbarmen Gottes, euer Leben Gott zu weihen als lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer.

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4.5 Der Römerbrief Röm 15,23f.

„Nun habe ich keinen Platz mehr in diesen Zonen, habe aber seit vielen Jahren das Verlangen, zu euch zu kommen, wenn ich nach Spanien reisen werde; ich hoffe nämlich, bei euch vorbeizukommen und euch zu sehen und von euch dorthin geleitet zu werden, wenn ich von euch vorher etwas genossen habe.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 55

4.5 Der Römerbrief Röm 3,1

„Was ist dann der Vorzug der Juden?“ Röm 6,1

„Sollen wir bei der Sünde bleiben, damit die Gnade überströmt?“

Röm 6,15„Dürfen wir sündigen, weil wir nicht mehr unter dem Gesetz, sondern der Gnade stehen?“

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4.6 Die Korintherbriefe 1Kor 5,9

„9Ich habe euch in meinem Brief geschrieben, keinen Umgang mit Unzüchtigen zu haben – 10nicht mit allen Unzüchtigen dieser Welt oder den Habgierigen und Räubern oder Götzendienern; dann müsstet ihr ja aus dieser Welt ausziehen. 11Jetzt habe ich euch aber geschrieben, dass ihr nichts zu schaffen haben sollt mit einem, der sich Bruder nennt, aber ein Unzüchtiger ist oder ein Habgieriger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Säufer oder ein Räuber; mit einem solchen sollt ihr nicht zusammen essen. 12Denn was ist es an mir, die draußen zu richten? Richtet ihr nicht, die drinnen sind? 13Die draußen wird Gott richten; ‚schafft den Bösen fort von euch‘ (Dtn 17,17; 19,19.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 57

4.6 Die Korintherbriefe

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 58

4.6 Die Korintherbriefe

Akropolis

Apollon-Tempel

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 59

4.6 Die Korintherbriefe Röm 16,1

„1Ich empfehle euch Phoebe, der Schwester, die Diakon der Gemeinde von Kenchreae ist, dass ihr sie im Herrn aufnehmt, 2denn sie hat vielen beigestanden, auch mir selbst.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 60

4.6 Die KorintherbriefeDer Bericht der Leute der Chloe 1Kor 1,11:

„11Denn es ist mir über euch, meine Brüder, von denen der Chloe berichtet worden, dass es Streitigkeiten unter euch gibt. 12Das heißt: Jeder von euch sagt: Ich bin bei Paulus! Ich bei Apollos! Ich bei Kephas!“

1Kor 5,1: „Man hört von Unzucht bei euch: … “1Kor 11,18: „Vor allem höre ich, dass es Spaltungen gibt, wenn ihr in der Ekklesia zusammenkommt.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 61

4.6 Die KorintherbriefeDer Brief an Paulus 1Kor 7,1: „Aber zu dem, was ihr

geschrieben habt: …“

1Kor 8,1: „Zum Götzenopferfleisch aber…“1Kor 12,1: „Zu den Geistesgaben aber …“1Kor 16,1: „Zur Kollekte aber …“1Kor 16,12: „Zu Apollos aber …“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 62

4.6 Die KorintherbriefeDer Brief an Paulus 1Kor 7,1: „Aber zu dem, was

ihr geschrieben habt: …“

1Kor 8,1: „Zum Götzenopferfleisch aber…“1Kor 12,1: „Zu den Geistesgaben aber …“1Kor 16,1: „Zur Kollekte aber …“1Kor 16,12: „Zu Apollos aber …“

Der Bericht der Leute der Chloe

1Kor 1,11:„11Denn es ist mir über euch, meine Brüder, von denen der Chloe berichtet worden, dass es Streitigkeiten unter euch gibt. 12Das heißt: Jeder von euch sagt: Ich bin bei Paulus! Ich bei Apollos! Ich bei Kephas!“

1Kor 5,1: „Man hört von Unzucht bei euch: … “1Kor 11,18: „Vor allem höre ich, dass es Spaltungen gibt, wenn ihr in der Ekklesia zusammenkommt.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 63

4.6 Die Korintherbriefe 1Kor 13,1-3

1Wenn ich in Menschen- und in Engelszungen redete,hätte aber die Liebe nicht,wäre ich ein dröhnendes Erz und eine klingende Schelle.2Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und allen Glauben hätte, um Berge zu versetzen, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.3Und wenn ich all meine Habe den Armen schenkte und meinen Leib hingäbe, dass ich verbrannt werde,hätte aber die Liebe nicht,nützte mir’s nichts.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 64

4.6 Die Korintherbriefe 1Kor 16,6ff.

„5Ich werde zu euch kommen, wenn ich Makedonien durchquert habe. Denn Makedonien durchquere ich nur. 6Bei euch aber werde ich nach Möglichkeit bleiben und überwintern, damit ihr mich begleitet, wohin ich auch gehe. 7Denn ich will euch jetzt nicht nur im Vorübergehen sehen; denn ich hoffe, einige Zeit bei euch zu bleiben, wenn der Herr es erlaubt. 8Ich bleibe aber bis Pfingsten in Ephesus.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 65

4.6 Die Korintherbriefe

Die Richtstätte in Korinth

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4.6 Die Korintherbriefe

Die Gallio-Inschrift von Delphi

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 67

4.6 Die Korintherbriefe 1Kor 1,18-22

„18Das Wort vom Kreuz ist den Verlorenen Torheit, den Geretteten aber, uns, Kraft Gottes. 19Denn geschrieben steht (Jes 29,14): „Ich werde vernichten die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen werde ich verwerfen“. 20Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortführer dieser Welt? Hat nicht Gott zur Torheit gemacht die Weisheit der Welt? 21Denn weil in Gottes Weisheit die Welt Gott nicht durch Weisheit erkannt hat, hat Gott es gefallen, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu retten. 22Juden fordern Zeichen, Griechen suchen Weisheit; 23wir aber verkünden Christus als Gekreuzigten: für Juden ein Ärgernis, für Heiden Torheit, 24aber den Berufenen, Juden wie Heiden, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. 25Denn Gottes Torheit ist weiser als die Menschen, und Gottes Schwäche ist stärker als die Menschen.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 68

4.6 Die Korintherbriefe 1Kor 15,45-49

45So steht es auch geschrieben: „Es wurde der erste Mensch, Adam, zur lebendigen Psyche“ (Gen 2,7); der Letzte Adam zu lebendigmachendem Geist. 46Aber nicht zuerst das Pneumatische, sondern das Psychische, danach das Pneumatische. 47Der erste Mensch ist aus Erde und irdisch; der zweite Mensch ist aus dem Himmel. 48Wie der Irdische, so die Irdischen, und wie der Himmlische, so die Himmlischen. 49Und so wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 69

4.6 Die Korintherbriefe 1Kor 8,2

„Gnosis bläht auf, Liebe baut auf.“ 1Kor 13,4-7

4Die Liebe ist langmütig, gütig ist die Liebe. Sie eifert nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf, 5sie ist nicht schamlos, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht reizen, sie rechnet das Böse nicht auf. 6Sie freut sich nicht über das Unrecht, sie freut sich mit an der Wahrheit. 7Alles trägt sie, alles glaubt sie, alles hofft sie, allem hält sie stand.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 70

4.7 Der Epheserbrief

An die Epheser

An die Laodozeer(Marcion]

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 71

4.7 Der Epheserbrief 1Kor 3,10f. 16f

10Gemäß der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich wie ein guter Architekt das Fundament gelegt. Ein anderer baut darauf auf. Jeder sehe aber zu, wie er aufbaut. 11Denn ein anderes Fundament kann keiner legen neben dem, das gelegt ist, und das ist Jesus Christus. … 16Wisst ihr nicht, dass ihr der Tempel Gottes seid und Gottes Geist in euch wohnt? 17Wer den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben, denn Gottes Tempel ist heilig, und der seid ihr.

Eph 2,20f

20Ihr seid gebaut auf dem Fundament der Apostel und Propheten, dessen Eckstein Christus ist. 21In ihm ist der ganze Bau zusammengefügt und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn.

Ekklesiologische Bildverschiebung

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 72

4.7 Der Epheserbrief Eph 4,7.11ff.

„7Jedem einzelnen von uns ist die Gnade gegeben nach dem Maß des Geschenkes Christi. ... 11Und er hat eingesetzt die Apostel, aber auch die Propheten und die Evangelisten, die Hirten und Lehrer, 12um die Heiligen zu rüsten für das Werk des Dienstes, für den Aufbau des Leibes Christi, 13bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und zur Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum reifen Menschsein, zum vollen Maß des Wachstums in Christus.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 73

4.7 Der Epheserbrief Eph 1,3

„Gelobt sei Gott,der Vater unseres Herrn Jesus Christus,der uns gesegnet hat mit allem geistlichem Segen im Himmel in Christus.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 74

4.7 Der Epheserbrief Eph 2,13-18

„13Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fernstandet, nahegekommen – durch das Blut Christi. 14Denn er selbst ist unser Friede, er, der die beiden vereint und die Trennmauer der Feindschaft niedergelegt hat – in seinem Fleisch, 15das Gesetz der Gebote in seinen Satzungen vernichtend, damit er die zwei in sich zu einem neuen Menschen erschaffe – Frieden stiftend, 16und die beiden in einem Leib mit Gott versöhne – durch das Kreuz, die Feindschaft tötend in sich selbst. 17Da er kam, verkündete er Frieden, euch, den Fernen, und Frieden den Nahen; 18denn durch ihn haben wir beide in dem einen Geist Zugang zum Vater.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 75

4.7 Der Epheserbrief Eph 4,15f.

15Lasst uns an die Wahrheit halten und in Liebe wachsen, alles auf ihn hin, der das Haupt ist, Christus, 16durch den der ganze Leib zusammengefügt und zusammengehalten ist in jedem Gelenk, das nach dem Maß seiner Kraft jedes andere beim Wachstum des Leibes unterstützt und bewirkt, dass es sich selbst aufbaut in Liebe.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 76

4.8 Der Erste Petrusbrief Das Präskript 1Petr 1,1f.

1Petrus, Apostel Jesu Christi,den Auserwählten, den Fremdlingen der Diaspora von Pontus, Galatien, Kappadozien, Asien und Bithynien

2gemäß dem Vorwissen Gottes, des Vaters, in der Heiligkeit des Geistes zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blut Christi.

Gnade sei mit euch, Friede möge wachsen.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 77

4.8 Der Erste Petrusbrief Das Postskript 1Petr 5,12ff.

„12Durch Silvanus, den treuen Bruder, wie ich denke, habe ich euch diese wenigen Worte geschrieben, um euch zu trösten und zu bezeugen, dass dies die Gnade Gottes ist, in der ihr steht.13Es grüßen euch die Mitauserwählten in Babylon und Markus, mein Sohn.14Grüßt einander mit dem Kuss der Liebe!Friede euch allen, die ihr in Christus seid!“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 78

4.8 Der Erste Petrusbrief

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 79

4.8 Der Erste Petrusbrief Der Verfasser im Licht des Präskripts

„Petrus, Apostel Jesu Christi“ (1Petr 1,1)

Der Verfasser in Licht der Paraklese„Die Presbyter unter euch mahne ich, der Mit-Presbyter und Zeuge der Leiden Christi, der Teilhaber auch der kommenden Herrlichkeit, die offenbar werden wird.“ (1Petr 5,1f)

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 80

4.8 Der Erste PetrusbriefDie Situation der Gemeinde 1Petr 4,14

„Wenn ihr im Namen Christi geschmäht werdet, seid ihr selig.“

1Petr 3,19„Auch wenn ihr um der Gerechtigkeit willen leiden ,müsst, seid ihr selig.“

1Petr 4,4„Das befremdet sie: daß ihr nicht mehr mit ihnen mitschwimmt im Strom ihrer Heillosigkeit; deshalb verlästern sie euch.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 81

4.8 Der Erste PetrusbriefDie Berufung der Christen 1Petr 2,12

„Führt unter den Heiden einen guten Lebenswandel, damit das, weshalb sie euch schmähen, als ob ihr Böses tätet, durch gute Werke widerlegt wird, so dass sie Gott preisen werden, wenn der Tag der Heimsuchung kommt.“

1Petr 3,9„Vergeltet nicht Böses mit Bösen und Schmähung mit Schmähung, sondern segnet, weil ihr berufen seid, Segen zu erben.“

1Petr 3,17„Es ist besser, wenn Gott es will, für Gutestun zu leiden als für Übeltaten.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 82

4.8 Der Erste Petrusbrief Die Ekklesiologie

1Petr 2,4f.4Geht zu ihm hin, dem lebendigen Stein,

der zwar von den Menschen verworfen,bei Gott aber auserwählt kostbar ist

5und lasst euch wie lebendige Steine als ein geistiges Haus aufbauen:

zu einer heiligen Priesterschaft,um geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen, durch Jesus Christus.

.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 83

4.8. Der Erste Petrusbrief Die Ekklesiologie

1Petr 2,9f.9Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht,

das Königshaus,die Priesterschaft,der heilige Stamm (Ex 19,6),das Volk, zu eigen erworben,auf dass ihr die Ruhmestaten dessen verkündet,der euch aus der Finsternis in sein wunderbares

Licht gerufen hat;10die ihr einst kein Volk (Hos 1,6) wart, jetzt seid ihr Volk Gottes,die ihr kein Erbarmen gefunden hattet (Hos 1,9),jetzt habt ihr Erbarmen gefunden.

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 84

4.8 Der Erste Petrusbrief 1Petr 2,21-25

„21Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt. 22Er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund kein Trug gefunden ward,23er wurde geschmäht, schmähte aber nicht wider, er litt, drohte aber nicht, sondern übergab es dem gerechten Richter, 24er, der unsre Sünden selbst hinaufgetragen hat mit seinem Leib ans Holz, damit wir, der Sünde abgetan, der Gerechtigkeit leben, durch seine Wunden seid ihr geheilt.25Denn ihr ginget in die Irre wie Schafe, aber jetzt seid ihr bekehrt zum Hirten und Wächter eurer Seelen.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 85

5. Die Offenbarung des Johannes

Hieronymus Bosch,

Johannes auf Patmos1504/05, Berlin, Gemäldegalerie

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 86

5. Die Offenbarung des Johannes Offb 1,10

„Schick es an die sieben Kirchen: nach Ephesus, nach Smyrna, nach Pergamon, nach Thyatira, nach Sardes, nach Philadelphia und nach Laodizea.“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 87

5. Die Offenbarung des Johannes Offb 1,1

„Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat,

um seinen Knechten zu zeigen,was schnell geschehen muss,

und die er durch den gesandten Engel seinem Knecht Johannes bezeichnet hat.“

Offb 1,9ff„Ich, Johannes, euer Bruder und Leidensgenosse im Reich und in der Geduld Jesu war auf der Insel Patmos wegen des Wortes Gottes und des Zeugnisses Jesu. Und ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des Herrn und hörte hinter mir eine Stimme, laut wie eine Posaune, die sprach: „Was du siehst, schreib‘ in ein Buch …“

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Söding, Einleitung in das Neue Testament 88

5. Die Offenbarung des Johannes Offb 21,1f.

„Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde.Denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und die heilige Stadt, das neue Jerusalem, sah ich herabkommen aus dem Himmel von Gott, bereit als Braut, geschmückt für ihren Mann.“