12
Nr. 1 _ 2009 Energieeffizienz Einsparpotenzial in Praxis und Klinik _ 6 Empfangstresen: Im Idealfall beginnt hier schon die Genesung _ 4 Mehr als reine Ästhetik – die emotionale Macht der Farbe _ 8 Die moderne Notaufnahme: Gute Planung ist entscheidend _ 11 Das Bau- und Einrichtungsspecial der Ärzte Zeitung für Praxis und Klinik

Einsparpotenzial in Praxis und Klinik - aerztezeitung.de · Nr. 1 _2009 Energieeffizienz Einsparpotenzial in Praxis und Klinik _6 Empfangstresen: Im Idealfall beginnt hier schon die

  • Upload
    dinhque

  • View
    214

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Einsparpotenzial in Praxis und Klinik - aerztezeitung.de · Nr. 1 _2009 Energieeffizienz Einsparpotenzial in Praxis und Klinik _6 Empfangstresen: Im Idealfall beginnt hier schon die

Nr. 1_2009

Energieeffizienz

Einsparpotenzial in Praxis und Klinik_6

Empfangstresen: Im Idealfall beginnt hier schon die Genesung_4

Mehr als reine Ästhetik – die emotionale Macht der Farbe_8

Die moderne Notaufnahme: Gute Planung ist entscheidend_11

Das Bau- und Einrichtungsspecial der Ärzte Zeitung für Praxis und Klinik

AR01_01.L.indd Sec1:1AR01_01.L.indd Sec1:1 23.03.2009 13:48:54 Uhr23.03.2009 13:48:54 Uhr

Page 2: Einsparpotenzial in Praxis und Klinik - aerztezeitung.de · Nr. 1 _2009 Energieeffizienz Einsparpotenzial in Praxis und Klinik _6 Empfangstresen: Im Idealfall beginnt hier schon die

2 AUSGABE 01 DONNERSTAG, 26. MÄRZ 2009 MARKT UND INNOVATION

EDITORIAL

Liebe Leserin,lieber Leser,

Hand aufs Herz: Wie lüften Sie

oder Ihre Angestellten, wenn

ein Patient mit intensivem Kör-

pergeruch den Raum verlassen

hat? Indem sie das Fenster auf

Kipp stellen und sich dann an-

deren Aufgaben widmen? Das

ist ein ganz normales Verhalten

– aber eine teure Gewohnheit.

Denn auf diese Weise geht viel

mehr Heizwärme verloren, als

wenn Sie das Fenster komplett

öffnen und drei Minuten für

Durchzug sorgen. Warum wir

Ihnen mit solchen Banalitäten

kommen? Weil Energieeffi zienz

bei einfachen Dingen beginnt:

das Licht ausmachen, wenn

man einen Raum verlässt, den

Kühlschrank regelmäßig ab-

tauen, Stoßlüften statt Dauer-

lüften. Allein mithilfe von Ver -

haltensänderungen können

bis zu 20 Prozent des Energie-

verbrauchs von Praxen und

Kliniken eingespart werden,

weitere 30 Prozent mithilfe von

Modernisierungen. In Zeiten

explodierender Kosten ein

wichtiger Punkt auf der Agenda!

Ihr

IMPRESSUMVerlag und RedaktionÄrzte Zeitung Verlagsgesellschaft mbH

GeschäftsführungHarm van Maanen (Vorsitzender),Lothar Kuntz

ChefredaktionWolfgang van den Bergh

Chef vom DienstMichael Schürmann

RedaktionHauke Gerlof (verantw.), Sven Rohde (Objektleitung), Reinhard Helling, Daniela Stock (Bildredaktion)

[email protected]@sro-medien.deTel. 040/8816744-0

Grafi sches KonzeptTill Schlünz, Stephan Thomaier

LayoutMone Beeck (Artdirector)

AnzeigenUte Krille (Tel. 06102/506-157)

TitelDas Foto zeigt die Halle des Zentrums für Frauen- und Kindermedizin am Universitätsklinikum Leipzig. Dank der Health & Care Network Group.

SvenRohde,Objektleiter

NEU AUF DEM MARKT

In Köln Kunst sehen und kaufenMESSE. Für die Freunde der Kunst öffnet die 43. Art Cologne vom 22. bis 26. April ihre Tore. 180 Gale-rien aus dem In- Und Ausland prä-sentieren Werke der Klassischen Moderne, Kunst nach 1945 sowie moderne und zeitgenössische Ar-beiten. Zu sehen und zu kaufen gibt es Malerei, Skulpturen, Video-kunst, Fotografi en sowie Editionen und Multiples.

www.artcologne.de

Energieausweis wird zur PflichtENERGIEEFFIZIENZ. Was für pri-vates Wohneigentum schon seit Anfang des Jahres gilt, wird ab dem 1. Juli auch für gewerblich genutzte Immobilien wie Kliniken und Pra-xen obligatorisch: der Energieaus-weis. Er soll Mietern und Käufern auf einen Blick zeigen, wie gut das Objekt gedämmt ist, wie es um die Heizanlage steht und welche Ener-giekosten zu erwarten sind. Aus-gestellt wird der sogenannte Be-darfsausweis von Fachleuten wie Energieberatern und Architekten für etwa 300 Euro aufwärts.

www.dena.de

Ein starker Arm für fordernde FüßeBODENBELAG. Praktisch und schön – so lässt sich der perfekte Fußboden für Kliniken und Praxen beschreiben. Das DLW Linoleum von Armstrong ist beides. Prak-tisch, weil der Belag pfl egeleicht, rutschhemmend und langlebig ist. Schön, weil er sich wegen sei-ner Optik in 56 naturnahen Farben nicht nur im Schwesternzimmer gut macht, sondern auch in reprä-sentativen Eingangsräumen.

www.armstrong.de

Das Universitätsklinikum

Hamburger-Eppendorf

bietet seinen Patienten am

Krankenbett hochmoderne

Kommunikationstechnik.

Telefon, Fernseher, Internet und Radio alles in einem Gerät – Zu-kunftsmusik? Im Neubau des

Hamburger Uni-Klinikums (UKE) ge-hört das seit Kurzem an jedem Kran-kenbett zum Standard. Doch dieses neuartige, vom UKE zusammen mit Philips Healthcare entwickelte All-round-Gerät dient nicht nur zur Un-terhaltung der Patienten. Sie können sich auch im eigenen Klinik-Netzwerk über Diagnosen, Therapien und die Klinik informieren. Darüber hinaus sollen Ärzte auf ihren Visiten künftig mit einem Klick die jeweiligen Daten, Röntgenbilder oder Laborwerte der

Zurück in die Zukunft im UKEBettlägerig, aber blitz-schnell auf den globalen Datenhigh-ways: UKE-Patienten. Foto: UKE

Patienten auf dem Touchscreen auf-rufen und zurate ziehen können.

„Wir freuen uns über diese Ham-burger Lösung eines modernen Pati-ententerminals, das viele Funktionen in einem Gerät vereint“, sagt Prof. Dr. Jörg F. Debatin, Vorstandsvorsit-zender und Ärztlicher Direktor des UKE. Doch es gab auch kleinere An-fangsprobleme. So seien vor allem äl-

tere Menschen mit dem Touchscreen nicht auf Anhieb zurechtgekommen. „Daraufhin wurde ein kurzer Film ge-dreht und aufgespielt, der die Bedie-nung zeigt“, erklärt Dr. Peter Gocke, Leiter des Geschäftsbereichs IT des UKE. Würde sich das Krankenhaus wieder für dieses System entschei-den? Für den IT-Chef keine Frage: „Uneingeschränkt, ja.“

DER PRAXISKLASSIKER

Kaiser Franz-Josef hätte ihn gekauft – den Freischwinger S 60.Foto: Thonet

Auf der schiefen Bahn: Im verrückten Salon gerät schnell der Sinn fürs Gleichgewicht durcheinander.

Staunen, forschen, fühlenIn einer Sonderausstellung der Wolfsburger Wunderwelt

„Phaeno“ gibt es Naturwissenschaften zum Anfassen.

Das ist Magie. Wie von Geister-hand bewegt sich der Ball in Richtung des gegnerischen Tors,

angetrieben von reiner Gedanken-kraft. Mindball heißt das Spiel, das nur eine von vielen Attraktionen der Sonderausstellung „SpürSinn“ ist.

„Was du fühlst“ lautet ihr Motto. Und das Motto ist Programm: Auf einer riesigen Aktionsfl äche können Besu-cher an 38 Experimentierstationen Phänomene aus Naturwissenschaft und Technik am eigenen Leib spüren und über verblüffende Phänomene

wie den fl iegenden Teppich oder den gefrorenen Schatten staunen. Statt trockener Theorie gibt es hier Naturwissenschaft zum Erleben. „Es geht darum, Spaß zu haben, neu-gierig zu werden und sein Wissen zu vertiefen“, beschreibt Dr. Wolfgang Guthardt, Phaeno-Direktor, das Aus-stellungskonzept. Als Alternative zum selbstständigen Erkunden gibt es Ent-decker-Touren und Workshops. Die Ausstellung läuft noch bis Herbst.

www.phaeno.de

Sitzen wie die Kaiser von einstWahre Stuhlklassiker kommen aus dem Hause Thonet und begeister-ten schon das österreichische Kaiserhaus. Als Designer und Produzent feierte der deutsch-österreichische Firmengründer Michael Thonet (1796–1871) auch international große Erfolge. Auf den Weltausstel-lungen in London und Paris Mitte des 19. Jahrhunderts wurden seine Stühle mehrfach ausgezeichnet. Ein Grund dafür ist, dass die Möbel-bauer den Anspruch vieler Menschen an Funktionalität und Ästhetik treffen – damals wie heute. Wie der S 60, eine Neuinterpretation des klassischen Freischwingers, der durch seine sanfte Federung hohen Sitzkomfort bietet. Und seine zurückhaltende Eleganz macht ihn zum wahren Sprechstunden-Stuhlklassiker. Den S 60 gibt es in verschiedenen Varianten. So kann zwischen einem Stoff- und einem Lederbezug gewählt werden. www.thonet.de

Foto: Phaeno

VOR DER TÜR. Der bunte Ton-nenstrumpf ist eine dieser Erfi n-dungen, bei denen man sich wun-dert, dass es sie erst jetzt gibt. Mit wenigen Handgriffen lässt sich die witterungsbeständige PVC-Plane an der grauen Mülltonne befesti-gen. Wer bei den mehr als 60 Mo-tiven, die der Unternehmer Oliver Dörner schon auf den Markt ge-bracht hat, nicht fündig wird, kann ein Wunschmotiv in Auftrag geben.

www.tonnenstrumpf.de

Von Benedikt Baikousis

Soschön kannMüllsein

AR01_02X.indd 2AR01_02X.indd 2 23.03.2009 18:43:29 Uhr23.03.2009 18:43:29 Uhr

Page 3: Einsparpotenzial in Praxis und Klinik - aerztezeitung.de · Nr. 1 _2009 Energieeffizienz Einsparpotenzial in Praxis und Klinik _6 Empfangstresen: Im Idealfall beginnt hier schon die

DORMA-Glas GmbHMax-Planck-Straße 33–45 · 32107 Bad Salzufl en

Die Schiebetür-Automatik CS 80 MAGNEO.

Dank seiner automatischen Türantriebstechnik eröffnet der CS 80 MAGNEO von DORMA in privaten und öffentlichen Bereichen besondere Perspektiven. Mit seinem edlen Contur Design fügt sich das System dezent in den Raum ein und ist mit Glas- oder Holztüren kombinierbar. Der automatische Schiebetür-Antrieb überzeugt im Niedrigenergie-Modus durch „SoftMotion“ Sicherheit – ganz ohne zusätzliche Sensorik. Ihre Tür öffnet und schließt sich vollkommen automatisch und nahezu lautlos.

Mehr Informationen zum CS 80 MAGNEO sowie eine ausführliche Beratung und Ausstellung fi nden Sie bei unseren DORMA Partnern Ihrer Region unter www.dorma-pos.de

Türtechnik Automatic GlasbeschlagtechnikSicherungstechnik/Zeit-

und Zutrittskontrolle (STA)Raumtrennsysteme

AutomatischeSchiebetürenfür Innenräume – mit „SoftMotion“ Sicherheit.

AR01_03.L .indd Sec1:3AR01_03.L .indd Sec1:3 22.03.2009 12:55:23 Uhr22.03.2009 12:55:23 Uhr

Page 4: Einsparpotenzial in Praxis und Klinik - aerztezeitung.de · Nr. 1 _2009 Energieeffizienz Einsparpotenzial in Praxis und Klinik _6 Empfangstresen: Im Idealfall beginnt hier schon die

4 AUSGABE 01 DONNERSTAG, 26. MÄRZ 2009 KOMMUNIKATION UND ATMOSPHÄRE

Am Empfangstresen hat der Patient den ersten Kontakt mit der Praxis

oder Klinik. Hier kann die Gesundung beginnen, wenn das Gefühl vermittelt

wird: Ich bin gut aufgehoben. Schlecht gestaltete Tresen dagegen befremden

unbewusst nicht nur Patienten. Sie können auch die Mitarbeiter demotivieren.

Freund oder Feind?

Von Patrick Steller

An diesem sieben Meter langen Tresen ist Raum für drei Arbeitsplätze. Er steht in einem Schulungscenter für Ärzte. Rund 15 000 Euro.www.guetler-einrichtungen.de

Der erste Eindruck ist entscheidend: Wie sieht der Tresen aus, wie fühlt er sich an?

Weniger ist mehr: „Milano“ ist der passende Empfang für Fachpraxen,

die wenig Patienten-betrieb haben.

Rund 3800 Euro. www.kappler.de

Tür auf, zwei Schritte vor, schon fällt der Patient fast über den niedrigen Empfangstresen, da-

hinter telefonierendes Personal, ein Monitor verhindert Blickkontakt, und die Blumen auf der Ablage sind welk – solche Eindrücke lassen leicht ungute Gefühle im Unbewussten des Patienten entstehen. „Wer zum Arzt geht, ist in der Regel psychisch an-gespannt“, erklären Helmut Boerner und Margrit Lipczinsky, Buchautoren und Berater für Raumpsychologie. Deshalb sei es wichtig, dass sich der Hilfesuchende gut aufgehoben fühlt. Ein funktionaler Tresen kann dabei helfen – auch dem Personal, arbeitet es doch immerzu zwischen ein- und ausgehenden Patientenströmen. Das raubt Energie.

Früher haben Ärzte einfach den Tischler geholt

Die Raumpsychologie spielt bei der Ausstattung heute eine viel größere Rolle für Praxiseinrichter, Architekten und Feng-Shui-Berater als früher. „Vor 20 Jahren noch haben Ärzte den Tischler geholt oder billige Katalog-tresen bestellt und fertig!“, erzählt Alexander Blomberg, der seit 1975 Tresen entwirft. „Einmal eingerichtet, wird er dann immer wieder umge-baut, um allen neuen Geräten Platz zu bieten.“ Bis er so zugestellt ist, dass er nur noch Chaos ausstrahlt. Und das, obwohl der Tresen doch die Visitenkarte einer Praxis ist. „Das ist dann der richtige Zeitpunkt, um über

Für eine gynäkologische Klinik: Die Ablage aus

hellem Holz sorgt für einen freundlichen Akzent.

Rund 10 000 Euro.www.guetler-einrichtungen.de

einen neuen Tresen nachzudenken“, so Blomberg.

Für den Designer sind Optik und Haptik sehr wichtig. Glänzende Ober-fl ächen wie Melamin wirken edler als stumpfes Holz. Lacke sind meist zu kratzempfi ndlich. In puncto Haptik schwört Blomberg auf seine Tresen mit Plexiglasüberzug: „Die Oberfl ä-che ist weicher und wärmer als Holz, Metall oder Glas, und sieht auch nach 20 Jahren nicht schäbig aus.“ Wich-tig ist auch die Höhe: Weniger als ein Meter bietet zu viel Einblick, das Personal fühlt sich beobachtet. Sind Tresen höher als 1,30 Meter, wirken sie abweisend. Monitore und Dru-cker verschwinden am besten hinter der Blende. Alle Kanten sollten abge-rundet sein, auch die der Ablage in

Hüfthöhe, sonst schneiden sie den Patienten in die Eingeweide. Für die Beinfreiheit des Personals gilt: 1,20 Meter sollten es schon sein.

Den besten Tresenplatz zu fi nden ist nicht leicht. Kompromisse mit den baulichen Gegebenheiten sind laut Björn Winter, Chef der Einrichtungs-fi rma ip20, fast immer nötig. Kurze Wege fürs Personal spielen bei der Platzwahl eine wichtige Rolle. Kei-nesfalls sollte der Tresen aber direkt gegenüber der Eingangstür stehen, sonst fühle man sich schon beim Betreten durchleuchtet, so Boerner. Farblich sollte der Tresen mit der Um-gebung harmonieren. „Ich rate dazu, genau zu überlegen, ob der Empfang auffällige Akzente setzen soll, denn was im Moment modisch ist, kann bald veraltet wirken“, sagt Winter. Da ein Tresen im Normalfall 20 Jahre hält, will die Farbwahl wohl bedacht sein.

Qualität hat ihren Preis: Es gibt Standardware aus dem Katalog für 1000 Euro. Auf die Praxis zugeschnit-tene Tresen von Spezialisten kosten bis 10 000 Euro, Kliniktresen wegen ihrer Größe etwas mehr. Gebogene wirken gefälliger, sind aber teurer und bieten weniger Platz als gerade.

Damit kein Missverständnis auf-kommt: Ein neuer Tresen bringt nicht zwangsläufi g neue Patienten mit sich; wichtiger sei die ärztliche Behand-lung, so Experten. „Aber fühlt sich das Personal am Tresen wohl, ist es freundlicher“, weiß Blomberg. Und wenn sich Patienten gut aufgehoben fühlen, spricht sich das herum.

www.lipczinsky-boerner.de

Passt auch: roter Plexiglas -tresen in einer Gynäkologie. Mit verschieden hohen Ablagen für unterschiedlich große Patienten. Rund 4500 Euro. www.alexanderblomberg.de

Der neue Tresen einer Praxis für Ästhetische Chirurgie erstrahlt dank hochglänzender Melaminbe-schichtung, Glas und Beleuchtung in voller Pracht. Rund 7000 Euro.www.ip20.de

„Corst“: Rundung und klare Kanten sorgen für ein aufgeräumtes Profi l. Passt in Privatkliniken. Aus dem Katalog für 1198 Euro. www.topdeq.de

Der richtige Tresen für eine Praxis mit jungen Patienten:

Das niedrige Mittelstück bietet besseren Augenkontakt mit

den Kindern. Rund 9000 Euro.www.guetler-einrichtungen.de

AR01_04.L.indd 4AR01_04.L.indd 4 23.03.2009 13:39:43 Uhr23.03.2009 13:39:43 Uhr

Page 5: Einsparpotenzial in Praxis und Klinik - aerztezeitung.de · Nr. 1 _2009 Energieeffizienz Einsparpotenzial in Praxis und Klinik _6 Empfangstresen: Im Idealfall beginnt hier schon die

AUSGABE 01 DONNERSTAG, 26. MÄRZ 2009 KOMMUNIKATION UND ATMOSPHÄRE 5

MultitalentePfl anzen können eine Bereicherung für jede

Praxis sein – nicht nur aus ästhetischen Gründen.

Doch nicht alle Arten sind geeignet. Und wem

der grüne Daumen fehlt, der kann sie mieten –

sogar samt Pfl egedienst mit Umtauschservice.

Zimmerpfl anzen sind in vielerlei Hinsicht ein echter Gewinn. „Ge-rade in modern gestalteten Arzt-

praxen können Pfl anzen einen schö-nen Kontrapunkt setzen, weil sie das Gegenteil von cool sind: natürlich, wild, nicht gestaltbar und nicht glatt“, sagt Bernhard Leniger, Innenarchi-tekt und Praxisplaner aus München. Zudem wirkt sich die Gegenwart von Pfl anzen positiv auf das Wohlbefi n-den von Menschen aus. „Patienten reagieren auffallend positiv auf den Anblick von Pfl anzen“, so Manuela Lanzinger von der Umweltberatung in Wien. „Sie sind weniger ängstlich nach Operationen, sie empfi nden weniger Schmerzen, Heilungserfolge werden schneller erreicht.“

Doch die grünen Multitalente sind nicht nur Balsam für die menschliche Psyche. Sie sorgen auch für ein besse-res Raumklima. Vor allem im Winter kann die Luftfeuchtigkeit in Räumen drastisch auf 25 bis 30 Prozent ab-sinken. Die Folge: Schleimhäute und

Dieses doppelte Lottchen von InFlora ist ganz stachelig und hört auf den Namen Euphorbia ingensFoto: InFlora

DER EXPERTEN-TIPP

Atemwege trocknen aus, es können Reizerscheinungen und Erkältungen entstehen. Untersuchungen an nor-wegischen Grundschulen von Prof. Tove Fjeld beweisen, dass Pfl anzen im Klassenraum Gesundheitsprobleme verringern. Auch Büroangestellte in begrünten Büros klagen weniger über Kopfschmerzen, trockene Haut oder Husten, erzählt Lanzinger. Abhilfe kann etwa eine 1,5 Meter hohe Papy-ruspfl anze schaffen, die in etwa ein bis zwei Liter Wasser am Tag verduns-tet und so dazu beiträgt, das Raumkli-ma zu regulieren und das ideale Maß von 45 bis 55 Prozent Luftfeuchtigkeit wieder herzustellen.

Aber aufgepasst. Nicht jede Pfl an-ze eignet sich, um das Wartezimmer oder den Empfangsraum zu zieren. Vor allem Allergiker können empfi nd-lich auf bestimmte Sorten reagieren, warnt Alexandra Renkawitz, Expertin für Allergien und dermatologische Fragen beim Deutschen Grünen Kreuz. Ganz wichtig ist bei allen Pfl an-

zen auch die richtige Pfl ege. Innenar-chitekt Leniger rät seinen Kunden, sich die Begrünung gut zu überlegen: „Vertrocknete Staubfänger können jede noch so schöne Praxis ungepfl egt wirken lassen.“ Aus der grünen Zierde wird schnell ein Schandfl eck. Die Lö-sung für alle Ärzte ohne grüne Dau-men: ein Miet-Service. „Bei uns gibt es Pfl anzen samt Topf“, sagt Michael Platz, Geschäftsführer von InFlora. Das bundesweit tätige Unternehmen kümmert sich – gegen Aufpreis –sogar um die Pfl ege. Und falls eine Pfl anze nicht den Erwartungen ent-spricht, wird für Ersatz gesorgt.

www.infl ora-gpe.de

Grünes Multitalent oder Allergiker-Schreck?

Fleißige LieschenBegonienElefantenfußSteckenpalme KentiapalmeDrachenbaum Scheffl era Baumfreund/Philodendron

Ficus BenjaminiGeigenkasten-Ficus Yucca-PalmeBergpalmeDieffenbachie Gelber Frauenschuh*Königin-Frauenschuh*Widder-Frauenschuh*

Von Benedikt Baikousis

Welche Pfl anzen sich für die Praxis eignen und welche eher nicht

geeignet ungeeignet

*Frauenschuhe gehören zur Orchideen-Art Cypripedium

Neu. Gira Rufsystem 834 Passend zu den Gira Schalterprogrammen

Ein Design für Lichtschalter, Steckdose und die Rufanlage in WC, Ruhe- oder Behandlungsraum: Das neue Gira Rufsystem 834 passt in die Gira Schalterprogramme und ermöglicht damit eine große Freiheit in der Wahl der Farb- und Rahmenvarianten – pas send zu jedem Interieur. Das System erfüllt alle sicherheitstechnischen Anforderungen der DIN VDE 0834 und eignet sich dank seines flexiblen Aufbaus sowohl für den Einsatz im behindertengerechten WC oder in Arztpraxen, als auch für komplexe Instal lationen in großen Krankenhäusern und Pflegeheimen. Das Gira Dienstzimmerterminal wurde mit dem iF Product Design Award und mit dem red dot award 2009 ausgezeichnet. Mehr Informationen: www.gira.de/rufsystem834Abbildungen: Gira Dienstzimmerterminal Arztruf und Anwesenheit 2 sowie Tastschalter / SCHUKO-Steckdose mit Kinderschutz, links im Schalterprogramm Gira E2, Reinweiß glänzend, rechts im Schalterprogramm Gira Esprit, Glas Schwarz

hg

sch

mit

z.d

e

AR01_05.L.indd Sec1:5AR01_05.L.indd Sec1:5 23.03.2009 12:30:46 Uhr23.03.2009 12:30:46 Uhr

Page 6: Einsparpotenzial in Praxis und Klinik - aerztezeitung.de · Nr. 1 _2009 Energieeffizienz Einsparpotenzial in Praxis und Klinik _6 Empfangstresen: Im Idealfall beginnt hier schon die

6 AUSGABE 01 DONNERSTAG, 26. MÄRZ 2009 TITELTHEMA

Trotz hoher Kosten für Beleuchtung und Heizung tun sich viele

Kliniken und Praxen mit dem Energiesparen schwer. Das gängige

Vorurteil: Die nötigen Maßnahmen kosten viel Geld und stören

die Arbeit mit den Patienten. Dabei lässt sich schon durch

Verhaltensänderungen viel sparen – sogar ohne Komfortverlust.

„Niemand muss frieren oder im Dunklen sitzen“

Ganz gleich, ob durch moderne Medizintechnik wie Kernspin-tomographen oder Ultraschall-

geräte oder durch unentbehrliche Klimaanlagen, Behandlungsleuchten, verstellbare Betten oder Computer, Kaffeemaschinen und Fernseher: Kli-niken und Praxen sind Großverbrau-cher in Sachen Energie. Die Folge sind hohe Kosten, die gerade in den vergangenen Jahren durch explodie-rende Preise nochmals kräftig gestie-gen sind.

Dennoch: „Den Betreibern fällt es in der angespannten wirtschaftlichen Situation schwer, sich für Energiespa-ren zu entscheiden“, sagt Carsten Beier vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energie-technik UMSICHT in Oberhausen, das derzeit in dem Forschungspro-jekt „Energieeffi ziente Krankenhäu-ser“ an Lösungen arbeitet, wo und wie sich effektiv Energie in medizi-nischen Einrichtungen sparen lässt – Daten, die die Betreiber eigentlich dringend benötigen, die aber in die-ser Form bisher nirgends vorliegen. Die Forschungsergebnisse sollen im späten Frühjahr erscheinen und für Kliniken, aber auch für Praxen ein Leitfaden sein.

Energieausweis – eine Chance und nicht nur eine Pfl icht

Denn spätestens von diesem Sommer an wird Energiesparen für Kranken-häuser und Praxen noch wichtiger. Zum 1. Juli wird der Energieausweis

Von Alexandra Lehnen

auch für Nichtwohngebäude wie Krankenhäuser Pfl icht (siehe Mel-dung Seite 2). Bislang ist dieser Aus-weis nach der Energieeinsparverord-nung nur beim Bau oder Verkauf von Wohnhäusern erforderlich. „Die öf-fentliche Hand, aber auch private Ei-gentümer sollten im Energieausweis nicht nur eine Pfl icht sehen, sondern ihn als Chance nutzen, die Einspar-potenziale beim Energieverbrauch aufzudecken“, heißt es bei der Deut-sche Energie-Agentur (dena).

Wollen Betreiber den Energiebe-darf ihrer Klinik oder Praxis optimie-ren, ist Eigeninitiative gefragt, um die Energiefresser zu lokalisieren und in den Griff zu bekommen. Die einzige, richtige Vorgehensweise gibt es nicht. Jedes Haus muss den Weg des Ener-giesparens fi nden, der zu ihm passt.

Das frisch modernisierte Univer-sitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und das Klinikum Region Han-nover, ein Zusammenschluss von 13 Krankenhäusern, sind diesem Weg schon gegangen. Dabei geht es nicht nur um gedämmte Wände, moderne Heiztechnik oder dreifach verglaste

HIER LESEN SIE …

... welche Maßnahmen der

Staat fordert.

... wo sich im Alltagsbetrieb

sinnvoll Energie sparen lässt.

... dass teure Investitionen

nicht immer notwendig sind.

Fenster. Auch die Mitarbeiter müssen zum Energiesparen ihren Teil bei-tragen. „Der Schlüsselfaktor bei un-seren Anstrengungen sind die Ange-stellten“, sagt Detlev Krüger-Nedde, Umweltbeauftragter des Klinikums Region Hannover. „Auch die beste Technik ist letztlich vom Menschen abhängig.“ Bereits 2002 wurde dazu im Klinikum Siloah in Hannover, das dem Verbund angehört, ein Ener-gieteam mit acht Mitarbeitern aus allen Arbeitsbereichen gebildet, das mithilfe eines Energietrainers lernte, richtig zu lüften, zu heizen und Strom und Wasser sinnvoll zu verwenden. Die Ergebnisse wurden an die ande-ren Mitarbeiter weitergegeben.

Was sich profan anhört, führte schnell zu messbaren Erfolgen

Denn Bequemlichkeit, falsche Ge-wohnheiten, mangelndes Wissen oder komplizierte Technik führten zu einem hohen Energieverbrauch: Da wurden die Temperatur eines Raums

über das Öffnen der Fenster reguliert, Kühlschränke waren vereist oder die Kaffeemaschine lief im Dauerbetrieb. „Was sich zunächst profan anhört, hat schnell zu messbaren Erfolgen geführt“, berichtet Krüger-Nedde. Schon im ersten Jahr konnten im Krankenhaus rund 15 Prozent Heiz- und Stromkosten gespart werden – immerhin ein Betrag von mehr als 100 000 Euro. „Mit diesen Zahlen konnten wir auch die Skeptiker mit-reißen“, so der Umweltfachmann. Allerdings seien die Einsparungen durch den häufi gen Wechsel der An-gestellten etwas zurückgegangen.

„Im Vergleich zu den Energiekos-ten sind die Ausgaben, die durch die Anleitung der Mitarbeiter entstehen, recht gering“, sagt Martin Nolte, Ge-schäftsführer des Energieberatungs-unternehmens energieimpuls, der das Klinikum Siloah beraten hat. Als Faustregel gilt: Durch Verhaltensän-derungen sind Einsparungen von 10 bis 20 Prozent der Energiekosten möglich. Wird ein Gebäude zusätzlich modernisiert, etwa durch den Ein-satz moderner Brennwertheizungen oder Kühlsysteme, sind sogar Einspa-rungen von 30 Prozent realistisch. Auf Komfort muss dabei nicht verzichtet werden. „Es muss niemand frieren oder im Dunkeln sitzen“, sagt Krüger-Nedde. „Die Anforderungen werden von den Nutzern vorgegeben.“

So habe das Energieteam die Soll-Temperaturen für die verschiedenen Zimmerarten selbst defi niert. Ein

„Modernstes Krankenhaus Europas“: Nach Plänen der Architekten Nickl und Partner entstand in Hamburg der 750 Betten fassende UKE-Neubau – mit viel Glas und kurzen Wegen. Fotos: UKE

UMRECHNUNGSTABELLEHerkömmlicheGlühlampe25 Watt35/40 Watt60 Watt75 Watt100 Watt150 Watt

Halogenlampe,klar18 Watt28 Watt42 Watt52 Watt70 Watt105 Watt

Kompaktleucht-stoffl ampe, matt5 Watt7 Watt11 Watt15 Watt20 Watt30 Watt

Quelle: Osram

Der EU-Plan zum schrittweisen Verbot von Glühbirnen.

Quelle: Megaman

ab 1. 9. 2009ab 1. 9. 2010ab 1. 9. 2011ab 1. 9. 2012 ab 1. 9. 2016

100 Watt 75 Watt 60 Watt 25 WattHalogen ab Energie- klasse C

AR01_06-07.L.indd 6AR01_06-07.L.indd 6 23.03.2009 12:24:57 Uhr23.03.2009 12:24:57 Uhr

Page 7: Einsparpotenzial in Praxis und Klinik - aerztezeitung.de · Nr. 1 _2009 Energieeffizienz Einsparpotenzial in Praxis und Klinik _6 Empfangstresen: Im Idealfall beginnt hier schon die

AUSGABE 01 DONNERSTAG, 26. MÄRZ 2009 TITELTHEMA 7

ArztRaum: Welches sind die größten Energiefresser in Krankenhäusern und Arztpraxen?

Martin Nolte: So einfach lässt sich die Frage, die auch Klinikbetreiber im-mer wieder stellen, nicht beantwor-ten. Im Prinzip ist es wie im privaten Haushalt: In Krankenhäusern gibt es unglaublich viele Geräte, die Strom benötigen. Nicht nur im OP, sondern auch Kühlschränke, Drucker oder verstellbare Betten. In Kliniken sind

ZEHN TIPPS FÜR DEN ARBEITSALLTAG

So lässt sich durch einfache Maßnahmen in Kliniken und Praxen Energie sparen1. Stoßlüften. Statt Fenster lange zu kippen, sollten sie lieber kurz vollständig geöffnet werden.

2. Raumtemperatur. Während in Untersuchungszimmern eine Tempe-ratur von 24 Grad angenehm ist, rei-chen für Büros und Stationsräume 20 Grad aus. Für Lagerräume und Treppenhäuser genügen 17 Grad.

3. Thermostate überprüfen. Sollen Räume nicht mehr so stark geheizt werden, lässt sich der Thermostat nach oben abriegeln.

4. Heizkörper sind keine Ablage. Heizkörper, die durch Schreibmate-rialien belegt sind, sollten freige-räumt werden. Auch Vorhänge und Möbel vor den Heizkörpern verhin-dern eine optimale Wärmewirkung .

5. Öfter mal abschalten. Der Com-puter, das Fax oder die Kaffeema-schine müssen nicht Tag und Nacht in Betrieb sein. Wenn sie länger nicht genutzt werden: Ausschalten!

6. Energiesparlampen konsequent einsetzen. In Kliniken und Praxen

sind bereits meist energieeffi ziente Leuchtstoffl ampen im Einsatz. Wo noch Glühlampen verwendet wer-den, sollten Energiesparlampen ein-gesetzt werden (siehe Tabelle). Auf die Energieeffi zienz-Klasse achten.

7. Abschaltbare Steckdosenleisten. Sie helfen mit einem Klick, den Stromverbrauch spürbar zu senken.

8. Licht aus! Wer einen Raum verlässt, den er nicht mehr sofort wieder betritt, sollte das Licht aus-machen.

9. Fenster dämmen: Fenster und Türen lassen sich mit Dichtstreifen und -schienen einfach gegen Zug-luft und Kälte abdichten. Da mit lassen sich pro Jahr bis zu 20 Pro-zent der Heizkosten sparen, bei sehr großen Spalten sogar bis zu 35 Prozent. Effektiver sind natürlich neue Fenster. 10. Investieren. Wenn eine neue Heizung fällig ist, lohnt sich der Einbau einer Anlage mit Gas- oder Öl-Brennwerttechnik, die mit Solar-anlagen kombiniert werden kann.

Quellen: Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH), Klinikum Region Hannover, energieimpuls, www.licht.de, UKE, tesa

das aber andere Dimensionen als im privaten Haushalt. Es wird oft un-terschätzt, wie viel da in der Summe zusammenkommt. Das Gleiche gilt auch für Arztpraxen.

ArztRaum: Welche Möglichkeiten gibt es, ohne große Investionen Energie zu sparen?

Nolte: Neue Technik kostet viel, und rechnet sich erst nach längerer Zeit. Dagegen kosten Verhaltensände-rungen der Mitarbeiter wenig, und lassen sich sofort umsetzen. Ent-scheidend ist dabei, dass alle – Ärzte, Pfl eger, Reinigungskräfte oder Haus-meister – mitziehen.

ArztRaum: Wie groß ist das Sparpoten-zial durch Verhaltensänderungen?

Nolte: Einsparungen bis zu 20 Prozent sind möglich. Dabei muss niemand auf Komfort verzichten. Als Regel gilt: Energie wird ohne Einschränkung so lange verwendet, wie sie benötigt wird – nur eben nicht, wenn sie nicht benötigt wird.

„Alle müssen mitziehen“Martin Nolte coacht Praxen und Kliniken in der Frage, wie

die Mitarbeiter zum Energiesparen beitragen können

Martin Nolteleitet das Unternehmen

energieimpuls, Hannover Foto: privat

KURZ GEFRAGT

Weg, den das UKE nach Angaben von Frank Dzukowski, Geschäftsführer der KFE Klinik-Facility-Management Eppendorf GmbH, in ähnlicher Form auch gegangen ist. In OP-Räumen oder Patientenzimmern muss es wär-mer sein als in Stationsräumen oder im Treppenhaus. Doch niemand – we-der Ärzte noch Pfl egepersonal oder Patitenten – soll sich durch zu nied-rige Temperaturen gestört fühlen.

Auch auf das Ende der Glühbirne, die bis zum Jahr 2012 schrittweise vom Markt genommen wird, ist das Gesundheitswesen längst eingestellt. „In Kliniken und Praxen sind Leucht-stoffl ampen seit Jahren das Mittel der Wahl, und diese sind sowieso wirt-schaftlich“, sagt Thomas Spielmann, Sprecher der Brancheninitiative Licht.de. Bei Leuchtstoffl ampen werden Vorschaltgeräte zur Strombegren-zung genutzt, eine Technik, die auch im UKE verwendet wird. Spielmann: „Außer in der Notbeleuchtung, als Bettleuchten der Patienten oder an Arztschreibtischen können Leucht-stoffl ampen fast überall verwendet werden.“ Bei manchen Untersu-chungsleuchten werde auch Halogen eingesetzt. Nur auf Stationszimmern oder an Schreibtischen kämen noch Glühbirnen vor. Und diese lassen sich leicht durch Energiesparlampen er-setzen (siehe Tabelle).

Wie sehr Klimaschutz in Kranken-häusern jedoch noch im Anfangssta-dium ist, zeigt das vom Bund für Um-

Das NeubauprojektKlinikum Siloah in Hannover soll sich

nach der Fertigstellung 2013 unter anderem durch eine effi ziente

Energienutzung auszeichnen.

Bild: Klinikum Region Hannover

welt und Naturschutz Deutschland (BUND) vergebene Gütesiegel „En-ergie sparendes Krankenhaus“. Nur 25 der etwa 2100 Krankenhäuser in Deutschland können mit dieser Pla-kette für sich werben. Denn die Kri-terien sind streng: Die Reduzierung des CO2-Ausstoßes um ein Viertel, die kontinuierliche Verringerung des En-ergieverbrauchs, der langzeitig opti-male Energieverbrauch und die Um-setzung eines Energiemanagements werden über fünf Jahre beobachtet.

D E R S I C H E R E A L L E S K Ö N N E R

DOM Protector®

Niemand im Krankenhaus sollte auf den überragenden Kom-fort und die maximale Flexibilität des DOM Protector® verzich-ten. Mit diesem höchst sicheren Schließsystem können Sie alleZugänge personenabhängig programmieren, steuern undsichern. DOM Protector® berücksichtigt jede Raumnutzungs-änderung und lässt sich einfach in Ihre Erfassungssystemeintegrieren. DOM Protector®: Sicher das richtige Instrument!

SICHERHEIT, QUALITÄT, DOM. www.dom-sicherheitstechnik.com

Einfach unverzichtbar im Krankenhaus.

AR01_06-07.L.indd 7AR01_06-07.L.indd 7 23.03.2009 12:25:01 Uhr23.03.2009 12:25:01 Uhr

Page 8: Einsparpotenzial in Praxis und Klinik - aerztezeitung.de · Nr. 1 _2009 Energieeffizienz Einsparpotenzial in Praxis und Klinik _6 Empfangstresen: Im Idealfall beginnt hier schon die

8 AUSGABE 01 DONNERSTAG, 26. MÄRZ 2009 MATERIAL UND TECHNIK

Ruhig mal Farbe wagen

Mit Stimmungen kennt sich Markus Schlegel aus. „Dreh- und Angelpunkt gesund-

heitsorientierter Gestaltung sind wahrnehmungsorientierte, farb-psychologische und emotionale Grundsätze“, so der Professor für Farbgestaltung an der Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst (HAWK) in Hildesheim. Für Räume im Gesundheitswesen hat die HAWK – basierend auf den Ergeb-nissen einer großen Studie „Farbe + Emotion“ – darum vier unterschied-lich geprägte Farb- und Gestaltungs-welten defi niert: „präventiv“, „wohl-fühlen“, „angstfrei“ und „regenerativ“ (siehe dazu Interview unten).

Den Patienten beruhigen und stilsicher Atmosphäre schaffen

So können bei Neu- oder Umbauten neueste, wissenschaftliche Erkennt-nisse einfl ießen, die Patienten po-sitiver stimmen und zugleich eine ästhetische, stilsichere Atmosphä-re schaffen. Um etwa eine Praxis so angstfrei wie möglich zu gestalten, empfehlen die Bielefelder Farbex-perten ein genau defi niertes Span-nungsfeld aus heiterer Klarheit und warmtoniger Beruhigung. Die Nuan-cierungen müssen sowohl im War-tebereich als auch im Behandlungs-zimmer sichtbar sein. Farbtöne aus dem Gelb- und Orangebereich sind genauso vertreten wie kühle, frische Blau-, Grau-, und Grünnuancen.

Eine Arztpraxis nach dem Mo-dell „Wohlfühlen“ kommt mit ge-mütlichkeitsorientierten, hell- und mittel tonig wärmenden Farben aus. Gelb-, Orange-, Beige- und Terrakot-

Von Sabine Henßen

Von angenehm entspannend bis angenehm anregendArztRaum: Ist die Wirkung von Farbe im Raum auf Menschen messbar?

Markus Schlegel: Die Datenlage war sehr dünn, darum begannen wir an der Hochschule Hildesheim gemein-sam mit dem Fachbereich für Psycho-logie der Uni Mannheim im Jahr 2006 mit der umfangreichen Untersuchung „Farbe + Emotion“. Bis heute wurden etwa 2000 Personen verschiedenen Alters und aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten auf ihre Farb-wahrnehmung hin getestet.

Rein ästhetische Konzepte reichen heute für

die Gestaltung von Praxisräumen nicht mehr aus.

Die emotionale Macht der Farbe ist erkannt.

Trendforscher und Farbpsychologen können helfen,

im Wartezimmer eine Wohlfühl- und im Behandlungs-

raum eine angstfreie Atmosphäre zu schaffen.

ta-Nuancen geben hier den Ton an. Dagegen zeichnet sich die „Präven-tiv“-Praxis durch Rot- und Grautöne aus, die in unterschiedlichen Hellig-keits- und Sättigungsstufen mitein-ander kombiniert werden. Die klare, puristische Anmutung wirkt ruhig bis animierend, je nach Intensität und Einsatz der Farbe Rot. Die „Regenera-tion“ drücken grüne, blaue und beige Farbnuancen aus – eine klare Assozi-ation zur Natur. Im Mittelpunkt ste-hen Entspannung und Erholung, eine Stimmungswelt, die durch sanfte, zarte Farbharmonien mit geringen Kontrasten erzeugt werden kann.

Musterbücher zeigen auch Wand, Boden und Möbel

Entscheidungshilfe bei der prak-tischen Umsetzung sollen die vier aufwendig gestalteten Musterbücher „Health & Care“ bieten, die als Ge-meinschaftswerk der HAWK und der Health & Care Network Group ent-standen, dem Zusammenschluss von führenden Herstellern aus dem Be-reich Farben, Putze und Fußboden-beläge.

Die Musterbücher zeigen umfas-sende Konzepte, die Boden, Wand und Einrichtung einbeziehen. Von „präventiv“ bis „regenerativ“ werden Farb- und Material-Vorschläge für den Empfangs-, Warte- und Behand-lungsbereich angeboten. Eine Weiter-entwicklung des ganzheitlichen Ge-staltungskonzepts bieten die „Home & Care-Collagenbücher“ mit Farb-Konzepten für Kliniken, Senioren-heime oder Wellnessbereiche.

www.health-and-care.net

ArztRaum: Wie verlaufen die Tests?

Schlegel: Die Personen stehen bei-spielsweise in sechs Quadratmeter großen Räumen, die in den Primär- oder Sekundärfarben gestrichen sind – ein grünstichiges oder sehr dunkles Gelb etwa –, und lassen die Farbe bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen auf sich wirken.

ArztRaum: Ist das Farbempfi nden nicht sehr subjektiv oder schwer in Worte zu fassen?

Schlegel: Darum arbeiten wir mit Piktogrammen auf den Fragebögen. Sprachbarrieren oder Interpretations-probleme sind somit ausgeschlossen.

ArztRaum: Wie lauten Ihre Erkennt-nisse bis heute?

Schlegel: Was herauskam, war nicht unbedingt neu – aber es hatte bis-her noch niemand wissenschaftlich untersucht! Wir haben Farbtypolo-gien identifi ziert, die eine deutliche, emotional positive Wirkung auf den

Betrachter haben. Abgeglichen ha-ben wir die Farbtöne mit subjektiven, positiven Wünschen der Probanden, wie Gemütlichkeit, Wärme und so weiter. So konnten wir – mit Rückgriff auf Harmonielehre und Formalästhe-tik – Farbgruppen erstellen, die von angenehm entspannend bis ange-nehm anregend wirken. Und Men-schen halten sich eben gern dort auf, wo sie sich wohlfühlen. Das gilt auch für Praxen und Kliniken, sowohl für die Patienten als auch für die Mitar-beiter. (sh)

Markus Schlegel, 43, hat in der groß angelegten Studie „Farbe + Emotion“ Farbgruppen erstellt, die bei Menschen ein gutes Gefühl erzeugen

Markus Schlegelist Professor für Farbgestaltung

an der HAWK in Hildesheim

KURZ GEFRAGT

Wohlfühlen: ein cremeweißer Putz in ArteTwin-Technik mit silbernem Überzug.

Regenerativ: Die frisch-freundliche Atmosphäre in zarten Grüntönen stellt Bezüge zur Natur her.

Präventiv: Klare Farben und die puristische Anmutung entfalten ihre Wirkung.

Angstfrei: In dieser dermatologischen

Praxis vermittelt der geschwungene

Raumteiler dasGefühl von Schutz.

Alle Fotos: HCNG

Foto

: priv

at

AR01_08.L.indd 8AR01_08.L.indd 8 23.03.2009 12:30:10 Uhr23.03.2009 12:30:10 Uhr

Page 9: Einsparpotenzial in Praxis und Klinik - aerztezeitung.de · Nr. 1 _2009 Energieeffizienz Einsparpotenzial in Praxis und Klinik _6 Empfangstresen: Im Idealfall beginnt hier schon die

AUSGABE 01 DONNERSTAG, 26. MÄRZ 2009 MATERIAL UND TECHNIK 9

Idealerweise werden die Maßnahmen zur Sicherung einer Praxis schon beim Bau bedacht.

Sichere Praxis – was die Kripo rät

Von Sabine Henßen

Ob Bargeld, Rezeptblöcke,

Hightech-Geräte, sensible

Patientendaten oder

Medikamente – für Diebe

gibt es in Praxen einiges

zu holen. Da lohnt es sich,

über den richtigen Ein-

bruchschutz nachzudenken.

Eine Festung muss aber

nicht errichtet werden.

Ein Arzt mit einer Praxis im Par-terre sagte, ihm gefi elen keine Gitter, das wirke auf Patienten

abschreckend“, berichtet Angelika Fritsche, Kriminalhauptkommissarin in Hamburg. „Ich habe ihm geraten, es seinen Kollegen im mediterranen Raum gleichzutun: Nach der Sprech-stunde wird nun ein Gitter von oben heruntergezogen und verschließt den Eingang zur Praxis.“

Die Expertin berät in der Kriminal-polizeilichen Beratungsstelle Ham-burg, einer Einrichtung, die viele deutsche Polizeien anbieten. Hier können sich Ärzte individuelle, auf ihre Praxis zugeschnittene Informati-onen einholen, auch über zertifi zierte Produkte und Spezialfi rmen, die diese Sicherheitstechnik vorschriftsmäßig einbauen. „Zunächst unterscheidet man, neben organisatorischen Maß-nahmen, die zwei großen Bereiche mechanische Sicherung und Alarm-technik“, so Fritsche.

Mechanische Sicherung oder Alarmtechnik?

Fenster und Türen, die schwer aufzu-brechen sind – aufhebeln oder ein-schlagen wäre aufgrund des Materials und der Verarbeitung langwierig und lärmintensiv – oder auch komplette Schließsysteme sind in sogenannte Widerstandsklassen von 1 bis 6 ein-geteilt. WK 2 etwa erschwert dem Ge-legenheitstäter das Eindringen, WK 3 und höher vermasselt sogar dem Pro-fi die Tour.

… ein Alarmsystem, das sich bei der Polizei meldet?

Dringen Unbefugte in die Räume ein und lösen dadurch Alarm aus, wird ein Übertragungsgerät aktiviert, das die Verbindung zur hilfeleistenden Stelle herstellt. Das kann ein digitales Wähl- und Übertragungsgerät sein, wie es etwa die Firma Gira anbietet. Es sendet ein Datentelegramm und nutzt – baulich in die Einbruchmelde-anlage integriert – dafür eine ein-fache Telefonleitung.Die zweite Möglichkeit: eine virtuelle Standleitung. Der Alarm wird über den Datenkanal einer ISDN-Leitung weitergeleitet. Der Empfänger ist in beiden Fällen zunächst eine Ser-viceleitstelle, die von der Prüfstelle

WIE FUNKTIONIERT EIGENTLICH . . .

Ein Doppelfl ügelschloss (oben) schützt Fenster gegen Aufhebeln. Auch eine Rollladensicherung macht Einbrechern die Arbeit schwer.Fotos: Abus

DIN-Normen – beispielsweise DIN 18252 für Profi lzylinder der WK 2 oder DIN 18104 für sicherheitstechnische Nachrüstprodukte – weisen die Pro-dukte als geeignet aus. „Idealerwei-se werden Sicherungsmaßnahmen schon beim Praxisbau bedacht, was sich oft kostengünstiger darstellt.

Sicher verriegeln per Knopf-druck – solche Technik lässt sich ohne großen Aufwand nachträglich einbauen. Foto: Abus

Vertrauen durch Sicherheit (VdS) zertifi ziert sein sollte. „Diese Leistel-le informiert umgehend die Polizei oder einen Wachdienst, das legt der Eigentümer vorher fest. Eine Direkt-schaltung zur Polizei gibt es nicht“, so Kriminalhauptkommissar Dieter Bauer, Experte für Alarmanlagen bei der Polizei in Nürnberg.Nach Eingang des Alarms fährt sofort eine Streife mit zwei Beamten los „und klärt im Objekt, wer oder was den Alarm ausgelöst hat“, so Bau-er. Ist es ein Falschalarm, so schlägt dieser mit 105 Euro zu Buche. Auch Wachdienste berechnen Zusatz-Ge-bühren für Falschalarme.

Aber wir beraten auch viele Ärzte, die Ihre Räume nachrüsten wollen“, so die Expertin der Polizei.

Der zweite, große Bereich ist die Alarmtechnik. Versuchen Personen einzudringen oder sind schon in den Praxisräumen, „sollte eine Alarmmel-dung über eine Serviceleitstelle bei einem Wachunternehmen oder der Polizei eingehen“, erklärt Fritsche. Die Planung und Installation einer Überfallmeldeanlage (ÜMA) oder Ein bruchmeldeanlage (EMA) sollte so erfolgen, dass bei einem Einbruch-versuch der Alarm ausgelöst wird, bevor Einbrecher die Sicherungsein-richtungen überwunden haben.

Da jede örtliche Situation ganz spezifi sche Schutzvorkehrungen er-fordert, rät Fritsche, den Service der kriminalpolizeilichen Beratungsstel-len in Anspruch zu nehmen. Fachleu-te zeigen – auch gern direkt vor Ort in der Praxis – Schwachstellen auf und erläutern konkret, wie sich der Ein-bruchschutz durch geeignete Siche-rungs- und Überwachungstechnik verbessern lässt.

Die Adresse der zuständigen Bera-tungsstellen erfährt man bei der ört-lichen Polizeidienststelle und auf der Internetseite der Polizei. Dort gibt es auch wichtige Informationen zum Einbruchsschutz. Ein aktuelles, bun-desweites Verzeichnis zertifi zierter Hersteller hat die bayerische Polizei zusammengestellt.

www.polizei-beratung.de www.polizei.bayern.de

Diese Anlage schlägt akustisch und optisch Alarm. Foto: Gira

Ein starkes Team für Pflege,

Labor und Praxis – Brillux CreaGlas

und Sensocryl ELF

[email protected] · www.brillux.de

Zwei Leistungsträger, die ihre Stärken vorallem im Team ausspielen. Mit Sensocryl ELFbe schich tete CreaGlas-Flächen sind:• hoch strapazierfähig• frei von schädlichen Emissionen• desinfektionsmittelbeständig und bietendabei einen breiten gestalterischen Spielraum.

AR01_09.indd Sec1:9AR01_09.indd Sec1:9 23.03.2009 13:42:11 Uhr23.03.2009 13:42:11 Uhr

Page 10: Einsparpotenzial in Praxis und Klinik - aerztezeitung.de · Nr. 1 _2009 Energieeffizienz Einsparpotenzial in Praxis und Klinik _6 Empfangstresen: Im Idealfall beginnt hier schon die

10 AUSGABE 01 DONNERSTAG, 26. MÄRZ 2009 RECHT UND FINANZEN

Wenn eine voll ausgelastete Arztpraxis wegen eines

Schadens einige Zeit geschlossen werden muss, besteht

die Gefahr, dass Patienten sich an die Konkurrenz

wenden. Nicht nur für diesen fi nanziellen Ausfall kommt

die Betriebsunterbrechungsversicherung (BUV) auf.

Im schlimmsten Fall abgesichert

Ein Versicherungsunternehmen, bei dem ein Arzt eine Betriebs-unterbrechungsversicherung

(BUV) abgeschlossen hat, kann sich nicht darauf berufen, dass die ausge-fallenen Termine nachgeholt werden könnten, und deshalb die Leistung verweigern. Dies hat das Oberlandes-gericht Saarbrücken (Aktenzeichen 5 U 163/05 – 13) in einem Urteil fest-gestellt. Anlass war die Klage eines Orthopäden, dessen Praxis voll aus-gelastet war und wegen eines Wasser-schadens fünf Tage geschlossen wer-den musste. Es wäre dem Arzt nicht möglich gewesen, die Behandlungen nach der Wiedereröffnung der Praxis während der üblichen Sprechzeit ein-zuschieben. Außerdem gab es einen zweiten Orthopäden vor Ort.

Deshalb war es wahrscheinlich, dass insbesondere neue Patienten

oder Patienten mit akuten Beschwer-den lieber zur Konkurrenz gingen, als zu warten, bis die unter Wasser ste-hende Praxis wieder geöffnet wurde.

Es kann sich für einen Arzt durch-aus lohnen, eine Betriebsunterbre-chungsversicherung abzuschließen. Sie springt dann ein, wenn die Praxis wegen Sachschäden durch äußere Einwirkungen geschlossen werden muss. Dabei sind viele Ursachen möglich – vom geplatzten Wasserrohr über den Kabelbrand bis hin zum Ausfall von wichtigen Geräten.

Wie wahrscheinlich so ein Desaster ist, lässt sich schwer sagen. Sicher ist nur: In dieser Zeit gibt es keine Ein-nahmen, die Ausgaben fürs Personal, Miete und Strom fallen aber weiter an. Bei der Höhe der abgeschlossenen Versicherungssumme werden dabei sowohl die weiterlaufenden Kosten

Von Susanne Görsdorf-Kegel

Wenn die Praxis unter Wasser steht oder die Decke runterkommt, bleiben die Patienten weg. Für solche Fälle gibt es Betriebsunter-brechungsversicherungen. Illustration: Mone Beeck; Foto: Mannheimer Versicherung

als auch die entgangenen Gewinne berücksichtigt. In der Regel wird da-bei ein Haftungszeitraum von maxi-mal zwölf Monaten vereinbart.

Ob im Einzelfall eine sogenannte Klein-Betriebsunterbrechungsver-sicherung in Ergänzung zu einer be -stehenden Praxisinventarversiche-

WER BIETET DIE BUV AN?

Die BUV ist eine gewerbliche Ver-sicherung und wird von vielen Ver-sicherern angeboten. Von Konzer-nen wie Allianz und Axa ebenso wie von der Signal-Iduna-Gruppe, der Concordia und den R+V-Versi-cherungen. Spezielle Angebote für Ärzte gibt es bei der Helvetia, der Mannheimer und dem Landwirt-

Die Versicherung kommt im Schadenfall für weiterlaufende Kosten auf, aber auch für entgangene Gewinne.

rung infrage kommt, hängt vom Jah-resumsatz der Praxis ab, aus dem sich die Versicherungssumme und damit die Prämie bestimmt. Überschreitet der Jahresumsatz eine bestimmte Größenordnung, muss eine geson-derte Groß-Betriebsunterbrechungs-versicherung abgeschlossen werden.

schaftlichen Versicherungsverein Münster a. G. (LVM).

www.helvetia.de www.mannheimer.de www.lvm.de www.signal-iduna.de www.ruv.de www.allianz.de

Praxis-Einrichtung + -Finanzierung

4001

AED + Monitoring Kombisystemstatt 4.460,– € nur 1.499,– € + MwSt.Tel. 0800 -111 0 511 tägl. von 8–22 Uhr

www.herzmedica.de

Notfall-Defibrillator

4004

Problem Altanlage?Demontage, Entsorgung, Ankauf,Umsetzung von Röntgen + CT

STIEHL Medizintechnik,Tel. 0177/2697323 oder 03731/217404,

Fax: 03731/7752524002

I M P U L SPraxis-Innenarchitektur – Renovierung

www.impuls-tecklenburg.de

Tel. 05482/9254774003

Die nächste Ausgabe von

ArztRaumerscheint am 30.07. 2009

Anzeigen-Schluss ist der 17.07. 2009

Anzeigenannahme Rubrikanzeigen: Tel. 0221/9232183Fax 0221/9232184

Patienten vertrauen Ärzten –Ärzte vertrauen uns!

www.aerzte-wirtschafts-forum.de

Steuerberatungfür Ärzte

·Fachbezogene Steuerberatung für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte

·Existenzgründungsberatung, Finanzberatung und betriebs -wirtschaftliche Beratung

·Statistische, zeitnahe Vergleichs zahlender ärztlichen Fachbereiche

Hauptniederlassung Hannover

Seelhorststraße 9, 30175 HannoverTel.: 0511 28070-42, Fax: 0511 28070-87

E-Mail: [email protected], www.BUST.de

AR01_10.indd 10AR01_10.indd 10 23.03.2009 13:28:19 Uhr23.03.2009 13:28:19 Uhr

Page 11: Einsparpotenzial in Praxis und Klinik - aerztezeitung.de · Nr. 1 _2009 Energieeffizienz Einsparpotenzial in Praxis und Klinik _6 Empfangstresen: Im Idealfall beginnt hier schon die

AUSGABE 01 DONNERSTAG, 26. MÄRZ 2009 ERGONOMIE UND EFFIZIENZ 11

Die moderne NotaufnahmeVielerorts wird der Bau zeitgemäßer Zentraler Notauf-

nahmen vorbereitet. Dr. Barbara Hogan, Chefärztin der

ZVA der Asklepios Klinik Hamburg-Altona, begleitet ein

solches Projekt vor Ort. Im Gespräch mit ArztRaum

beschreibt sie, worauf es bei den Planungen ankommt.

ArztRaum: Aus der TV-Serie „Emer-gency Room“ kennen wir eine moder-ne Notaufnahme. Was können wir baulich von den Amerikanern lernen? Hogan: Zentrale Notaufnahmen soll-ten im Erdgeschoss liegen. In den USA sind sie zudem ganz nah an der Funktionsdiagnostik. Die meisten Notaufnahmen dort ähneln einem Schneckenhaus: in der Mitte eine Art gläserne Kommandozentrale, von der sich alle Bereiche einsehen lassen. Bei uns blickt man vom Arztzimmer gern mal auf drei Toilettentüren.

ArztRaum: Wie fl ießen die Bedürf-nisse eines Notaufnahme-Teams am besten in die Planung ein? Hogan: Entscheidend ist der prozess-orientierte Ansatz bei der Planung, also der enge Austausch zwischen Architekt und Notaufnahmeleitung. Wenn man als Architekt den Auftrag erhält, geht man von Pfeilern, Brand-schutztüren und möglichst vielen Räumen in einem zu füllenden Qua-drat aus. Wenn man aber als Architekt vorher die Verantwortlichen befragt, weiß man, ob es einen oder fünf Schockräume braucht, ob sie eher vorn oder hinten liegen müssen. ArztRaum: Bei wie vielen Um- oder Neubauten wurde das Personal der Notaufnahme vorher angehört?

Hogan: Die Zahl ist sehr gering. Meis-tens wird gebaut und erst dann über-legt, welche Ärzte und Pfl egekräfte die neue zentrale Notaufnahme leiten sollen. Dabei hätten alle etwas davon, wenn es umgekehrt liefe. ArztRaum: Die Notaufnahme ist in der Regel die lebhafteste Abteilung im Krankenhaus. Was hat das für bauliche Konsequenzen?

Von Axel Limberg

Hogan: Wir müssen die Notaufnah-me unterteilen: in eine „Fast Track Unit“ – einem Bereich, der vorn liegt und in der die Patienten schnell rein-kommen und auch schnell wieder rausgehen können. Husten, Schnup-fen, Heiserkeit – so was gehört da hin. Dann gibt es die „Acute Area“. Dahin kommen Patienten, die über-wachungspfl ichtig sind und einer genaueren Diagnose bedürfen. Und dann gibt es die „Clinical Decision Unit“, die Aufnahmestation etwa für Menschen, die mit Brustschmerzen kommen und bei denen über einen defi nierten Zeitraum ein Herzinfarkt ausgeschlossen werden muss. ArztRaum: Wie viel Platz benötigen die Behandlungsbereiche jeweils? Hogan: Das Verhältnis von Fast-Track-Patienten und Acute-Patienten liegt bei etwa 1:10, das von Acute- und Cli-nical-Decision-Patienten bei 2:1. Ich würde aber die einzelnen Räume für Fast Track Unit und Acute Area gleich groß halten. Durch gleichgroße Räu-me wird Belegungsfl exibilität geschaf-fen. In der Acute Area ist es wichtig, dass jeder Raum gleich ausgestattet ist. In hektischen Situationen muss alles sofort gefunden werden. Des-halb sollten auch die Schranktüren in jedem Raum farbig gleich markiert sein. Dann weiß jeder: In dem dun-kelgrünen Schrank sind immer die Infusionen. Der Mensch visualisiert, und das kann in der Notaufnahme die entscheidenden Sekunden bringen. ArztRaum: Worauf ist beim Bau von modernen Schockräumen in der Acute Area zu achten? Hogan: Architekten denken fast im-mer, Schockräume müssten ganz vorn in der Notaufnahme liegen. Der Mei-nung bin ich nicht. Patienten, die in den Schockraum gehören, kommen meistens mit dem Notarzt. Die kön-nen schnell noch ein paar Meter wei-ter gefahren werden. Hinten gelegene Schockräume haben meistens den Vorteil, dichter dran zu sein am CT oder Röntgen. Bei uns wird sich sogar das CT direkt im Schockraum befi n-den. Dadurch wird die Behandlungs-zeit erheblich verkürzt. Und somit die Überlebenschance des Patienten erhöht. Schockräume sollten min-destens 40 Quadratmeter groß sein. Das wissen Experten – aber selten Ar-

STICHWORT

DGINADie Deutsche Gesellschaft Interdis-ziplinäre Notfallaufnahme (DGINA e.V.) befasst sich auf Kongressen, in Broschüren, Veröffentlichungen und auf ihrer Website ausführlich mit dem Bau zeitgemäßer Not-aufnahmen. Einige Bundesländer haben Info-Broschüren herausgege-ben. Es lohnt eine Nachfrage in der jeweiligen Gesundheitsbehörde. Erfahrungen beim Bau von Zentra-

chitekten. Man darf nicht vergessen: In einem Schockraum arbeitet immer ein gesamtes Trauma-Team, das sind selten weniger als zehn Personen plus entsprechende Apparaturen. ArztRaum: Zum Raumkonzept ge-hören auch eine gut ausgestattete Rezeption und Warteräume. Was ist dabei baulich zu bedenken? Hogan: Menschen in der Notaufnah-me sind häufi g aufgeregt, daher muss die Rezeption auf den ersten Blick einsehbar sein. Ein freundlich gestal-

ZUR PERSON

Dr. Barbara Hogan

Nach ihrer Zeit als Chefärztin

der Notaufnahme im Klinikum

Fulda übernahm Dr. Barbara

Hogan 2006 die Leitung der

Zentralen Notaufnahme der

Asklepios Klinik Hamburg-

Altona. Sie ist Gründungs-

mitglied und Präsidentin der

Deutschen Gesellschaft Inter-

disziplinäre Notfallaufnahme.

teter Tresen, von dem aus die Erstein-schätzungsschwester einen schnellen Kontakt mit dem Patienten aufbauen kann. In Hamburg werden wir meh-rere Warteräume haben. Einen gegen-über der Rezeption, den zweiten zwi-schen Fast Track Unit und Acute Area, den dritten vor den Röntgenräumen. Ein Angehörigenwarteraum entsteht in der Decision Unit. So verteilen wir die Patienten und deren Angehöri-ge nicht nur besser, alle Warteräume sind auch direkt vom ZNA-Team ein-sehbar und somit überwachbar. Au-ßerdem vermitteln verschiedene War-

In der Notaufnahme geht es meist hektisch zu, und es kommt auf jede Sekunde an. Architekten sind gut beraten, vor der Planung eines Neu- oder Umbausden Raumbedarf mit den verantwortlichen Ärztenzu klären. Fotos: DGINA e. V.

tezimmer den Patienten das Gefühl, weniger Zeit in der Notaufnahme zu verbringen. Ähnlich geschickt wirken die verschiedenen Warteareale im Flughafen. Durch unterschiedliche Farbgestaltung lässt sich dieser Effekt sogar noch verstärken.

ArztRaum: Welche weiteren Räume gilt es einzuplanen?

Hogan: Neben dem Abschiedsraum, der für das Gespräch zwischen Arzt und Angehörigen wie ein Wohn-zimmer eingerichtet werden sollte, sind Isolierräume wichtig. Patienten, die leicht übertragbare Keime ha-ben, müssen gesondert unterge-bracht werden. Deshalb braucht es einen Extrazugang und Schleusen, in denen kontaminierte Dinge ent-sorgt werden können. Außerdem ist an einen Aufenthaltsraum für Ret-tungsdienste, Überwachungsräume für Betrunkene, einen Lagerraum für Großschadensereignisse, barrie-refreie Toiletten und an Einsatzräume nach BG-Richtlinien zu denken. ArztRaum: Sie sitzen gerade mit Architekten über den Plänen. Wie laufen die Vorbereitungen ab? Hogan: Im ersten halben Jahr habe ich mich etwa zehnmal mit dem Ar-chitekten getroffen. Dazwischen gab es interne Besprechungen. Jetzt befi n-den wir uns in Phase zwei, eine Pro-jektgruppe wurde gebildet. Der Pro-jektmanager organisiert den Prozess, ich treffe mich mit ihm, Vertretern der Pfl ege und einem Bauspezialisten, also Architekt, Innenarchitekt oder Medi-zingerätetechniker. Nach drei Jahren Planung wird der erste Bauabschnitt nun am 1. Oktober 2009 fertig sein.

www.dgina.de www.tsj-architekten.de www.bredehorst-ub.de www.fauth-herkner.de

len Notaufnahmen haben diverse Spezialisten wie Volker Merker vom Architektenbüro tsj, die Bredehorst Unternehmensberatung sowie der Kranken hausberater Gottfried Mül-ler bei Fauth-Herkner & Partner.

„Wir wollen den Patienten das Gefühl geben, hier weniger Zeit zu verbringen.“

AR01_11.indd Sec1:11AR01_11.indd Sec1:11 23.03.2009 13:30:51 Uhr23.03.2009 13:30:51 Uhr

Page 12: Einsparpotenzial in Praxis und Klinik - aerztezeitung.de · Nr. 1 _2009 Energieeffizienz Einsparpotenzial in Praxis und Klinik _6 Empfangstresen: Im Idealfall beginnt hier schon die

System 100Konsequent. Durchgängig. Intelligent.

hewi.de /system100

Das neue System 100 basiert auf klaren geometrischen Grundformen und bildet in Kombination mit den Materialien Edelstahl und Chrom ein neues innovatives Komplettsystem zur durchgängigen Objektausstattung in den Bereichen Baubeschläge, Sanitär, Barrierefrei, Elektronische Schließsysteme, Handläufe und Beschilderungen.

AR01_12.L.ndd.indd 12AR01_12.L.ndd.indd 12 23.03.2009 6:25:19 Uhr23.03.2009 6:25:19 Uhr