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Ich will SCHOKOLATTE hören! Erweiterung der Kommunikationsmöglichkeiten über auditives Scanning mit der iPad-App GoTalk Now und Partnerscanning mit einem Kommunikationsbuch © Elke Ameis & Angela Hallbauer, 2015 Angela Hallbauer Sonderpädagogin Kommunika1onspädagogin für UK Unterstützung & Beratung (UK) an FöZ GE & KME Landesförderzentrum Sehen, Schleswig [email protected] Sonderpädagogin Blindenpädagogik Unterstützung & Beratung (Sehen) an FöZ GE Landesförderzentrum Sehen, Schleswig [email protected] Elke Ameis Überblick Überblick zum Scanning Vorstellung Lennard Anbahnung auditives Scanning mit SAREPTA GTN mit externen Tasten Besonderheiten der Vokabularstruktur beim auditiven Scanning Exkurs PODD Lennards pragmatische Struktur in GTN Lennards Partner-Scanning-Buch Stolpersteine, Förderliche Bedingungen, Erfahrungen und Empfehlungen Erste Schritte zum auditiven Scanning mit GTN Erste Spiele zum Partner-Scanning Was ist Scanning in der UK? Im Kontext Unterstützter Kommunikation beschreibt der Begriff Scanning eine indirekte Technik des Auswählens, bei der einem Nutzer nacheinander verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl angeboten werden, auf die er mit einem vorher vereinbarten Zeichen reagiert. (Ameis/Hallbauer, 2015) Einteilung der Scanningverfahren nach 1. dem Muster der Bewegung des Scanning-Indikators 2. dem Modus der Weiterbewegung des Scanning-Ind. 3. der Modalität des Scanning-Indikators sowie 4. der Unabhängigkeit der Ansteuerung 1. Muster der Bewegung des Scanning-Indikators 1. Lineares Scanning Der Scanning-Indikator (Lichtpunkt/ Rahmen) wandert von Feld zu Feld. Einfaches Scanning Einfaches Scanning 2. Zirkuläres Scanning Der Scanningrahmen/Zeiger zirkuliert über kreisförmig angeordnete Felder. Kombiniertes Scanning Gruppe-Item-Scanning: Zunächst Scannen einer Gruppe, dann eines einzelnen Items. Zeilen-Spalten-Scanning: Zunächst Scannen einzelner Zeilen, nach Bestätigung einer Zeile Scannen der einzelnen Elemente dieser Zeile Block-Scanning: Zunächst Scannen der Blöcke, nach Bestätigung eines Blocks Scannen der einzelnen Elemente des Blocks

Einteilung der Was ist Scanning in der UK ... · 2. Modus der Weiterbewegung ! des Scanning-Indikators Automatisches Scanning Automatisches Scanning! Das Scanning läuft automatisch

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Ich will SCHOKOLATTE hören!!!

Erweiterung der Kommunikationsmöglichkeiten über auditives Scanning mit der iPad-App GoTalk Now und Partnerscanning mit

einem Kommunikationsbuch!

© Elke Ameis & Angela Hallbauer, 2015

Angela'HallbauerSonderpädagogin,,!Kommunika1onspädagogin,für,UK,!Unterstützung,&,Beratung,,(UK),,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,an,FöZ,GE,&,KME,!Landesförderzentrum,Sehen,,Schleswig,[email protected],

Sonderpädagogin,,!

Blindenpädagogik,!

Unterstützung,&,Beratung,,(Sehen),,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,an,FöZ,GE,,

!Landesförderzentrum,Sehen,,Schleswig,

[email protected]

Elke'Ameis

Überblick• Überblick zum Scanning

• Vorstellung Lennard

• Anbahnung auditives Scanning mit SAREPTA

• GTN mit externen Tasten

• Besonderheiten der Vokabularstruktur beim auditiven Scanning

• Exkurs PODD

• Lennards pragmatische Struktur in GTN

• Lennards Partner-Scanning-Buch

• Stolpersteine, Förderliche Bedingungen, Erfahrungen und Empfehlungen

• Erste Schritte zum auditiven Scanning mit GTN

• Erste Spiele zum Partner-Scanning

Was ist Scanning in der UK?

Im Kontext Unterstützter Kommunikation beschreibt der Begriff Scanning eine indirekte Technik des Auswählens, bei der einem Nutzer nacheinander verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl angeboten werden, auf die er mit einem vorher vereinbarten Zeichen reagiert. !!(Ameis/Hallbauer, 2015)!

Einteilung der Scanningverfahren nach

1. dem Muster der Bewegung des Scanning-Indikators!2. dem Modus der Weiterbewegung des Scanning-Ind.!3. der Modalität des Scanning-Indikators sowie!4. der Unabhängigkeit der Ansteuerung !!

1. Muster der Bewegung !des Scanning-Indikators

!1. Lineares Scanning!!!!

!

Der Scanning-Indikator (Lichtpunkt/ Rahmen) !wandert von Feld zu Feld.

Einfaches Scanning Einfaches Scanning

2. Zirkuläres Scanning!!!!!!!

Der Scanningrahmen/Zeiger zirkuliert !über kreisförmig angeordnete Felder.

Kombiniertes ScanningGruppe-Item-Scanning: Zunächst Scannen einer Gruppe, !

dann eines einzelnen Items.!!

Zeilen-Spalten-Scanning: Zunächst Scannen einzelner Zeilen, !

nach Bestätigung einer Zeile ! Scannen der einzelnen Elemente dieser Zeile!!

Block-Scanning: Zunächst Scannen der Blöcke, !

nach Bestätigung eines Blocks ! Scannen der einzelnen Elemente des Blocks!

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Block-Scanning Zeilen-Spalten-Scanning Item-Scanning

Zeilen-Spalten-Scanning Item-Scanning ABC-Block-Scanning

ABC-Zeilen-Spalten-Scanning

ABC-Item-Scanning

A B C G H I M N O

D E F J K L P Q R

S

V

T U Y Z Ch Au Ei Eu

W X Sch Sp St Ä Ö Ü

ABC-Item-Scanning !nach Zeilen-Scanning

5 Scanning-Schritte zum F

A B C G H I M N O

D E F J K L P Q R

S

V

T U Y Z Ch Au Ei Eu

W X Sch Sp St Ä Ö Ü

ABC-Item-Scanning !ohne Zeilen-Scanning

6 Scanning-Schritte zum F

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2. Modus der Weiterbewegung !des Scanning-Indikators

Automatisches Scanning

Automatisches Scanning!Das Scanning läuft automatisch und wird vom!Anwender mit einer Taste gestoppt. Taste kann auch!der Screen sein. (Ein-Tasten-Scanning)!!

Sonderform: Inverses Scanning !Das Scanning läuft automatisch, so lange der Nutzer !die Taste gedrückt hält.!!

Gerichtetes Scanning

!Gerichtetes Scanning Stufenscanning, geführtes Scanning, manuelles Scanning !

!

Der Nutzer steuert auch die Scanningbewegung. (Zwei-Tasten-Scanning)

3. Modalität !des Scanning-Indikators

Auditives Scanning

!Auditives Scanning, akustisches Scanning, Ansagescanning, Vorhersagescanning: !Die Items werden vom Partner oder der Kommunikationshilfe gesprochen.!!

Visuelles Scanning

!!Visuelles Scanning Die einzelnen Optionen (Symbole, Fotos, Schrift) sind sichtbar. Die aktuelle Position des Scannings wird durch einen Rahmen oder Lichtpunkt angezeigt.

4. Unabhängigkeit !der Ansteuerung

Unabhängiges Scanning

Unabhängiges Scanning Der Nutzer scannt ohne fremde Hilfe.!

!

Partnerscanning!!Partnerscanning Ein Kommunikationshelfer liest die einzelnen Optionen vor/zeigt auf diese und/oder nimmt das Signal des Nutzers wahr und tätigt stellvertretend für den Nutzer dessen Auswahl.

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• im Kindergarten: Grundpaket zur Kommunikationsanbahnung: SbS, Powerlink (PL) und 2 Tasten!

• Schulbeginn: Einsatz von SbS und PL mit einer Taste, später zwei Tasten!

• 2. Klasse: Wie können eigenständige Beschäftigung und Kommunikation ausgebaut werden? GoTalk Erprobung!

• zunehmend sicheres, körpereigenes JA & NEIN!

• Auditives Scanning anbahnen?

Lennard• 12 Jahre!

• Tetraspastik!

• Dysarthrie!

• hochgradige Sehschädigung!

• Schüler eines FöZ Geistige Entwicklung

Spielerische Angebote zur !Anbahnung des auditiven Scannings

• Musik hören!

• Tiergeräusche hören!

!

• Kitzeln spielen!

• Körpergeräusche machen

Angebote zur Beschäftigung

Angebote zur Interaktion

SAREPTA

• eine Software zur individuellen Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Sehschädigungen und mehrfachen Behinderungen!

• aus Schweden, SPRIDA, Örebro!

• kommt ohne Inhalte daher!

• Komplette Navigation und Bedienung über die Funktionstasten der Computertastatur (F1, F2,…, F5) !

• F4 (Weiter) & F5 (Bestätigen) reichen zur Bedienung aus

Was kann SAREPTA?

• Bild-Ton-Kombinationen z. B. Bilderbücher, Auswahl-Spiele!

• Multiple-Choice-Aufgaben!

• Spiele, z. B. Memory!

• Textarbeit, z. B. Texte hören, lesen und schreiben!

• Organisationshelfer, z. B. Kalender!

• Musikwiedergabe, z. B. CD-Player, MP3-Wiedergabe

SAREPTA 1 oder SAREPTA 2?

• SAREPTA 1 erfordert das Betriebssystem Windows 32 bit!

• SAREPTA 2 erfordert das Betriebssystem Windows 64 bit!

• SAREPTA 2 verfügt über einige neue Unterprogramme z. B. für UK: „Sammlung von Kommunikationsseiten“!

• Siehe PDF-Flyer SAREPTA 1 und SAREPTA 2

Programmierung „Tiere hören“

Programmierung „Tiere hören“ Was kann SAREPTA nicht?

• Individuelle Angebote ohne die Mitarbeit des persönlichen Umfeldes!

• Bereitstellung und Aufbereitung digitaler Ressourcen: Bilder, Töne, Musik, Geräusche, Filme usw. !

Hierfür müssen andere Programme verwendet werden.

SAREPTA Angebot Musik hörenWillst du Schokolatte hören?

Ja Nein

Ja-Taste rechts drücken

Wiedergabe von Schokolatte

Weiter-Taste links drücken

Willst du…?

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Willst du Schokolatte hören?

Ja Nein

Ja-Taste rechts drücken

Wiedergabe von Schokolatte

Weiter-Taste links drücken

Willst du das Lied mit den Schlümpfen hören?

Ja Nein… …

SAREPTA Angebot Musik hörenWillst du Schokolatte hören?

Ja Nein

Ja-Taste rechts drücken

Wiedergabe von Schokolatte

Weiter-Taste links drücken

Ja Nein

Willst du…?

Willst du noch mal Schokolatte hören?

Wiedergabe von SchokolatteWeiter-Taste links drücken

Willst du…?

SAREPTA Angebot Musik hören SAREPTA Angebot Tiergeräusche hörenWillst du den Hund hören?

Ja Nein

Ja-Taste rechts drücken

Wiedergabe Hund MP3

Weiter-Taste links drücken

Willst du die Katze hören?

Ja Nein… …

SAREPTA Literacy-Angebot!5 Namen buchstabieren Wollen wir Mama buchstabieren?

Ja Nein

Ja-Taste rechts drücken

Wiedergabe: M-a-m-a - Mama.

Weiter-Taste links drücken

Ja Nein

Wollen wir…?

Wollen wir noch mal Mama buchstabieren?

Wiedergabe: M-a-m-a - Mama.Weiter-Taste links drücken

Wollen wir…?

SAREPTA interaktiv nutzen -!Anpassung der Angebote

• statt Wiedergabe von Audiodateien (z. B. Liedern, Tonaufnahmen) Aufforderungen an einen Kommunikationspartner: Mach mal…! Nies mal! Buchstabier mal!!

• Unterscheidung von leisen Ansagen (Flüsterstimme) an Lennard und lauten Äußerungen an einen Kommunikationspartner!

• Verzicht auf die noch mal - Frage zur unmittelbaren Wiederholung von Angeboten

SAREPTA Angebot !Körpergeräusche machen

Soll ich mal husten?

Ja Nein

Ja-Taste rechts drücken

„Ja, huste mal!“

Weiter-Taste links drücken

Soll ich mal niesen?

Ja Nein… …

SAREPTA Literacy-Angebot!5 Namen buchstabieren

Soll ich Mama buchstabieren?

Ja Nein

Ja-Taste rechts drücken

„Buchstabiere Mama!“Weiter-Taste links drücken

Soll ich…?

„M-a-m-a - Mama!“

Auditives Scanning !im Alltag ermöglichen

• Prinzip des auditiven Zwei-Tasten-Scannings war klar !

• Problem: SAREPTA stationär, zu selten genutzt!

• Alle Angebote waren noch nicht miteinander verlinkt.!

• Mobiles Hilfsmittel?!

Scanning-Struktur im Talker

Einbinden bisheriger SAREPTA Angebote in einen SmallTalker mit Erprobungszeit!

• Erstellen einer Start-Seite mit Zeilen- und Feldansagen!

• Erstellen von Themenseiten mit Zeilen- und Feldansagen!

• Einführung von Kategorien (Personen, Essen, Spiele)!

• Erweiterung bisheriger Angebote !

• Erstellen neuer Angebote

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Wie ging es weiter?• Wunsch der Eltern nach einer schnell beschaffbaren

Alternative (ohne Hilfsmittelantrag bei der KK)!

• Alternative: iPad mit GoTalk Now im auditiven Zwei-Tasten-Scanning nutzen!

• Ansteuerung war erfolgreich erprobt!

• zwei Tasten waren vorhanden!

• iPad mit Schutzhülle, GoTalk Now, Bluetooth Taste, DJ-Kabel, Lautsprecher und Kopfhörer

GTN mit externen Tasten bedienen

Bluetooth Taste: Pageflip

Besonderheiten der Vokabularstruktur beim auditiven Scanning

Strukturierung in die Tiefe und in die Breite

Tiefe: Verteilung des Vokabulars auf viele Unter-Ebenen und Unter-Unter-Ebenen, auf der einzelnen Ebene selbst ist eher wenig Vokabular

Breite: Verteilung auf wenige Unterebenen mit nur wenigen Verzweigungen, auf jeder Ebene ist relativ viel Vokabular

Wichtig für Effektivität und Geschwindigkeit der Kommunikation mit Scanning ist eine gute Ballance zwischen Tiefe und Breite.

Bei großem Wortschatz wird eine all zu ausgeprägte Baumstruktur problematisch.

Die Navigation wird komplexer und dauert lange.

Kodierungstrategien, z. B. Minspeak, sind für auditives Scanning eher nicht geeignet, da sie stark mit Ikonizität und Anordnung von Symbolen arbeiten.

Besonderheiten der Vokabularstruktur beim auditiven Scanning

Frage der Vokabularkategorisierung ist besonders zu beachten, da sehbehinderte und blinde Menschen Begriffe oft anders bilden und kategorisieren.

Beispiel: Obst/ Gemüse - warmes Essen/ kaltes Essen

Besonderheiten der Vokabularstruktur beim auditiven Scanning

Wörter, Phrasen, ganze Sätze beschleunigen zwar die Kommunikation, legen aber oft auf bestimmte Inhalte fest.!

Einzelne Wörter emöglichen auf Dauer mehr Flexibilität in der Kommunikation.!

Bewährt hat sich die Kombination aus Phrasen/ Satzteilen mit einzelnen Wörtern.

Besonderheiten der Vokabularstruktur beim auditiven Scanning

Wichtig ist eine übersichtliche und kontinuierliche Dokumentation des Vokabulars.!

Ebenfalls von Bedeutung sind die für den Nutzer zur Verfügung stehenden Steuerfunktionen wie Ebenenwechsel und Zurück-Optionen (eine Ebene zurück oder zurück zur Start-/Auswahl-Seite).

Besonderheiten der Vokabularstruktur beim auditiven Scanning Was ist ein PODD?

• Pragmatic Organisation Dynamic Display (Porter)

• Pragmatische Organisation des Vokabulars

Was ist ein PODD?• Pragmatic: wie Sprache in unterschiedlichen

sozialen Kontexten angemessen genutzt wird

• Organisation: systematische Anordnung der Wörter & Symbole

• Dynamic Display: betont den Wechsel zwischen den verschiedenen Seiten

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Lina Heikurainen, 2010

Sannas !auditives Scanningbuch

Lina Heikurainen, 2010 Lina Heikurainen, 2010

Was soll Lennard ermöglicht werden?• Auswählen

Personen, Essen, Trinken, Spiele, Orte, Lieder, Musik, einzelne Songs, Hörbücher, einzelne Geschichten, Buchstaben…!

• etwas sagen, etwas kommentieren, etwas fragen !

• sagen, was man haben oder machen will!

• Sprüche klopfen!

• sagen, wenn etwas nicht stimmt!

• Literacy-Erfahrungen…

PODD-Struktur für auditives Scanning

auditives Scanning mit Bluetooth Switch, 2 externen Tasten & DJ-Kabel auditives Scanning mit Bluetooth Switch, 2 externen Tasten & DJ-Kabel

PODD-Struktur für auditives Scanning

Scanning mit Bluetooth Switch, 2 externen Tasten & DJ-Kabel

PODD-Struktur für auditives Scanning

Scanning mit Bluetooth Switch, 2 externen Tasten & DJ-Kabel

PODD-Struktur für auditives Scanning PODD-Struktur für auditives Scanning

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ABC-Blöcke!auditives Zwei-Tasten-Scannining

Zungenbrecher-Seite Reime-Seite

Angebot zur Lautstruktur Lennards !Partner-Scanning-Buch

• Ersatz bei Versagen der Technik

• Ergänzung zum funktionsfähigen technischen System

• Alternative für technikfernes Umfeld

• bei anderen Lagerungen

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Stolpersteine

Technische Hilfen machen technische Probleme!

• Updates (GTN, iOS) führen i.d.R. zu umfassenden Einschränkungen in der Nutzbarkeit

• Suchst du noch den Fehler oder scannst du schon?!!

• Kaum Informationen zu Neuerungen aus Updates, v. a. Konsequenzen für auditives Scanning

Stolperstein Technik

Das Zubehör (externe Tasten, Kopfhörer, Lautsprecher, eine „Weiche“ für den gleichzeitigen Anschluss von Kopfhörer & Lautsprecher) muss oft mit viel Aufwand zusammengestellt und neu angepasst werden.

Stolperstein Technik

iPad besitzt nur einen Audio-Ausgang (Zubehör: DJ-Kabel - Markierung vertauscht!)

Lautsprecher ist nicht gleich Lautsprecher! Lautstärke Kabel- vs. Bluetoothverbindung, Akkuleistung, Größe/Gewicht/Format

Lautstärke-Regelung der Lautsprecher und Kopfhörer muss flexibel und unabhängig voneinander sein

Stolperstein Technik Stolperstein TechnikKopfhörer ist nicht gleich Kopfhörer! Stereo- vs. Mono-Kopfhörer Kabel- vs. Bluetoothverbindung Akzeptanz Form/Größe/Gewicht

Ein-Ohr-Kopfhörer (XDU Flexible Ohrbügel Stereo-zu-Mono-Einzel Kopfhörer) ermöglichen das Hören der leisen Scanning-Ansagen bei gleichzeitigem Hören der lauten Aussagen und der Äußerungen des Umfeldes.

EIN-Ohr-Kopfhörer hat sich bewährt, weil ein Ohr für Umfeldgespräche/ -geräusche frei bleibt.

WICHTIG: Akzeptanz des Kopfhörers

Stolperstein Technik

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Stolperstein Technik

Die Lautstärkeregelung ist zu wenig anpassbar. (sowohl Kopfhörer als auch Lautsprecher)

Das ist in der Praxis ein großes Problem!!

Beim iPad gibt es diesbezüglich immer wieder technische Probleme.

StolpersteineTechnische Hilfen machen

technische Probleme!

Isoliertes iPad-Training !statt UK im Schulalltag

• jährlicher Schulbegleiter-Wechsel

• Vertretungssituationen

• Ein „toller“ Schulbegleiter kann dazu führen, dass die Förderung aus den Augen der Sonderpädagogen gerät.

• Die umfassende Unterstützung durch externe Fachkräfte (Sehen, UK) bewirkt einen „Outsourcing“-Effekt.

Stolperstein Umfeld

• Andere Förder-Themen (z. B. LPF) geraten aus dem Blick.

• Einzelfördersituationen haben ihre Berechtigung (Orientierung in der Scanning-Struktur)

• Kommunikation via Scanning muss in den Alltag integriert werden.

Stolperstein Umfeld Förderliche Bedingungen• Vorschussvertrauen bei allen Beteiligten

• hohe Motivation zur Erprobung

• Offenheit für Technik-Paket

• gute und effektive Zusammenarbeit zwischen Fachkräften und mit dem Elternhaus

• regelmäßige pädagogische Fallgespräche mit ALLEN

• kontinuierliche Prozessbegleitung durch externe Fachkräfte (1x/Woche)

• kontinuierliche Dokumentation

Aktuelle Überlegungen

• Erweiterung der Vokabularstruktur

• Anleitung der neuen Klassenlehrer

• Integration des auditiven Scannings in den Unterrichtsalltag

• Aktualisierung des Partner-Scanning-Buchs und der Dokumentation

• Ursachenfindung für Rückgang des Auswählens

In GTN werden nicht belegte Felder automatisch nicht gescannt.

GTN-Einstellungen/Scanning:!

Navigationsbuttons scannen

Weitere Aspekte zur Praxis mit auditivem Scanning und GTN

!

GTN-Einstellungen/Scanning:!

Am ausgewählten Button weiterscannen (Aus= vom Anfang) - für ausgewählte Seiten sinnvoll, z. B. Abzählen, ABC ansagen) gilt dann jedoch für das gesamte Kommunikationsbuch

Weitere Aspekte zur Praxis mit auditivem Scanning und GTN

Vorbereitung des a. S. durch eine dem Scanning ähnliche Abfragetechnik, z. B. „Was möchtest du trinken? Wasser, Milch, Apfelsaft, Tee, Kakao…“

Der Scanning-Piepton (Talker) kann dem Umfeld signalisieren, dass der Nutzer eine Aussage vorbereitet, ist aber evtl. ein (nerviger?) akustischer Reiz für den Nutzer.

Weitere Aspekte zur Praxis mit auditivem Scanning und GTN

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Damit der Nutzer Ansage und Aussage besser unterscheiden kann, sollten für beide unterschiedliche Stimmen genutzt werden.

z. B. eine Flüsterstimme für die Ansagen und eine synthetische Stimme für die Aussagen.

Weitere Aspekte zur Praxis mit auditivem Scanning und GTN

Wichtig:

Das Kommunikationsmittel muss ständig verfügbar sein, damit der Nutzer das Vokabular und seine Struktur kennen- und handhaben lernen kann.

Jede Warte- und Übergangszeit im Alltag zum „Brabbeln“ nutzen! Das muss nicht immer pädagogisch wertvoll sein!

Weitere Aspekte zur Praxis mit auditivem Scanning und GTN

Ein-Tasten-Scanning (automatisches Scanning):!

Zur Anpassung der Scanngeschwindigkeit beim automatischen Scanning sind kleine Schritte unverzichtbar.

GTN bietet nur Sekundenstufen (1, 2, 3,…, 10sec)

Zur individuellen Anpassung sind 0,1 sec-Schritte unverzichtbar.

Weitere Aspekte zur Praxis mit auditivem Scanning und GTN

Offene Unterrichtsformen erleichtern die Teilhabe eine auditiv scannenden Schülers.

Das gesamte Umfeld muss Vertrauen in das Lerntempo und die Methode haben, sonst wird’s nix!

Weitere Aspekte zur Praxis mit auditivem Scanning und GTN

Auditives Scanning braucht viiiiiiiiiiiiel Zeit!!

Statt von Wochen und Monaten auszugehen, muss mit Jahren gerechnet werden.

Weitermachen, auch wenn scheinbar nichts voran geht und immer nur kleine Ziele stecken!

Weitere Aspekte zur Praxis mit auditivem Scanning und GTN

Erste Schritte !mit auditivem Scanning

Bildschirm ist Taste

Bildschirm ist Taste

Erste Schritte !mit auditivem Scanning Spiele zum Partnerscanning

!Frage des Partners:!„Welches Tier soll ich nachmachen? den Löwen, die Kuh, das Schwein, die Maus, die Biene.“ … ggf. wieder von vorn beginnen. !Bei Bestätigung eines Tieres, z.B. Schwein:!Rückversicherung/Kokonstruktion: „Du möchtest, dass ich wie ein Schwein mache?! Ok.“ anschließend: Grunzen wie ein Schwein.

!Frage des Partners:!„Was soll ich tun? in die Hände klatschen, pfeifen, husten, pupsen, niesen.“ … ggf. wieder von vorn beginnen. !Bei Bestätigung eines Angebots, z.B. Pupsen:!Rückversicherung/Kokonstruktion: „Du möchtest, dass ich pupse?! Ok.“ anschließend: ein Pupsgeräusch machen.

Spiele zum Partnerscanning

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!Frage des Partners:!„Was soll … tun? schnarchen, hüpfen, kuscheln, quaken, lachen“ … ggf. wieder von vorn beginnen. !Bei Bestätigung einer Aktivität, z.B. kuscheln:!Rückversicherung/Kokonstruktion: „Du möchtest, dass … kuschelt?!“ anschließend: Kuschelaktion mit der ausgewählten Figur.

Spiele zum Partnerscanning

!Frage des Partners:!„Was soll ich anmalen? das Auto, das Flugzeug, den Schmetterling, das Haus, das Obst.“ … ggf. wieder von vorn beginnen. !Bei Bestätigung eines Bildes, z. B. Auto:!Rückversicherung/Kokonstruktion: „Du möchtest, dass ich das Auto annmale?“ anschließend: Das Ausmalbild vom Auto wird ausgewählt. Dann wird nach den Farben gefragt.

Spiele zum Partnerscanning

!Frage des Partners:!„Mit welcher Farbe soll … angemalt werden? mit rot, mit gelb, mit grün, mit blau, mit orange“ … ggf. wieder von vorn beginnen. !Bei Bestätigung einer Farbe, z.B. blau:!Rückversicherung/Kokonstruktion: „Du möchtest, dass ich blau nehme?“ anschließend: Das Ausmalbild/ein Teil davon wird in der gewählten Farbe ausgemalt.

Spiele zum Partnerscanning

!Frage des Partners:!„Was soll gemacht werden? kämmen, waschen, schneiden, fönen, färben“ … ggf. wieder von vorn beginnen. !Bei Bestätigung eines Bildes, z. B. kämmen:!Rückversicherung/Kokonstruktion: „Du möchtest, dass … gekämmt wird?“ anschließend: Die ausgwählte Figur wird gekämmt. Dann wird erneut gefragt, was zu tun ist.

Spiele zum Partnerscanning Literatur• Ameis, E., Hallbauer, A. (2014): UK und Literacy bei

Sehschädigung und Mehrfachbehinderung. Erarbeitung einer pragmatisch orientierten Scanning-Struktur zum auditiven Zwei-Tasten-Scanning mit dem iPad, in: Hallbauer/Kitzinger (Hrsg.): Unterstützt kommunizieren und lernen mit dem iPad, 101-109.

• Ameis, E., Hallbauer, A. (2015): „Ich will SCHOKOLATTE hören!“ Erweiterung der Kommunikationsmöglichkeiten über auditives Scanning mit der iPad App GoTalk NOW und Partnerscanning mit einem Kommunikationsbuch, in: isaac Kongressreader 2015.

Literatur• Bauby, J. D. (1998): Schmetterling und Taucherglocke

• Dieckmann, N., im Sande, K., Steinhaus, I. (2007): Partnerbasierte Kommunikationsstrategien für Menschen mit schweren Beeinträchtigungen, in: Sachse/Birngruber/Arendes (Hrsg.): Lernen und Lehren in der Unterstützten Kommunikation, 39-47.

• Dierker, S. (2005): „Ich wär’ dann mal der Frisör!“ - Rollenspiel mit auditivem Scanning, in: (Z) UK, 3, 19-20.

• Dierker, S. (2008): Annika lernt schreiben: Schreiben durch Hören, in: (Z) UK, 4, 24-27.

Literatur• Dierker, S. (2013): „Mit Schreiben kann man alles

sagen!“, in: Hallbauer/Hallbauer/Hüning-Meier (Hrsg.): UK kreativ!, 115-129.

• Joens-Wilschewski, K. (2006): Partnerunterstützte Kommunikationsstrategien für mehrfachbehinderte Kinder - Teil 1, Eine Darstellung der Inhalte aus dem Einführungskurs von Linda Burkhart und Gayle Porter, in: (Z) UK 4, 21-22.

• Joens-Wilschweski, K. (2007): Partnerunterstützte Kommunikationsstrategien für mehrfachbehinderte Kinder - Teil 2, in: (Z) UK, 2, 33-34.

Literatur• Hallbauer, A. (2009): „Individuelle Lese- und Schreibangebote

für alle!“ in: Birngruber/Arendes (Hrsg.): Werkstatt Unterstützte Kommunikation

• Heikurainen, L. (2010): Empowerment Through the Use of an Auditory Comminication Book - Sanna’s Journey, Vortrag auf der internationalen isaac-Tagung, Barcelona.

• Hoffmann-Schöneich, B. (2003): Methoden der Unterstützen Kommunikation mit schwer körper- und sehbehinderten bzw. blinden Kindern, in: Boenisch/Bünk (Hrsg.): Methoden der Unterstützten Kommunikation, 122-134.

• Hoffmann-Schöneich, B., Hüning-Meier, M., Dierker, S. (2005): Bericht von einem Arbeitstreffen zum Thema „Auditives Scanning“, in (Z) UK, 3, 8-10.

Literatur• Krenz, S., Drommeter, S., Seiler-Kesselheim, A.,

Schwerdt, M. (2007): „Ich will, dass du mich verstehst!“ Unterstützte Kommunikation mit dauerbeatmeten Kindern, in: Sachse/Birngruber/Arendes (Hrsg.): Lernen und Lehren in der Unterstützten Kommunikation, 63-76.

• Pivit, C., Hüning-Meier, M., Bollmeyer, H. (2008): MOHECO Kommunikationsmappe. Eine Kommunikationsmappenvorlage für alle?, in (Z) UK, 1, 44-46.

• Sesterhenn, C. (2005): Warum schreibt man „BALL“ mit zwei „L“? Schrifteingabe über auditives Scanning, in: (Z) UK, 3, 11-13.