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Zool. Garten N.F. 81 (2012) 231–238 www.journals.elsevier.de/zooga Elefantenhaltung in Europa und Indien – ein Vergleich Elephant keeping in Europe and India –a comparison Gunther Nogge Hünenstr. 34, D51069 Köln Eingegangen am 31. Oktober 2012 Abstract In none of the countries of origin Asian elephants are taken any more from the wild. Instead breeding stations arise. In India the methods of keeping elephants have become subject of scien- tific investigations. As a result elephants in the long run will be allowed to be held only in forest camps. The concepts of elephant husbandry are discussed and developed also outside the countries of origin. Under consideration of their biological, ecological and social requirements elephants have to be managed in groups. It is the author’s opinion that protected contact will be the method of the future. Keywords: Methods of elephant keeping; group management; protected contact Unsere Kenntnisse über die Lebensweise von Tieren in der Natur nehmen ständig zu, ebenso aber auch unsere Erfahrungen mit ihrer Haltung in menschlicher Obhut. Aufgabe des Tiergärtners ist es, neue Erkenntnisse und Erfahrungen in die Praxis umzusetzen. Ent- sprechend verändern sich die Haltungsbedingungen der Tiere in den Zoos ständig. Aber es ändern sich auch die Ansichten darüber, wie man Tiere dem Publikum gegenüber präsentiert. Als augenfälliges Beispiel seien die Menschenaffen genannt, deren Haltung sich während der letzten dreißig Jahre diametral verändert hat. In einem ebenso dramatischen Prozess der Wandlung befindet sich derzeit die Elefantenhaltung in den Zoos. Der vorliegende Artikel ist ein Diskussionsbeitrag zu diesem Prozess. Wenn es um die Bedrohung von Elefanten geht, ist meist von Afrikanischen Elefanten die Rede. Und es ist ja auch dramatisch, wie deren Gesamtbestand innerhalb der letzten 2 - 3 Jahrzehnte von 1,5 Mio. auf 400.000 - 500.000 Tiere zurückgegangen ist. Aber das sind immerhin noch zehnmal so viele Elefanten wie es in Asien gibt. Im gesamten asiatischen Verbreitungsgebiet leben vielleicht noch 40.000 - 50.000 Tiere (Sukumar, 2006). Das sind E-Mail: [email protected]

Elefantenhaltung in Europa und Indien – ein Vergleich

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Page 1: Elefantenhaltung in Europa und Indien – ein Vergleich

Zool. Garten N.F. 81 (2012) 231–238www.journals.elsevier.de/zooga

Elefantenhaltung in Europa und Indien – einVergleichElephant keeping in Europe and India – a comparison

Gunther NoggeHünenstr. 34, D51069 Köln

Eingegangen am 31. Oktober 2012

Abstract

In none of the countries of origin Asian elephants are taken any more from the wild. Insteadbreeding stations arise. In India the methods of keeping elephants have become subject of scien-tific investigations. As a result elephants in the long run will be allowed to be held only in forestcamps. The concepts of elephant husbandry are discussed and developed also outside the countriesof origin. Under consideration of their biological, ecological and social requirements elephants haveto be managed in groups. It is the author’s opinion that protected contact will be the method of thefuture.

Keywords: Methods of elephant keeping; group management; protected contact

Unsere Kenntnisse über die Lebensweise von Tieren in der Natur nehmen ständig zu,ebenso aber auch unsere Erfahrungen mit ihrer Haltung in menschlicher Obhut. Aufgabedes Tiergärtners ist es, neue Erkenntnisse und Erfahrungen in die Praxis umzusetzen. Ent-sprechend verändern sich die Haltungsbedingungen der Tiere in den Zoos ständig. Aber esändern sich auch die Ansichten darüber, wie man Tiere dem Publikum gegenüber präsentiert.Als augenfälliges Beispiel seien die Menschenaffen genannt, deren Haltung sich währendder letzten dreißig Jahre diametral verändert hat. In einem ebenso dramatischen Prozess derWandlung befindet sich derzeit die Elefantenhaltung in den Zoos. Der vorliegende Artikelist ein Diskussionsbeitrag zu diesem Prozess.

Wenn es um die Bedrohung von Elefanten geht, ist meist von Afrikanischen Elefantendie Rede. Und es ist ja auch dramatisch, wie deren Gesamtbestand innerhalb der letzten 2 - 3Jahrzehnte von 1,5 Mio. auf 400.000 - 500.000 Tiere zurückgegangen ist. Aber das sindimmerhin noch zehnmal so viele Elefanten wie es in Asien gibt. Im gesamten asiatischenVerbreitungsgebiet leben vielleicht noch 40.000 - 50.000 Tiere (Sukumar, 2006). Das sind

E-Mail: [email protected]

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so wenige, dass kaum noch jemand darüber redet. Von diesen leben heute schon 30%in Menschenobhut. Damit fällt den Elefantenhaltern, ob in den Ursprungsländern oderaußerhalb, z.B. in Europa, eine besondere Verantwortung bei der Erhaltung der Art zu.

Ein besonders deutliches Beispiel für die Entwicklung ist Thailand, das als eines dergroßen Elefantenländer gilt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es dort noch 200.000 wildlebende Elefanten. Am Ende des Jahrhunderts waren es noch knapp 2000. Dem gegenüberstehen aber mehr als doppelt so viele gehaltene, nämlich 3800 - 4000. Indien ist das größteLand im Verbreitungsgebiet der Asiatischen Elefanten. 25.000 Tieren in der Natur stehenetwa 3500 gehaltene gegenüber. Addiert man die Bestände aller Länder des Verbreitungs-gebietes, kommt man auf rund 45.000 in der Natur und 15.000 Elefanten in menschlicherObhut (Sukumar, 2006).

Man ist sich in den Ursprungsländern dieser Zahlen durchaus bewusst. Nirgendwo ist esdeshalb noch erlaubt, Elefanten der Wildbahn zu entnehmen. Stattdessen hat man in allenLändern des Verbreitungsgebietes begonnen, Elefanten zu züchten. Selbst in Nepal, wo esvielleicht noch 100 freilebende Elefanten gibt (die gelegentlich von Indien über die Grenzewechseln), gibt es ein Camp, in dem heute systematisch Elefanten gezüchtet werden. Auchin Europa werden Asiatische Elefanten im Rahmen eines Europäischen Erhaltungszucht-programms (EEP) gezüchtet, und zwar so erfolgreich, dass wir auf dem Wege zu einersich durch Zucht selbst erhaltenden Elefantenpopulation sind. Wir sind auf diesem Gebieterfolgreicher als die Amerikaner, und auch die Inder schauen mit Aufmerksamkeit undStaunen auf unsere Zuchterfolge. Was die Zucht von Elefanten betrifft, sind die Europäerbesser als die Inder.

In Indien ist der Bestand frei lebender Elefanten während der letzten 30 - 40 Jahre mitca. 25.000 Tieren stabil geblieben. Er nimmt sogar leicht zu, wovon man sich z.B. imNagarahole Nationalpark, wo übrigens 1972 die letzte Khedda stattfand, überzeugen kann.Die Schutzgebiete in Indien sind allerdings durchweg klein, während der Druck, der vonder ständig wachsenden menschlichen Bevölkerung auf sie ausgeübt wird, zunimmt. In denletzten 30 Jahren, also dem Zeitraum einer einzigen Generation, hat sich die BevölkerungIndiens von 500 Mio. auf 1 Mrd. Menschen verdoppelt. Der Elephant - Human - Con-flict, den es ja nicht nur in Indien gibt (Kumar, 2004), sondern praktisch in allen Länderndes Verbreitungsgebietes Asiatischer Elefanten (Fernando et al., 2008), ist zum größtenProblem des Elefantenschutzes geworden. Da hier die Begegnung frei lebender und gehal-tener Elefanten unvermeidlich ist, kommt es auch zur Durchmischung der ex situ- mit derin situ - Population. Hierin liegt einerseits eine Gefahr, andererseits aber auch eine Chancefür das langfristige Management und zwar beider Populationen, die es zu nutzen gilt.

Die Elefantenhaltung blickt auf eine lange Geschichte zurück (Kurt, 2006). Noch bevordie Arier vor 3½ - 4000 Jahren auf dem Rücken der Pferde den indischen Subkontinenteroberten, saß man dort schon auf Elefanten. Und mit Alexander dem Großen kam die Ele-fantenhaltung nach Europa. Heute werden Elefanten auch in Asien kaum noch gebraucht. Sosind viele Arbeitselefanten arbeitslos geworden und fristen mit ihren Mahouts ein erbärmli-ches Dasein als Bettler. Gebraucht werden sie nur noch gelegentlich als Reittiere bei Safaris,oder sie werden zur Unterhaltung von Touristen bei Poloturnieren oder Historienspektakelneingesetzt. In Indien, vor allem in Kerala, gibt es bis zum heutigen Tage viele Tempelelefan-ten. Von den rund 1000 registrierten Tempelelefanten sind übrigens 900 Bullen! (Sie werdenin ganz Indien aufgekauft.) Tempelelefanten treten vor allem an Festtagen in Aktion. Es ist

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Abb. 1. Festlich geschmückter Elefant in einem Tempel in Thrissur/Kerala. Alle Aufnahmen Prof.Dr. G. Nogge.

sehr beeindruckend, mit welcher Gelassenheit die Tiere das vor allem lautstarke Treiben umsie herum ertragen (Abb. 1) und wie scheinbar unberührt sie am Straßenverkehr teilnehmen(Abb. 2). Höhepunkt des Pongalfestes in Thrissur zum Beispiel ist das Zusammentreffenvon an die fünfzig solcher Tempelelefanten – alles Stoßzahnträger – auf einem Festplatzmit hunderten von Gläubigen (Abb. 3–5). Für jemanden, der Jahrzehnte Zootierpfleger imUmgang mit Elefanten beobachten konnte, ist der Umgang indischer Mahouts mit ihrenTieren ein eindrucksvolles Erlebnis. Es hat mich in meiner Auffassung bestätigt, dass dasHerdenmanagement und der geschützte Kontakt im Umgang mit Elefanten, der bessereWeg für Europa ist (Nogge, 2006a, b).

Auf der anderen Seite wird auch in Indien nur mit Wasser gekocht. Die Mahouts arbei-ten nach alten, von Generation zu Generation überlieferten Regeln, haben aber auch ihre

Abb. 2. Scheinbar unberührt vom Straßenlärm nehmen Elefanten am Verkehr teil.

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Abb. 3. Der Mahout geht neben seinem Elefanten.

eigenen Riten entwickelt. Erst heute beginnt man damit, die Elefantenhaltung wissen-schaftlich aufzuarbeiten. Zunächst hat man eine Bestandserfassung der in den einzelnenBundesstaaten gehaltenen Elefanten, wie z.B. in Karnataka (Varma, Rao, Ganguly, &Hasbhavi, 2008), schließlich aber auch in ganz Indien (Varma, 2011) durchgeführt. Dadurchwird offensichtlich, wie überaltert der Bestand in menschlicher Obhut inzwischen ist,und dass man Elefanten, möchte man sie auf Dauer halten, züchten muss. Zugleich hatman aber auch die Mahouts erfasst, ihren Ausbildungsstand und ihre soziale Situation(die übrigens ganz schlecht aussieht). Die Veterinärmedizinische Fakultät der UniversitätThrissur ist das wissenschaftliche Zentrum der Elefantenhaltung in Kerala. Hier wird dieForschung an Elefanten vorangetrieben und der gegenwärtige Forschungsstand, etwa zurGesundheitsfürsorge bei Elefanten(Ajitkumar, Anil, & Alex, 2009) in einschlägigen Publi-kationen zusammengestellt. Ein exzellentes Kompendium zur Elefantenhaltung ist das vor

Abb. 4. Zum Pongalfest im Januar 2012 kamen 50 Elefanten auf einem Festplatz zusammen.

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Abb. 5. Einzug von drei Tempelelefanten auf dem Festplatz.

kurzem erschienene ,,Elephant Code Book“ (Chowta, 2010), das man jedem, der mit derElefantenhaltung in Zoos befasst ist, vom Pfleger bis zum Direktor, nur ans Herz legenkann.

In den indischen Zoos gibt es, nicht anders als in Europa, sehr unterschiedliche Haltun-gen, sehr gute wie entsetzlich miserable (Abb. 6). Die indische Zoobehörde (Central ZooAuthority) hat die Elefantenhaltungen (nicht nur der Zoos) auf den Prüfstand gestellt undist zu dem Beschluss gekommen, die Elefantenhaltung in den Zoos aufzugeben.

Die einzigen, die in Indien auf Dauer Elefanten halten dürfen, sind die Forest Camps,obwohl die Lebensbedingungen der Elefanten auch in mehr als der Hälfte (9 von 17) derbegutachteten Camps schlecht waren. Bei den zehn in der Studie berücksichtigten Zooswaren die Haltungsbedingungen in fünf immerhin akzeptabel. Als generell schlecht wurdendie Lebensbedingungen der Elefanten bei den privaten Haltern und in Zirkussen angesehen

Abb. 6. Elefantenanlage im Zoo von Mysore.

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sowie die der Bettelelefanten, aber auch der Tempelelefanten. Letztere kann man natürlichschlecht verbieten. Sie sollen sich in Zukunft aber nur noch zu Umzügen und Feierlichkei-ten an Festtagen in den Tempeln aufhalten und den Rest des Jahres in den Forest Campsverbringen.

Der Erlass stammt bereits aus dem Jahre 2009. Er wurde aber noch längst nicht überallvollzogen. Sicher wird es Übergangsfristen geben. Das Verbot der Elefantenhaltung in denZoos ist auch in Indien nicht unumstritten(Walker, 2009), und es ist von Tierschutzgruppenin aller Welt aufgegriffen worden. Auch die Zoos in Europa können den Erlass nicht ein-fach ignorieren, denn Indien ist in Bezug auf die Elefanten ja nicht irgendein Land, sonderndas Land mit den meisten Elefanten, sowohl in der Natur wie in Menschenhand und mitder längsten Tradition und der größten Erfahrung in der Elefantenhaltung. Außerdem istdie indische Zoobehörde Mitglied des Weltverbandes Zoologischer Gärten und Aquarien(WAZA). Dieser hat sich auch bereits mit dem Erlass auseinander gesetzt und sein Ethicsand Welfare Committee hat sich sehr besonnen dazu geäußert. Wir müssen unsere Elefan-tenhaltung immer wieder auf den Prüfstand stellen und dürfen in unserem Bemühen nichtnachlassen, die Haltungsbedingungen zu verbessern. Zuletzt hat sich Veasey (2006) mitden Konzepten der Elefantenhaltung in Zoos auseinander gesetzt. Seine Quintessenz lautet:wir müssen vor allem die biologischen und ökologischen Bedürfnisse der Tiere berück-sichtigen. Auch Garai & Kurt (2006) unterstreichen die Bedeutung der Sozialisation derElefanten für ihr Wohlbefinden.

Elefanten leben in der Natur in Familienverbänden und das sollten wir ihnen auch imZoo ermöglichen. Dazu gehört auch, dass sie ihre Jungen in der Gruppe zur Welt bringen.Diese sollten auch solange wie möglich in der Gruppe bleiben, in der sie geboren wurden,die weiblichen Tiere u.U. zeitlebens.

Der Ursprung der Kölner Elefantenherde waren vier Tiere, die von der Emmener Herdeabgespalten wurden, als diese eine Größe erreicht hatte, bei der sie sich wohl auch in derNatur geteilt hätte (Tabelle 1). Dazu kamen ein Bulle aus Port Lympne und ein Jungbulleaus Singapur. Die Zahl der Kühe konnte durch zwei Tiere aus Myanmar und fünf ausThailand aufgestockt werden. Zwar waren weder die Tiere aus Myanmar noch die ausThailand miteinander verwandt, aber sie haben jeweils bereits über Jahre zusammen gelebtund waren aneinander gewöhnt. Im Grunde hatten wir also eine patchwork family gebildet.Aber die Integration all dieser Tiere verlief relativ reibungslos.

Inzwischen wurden sechs Tiere in die Herde hineingeboren, von denen fünf dort nochleben. Ein Nachwuchsbulle ist im Alter von fünf Jahren bereits abgewandert, ebenso diebeiden noch in Emmen geborenen Bullen, zwei erwachsene Kühe sind verstorben, dieletzte im Mai 2012 (Nogge, 2012). Das Tier hatte in einer Rangauseinandersetzung einenso heftigen Stoß abbekommen, dass es seinen Verletzungen schließlich erlegen ist. Soaußergewöhnlich und so bedauerlich ein solcher tödlicher Unfall ist, kann man daraus dochnicht den Schluss ziehen, dass das Leben von Elefanten in Herden viel zu gefährlich sei.Ein solcher Vorfall spricht auch nicht gegen das Herdenmanagement.

Im Prinzip spricht auch nichts gegen das traditionelle hands - on beim Management einerso großen Herde wie der Kölner von gegenwärtig 15 Tieren (5,10), solange man Pflegerhat, die die Methode beherrschen. Diese werden aber immer weniger. Dagegen nimmt dieZahl der in europäischen Zoos geborenen Elefanten von Jahr zu Jahr zu. Nicht richtiggezähmte Elefanten stellen jedoch eine Gefahr dar. Unfälle sind vorprogrammiert. Schon

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Tab. 1. Entwicklung der Kölner Elefantenherde 2004 – 2012 (Unterstrichen sind alle in Kölngeborenen Tiere).

Name Sex Geburtstag Geburtsort Zugang Abgang

Bindu 1,0 1968 Sri Lanka 10.09.2004Sang Raja 1,0 24.03.1999 Singapore 28.09.2004Thi Ha Phyu 0,1 May 1980 Myanmar 05.08.2004Aung Si 1,0 04.03.2002 Emmen 05.08.2004 20.04.2007 (Sevilla)Maha Kumari 0,1 09.05.2007 KölnKhaing Lwin Htoo 0,1 22.07.1981 Myanmar 05.08.2004 12.12.2006 (Tod)Aung Bo 1,0 16.07.2001 Emmen 05.08.2004 20.04.2007 (Sevilla)Marlar 0,1 30.03.2006 KölnShu Thu Zar 0,1 03.06.1994 Myanmar 27.09.2005Bindi 0,1 25.07.2012 KölnAye Shan May 0,1 13.08.1995 Myanmar 27.09.2005Khin Yadanar Min 1,0 27.07.2009 KölnChumpol 0,1 02.04.1983 Thailand 16.09.2006 02.05.2012 (Tod)Kleeblamduan 0,1 1983 Thailand 16.09.2006Thong Khun 0,1 1988 Thailand 16.09.2006Min Jung 1,0 16.04.2007 Köln 12.07.2012 (Antwerpen)Rajendra 1,0 08.04.2011 KölnMae Jaruad 0,1 1989 Thailand 16.09.2006Laong Daav 0,1 1990 Thailand 16.09.2006

allein deshalb ist in Europa hands – off, bzw. der Umgang mit Elefanten im geschütztenKontakt die Methode der Zukunft.

Zusammenfassung

Angesichts der existenziellen Bedrohung Asiatischer Elefanten werden in keinem derUrsprungsländer noch Tiere der Natur entnommen. Stattdessen werden Elefanten heuteüberall gezüchtet. In Indien hat man damit begonnen, die Methoden der Elefantenhal-tung wissenschaftlich zu durchleuchten. Als Ergebnis dürfen Elefanten auf Dauer nurnoch in Forest Camps gehalten werden. Auch außerhalb der Ursprungsländer werdendie Konzepte der Elefantenhaltung diskutiert und weiterentwickelt. Der Trend geht unterBerücksichtigung der biologischen, ökologischen und sozialen Bedürfnisse der Elefantenzum Herdenmanagement. Dabei ist nach Meinung des Autors der Umgang mit den Tierenim geschützten Kontakt die Methode der Zukunft.

Schrifttum

Ajitkumar, G., Anil, K. S., & Alex, P. C. (Hrsg.). (2009). Healthcare Management of Captive Asian Elephants.Thrissur: Indien.

Chowta, P. (2010). Elephant Code Book. Bangalore: Indien.Fernando, P., Kumar, M. A., Williams, A. C., Wikramanayake, E., Aziz, T., & Singh, S. M. (2008). Review of

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