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Industrie- und Handelskammern Hochrhein-Bodensee Schwarzwald-Baar-Heuberg Südlicher Oberrhein MÄRZ 2014 ZAUBERWORT MULTICHANNEL ÜBER DEN TELLERRAND Südbadische Firmen suchen im Elsass nach Fachkräften GROSSE ERWARTUNGEN Unternehmen in der Region bewerten Konjunktur positiv UND JETZT? Kommentar von Claudius Marx zum Schweizer Volksentscheid Einzelhandel im Wandel

Einzelhandel im Wandel ZAUBERWORT … · Gastronomie modernisieren“. SEitE 62 banken zieHen bilanz ... Okt. Nov. Dez. Okt. Nov. Dez. Okt. Nov. Dez. Okt. Nov. Dez. ... Basisjahr

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Industrie- und HandelskammernHochrhein-BodenseeSchwarzwald-Baar-HeubergSüdlicher Oberrhein

MÄRZ 2014

ZAUBERWORTMULTICHANNEL

ÜBER DEN TELLERRANDSüdbadische Firmen suchen im Elsass nach Fachkräften

GROSSE ERWARTUNGENUnternehmen in der Regionbewerten Konjunktur positiv

UND JETZT?Kommentar von Claudius Marx zum Schweizer Volksentscheid

Einzelhandel im Wandel

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EDITORIALUlrich Plankenhorn

Leitender Redakteur

Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014 1

L iebe Leserinnen, liebe Leser,

und jetzt? Die Schweizer haben beschlossen, den Zuzug von EU-Bürgern in die Eidgenossenschaft zu begrenzen. Claudius Marx, Hauptgeschäftsführer der IHK Hochrhein-Bodensee, kommentiert diese Absage an die Personen-freizügigkeit (Seite 22). Für Wirtschaft und Bevölkerung am Hochrhein und am Bodensee, überhaupt in ganz Südbaden, ist das Verhältnis zur Schweiz von großer Bedeutung. Viele Tausend Pendler fahren täglich zur Arbeit in die Schweiz. Einzelhandel und Gastronomie in der Grenzregion leben zu ei-nem guten Teil von Schweizer Kunden. Industrieunternehmen sind häufig in Schweizer Hand. Welche kurz- und längerfristigen Folgen der Volksentscheid haben kann und welche nicht, erklärt Ralf Bopp, Direktor der Handelskammer Deutschland-Schweiz, im Interview (Seite 20).

In unserer trinationalen Region gibt es nicht nur Pendlerströme von Deutsch-land in die Schweiz, sondern auch von Frankreich in die Schweiz und von Frankreich nach Deutschland. Das Elsass ist am Oberrhein diejenige Gegend mit der höchsten Arbeitslosigkeit. In Zeiten des Fachkräftemangels bietet es sich für südbadische Firmen also an, den Blick Richtung Frankreich zu lenken. Auf der größten elsässischen Jobmesse in Colmar gab es dieses Jahr erst-mals eine deutsche Halle. Angeregt und organisiert von der IHK Südlicher Oberrhein und der Arbeitsagentur Freiburg haben sich dort an die 80 deutsche Unternehmen, Ausbildungseinrichtungen und Institute präsentiert (Seite 18).

Liebe Leserinnen und liebe Leser: Wie haben Sie zuletzt eingekauft? Per Tablet auf dem Sofa oder vor Ort im Geschäft? Der Onlinehandel wächst derzeit viel schneller als der stationäre Einzelhandel. Die Branche ist in Bewe-gung. Die Handelsexperten, mit denen wir für unser Titelthema gesprochen haben, gehen allerdings davon aus, dass online stationär nicht ablösen wird. Der Trend geht vielmehr dahin, dass die beiden Kanäle sich ergänzen. Das Zauberwort heißt „Multichannel“ (Seite 6).

Wie Handel, Industrie, Bau und Dienstleister das Jahr 2013 beurteilen und welche Hoffnungen und Erwartungen sie für 2014 haben, zeigt die jüngste Konjunkturumfrage der IHK (Seite 37).

Viel Spaß beim Lesen.

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Wirtschaft im Südwesten

Der Einzelhandel wird „multichannel“

einkaufen auf allen kanälenDer stationäre Einzelhandel tritt auf der Stelle – trotz guter Kauflaune seitens

der Verbraucher. Die zusätzlichen Umsätze schnappte sich vergangenes Jahr vor allem die Konkurrenz aus dem Internet. Es lässt sich aber nicht mehr so einfach zwischen stationär und online trennen, denn erfolg-

reiche Verkaufsmodelle verknüpfen die Kanäle. Einzelhandel wird „multichannel“. SEitE 6

Jobmesse in colmar

Im Elsass auf MitarbeitersucheAuf der größten elsässischen Jobmesse gab es erstmals

eine deutsche Halle mit 80 südbadischen Firmen, Ausbil-dungsstätten und Instituten. Gemietet hatte sie die IHK Südlicher Oberrhein gemeinsam mit der Arbeitsagentur Freiburg. Auch die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg war

vor Ort. Das Ziel: Fachkräfte aus dem Elsass werben, wo die Arbeitslosigkeit hoch ist. SEitE 18

märz

REGIOREPORTOptimistischer Blick voraus: die IHK- Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn SEitE 37

Der Gesamtauflage liegen folgende Prospekte bei: Brother International GmbH, Bad Vilbel und Unitymedia Kabel BW GmbH, Köln. Ebenfalls enthält die Ausgabe einen Einhefter der Haufe Lexware GmbH & Co. KG in Freiburg. Einem Teil der Ausgabe liegen Beilagen der Ernst & König GmbH in Freiburg bei.

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Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014 3

inHalT

Themen der Titelseite

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kopf des monaTsGastronom Toni Schlegel

Der Großgastronom und Besitzer des Greiffenegg-Schlössle, Toni Schlegel, ist auf Expansionskurs. Vor Kurzem erwarb

der Freiburger zwei neue Betriebe. Er will weiter wachsen und „die klassische

Gastronomie modernisieren“. SEitE 62

banken zieHen bilanzTapfer durch

die NiedrigzinsphaseSeit vielen Monaten verharrt das

Zinsniveau auf historischem Niedrig-stand. Dennoch schlagen sich die drei

Volksbanken und zwei Sparkassen, über deren Bilanzen wir in dieser Ausgabe

berichten, tapfer. SEitE 50-53

scHweizNach dem VolksentscheidEinige Fragen, die nach dem Schweizer Votum gegen unbegrenzten Zuzug von Ausländern entstehen, beantwortet der Direktor der Han-delskammer Deutschland-Schweiz, Ralf Bopp, im Interview auf SEitE 20. Ein Kommentar zum gleichen Thema von Claudius Marx (Hauptgeschäftsführer der IHK Hochrhein-Bodensee) auf SEitE 22

4 panorama

6 TiTel

10 innovaTion

12 umwelT

16 recHT

17 sTeuern

18 arbeiTsmarkT

20 inTerview scHweiz

22 kommenTar scHweiz

24 diensTleisTungen scHweiz

25 girls‘ und boys‘ day

28 verkeHr

30 bildung

31 messen

33 regio reporT

50 firmen | brancHen Volksbanken Hochrhein, Breisgau Nord und Lahr [50,51] Sparkassen Lörrach-Rheinfelden und Hochrhein [52, 53] WVIB [55] Streit Service & Solution [56] Badische

Weinwirtschaft, Oberkircher Winzer, Leitwerk [57] Energiedienst [59]

60 personalien Michael Alpert Christian Stickl Karl-Friedrich Jundt-

Schöttle Joachim Glatthaar Jörg Nauel/Michael Pfaff/Peter Wimmer Ronny Lindskog Karl M. Schmidhuber/Volker Simon Timo Karnik/Andreas Berns/Alfred Dörle Kopf des Monats: Toni Schlegel

63 impressum

64 bücHer

74 börsen

80 die leTzTe seiTe

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Wirtschaft im Südwesten 3 / 20144

freiburg marathon

Großes Laufevent Ehrgeizige Athleten sollten diesen Termin nicht verpassen: Am 6. April fällt der Startschuss für den elften Freiburg Marathon. Jährlich nehmen daran rund 10.000 Läufer aus dem In- und Ausland teil. Erstmals finden im Rahmen des Freiburg Marathons auch die Deutschen Halb-marathon-Meisterschaften statt. 42 Bands, ver-teilt auf 21 Kilometer, sollen den Tag zu einem Straßenlauf-Highlight machen. Der Marathon hat Charme, denn die Route verläuft durch die Freiburger Altstadt und entlang der Dreisam. Das Münster wird passiert, ebenso wie das Ma-gesolar-Stadion. Beim „Rock for Four“ kann der Marathon als Staffel zu Viert erlaufen werden. Auch den Schülerwettbewerb „S‘Cool Run“ wird es wieder geben. Für Firmenteams sowie private Gruppen bietet sich die Gelegenheit, sich miteinander messen. Teilnehmen können Teams ab fünf Personen. Passend zum Lauf-event findet am 5. und 6. April in der Rothaus Arena eine Marathonmesse statt. wis

www.marathon-freiburg.com

GEWERBLICHE WIRTSCHAFT IN ZAHLEN 2013unternehmen mit mehr als 50 beschäftigten

Kreis, Land, Betriebe Beschäftigte Umsatz Ausland

IHK- und Regierungsbezirk (in 1000) (in mio euro) (in mio euro)

Okt. Nov. Dez. Okt. Nov. Dez. Okt. Nov. Dez. Okt. Nov. Dez.

Stadtkreis Freiburg 43 43 43 9 9 9 192 186 184 111 103 96

Breisgau-Hochschwarzwald 90 90 90 16 16 16 279 276 259 139 137 146

Emmendingen 64 64 64 12 12 12 176 191 158 95 113 93

Ortenaukreis 210 210 210 43 43 43 973 963 842 386 398 384

Südlicher Oberrhein 407 407 407 80 80 80 1620 1616 1443 731 751 719

Rottweil 107 107 107 19 19 19 392 390 330 186 180 160

Schwarzwald-Baar-Kreis 145 145 145 26 26 26 406 396 302 158 159 119

Tuttlingen 124 124 124 27 27 27 502 497 432 255 262 235

Schwarzwald-Baar-Heuberg 376 376 376 72 72 72 1300 1282 1064 599 602 513

Konstanz 77 76 76 16 16 16 462 468 402 241 248 208

Lörrach 93 93 93 18 18 18 405 392 341 228 219 207

Waldshut 56 56 56 12 12 12 265 238 189 94 89 76

Hochrhein-Bodensee 226 225 225 47 47 46 1132 1098 933 562 557 491

Regierungsbezirk Freiburg 1009 1008 1008 198 198 198 4052 3997 3440 1892 1910 1723

Baden-Württemberg 4303 4297 4292 1092 1092 1089 26585 26996 23657 14513 14835 13105

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, die Angaben sind gerundet und ohne Gewähr (WiS 3/2014)

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5Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

Panorama

ChinesisChe handelskammer in berlin

Die Erste in EuropaMitte Januar wurde in den Räumen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) in Berlin die Chinesische Handelskammer in Deutschland (CHKD) eröffnet. Es ist die Erste in Europa. Sie soll einen wichtigen Beitrag zur deutsch-chinesischen Zusammenarbeit leisten. Unternehmen aus China, die noch nicht in Deutschland Fuß gefasst haben, kann die neue Chinesische Handelskammer helfen, leichter den Weg auf den deutschen Markt zu finden. Ihre Mitgliedern, die sich bereits in Deutschland niedergelassen haben, kann sie beim Aufbau nachhaltiger Kontakte und Netzwerke unterstützen und sie mit geeigneten deutschen Partnern zusammenführen. dihk

DIHK-Präsident Eric Schweitzer

(links) und Bun-deswirtschafts-minister Sigmar

Gabriel eröffneten in Berlin die erste Chinesische Han-

delskammer.

VERBRAUCHERPREIS-INDEX

deutschland Januar 2014

105,9

index Veränderung zum Vorjahr

105,5 + 1,3 %

baden-Württemberg Januar 2014

Basisjahr 2010=100QuELLE: Statistisches Landesamt (Angaben ohne Gewähr)

mia seeger Preis 2014

Für junge Designer Unter dem Motto „Was mehr als einem nützt“ steht der diesjährige Mia Seeger Designpreis, der sich an Studierende sowie Absolventen aus gestalterischen Studiengängen von deut-schen Hochschulen richtet. Zur Bewerbung eignen sich Studien-, Abschluss- oder andere Entwurfsarbeiten, die in den Jahren 2012 bis 2014 entstanden sind. Auch Gruppenarbeiten sind zugelassen. Die Mia Seeger Stiftung hat für den Preis eine Summe von 10.000 Euro aus-gelobt. Einsendeschluss ist der 14. März. lis

www.mia-seeger.de

+ 1,3 %

landes-ihks

Besuch bei KretschmannDie Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der baden-württembergischen IHKs ha-ben Mitte Februar Winfried Kretschmann getroffen. „In vielem waren wir uns einig, aber wir haben auch unsere unterschied-lichen Standpunkte ausführlich dargestellt und Dissense nicht ausgespart“, sagte der Ministerpräsident im Anschluss. Themen des Meinungsaustauschs waren die Ver-kehrsinfrastruktur, die Energiewende, die Bildung und die duale Berufsausbildung. „Mehr und mehr Abiturienten drängen an die Hochschulen, und manche erkennen zu spät, dass der Weg der Dualen Aus-bildung für sie passender gewesen wäre. Hier müssen wir gegensteuern“, betonte BWIHK-Präsident Bernd Kulitz. ine

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6 Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

TITEL

ZauberwortMultichannel

Der Onlinehandel wächst, der stationäre Handel tritt auf der Stelle: So lässt sich die aktuelle Situation zusammenfassen. Aber ganz so schwarz-weiß ist das Bild nicht: Überall da, wo Händler sich intensiv mit den Wünschen ihrer Kunden auseinandersetzen, kön-nen sie Erfolge verbuchen – egal ob stationär oder elektronisch. Viele setzen auf eine Mischung aus beidem: „Multichannel“ oder auch „Crosschannel“ heißen die Zauberworte.

Einzelhandel im Wandel

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Der stationäre Einzelhandel steht vor einem Strukturwan-del. Ein wesentlicher Grund dafür ist der wachsende Onlinehandel. Laut bundesweiten Zahlen des Handels-

verbands hat er 2013 um zwölf Prozent zugelegt, während der stationäre Handel fast stagnierte. Knapp acht Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes entfallen damit mittlerweile auf das Onlinegeschäft. Und die Prognosen für 2014 sehen weiter einen wesentlich stärkeren Zuwachs beim elektroni-schen als beim klassischen Geschäft.Man kann die Zahlen aber auch andersherum lesen: Gut 90 Pro-zent der Umsätze werden nach wie vor im stationären Handel erzielt. Der hat auch viele Vorteile, die der Onlinehandel nicht bie-ten kann – vor allem die „3D-Information“ (Utz Geiselhart): Wie sieht das Produkt wirklich aus, wie fühlt es sich an? Schmecken und riechen funktioniert nicht virtuell. Der Lebensmittelhandel ist vielleicht auch deshalb bislang kaum vom E-Commerce er-

obert worden. „Als vor einigen Jahren die Discounter hochkamen, dachten viele, sie würden den klassischen Lebensmitteleinzelhandel komplett

verdrängen“, erinnert sich Geiselhart, Hauptgeschäftsführer des Handelsver-

bands Südbaden. Stattdessen haben sie sich bei einem Marktanteil von etwas über vierzig Prozent eingependelt und zuletzt sogar etwas Boden verloren. So ähn-lich wird es Geiselhart zufolge mit dem

Onlinehandel sein: „Er ist eine neue

Vertriebsform. Es gibt Bevölkerungsgruppen, die lieber online bestellen, darauf muss man sich einstellen.“ Prognosen gehen von etwa einem Viertel des gesamten Umsatzes bis 2020 aus.Aber der Onlinehandel wird den stationären Handel nicht er-setzen. Marktforscher sehen in Zukunft vielmehr eine starke Verzahnung von Online- und Offl ine-Kanälen. „Multi-“ oder passender „Crosschannel“ heißt das Zauberwort, für das bereits jetzt Tendenzen erkennbar sind. Die wachsende Zahl mobiler Internetnutzer begünstigt diesen Trend. „Es geht in beide Richtungen“, beobachtet Thomas Kaiser, Handelsreferent der IHK Südlicher Oberrhein: „Die Pureplayer, also die reinen Onlinehändler, werden teilweise zu stationären Händlern und die stationären zu Multichannel-Händlern.“ Wobei Multichannel nicht zwingend bedeutet, dass man einen eigenen Onlineshop betreibt. „Aber eine aktive, informative Website muss die Aktivi-täten eines Einzelhändlers ergänzen“, betont der Handelsexper-te Bertram Paganini von der IHK Hochrhein-Bodensee. Wichtig ist, dass der Händler gefunden wird. „Es geht darum, mit dem Kunden in Kontakt zu kommen und ihn von meinem Sortiment zu überzeugen – das kann auf jedem beliebigen Weg passie-ren“, sagt Geiselhart. Es gebe nicht den Weg. Die Mischung zwischen den Systemen stationär und online sei vielfältig. Da müsse jeder seinen Weg fi nden.Drei ganz unterschiedliche Beispiele beschreiben wir hier.

Yatego: Wegbereiter ins NetzDie St. Georgener Firma Yatego sieht ihre Aufgabe zunehmend gerade in der Suche nach dem richtigen Weg. Die laut Wer-bung „größte Shoppingmall Deutschlands“ vermietet virtuelle Ladenlokale an rund 10.000 Händler – etwa die Hälfte davon sind stationäre Einzelhändler, die den Internetvertrieb als zwei-tes Standbein betreiben. Ihnen bieten die rund 100 Yatego-Mitarbeiter (80 in St. Georgen und 20 in München) nicht nur die Onlineplattform, sondern auch viel Beratung und Service drumherum, denn der Informationsbedarf seitens der Händler ist groß. Mit Amazon & Co. will Yatego nicht konkurrieren. Ihre Nische suchen die St. Georgener stattdessen vor allem im Segment Crosschannel. „Wir können uns als Online-Marktplatz nicht der Tatsache verschließen, dass viele Leute lokal kaufen wollen“, sagt Bernd von Wahlert. Er leitet ein neues Yatego-Projekt, das in diesem Frühjahr starten und die verschiedenen Vertriebskanäle noch stärker verknüpfen soll. Dabei hat Yatego vor allem jene Einzelhändler im Visier, die bislang noch nicht oder nur kaum im Internet agieren. Der Onlinemarktplatz hat dafür im Vorfeld viele Gespräche mit Einzelhändlern, Kommu-nen und Verbänden geführt. Und er nutzt die Erfahrungen aus dem Netz. Die Ansprüche der Konsumenten an Qualität und Service nähmen weiter zu. „Viele Kunden wollen gar nicht online kaufen, sondern sich nur online informieren und dann lieber lokal kaufen“, berichtet von Wahlert. Häufi ge Google-Anfragen seien eine Verbindung aus einem Schlagwort und einem Ort, zum Beispiel „Optiker“ und „Freiburg“. „Der sta-tionäre Handel ist deshalb in einer guten Ausgangsposition“, meint von Wahlert. „Wir wollen den Händlern helfen, die Kom-petenz, die sie haben, crosschannel zu nutzen.“ Denn klar sei: Man muss sich bewegen, um die Kunden nicht zu verlieren. Man muss auf sich aufmerksam machen und gefunden

Abends auf dem Sofa aussuchen und später im Laden kaufen: Auch

das ist Multichannel. Wichtig für den stationären Handel ist daher,

dass er elektronisch gefunden wird.

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8 Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

TITEL

E-COMMERCE-TAGDie IHK Südlicher Oberrhein veranstaltet zusam-men mit dem Handelsverband Südbaden und der Initiative Baden-Württemberg Connected (bwcon) am 25. März von 9 bis etwa 18 Uhr einen E-Commerce-Tag in der „World of Living“ von Weberhaus in Rheinau-Linx. Dabei wird sie vom „ibi research“-Institut der Universität Re-gensburg unterstützt.Der Tag bietet umfangreiche Informationen zu vielen Aspekten rund um den Onlinehandel. In Praxisberichten erfahren die Teilnehmer von erfolgreichen Online-Händlern aus der Regi-on, wie man seine Geschäftsideen im Internet verwirklicht und fortlaufend optimiert. In vier Fachkonferenzen präsentieren E-Commerce-Experten zahlreiche Tipps und Tricks. Am Nachmittag diskutieren Onlinehändler aus der Region auf dem Podium, ob E-Commerce sich lohnt. Zudem bieten sich während der Pausen viele Gelegenheiten zum Networking mit Exper-ten und Praktikern sowie zur Information in der begleitenden Fachausstellung.Die Veranstaltung richtet sich sowohl an Online- als auch an stationäre Händler, an bestehende Unternehmen und an Gründer, an solche, die in den Online-Handel einsteigen oder diesen Bereich ausbauen wollen.Die Teilnahme am E-Commerce-Tag kostet ein-schließlich Verpfl egung 149 Euro pro Person.

www.ecommerce-tag.de

IHK-ANSPRECHPARTNER

IHK Hochrhein-Bodensee:Bertram Paganini | Tel.: 07531 [email protected]

IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg:Anne Heinrichs | Tel.: 07721 [email protected]

IHK Südlicher Oberrhein:Thomas Kaiser | Tel.: 07821 [email protected]

werden. Einen sechsstelligen Betrag investiert Yatego in sein neues Projekt, von dem der Online-Dienstleister sich viel verspricht. Schließlich haben einer bundesweiten Umfrage des Handelsverbands zufolge knapp zwei Drittel der Einzelhändler noch keine Pläne in Sachen E-Commerce (siehe dazu auch Grafi k rechts).

Wöhrstein: Der eigene professionelle ShopFoto Wöhrstein zählt nicht zu dieser Kategorie. Das Singener Geschäft verkauft seit einigen Jahren auch im Internet – bis Ende 2012 allerdings nicht in Eigenregie sondern über die Ein-kaufskooperation „Ringfoto“. Die koordiniert Lager und Logistik zentral für ihre Mitglieder. Der einzelne Händler muss nicht so viel Zeit und Geld investieren, agiert dafür aber auch nicht so individuell mit allen Möglichkeiten des Internets. So zumindest hat es Reiner Wöhrstein empfunden. „Der Erfolg, sprich der Umsatz, war nur begrenzt, man war erst mal mit dabei“, fasst er zusammen. Nachdem der umtriebige Fotohändler seinen neuen schicken Laden in der Singener Innenstadt bezogen hatte, woll-te er „auch im Internet so einen feinen Shop“. Wöhrstein hat sich – stationär wie online – auf höherwertige Profi fotoausstat-tung spezialisiert. Denn der untere Bereich wird seiner Meinung nach mittelfristig komplett von Smartphones abgedeckt. Das nötige Lager für seinen eigenen Onlineshop hatte Wöhr-stein im neuen Gebäude bereits eingeplant. Zudem engagierte er zusätzlich zu seinen zehn bisherigen drei weitere Mitarbeiter (auf zweieinhalb Stellen): einen Informatiker und zwei Leute für die Telefonhotline. „Wenn man das nicht fi nanzieren kann, sollte man es nicht machen“, fi ndet Wöhrstein. Internetkunden sind sehr anspruchsvoll. Obwohl sein Shop eine geringe Rück-laufquote von deutlich unter zehn Prozent hat, legt Wöhrstein großes Augenmerk hierauf: „Das muss piekfein laufen, sonst wirkt sich das sofort auf die Rezensionen aus.“ In Preisver-gleichsportalen können Kunden auch ihre Meinung zum Ser-vice sagen, diese wird als sogenannte Rezension publiziert. Foto Wöhrstein hat bislang ausschließlich Top-Bewertungen bekommen. „Die Kundenzufriedenheit in den Beurteilungen genießt bei uns höchste Priorität“, sagt der Chef. Für den On-lineshop seien diese so wertvoll wie die Noten bei Stiftung Warentest.Die Präsenz in den Preisvergleichsportalen kostet Wöhrstein mo-natlich „einige Tausender“, das Gleiche gilt für Internetwerbung. Auch die nötige Software für Versand und Rechtssicherheit ver-ursacht monatliche Kosten. Nach Abzug all dieser Posten bleibt dem Onlineshop nach eigener Darstellung eine Marge zwischen vier und acht Prozent. „Das verlangt dann schon ein gewisses Umsatzvolumen, dass es sich lohnt“, sagt Wöhrstein. Sein Shop arbeitet von Anfang an profi tabel und steuert mittlerweile eine ordentliche Portion zum Gesamtumsatz bei. Übers Internet erreicht das Singener Geschäft zudem einen weit größeren Kundenkreis, der teilweise dann auch lokal in den Laden kommt. Bis Karlsruhe und Friedrichshafen hat sich das Einzugsgebiet ausgedehnt. Es tauchten auch schon Profi fotografen aus Köln und Stuttgart auf, um in Singen eine ganz spezielle Kamera zu kaufen. Über den Ort hinaus zu akquirieren, bezeichnet Wöhr-stein als eine wesentliche Motivation, in den Onlineshop zu

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Onlineshops desstationären Handels

Frage: Betreiben Sie bereits einen eigenen Onlineshop oder

planen Sie für die nächsten zwölf Monate, einen einzurichten?

Ja, wir planen in den nächsten zwölf Monaten einen ei-genen Onlineshop zu eröffnen.

Ja, wir betreiben bereits eineneigenen Onlineshop.

Nein, wir planen in den nächsten zwölf Monaten nicht, einen eigenen Onlineshop zu eröffnen.

62,3 %

28,9 %8,8 %

Quelle: Handelsverband Deutschland

investieren. Nicht Crosschannel, sondern „Hybridauftritt“ nennt er den zweikanaligen Vertrieb stationär und übers Internet, an dem seiner Meinung nach kein Weg vorbeiführt.

Waschbär: Vom Versand- zum OnlinehändlerWenn man so will auch hybrid aber auf eine ganz andere Art hat sich das Geschäft von Waschbär entwickelt. Der Freiburger Um-weltversand verschickte 1987 seine ersten „Ökoputzkisten“, nahm wenige Jahre später umweltverträgliche Mode ins Sorti-ment und ist heute zum größten Versender von Umweltproduk-ten in Deutschland herangewachsen. 1995 erschien der erste Waschbär-Katalog; bereits vier Jahre später startete Waschbär seinen Onlineshop. Ende der Neunzigerjahre eröffnete der Öko-versand zudem einen Laden in Freiburg, weitere stationäre Geschäfte in Göttingen, Karlsruhe und Stuttgart kamen seither hinzu. Heute ergänzen sich diese drei Vertriebswege perfekt. Anfang der Nullerjahre jedoch strauchelte das Unternehmen arg. Die alte Geschäftsführung hatte zu schnell zu viel gewollt und das Kaufmännische aus den Augen verloren.Ernst Schütz, der kurz vor der Insolvenz in die Geschäftsführung gekommen war, sanierte das Versandhaus von Grund auf und übernahm später auch alle Anteile. „Seit 2002 geht es nur auf-wärts“, sagt er. Mit knapp 100 Leuten hat er das Unternehmen damals übernommen. Heute beschäftigt die Triaz-Gruppe, zu der auch die Versandhäuser Vivanda und Pranahaus gehören, die Schütz aus Insolvenzen kaufte und ebenfalls sanierte, rund 350 Mitarbeiter (darunter 22 Auszubildende). Um etwa 50 Köp-fe ist das Unternehmen allein im vergangenen Jahr gewachsen. Der Umsatz ist seit 2002 von 22 auf knapp 80 Millionen Euro im Jahr 2013 gestiegen. Aufgrund dieser Expansion ist der 20.000

Quadratmeter große Firmensitz im Freiburger Industriegebiet Nord – trotz der jüngsten Erweiterung Anfang des Jahres – bald schon wieder zu klein. Der Chef hegt Pläne für einen Neubau – wo und wann er sie umsetzt, ist noch nicht klar.Der Anteil des Onlinehandels hat vergangenes Jahr die Fünfzig-Prozent-Marke geknackt: Mehr als die Hälfte der durchschnitt-lich 5.000 Bestellungen täglich kommen mittlerweile übers Internet. Und die Tendenz ist weiter steigend, zumal dieses Jahr ein komplett neues Shopsystem ansteht. Waschbär inves-tiert seinem geschäftsführenden Gesellschafter zufolge einen siebenstelligen Betrag dafür. In der Folge soll es auch eine englische Version geben, mit der Schütz die skandinavischen Länder im Visier hat. Per E-Commerce hat Waschbär bereits Kunden in den Niederlanden akquiriert und daraufhin in eine niederländische Version investiert. Die Übersetzung des elek-tronischen Auftritts war zwar teuer, aber nicht so teuer wie ein eigener niederländischer Katalog wäre.„Der Katalog bleibt trotzdem sehr wichtig“, sagt Schütz. Er weiß, dass viele Kunden darin blättern, während sie elektronisch ordern. Deshalb wird es die Printversion, die unter Schütz‘ Regie in den vergangenen Jahren enorm professionalisiert wurde, auch in Zukunft geben. Der etwa 300-seitige Hauptkatalog erscheint zweimal jährlich, zudem verschickt Waschbär alle paar Wochen Broschüren.Der Anteil der vier Läden am Umsatz ist mit knapp vier Prozent gering, ihre Rolle aber wichtig – sie fungieren als Outlets. Stati-onär kann das Versandhaus die Kleidung und Schuhe verkaufen, die Bestellkunden zurückgeschickt haben. Kathrin Ermert

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10 Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

innovation

ERFINDERBERATUNG

Die IHK Schwarzwald-Baar-Heu-

berg, Romäusring 4, VS-Villingen,

bietet Erfinderberatungen jeweils am

zweiten Dienstag im Monat von 14

bis 17 Uhr an. Nächste Termine: 11.

März und 8. April. Anmeldung: Ge-

schäftsbereich Innovation, Umwelt

und International der IHK, Telefon

07721 922-181 (Manuela Bertz) oder

Fax 07721 922-182.

Die IHK Hochrhein-Bodensee bie-

tet die kosten lose Beratung in der

Regel am ersten Donnerstag im Mo-

nat von 14 bis 17 Uhr an. Ein Patent-

anwalt berät in Einzelgesprächen im

Kammergebäude (Schützenstraße 8).

Nächste Termine: 13. März und 10.

April. Anmeldung: Referat Technolo-

gie/Innovation, Claudia Veit, Telefon

07531 2860-127, Fax 07531 2860-

168.

Die IHK Südlicher Oberrhein

bietet Erfinderberatungen in Frei-

burg und Lahr an. Im IHK-Gebäude

in Freiburg, Schnewlinstraße 11,

finden diese immer am ersten Don-

nerstag im Monat statt. Nächs-

te Termine: 6. März und 3. April.

Im IHK-Gebäude in Lahr,

Lotzbeckstra ße 31, finden die Er-

finderberatungen immer am dritten

Donnerstag im Mo nat statt. Nächs-

te Termine: 20. März und 17. April.

Anmeldung: Monika Mandel-Todt,

Telefon 0761 3858-262, E-Mail

[email protected]

Georg-Salvamoser-Preis für

Solarcomplex und Victoria-Hotel

Zwei der drei Gewinner des Georg-Sal-vamoser-Preises 2014 kommen aus der

Region: Die bürgerfinanzierte Solarcomplex AG aus Singen erhielt für das „solargestütz-te Nahwärmenetz Büsingen“ einen Haupt-preis. In dem Bioenergiedorf Büsingen hat Solarcomplex eine Holzheizzentrale mit über 1.000 Quadratmetern hocheffizien-ten Vakuumröhrenkollektoren kombiniert. Der Hauptpreis ist mit 20.000 Euro dotiert. Mit einem Sonderpreis in Höhe von 10.000 Euro wurde das familiengeführte Freiburger Best Western Premier Hotel Victoria von Astrid und Bertram Späth ausgezeichnet. Sie wurden für ihr „außergewöhnliches Engagement bei der Nutzung erneuer-

barer Energien“ gewürdigt, wie es in der Pressemitteilung heißt. Sie decken ihren Wärmebedarf über Passivhausstandard, mit Pelletheizung und thermischer Solar-energie, kühlen das 1875 erbaute Hotel mit der Kälte des Grundwassers und erzeugen einen Teil des benötigten Stroms mithilfe einer Photovoltaikanlage sowie Kleinwind-rädern auf dem Dach. Der nach dem Freiburger Solarpionier Ge-org Salvamoser benannte Preis wurde zum zweiten Mal von der Stadt Freiburg und der Georg-Salvamoser-Stiftung verliehen. Der zweite Hauptpreis ging an die Gemeinde Saerbeck in Nordrhein-Westfalen für den „Bioenergiepark“. wis

Zayed Future Energy Prize für

Fraunhofer ISE

die Arbeit des Freiburger Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme

(ISE) für eine nachhaltige Energieversor-gung wurde mit dem Zayed Future Energy Prize 2014 gewürdigt. Er ist mit 1,5 Mil-lionen US Dollar dotiert und wurde von Scheich Mohammed Bin Zayed Al Nahy-an, Kronprinz von Abu Dhabi, verliehen. Das ISE, nach eigenen Angaben größtes

europäisches Solarforschungsinstitut, ge-wann in der Kategorie „Nongovernmental Organization“. Bewertungskritierien waren der Einfluss auf einen spürbaren industriellen, gesell-schaftlichen und ökologischen Wandel, die Führungsrolle und Vorbildfunktion so-wie die Zukunftsfähigkeit und das Innova-tionspotenzial der Einrichtung. wis

Medaille für Nachhaltigkeit für

Solar Info Center Freiburg

Für sein energieeffizientes Gebäude- und Betriebskonzept hat das Solar Info Cen-

ter Freiburg das Nachhaltigkeitszertifikat LEED in Platin erhalten. Verliehen wurde es vom US-amerikanischen Green Buil-ding Council. In der Kategorie Bestands-gebäude bekam das 2003 eröffnete So-

lar Info Center 92 von 110 erreichbaren Punkten. Laut Pressemitteilung ist es da-mit das zweitbeste zertifizierte Gebäude in Deutschland. Weltweit kommt es auf Platz vier. Über 1.300 Bestandsgebäude wurden bisher nach dem Verfahren zerti-fiziert. wis

Die Heizzen-trale des Bio-energiedorfs Büsingen, für das die Solar-complex AG ausgezeich-net wurde.

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Wirtschaft im Südwesten 3 / 201412

Umwelt

Hochwasser

Vorläufige Form von Gefahrenkarten online

Wie stark ein Unternehmen von Hochwasserereignissen beeinträchtigt werden könnte, soll bundesweit im Inter-

net in Kartenform veröffentlicht werden. Vorläufige Versionen dieser Karten sind seit Kurzem auch für den Regierungsbezirk Freiburg abrufbar. Sie finden Sie auf der Seite www.hochwas-serbw.de, dort in der linken Spalte ganz unten in der Rubrik „EU-Berichterstattung“ und dann „Hochwassergefahren- und Risikokarten“. Im dort veröffentlichten Text führt ein Link im viertletzten Absatz zum Kartenwerk. Im besagten Absatz wird auf die Berichtspflichten an die EU Bezug genommen (Hinweis: Im zweitletzten Absatz des besagten Textes wird ebenfalls ein Link auf „aktuelle Karten“ angeboten, aber dieser führt nur zu endgültig fertiggestellten Karten primär im Neckareinzugsge-biet, also nicht zu den vorläufigen Karten für den Südwesten des Landes).In den Karten ist für jede Kommune zunächst die flächenhafte Ausdehnung eines Hochwassers abgebildet, wie es statistisch alle 10 Jahre, alle 100 Jahre oder bei Extremereignissen – zum Beispiel nach einem Dammbruch – auftreten könnte („HQ 10, HQ 100, HQ extrem“). Über die Rubrik „Themen“ kann man auch zu Karten wechseln, welche die Höhe oder Tiefe des Wasserstands anzeigen. Leider muss man bei einem solchen Wechsel den Ort nochmals eingeben und erneut in die Karte hinein zoomen.Falls Sie anhand der Karten feststellen, dass Ihr Unternehmen von Hochwasser betroffen sein kann, können Sie gerne für vertiefende Informationen mit uns in Kontakt treten. ba

www.hochwasserbw.deINForMAtIoNIhre Ansprechpartner in den IHK-Regionen:Wilfried Baumann | Tel.: 0761 3858-265E-Mail: [email protected] Trogisch | Tel.: 07721 922-170E-Mail: [email protected] Zierer | Tel.: 07622 3907-214E-Mail: [email protected]

Ob Ihr Unterneh-men von Hochwas-

ser betroffen sein kann, können Sie

über die unten ste-hende Internetseite

herausfinden.

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14 Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

Umwelt

Arbeitsschutz

Sichere Treppen

Unfälle auf Treppen stellen seit jeher einen Schwerpunkt des Unfallgeschehens dar. Dies gilt für den Heim- und Freizeit-

bereich ebenso wie für den Bereich der Arbeit. Darauf weist die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hin. Angesichts der Häufigkeit und Folgenschwere der Unfäl-le zeigt die BAuA Präventionsmaßnahmen auf. Ist ein Unfall passiert, erbringt die herkömmliche Überprüfung der Treppe oftmals keine Anhaltspunkte für die Unfallursache. Die Stufen waren nicht verschmutzt, sie hatten auch keine schadhaften Stellen, die Vorschriften waren eingehalten. In einer detail-lierten Untersuchung der Berufsgenossenschaft für den Ein-zelhandel traf dies auf 82 Prozent der Treppen zu, auf denen sich Unfälle ereignet hatten. Wo keine technischen Mängel ins Auge fallen, schlussfolgert man oft, dass die Unfallursache beim Nutzer liegen müsse. „Unachtsamkeit“, „Ungeschick“, „Unkonzentriertheit“ lautet dann die Diagnose – die aber die Treppe nicht sicherer macht.Gewiss tragen auch Verhaltensfehler zum Unfallgeschehen auf Treppen bei. Aber: Wo eine Treppe im technischen Sinne als intakt angesehen wird, können sich dennoch schwerwiegende Gestaltungsmängel verbergen. Diese Mängel liegen in einer schlechten Anpassung der baulichen Parameter (zum Beispiel Abmessungen von Stufen und Podesten, Beschaffenheit von Auftrittsflächen und Stufenkanten) und der Wahrnehmungs-bedingungen (wie Beleuchtung, Farbigkeit, Kennzeichnung) an die Bewegungssteuerung des Menschen. Eine 40-seitige Bro-schüre „Funktionelle, sichere und nutzerfreundliche Treppen“ ist bei der IHK und bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin erhältlich. sch

Software

Gefahr von Chemikalien

die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) bietet ihr „Ein-

faches Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe (EMKG)“ in der Version 2.2 jetzt auch als Programm an. Mit der Software lassen sich Gefährdungen durch Einatmen und Hautkontakt bei der Arbeit mit Chemikali-en beurteilen. Das kostenfreie Programm gibt es unter www.baua.de/emkg.Nutzer der EMKG-Software der BAuA können nun alle Schritte der Gefährdungs-beurteilung – von der Informationsermitt-lung über die Ableitung von Schutzmaß-nahmen und der Wirksamkeitsprüfung bis hin zur Dokumentation – an einem Computer bearbeiten. So ist an jedem Arbeitsplatz die systematische Ablei-tung von Handlungsprioritäten möglich, und jeder Betrieb kann gefährdungsab-hängige Maßnahmenstufen ermitteln. Schutzleitfäden beschreiben konkret und übersichtlich, wie die Maßnahmen umge-setzt werden können. Außerdem können Anwender gleichzeitig mit dem Programm ein Gefahrstoffverzeichnis nach Gefahr-stoffverordnung erstellen.Alle Daten bleiben bei der EMKG-Soft-ware auf dem Rechner des Nutzers, denn das Programm ist als „Desk-based-Soft-ware“ konzipiert. Ein Internetzugang wird

lediglich für Aktualisierungen benötigt oder wenn Verlinkungen genutzt

werden sollen. Mit dem neuen Programm hat

die BAuA ein weiteres Produkt entwickelt, mit dem sich Ge-

fährdungen beim Umgang mit Gefahrstoffen sys-

tematisch beurteilen lassen. In der betrieb-lichen Praxis einge-setzt wird bereits das „EMKG kompakt“,

bestehend aus der Taschenscheibe, mit der sich Gefährdungen durch Einatmen beurteilen lassen, und die Taschenkarte, die bei Gefährdungen durch Hautkontakt eingesetzt werden kann. Für die Beurtei-lung von Gesundheitsgefährdungen vor Ort steht das „EMKG kompakt“ als App für Smartphones zur Verfügung. sch

www.baua.de/emkg

INForMAtIoN

Axel-Rüdiger SchulzeTel.: 0761 [email protected]

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Zur Konkretisierung der Anforderungen der Arbeitsschutz-verordnung zu künstlicher optischer Strahlung wurde eine

neue vierteilige Technische Regel veröffentlicht. Sie gilt im Wellenlängenbereich von 100 Nanometer bis 1 Millimeter und betrifft daher unterschiedliche Anwendungen von opti-scher Strahlung in Betrieben wie beispielsweise Schweißen, Lacktrocknung, Metallschmelzen oder auch Arbeiten mit Gasbrennern. Die „Technische Regel Optische Strahlung – In-kohärente optische Strah-lung“ (TROS IOS) enthält spezifische Hilfestellun-gen zur Durchführung der Gefährdungsbeurteilung, bei der ein Aspekt direk-te oder indirekte Gefähr-dungen durch optische Strahlung sein kann. Eine verkürzte Gefährdungsbe-urteilung ist möglich für Tätigkeiten, bei denen nur eine Exposition durch Strahlungsquellen geringer Gefährdung auftritt (zum Beispiel die bestimmungsgemäß verwendete und nach Arbeitsstättenverordnung ausgeführte Raumbe-leuchtung).Nach Einschätzung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sind eine Vielzahl von Arbeitsplätzen betroffen, während gleichzeitig oft nur unzureichende Kenntnisse über die erforderlichen Schutzmaßnahmen vorhanden sind. Die neue TROS IOS gibt es bei der IHK. sch

Arbeitsschutz

Hilfestellung bei künstlicher optischer Strahlung

Wettbewerb

deutscher Gefahrstoffpreis ausgeschrieben

Bis Ende März können sich Einzelperso-nen, Personengruppen, Unternehmen

und Organisationen um den zehnten Deut-schen Gefahrstoffschutzpreis bewerben. Gesucht werden praktische Lösungen, die den Umgang mit Gefahrstoffen sicherer machen. Der Preis des Bundesministeri-ums für Arbeit und Soziales (BMAS) ist mit 5.000 Euro dotiert. Infrage kommen die Entwicklung und Einführung weniger ge-fährlicher Stoffe, Produkte und Verfahren genauso wie modellhafte Lösungen für si-cherheitstechnische, organisatorische und hygienische Anforderungen beim Umgang mit Gefahrstoffen. Als preiswürdig gelten auch Initiativen im Bereich der Schulung, Motivation oder Beteiligung von Beschäf-tigten sowie besondere Verdienste um das Erkennen stoffbedingter Gefahren am Arbeitsplatz und der öffentliche Einsatz für den Gefahrstoffschutz.Formlose Bewerbungen können bis zum 31. März an die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ge-richtet werden. Die Ausschreibung und Beispiele guter Praxis aus den vergange-nen Wettbewerben wurden im Internet auf der unten stehenden Seite veröffent-licht. sch

www.baua.de/gefahrstoffschutzpreis

dIE NEUE rEGElDie neue troS IoS besteht aus folgenden teilen:

• TROS IOS Teil: Allgemeines• troS IoS, teil 1: Beurteilung der Gefährdung• TROS IOS, Teil 2: Messungen und

Berechnungen von Expositionen• TROS IOS, Teil 3: Maßnahmen zum Schutz

vor Gefährdungen

INForMAtIoNAxel-Rüdiger SchulzeTel.: 0761 [email protected]

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16 Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

recht

Bei Konzernen ist es üblich, bestimmte Aufgaben auf einzelne Konzerngesell-

schaften zu übertragen. Hierdurch können Prozesse optimiert und Kosten gespart werden. Problematisch ist das allerdings, wenn personenbezogene Daten (zum Bei-spiel Kundendaten, Mitarbeiterdaten) von einer Konzerngesellschaft zu einer anderen Konzerngesellschaft gelangen. Dieser Da-tentransfer wird rechtlich genauso behan-delt wie ein Transfer zwischen zwei völlig unabhängigen Gesellschaften. Und ein sol-cher Transfer ist nur dann zulässig, wenn er durch Einwilligung, Gesetz oder andere Rechtsvorschrift ausdrücklich erlaubt ist. Andernfalls handelt es sich um eine buß-geldbewehrte Ordnungswidrigkeit.Solange die empfangende Konzerngesell-schaft innerhalb der EU beziehungsweise innerhalb des Europäischen Wirtschafts-raums sitzt, lässt sich in der Regel durch entsprechende vertragliche Gestaltung und Anpassung der internen Prozesse eine rechtskonforme Lösung finden. Schwieri-ger ist dies, wenn der Empfänger außerhalb der EU oder des EWR sitzt und es sich noch dazu um sensible Daten (zum Beispiel über Gesundheit oder Gewerkschaftszugehörig-keit) handelt. Dann kommen als Lösungs-möglichkeiten in Betracht: (a) die Einwilligung der Betroffenen, was allerdings im Arbeitsverhältnis oftmals als unzulässig erachtet wird(b) eine Anonymisierung der Daten vor dem Transfer(c) die Verwendung von EU-Standardklau-seln oder (d) die – sehr aufwendige – Einführung von konzernweiten verbindlichen Datenschutz-regelungen (sogenannte Binding Corpo-rate Rules, BCR). Auch angesichts dieser Schwierigkeiten wird die Einführung des Konzernprivilegs im Zuge der geplanten eu-ropaweiten Datenschutzverordnung heftig diskutiert. Aber bis dahin gilt: Vorsicht beim Datentransfer im Konzern. Frank Jungfleisch, Sebastian Hoegl Friedrich Graf von Westphalen & Partner

Datenschutz

Vorsicht beim datentransfer

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Notarielle Beurkundung in der Schweiz

In Trippelschritten zur rechtssicherheit

Notargebühren in Deutschland steigen mit dem Wert des zu beurkundenden Geschäfts bis zu einem Maximalbetrag von

derzeit 53.170 Euro pro Angelegenheit und sind nicht verhandel-bar; selbst wenn der Notar wollte, dürfte er für seine Tätigkeit nicht weniger verlangen. In der Schweiz können Notargebühren dagegen (zum Beispiel auf Stundensatzbasis oder pauschal) frei vereinbart werden und sind damit häufig niedriger. Das führte dazu, dass Unternehmenskaufverträge in der Vergangenheit oft in der nahen Schweiz beurkundet wurden. Der Bundesgerichts-hof (BGH) hatte bei Übertragung von GmbH-Anteilen die Beur-kundung von Schweizer Notaren in bestimmten Kantonen (zum Beispiel Basel) als gleichwertig mit der vor deutschen Notaren anerkannt. Seit Inkrafttreten des Gesetzes zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen (Mo-MiG) 2008 war dies zweifelhaft, unter anderem weil der Notar nunmehr für die Einreichung der geänderten Gesellschafterliste bei von ihm beurkundeten Anteilsabtretungen zuständig ist. Der BGH hat nun entschieden, dass die geänderte Gesellschaf-terliste nicht allein deshalb vom Registergericht zurückgewiesen werden darf, weil sie von einem Basler Notar eingereicht wird (BGH vom 17.12.2013, Az. II ZB 6/13). Eine Auslandsbeurkundung ist vielmehr auch nach dem Inkrafttreten des MoMiG möglich, sofern sie einer Beurkundung in Deutschland gleichwertig ist. Der ausländische Notar muss hierfür eine ähnliche Ausbildung und Stellung wie sein deutscher Kollege und ein in den Grundsätzen entsprechendes Verfahrensrecht zu beachten haben. Ob das bei einem Baseler Notar (weiterhin) erfüllt ist, hat der BGH leider nicht entschieden. Dies wird zum Teil angezweifelt, seit nach Schweizer Recht die Übertragung von GmbH-Anteilen nicht mehr der Beurkundung bedarf. Ein Risiko bei der Beurkundung in der Schweiz verbleibt, bis der BGH ausdrücklich die Gleichwertigkeit der Beurkundung zum Beispiel eines Baseler Notars mit der eines deutschen Notars feststellt. Gerhard Manz Friedrich Graf von Westphalen & Partner

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steUer

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Bei Übertragung von Gesellschaftsanteilen wird häufig ver-einbart, dass:

• der Erwerber schuldrechtlich ab einem zurückliegenden Stichtag als Gesellschafter behandelt werden soll (zum Bei-spiel für die Ergebnisbeteiligung ab Beginn des Geschäfts-jahres);• die dingliche Übertragung vom Eintritt einer Bedingung ab-hängt (zum Beispiel Zustimmung des Kartellamts oder – zur Vermeidung einer Haftung bei Übertragung von Kommandit-anteilen – Eintragung ins Handelsregister).Steuersachverhalte können aber immer nur für die Zukunft ge-staltet werden, und es darf nicht zur Verlagerung von Einkünf-ten vom Veräußerer auf den Erwerber kommen. Das Steu-errecht folgt daher nicht schuldrechtlichen Vereinbarungen,

Schon lange sind der EU Steuerschlupflöcher ein Dorn im Auge, die durch die unterschiedlichen Steuersysteme in den Mit-

gliedstaaten entstehen. Konzerne, in denen Mutter- und Tochter-gesellschaften in Mitgliedstaaten mit unterschiedlichen Steuer-systemen beheimatet sind, können sich solche Lücken zunutze machen. Insbesondere durch sogenannte Hybridanleihen kann es zu einer doppelten Nichtbesteuerung von Gewinnen kom-men, wenn diese im Mitgliedstaat der zahlenden Gesellschaft als Aufwendung steuerlich abzugsfähig und im Mitgliedstaat des Zahlungsempfängers als Gewinnausschüttung steuerbefreit sind.Der Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments hat am 11. Februar eine Stellungnahme zum Vorschlag der EU-Kom-mission für eine Richtlinie zur Änderung der sogenannten Mutter-

Tochter-Richtlinie (RL 2011/96/EU) angenommen. Die Änderung sieht vor, dass der Mitgliedstaat der Mutter-gesellschaft Gewinnausschüttungen von Tochtergesellschaften nur insoweit nicht besteuert, wie diese im Mitgliedstaat der Toch-tergesellschaft nicht als Aufwendungen steuerlich abgezogen werden können. Damit kann der Mitgliedstaat der Muttergesell-schaft den im Mitgliedstaat der Tochtergesellschaft abzugsfähi-gen Teil der Gewinne besteuern. Über den Richtlinienvorschlag entscheidet am 18. März noch der federführende Wirtschafts- und Währungsausschuss, ehe der Vorschlag dann dem Plenum des Europäischen Parlaments zur Abstimmung vorgelegt wird. Stefan Lammel Friedrich Graf von Westphalen & Partner

EU stopft Steuerschlupflöcher

Gegen die doppelte Nichtbesteuerung von Gewinnen

rückwirkung von Verträgen

Ab wann ist man Mitunternehmer?sondern dem absolut wirkenden (dinglichen) Sachenrecht. Schuldrechtlich vereinbarte Rückwirkungen sind unbeachtlich und die Mitunternehmerstellung beginnt regelmäßig erst mit Bedingungseintritt. Eher irreführend sind dabei Formulierun-gen wie die des Finanzgerichts Hamburg (18.10.2013, Az. 6 K 175/11): „Nicht jeder zivilrechtliche Gesellschafter einer Per-sonengesellschaft ist auch Mitunternehmer“. Das ist insofern falsch, als gerade kein Konflikt zwischen Zivil- und Steuerrecht vorliegt. Richtig ist vielmehr: „Nicht jeder, der nach Vertrag wie ein Gesellschafter einer Personengesellschaft behandelt werden soll, ist auch Mitunternehmer.“ Eine schuldrechtlich mögliche Rückwirkung ist steuerlich irrelevant. Stefan Lammel Friedrich Graf von Westphalen & Partner

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18 Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

arbeitsmarkt

3.000 Quadratmeter, knapp 80 südba-dische Firmen, Ausbildungsstätten und

Institute sowie über 20.000 Besucher – auf dem jährlich stattfindenden„Salon régio nal Formation Emploi“ in Colmar

steigt das Angebot an Jobs und Aus-bildungsmöglichkeiten in Deutschland.

Ende Januar präsentierten sich erstmals deutsche Aussteller Arbeit suchenden

französischen Jugendlichen in einer eigenen Halle. Die IHK Südlicher ober-

rhein hat viele Unternehmen akquiriert. Sie war, ebenso wie die IHK Schwarz-wald-Baar-Heuberg, mit einem Stand

vertreten.

Erstmals deutsche Halle auf der größten Jobmesse im Elsass

der lohnende Blick über Die 19-jährige Französin Maryline Frisch macht eine Ausbildung zur Einzelhan-delskauffrau und berichtete am Stand der Lebensmittelmärkte der Hieber‘s Frischecenter KG von ihren Erfahrungen. Unterstützt wurde sie von Marvin Palatini, Assistent der Geschäftsleitung.

Fachkräftemangel in Südbaden, eine Jugendarbeitslosigkeit von 20 Pro-zent im Elsass – dieses Ungleichge-

wicht wollen deutsche und französische Politiker, Arbeitsmarktexperten sowie Wirtschaftsvertreter abschwächen. In-zwischen kooperieren die französischen und deutschen Arbeitsagenturen mitein-ander, und auf der größten elsässischen Jobmesse in Colmar präsentieren sich auf Anregung der IHK Südlicher Oberrhein zunehmend deutsche Unternehmen. Am 24. und 25. Januar waren auf dem „Salon Régional Formation Emploi“ erst-mals in einer von IHK und Arbeitsagen-tur gemieteten deutschen Halle knapp 80 Aussteller aus Südbaden vor Ort, um sich bei den französischen Jugendlichen und Arbeit suchenden Fachkräften vorzu-stellen. Wie die IHK Südlicher Oberrhein war die Arbeitsagentur Freiburg an einem Stand vertreten, um Tipps zur Bewer-bung in Deutschland zu geben und den jungen Menschen die duale Ausbildung näherzubringen. Am zweiten Messetag war auch die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg mit einem Stand präsent, um

für den Arbeits- und Ausbildungsmarkt in der Region zu werben. Das Interesse der Franzosen an der dualen Ausbildung und daran, in Deutschland zu arbeiten, sei groß gewesen, bilanzierten sowohl IHKs als auch Unternehmen. Die Qualifikation der zumeist jungen Franzosen reichte von Facharbeiter bis hin zum Ingenieur. Im kommenden Jahr will die IHK Südlicher Oberrhein und wahrscheinlich auch die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg wieder bei der Jobmesse am 23. und 24. Janu-ar präsent sein und sucht weitere Unter-nehmen, die als Aussteller elsässischen Nachwuchs anwerben. Zu den Ausstellern zählten das Fünf Sterne Superior Hotel Colombi, Ganter Interior, die Spedition Klotz, die Sick AG, einige Edeka-Märkte und viele mehr. Die Ausstel-ler stammten aus den IHK Bezirken Südli-cher Oberrhein und Hochrhein-Bodensee. Bisher hat das Colombi fünf französische Mitarbeiter, sagte der geschäftsführende Direktor Michael Sänger. Das seien aller-dings keine Lehrlinge. Sänger hatte vor, auf der Messe zu schauen, „wie es sich entwickelt und wer anzutreffen ist“. Der Fachkräftemangel sei in der Luxushotel-lerie noch nicht so gravierend, dennoch wolle er die deutsch-französische Allianz unterstützen und frühzeitig die Weichen stellen für die Zukunft, wenn es schwieri-ger werde, geeignetes Personal zu finden.

Für die Zukunft rüstenBenno Bohn von der Sick AG in Waldkirch hatte ein von Azubis selbst entwickeltes und gebautes Mastermindspiel als Attrak-tion mitgebracht. Der Ausbildungsleiter erklärte, ähnlich wie bereits Sänger for-muliert hatte, mit dem Stand wolle man sich für die Zukunft rüsten. Noch kann Sick

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19Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

den Tellerrand

Zahlreiche Jugendli-che und auch einige Eltern, Lehrer sowie

ältere Arbeitssu-chende kamen zur

Jobmesse in Colmar.

zeigte eine Podiumsdiskussion zur Eröff-nungsfeier der Messe in der deutschen Halle. Deutsche und französische Vertre-ter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft äußerten sich zum Thema „Die deutsch-französische Allianz: Arbeit und Ausbildung ohne Grenzen“. Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Eu-ropa und internationale Angelegenheiten des Landes Baden-Württemberg, machte auf die Unterschiede zwischen Deutsch-land und Frankreich in den Systemen der beruflichen Aus- und Weiterbildung auf-merksam. Ziel der Politik sei es zwar nicht, die sehr unterschiedlichen Verwaltungs-systeme anzugleichen, sondern, die Vor-aussetzungen für Kooperationen von deut-schen und französischen Berufsschulen zu schaffen. Eine gemeinsame Ausbildung werde angestrebt, die Berufsorientierung an Schulen solle etwa in Form von Praktika in deutschen Betrieben verstärkt werden.

Wege über Brücken bauenZudem sei es nötig, die öffentlichen Ver-kehrsmittel im Grenzgebiet zu optimieren, beispielsweise durch grenzübergreifende Fahrtickets. „Wege über Brücken“ müss-ten gebaut werden. Nach einer Studie un-ter 1.200 Arbeitslosen im Elsass konnten sich drei Viertel der Befragten vorstellen, in Deutschland zu arbeiten. „Das war eine große Überraschung“, berichtete Friedrich. Die Studienteilnehmer bemängelten, sie wüssten zu wenig über konkrete Angebo-te. Weiterhin ergab die Studie, dass eine

Stelle in Deutschland als attraktiver wahr-genommen wurde, wenn sie näher an der Grenze lag. Steffen Auer, Präsident der IHK Südlicher Oberrhein, der selbst sieben El-sässer eingestellt hat, erklärte, man arbeite daran, die beiden Ausbildungsordnungen anzugleichen. Er bedankte sich bei der Ré-gion Alsace. Denn nach einem deutsch-französischen Abkommen vom vergange-nen Jahr unterstützt das Elsass mit vier Millionen Euro elsässische Jugendliche, die in Deutschland arbeiten wollen, etwa in Form von kostenlosen Deutschkursen. Friedrich nannte die Sprachbarriere als Hürde. Viele junge Elsässer sprechen keinen Dialekt mehr und haben wenig Deutschkenntnisse. Auer wies auf eine neue zweisprachige Lehrstellenbörse der IHK Südlicher Oberrhein hin, für die auch auf der Jobmesse geworben wurde (www.ihk-azubi-apprenti.eu). Raimund Becker, Vizepräsident der Bundesagentur für Arbeit, informierte über die Kooperati-on der Arbeitsagenturen in Kehl und Straß-burg. Jeden Tag werde dort eine Person über die Grenze vermittelt. Christiane Roth vom CCI de Colmar et du Centre-Alsace (französische IHK) nannte die Runde „symbolisch“, „mehr Zeit“ sei nötig, um die gemeinsamen Pläne umzusetzen. ew

KoNtAKtAnsprechpartner für die nächste Jobmesse in Colmar am 23. und 24. Januar 2015: Frédéric Carrière | IHK Südlicher OberrheinTel.: 07821 2703-650, [email protected]

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alle Stellen besetzen. Bei den technischen Berufen werde es, anders als bei den kauf-männischen zunehmend schwieriger. Des-wegen sei es wichtig, junge Menschen für diese Berufe zu begeistern, besonders angesichts des demografischen Wandels. Maryline Frisch, eine 19-jährige Französin aus Hégenheim (Bild links), ist die zwei-te Auszubildende aus Frankreich, die im Oktober 2013 bei Hieber‘s Frischecenter mit Hauptsitz in Binzen angefangen hat. Sie machte zusammen mit dem 18-jähri-gen Franzosen Joel Weber aus Huningue, ebenfalls Auszubildender, eine kaufmän-nische Ausbildung im Einzelhandel und rührte am Stand mit ihren Hieber-Kollegen die Werbetrommel. Ihr Chef Karsten Pabst war auch mit dabei und beantwortete Fra-gen zum Unternehmen. Als Prokurist ist er für zwölf Edekamärkte, hauptsächlich im Landkreis Lörrach, zuständig. Die Französin berichtete, sie könne sich gut verständigen, manchmal fehlten ihr aber noch die deutschen Wörter, um al-les, was sie verkauft, beim Namen zu nen-nen. Sie sei aber fest davon überzeugt, von der Ausbildung profitieren zu können, da sie dadurch ihre Sprachkenntnisse in Deutsch und damit ihre Karrierechancen verbessere. Nach der Ausbildung möch-te sie weiterhin in Deutschland arbeiten. Aufmerksam auf ihren Arbeitgeber war sie auf einer Jobmesse in Saint-Louis geworden. Luis Weiler, Geschäftsführer von Ganter Interior aus Waldkirch, hatte seine Ge-schäftsreise nach China unterbrochen, um auf der Jobmesse in Colmar persönlich dabei zu sein. Auch er hat die demografi-sche Entwicklung im Blick und wollte da-her frühzeitig auf der großen Jobmesse mit einem Stand Werbung für sein Unter-nehmen machen. Mit dabei war sein fran-zösischer Kollege aus Paris, Bruno Huvé, der die französische Tochtergesellschaft leitet. Aktuell seien vor allem fertig aus-gebildete Fachkräfte für ihn interessant. „Die Politik muss erst noch die Vorausset-zungen für die grenzüberschreitende duale Ausbildung schaffen“, stellte er fest. Dass Weiler mit seiner Einschätzung recht hat,

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interview

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mit rALF BoPP, Direktor der Handelskammer Deutschland-Schweiz

Am 9. Februar hat eine knappe Mehrheit der Schweizer die Volksinitiative „Gegen Mas-seneinwanderung“ angenommen. ralf Bopp, Direktor der Handelskammer Deutschland-Schweiz in Zürich, beantwortet dadurch ent-standene Fragen zum Schweiz-Geschäft. Die Handelskammer Deutschland-Schweiz setzt sich nach eigener Darstellung aktiv dafür ein, dass das bislang erlangte Integrationsniveau zwi-schen der Schweiz und der EU beziehungsweise Deutschland gesichert wird und erhalten bleibt. Sie ist seit über 100 Jahren die wichtigste Institu-tion in allen Fragen der Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern. Die Handelskammer beantwortet 15.000 Anfragen pro Jahr und un-terstützt Unternehmen beider Länder im grenz-überschreitenden Wirtschaftsverkehr.

Bis wann muss die Schweizer Regierung den Volksentscheid in gelten-des Recht umsetzen? Gelten bis dahin die bisherigen Bestimmungen oder wird es abweichende Übergangsregeln geben? Die Initiative hat einen Zeitraum von drei Jahren für die Neuverhandlung be-ziehungsweise Anpassung von bestehenden Verträgen vorgegeben. Bislang bestehende Regelungen gelten zunächst weiter. Es ergeben sich damit kurz-fristig keine direkten Änderungen, es sei denn eine der Parteien – Schweiz oder EU – würde eine vorzeitige Kündigung des Freizügigkeitsabkommens und damit der bilateralen Abkommen I vornehmen. Letzteres Szenario ist aber derzeit nicht zu erwarten (Anmerkung der Redaktion: Stand 24. Februar).

Verstößt der Volksentscheid nicht gegen das zwischen der EU und der Schweiz geltende Freizügigkeitsabkommen? Schließlich heißt es im Volksentscheid: „Die Zahl der Bewilligungen für den Aufenthalt von Ausländerinnen und Ausländern in der Schweiz wird durch jährliche Höchstzahlen und Kontingente begrenzt.“ Wird die Schweiz das Freizü-gigkeitsabkommen nun kündigen? Die in der Initiative vorgesehene Einführung von Kontingenten beziehungs-weise Höchstzahlen für Bewilligungen von Ausländerinnen und Ausländern wäre mit dem Freizügigkeitsabkommen nicht vereinbar. Es bleibt abzuwarten, wie die Schweiz diesen Konflikt zukünftig lösen wird. Der Bestand des Frei-zügigkeitsabkommens bleibt aber vorläufig – soweit es zu keiner vorzeitigen Kündigung kommt – unangetastet.

Deutsche Unternehmen entsenden vielfach Mitarbeiter für Kurzzeitein-sätze von bis zu 90 Tagen in die Schweiz. Basis hierfür ist bislang das Schweizer Entsendegesetz. Kann dieses in seiner bisherigen Form bestehen bleiben? Das Schweizer Entsendegesetz gilt, solange das Freizügigkeitsabkommen in Kraft ist. Das heißt, solange das Freizügigkeitsabkommen weiterhin seine Geltung hat und keine der Parteien eine Kündigung des Abkommens ausspricht, gelten die bisherigen Regelungen für Entsendebetriebe weiter. Nach Auffas-sung der Handelskammer Deutschland-Schweiz wird auch keine der beiden Seiten ein Interesse an neuen Barrieren bei der grenzüberschreitenden Dienst-leistungserbringung haben, zumal der reibungslose, grenzüberschreitende

Nach dem Volksentscheid zur Zuzugsbegrenzung

Fragen zum Schweizgeschäft

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Dienstleistungsverkehr für Unternehmen beider Seiten aufgrund der engen Verflech-tungen von enormer wirtschaftlicher Be-deutung ist. So beträgt allein der Dienstleis-tungsverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz circa ein Viertel des gesamten Handelsvolumens beider Länder.

Das Freizügigkeitsabkommen bildet mit sechs weiteren Verträgen die bilateralen Verträge von 1999. Einer dieser Verträge regelt die gegenseitige Anerkennung von Konformitätsbewertungen, ein anderer die gegenseitige Öffnung des Straßen- und Schienenverkehrs. Wird die Anerkennung von Standards nun schwieriger? Drohen Transport-Hindernisse? Eine Auswirkung auf die Bereiche, die durch die weiteren bilateralen Verträge I – wie öffentliches Beschaffungswe-sen, Land- und Luftverkehr, technische Handelshemmnisse und so weiter – geregelt werden, bestünde erst nach einer Kündigung des Freizügigkeitsabkommens, da die bilateralen Verträge I insgesamt miteinander über eine sogenannte Guillotine-Klausel verbunden sind. Mit der Kündigung des Freizügigkeitsabkommens würden alle weiteren Abkommen der bilateralen Verträge I dahinfallen. Aufgrund des hohen Verflechtungsgrades zwischen der Schweiz und der EU bleibt zu hoffen, dass innerhalb der dreijährigen Frist für die Umsetzung der Initiative eine Lösung gefunden wird, die eine

gemeinsame wirtschaftsfreundliche Basis für bei-de Seiten gewährleistet. Es ist im Interesse keiner der beiden Parteien, auf das Integrationsniveau von vor 1999 zurückzugehen. Für bestehende Konformitätsbewertungen sollte in jedem Fall ein Bestandsschutz festgeschrieben werden.

Wie sieht es mit dem Warenverkehr aus? Sind direkte Beeinträchtigungen durch den Volksentscheid oder indirekte durch Kündigung von Abkommen möglich? Der grenzüberschreitende Warenverkehr zwischen der Schweiz und der EU wird unter anderem durch das Freihan-delsabkommen Schweiz-EU geregelt. Das Freihandelsab-kommen ist nicht Bestandteil der bilateralen Verträge I und wäre damit auch nicht direkt von der Kündigung des Freizü-gigkeitsabkommens betroffen. Indirekte Auswirkungen auf den Warenverkehr könnten sich aber dann ergeben, wenn eine Warenlieferung mit einem Dienstleistungsanteil verbun-den ist und dieser Dienstleistungsanteil von einer Kündigung des Freizügigkeitsabkommens betroffen wäre.

Welche Auswirkungen hat die Initiative für die in der Schweiz lebenden Ausländer?Ausländerinnen und Ausländer, die schon in der Schweiz leben, behalten im Falle der Kündigung des Freizügigkeitsabkommens ihre bereits erworbenen Ansprüche. Auch sind die erteilten Aufenthalts- und Niederlassungsbewilligungen weiter gültig.

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22 Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

schweiz

die Personen freizügigkeit, aus ge-rechnet .Wenn es so etwas gibt, wie einen

Markenkern der europäischen Integration, dann sind es die vier Grundfreiheiten. Die Freiheit des Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehrs und – eben – die Perso-nenfreizügigkeit. Zusammen haben sie den europäischen Binnenmarkt konsti-tuiert, einen Markt ohne Binnengrenzen, ohne Binnenzölle, ohne Schranken. Einen Wirtschaftsraum, in dem sich Unterneh-men und Arbeitnehmer frei bewegen können und in dem, Stand heute, eine halbe Milliarde Konsumenten einen Ab-satzmarkt bilden, auf den die Welt schaut. Und die Schweiz. Die nämlich hat zwar den Lockrufen der Union, Vollmitglied zu werden, notorisch wi-derstanden, den volks-wirtschaftlichen Nutzen des Marktzuganges aber hat sie zu keiner Zeit ver-kannt. Im Gegenteil, sie hat ihn ausgesprochen erfolgreich verhandelt. Mit den bilatera-len Verträgen Schweiz/EU ist ihr das di-plomatische Meisterwerk gelungen, als Drittland an der Erfolgsgeschichte des Binnenmarkts teilzuhaben – und dabei ihre eigene zu schreiben. Die wechselseitigen Handelsbeziehungen sind exzellent, die Zahlen sprechen für sich. Bei 110 Milliarden Schweizer Franken liegt das jährliche Exportvolumen Schweiz/EU, ein Drittel davon geht nach Deutschland, großenteils nach Baden-Württemberg. Umgekehrt sind es gar 131 Milliarden

(2013). Man könnte also durchaus von einer glücklichen Beziehung sprechen. Weil Wirtschaft von Menschen getrieben wird und weil die Schweiz der Wirtschaft deutlich größer ist als die Schweiz der Schweizer, arbeiten hunderttausende Frauen und Männer anderer Nationalität in der Schweiz, forschen und lehren an Uni-versitäten, operieren in Krankenhäusern, pflegen Alte und Kranke, fahren Lkws, Busse und Bahnen oder reinigen Gebäude. Gut für die Schweiz, dass sie all diese Fachkräfte finden und binden kann, und gut für deren Integration, dass sie häufig aus dem Nachbarland kommen, das die jeweils passende der vier Landessprachen der Schweiz spricht – Franzosen arbeiten in der Romandie, Italiener im Tessin,

Deutsche in Basel, Zü-rich, St. Gallen. Dumm nur, dass sich offenbar viele, zu viele Schwei-zer nicht mehr so recht zu Hause (oder Herr im Hause) fühlen, wenn

statistisch ein Ausländer auf drei Einhei-mische kommt, und ganz dumm, wenn dieses Unbehagen da am größten ist, wo es die wenigsten Ausländer gibt – auf dem Lande, von dem die Schweiz so viel und so hinreißend schönes besitzt. Deshalb nun die Absage an die Personen-freizügigkeit. Die Rückkehr zur Kontingen-tierung. Der Auftrag an den Bundesrat, eben dies zu etablieren, gleicht einer Qua-dratur des Kreises, wenn nicht zugleich der bilaterale Weg der Annäherung der Schweiz an die Europäische Union Scha-

den nehmen soll. Denn die gerne so ge-nannte Guillotineklausel der Bilateralen Verträge, wonach die Kündigung eines Vertrages auch die übrigen (zu Landver-kehr, Luftverkehr, Landwirtschaft und so weiter) zu Fall bringen soll, hat einen zu Unrecht so hässlichen Namen bekom-men. Besser würde man sie als „Rosi-nenpickverbot“ bezeichnen, denn darum geht es: Das sorgsam austarierte Geben und Nehmen der bilateralen Verträge würde ad absurdum geführt, stünde es einer Partei frei, im Nachhinein diejenigen Abmachungen aufzukündigen, die zuvor nur akzeptiert wurden, um vorteilhafte Regelungen zu erreichen. Die Personenfreizügigkeit ist so eine Ab-machung. Sie wurde – vielfach modifiziert und auf die Bedürfnisse, Befürchtungen und Befindlichkeiten der Schweiz zuge-schnitten – akzeptiert, um den besagten Marktzugang zu etablieren. Da gab es Herkunftsländerausnahmen, Übergangs-fristen, Exitklauseln und nicht zuletzt die sattsam bekannten „flankierenden Maß-nahmen“. Im Kern aber blieb die Freizügig-keit das Ziel. Und genau das steht nun in Frage. Kontingentierung und Freizügigkeit, das geht nicht zusammen. Von Schengen gar nicht zu reden.

V iel, vielleicht sogar mehr auf dem Spiel steht aber auch für die ande-re Seite – für die EU, für ihr Mitglied

Deutschland und seinen Südwesten. Nicht, weil sich die vielen Tausend Grenz-gänger zwischen Bodensee und Basel aku-te Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen

Kommentar

Und jetzt?

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von Claudius MarxHauptgeschäftsführer IHK Hochrhein-Bodensee

» Die Personen­freizügigkeit,

ausgerechnet «

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müssten, die in die Schweiz übersiedelten Europäer um ihr Aufenthaltsrecht. Schon gar nicht, weil sich unsere Grenzregion da-rauf freuen sollte, den eigenen Fachkräf-temangel besser zu bekämpfen, wenn die ein oder andere Arbeitskraft an der Schweizer Grenze abgewiesen wür-de. Die Schweiz ist gut beraten, nicht an einem vitalen Ast zu sägen, der ihre erfolgreiche Wirtschaft trägt. Und sie wird dies auch nicht tun. Schließlich kann auch ein Kontingent so zugeschnitten werden, dass es den jewei-ligen Bedarf deckt.Das Problem, das unsere gute Nachbar-schaft bedroht, ist ein anderes. Es liegt darin, dass der Wohlstand, den uns der Binnenmarkt über Jahrzehnte gebracht hat, nicht einfach gegen das Unbehagen aufge-rechnet werden kann, das offenbar breite Bevölkerungskreise verspüren, sei es nun politisch instrumentalisiert oder nicht. Das ist in Großbritannien so, in Frankreich, den Niederlanden und Belgien, in Finnland, Dä-nemark, Österreich und Italien. Überall wer-den mit ausländerfeindlichen Parolen Stim-men gemacht, überall gibt es Bewegungen, die mit dem Prinzip der Freizügigkeit wenig im Sinn haben, überall gibt es Vorbehalte der einheimischen Bevölkerung, die nicht dadurch obsolet werden, dass man sie ig-noriert oder die Parteien oder Bewegungen kritisiert, die sie dankbar aufnehmen. Wenn es Aufgabe der Schweiz ist, das Er-gebnis des Volksentscheids umzusetzen,

ohne die EU zu kompromittieren, so ist es umgekehrt Aufgabe der EU, eben diesen Entscheid nicht zu tolerieren, will sie nicht in ihre eigenen Mitgliedsländer das fatale

Signal aussenden, dass es ihr nicht so wichtig sei mit ihren Grundprinzipien, und letztlich alles verhandelbar, wenn es nur mit Verve

vorgetragen werde. Man sagt in solchen Lagen gewöhnlich, da führen zwei Züge aufeinander zu (nur zur Klarheit: auf dem-selben Gleis).

Ob sie crashen, hängt an denen, die sie steuern, und ob es dazu kommt, weiß derzeit noch keiner.

Nur eines ist klar: Wer dem Wohle unse-rer Grenzregion verpflichtet ist, kann sich nicht wünschen, dass es in dieser Situa-tion einen Gewinner und einen Verlierer geben möge. Jedes Kräftemessen, das darin ausgetragen würde, wer dem an-deren erfolgreicher den Schlagbaum vor der Nase herunter zieht, wäre in Wahr-heit nichts anderes als eine Spirale nach unten, ein Rückfall auf den Status quo vorvergangener Jahrzehnte, eine spekta-kuläre Vergeudung volkswirtschaftlichen Potenzials. Dazu darf es nicht kommen.Die gute Nachricht zum Schluss: Es ist anzunehmen, dass dies allen verantwort-lichen Entscheidungsträgern bekannt und bewusst ist. Den Initiatoren des Volksent-scheids freilich sollte man die jetzt anste-henden Verhandlungen nicht überlassen.

» Wohlstand kann nicht gegen Unbehagen

aufgerechnet werden «

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schweiz

Einige wesentliche Eckpunkte betref-fen die Entsendung von Mitarbeitern und die Berechnung des Mindest-

lohns beziehungsweise präzisieren bis-herige Zweifelsfälle. Neu wurde auch die Übersicht mit den Tätigkeiten, welche zum Bauhaupt- und Baunebengewerbe gehören, erstellt. Denn bekanntlich sind Tätigkeiten des Bauhaupt- und Nebenge-werbes ab dem ersten Tag des Einsatzes meldepflichtig.

Zuschläge und 13. Monatslohn Neu wird bei der Berechnung des Feri-en- und Feiertagszuschlages sowie der Berechnung des 13. Monatslohns nur noch auf den Grundlohn zuzüglich der vermögenswirksamen Leistungen abge-stellt. Bei der Berechnung dieser Lohn-bestandteile werden die Entsendezulage sowie die überschüssige Entsendeent-schädigung nicht mehr berücksichtigt. Dies führt letztlich zu einem geringeren anzurechnenden Grundlohn auf deutscher Seite.

Entschädigung für SpesenDie im Zusammenhang mit der Entsen-dung von Mitarbeitern in die Schweiz gewährten Entschädigungen (Spesen) werden als Lohnbestandteil gewertet, sofern sie keinen Ersatz für tatsächliche Aufwendungen wie Reise, Verpflegung und Unterkunft darstellen. Werden keine Spesen bezahlt, obwohl entsprechende Unkosten entstanden sind, werden diese vom Grundlohn abgezogen. Die Arbeits-zeit wird ab dem Übertritt der Schwei-zer Grenze gerechnet, Fahrtzeiten in Deutschland werden nicht als Schweizer Arbeitszeit einbezogen. Für die Höhe der Spesen gelten primär die tatsächlichen Aufwendungen für Reise, Übernachtung und Verpflegung. Sind diese nicht beleg-bar, ist auf Pauschalbeträge abzustellen.

In Branchen mit allgemeinverbindlich er-klärten Gesamtarbeitsverträgen sind die vertraglich vereinbarten Pauschalen an-wendbar, ansonsten gelten die Pauscha-len der SECO-Weisung.

WechselkursIn verschiedenen Kantonen beziehungs-weise deren Paritätischen Kommissionen wurden teilweise verschiedene Wech-selkurse als Basis genommen. Nun wird bestimmt, dass der von der Eidgenössi-schen Steuerverwaltung festgelegte Mo-natsmittelkurs zu Beginn des Einsatzes maßgeblich ist. Und dies ist unabhängig von der Dauer des Einsatzes.

Feiertage und WerktageUnterschiedlich wurde auch die Handha-bung bei der Berücksichtigung der Fei-ertage gehandelt. Nun wird festgelegt, dass grundsätzlich alle gewährten Feier-tage (zwölf in Baden-Württemberg, neun in den meisten Kantonen der Schweiz) berücksichtigt werden, unabhängig ob diese nun auf einen Werktag fallen oder nicht.Zur Berechnung ist dazu auch die ent-sprechende Berechnungshilfe in Form einer Excel-Tabelle angepasst worden. Diese, sowie die 14-seitige Weisung ist in Kürze auf der Seite der SECO erhältlich unter www.entsendung.ch: bö

INForMAtIoN

Bei Fragen steht Ihnen das Enterprise Europe Network gerne zur Verfügung.

Ansprechpartner: Uwe Böhm | Geschäftsführer International der IHK Hochrhein-Bodense | Tel. 07622 3907-218, E-Mail: [email protected]

Erbringung von Dienstleistungen in der Schweiz

Neue Weisung ab April

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Die Schweiz gehört in Südbaden mit zu den wichtigsten Absatzmärkten, sowohl

für Waren als auch für Dienstleistun-gen. Aber der Eintritt in den Markt zur

Erbringung von Dienstleistungen, seien es Gartenarbeiten oder Küchenmon-

tagen, ist mit einigen Besonderheiten verbunden. Die Bedingungen sind von

Kanton zu Kanton verschieden. Um eine vergleichbare Umsetzung zwischen

den Kantonen zu ermöglichen, gibt das Schweizer Staatssekretariat für Wirt-

schaft (SECO) regelmäßig sogenannte Weisungen zur Dienstleistungserbrin-

gung heraus. Zum 1. April tritt eine neue Weisung in Kraft.

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Für mehr Toleranz und den Abbau von Vorurteilen wirbt der Girls‘- oder Boys‘

Day am 27. März. Über die geschlechts-spezifischen Berufsvorstellungen hi-naus – frei vom Denken in Kategorien wie „typisch weiblich, typisch männlich“ – werden an diesem Tag neue Studien- und Ausbildungsberufe vorgestellt. Während den Schülerinnen die Berufs-felder Technik, Handwerk, Naturwissen-schaften und IT nähergebracht werden, lernen Schüler Berufe aus den Bereichen Soziales, Erziehung oder Pflege kennen. Zusätzlich können Jungen an Workshops zur Lebensplanung teilnehmen. Im ver-gangenen Jahr haben rund 15.500 Mäd-chen und etwa 4.000 Jungen in Baden-Württemberg teilgenommen.Arbeitgeber, Einrichtungen, Hochschulen und Organisationen können ihr Angebot

im Internet auf den unten stehenden Homepages eintragen. Dort können sich auch Mädchen und Jungen anmelden. Für Unternehmen bietet der Aktionstag die Gelegenheit, sich dem potenziellen Nachwuchs vorzustellen und auf sich aufmerksam zu machen. Koordiniert wird der Tag von der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit. lis

INForMAtIoNMarina Eres und Christian Tomschitz, Arbeitsagentur StuttgartTel.: 0711 941-1515 E-Mail: Baden-Wü[email protected]; Baden-Württemberg.BoysDay@arbeitsagentur.dewww.girls-day.dewww.boys-day.de

Nachwuchs gewinnen beim Girls‘- und Boys‘ Day

Ohne Vorurteile bei der Berufswahl

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Frauen in männertypi-sche Berufe und um-gekehrt: Dafür wirbt der Girls‘ und Boys‘ Day am 27. März.

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Aktueller Betreiberpool glaubt daran, einen langfristigen Investor für Fracht- sowie Passagierflug zu finden

Flughafen Lahr ein „deutschlandweites Unikat“

Über die Landebahnen des Flughafens Lahr, der vor rund 20 Jahren aus ei­

nem kanadischen Militärflughafen hervor­gegangen ist, wächst auch weiterhin kein Gras. Nach der Insolvenz vor etwa einem Jahr sind regional ansässige Unternehmer finanziell eingesprungen. Der Tunnelbohr­unternehmer, Martin Herrenknecht, hält den privat betriebenen Flugplatz am Le­ben, unterstützt wird er von Roland Mack, Geschäftsführer des Europaparks, sowie dem Armaturenhersteller Hansgrohe aus Schiltach. Weitere Interims­Geldgeber werden gesucht. Herrenknecht hat im vergangenen Jahr eine Betreibergesellschaft gegründet. Für die Aufrechterhaltung der Flugbetriebsli­zenzen sorgte die Stadt Lahr. Auf einer Pressekonferenz mit Podiumsgespräch (Bild unten) im Februar versicherte Her­renknecht, die Verträge der Betreiber­gesellschaft, die bis September 2014 laufen, würden verlängert. Die Betreiber glauben an das Potenzial des Flughafens. Gemeinsam mit der Stadt haben sie 2013 knapp eine Million Euro in dessen Erhal­tung investiert. Bisher schreibt der Airport Verluste in sechsstelliger Höhe, die Suche nach einem langfristigen Investor gestal­

tete sich ebenfalls als schwierig. Neun Personen sind am Flughafen Lahr fest angestellt, sieben zeitweise. Ziel sei es, zunächst auf Frachtflüge zu setzen, später sollten Passagierflüge hinzukommen. Aufgrund der guten In­frastruktur in der Umgebung durch die Autobahn, die eventuell dazu parallel ver­laufende geplante Bahntrasse sowie die Nähe zu den Rheinhäfen Kehl und Straß­

burg, halten Betreiber und WRO außer­dem auch ein Logistikzentrum im Westen des Geländes für sinnvoll. Insgesamt 600 Hektar umfasst das Areal am Flughafen und bietet noch Platz für die Ansiedlung von Unternehmen. Eine Machbarkeitsstu­die soll die Nutzungsmöglichkeiten des Flughafens herausarbeiten. Im Frühjahr 2014 soll sie abgeschlossen sein, war von Seiten der Wirtschaftsregion Ortenau zu

erfahren. „Wir suchen einen Investor, der das Gesamtpotenzial erkennt“, betonte Wolfgang G. Müller, Oberbürgermeister in Lahr. Roland Mack, Geschäftsführer des Europa­Parks verwies auf den wach­senden Anteil ausländischer Gäste in seinem Park. Einige aus Saudi­Arabien oder Russland reisten bereits über den Flughafen mit ihren Privatjets an, auch bei Medienveranstaltungen ermögliche der Airport die schnelle An­ und Abreise mit einer Privatmaschine. Herrenknecht hob die besonders lange Start­ und Landebahn mit 3,5 Kilometer Länge hervor. Sie zählt zu den längsten Europas, auch schwere Maschinen kön­nen dort starten. Für den Ausbau des Flughafens zu einem Frachtumschlag­platz, der Gewinne abwirft, seien jedoch Investitionen von 20 bis 30 Millionen Euro erforderlich, stellte der Schwanauer fest. Er vermutete, dass der künftige Investor etwa aus dem Mittleren Osten stammen könnte. Allerdings könne es noch ein bis zwei Jahre dauern, bis ein geeigneter ge­funden sei. Der Unternehmer bezeichnete die gute Verkehrsanbindung des Flugha­fens mit den genannten Vorzügen als ein „deutschlandweites Unikat“. ew

Im Westen des Flughafengeländes soll – wie der Lahrer Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller erklärte – ein Logistikzentrum entstehen.

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»Wir suchen einen Investor, der das Gesamtpotenzial

erkennt«

Am Podiumsgespräch bei Herrenknecht in Schwanau, das von Manfred Hammes,

Geschäftsführer der Wirtschaftsregi-on Ortenau (WRO) moderiert wurde,

nahmen (von links) der Vorsitzende des Wirtschaftsbeirates der WRO, Nicolas

Erdrich, sowie die Unternehmer Martin Herrenknecht und Roland Mack, der

Lahrer OB Wolfgang G. Müller und Frank Scherer, Landrat des Ortenaukreises, teil.

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verkehr

Fahrgastzahlen der drei Bodenseekatamarane

Etwas weniger Passagiere

Die drei Katamarane „Constanze“, „Fridolin“ und „Ferdi­nand“ beförderten vergangenes Jahr rund 428.000 Fahr­

gäste von Friedrichshafen nach Konstanz oder umgekehrt und damit etwas weniger als 2012 (437.000 Passagiere). „Nach einem witterungsbedingt schwachen ersten Halbjahr hat es in der zweiten Jahreshälfte durchweg Steigerungen gegeben, sodass wir den Fahrgastrekord von 2012 nur knapp verpasst haben“, erklärt Reederei­Chef Manfred Foss. Gut angenom­men wurden ihm zufolge die verschiedenen zielgruppeno­

rientierten Tari­faktionen wie zum Beispiel das „14­Uhr­Ticket“ im Sommer oder die Aktion „ S c h n e e f l o ­cke“ während der Wintermo­nate. Auch bei Stammgästen werde der Ka­tamaran immer beliebter. Über 1.700 Monats­ und Jahreskar­

ten hat die Reederei 2013 verkauft, das sind 40 Prozent mehr als 2012. Die Rabattkarte „KatCard“ nutzten über 300 Mehrfahrer, acht Prozent mehr als im Vorjahr. Eine wichti­ge Zielgruppe der Katamaranreederei sind Radfahrer: 2013 beförderten Constanze, Fridolin und Ferdinand über 14.300 Fahrräder – in etwa so viele wie 2012. ine

Volle Fahrt voraus: ein Bodensee-katamaran bei sommerlichen Temperaturen.

Beliebte Weinroute

60 Jahre Badische Weinstraße

Seit 1954 führt „Badens Schlemmerstra­ße“ durch das Weinland Baden entlang

des Schwarzwalds. Gemeint ist die „Badi­sche Weinstraße“, die dieses Jahr 60­jäh­riges Bestehen feiert. Sie ist über 200 Ki­lometer lang und schlängelt sich vorbei an Weinbauregionen, malerischen Winzerdör­fern, Fachwerkstädtchen und Rebanlagen. Im Frühjahr locken zahlreiche Attraktionen Besucher in die Weinanbauregion. Allein im Mai laufen anlässlich der 60­Jahr­Feier mehr als 150 Events und Aktionen – viele davon in der Ortenau, im Breisgau, am Kaiserstuhl, Tuniberg oder im Markgräfler­land. Geboten sind Weinfeste, Weinproben, Kellerführungen und Winzerhocks. Ein Old­timerbus wird durch das Markgräflerland und den Kaiserstuhl touren.Zum Mai soll die Badische Weinstraße durch den Kraichgau über Karlsruhe und Heidelberg bis in die Badische Bergstra­ße verlängert werden. Die klassische Weinstraße führt von Baden­Baden am Schwarzwaldrand und in einer Schleife um Kaiserstuhl und Tuniberg bis nach Weil am Rhein. Mit der Verlängerung wird sie 500 Kilometer lang sein. wis

www.badische-weinstrasse.de

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bildung

ONLINE-ADRESSEN Klicken Sie rein

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Zentrum für Schlüsselqualifikationen

Uni Freiburg sucht Lehrbeauftragte aus der Wirtschaft

Das Zentrum für Schlüsselqualifikationen (ZfS) der Universität Freiburg sucht für

sein Veranstaltungsangebot ab dem Win­tersemester 2014/15 Lehrbeauftragte aus der Wirtschaft. Aufgrund gestiegener Stu­dierendenzahlen wird die Zahl der Angebo­te ausgeweitet. Experten werden vor allem aus den Bereichen Management, Kommu­nikation, EDV und Medien gesucht.

Das ZfS entwickelt und organisiert für über 9.000 Bachelor­Studierende aller Fachrich­tungen berufsfeld­ und praxisorientierte Lehrveranstaltungen. Dafür konnten bis­lang über 200 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft als Lehrbe­auftragte gewonnen werden. Die von einer Qualitätskommission geprüften Lehrveran­staltungen umfassen meist rund 20 Prä­senzstunden verteilt auf mehrere Termine. Nicht nur die Studierenden, auch die Exper­ten selbst profitieren laut Verena Saller von ihren Lehraufträgen: „Studierenden etwas aus der eigenen Berufskunst zu vermitteln eröffnet neue Perspektiven“, sagt die Lei­terin des Zentrums für Schlüsselqualifika­tionen. Sie nennt als Beispiele „Ideen und Input für eigene Projekte, Erfahrung in der Führung von Lernenden, die auch für die Führung von Mitarbeitern interessant ist, direktes Feedback zur Außenwirkung der eigenen Person“. Über den Lehrauftrag könnten möglicher­weise Nachwuchskräfte für das eigene Unternehmen gewonnen sowie der per­sönliche Lebenslauf durch eine Lehrtätig­

keit an einer der Spitzenuniversitäten in Deutschland abgerundet werden. Experten werden beispielsweise für fol­gende Themen gesucht: • Grundlagen Personalmanagement/Pro­zessmanagement/Account Management• Teamarbeit in Unternehmen und Einrich­tungen• Berufliche Gespräche zielführend leiten• Teamkommunikation• Grundlagen MS Office/Open Office und einzelne Software­Komponenten• Grafisches Gestalten: Desktop Publi­shing, Bildbearbeitung, Webdesign/­pro­grammierung• IT-Systeme in Unternehmen• Presse- und Öffentlichkeitsarbeit• Arbeitsfeld Werbeagentur/Buchverlag/Mitarbeiter­ oder Kundenzeitschrift• Wirtschaftsjournalismus wis

KontAKtZentrum für Schlüsselqualifikationen (ZfS) Universität Freiburg | Tel.: 0761 203-97587E-Mail: [email protected]

Die Uni Freiburg sucht Experten aus Manage-ment, Kommunikation, EDV und Medien.

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MESSENNews: Südbaden, Elsass, Basel, Bodensee

Swissbau Basel

Bau- und Architekturstadt par excellence

Ende Januar verschafften sich für fünf Tage über 100.000 Fachbesucher und Bauinte-

ressenten auf der Swissbau auf dem Mes-segelände Basel einen aktuellen und kom-pakten Überblick über die Bereiche Rohbau und Gebäudehülle, Gebäudetechnik, Innen-ausbau und Konzept und Planung. Vertreten waren rund 1.100 Aussteller aus der Schweiz und benachbarten Ländern. Sie äußerten sich laut Schlussbericht über den Verlauf der Messe höchst zufrieden. In den Messehal-len hörte man Deutsch, Englisch, aber auch viel Französisch. Für den global agierenden Sanitär- und Badhersteller Duravit aus Horn-berg, Aussteller im Bereich „Erlebniswelt Bad“ (siehe Bild), erfüllt die Swissbau an-

gesichts des breiten Fachpublikums aus der Bau- und Immobilienwirtschaft die Funktion einer wichtigen Kommunikationsplattform. Mit Blick darauf wird auch dieses Jahr ein durchaus positives Fazit der Messebeteili-gung in Basel gezogen.Neben der Uhren- und Schmuckmesse Ba-selworld belegt von den Basler Messen nur die Swissbau alle verfügbaren Hallenkapazi-täten von 141.000 Quadtratmetern. Ebenso gilt sie nach der Baselworld als zweitgrößter Umsatzträger im Messebereich der MCH Messen Schweiz AG. Der Betriebsertrag aus allen Messen betrug im Veranstaltungsjahr der letzten Swissbau 2012 über 268,3 Milli-onen Franken. epm

KURZ GEMELDETDie 26. Internationale Kulturbörse Freiburg IKF, Internationale Fachmes-se für Bühnenproduktionen, Musik und Events, hat an den drei Tagen vom 27. bis 30. Januar auf dem Messegelände Freiburg 356 Aussteller und erstmals über 4000 meist Fachbesucher verzeichnet. Für die über 200 Live-Auftritte, mit und ohne Sprache, von Künstlern und Gruppen aus 30 Ländern, ferner Eröffnungsgala und Variété-Abend, Sonderschauen und Spezialveranstaltungen waren in den Messehallen unter anderem vier separate Theatersäle errichtet worden. Berichtet wird von guten Buchungsabschlüssen und einem hohen Stellenwert der Fachmesse in der Kulturbranche. epm

Entsprechend der Umsatzstimmung auf der 43. Münzenmesse in Basel am 1. und 2. Februar, mit 85 Ausstellern und rund 1500 Besuchern, sowie der vor neun Jahren aus der Basler Veranstaltung hervorgegan-genen internationalen Leitmesse World Money Fair 7. bis 9. Februar in Berlin mit über 300 Ausstellern, 60 staatlichen Münzprägestätten und dem Rekord von 15.600 Besuchern, zeigt sich der Markt für numismatische Sammlerstücke stabil. Dabei schlagen sich aktuell auch verstärkt Käufe aus China nieder. Die so genannten Anlage-Massenmünzen spiegeln die Ent-wicklung der Edelmetallpreise wider, so die Goldmünzen die derzeit auf das Niveau von 2010 gefallenen Goldpreise. epm

Der Duravit-Stand auf der Swissbau.Bi

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MESSENProgramm: Südbaden, Elsass, Basel, Bodensee

Haus Bau Energie, Tuttlingen, mit Fachvor-trägen, 7. bis 9. März, Fr 13 bis 18 Uhr, Sa 10 bis 18 Uhr, So 11 bis 18 Uhr, Stadthalle, Gastveranstaltung, Tel. +49 711 65 69 60-50, www.messe-sauber.eu

Aqua Fisch, Fried-richshafen, Interna-tionale Messe für Angeln, Fliegenfischen und Aquaristik, mit Biotop-Aquaristik, 7. bis 9. März, 9 bis 18 Uhr, letzter Tag bis 17

Uhr, Messegelände, Tel. +49 7541 708-405, www.aqua-fisch.de

Schlaraffia, Weinfelden/Thurgau, 14. Wein- und Gourmetmesse, 6. bis 9. März, Do/Fr 16 bis 22 Uhr, Sa 11 bis 22 Uhr, So 11 bis 18 Uhr, Ausstellungsgelände im Zentrum, Tel. +41 71 626 45 02, www.schlaraffia-messe.ch

Cft-Freizeitmes-sen, Freiburg, Camping Freizeit Tourismus: Caravan und Outdoor (8.

und 9. März und 14. bis 16. März), Modell-bau (mit mehreren Großanlagen, 8. und 9. März), Bike Aktiv (Messe rund ums Fahrrad, 14. bis 16. März), Ferienmesse (Internatio-nale Touristikausstellung, 14. bis 16. März), Angeln und Aquaristik (14. bis 16. März, Gastveranstaltung), alle Messen 10 bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. +49 761 38 81-02, www.cft-freizeitmessen.de

11. Art Karlsruhe, Internationale Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst, 13. bis 16. März, Do/Fr/Sa 12 bis 20 Uhr, So 11 bis 19 Uhr, Messegelände, Tel. +49 721 37 20-51 97, www.art-karlsruhe.de

Energie Habitat 2014, Colmar: Haus-technik, mit Nachhaltiges Bauen, 14. bis 17. März, Fr 11 bis 20 Uhr, Sa 10 bis 20 Uhr, So 10 bis 19 Uhr, Mo 10 bis 18 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions, Tel. +33 3 90 50 50 50, www.energiehabitat-colmar.fr

Bourse 1/43 Frühjahr 2014, Mulhouse, 70. Internationale Modellwagen- und Spielzeug-börse, 15. März, 9.30 bis 17 Uhr, Messege-lände/Parc des Expositions, Gastveranstal-tung, Tel. +33 3 89 40 64 65, www.parcexpo.fr (L’Agenda)

24. Süddeutsche Motorrad-Ausstellung (Süma), VS-Schwenningen: Neuheiten, Zu-behör und Gebrauchtmotorradmarkt, 15. und 16. März, Sa 10 bis 18 Uhr, So 10 bis 17 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. +49 7721 2 84 76, www.suema-vs.de

Egast 2014, Straßburg, Egast Fachmesse (Profes-sionnel): Ausrüstungen für Gastronomie, Nah-rungsmittelherstellung, Gaststätten und Hotels, Rahmenprogramm unter anderem Koch- und Fach-

wettbewerbe, Egast Publikumsmesse (Grand Public): Spezialitäten, Der Gedeckte Tisch, Ac-cessoires, Kochshows, Kochkurse, 15. bis 18. März, 10 bis 19 Uhr, Mo bis 21 Uhr, Messe-gelände/Parc des Expositions „Wacken“, Tel. +33 3 88 37 67 67, www.egast.fr

65. Ibo, Friedrichshafen, Mehrbranchen-Ver-bundausstellung mit 15 Ibo-Themenwelten und breitem Rahmenprogramm, 19. bis 23. März, 10 bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. +49 7541 708-405, www.ibo-messe.de - Parallele Messen mit den Themen Urlaub/Freizeit/Reisen, Neues Bauen, Garten und Ambiente: www.ur-laubfreizeitreisen.info, www.neuesbauen.info, www.gartenambientebodensee.info

24. Mode et Tissus, Ste Marie-aux-Mines (bei Sélestat), Mode- und Stoffemesse, Früh-ling/Sommer, Modeschauen, 20. bis 23. März, Do/Fr/Sa 9.30 bis 18.30 Uhr, So 10 bis 18 Uhr, Ausstellungsgelände Val d’Argent Expo, Tel. +33 3 89 58 33 10, www.modetissus.com

Südbadische Gebrauchtwagen-Verkaufs-schau, Freiburg, 21. bis 23. März, Fr 14 bis 19 Uhr, Sa/So 10 bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. +49 761 38 81-02, www.messe-freiburg.de (Termine)

Bauen und Wohnen, Offenburg, Messe rund um Haus, mit Special Energieeffizienz, 21. bis 23. März, Fr 14 bis 19 Uhr, Sa/So 10 bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. +49 781 92 26-0, www.bauenwohnenoffenburg.de - Parallele Messe Gartenzeit: Indoor-Gartenmesse, mit Sonderschauen, www.gartenzeitoffenburg.de

Immo Messe Schweiz, St. Gallen: 16. Immobilienmesse für Eigentum, Umwelt, Energie, Bau und Renovation, Sonderthemen: Intelligentes Wohnen, Grün am Bau, Einbruch und Sicherungstechnik, 21. bis 23. März, Fr

14 bis 19.30 Uhr, Sa 10 bis 18 Uhr, So 10 bis 17 Uhr, Olma-Messegelände, Tel. +41 71 242 04 44, www.immo-messe.ch

Baselworld 2014, Basel, Weltmesse für Uh-ren und Schmuck (Internationale Leitmesse), 27. März bis 3. April, 9 bis 18 Uhr, letzter Tag bis 16 Uhr, Messegelände, Tel. +41 58 206 25 25, www.baselworld.com

Bildungsmesse Cult 2014, Lörrach: Aus- und Weiterbildung, 28. und 29. März, Fr 9 bis 17 Uhr, Sa 9 bis 16 Uhr, Messegelände im Freizeitpark Grütt, Gastveranstaltung, Tel. +49 7622 68 43 408, www.bildungsmesse-loerrach.de

32. Militaria, Mulhouse: Militär-Antiquitäten aus verschiedenen Epochen und Ländern, 29. März, 9 bis 17 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions, Gastveranstaltung, Tel. +33 3 89 06 03 51, www.parcexpo.fr (L’Agenda)

Balance, Offenburg, Messe für Gesundheit und Lebensqualität, mit Rahmen- und Vortrags-programm, 29. und 30. März, 10 bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. +49 781 92 26-0,

www.balance-offenburg.de

Jewellery and Gem Fair Europe, Freiburg: internationale Fachmesse für Edelsteine, alternative Rohmaterialien und Ausrüstungen in der Schmuckindustrie (Jewellery Sourcing), 1. bis 4. April, Di/Mi/Do 9 bis 18 Uhr, Fr 9 bis 17 Uhr, Gastveranstaltung, Tel. +31 20 40 99 560, www.jgf-europe.com

Jobs for Future, VS-

Schwenningen: 12. Messe für Arbeitsplätze, Aus- und Weiterbildung, mit Fachvorträgen, Workshops und Info-Foren, 3. bis 5. April, 10 bis 17 Uhr, Messegelände, Tel. +49 7720 97 42-0, www.jobsforfuture-vs.de

Schau, Dornbirn, Mehrbranchen-Verbund-ausstellung (bisher „Dornbirner Frühjahrs-messe“): Freizeit, Garten, Genuss, Wohnen, Mobilität, Junge Halle, breites Rahmenpro-gramm, 3. bis 6. April, 10 bis 18 Uhr, Messe-gelände, Tel. +43 5572 305-0, www.schau.messedornbirn.at

Die Angaben über die oben ausgewählten Messen publizieren wir ohne Gewähr. epm

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33Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

REGIOREPORTIHK Hochrhein-Bodensee

Azubiprojekt von Seipp Wohnen gewinnt IHK-Bildungspreis

„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“Anfang Februar wurde der „IHK-Bil-

dungspreis“ im Berliner Congress Center am Alexanderplatz verliehen. Die Finalisten, Juroren und Gäste erlebten eine spannende, unterhaltsame und ab-wechslungsreiche Abendveranstaltung unter der Moderation von Oliver Welke (heute-show). Insgesamt wurden 160 Projekte aus ganz Deutschland eingereicht und fünfzehn Un-ternehmen von einer begleitenden Fach-jury in fünf Kategorien für das Finale des „IHK Bildungspreises“ nominiert. Vom Bodensee bis Flensburg, von Münster bis Berlin waren unterschiedliche Branchen unter den letzten Teilnehmern des Wett-bewerbes vertreten. Die Fachjury konn-ten diese Unternehmen schon im Vorfeld überzeugen, denn sie engagieren sich in einem herausragenden Maße in der be-trieblichen Bildung. Dazu gehörte auch die Firma Seipp Wohnen aus Waldshut. Ge-schäftsführer Martin Seipp erläuterte die Beweggründe für die Bewerbung: „Wir

messen dem Thema Ausbildung eine gro-ße Bedeutung bei und konnten die Anzahl der Azubis und Studenten in unserem Be-trieb in den letzten Jahren kontinuierlich steigern. Als wir auf den Bildungspreis aufmerksam wurden, dachten wir, dass sich das von unseren eigenen Auszubil-denden selbständig durchgeführte Pro-jekt 'Young Living' gut für die Kategorie 'Innovation' eignet. Wir waren gespannt, wie weit wir kommen.“

Tolle Interieur-EinrichtungDen Azubis wird bei Seipp viel zugetraut. Die von der Firma gestellte Aufgabe laute-te, ein Interieur mit tollen und erschwing-lichen Einrichtungsgegenständen zu ge-stalten. Die jungen Leute erstellten ein Konzept, setzten es um, vermarkteten es und berieten die Kunden. Auf diesem Weg lernten sie die Zusammenhänge des Betriebs kennen und entwickelten eine hohe Identifikation mit dem Erschaffenen. Entstanden ist ein Mix aus jungen,

Von links: Christoph Obladen, Martin Seipp, Heike Ladendorf und Götz Ladendorf.

35 STrESS Im unTErnEHmEn

Norbert Lenartz referiert über psychische Gesundheit

37 KonjunKTurumfrAgE dEr IHK

Große Erwartungen an 2014

41 InTErvIEW mIT AoK-gEScHäfTSfüHrEr

Dietmar Wieland über berufsbedingte Krankheitsbilder

42 AufgABEnüBErTrAgung

„Durchführung der Prüfung für den Ver-kehr mit Kraftomnibussen“ durch die IHK Region Stuttgart

44 WAHl dEr IHK-vollvErSAmmlung

Wahlvorschläge können eingereicht werden

45 KEInE dEuTScHE PIzzA für ScHWEIzEr?

Umständliche Zollanmeldung erforderlich

46 WIrTScHAfTSforum SIngEn

Frank Schirrmacher zu Gast

48 lEHrgängE und SEmInArE dEr IHK

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schlichten, kreativen Möbeln, edlen Klassikern und ein bisschen Verrücktem. Das Projekt wurde in zwei Wohnungen („Red Flat“ und „Lime Loft“) inszeniert. Hierfür musste genau überlegt werden, welche Hersteller und Produkte in Frage kommen. Neben dem Design sollten auch der Preis und die Nachhaltigkeit im rich-tigen Verhältnis stehen. Als Werbemittel wählten die Auszubildenden Flyer, Pros-pekte, Plakate und Anzeigen sowie Mit-teilungen in Facebook. Sie wurden für das Projekt im Warenwirtschaftsprogramm des Unternehmens geschult, ebenso zu Materialien, Herstellern und Designern. Bei der von den Lehrlingen organisierten Eröffnung spielte eine Band und bei den Snacks und Getränken wurde auf gesun-

de Produkte zurückgegriffen. In den Wo-chen während der Ausstellung waren die Auszubildenden für die Kundenberatung und den Verkauf verantwortlich. Und wie ging es mit dem IHK-Bildungs-preis weiter? Dazu Ausbildungsleiter Götz Ladendorf: „Schon in die zweite Runde zu gelangen, war für uns eine Überraschung. Als der DIHK Ende November anrief und verkündete, dass wir zu den Nominierten gehören, konnten wir es kaum glauben. Wir waren sehr stolz darauf, nach Berlin eingeladen zu werden.“Aber nur ein Projekt konnte dann je Ka-tegorie den Preis in Berlin gewinnen. Die Projekte wurden dem Publikum mit Kurz-filmen vorgestellt und eine 300-köpfige Jury aus ehrenamtlichen Prüfern aller

Industrie- und Handelskammern wählte live via TED-Verfahren die Besten in jeder Kategorie. Das Projekt von Seipp siegte in der Ka-tegorie Innovation mit sensationellen 62 Prozent aller Stimmen. Alexandra Thoß, Geschäftsführerin der IHK Hochrhein-Bodensee, meinte nach der Verleihung: „Natürlich hoffen wir als IHK, dass wir in der nächsten Runde des IHK-Bildungspreises 2016 noch mehr Unternehmen aus unserer Region zu ei-ner Teilnahme motivieren können. Das Thema berufliche Bildung liegt uns sehr am Herzen und solche Preise sind eine prima Werbung für die duale Berufsaus-bildung und die Weiterbildung in unseren Mitgliedsunternehmen“. ath

Die ausgezeichnete Gruppe der Seipp-Auszubildenden mit Geschäftsführer Jochen Seipp (links) und Ausbildungsleiter Götz Ladendorf (rechts).

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35Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

REGIORepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

„working well: gute Arbeit!“

Stress in Unternehmen - ein perspektivenwechsel

Was passiert eigentlich, wenn Beschäftigte im Unternehmen Stress erleben? Für den Einzelnen stehen meist die nega-

tiven Emotionen im Vordergrund, die mit Stress verbunden sind. Ärger, Enttäuschung, Angst, Verzweiflung, Unsicherheit. Intensiver und lang anhaltender Stress wirkt sich negativ auf die Wahrnehmung und innere Haltung von Menschen aus. Ein Man-gel an Vertrauen in sich und seine Umwelt, Reizbarkeit, Frustration oder Resignation können sich einstellen. Gesundheit und Wohlbe-finden sind in der Folge deutlich herabgesetzt. So schwächt über-mäßiger Stress das Immunsystem, führt zu psychosomatischen Beschwerden wie Kopf- und Magenschmerzen, stört Schlaf und Regeneration und kann sogar die Entwicklung schwerer psychi-scher und körperlicher Erkrankungen begünstigen.Kurzzeitiger Stress kann sich – in einem sehr engen Rahmen – auch positiv auf die Leistung im Beruf auswirken. Dies ge-schieht, indem Beschäftigte unter Stress aktiviert und ange-trieben werden, Ziele konsequent zu verfolgen. Dies gelingt, wenn die Mitarbeiter genau wissen, was sie tun können um dem Stress erfolgreich zu begegnen und wenn Unterstützung von Vorgesetzten und Kollegen dabei hilft, negative Auswirkun-gen von Stress zu katalysieren. Langfristig betrachtet schwächt Stress die Leistungsfähigkeit auf vielfältige Weise. Stress engt den Blickwinkel ein. Stress erschöpft. Kreativität und Innovati-onskraft gehen verloren. Die positive Identifikation mit der Ar-beit leidet unter Stress. Motivation und Leistungsbereitschaft nehmen ab. Dienst nach Vorschrift, Verschlossenheit und eine defensive Haltung der Arbeit und den Kollegen gegenüber ver-hindern gute Arbeit.Sind gestresste Mitarbeiter also schlechte Mitarbeiter? Der Blick auf typische Ursachen von Stress in Unternehmen hilft bei der Antwort. Stress entsteht beispielsweise dann, ...... wenn engagierte Mitarbeiter, die ihre Arbeit erfüllen möchten, wiederholt ausgebremst werden, weil die notwendige Zusam-menarbeit mit Kollegen nicht klappt oder interne Absprachen nicht eingehalten werden.... wenn Vorgesetzte unklare Zielvorgaben machen, die geleistete Arbeit nicht würdigen oder unfair und undurchsichtig handeln.... wenn die Menge der Arbeit unangemessen hoch (oder niedrig) ist oder ungleich zwischen den Mitarbeitern verteilt wird.Die eigentlichen Ursachen für Stress liegen in den meisten Fäl-len nicht in der Person des Mitarbeiters. Das Stresserleben des Beschäftigten ist vielmehr ein Symptom für betriebliche Mängel in der Organisation, Kooperation und Führung. Bei der Bearbeitung der Ursachen von Stress geht es häufig um die Gestaltung guter Arbeit. Gute Arbeit hat dabei viel mit einer handwerklich gelungenen und betriebswirtschaftlich ver-

nünftigen Betriebsführung zu tun. Das was Mitar-beiter stresst stört häufig auch die Kernprozesse im Unternehmen und kostet Ressourcen. Wie schlüssig sind Ablaufprozesse orga-nisiert? Wie widersprüch-lich sind Anforderungen und Aufgabenstellungen im Betrieb? Wo müssen Arbeiten doppelt oder drei-fach gemacht werden, weil Absprachen nicht stimmen oder Verantwortlichkeiten unklar sind?Dabei reicht eine rein rational-betriebswirtschaftliche Arbeits-gestaltung alleine in der Regel nicht aus, um den Stress von Beschäftigten zu reduzieren. Die Gestaltung guter Arbeit muss den Mitarbeiter als Menschen sehen und einbeziehen. Nur wenn es gelingt, die Perspektive der Beschäftigten zu berücksichtigen und grundlegende Bedürfnisse von Menschen zu wahren, kann Stress dauerhaft reduziert und die Motivation, Integrität, Gesund-heit und Wohlbefinden der Beschäftigten gestärkt werden. Dies bezieht sich sowohl auf den Prozess der Gestaltung guter Arbeit als auch auf sein Ergebnis.Die Basis erfolgreicher Maßnahmen bildet dabei eine angemes-sene Analyse der Ausgangssituation. Wo liegen hier bei uns im Betrieb oder in der Abteilung die wirklichen Ursachen für Stress? Hat man diese Frage einmal geklärt, kann in einem systemati-schen und die Mitarbeiter einbeziehenden Prozess an geeigneten Lösungen gearbeitet werden. Lösungen, die vernünftig und prag-matisch sind und wenn möglich unmittelbar im Arbeitssystem und den Arbeitsprozessen integriert werden. Denn nur für den Mitarbeiter im Arbeitsalltag spürbare Entwicklungen haben die Chance, Stress dauerhaft zu reduzieren.In diesem Sinne sind Maßnahmen zur Bewältigung von Stress eng verwandt mit Ansätzen zum Qualitätsmanagement, die auf exzellente Leistung und Ergebnisse durch gute Strukturen und Prozesse im Unternehmen abzielen. Gelingt dies, kann von einem hohen Return of Investment ausgegangen werden. Kosten-Nut-zenrechnungen bestätigen regelmäßig eine hohe Effizienz und schätzen die Einsparungen durch Maßnahmen zur Reduktion von Stress und Belastungen auf 1 : 2,3 bis 1 : 5,5, wobei insbesondere die Reduktion von Krankheitstagen betrachtet wird. Mit Blick auf die schwer messbaren Effekte zu Motivation und Engagement darf für viele Betriebe und Unternehmen, die auf leistungsstarke,

inspirierte und kreative Mitarbeiter angewie-sen sind, die aktiv Ver-antwortung überneh-men und eigenständig Lösungen erarbeiten, von noch höheren Ef-fekten ausgegangen werden. wis

NoRBeRt LeNARtz

norbert lenartz, promovierter diplom-Psychologe berät in Konstanz menschen und unternehmen rund um psychische gesundheit im Arbeitsleben und die gestaltung guter Arbeit. der organisa-torische Abbau von Stress und psychischen Belastungen sowie die Stärkung der gesundheits-kompetenz von Beschäftigten sind Schwerpunkte der Beratung.-

SemiNARhiNWeiSnorbert lenartz wird am 3. April in Konstanz und am 8. mai in Schopfheim im rahmen des Personalexpertenkreises referieren. dieser rich-tet sich menschen, die im Personalwesen der IHK-mitgliedsunternehmen tätig sind. Ansprech-partner für weitere Informationen bei der IHK sind: johanna Speckmayer, Tel.: 07622 3907-231 und michaela rennhak, Tel.: 07531 2860-134)

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37Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

Konjunkturumfrage

Große erwartungen an 2014in der aktuellen Umfrage der IHK bestä-

tigen die Unternehmen mit Ihren Aussa-gen, dass es der Wirtschaft in der Region gut geht. Mit einem Wert von 148,6 Punk-ten ist der Indikator für die Geschäftsla-ge zum Jahreswechsel wieder auf ein hohes Niveau zurückgekehrt. Insgesamt beurteilen 44 Prozent der teilnehmenden Betriebe ihre momentane Geschäftslage als befriedigend, gar 52 Prozent als gut und gerade einmal 4 Prozent als schlecht. Werte, die in der Region im Vergleich zum Landesschnitt deutlich besser sind.

Industrie mit steigender nachfrageDie aktuelle Geschäftslage der Industrie-unternehmen in der Region Hochrhein-Bodensee zeigt sich verglichen mit der Situation im Herbst des vergangenen Jahres verbessert. So stieg in dieser Zeitspanne der Anteil der Unternehmen, die die Geschäftslage mit „gut“ bezeich-nen von 33 Prozent auf 42 Prozent an. Bei rund 50 Prozent der Betriebe ist die Lage befriedigend. Und auch mit der Er-tragslage sind die Unternehmen großteils zufrieden. Hier sprechen 29 Prozent der Industrieunternehmen von einer guten und 60 Prozent von einer befriedigenden Ertragslage. Elf Prozent stufen die Ertragslage mit schlecht ein. Der Auslastungsgrad der Kapazitäten in der Industrie, mit aktuell rund 85 Prozent, liegt exakt auf Vorjah-resniveau. Vor dem Hintergrund des gedämpften Wachstums in den BRIC-Staaten sowie der anhaltenden Schwäche in der Eurozone im vergangenen Jahr, ist dieser Wert als gut einzuschätzen.

Im Vergleich zur Herbstumfrage 2013 ver-bessert zeigt sich die derzeitige Tendenz bei den Auftragseingängen. So berichten rund 37 Prozent der produzierenden Un-ternehmen von einem steigenden Auf-tragseingang. Bei 43 Prozent zeichnet sich dagegen ein gleichbleibender Eingang ab, während bei 20 Prozent der Betriebe der Auftragseingang zurückgeht. Bei der In-landsnachfrage zeigt sich dabei aktuell ein Nachholeffekt. Knapp 37 Prozent der Be-triebe berichten von steigenden Auftrags-zahlen aus dem Inland. Im Herbst waren dies nur ein Viertel aller Betriebe gewesen. Bei den Auslandsaufträgen ist die Tendenz gar bei 41 Prozent der Befragten steigend.

Handel und dienstleistungsbereich topIm Handel und Dienstleistungsbereich ist die Lage durchwegs im positiven Bereich. Bei 58 Prozent der Unternehmen ist die Lage gut, die restlichen 42 Prozent der Be-triebe sind mit ihrer aktuellen Geschäfts-lage zufrieden. Dies zeigt sich auch bei den Umsatzzahlen. Diese konnten rund 39 Prozent der Han-dels- und Dienstleistungsunternehmen in der Region gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal noch einmal steigern. Bei weiteren 38 Prozent sind sie konstant geblieben.Und positiv sieht es auch bei der Ertragsla-ge für den gesamten Handels- und Dienst-leistungsbereich aus. Nur rund drei Prozent bezeichnen diese als schlecht. Die derzeitige Tendenz bei der Nachfrage im Handel ist mehrheitlich saisonüblich (58 Prozent). 18 Prozent der Händler berich-ten dagegen von einem ausgesprochen

positiven Kaufverhalten ihrer Kundschaft, während rund 24 Prozent ein eher zurück-haltendes Käuferverhalten verzeichnen.

Positive ErwartungshaltungDie meisten Unternehmen im Kammerbe-zirk sehen für das Jahr 2014 positive Ge-schäftsentwicklungen voraus. Insgesamt erwarten rund 91 Prozent aller Unterneh-men eine gleichbleibende oder bessere Entwicklung als in den vergangenen Mo-naten. Dabei ist die Erwartungshaltung ins-besondere bei den Industrieunternehmen deutlich größer als noch vor einem Jahr. Hier gehen 54 Prozent von besseren Ge-schäften aus, 39 Prozent von einer gleich bleibenden Entwicklung und nur 7 Prozent erwarten eine schlechtere Geschäftsent-wicklung. Dabei sehen 52 Prozent der pro-duzierenden Unternehmen ihre Umsätze im Inland steigen, gleichzeitig kalkulieren 61 Prozent aber auch mit steigenden Um-sätzen im Ausland. Im Handel sind die Er-wartungen überwiegend gleich bleibend. Doch auch hier gehen rund ein Viertel der Betriebe von einer besseren Geschäftsent-wicklung in den kommenden 12 Monaten aus.

Inlandsinvestitionen in 2014Sowohl im Handel und Dienstleistungs-bereich als auch in der Industrie wird in den kommenden zwölf Monaten weiter investiert. So rechnen rund 85 Prozent aller Unternehmen mit gleichbleibenden oder steigenden Investitionen. Nur rund 2 Prozent der befragten Unternehmen pla-nen für diesen Zeitraum überhaupt keine Investitionen. Insgesamt zeigt sich das

Konjunktur-Indikator insgesamt im regionalen Vergleich

Die Geschäftslage befand sich zum Jahreswechsel auf einem hohem Niveau und ist besser als der Landesdurchschnitt.

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REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee

Verhältnis der erwarteten Inlandsinves-titionen zu den Abschreibungen bei den Betrieben der Region mehrheitlich positiv. So geben rund 33 Prozent der Unterneh-men an, höhere Inlandsinvestitionen als Abschreibungen tätigen zu wollen. Bei rund 47 Prozent sollen sich Investitionen und Abschreibungen die Waage halten. Ein Verhalten, welches insgesamt den Ergeb-nissen für Baden-Württemberg entspricht. Verwendet werden die Mittel dabei in ers-ter Linie zur Beschaffung von Ersatzbe-darfen. Positiv ist aber auch, dass jedes vierte Unternehmen plant in Kapazitäts-erweiterungen zu investieren. Firmen, die bereits im vergangenen Jahr im Ausland Geld investiert haben, werden dies auch in 2014 fortsetzen. Dabei ist insbesondere die Nähe zum Kunden für das Engagement im Ausland ausschlaggebend.

Häufig konstante BeschäftigtenzahlenBestimmte Fachkräfte werden in der Re-gion weiterhin gesucht sein. Dies auch, weil rund 22 Prozent der Unternehmen mit steigenden Beschäftigtenzahlen rechnen.

Der Großteil der Betriebe, rund 70 Pro-zent, plant aber mit einer gleich bleiben-den Anzahl Mitarbeiter durch das Jahr zu kommen. Diese Werte decken sich wei-testgehend mit denen für das gesamte Land Baden-Württemberg.

risiken für BetriebeDie für die wirtschaftliche Entwicklung der Betriebe am häufigsten genannten Risiken sind zu Jahresbeginn offensichtlich: An erster Stelle stehen für die Industriebe-triebe in der Region nach wie vor die stei-genden Energie- und Rohstoffpreise (61 Prozent). Tendenziell werden die Preise für Energie für kleine und mittelständische Betriebe auch zukünftig weiter steigen. Teile der beschlossenen EEG-Reform gehen in die richtige Richtung, sie rei-chen aber nicht aus, die Wettbewerbs-fähigkeit des Standortes in diesem Punkt entscheidend voranzubringen. Die Unter-nehmen sind entsprechend angehalten ihren Weg hin zu mehr Energieeffizienz weiterhin konsequent zu gehen. In der Handels- und Dienstleistungsbranche se-

hen die Unternehmen mehrheitlich den Fachkräftemangel als Risiko für ihre wirt-schaftliche Entwicklung an (53 Prozent). Deutlich gestiegen ist dagegen die Zahl der Betriebe, die eine Zunahme der Ar-beitskosten fürchten (44 Prozent). Dies ist wenig verwunderlich angesichts der jüngsten Aussagen der Bundesregierung etwa zu den Themen Rentenpakt oder Mindestlohn. Daneben treibt die Betriebe unserer Regi-on auch die Entwicklung der Absatzmärkte im In- und Ausland um. Hier scheinen die weltweiten Vorzeichen wieder positiver zu sein. So geht der Deutsche Industrie- und Handelskammertag für das Jahr 2014 von einem Exportwachstum der deutschen Wirtschaft von rund 4 Prozent aus. Nimmt die Weltkonjunktur in den nächsten Mo-naten an Schwung auf, dann können die positiven Erwartungen der Unternehmen für das Jahr 2014 erfüllt werden. Eine ausführliche grafische Dokumentation zur Umfrage 3/2013 ist auf der Homepage www.konstanz.ihk.de verfügbar. Alexander Graf

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Wirtschaft im Südwesten 3 / 201440

Bundessieg beim Wettbewerb „responsible care“

evonik-Azubis entwickeln einen Umwelt-parcours

Wir haben nur eine Erde, auf die müssen wir aufpassen“, sagt Marcel Mansdorf, angehender Chemikant beim

Spezialchemie-Hersteller Evonik in Rheinfelden. Um das auch neuen Auszubildenden klarzumachen, hat der 18-Jährige zu-sammen mit anderen Azubis, den Ausbildern und Umweltexper-ten einen Parcours entwickelt: eine elektronische Schnitzeljagd mit Umwelt-Lerneffekt. Titel: „Walk the Future“.

Elektronische Schnitzeljagd dauerte zwei TageDas Projekt holte jetzt den ersten Platz beim Bundeswettbewerb „Responsible Care“ des Verbands der Chemischen Industrie (VCI). Zwei Tage lang waren die Auszubildenden in Sechsergrup-pen auf dem Parcours unterwegs. Mandy Haas, die ebenfalls Chemikant lernt, erklärt: „Ein GPS-Gerät hat die Teilnehmer zu sechs Stationen geführt.“

So wartete am Rhein ufer ein Experte vom Fischerei-Verband im Pavillon: „Er hat erklärt, wie wichtig Gewässerschutz ist und gab Tipps für den Alltag“, so Haas. „Man kann zum Beispiel ganz einfach Wasser sparen, indem man den Hahn beim Zähneputzen zudreht.“ Ihr Teamkollege Mansdorf nickt zustimmend: „Wenn man wie ich am Rhein aufgewachsen ist, liegt der Fluss wie selbstverständlich da“, sagt er. „Durch die Gespräche mit dem Ex-perten habe ich erst gelernt, wie wichtig er tatsächlich für uns ist.“ Zu den Stationen gehörten auch ein Stopp am Wertstoffhof und an der firmeneigenen Anlage zu Wärmerückgewinnung. „An jeder Station gab es Aufgaben, deren Lösungen wir erst später beim Nachhaltigkeitsmarktplatz präsentiert haben“, so Haas. Dazu waren Eltern, Kollegen und Ausbilder eingeladen. „Die Resonanz war überwältigend und das Engagement der Azu-bis außerordentlich“, lobt Bruno Rüttnauer, Leiter der Aus- und Weiterbildung am Standort. Deshalb ist „Walk the Future“ jetzt fester Bestandteil der Ausbildung bei Evonik in Rheinfelden – und soll auch an anderen Standorten eingeführt werden. Andrea Veyhle

Voller Ideen: Mandy Haas und Marcel Mansfeld

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41Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

InTERvIEwInterview mit AoK-geschäftsführer dietmar Wieland

„hoher Krankenstand heißt, dass etwas nicht stimmt“Herr Wieland, seit 17 Jahren sind Sie Geschäftsführer der AOK Hochrhein Bodensee. Macht es Ihnen eigentlich noch Spaß, sich mit Krankheiten zu beschäftigen?Ich gehe immer noch jeden Tag gerne an meinen Arbeits-platz. Was mir Spaß macht und was mich antreibt, ist die Möglichkeit, qualitativ hochwertige Versorgungsstrukturen im Hochrhein-Bodensee-Gebiet aktiv mitzugestalten. Unseren Versicherten möchte ich dabei helfen, gesund zu bleiben und ihnen im Krankheitsfall die bestmögliche Leistung und Versorgung bieten. Ich trage aber auch die Verantwortung für gute Arbeitsbedingungen meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Denn die sind es, die unsere Kunden vor Ort mit einem Höchstmaß an Qualität und Service persönlich betreuen. Wie haben sich die berufsbedingten Krankheitsbilder im Laufe der Jahre verändert? Bei den Arbeitsausfällen macht sich die zunehmende Ver-dichtung und Belastung im Arbeitsalltag bemerkbar. Rücken-leiden stehen als Ursache von Arbeitsunfähigkeiten dabei an erster Stelle. Diese orthopädische Krankheitsform geht zwar statistisch gesehen zurück. Aber die psychosomatisch bedingten Rückenleiden nehmen zu. Problematisch ist auch die Ernährung. Wir stellen fest, dass erhöhter Arbeitsdruck und die vermehrte Schichtarbeit negativen Einfluss haben auf eine gesunde Ernährung. Ernährungsbedingtes Fehlverhalten führt leider sehr häufig zu Erkrankungen. In den Medien wird oft über die Zunahme der psychisch bedingten Krankheitsfälle bei Arbeitnehmern berichtet, Stichwort Burnout. Ist das auch Ihre Beobachtung? Neh-men diese Krankheiten zu?Burnout ist fast schon ein Modewort und wird auch in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert. Tatsächlich sind aber nur 25 Prozent aller psychischen Erkrankungen als Burnout zu bezeichnen. Das Gesamtspektrum ist viel größer. Wir stellen hier seit einigen Jahren einen stetigen Anstieg fest. Bezogen auf die Krankheitsdauer stehen die Arbeitsausfälle aufgrund psychischer Erkrankungen inzwischen auf Platz 1. Die AOK Baden-Württemberg sieht diese Entwicklung mit Sorge und hat deshalb eine wissenschaftlich fundierte Aktion zur prä-ventiven Stärkung der psychischen Gesundheit entwickelt.

Sie heißt „Lebe Balance“. Als erste Krankenkasse über-haupt gibt die AOK Baden-Württemberg eine Antwort, wie Menschen mit ihrer zunehmenden Stressbelastung umgehen und ihre psychische Gesundheit stärken können. Das 2013 gestartete landesweite AOK-Gesundheitsprogramm „Lebe Balance“ erfährt mit rund 175.000 Teilnehmern über alle Me-dien, davon allein 4.000 bei den Kursen, eine überwältigende Resonanz.

Was können Unternehmen im Vorfeld tun, damit ihre Mitarbeiter gesund bleiben? Unternehmen brauchen gesunde und leistungsfähige Mit-arbeiter, die sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen. Wenn Mitarbeiter krank werden, kann das unter Umständen die Konkurrenzfähigkeit beeinträchtigen. Ein hoher Krankenstand im Unternehmen ist häufig ein Signal dafür, dass etwas nicht stimmt. Ein betriebliches Gesundheitsmanagement – kurz BGM – hilft hier, Schwachstellen zu identifizieren und geeig-nete präventive Maßnahmen zu entwickeln. Unser Ziel bei dem betrieblichen Gesundheitsmanagement ist die Erhaltung und Verbesserung des Gesundheitszustandes der Beschäf-tigten und die Verhütung arbeitsbedingter Gesundheitsgefah-ren im Betrieb.

Wie kann die AOK den Unternehmen dabei helfen?Wir unterstützen die Unternehmen mit betriebsspezifi-schen Analysen durch unsere BGM-Experten. Daraus gewinnen wir Erkenntnisse über Zusammenhänge zwischen Erkrankungen und Arbeitsbedingungen. Diese Analysen füh-ren wir übrigens anonymisiert durch, um dem Datenschutz Rechnung zu tragen. In enger Zusammenarbeit mit den Unternehmen, ihren Personalvertretungen und den Berufsge-nossenschaften führen wir darüber hinaus praktische Präven-tionsmaßnahmen aus den Bereichen Bewegung, Ernährung, Entspannung und Stressbewältigung in den Betrieben durch. Was raten Sie den Menschen, damit sie gesund bleiben? Meine wichtigsten Gesundheitstipps sind: viel Bewegung, auf Alkohol und Rauchen verzichten, sich gesund ernähren und eine gute Balance zwischen Beruf und Privatleben. Ich persönlich finde meinen Ausgleich beim Sport und Fahrradfahren und bei Spaziergängen mit meinem Berner Sennenhund Oskar. ae

dietmar Wieland stieg 1968 mit einem ver-waltungspraktikum bei der AoK in Waldshut ein, studierte AoK-Betriebswirt und ist seit 1997 geschäftsführer zunächst der AoK Waldshut und dann – nach der fusion mit den benachbarten AoKs in lörrach und Kon-stanz im jahr 2007 – der neu entstandenen AoK Hochrhein-Bodensee.

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42 Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

IHK Hochrhein-BodenseeREGIOREPORT

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„durchführung der Prüfung für den verkehr mit Kraftomnibussen“ durch die IHK region Stuttgart

AufgabenübertragungDie Vollversammlung der IHK Hochrhein-Bodensee hat in ihrer Sitzung am 3. Dezember 2013

aufgrund von § 10 und § 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie-

und Handelskammern (IHKG) vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920), zuletzt geändert durch

Artikel 17 des Gesetzes zur Förderung der elektronischen Verwaltung sowie zur Änderung

weiterer Vorschriften vom 25. Juli 2013 (BGBl. I S. 2749) beschlossen, unter der Vorausset-

zung der Genehmigung durch das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württem-

berg, die Aufgabe zur „Durchführung der Prüfung für den Verkehr mit Kraftomnibussen“ auf

die IHK Region Stuttgart zu übertragen.

Konstanz, 3. Dezember 2013

IHK Hochrhein-Bodensee

gez. gez.

Kurt Grieshaber Prof. Dr. Claudius Marx

Präsident Hauptgeschäftsführer

Der Beschluss der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Region vom 11.

Dezember 2013 über die Aufgabenübernahme „Durchführung der Prüfung für den Verkehr

mit Kraftomnibussen“ von den Industrie- und Handelskammern Bodensee-Oberschwaben,

Hochrhein-Bodensee, Karlsruhe, Nordschwarzwald, Reutlingen, Rhein-Neckar und Ulm wird

gemäß § 11 Abs. 2 Nr. 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und

Handelskammern (IHKG) i.V.m. § 2 Abs. 1 des Gesetzes über die Industrie- und Handelskam-

mern in Baden-Württemberg vom 27. Januar 1958 (BGBI. I S. 920) genehmigt.

Stuttgart, 19. Dezember 2013

Az.: 82-4221.2-04/78

Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg

gez.

Dieter Mähler

Regierungsdirektor

Der vorstehende Beschluss wird hiermit ausgefertigt und im Mitteilungsblatt „Wirtschaft im

Südwesten“ veröffentlicht.

Konstanz, 10. Januar 2014

IHK Hochrhein-Bodensee

gez. gez.

Kurt Grieshaber Prof. Dr. Claudius Marx

Präsident Hauptgeschäftsführer

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Ein neues Web-Portal zur vereinbarkeit von Beruf und familie

Schnelle hilfe im Überblick

Das Lokale Bündnis für Familie „Genera-tionenfreundlicher Landkreis Lörrach“

stellt auf seinem neuen Webportal www.loerrach.familien-plus.de wichtige Infor-mationen und Tipps zur Kinderbetreuung und zur Pflege von Angehörigen bereit.

Schnelle Hilfe im Überblick bietet das Portal zu Fragen wie: Welche Öffnungs-zeiten und wie viele Schließtage haben die Kindertageseinrichtungen? Welche Einrichtung bietet U3-Betreuung an? Welche Schule hat ganztags geöffnet? Wer vermittelt Tagesmütter? Wer berät bei Fragen zur Pflege von Angehörigen? Welche unterstützenden Maßnahmen gibt es im Pflegefall? Ergänzend stellt das Portal Informationen zu regionalen und überregionalen Anlaufstellen, zu Netzwer-ken und zu anderem Wissenswertem wie etwa zum Elterngeldrechner oder zu Kin-derstadtplänen bereit.Das Bündnis „Generationenfreundlicher Landkreis Lörrach“ ist vor über acht Jah-ren auf eine Initiative der Wirtschaftsre-gion Südwest GmbH hin gemeinsam mit der IHK Hochrhein-Bodensee sowie wei-teren Akteuren aus Wirtschaft und Ge-

sellschaft im Beisein der damaligen Bun-desfamilienministerin Renate Schmidt in Berlin gegründet worden. Inzwischen sind über 650 Lokale Bündnisse für Fami-lie bundesweit aktiv. ae

www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de

BÜNDNiSpARtNeR„generationenfreundlicher landkreis lörrach“: Agentur für Arbeit, agentur:01, AoK Hochrhein-Bodensee, Badenova Ag, Energiedienst Holding Ag, gP grenzach Produktions gmbH, IHK Hoch-rhein-Bodensee, jobcenter lörrach, Kliniken des landkreises lörrach gmbH, landkreis lörrach, lokales Bündnis für familie rheinfelden, Spar-kasse lörrach-rheinfelden, St. josefshaus Her-ten, Wirtschaftsregion Südwest gmbH

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44 Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

IHK Hochrhein-BodenseeREGIOREPORT

www.konstanz.ihk.de/wahl

Ab sofort können Wahlvorschläge eingereicht werdenDie Mitgliedsunternehmen der IHK Hochrhein-Bodensee

wählen 2014 aus ihren eigenen Reihen eine neue Vollver-sammlung für die kommenden fünf Jahre. Die Vollversamm-lung ist das zentrale Gremium der IHK. Nach außen wirkt sie als Sprachrohr. Sie richtet Resolutionen und Forderungen der Wirtschaft an die Politik, die diese in ihre Entscheidungsprozes-se einfließen lässt. Nach innen bestimmt und überwacht die Vollversammlung die Richtlinien und Grundsatzpositionen der IHK-Arbeit. Letztendlich hält sie auch bei den Finanzen die Fäden in der Hand, beschließt den Wirt-schaftsplan und damit auch über die Beiträge, die alle Unternehmen zur Finanzierung der Selbstverwal-tung der Wirtschaft leisten.

Kandidatinnen und Kandidaten, die sich für einen Sitz in der Voll-versammlung bewerben, sind bereit, Verantwortung für die gewerbliche Wirtschaft unserer Region zu übernehmen. Das gilt auch für Wählerinnen und Wäh-ler: Mit Ihrer Stimme stärken Sie den Einfluss der IHK und damit gleichzeitig die Durchsetzung Ihrer Interessen als Unterneh-mer. Jeder Betrieb hat eine einzige Stimme – egal wie klein oder groß er ist. Entscheiden Sie mit – mit Ihrer Kandidatur und Ihrer Stimme haben Sie es in der Hand, dass die IHK Ihren Ansprüchen gerecht wird!

Für den reibungslosen Ablauf der IHK-Wahl ist ein Wahlausschuss gewählt worden. Unter dem Vorsitz des Präsidenten der IHK Hochrhein-Bodensee, Herr Kurt Grieshaber, veranlasst er die erforderlichen Wahlbekanntma-chungen, sodass alle Wahlberechtigten über die notwendigen Einzelheiten der Wahl informiert sind. Der Wahlausschuss ent-scheidet auch über Anträge auf Aufnahme in eine Wahlgruppe und nimmt die Wahlvorschläge entgegen. Schließlich ermittelt der Wahlausschuss das Wahlergebnis und beruft die neu ge-wählte Vollversammlung zur konstituierenden Sitzung ein.Der Countdown für die Vollversammlungswahl läuft! Vom 10. bis 21. Februar 2014 konnten die Wählerlisten am Sitz der IHK in Konstanz und in der Hauptgeschäftsstelle in Schopfheim ein-gesehen werden. Danach bestand bis zum 28. Februar 2014 die Möglichkeit, einen Antrag auf Ausübung des Wahlrechts in ei-nem anderen Bezirk oder einer anderen Wahlgruppe zu stellen.

Die Frist für Einsprüche gegen die Aufstellung der Wählerlisten und die Ablehnung von Anträgen gemäß § 9 Abs. 4 WahlO läuft noch bis zum Freitag, 7. März 2014, 24 Uhr. Einsprüche müssen schriftlich erfolgen, eine Übermittlung per Fax oder als eingescanntes Dokument per E-Mail ist zulässig.

Ab sofort können Sie Wahlvorschläge einreichen, die uns spätestens am Freitag, 21. März 2014, 24 Uhr vorliegen müs-

sen. Zu beachten ist, dass Wahlvorschläge nur für Ihre Wahlgrup-pe und Ihren Wahlbezirk gemacht werden dür-fen. Der Wahlvorschlag bedarf als sogenannter Selbstvorschlag keiner zusätzlichen Unterstüt-zung.

Für die Wahlvorschläge stellt die IHK Hochrhein-Bodensee Formblätter zur Verfügung, die unter der Wahlhotline 07531 2860-136 angefordert werden können. Die Wahlvorschläge sind zu senden an den Sitz der IHK Hochrhein-Bodensee in Konstanz, Schützen-straße 8, 78462 Kons-tanz oder an die Haupt-geschäftsstelle der IHK Hochrhein-Bodensee in Schopfheim, Ernst-Fried-rich-Gottschalk-Weg 1,

79650 Schopfheim. Die Übermittlung per Fax oder eines ein-gescannten Dokuments per E-Mail ist zulässig. Ab Montag, 7. Juli 2014, werden die Wahlunterlagen per Post versendet. Die Frist für die Stimmabgabe endet am Freitag, 25. Juli 2014, 18 Uhr. Die Wahl erfolgt schriftlich oder in elektro-nischer Form. Auf der Homepage der IHK Hochrhein-Bodensee (www.konstanz.ihk.de) werden aktuelle Informationen zum gesamten Wahlverfahren bereitgestellt. Als besonderen Service haben wir eine Wahl-Hotline eingerichtet; Fragen beantwortet Ihnen Frau RAin Barbara Schlaberg. bs

InformATIonRAin Barbara Schlaberg | Leiterin Geschäftsfeld Recht/SteuernTel.: 07531 2806-136E-Mail: [email protected]

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Keine deutsche Pizza mehr für Schweizer Bürger?

Bis sie da ist, ist sie kalt

Völlig überraschend dürfen deutsche Pizzadienste ihre Pro-dukte nicht mehr an die Schweizer Kunden ausliefern. Vor-

aussetzung sei ab sofort, so die schweizerische Zollverwaltung, dass eine entsprechende elektronische Zollanmeldung erfolge, was nur an geeigneten Zollübergängen und nur innerhalb der jeweiligen Öffnungszeiten möglich sei. Die Konsequenz aus dieser Forderung kommt einem Importverbot gleich: Nicht nur, dass das Prozedere der Qualität der ausgelieferten Ware nicht zuträglich sein dürfte, am Abend oder am Wochenende ist eine Auslieferung damit völlig ausgeschlossen – genau dann, wenn die Kunden Lust auf eine frische Pizza verspüren. Bisher wurden derartige Einfuhren in Kleinmengen von den Zöllnern an der Grenze toleriert. Nun steht dem die Anweisung aus Bern entgegen.„Formal mag das begründet sein, in der Sache jedoch ist es wenig plausibel“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Claudius Marx. „Nach dem Buchstaben des Gesetzes ist die Pizza, die in Bad Säckingen über die Brücke getragen wird, und der Container, der im Hamburger Hafen auf sein Schiff nach USA wartet, zwar dasselbe – in beiden Fällen verlässt Handelsware die Europäi-sche Union mit der Destination in einem Drittland. Der gesunde Menschenverstand sagt einem aber, dass es nicht zielführend ist, beide Sachverhalte gleich zu behandeln. Unsere Grenzregion lebt davon, bessere Lösungen zu finden.“ Was auf den ersten Blick eher Kopfschütteln auslöst, hat bei genauerer Betrachtung ernste wirtschaftliche Folgen. Für einige Pizzadienste dürfte die Neuregelung faktisch zu einem Total-verlust ihres Marktes führen. Viele der Kleinbetriebe, die Pizza, Kebab, Sushi und Ähnliches ausliefern, wurden kalt überrascht.

„Eine so einschneidende Änderung der Praxis sollte zumindest so frühzeitig angekündigt werden, dass man darauf reagieren kann“, meint Marx. Die IHK wird in Bern vorstellig werden, um deutlich zu machen, dass dieser Umgang wenig hilfreich für die guten deutsch-schweizerischen Beziehungen in der Grenzregion ist. „Einer-seits versuchen wir gerade für ein großes Schweizerisches Unternehmen, nach Vereinfachungen für den Export nach Deutschland zu suchen und hier pragmatische Lösungen zu fin-den, um dann auf der anderen Seite den volkswirtschaftlich für die Schweiz wenig relevanten Bereich eines Pizzalieferdienstes auf der Agenda zu sehen“, wundert sich IHK-Geschäftsführer Uwe Böhm. „Wir hoffen weiterhin auf eine pragmatische Lö-sung im kleinen Grenzverkehr.“ Schließlich dürften die Schwei-zer Kunden im ländlichen Raum ebenfalls die Leidtragenden sein, weil entsprechende Anbieter auf der Schweizer Seite oft nicht im Umkreis von zehn Kilometern verfügbar sind. Da hilft nur noch, die Pizza selbst in Deutschland abzuholen oder den Transport privat zu organisieren. Bö

Für einige Pizzadienste dürfte die Neuregelung faktisch zu einem Total-verlust ihres Marktes führen.

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46 Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee

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Workshops und vorträge von bekannten gästen beim 3. Wirtschaftsforum Singen

Wirtschaft, Wandel und Werte

Am 19. März findet in der Stadthalle Singen das dritte Wirtschaftsforum

statt. Impulsvorträge werden der Zukunfts-forscher Erik Händeler sowie Ingo Vogel, ein führender Trainer in Deutschland für emotionales Verkaufen, halten. Am Abend spricht der Bestsellerautor Frank Schirr-macher, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, über die Digitalisie-rung und ihre Folgen. Das Forum wendet sich an Unternehmer, Führungskräfte und Beschäftigte der Bereiche Marketing und Vertrieb aus der Region. Workshopthemen sind Kundengewinnung, History Marketing,

professionelle Preisgestaltung, Beschwer-demanagement und Kundenbindung. Präsentiert wird die Veranstaltung von der Volksbank Schwarzwald Baar Hegau, weitere namhafte Sponsoren unterstützen das Forum. Partner sind die Wirtschaftsju-nioren Konstanz-Hegau, die IHK Hochrhein-Bodensee mit ihrer Unternehmerakademie sowie die Handwerkskammer Konstanz. Anmeldungsformulare für die Workshops und Onlinebuchungen für den Vortrag von Frank Schirrmacher unter: orn

www.singencongress.de

Der Bestseller-autor und Mit-

herausgeber der FAZ, Frank Schirr-macher wird über die Digitalisierung

und ihre Folgen sprechen.

Seminar der veranstaltungsreihe „Wirtschaftsrecht für unternehmer“

Arbeitsrecht und Social media

Xing, Facebook et cetera sind für viele aus ihrem Privatleben quasi nicht mehr

wegzudenken. Aber auch im Arbeitsleben haben soziale Netzwerke Einzug gehalten. Nicht nur, dass bereits viele Unternehmen soziale Netzwerke zu geschäftlichen Zwe-cken nutzen. Auch Arbeitnehmer nutzen die neuen Medien, um sich öffentlich oder halb öffentlich über ihren Arbeitgeber aus-zutauschen.Die Nutzung sozialer Dienste durch Arbeit-geber und Arbeitnehmer lösen arbeits-rechtliche Risiken und Probleme aus. Das Seminar soll aufzeigen, wie Unternehmen und Mitarbeiter in sozialen Netzwerken

rechtskonform agieren. Dies beginnt beim Recruiting von Bewerbern über den Ein-satz sozialer Dienste, aber auch von Tele-kommunikationsanlagen im Allgemeinen bis hin zur Kündigung wegen Missbrauchs sozialer Medien. Behandelt werden unter anderem Fragen, ob der Arbeitgeber ein sogenanntes „Background Checking“ durch führen darf, ob er die private Nu-tzung von Telekommunikationsanlagen erlauben beziehungsweise verbieten soll oder beleidigende Äußerungen von Mitar-beitern zum Beispiel über Facebook einen Verstoß gegen die vertragliche Verpflich-tung des Mitarbeiters darstellen.

Sowohl arbeitsrechtliche als auch daten-schutzrechtliche Überlegungen werden in der Veranstaltung eine wesentliche Rolle spielen. Ergänzt wird die Veranstaltung durch Praxisbeispiele.Die Veranstaltung findet am 11. März von 16 bis 19 Uhr in der IHK in Konstanz und am 13. März von 16 bis 19 Uhr in der IHK in Schopfheim statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 90 Euro. tv

InformATIonWeitere Informationen zu den Veranstaltungen in diesem Jahr finden Sie auch unter: www.konstanz.ihk.de Suchwort <Wirtschaftsrecht>.

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Infos für versicherungsvermittler

einzigartig für seine Kunden

eine kostenlose Informationsveranstaltung für Versicherungs-vermittler bietet die IHK am Donnerstag, den 20. März, in

Konstanz (10-12 Uhr) und Schopfheim (15-17 Uhr) an. Referent ist Steffen Ritter, einer der Top-Speaker Deutschlands. Er er-klärt, wie man sein Unternehmen einzigartig für bestehende und neue Kunden gestalten kann. Dabei zeigt er auf, wie man neue Kunden gewinnt, welches die wirksamsten Wege sind, den bestehenden Kundenkreis auszubauen und wie man vor-handene Kunden bindet. Anmeldeschluss ist der 17. März. ae

AnmEldungBirgitt Richter | Telefon 07531 2860-139 | [email protected]

lehrgang

Neuer industriemeister elektrotechnik

Die IHK Hochrhein-Bodensee in Schopfheim startet am 16. Mai den Meisterlehrgang Elektrotechnik. Die Aufstiegsweiterbil-

dung bietet technisch-gewerblichen Fachkräften die Möglichkeit, Kenntnisse in Betriebswirtschaft, Technik und Management und Führung in einem berufsbegleitenden Lehrgang zu erwerben. Der Unterricht findet in Bad Säckingen statt. Nach fünf Semestern erfolgt die Abschlussprüfung zum Geprüften Industriemeister. Die Absolventen sind dann in der Lage, eine Schlüsselrolle im Be-trieb zu übernehmen. Der Industriemeister koordiniert Teams und trägt zur Lösung mittelfristiger Aufgaben in seinem Bereich bei. Schwerpunkte von Geprüften Industriemeistern sind neben den technischen Aufgaben die Bereiche Umweltschutz, Qualitäts- und Kostenmanagement, Personal und Arbeitsorganisation. Erfahrene Lehrkräfte aus Industrie, Wissenschaft und Dienstleistung vermit-teln im Lehrgangsfähigkeiten zur Lösung betriebswirtschaftlicher und technischer Probleme und Führungsqualitäten. ae

InformATIon und AnmEldung Anita Wissmann | 07622 3907 230 | [email protected]

Im Südkurier medienhaus in Konstanz

marketing-tag Bodensee

Der 8. Marketing-Tag Bodensee findet am Freitag, 28. März ab 12 Uhr im Südkurier Medienhaus in Konstanz statt. Er vermit-

telt Geschäftsführern und Führungskräften von mittelständischen Unternehmen aus der Bodensee-Region Informationen und Hin-tergründe rund um das Thema „Medien & Unternehmen”. Die Referenten von der Universität Sankt Gallen, der Deutschen Telekom, der Leibinger Brauerei sowie dem Südkurier gehen in ihren Vorträgen unter anderem auf folgende Fragestellungen ein: Wie können digitale Medien zielgruppenorientiert eingesetzt wer-den? Wie gelingt es, die Bereiche „Print“, „Online“ und „Mobile“ effizient miteinander zu verknüpfen und erfolgreich einzusetzen? Welche Bedeutung hat die emotionale Kundenansprache beim crossmedialen Einsatz von Kommunikationsinstrumenten? Neben den Fachvorträgen steht das Netzwerken der Teilnehmer im Fokus der Veranstaltung. Hierzu gibt es – im Rahmen einer ausführlichen Kaffeepause und beim abendlichen „get-together“ – ideale Möglichkeiten. Die Veranstaltung bietet Gelegenheit, vom langjährigen Know-how der Referenten zu profitieren, die bisherigen Kontakte zu intensivieren und neue berufliche Bezie-hungen aufzubauen. Für IHK-Mitglieder gilt ein um 50 Prozent reduzierter Teilnehmerbeitrag von 50 Euro (inklusive Mehrwert-steuer), der neben Eintritt und Vorträgen auch Catering und Ge-tränke beinhaltet. Weitere Infos und Anmeldung unter: kö

www.netzwerk-bodensee.com

Sachverständige

Öffentliche Bestellung und Vereidigung verlängert

Die öffentliche Bestellung und Vereidigung von Dipl.-Ing. (FH) Ulrich W. Beck, Reitergäßle 8, 78256 Steißlingen, Tel.: 0700

38 00 28 00, Fax: 0700 38 00 29 00, E-Mail: [email protected], wurde bis zum 31. Januar 2019 verlängert. Ulrich W. Beck ist von der IHK Hochrhein-Bodensee öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für „Schäden an Gebäuden“.

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REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee

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lEHrgängE und SEmInArE dEr IHKdATum THEmA vErAnSTAlTungSorT Euro

Informationen: Konstanz, Tel.: 07531 2860-118; Schopfheim, Tel.: 07622 3907-230

Ausbildungsakademie

regelmäßig AEVO-Lehrgänge Konstanz/Schopfheim 490,00

Training für Auszubildende

04. – 07.03.14 Prüfungsvorbereitung für Einzelhandel und Verkauf Schopfheim 195,00

17.03.14 Benimm ist IN! Konstanz 99,00

03.04.14 Umgang mit Kunden, Kritik und Reklamationen Konstanz 99,00

08.04.14 Der Kunde am Telefon – die richtigen Worte finden Schopfheim 99,00

Außenwirtschaft

ab 14.03.14 Sachbearbeitung Außenwirtschaft – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Konstanz 650,00

19.03.14 Zollprozesse ins Managementsystem integrieren Konstanz 270,00

25.03.14 Incoterms® 2010 Schopfheim 140,00

04./09.04.14 Vertiefung Zoll und Exportkontrolle Konstanz 270,00

07.04./12.05.14 Lieferantenerklärungen – Bedeutung, Regeln, Konsequenzen Schopfheim/Konstanz 270,00

Betriebswirtschaft

auf Anfrage European Business Manager (IHK) – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Blended-Learning 1.500,00

Büromanagement/Einkauf/logistik/finanz- und rechnungswesen/Persönlichkeitsentwicklung

ab 10.03.14 Controlling Kompakt – verschiedene Module auf Anfrage Konstanz auf Anfrage

ab 18.03.14 Professionelles Office-Management – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Schopfheim 520,00

18.03.14 Zeitmanagement und Arbeitstechnik Schopfheim 270,00

26.03.14 Wirkung zeigen – Mit Spannung präsentieren Schopfheim 270,00

02.04.14 Telefontraining – Der gute Ton am Telefon Konstanz 270,00

führung

20.03. + 20.05.14 Die ersten 100 Tage als Führungskraft Konstanz 450,00

26.03. + 14.05.14 Mitarbeiter verantwortlich führen: Training für Meister und Vorarbeiter Konstanz 450,00

31.03.14 Hilfe, ich bin Vorgesetzte/r! Schopfheim 270,00

auf Anfrage Business Coach Junior IHK – Lehrgang mit IHK-Zertifikat auf Anfrage 2.380,00

Qualitätsmanagement

10. – 12.03.14 QM-Grundlehrgang – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Konstanz 850,00

umwelt/verkehr

02. – 04.04.14 Fachkundenachweis/Fortbildung nach Entsorgungsfachbetriebeverordnung, Schopfheim/Konstanz auf Anfrage

sowie 29. + 30.04.14Beförderungserlaubnisverordnung, Fachkunde für den Abfallbeauftragten, Deponie-verordnung

Wirtschaftsrecht für unternehmer

11./13.03.14 Arbeitsrecht und Sozial Media Konstanz/Schopfheim 90,00

01./10.04.14 Haftungsrisiken für GmbH-Geschäftsführer Konstanz/Schopfheim 90,00

Das Angebot weiterer Weiterbildungsanbieter ist zu finden unter www.wis.ihk.de.

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50 Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

Firmen

Volksbank Breisgau Nord: Durchweg positive ZahlenEmmEndingEn. Die Volksbank Breisgau Nord, die 2002 aus den Fusionen der Volksbanken Emmendingen und Waldkirch hervorgegangen ist, hat nach Worten ihres Vorstandssprechers Karl-Heinz Dreher auch angesichts anhaltender Niedrigzinsphase und hoher Tilgungen der Kunden durchweg gute Zahlen für das Jahr 2013 vorlegen können. Die Bilanzsumme wuchs um 4,1 Prozent auf 1,483 Milliarden Euro und das Kundenvolumen um 4,7 Prozent auf 2,86 Milliarden Euro. Das Kreditwachstum blieb zwar wegen hoher Tilgungen der Kunden und einem begrenz-ten Angebot an Immobilien hinter den Erwartungen zurück, das bilanzielle Kreditvolumen stieg jedoch immerhin noch um zwei Prozent auf 926 Millionen Euro. An die Firmenkunden wurden 185 Millionen ausgegeben (dazu kamen Förderdarlehen von 24 Millionen Euro) und privaten Kunden wurden 89 Millionen Euro (sowie neun Millionen Euro Förderdarlehen) zugesagt.Die Kundeneinlagen stiegen wegen der starken Nachfrage so-wohl von Firmen als auch von Gemeinden sehr kräftig, und zwar um insgesamt 6,3 Prozent auf 1,833 Milliarden Euro, darunter 1,2 Milliarden in der Bilanz der Bank und 633 Millionen in Wertpapier-,

Versicherungs- und Bausparbeständen. Ein unter den Volksban-ken seltenes Ereignis im vergangenen Jahr: Der Zinsüberschuss der Volksbank Breisgau Nord stieg gegenüber dem Vorjahr und zwar um 8,7 Prozent auf 35,6 Millionen Euro. Dagegen sank der Provisionsüberschuss von 11,6 Millionen (2012) auf 11,1 Milli-onen Euro. Der Verwaltungsaufwand blieb mit 28,8 Millionen Euro nahezu gleich. Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg kräftig von 15,9 auf 18,1 Millionen Euro. An die Mitglieder der Bank sollen sechs Prozent Dividende ausgeschüttet werden. Die Eigenkapitalausstattung ist nochmals verbessert worden, die Gesamtkapitalquote stieg von 16,7 Prozent auf 17,4 Prozent.Eine Spezialität der Volksbank Breisgau Nord ist ihr seit 25 Jahren bestehendes Reisebüro. Dieses im Franchiseverfahren betriebe-ne TUI Reisecenter hat fünf Mitarbeiter und konzentriert sich vor allem auf Flug- und Schiffsreisen.Die Bank insgesamt hat 332 Mitarbeiter (darunter 24 Auszubil-dende) in 33 Geschäftsstellen. Letztes Jahr kam im Fachmärk-tezentrum Waldkirch ein Outdor-Automat hinzu, der sich einer riesigen (so der Vorstand) Nachfrage erfreut. upl

Volksbank Hochrhein: Schnelle Fusion mit Jestetten im Jahr 2013Waldshut. Innerhalb von drei Monaten haben im vergange-nen Jahr die bisherigen Volksbanken Hochrhein und Jestetten juristisch, technisch und organisatorisch fusioniert. Entstanden ist eine Bank mit einer Bilanzsumme von 1,325 Milliarden Euro (plus zwei Prozent gegenüber den summierten Bilanzsummen des Jahres 2012) und einem um 3,3 Prozent erhöhten betreu-ten Kundenvolumen von 2,06 Milliarden Euro. Sie heißt eben-falls Volksbank Hochrhein. Das Kreditvolumen der neuen Bank wuchs um 2,32 Prozent auf rund 634 Millionen Euro. Da nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Joachim Mei Geldanla-gen aus Sicht der Kunden angesichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus wenig attraktiv sind, wurde ungewöhnlich viel ge-tilgt. Die Tilgungen lagen im vergangenen Jahr bei 85 Millionen Euro. Aber auch die genehmigten Neukredite stiegen von 90,6 Millionen Euro (2012) auf 97,2 Millionen Euro. Dabei haben die Gewerbekunden kräftig zugelangt: Die neuen Kredite an das Gewerbe haben sich auf 59,3 Millionen nach 46,4 Millionen Euro im Vorjahr belaufen. Die bilanziellen Kundeneinlagen stie-gen ebenfalls, und zwar um 2,7 Prozent auf 931 Millionen Euro.

Und da auch das Wertpapiergeschäft gut lief, erhöhten sich die gesamten Anlagen um 3,7 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro. Auf-grund des niedrigen Zinsniveaus sank der Zinsüberschuss von 25,2 Millionen im Vorjahr auf 23,6 Millionen Euro im Jahr 2013, ähnlich der Provisionsüberschuss von 8,5 auf 8,2 Millionen Euro. Der Verwaltungsaufwand stieg von 21,9 auf 22,3 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern sank um zwei Millionen Euro von 12,2 auf 10,2 Millionen Euro, der Bilanzgewinn konnte allerdings nach Bewertung und Steuern um rund neun Prozent auf 2,67 Millionen Euro erhöht werden. Eine Dividende von sechs Prozent soll der Vertreterversammlung vorgeschlagen werden. Das haftende Eigenkapital wurde weiter gestärkt und liegt jetzt bei 19 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten blieb mit 254 (darunter 26 Auszubil-dende) gleich. Und zum erhöhten regulatorischen Druck: Allein mit Themen wie Prüfung von Dokumentationen, Kontrollen ge-gen eventuelle Geldwäschen oder anderes Berichtswesen sind fünf Mitarbeiter beschäftigt. Dies setzt nach Meis Auffassung gerade kleinere Banken verstärkt unter Druck, sich nach Partnern umzusehen. upl

Niedrigzinsphase und regulatorischer Druck

Volksbanken und Sparkassen Die seit langem anhaltende Niedrigzinsphase und die aus Sicht der regionalen Banken eigentlich nur für die internationalen Großbanken passenden verschärften regulatorischen Anforderungen sind bestimmende Themen bei den Volksbanken und Sparkassen. Ihre Ergebnisse aber sind durchweg gut. Hier fünf Beispiele.

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51Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

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Volksbank Lahr: Hohe Termineinlagen

lahr. Wie Vorstandssprecher Peter Rot-tenecker Ende Januar bei einem Presse-gespräch ausführte, will man sich ganz auf Geschäfte mit Kunden in der Region kon-zentrieren und hat deshalb Offenmarktge-schäfte mit der Europäischen Zentralbank auslaufen lassen. Aus diesem Grund hat sich die Bilanzsumme der Volksbank um 2,7 Prozent auf 2,06 Milliarden Euro reduziert. Das betreute Kundenvolumen hingegen stieg um 2,4 Prozent auf 3,72 Milliarden Euro. Die bilanzwirksamen Kundeneinlagen sind um 0,4 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro gewachsen. Die Einlagenstruktur hat sich laut Rottenecker erheblich geändert: Der Anteil der täglich fälligen Einlagen ist 2013 um 32 Prozent auf 540 Millionen Euro ge-stiegen, also auf 35 Prozent der gesamten Kundeneinlagen.Der Bestand an Kundendarlehen wuchs um 3,6 Prozent auf 1,125 Milliarden Euro, und dies obwohl die Kunden Tilgungen in Höhe von 98 Millionen Euro geleistet ha-ben, das waren zwölf Millionen mehr als im Vorjahr. Insgesamt wurden 297 Millionen Euro (Vorjahr 244 Millionen) Kreditzusagen gemacht. 127 Millionen Euro (plus acht Prozent) gingen dabei an Firmen und 169 Millionen Euro (plus 34 Prozent) an Privat-kunden. Beim Wertpapiergeschäft, das im Übrigen gut lief, beklagte Rottenecker den sehr hohen Beratungsaufwand, unter an-derem ein neunseitiges Protokoll, das von jedem Gespräch angefertigt werden muss. Das Versicherungs- und Bauspargeschäft verlief ebenfalls positiv, allein das Produk-tionsvolumen von Lebens- und Rentenver-sicherungen erreichte 56,8 Millionen Euro. Damit ist Lahr die Nummer eins unter den Volksbanken in Süddeutschland.Zur Ertragslage: der Zinsüberschuss hat sich wie im Vorjahr auf 38,6 Millionen Euro belaufen, der Provisionsüberschuss sank leicht auf 16,8 Millionen Euro. Die Perso-nalkosten blieben mit 25,8 Millionen Euro nahezu gleich, ebenso der Verwaltungsauf-wand mit 13,9 Millionen Euro. Das Ergeb-nis vor Bewertung erreichte 15,4 Millionen Euro, etwas weniger als 2012. Eine Divi-dende in Höhe von sieben Prozent wird der Vertreterversammlung vorgeschlagen. Das bilanzielle Eigenkapital stieg um 7,3 Prozent auf 157,5 Millionen Euro. Die Volksbank be-schäftigt 512 Mitarbeiter. orn

halten sich gut

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Firmen

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Sparkasse Lörrach-Rheinfelden: Spezieller Service für Einkommen in Frankenlörrach. Zwar schwimmen viele Firmenkunden wegen der guten konjunkturellen Lage in Geld, und man sieht dies mit einem „weinenden und gleichzeitig lachenden Auge“, so der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden, André Marker, bei einem Pressegespräch. Dennoch konnte sein Institut im vergangenen Jahr auch mit den Firmenkunden wieder gute Kreditgeschäfte machen. Die Zusagen an diese Kundengruppe stiegen von 86 Millionen Euro im Vorjahr auf 100 Millionen Euro im Jahr 2013. Das Kreditgeschäft mit Firmen hat ein Volumen von circa 780 Millionen Euro erreicht. Sehr positiv hat sich das Kreditgeschäft mit Privaten entwickelt. Die Auszahlungen für den Wohnungsbau (das Hauptgeschäft bei den privaten Krediten) erreichten 153 Millionen Euro nach 136 Millionen Euro im Vorjahr, das war ein Rekord. Insgesamt haben sich die Kredite an Private um 2,9 Prozent auf 901 Millionen Euro erhöht, das gesamte Kreditvolumen stieg um 1,3 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro.Ein nicht unwesentlicher Teil des Kreditportfolios lautet auf Schweizer Franken, nämlich 500 Millionen. Der Hintergrund: 20 Prozent der Privatkunden der Sparkasse verdienen in Schwei-zer Franken und das häufig recht gut. Für diese Kunden hat die Sparkasse vergangenes Jahr einen speziellen Service eingerich-tet: Sie hat bei der Schweizer Nationalbank ein eigenes Konto eröffnet und kann jetzt am innerschweizer Zahlungsverkehr

teilnehmen. Dies bedeutet für die Privatkunden, dass sie ihr in Schweizer Franken verdientes Gehalt direkt in Deutschland in Euro auf ihr Konto gutschreiben lassen können. Der Geldtransfer erfolgt kostenfrei innerhalb eines Tages. Ein zweites Konto in der Schweiz, auf das der Arbeitgeber überweist und das sich die Schweizer Banken gut bezahlen lassen, ist nicht mehr nötig. Dieser Service dürfte auch manchen Privaten dazu angeregt ha-ben, seine Einlagen bei der Sparkasse zu kräftigen. Die Einlagen aller Kunden (Private, Unternehmen, Kommunen) stiegen um 2,2 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro. Der Umsatz im Wertpa-piergeschäft lag bei 183 Millionen Euro (Vorjahr 165 Millionen). Beim Geschäft für andere Unternehmen der Sparkassengruppe war man ebenfalls erfolgreich. Der Umsatz im Versicherungs-geschäft erreichte 30 Millionen Euro (27 Millionen), derjenige im Bauspargeschäft fast 59 Millionen Euro (50). In ihrem Immo-biliengeschäft vermittelte die Sparkasse über 80 Projekte mit einem Volumen von 20 Millionen Euro. In der Region werden die Immobilien – ungeachtet einer Baulandpolitik, mit der die Sparkasse durchaus zufrieden ist – wie auch in anderen Ge-genden immer teurer. Reiheneigenheime erreichen Preise bis zu 440.000 Euro, Geschosswohnungen Quadratmeterpreise von bis zu 3.500 Euro.Insgesamt zeigte sich Marker mit der Entwicklung der Spar-kasse zufrieden. Das Kundengeschäftsvolumen stieg um 2,7

Fotoshooting mit Riesenspar-schwein: 6 von 39 Auszubildenden der Sparkasse Lörrach-Rhein-felden.

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Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014 53

Hall of Fame.

Berühmte Hallen erkennen Sie an der Architektur. Und daran, wer ein und aus geht.

Auszüge aus dem Messeprogramm

19. – 23.03.14 URLAUB FREIZEIT REISENDie Tourismus-Messe der Regionen

09. – 12.04.14 AEROInternationale Fachmesse für Allgemeine Luftfahrt

19. – 23.03.14 GARTEN & AMBIENTE BodenseeDie Messe für Gartenliebhaber

19. – 23.03.14 IBODie große Frühjahrsmesse am Bodensee!

19. – 23.03.14 Neues BauEnDie Messe für Bauherren, Immobilienbesitzer und Energiesparer

01. – 04.05.14 TUNING WORLD BODENSEEInternationales Messe-Event für Auto-Tuning, Lifestyle und Club-Szene

23. – 25.05.14 KLASSIKWELT BODENSEE7. Messe für klassische Mobilität

23. – 25.05.14 e-mobility-worldMesse für nachhaltige Mobilität

www.messe-friedrichshafen.deÄnderungen und Ergänzungen vorbehalten.Stand: 02/2014 ...einfach anders!

27. – 29.06.14 HAM RADIO/HAMtronicInternationale Amateurfunk-Ausstellung mit HAMtronic – Elektronik, Internet, Computer

27. – 29.06.14 MAKER WORLDDas Event rund ums Machen, Tüfteln und Gestalten

10. – 13.07.14 OutDoorEuropäische Outdoor-FachmesseNUR FÜR DEN FACHHANDEL

27. – 30.08.14 EUROBIKEInternationale FahrradmesseSamstag: PUBLIKUMSTAG

20. – 28.09.14 INTERBOOTInternationale Wassersport-Ausstellung mit INTERSURF - Internationale Surf-Ausstellung

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Sparkasse Hochrhein: Zinsniveau macht wenig glücklich

Waldshut. Den Deutschen ist 2013 wegen des andauernd nied-rigen Zinsniveaus die Lust am Sparen vergangen. Das beobachtete Heinz Rombach, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hochrhein. Nur noch zehn Prozent des Einkommens wurden gespart – das ist der niedrigste Stand seit 2001. Dies hat sich bei der Sparkasse auch auf die Einlagenentwicklung ausgewirkt. Die Kundeneinlagen stiegen zwar um 0,8 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro, innerhalb der Einlagen hat der Trend zur Umschichtung in kurzfristige Anlagen aber angehalten – Rombach: „Wenn schon wenig Zinsen, dann wenigstens maximal flüssig bleiben.“ Immer mehr Anleger gehen indessen in Aktieninvestments: Der Umsatz mit Wertpapieren stieg um 25 Prozent auf 247 Millionen Euro.Der Bestand der Kundenkredite blieb trotz eines starken Neu-geschäfts unverändert bei 1,8 Milliarden Euro. Wie im Vorjahr entfielen mehr als die Hälfte der Darlehenszusagen von insge-samt 364 Millionen Euro auf Unternehmen und Selbstständige. Die zugesagten Wohnungsbaukredite stiegen um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die niedrigen Zinsen haben viele Anleger bewegt, ihre bestehenden höherverzinslichen Darlehen vorzeitig zurückzuzahlen. Die Tilgungen und Sondertilgungen haben einen Höchststand erreicht und den Zuwachs aus dem Neugeschäft nahezu egalisiert. Die neu abgeschlossenen Bausparverträge beliefen sich auf 65,3 Millionen Euro (plus zwei Prozent), die Lebens- und Rentenversicherungen auf 23,4 Millionen Euro (plus 18 Prozent).Das Kundengeschäftsvolumen (Kredite, Einlagen, Wertpapiere) wuchs um 0,4 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Bei einem Zins-überschuss von 58,1 Millionen, einem Provisionsüberschuss von 15,7 Millionen und einem Verwaltungsaufwand von 41,2 Millionen Euro verblieb ein Ergebnis vor Bewertung von 33,3 Millionen Euro. Damit liegt man auf Rang acht unter den 53 baden-württembergischen Sparkassen. Nach Zuführung des Betriebsgewinns zum Eigenkapital weist die Sparkasse eine Eigenkapitalrelation von 18,3 Prozent (vorher 17,1 Prozent) auf, hat ihre Substanz also deutlich gestärkt. Für die Zukunft erwartet Rombach weiter sinkende Erträge wegen der niedrigen Zinssi-tuation. Ständig steigende Anforderungen der Bankenaufsicht führten zu erhöhten Kosten und würden das Finanzdienstleis-tungsgewerbe weiter belasten. upl

Prozent auf 3,35 Milliarden Euro, die Bilanzsumme erreichte 2,19 Milliarden Euro und war damit um 1,9 Prozent höher als im Vorjahr. Der Zinsüberschuss lag bei 43,7 Millionen (41,1), der Provisionsüberschuss bei 13,3 Millionen Euro (13,2 Millionen). Der Verwaltungsaufwand erreichte 34,1 Millionen Euro (32,9 Millionen). Das Betriebsergebnis belief sich auf 25,8 Millionen Euro (23,8), die Gesamtkapitalquote auf 17,3 Prozent.Bei der Sparkasse gibt es knapp 300 Stellen, insgesamt sind 400 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 39 Auszubildende. Wie Marker ausführte, wird auch eine lang anhaltende Niedrigzinsphase der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden nicht ernsthaft schaden. Die Risiken, die jede Sparkasse in Deutschland mit der Landesbank Berlin trage, seien überschaubar, drei Millionen Euro wurden dafür 2013 aufgewendet. upl

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Firmen | Branchen

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KuRZ NoTiERT

Die BUT Blech- und Tortechnik GmbH hat ihre Kapazitäten in der Laserbearbei-tung verdoppelt. Grund dafür ist eine neue Anlage, in der Kupfer, Messing und Titan schnell und präzise geschnitten werden können (Bild). Für solche Maschinen werde in der Regel ein höherer sechsstelliger Be-trag investiert, hieß es von dem Lahrer Un-ternehmen. BUT beschäftigt 40 Mitarbeiter

und stellt Laser-, Stanz- und Blechumformteile her sowie Maschi-nen- und Gerätegehäuse, aber auch Blechbaugruppen. Die Kunden kommen beispielsweise aus dem Maschinen- und Fahrzeugbau sowie der Medizin-, Elektro- und Computertechnik.

Die Draisin GmbH aus Achern hat sich breiter aufgestellt: Das auf Räder für Menschen mit Handicap spezialisierte Unterneh-men bietet nun auch Spezialräder für Senioren mit Bewegungs-einschränkungen oder altersbedingten Unsicherheiten an. Diese werden ebenfalls in Achern entwickelt und gebaut. Ziel ist es laut Geschäftsführer Werner Müller, so den Standort und die Arbeits-plätze der 23 Mitarbeiter zu sichern. Die Geschäfte mit den Spezi-

alrädern für Menschen mit Handicap seien stabil. 50 Prozent dieser Produkte werden ins europäische Ausland exportiert.

Für die Freiburger Sparkassen-Immobilien-Gesellschaft war 2013 „das vierte Jahr in Folge mit einer boomenden Nachfrage nach Immobilien“ und zugleich ein Rekordjahr. Dies sagte Ge-schäftsführer Thomas Schmidt Anfang Februar vor der Presse. Der Objektumsatz der 100-prozentigen Tochter der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau stieg von 52 auf 65 Millionen Euro. Als Grund für den Anstieg nannte Schmidt „mehrere großvolumige Einzelum-sätze“. Die Sparkassen-Immobilien-Gesellschaft vermakelte vergan-genes Jahr im Stadtkreis Freiburg sowie dem Landkreis Emmendin-gen 240 Häuser und Wohnungen. Das sind zehn mehr als 2012.

Die in der Kaiser-Joseph-Straße ansässige Freiburger Rechtsan-waltskanzlei Thalmaier/Adam/Stark hat sich zum Jahresende 2013 auf fünf statt bislang drei Rechtsanwälte vergrößert. Hinzu-gekommen sind Michael Schneider und Astrid Sotriffer. Die Kanzlei befasst sich mit allen Fragen des Wirtschaftsrechts. Eine Beson-derheit ist die Zusammenarbeit mit einem auf das China-Geschäft spezialisierten Anwalt. Die Kanzlei wurde 1999 gegründet.

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Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014 55

WVIB-Mitglieder blicken auf zähes Jahr 2013 zurück

„unabhängigkeit von Bankenist ein hohes Gut“FrEiburg. Die Mitglieder des WVIB (Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden e.V.) blicken laut Verbands-präsident Klaus Endress und Hauptgeschäftsführer Christoph Münzer auf ein durchwachsenes Jahr 2013 zurück. Das durch-schnittliche Umsatzwachstum lag bei 1,1 Prozent und damit nur knapp über der Nulllinie. Allerdings spiegeln die Zahlen zum erwarteten Umsatz im ers-ten Halbjahr 2014 eine deutlich gestiegene Zuversicht wieder: Inzwischen hoffen 55 Prozent der Unternehmer (vor einem Jahr 35 Prozent) auf Zuwächse in den nächsten Monaten. Un-terstützt wird diese Hoffnung vom Auftragseingang, bei dem 56 Prozent der Firmen im vergangenen Jahr von Zunahmen (Vorjahr 41 Prozent), 19 Prozent von gleichbleibenden Auf-trägen und 25 Prozent von Rückgängen (Vorjahr 39 Prozent) berichten. Die Weltkonjunktur nimmt nach Erkenntnissen der WVIB-Mitglieder Fahrt auf, die US-Wirtschaft erholt sich, die Dynamik in Indien und China hat wieder zugelegt, und die lang-same Konjunkturerholung im Euroraum belebt das Geschäft. Entsprechend haben vergangenes Jahr 58 Prozent (Vorjahr 44 Prozent) der Unternehmen zusätzliches Personal eingestellt. Al-lerdings spitzt sich der Fachkräftemangel weiter zu. Besonders stark ist die Nachfrage nach gut ausgebildeten Forschern und Entwicklern. Die Kapazitätsauslastung ist hoch, vier Prozent sind überausgelastet, 63 Prozent vollausgelastet. Nachdem be-reits an die 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gleich viel oder mehr investiert haben, planen 31 Prozent (Vorjahr 26 Prozent) der Befragten, ihre Investitionen in den kommenden Monaten weiter zu erhöhen.In dieses Bild passt auch eine gute Ertragslage im Jahr 2013: 87 Prozent der Firmen bezeichneten ihre Ertragslage als gut oder befriedigend, und für das laufende Jahr rechnen zwei Drittel mit gleichbleibenden und 31 Prozent mit weiter steigenden Erträgen. Besonders optimistisch ist der Fahrzeugbau. Die gute Ertragslage hat sich positiv auf die Eigenkapitalausstat-tung ausgewirkt. Immer mehr Unternehmen können Anschaf-fungen aus den selbst erwirtschafteten Gewinnen finanzieren, und es gibt Firmen, die komplett unabhängig von Fremdkapi-tal sind. Wie Klaus Endress und das WVIB-Vorstandsmitglied Bernd Neugart bei einem Pressegespräch ausführten, schlagen sich in diesen Zahlen die Erfahrungen aus der Finanzkrise nieder. Sie werden in Familienunternehmen besonders ernst genom-men und wirken sehr lange nach. Der Schnitt der ausgeschüt-teten Gewinne liege in mittelständischen Familienunternehmen bei unter 20 Prozent, viele WVIBler hätten Eigenkapitalquoten von 60 bis 70 Prozent. Bernd Neugart: „Die Unabhängigkeit von den Banken ist ein hohes Gut.“Mit den beschlossenen Maßnahmen der großen Koalition – was die Rentenpolitik anbetrifft – zeigten sich die WVIB-Mitglieder nicht glücklich. Die „Groko-Maßnahmen“, so Klaus Endress, seien sehr schädlich für die Wirtschaft. Sie führten womöglich wieder auf eine Erhöhung des Schuldenstandes zu. Er zeigte Richtung Schweiz. Hier lief die Schuldenuhr genau umgekehrt, man baut Schulden ab. orn

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Firmen

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KuRZ NoTiERT

Das Hotel-Restaurant Adler in Lahr-Reichenbach hat reno-viert, umgebaut und nun wieder neu eröffnet. „Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren

möchte“, sagte Juniorchef Daniel Fehrenbacher bei der Wiedereröffnung in Anlehnung an Gustav Heinemann. In der über 150-jährigen Geschichte des Adlers habe jede Generation ihre Handschrift hin-terlassen. Die von Da-niel Fehrenbacher ist nun das neue „Gast-haus“ (Bild oben) mit 50 Sitzplätzen, das ein jüngeres Publikum ansprechen soll. Auch

das Gourmet-Restaurant (unten) mit 30 Plätzen, das einen Michelinstern trägt, wurde komplett renoviert. Durch den Umbau ist zudem eine Bar mit Stammtisch und etwa acht Plätzen entstanden. „Wir wollen unser gastronomisches Angebot wieder breiter aufstellen, ohne die hohe Qualität zu vernachlässigen“, begründete Sternekoch Fehrenbacher die Veränderung. Der Adler sei elitär geworden und habe den einfachen Gast verloren. Den will man nun mit dem boden-ständigen Angebot im neuen Gasthaus wieder anlocken.

Die Unternehmensgruppe Rüde baut für die Rüde GmbH aus Laufenburg ein neues Firmengebäude und investiert 3,8 Millionen Euro. Im Februar erfolgte der Spatenstich für den Neubau, der eine Gesamtgröße von 4.300 Quadratme-tern haben soll. Untergebracht werden darin die Produkti-on, die Verwaltung sowie das Lager. Die Fertigstellung des Gebäudes im Laufenburger Stadtteil Luttingen ist für Ende 2014 geplant. Zur Rüde Gruppe zählen neben der Rüde GmbH die Frank Rüde GmbH sowie die Spritz Plast GmbH. Rüde stellt Produkte für die Bau- und Sportbranche her, et-wa Trainingshilfen oder Schalungszubehör. Außerdem ist das Unternehmen im Bereich Werkzeug- und Formenbau tätig. Bei der Rüde Gruppe sind insgesamt 94 Mitarbeiter beschäf-tigt, davon 22 Mitarbeiter bei der Rüde GmbH.

Streit Service & Solution richtet Beirat ein

2013 umsatzrückgang, aber knappes Plushausach. Investitionen und Änderungsprozesse schmälern nach Angaben von Geschäftsführer Rudolf Bischler das Ergeb-nis der Streit Service & Solution GmbH & Co. KG für 2013. Der Bürodienstleister aus Hausach setzte vergangenes Jahr rund 35,5 Millionen Euro um. Das sind 1,2 Millionen Euro weniger als 2012. Während der Geschäftsbereich Bürobedarf (Streit office) leicht zulegen konnte, ging der Umsatz im Geschäftsbereich Bürotechnologie (Streit systec) leicht und im Geschäftsbereich Büroeinrichtung (Streit inhouse) stark zurück. Auch der Gewinn ist laut Bischler „deutlich geringer“ ausge-fallen, ein „knappes Plus“ wurde aber erzielt. Die anspruchs-vollen Wachstumsziele habe man nicht erreicht. Als Gründe nannte Bischler „außerordentlich wichtige Maßnahmen, die 2013 Geld gekostet haben“ wie Investitionen in Prozessoptimie-rungen, komplexe neue Software-Implementierungen und der Aufbau eines betrieblichen Gesundheitsmanagements. Auch die Übernahme eines Teilbereiches des Papierhauses Haas in Freudenstadt habe 2013 in der Bilanz spürbar zu Buche ge-schlagen. Streit hatte zum 1. November den Streckenhandel des Bürofachhandelsunternehmens Papier-Haas in Freudenstadt mit seinen vier Mitarbeitern übernommen. Streit hat an seinem Sitz in Hausach sowie in den Verkaufsbüros in Freiburg, Donau-eschingen und Reutlingen rund 200 Beschäftigte.Für 2014 strebt das Unternehmen ein Umsatzplus von mehr als 17 Prozent an. Um die laut Bischler „ambitionierten Wachs-tumsziele sowie künftigen Veränderungsprozesse“ zu unter-stützen, hat der Bürodienstleister nun einen dreiköpfigen Beirat eingerichtet und ihn mit Persönlichkeiten der regionalen Wirt-schaft besetzt. Für das Beratungsgremium gewonnen wurden Hanns-Peter Cohn, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Vitra AG, Rudolf Kast, Inhaber der Beratungsfirma Kast Perso-nalmanufaktur, und Peter Bosenius von der Testo AG, der dort die Bereiche Finanzen und Controlling verantwortet. mae

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Badische Weinwirtschaft

Geringere Erntemenge badEn. Die Erträge bei der Weinlese 2013 gehörten zu den schlechtesten in den vergange-nen 20 Jahren. Auf einer Pres-sekonferenz im neuen Jahr zog der Badische Weinbauerverband Bilanz. Er bezeichnete das Wein-jahr 2013 aufgrund der Vegetati-on als „Herausforderung“ für die Winzer und Kellermeister. Wie im Vorjahr sei der Austrieb wieder zögerlich verlaufen. Die spätere Blüte führte zu einer verzögerten Entwicklung der Weinstöcke – mancher-orts waren Verrieselungserscheinungen und Kleinbeeringkeit die Folge. Die Unterschiede bei den Erträgen sei-en je nach Lage „sehr unterschiedlich“ gewesen. Im Oktober hätten ordentliche Niederschläge einen beschleunigten Leseverlauf nötig gemacht. 68 Hekto-liter pro Hektar konnten laut Verband

durchschnittlich erzielt werden. „Einige Weinanbaugebiete haben sicherlich jetzt schon Probleme“, sagte der Weinbau-verbandspräsident Kilian Schneider. Als Konsequenz sollen die Schwellenpreise im Handel von 1,99 oder 4,99 Euro über-schritten werden. wis

Die Erträge waren aufgrund der Vegetation 2013 gering – das führt zu höheren Preisen.

Bestwerte bei Umsatz und Ergebnis

Leitwerk legt deutlich zuappEnWEiEr. Die Leitwerk-Gruppe hat im Jahr 2013 ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 36 Prozent auf 45 Milli-onen Euro gesteigert. Auch das Ergebnis hat sich nach Worten des Vorstandsvor-sitzenden Rico Siefermann zweistellig ver-bessert. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich um rund 90 auf 270. Für das star-ke Wachstum war im Wesentlichen die Übernahme der Firmengruppe Connect verantwortlich, aber auch ohne den Zu-kauf ist Leitwerk laut Siefermann deutlich gewachsen. Für das laufende Jahr plant Leitwerk ein zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Ergebnis. Die Leitwerk-Gruppe besteht aus der Leitwerk AG und ihren Beteiligungen. Am Hauptsitz Appenweier sowie in Freiburg, Karlsruhe, Achern und Straßburg ist sie

einer der großen Partner der regionalen Wirtschaft für umfassende Informations- und Kommunikationslösungen. Auch öf-fentliche Einrichtungen und Freiberufler gehören zu den Kunden. In der Firmenzen-trale in Appenweier gibt es einen neuen „Solutionwalk 2014“. Diesen bezeichnet Leitwerk als „haptischen Routenplaner zur Planung einer zukunftsorientierten und wirtschaftlichen IT-Strategie“. An den rund 20 Solutionpoints würden komplexe Lösungen direkt erfahrbar. orn

Oberkircher Winzer hoffen auf bessere Ernte 2014

Weniger Wein, trotzdem umsatzrekord ObErkirch. Obwohl weniger Wein im vergangenen Jahr zur Verfügung stand, konnte der Umsatz der Ober-kircher Winzer eG gesteigert werden. 11,2 Millionen erwirtschaftete die Genos-senschaft – das sind 0,4 Prozent mehr als 2013. „Der bisher größte Umsatz“, sagte Markus Ell, geschäftsführender Vorstand bei der Generalversammlung. „Erlösoptimierte Vertriebsarbeit“ laute-te die Devise, erklärte Ell. Es habe unter anderem weniger Aktionen und zum 1. März eine Preiserhöhung gegeben. Ins-gesamt seien 3,3 Millionen Liter Wein und Sekt verkauft worden. Das bedeute einen Absatzrückgang von 11 Prozent.

Auch der neue Jahrgang 2013 habe mit 4,1 Millionen Kilogramm zu wenig Ertrag gebracht. Man sei dennoch bemüht, den Umsatzrekord zu halten. Die Stimmung bei den Winzern ist zu-versichtlich, denn das Geschäftsjahr 2013/14 lief gut an: Der Umsatz zur Halb-zeit liege über dem Vorjahresniveau. Ell warnte jedoch vor zu großer Euphorie, da die Bestände vor allem beim Weißwein knapp seien. Positiv auf die Geschäfts-zahlen habe sich die Anfang 2013 begon-nene Kooperation mit dem Winzerkeller Hex von Dasenstein ausgewirkt – der ge-meinsame Vertrieb verringere die Kosten auf beiden Seiten. lis

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Wirtschaft im Südwesten 3 / 201458

Firmen

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KuRZ NoTiERT

Neues Unternehmen für die Produktion: Der techni-sche Betriebswirt Rolf Feißt hat zum Jahreswechsel die zerspanende Fertigung der HeWa Feinwerktechnik Engineering GmbH in Denzlingen mit ihren zehn Mitarbeitern übernommen. Sie firmiert nun als Fero-tec e.K. und konzentriert sich auf das Drehen, Fräsen, Schleifen sowie die Oberflächenveredelung von Teilen nach Kundenzeichnung aus den Bereichen Labor- und Medizintechnik sowie Maschinenbau (siehe Bild). Feißt hatte zuvor sieben Jahre lang als Fremdgeschäftsführer eines regionalen Unternehmens gearbeitet. Der Inha-ber und Geschäftsführer der HeWa Feinwerktechnik Engineering GmbH, Volker Heiny, führt mit zehn Mit-arbeitern den Bereich des Verkaufs und der Montage von Baugruppen aus den genannten Bereichen weiter. Ferotec hat in den bestehenden Firmenräumen seinen Sitz. Durch die Konzentration von Heiny und Feißt auf je-weils einen Be-reich sollen laut Feißt Synergien geschaffen werden.

Die Heidehof Stiftung GmbH aus Stuttgart und der Verein Heilpädagogische Sozialwerke aus Frei-burg haben die Dreisamwerke gGmbH gegründet. Geschäftsführer sind Michael Brenner und Michael Danner von Wilpert. Ihr Ziel ist es laut Pressemittei-lung, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt sozialversi-cherungspflichtige Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen zu schaffen. Erstes Projekt ist ab Herbst dieses Jahres, die 250 Schüler und Lehrer des neuen United World Colleges in Freiburg zu verpflegen. Zehn Arbeitsplätze sollen entstehen. Rund eine halbe Milli-on Euro soll in die Küchenausstattung investiert wer-den. Dies wird über Förder- und Eigenmittel finanziert.

Zuwächse an Kunden und im Kreditgeschäft vermeldet die Freiburger Filiale der GLS-Bank für das vergangene Jahr: Die Zahl der Kunden stieg um 13,9 Prozent von 8.632 im Jahr 2012 auf nun 9.828. Um acht Prozent legte das Kreditgeschäft zu und erreichte 2013 rund 70 Millionen Euro, fünf Millionen mehr als 2012. Das Ein-lagenvolumen lag vergangenes Jahr bei 197 Millionen Euro. Die GLS-Bank beschäftigt in Freiburg sieben Mitar-beiter, insgesamt sind es 450. Die Bilanzsumme der Bank, die zum Verbund der Volks- und Raiffeisenbanken gehört, betrug vergangenes Jahr 3,24 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von gut 19 Prozent. Die Kundeneinlagen stiegen um 20 Prozent auf 2,82 Milliarden Euro, die Kun-denkredite um 16,6 Prozent auf 1,65 Milliarden Euro, die Zahl der Kunden um 22.000 auf 165.000.

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Mehr Absatz und Umsatz, weniger Gewinn

Energiedienst im Rahmen der ErwartungenlauFEnburg/rhEinFEldEn. Der re-gionale Energieversorger Energiedienst Holding AG hat im Jahr 2013 seine Ge-samtleistung (Umsatz) um acht Prozent auf 1,075 Milliarden Euro erhöht und damit erstmals die Schwelle von einer Milliarde überstiegen. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) nahm allerdings um 20 Prozent auf 79 Millionen Euro ab, ebenso das Unternehmensergebnis um 14 Prozent auf 66 Millionen Euro. Zu-rückzuführen war dies laut einer Presse-meldung auf niedrigere Margen wegen stark gesunkener Großhandelspreise, den Wegfall von attraktiven Langfristverträgen sowie der Wertberichtigung auf Lang-fristverträge. Die Energiedienstgruppe verkaufte insgesamt 11,065 Milliarden Kilowattstunden Strom, das waren rund zehn Prozent mehr als 2012. Dies war vor allem auf die 19 prozentige Zunahme von Verbundgeschäften auf 5,836 Milliarden Kilowattstunden zurückzuführen. Der Ge-samtstromabsatz an Kunden lag mit 5,23 Milliarden Kilowattstunden etwas höher als der Vorjahresabsatz. Der Absatz an Kunden in Deutschland hat sich auf 4,36 Milliarden belaufen, derjenige an Kunden in der Schweiz auf 867 Millionen Kilowatt-stunden.In den eigenen und teileigenen Wasser-kraftwerken am Hochrhein und im Wallis erzeugte man 3,184 Milliarden Kilowatt-stunden. Das war etwas weniger als im Vorjahr (2012 gab es außerordentlich viel

Wasser), jedoch deutlich mehr als im lang-jährigen Mittel. Die Investitionen erreich-ten 44 Millionen Euro, 13 Millionen weni-ger als im Vorjahr, da die Bauaktivitäten im Wasserkraftwerk Rheinfelden beendet und das Bürohaus in Rheinfelden fertigge-stellt worden war. Die Energiedienstgrup-pe beschäftigt 793 Mitarbeiter und gehört mehrheitlich der EnBW. Im laufenden Jahr will sich Energiedienst wieder stärker auf die Region konzentrieren. Dazu passt laut der Pressemeldung das im vergangenen Jahr aufgebaute Geschäftsfeld Wärme- und Energielösungen. orn

Eine stärkere Konzentration auf die Region gehört zur Politik von Energiedienst für die nächsten Jahre. Ein Beispiel: Ende Dezember 2013 starteten Minister Alexander Bonde (zweiter von rechts) und Energiedienst-Vorstand Martin Steiger (links) ein Projekt zur Elektromobilität in Südbaden. Ziel: eine flächendeckende Ladeinfrastruktur. Mit auf dem Bild: Bernhard Kaiser (2. von links), Bürgermeister von Donaueschingen, und Christian Klaiber (rechts), Initiative Zukunftsmobilität.

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Wirtschaft im Südwesten 3 / 201460

Weil am Rhein

Christian Stickl (53) ist seit Febru-ar neuer Ge-schäftsführer für die Technik bei der Conductix-Wampf-ler GmbH in Weil am Rhein. Der Dip-lom-Ingenieur der Elektrotechnik hat seine Führungser-

fahrung in Unternehmen wie Hewlett-Packard, Sick AG, Fluke und Danaher er-worben. Zuletzt war er Vorstandsvorsit-zender eines mittelständischen Elektro-nikherstellers am Bodensee. In seiner neuen Funktion zeichnet Stickl für das Center of Excellence in Weil, das Center of Excellence in Belley (nahe Lyon in Frankreich) sowie eine weitere Produk-tionsstätte in Irland verantwortlich. Er arbeitet mit Philippe Lang, dem CEO der Conductix-Wampfler-Gruppe, zu-sammen. Die Firma ist ein Unterneh-men der französischen Delachaux-Gruppe mit Sitz in Paris. orn

stuttgaRt

Michael Alpert ist neuer Ge-schäftsführer des Baden-Württem-bergischen IHK-Tages. Der 32-Jäh-rige hat an der Universität Ulm in Wir tschaftswis -senschaften pro-moviert und war

zuletzt bei der IHK Reutlingen im Stab des Hauptgeschäftsführers für die Ko-ordination der politischen Arbeit dieser IHK zuständig. Das Team der Ge-schäftsstelle des IHK-Tages wird vom politischen Referenten Roland Müller-Grundschok und Franziska Prillmann, die Terminkoordination und Veranstal-tungsmanagement betreut, verstärkt. Der Bereich Kommunikation liegt in den Händen von Tobias Tabor. Der Baden-Württembergische IHK-Tag ist die Dachorganisation der zwölf IHKs im Land und dient vor allem als Sprachrohr gegenüber der Landesregierung und der Öffentlichkeit. orn

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61Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

Personalien

emmendingen

K a r l - F r i e d r i c h Jundt-Schöt t le (70), Seniorchef des Emmendinger Mode- und Bet-tenhauses Blum-Jundt, ist von Mi-n i s te r p räs ident Winfried Kretsch-mann für Ver-dienste um das

Land Baden-Württemberg mit der Stau-fer-Medaille ausgezeichnet worden. Der Emmendinger Oberbürgermeister Schlatterer hat sie übergeben. Jundt-Schöttle hat sich jahrzehntelang sowohl um seine Heimatstadt als auch um seine Branche verdient gemacht. In der IHK Südlicher Oberrhein war er viele Jah-re Mitglied der Vollversammlung sowie Vorsitzender des Handelsausschusses dieser IHK und hat die Kammer während dieser Zeit auch beim DIHK-Handelsaus-schuss in Berlin vertreten. Im Handels-verband Südbaden war er Mitglied des Präsidialrates und Vizepräsident sowie Delegierter im Landes- und Bundesver-band. In Emmendingen hat er als Grün-dungsmitglied der Werbegemeinschaft diese jahrelang geleitet, und er war 22 Jahre Mitglied der Fraktion der Freien Wähler und fünf Jahre lang deren Frak-tionssprecher. 32 Jahre ist er Aufsichts-ratsmitglied der Volksbank Emmendin-gen gewesen. Bis heute engagiert er sich im Vorstandsteam des Bürger- und Verkehrsvereins, und auch die Initiativ-gruppe Bahnhof wird von ihm geprägt. Die Firma Blum-Jundt gehört zu den traditionsreichsten Emmendinger Han-delsunternehmen und wird seit 2009 von Karl-Friedrich Jundt-Schöttles Sohn Marcel geleitet. Das Bettenhaus führt seit 2011 die Tochter Yvonne. orn

schRambeRg

Der Chef der Firma Glatthaar aus Schramberg-Waldmössingen, Joachim Glatthaar, hat vor Kurzem seinen 60. Geburtstag gefeiert. Vor rund 34 Jahren gründete der Unternehmer die Firma, die zunächst auf die Herstellung von Fertig-kellern spezialisiert war und heute über 300 Mitarbeiter hat. Inzwischen gibt es Standorte in Simmern sowie Weißenfels

und fünf Niederlassungen im europäi-schen Ausland. Neben Fertigkellern wer-den auch Bodenplatten produziert und Dienstleistungen wie etwa Projektleis-tungen angeboten. Zur Überraschung Glatthaars beschenkten ihn seine Mitar-beiter zum runden Geburtstag mit einem Straßennamen: Die Adresse am Haupt-standort lautet nun offiziell „Joachim-Glatthaar-Platz 1“. ew

tuttlingen

Die Binder GmbH aus Tuttlingen, Spe-zialist für Simulationsschränke, teilt mit, dass sie zum 1. Februar eine neue Füh-rungsspitze einberufen hat. Im ersten Schritt seien Mitglieder aus dem Füh-rungskreis zu Bereichsleitern ernannt worden: Der bisherige Werksleiter Jörg Nauel (54) übernahm die Position des Vice President für Manufacturing and Sourcing. Michael Pfaff (30), bislang Sales Director für Süd-, Zentral- und Osteuropa, wurde Vice President Sales and Order Processing. Und der bisheri-ge Marketingleiter Peter Wimmer (43) übernahm die Position des Vice Pre-sident Marketing and Service. Alle Be-reichsleiter erhalten Prokura und berich-ten direkt an den Geschäftsführer Peter Michael Binder (60). ine

obeRkiRch

Nach über 20 Jah-ren sehr erfolgrei-cher Tätigkeit scheidet der Vor-standsvorsitzende der Progesswerke Oberkirch (PWO), Karl M. Schmid-huber (65, Bild), mit Ende der or-dentlichen Haupt-

versammlung am 21. Mai aus dem Vor-stand aus und geht in den Ruhestand. Als seinen Nachfolger hat der Aufsichts-rat der AG jetzt Volker Simon (51) beru-fen. Er soll spätestens zum 1. Juli in den PWO-Vorstand eintreten. Der promo-vierte Ingenieur soll das Ressort Markt und Technologie sowie die Rolle des Sprechers des Vorstands übernehmen. Schmidhuber war in die Suche seines Nachfolgers voll eingebunden. Simon hat in München, Darmstadt sowie an der Cornell University (USA) Maschi-nenbau studiert und in Darmstadt pro-moviert. Er ist Honorarprofessor an der Universität Stuttgart und arbeitet seit über 20 Jahren in der Industrie, vor al-lem der Automobil-Zulieferindustrie – zuletzt in der Geschäftsleitung der Firma Isringhausen (Lemgo), wo er maßgeb-lich an der Entwicklung des Unterneh-mens zu seiner heutigen Marktposition beteiligt war. PWO hat gerade die vor-läufigen Zahlen für 2013 veröffentlicht und demnach Rekorde bei Umsatz und Gewinn erzielt: Der Umsatz stieg um gut fünf Prozent auf rund 377 Millionen Euro, der Gewinn um 26 Prozent auf 13,1 Millionen Euro. ine

fReibuRg

Die Freiburger Firma Dölco, die seit 1960 Maschinen und Systeme zum Trocknen, Reinigen, Messen und Orten entwickelt und herstellt, hat eine neue Geschäftsführung: Timo Karnik (39) und Andreas Berns (42) haben die Lei-tung des in Freiburg-Opfingen ansässi-ge Unternehmens mit seinen 35 Mit-arbeitern von Alfred Dörle (77) über-nommen. Die Anteile hält nun die auf Unternehmensnachfolge im Mittel-stand spezialisierte Freiburger Bekatron GmbH. ine

schonach

Die Wiha Werkzeuge GmbH in Schonach hat einen neuen Geschäftsführer für Mar-keting und Vertrieb Europa: Ronny Linds-kog (Jahrgang 1964) komplettiert die bis-lang dreiköpfige Geschäftsführung beste-hend aus dem geschäftsführenden Ge-sellschafter Wilfried Hahn, dessen Sohn Wilhelm Hahn und Kai-Uwe Schwage-rus. Lindskog hat zuvor als Geschäftsfüh-rer fürs Ressort Automotive beim Elekt-rowerkzeughersteller Festool in Wendlin-gen sowie als Vorstandsvorsitzender des-sen chinesischer Tochter TTS Tooltechnic gearbeitet. Die Firma Wiha produziert mit über 800 Mitarbeitern Handwerkzeuge für den professionellen Gebrauch in In-dustrie und Handwerk – beispielsweise Schraubendreher, Drehmomentwerkzeu-ge und Stiftschlüssel. ine

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62 Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

Kopf des Monats deR fReibuRgeR gastRonom toni schlegel

Erfolgreich alsQuereinsteiger

FReiBURG. Greiffenegg-Schlössle, Kas-taniengarten, Ganter-Brauereiausschank, Gasthaus Zum Deutschen Haus, Weber‘s Weinstube, Luisenhöhe und jetzt noch Oscar’s und Grace – der Freiburger Gas-tronom Toni Schlegel ist auf Expansions-kurs. Inzwischen gehören sieben Gas-tronomiebetriebe zu seinem „Imperium“. Sein Ziel: „Weiter wachsen“, sagt er beim Gesprächstermin. Als Treffpunkt hat der Unternehmer sein neu erworbenes Ob-jekt, das Oscars in der Freiburger Altstadt, vorgeschlagen. Das Foto ist im Neuzu-gang Grace nebenan entstanden. Schle-gel möchte „die klassische Gastronomie modernisieren und behutsam weiterent-wickeln“. Mit der Luisenhöhe in Horben, die zu einem Vier-Sterne-Haus umgebaut werden soll (baurechtliche Probleme verzö-gern das Projekt), kommt erstmals ein Ho-telbetrieb dazu. Darüber hinaus ist Schlegel Festwirt beim Oktoberfest der Brauerei Ganter und engagiert sich als Gastronom beim Schlossbergfest.

Dass er Großgastronom wird, damit hät-te der 53-Jährige, der weitere Immo-bilien in der Region besitzt und teilwei-se verpachtet hat, nicht gerechnet. „Ich wäre nie auf die Idee gekommen, ein Freund brachte mich dazu“, erzählt der studierte Volkswirt (Studium in Freiburg und München) mit MBA von der Univer-sity of Wisconsin. Nach seinem Aufent-

halt in den USA arbeitete Schlegel zu-nächst als Berater und Projektleiter im Bereich „Städte und Regionen“ bei der Prognos AG in Basel, wohnte aber wei-terhin in Freiburg. Als echtes Bobbele sei er „heimatverbunden“, auch wenn er nach dem MBA und einjähriger Berufs-erfahrung als Berater in Wisconsin bei-nahe in Übersee geblieben wäre. „Es war die schönste Zeit meines Lebens, ich bin aufgegangen in dem amerikani-schen Spirit und der ‚Can do‘-Mentali-tät“, erinnert sich der Gastronom.

1993 gründete er in Freiburg die Firma „TFS Consulting“. Sie besteht bis zum heutigen Tag. Inzwischen hat sich der Schwerpunkt von der Kommunal- und Regionalberatung, die weiterhin ange-boten wird, hin zum Immobilien-Con-sulting und zur Projektentwicklung ver-lagert. Im Vordergrund stehen nun die eigenen Projekte. Schlegel beschäftigt insgesamt 55 Mitarbeiter in Vollzeit, 70 bis 120 – je nach Saison – in Teilzeit. Sei-ne Aktivität in der Gastronomie begann mit dem Waldrestaurant Zähringer Burg. Der Entschluss dazu fiel 1990 „in einer feuchtfröhlichen Stunde“, als er mit ei-nem befreundeten Koch Pläne schmie-dete. „Ursprünglich war das Restaurant eine Vesperstube, mein Geschäftspart-ner und ich gestalteten es zu einem Ro-mantik-Restaurant um. Das war ein Rie-

senerfolg“, erinnert sich der Querein-steiger. Er war für das Konzept und das Marketing zuständig, der Partner für das Operative. Von „null auf hundert“ habe sich 1994 dann auch Webers Weinstube im Stadtteil Wiehre gesteigert, als Schle-gel sie übernahm. Das Lokal sei „am Bo-den“ gewesen. Das änderte sich mithilfe eines neuen Konzepts („Küche bis drei Uhr nachts“).

13 Restaurants in Freiburg und Umge-bung hat der Unternehmer bisher geführt und mitunter wieder abgegeben. Sein „Traumobjekt“ war das Greiffenegg-Schlössle. Er erwarb es 1996. „Das war ein großer Schritt, aber ich habe ihn kei-nen Tag bereut“, erklärt er. Im Schlössle befindet sich die Firmenzentrale. Seine rechte Hand, Martina Ramadan, verwal-tet die Objekte. Jedes der Restaurants hat einen Betriebsleiter, der viel Vertrau-en genießt und weitgehend selbststän-

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Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014 63

Kopf des Monats deR fReibuRgeR gastRonom toni schlegel

IMPRESSUM

- Wirtschaft im südwesten - Zeitschrift und Verkündungsorgan der industrie- und handels-kammern im Regierungsbezirk freiburg issn 0936-5885

Redaktion: Pressestelle der industrie- und handelskammern im Regierungsbezirk freiburg i. br. e.V.: ulrich Plankenhorn (leitung, v. i. s. d. P.) kathrin ermert dr. susanne maerz elisabeth Weidling sekretariat: hannelore gißler

Wirtschaft im südwesten schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 freiburg Postfach 860, 79008 freiburg telefon 0761 15105-0, fax 0761 3858-398 e-mail: [email protected] www.wirtschaft-im-suedwesten.de

Pressesprecher der ihks: anika klaffke (südlicher oberrhein)christian beck (schwarzwald-baar-heuberg) achim eickhoff (hochrhein-bodensee)

titelbild: steve Young - fotolia.com

Verlag und anzeigen: Prüfer medienmarketing endriß & Rosenberger gmbh Jägerweg 1, 76532 baden-badenVerlags-/anzeigenleitung: achim hartkopfanzeigendisposition: susan hirth telefon 07221 211912, fax 07221 211915 e-mail: [email protected] www.pruefer.comZurzeit gilt die anzeigenpreisliste nr. 32 gültig ab Januar 2014.

satz: freiburger druck gmbh & co. kg www.freiburger-druck.de

druck: ernst kaufmann gmbh & co. kg www.druckhaus-kaufmann.de

Herausgeber: ihk schwarzwald-baar-heuberg Romäusring 4, 78050 Vs-Villingen telefon 07721 922-0, fax 07721 922-166 e-mail: [email protected] www.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.de

ihk südlicher oberrhein schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 freiburg telefon 0761 3858-0, fax 0761 3858-222 und lotzbeckstraße 31, 77933 lahr telefon 07821 2703-0, fax 07821 2703-777 e-mail: [email protected] www.suedlicher-oberrhein.ihk.de

ihk hochrhein-bodensee schützenstraße 8, 78462 konstanz telefon 07531 2860-0, fax 07531 2860-165 und gottschalkweg 1, 79650 schopfheim telefon 07622 3907-0, fax 07622 3907-250 e-mail: [email protected] www.konstanz.ihk.de

erscheinungsweise: Zu monatsbeginn (ausgenommen august)

Bezug und abonnement: der bezug der ihk-Zeitschrift erfolgt im Rah-men der grundsätzlichen beitragspflicht als mitglied der ihk. „Wirtschaft im südwesten“ kann zudem für 17,60 euro/Jahr beim Verlag abonniert werden.

dig agiert. Schlegel selbst widmet sich vor allem dem Controlling und Marke-ting. Sein Erfolgsrezept? „Ich sehe alles mit den Augen des Gastes und betrachte den Betrieb in seiner Gesamtheit“, ant-wortet er. Groß gastronom zu sein brin-ge Vorteile mit sich: Die Angestellten könnten bei Engpässen als Springer ein-gesetzt werden, außerdem verringerten sich die Kosten im Einkauf. Jeden Tag er-hält Schlegel alle wichtigen Kennzahlen auf sein Handy. Seine Mitarbeiter wer-den laufend über die Umsätze informiert und durch Prämien am Erfolg beteiligt.

Mit den derzeitigen Umsätzen ist der Unternehmer „sehr zufrieden“. Zwei Jahre in Folge habe er „Rekordumsät-ze“ verbuchen können. Kein Geschäfts-jahr sei so gut wie das 2013 gewesen. „Wir verbessern uns stetig, und der stei-gende Tourismus in Freiburg tut sein Üb-riges dazu“, lautet seine Begründung.

Gerade kommt der Unternehmer von ei-nem wichtigen Termin. Wieder einmal ist ihm ein „interessantes einmaliges Projekt in Freiburg“ angeboten worden. Mehr dazu will er aber noch nicht verra-ten. Grundsätzlich interessieren ihn „Ob-jekte mit einem Umsatzpotenzial von deutlich über einer Million Euro“. Idea-lerweise sollten sie in der Innenstadt lie-gen, damit er bei Stippvisiten alle nach-einander aufsuchen kann. Manchmal ha-ben seine Wege jedoch nichts mit der Ar-beit zu tun. Der Vater von vier Kindern ist vielfach ehrenamtlich tätig und pflegt sei-ne Hobbys. Unter anderem ist er Mitglied der Vollversammlung der IHK Südlicher Oberrhein und im Tourismusausschuss sowie Vorsitzender des Freundeskrei-ses der Wirtschaftsjunioren Freiburg. Als Oldtimerfan entspannt er sich am liebs-ten bei Ausfahrten mit seinen beiden Mercedes-Cabriolets (Baujahr 1961 und 1963) oder beim Skifahren. ew

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64 Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

BÜCHER

Lexikon zum deutschen MaschinenbauDas große „Lexikon des deutschen Maschinenbaus“ würdigt über 2.000 Vertreter der Branche – insbesondere mittelständische Unternehmen. Darunter sind auch einige aus dem Regierungsbezirk Freiburg, etwa Ha-kos aus Villingen-Schwenningen, Sick aus Waldkirch und die Smartcrm aus Kandel. Die kurzen Porträts sind übersichtlich gestaltet. Aufsätze im ersten Teil des Buchs befassen sich etwa mit der Erfolgsgeschichte des Maschinen- und Anlagenbaus, den Themen „Megacitys“ oder „Industrie 4.0.“ Register zum Nachschlagen nach Personen, Fachver-bänden und Unternehmen, Letztere geordnet nach Postleitzahlen, runden das mehr als 1.000 Seiten starke Werk ab. lis

Hannes Hesse, Florian Langenscheidt, Hartmut Rauen (Hrsg.) | The Best of German Engineering Deutsche Standards Editionen | 1.176 Seiten | 49 Euro

Tipps für eine erfolgreiche PressearbeitEine gute und Resultate erbringende PR- und Öffentlichkeitsarbeit will gelernt sein. Das Standard-werk für Einsteiger und PR-Profi s enthält umfassende Tipps für die Medienarbeit und hilft bei der Entscheidung für die richtige Strategie. Sei es das TV-Interview, das Presseevent, Nutzen eines Social Media-Kanals oder lediglich die nicht ganz unwichtige Kontaktpfl ege. Der Titel richtet sich sowohl an Einsteiger in die Pressearbeit, die wenig bis gar keine Vorkenntnisse mitbringen, als auch PR-Experten, die ihr Wissen noch erweitern möchten. Das Einführungswerk eignet sich auch zum zielgerichteten Nachschlagen und die Kapitel können unabhängig voneinander gelesen werden. ew

Norbert Schulz-Bruhdoel, Katja Fürstenau | Die PR- und Pressefi bel Frankfurter Allgemeine Buch | 389 Seiten | 29,90 Euro

Verhandlungsgeschick lernen Seit über 30 Jahren gilt das „Harvard-Konzept“ als Standardwerk zum Thema „Verhandeln“. Mehr als 3,5 Millionen Exemplare wurden weltweit verkauft. Egal, ob es sich um Auseinandersetzungen mit Liefe-ranten, Tarifverhandlungen oder politische Konfl ikte handelt – wie mit schwierigen Situationen umzuge-hen ist, wird anhand von Techniken gezeigt. Ziel ist, dass beide Seiten mit dem Ergebnis zufrieden sind. Die 24., 2013 erschienene Aufl age des Buchs enthält auch ein Kapitel mit zehn Leserfragen zum Harvard-Konzept, etwa „Fragen über Macht“ werden gestellt. Der Titel eignet sich für Vertreter unterschiedlichster Branchen. Es gibt ihn mittlerweile als Hörbuch, E-Book oder ganz traditionell als kartoniertes Buch. wis

Roger Fisher, William Ury, Bruce Patton | Das Harvard-KonzeptCampus Verlag | 288 Seiten | 29,99 Euro

Die Marke als WettbewerbswaffeDas Fachbuch für Markenführung „Value Branding“ widmet sich den Besonderheiten von ingenieursgetriebenen Technologiethemen und der neuen Management-Disziplin „Markenmanagement“. Der Autor Jürgen Gietl stellt 20 Handlungsgrundsätze für den Aufbau von Marken sowie die Markenführung von Technologiethemen vor. Mit dem richtigen Markenmanagement könnten die Besonderheiten des Unternehmens „glaubwürdig, einfach und logisch nachvollziehbar zum Ausdruck ge-bracht“ werden, verspricht er. Durch das Value Branding rückten die selbst erbrachten Leistungen in den Vordergrund, die Disziplin helfe auch ein Mehrmarkenchaos zu vermeiden und dafür ein „verkaufsstarkes Mehrmarkensystem“ aufzubauen. wis

Jürgen Gietl | Value Branding | Haufe Verlag | 224 Seiten | 39,95 Euro

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74 Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

BÖRSEN

EXISTENZGRÜNDUNGS- UND NACHFOLGEBÖRSE

Fertigungsbetrieb für einbaufertige Prä-zisionsteile für Existenzgründer eventuell als Beteiligung oder Zweigbetrieb bes-tens geeignet. CNC-Drehen, Hartdrehen, Schleifen, Abwälzfräsen. Gebäude ca. 700 qm auf vorhandenem Grundstück bis 3.000 qm erweiterbar. Kapital bzw. Sicherheiten erforderlich. Das Objekt liegt im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.

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Schlüsseldienst seit 1984 auf dem Markt mit Ladengeschäft in guter Stadtteilla-ge von Freiburg sucht einen Nachfolger. Schwerpunkt mechanische und elektroni-sche Schließanlagen. Langjähriger Kunden-stamm vorhanden (Gemeinden, Baufirmen, Architekten, Hausverwaltungen). Weitere Geschäftsbereiche wie Schlossnotdienst, Wohnungs- und Hausabsicherungen, An-fertigung von Nachschlüsseln und Verkauf branchentypischer Artikel. Eine umfassende kaufmännische und handwerkliche Einarbei-tung wird angeboten.

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Wir suchen zur Verstärkung im Führungsteam unseres hoch spezialisierten Kleinbetriebes (15 Mitarbeiter/Nischenmarkt) einen Tech-niker oder Ingenieur (Elektrotechnik/Ver-sorgungstechnik/Gebäudemanagement). Wir würden Ihnen gerne die Gelegenheit zur Weiterentwicklung geben. Sukzessiver Erwerb von Geschäftsanteilen bzw. spätere Übernahme des Betriebes erwünscht.

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Inhabergeführtes Fachgeschäft im Be-reich Radio-Fernsehtechnik, Antennenbau, Kundendienst, Elektro mit Werkstatt im Landkreis Emmendingen sucht aus Alters-gründen zum 31.5.2014 einen Nachfolger. Verkehrsgünstige Lage in der Innenstadt, Kundenparkplätze im Hof, große Schaufens-terfront, weiße Ladeeinrichtung. EG: Verkauf / Werkstatt / Büro ca. 168m², UG: Lager / WC ca. 68m². Ein langjähriger Techniker mit Berufserfahrung ist im Betrieb beschäftigt und kann auf Wunsch übernommen werden.

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Speditionsunternehmen im Raum Ortenau-kreis mit 14 LKWs, 3,2 Mio. Euro Umsatz steht zum Verkauf. Umsatzvolumen kurz-fristig steigerungsfähig.

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Renommiertes Papier- und Schreibwarenge-schäft im Ortenaukreis zu verkaufen. Beste-hend aus: Lottoannahmestelle, Post agentur / Postbank, Tabakwaren, Schreibwaren, Zeit-schriften, Fahrkarten für Bus und Bahn. In zentraler Lage mit hohem Stammkundenan-teil. Die Verkaufsfläche beträgt 150 qm mit variablen Warenpräsentationsmöglichkeiten, große Schaufensterfront in unmittelbarer Nähe zur Grund-, Haupt-, Real- sowie För-derschule. Ablöse VB, Kapitalnachweis erfor-derlich. Warenbestand nach Inventur. Einar-beitung sowie Personalübernahme möglich.

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Für eine ganzjährig bewirtschaftete Sportgaststätte mit Gartenwirtschaft im Markgräflerland wird ein Nachfolger zum schnellstmöglichen Eintritt gesucht. Inven-tar kann komplett übernommen werden.

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Gut geführtes Raumausstattungs-Unterneh-men zu verkaufen. Seit mehr als 25 Jahren besteht unser Unternehmen im Landkreis Lörrach. Unser Kundenstamm ist regional und international - Frankreich/Schweiz. Im ca. 65 qm großen Ladengeschäft (inkl. Lager-raum) finden täglich auch für Laufkundschaft Beratungs- und Verkaufsgespräche statt. Wir haben 3 Aushilfskräfte beschäftigt. Park-plätze befinden sich direkt vor dem Haus.

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Nachfolger für Küchenstudio für neu zu gründende Filiale im Kreis VS/WT in CH-Grenznähe gesucht. Wenig Eigenkapital nötig. Name seit über 40 Jahren am Markt und durch Weiterempfehlung bekannt. Bei Bedarf Unterstützung durch Inhaber. Kundenadressen seit 25 Jahren archiviert. Montagepartner vorhanden.

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Denkmalgeschütztes Haus (Baujahr um 1600), seit 1889 im Familienbesitz, wird von der Inhaberin/Küchenmeisterin in 4. Generation geführt. Aus gesundheitlichen Gründen und weil kein Nachfolger in der Familie vorhanden ist, möchten wir dieses traditionsreiche Lokal verpachten. Wirtsstu-be und Nebenzimmer verfügen über jeweils rund 35 Sitzplätze, eine Gartenwirtschaft ist angeschlossen. Pächterwohnung, Doppel-garage und Gästeparkplätze sind vorhanden. Das Gasthaus befindet sich im Markgräfler-land, nur wenige Kilometer von den Nach-barländern Frankreich und Schweiz entfernt.

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INFORMATION

Sie suchen einen Handelsvertreter oder Ko-operationspartner? Einen Nachfolger für Ihr Unternehmen oder einen Betrieb, den Sie übernehmen können?Helfen kann ein Eintrag in den Börsen – ein kostenfreier Service der drei Industrie- und Handelskammern im Südwesten. Für allge-meine Geschäftsempfehlungen ist an dieser Stelle kein Platz.Bei Inseraten aus IHK-Börsen gelten die Be-dingungen der jeweiligen Börse. Wenn Sie in den Börsen inserieren wollen: Bitte wen-den Sie sich an den für die jeweilige Börse zuständigen Ansprechpartner bei Ihrer IHK (siehe unten).Angebote und Gesuche werden kostenfrei unter einer Chiffre-Nummer veröffentlicht. Wenn Sie auf ein Inserat antworten wollen: Richten Sie Ihre Zuschrift unter Angabe der Chiffre-Nummer an die zuständige IHK.Welche IHK das ist, können Sie an den ersten beiden Buchstaben der Chiffre-Num-mer erkennen:FR für die IHK Südlicher Oberrhein)VS für die IHK Schwarzwald-Baar-HeubergKN für die IHK Hochrhein-Bodensee.Ihre Zuschrift wird kostenfrei an den Inserenten weitergeleitet.

ANSPRECHPARTNER UND ADRESSEN:

IHK Südlicher Oberrhein (FR), Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 FreiburgTatjana Weimer, Telefon 0761 3858-121, E-Mail: [email protected]

IHK Hochrhein-Bodensee (KN), Schützenstraße 8, 78462 Konstanz

Claudia Veit (Kooperationen), Telefon 07531 2860-127, E-Mail: [email protected]

Birgitt Richter (Existenzgründungen/Betriebsnachfolge, Handelsvertretungen & Beteiligungen/Risikokapital), Telefon 07531 2860-139, E-Mail: [email protected]

IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg (VS),Romäusring 4, 78050 VS-Villingen

Katrin Kress, Telefon 07721 922-348, E-Mail: [email protected]

Bundesweite Existenzgründungsbörse:www.nexxt-change.org

Bundesweite Kooperationsbörse:www.ihk-kooperationsboerse.de

Recyclingbörse: http://www.ihk-recyclingboerse.de

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75Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

Taxi-Unternehmen zu verkaufen. Gut struktu-rierter Betrieb mit 10 Fahrzeugen in Grenznä-he zur Schweiz und zu Frankreich zu verkau-fen. Nachfolger kann eingearbeitet werden.

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Unternehmen im Bereich Schulung, Bera-tung und Dienstleistung im Gesundheits-wesen (GOÄ, EBM, Tumordokumentation, Med. Dokumentation, Projektmanage-ment) abzugeben. Wir bieten Schulungen im Bereich G-DRG und SWISS DRG an. Referentenpool vorhanden. Als Dienst-leistung bieten wir die Kodierung Remote für Spitäler in der Schweiz. Im Beratungs-segment werden krankenhausbezogen die unterschiedlichsten Projekte durchgeführt. Wir agieren in ganz Deutschland und der ge-samten Schweiz. Das Unternehmen kann ortsunabhängig weitergeführt werden.

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Gesucht wird ein kleineres Unternehmen zum Kauf, aktiver Teilhaberschaft oder Ge-schäftsführung aus dem Bereich Maschi-nenbau, Blechbearbeitung, Werkzeugbau oder ein Dreh-/Fräsbetrieb. Der Standort sollte vorzugsweise zwischen Lörrach und Waldshut bzw. Lörrach und Müllheim liegen. Denkbar ist auch ein reiner Vertrieb, da mehrjährige Außendienst-Erfahrung im Investitionsgüterbereich vorhanden ist.

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Gut geführte Schlosserei nahe Schweizer Grenze zu verkaufen. Komplett ausgestat-tete Werkstatt, Materiallager, Gabelstapler und Fahrzeuge vorhanden. Die Firma ist gut ausgelastet mit Aufträgen des festen Kundenstamms (D/CH). Die 4 Mitarbei-ter sind erfahren, zuverlässig und werden von unserem Kundenstamm geschätzt. Auf dem Grundstück befindet sich neben der Werkstatt ein Wohnhaus mit den So-zialräumen. Bevorzugt soll die Firma als Gesamtpaket (Werkstatt und Wohnhaus) verkauft werden. Die Immobilie ist auch geeignet für andere Gewerbe.

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IT-/EDV-Support (Betreuung von kleinen Unternehmen in den Bereichen EDV/Netzwerk Support - Client, Server, TK) im Landkreis Konstanz sucht Nachfolger.

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Wir suchen krankheitsbedingt einen Nach-folger für unser kleines, seit 1995 gut einge-führtes Handelsunternehmen. Wir handeln

mit selbstentwickelten Produkten (che-mische Erzeugnisse). Der Kundenstamm besteht aus gewerblichen Abnehmern (ca. 400) bis in den Raum Kassel/Frankfurt. Der Sitz des Unternehmens ist am Hochrhein.

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Technischer Betriebswirt mit Erfahrung in der Geschäftsleitung sucht Unternehmen aus der CNC-Fertigung zur Übernahme. Alternativ ist auch die Nachfolge einer Indus-trievertretung im Bereich Fräs-, Dreh- oder Erodierteile denkbar. Eigenkapital steht zur Verfügung. Der Umsatz sollte 1 bis 4 Mio. Euro betragen. Von besonderem Interesse sind Hersteller von kleinen und mittleren Serien. Gute Kenntnisse in der Produktion von CNC Dreh- und Frästeilen ist vorhanden.

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Videothek im Landkreis Rottweil, langjährig eingeführt, mit aktuellem und großem Film-bestand zu verkaufen oder zu verpachten. Die Videothek befindet sich im Topzustand und eignet sich ideal als Nebenerwerb.

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Wir sind ein kleines Unternehmen im Bereich Handel und Dienstleistung und suchen ein 1-2-Mann Unternehmen zur Übernahme bis zum Herbst 2014. Vor-stellbar ist auch ein produzierendes Un-ternehmen. Standort sollte in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg sein.

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Industriemeister und Betriebswirt, beide mit Berufserfahrung in leitender Position, suchen im Raum VS/RW ein Unternehmen zur Übernahme. Das Unternehmen sollte möglichst 15-50 Mitarbeiter im Bereich Mon-tage für Medizintechnik, mechanische und elektronische Fertigungskomponenten, Ma-schinenbau oder ähnliches angesiedelt sein. Nach der Einarbeitung wird eine komplette Übernahme des Unternehmens bevorzugt.

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Altersbedingt suchen wir einen Nachfolger für unseren Betrieb im Bereich Uhrenmonta-ge- und Reparaturbetrieb. Gefertigt werden Zeiger und Zifferblätter für Armbanduhren, dazu kommen noch Reparatur von Uhren und die Fertigmontage von Uhren für einige namenhafte Marken. Die drei Bereiche tra-gen jeweils zu 30 % zum Umsatz bei. Die restlichen 10 % werden mit dem Ladenge-schäft (Uhren, Schmuck) umgesetzt. Zurzeit sind 3 Mitarbeiter beschäftigt. Komplette

Einrichtung d.h. alle erforderlichen Maschi-nen und Werkzeuge zur Uhrenmontage und für Reparaturen sind vorhanden. Der Nachfolger sollte idealerweise gelernter Uhrmacher oder Feinmechaniker sein.

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Wir suchen einen Nachfolger/eine Nach-folgerin für ein im Schwarzwald-Baar-Kreis einzigartiges Konzept. Es handelt sich dabei um ein Konzept für „mobiles Essen auf Rädern“. Ideal auch geeignet für Querein-steiger. Ein Kapitalnachweis ist erforderlich.

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HANDELSVERTRETERBÖRSE

Nachschleifbetrieb sucht engagierten Au-ßendienstmitarbeiter / Handelsvertreter für den badischen und schwäbischen Raum für die Betreuung bestehender Kunden und für die Neukundenakquise auf Pro-visionsbasis. Wir bieten technische Un-terstützung und Produktschulungen an.

FR-HV-126-1901

Etabliertes Unternehmen im Bereich Geschenk- und Souvenirartikel sucht Außendienstmitar-beiter/Handelsvertreter für PLZ 7. Gesucht wird ein seriöser Vertriebsmitarbeiter für einen festen Kundenstamm und Neukundenakquise.

FR-HV-126-1902

Metallbaubetrieb mit Schwerpunkt "eigene Fahrradparksysteme" sucht zur Unterstüt-zung der Vertriebsaktivität unabhängige motivierte Handelsvertreter und neue Vertriebspartner auf Provisionsbasis.

KN-HV 464/14

Verlag sucht bundesweit Handelsvertreter (m/w) mit Berufserfahrung im Außendienst für die Vermarktung eigener Produkte. Ihre Aufgaben: Neukundengewinnung, aktives Verkaufen incl. Beratung, Werbeträger aktivieren. Wir bieten: leistungsabhängi-ge Vergütung, transparente Provisionen, Raum zum selbstständigen Arbeiten.

KN-HV 465/14

Wir sind ein etabliertes Handelsunterneh-men und seit 2000 am Markt. Wir suchen Firmen aus dem Bereich Dreh- und Fräs-teile, welche wir europaweit/weltweit ver-treten dürfen als Industrievertretung. Wir haben sehr gute Kontakte in alle Bereiche der Industrie und zur Automobilindustrie und sind zertifiziert nach ISO 9001:2008

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BÖRSEN

IMMOBILIEN Kaufen · Vermieten

Kompetenter Dienstleister für Lackie-rung von Klein- u. Kleinstteilen sucht wg. Ausweitung des Produktspektrums und der Kundenbasis eine/n Handelsvertreter/in auf selbstständiger Basis. Aufgabenbereich: selbstständige Vermarktung unserer Dienst-leistung von der Akquise bis zum Vertrags-abschluss, Aufnahme unserer Lackierungen in das Produkt-/Dienstleistungsportfolio, Reporting von Markt- und Kundeninforma-tionen. Voraussetzungen: idealerweise ei-nen Kundenstamm, Erfahrung im Vertrieb, sympathisches Auftreten, kommunikative

u. zielorientierte Arbeitsweise. Wir bieten zur umfassenden Vertriebsunterstützung leistungsorientierten Verdienst sowie be-darfsgerechte Einarbeitung.

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BETEILIGUNGSBÖRSE/ RISIKOKAPITAL

Junges Unternehmen sucht Investoren, um eine einzigartige Idee weltweit zu vermarkten. Wir definieren die Visitenkarte, das Adress-buch und sogar die Post-/Paket-Verteilung

von morgen. Das Produkt hat schon über 70.000 Anwender. Unter den Top 5 in den APP-Stores. Die Marke ist bereits in den wichtigsten Ländern registriert. Beteiligung ab 25.000 Euro.

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Zukunftsträchtiger Gesundheitsmarkt: Gut eingeführtes Fitness- und Gesundheits-studio im Großraum westlicher Bodensee muss expandieren und sucht für Neubau Beteiligungskapital ab 500.000 Euro

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80 Wirtschaft im Südwesten 3 / 2014

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Das Unternehmen Die Tesa SE mit Sitz in Hamburg ist nach eigenen Angaben einer der weltweit führenden Hersteller technischer Klebe-bänder und selbstklebender Systemlösun-gen. Das Unternehmen ist eine 100-pro-zentige, aber eigenständige Tochtergesell-schaft der Beiersdorf AG. Tesa setzte im Jahr 2012 rund 1 Milliarde Euro (Vorjahr 947 Millionen Euro) um, erwirtschaftete 129,3 Millionen Euro (Ebit) und beschäftigte rund 3.800 Mitarbeiter. Das gesamte Sortiment der Tesa SE umfasst etwa 7.000 Produkte. Circa 80 Prozent von ihnen werden an Industriekunden ge-liefert und sind beispielsweise in Handys oder Autos zu fi nden. Rund 20 Prozent gehen über den Handel an Endverbraucher – so wie auch der Tesafi lm. Er wird seit der Eröffnung im Jahr 1961 ausschließlich im Tesa-Werk in Offenburg hergestellt, einer von weltweit acht Produktionsstätten. 420 Mitarbeiter erzeugen hier rund 2.100 Produkte. Das Offenburger Werk hat einen Umsatzanteil von rund 30 Prozent und ist der größte Produktionsstandort des Konzerns. Rund 250 Millionen Quadratmeter Kle-bebänder werden hier pro Jahr produziert.

Das ProduktDie Tesafi lm-Klassiker für Endverbraucher sind entweder 1,5 Zentimeter breit und 33 Meter lang (Bild) oder 1,5 Zentimeter breit und 10 Meter lang. Erfun-den wurde der „Beiersdorf-Kautschuk-Klebefi lm“ 1935 – und ein Jahr später in Tesa-Klebefi lm umbenannt. Seit 1941 heißt das Produkt aus dem Beiersdorf-Konzern Tesafi lm. Bislang wurden mehr als 50 Milliarden Meter Tesafi lm ver-kauft. Allein mit der 2013 produzierten Menge ließ sich nach Konzernangaben rund 2.800 WM-taugliche Fußballfelder komplett abkleben. Tesafi lm hat in Deutschland einen Marktanteil von rund 70 Prozent. Doch er ist auch an-derswo gefragt: Tesafi lm wird von Offenburg aus in knapp 60 Länder weltweit ver-trieben – sie reichen von Andorra bis Venezuela. Zurzeit gibt es rund 200 verschiedene Tesaf ilm-Produkte.

Die EntwicklungDie Folien und Rohstoffe für die Klebemasse sowie

die Rollenkerne stammen von Firmen, die zu einem weltweiten Lieferantennetzwerk des

Konzerns gehören. Tesa selbst ist auf das Herstellen der Klebemassen sowie das

Beschichten der Folien spezialisiert. In der Anfangszeit wurde die Tesafi lm-Folie mithilfe eines Haftklebers mit einer Klebmasse aus Naturkaut-schuk und Harz versehen. Die Filmstreifen waren zwar trans-parent, die gesamten Rollen wegen der Haftklebstoffschicht jedoch braun. In den 1950er Jahren wurden Cellulose-Acetatfolien eingeführt, da-rauf wurde eine synthetisch erzeugte Acrylat-Klebemasse aufgetragen – und die Rol-le war transparent. Ab 1946 wurde auch PVC als Träger für den Klebstoff verwendet. Aus ökologischen Gesichtspunkten verwendet man seit den 1980er

Jahren statt PVC- nur noch Poly-propylen-Folien. Beschichtet wer-

den sie auch heute noch mit einer wasserbasierten Acrylat-Klebemasse.

Lösemittel werden nicht verwendet. Seit Kurzem gibt es auch Tesa-Produkte

aus komplett recycelbaren Materialien.

In unserer Rubrik „Aus dem Südwesten“ stellen wir Produkte vor, die viele kennen, aber von denen wenige wissen, dass sie aus der Region stammen. Dieses Mal: Tesafi lm.

Tesafi lm aus Offenburg

Der Klebestreifen

Bild: Tesa SE/Text: mae

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