70
Elektrische Leitungen Seminar 18.01.2005 Felix Rembor

Elektrische Leitungen

  • Upload
    laban

  • View
    99

  • Download
    0

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Elektrische Leitungen. Seminar 18.01.2005 Felix Rembor. Inhalt. 1 Grundlagen 2 Leitungstypen 3 Einfache vs. Differentielle Signalübertragung 4 Entwurf von Leiterplatten 5 Augendiagramme 6 Time Domain Reflectometry 7 Praktische Umsetzung 8 Persönliche Bemerkung. Elektrische Leitungen. - PowerPoint PPT Presentation

Citation preview

Page 1: Elektrische Leitungen

Elektrische Leitungen

Seminar

18.01.2005

Felix Rembor

Page 2: Elektrische Leitungen

Inhalt

Elektrische Leitungen Seite 2

1 Grundlagen

2 Leitungstypen

3 Einfache vs. Differentielle Signalübertragung

4 Entwurf von Leiterplatten

5 Augendiagramme

6 Time Domain Reflectometry

7 Praktische Umsetzung

8 Persönliche Bemerkung

Page 3: Elektrische Leitungen

1 Grundlagen

Seite 3

1.1 Impedanz

1.1.1 Verlustfreie Leitungen

1.1.2 Verlustbehaftete Leitungen

1.1.2.1 Skin Effekt

1.1.2.2 Weitere Effekte

1.1.2.3 Formeln

1.1.2.4 Tools

1.2 Dämpfung

1.3 Reflektionen

1.3.1 Terminierung

1.4 Crosstalk

1.4.1 Kapazitive Einkopplung

1.4.2 Induktive Einkopplung

1.4.3 Ohm‘sche Einkopplung

Elektrische Leitungen

Page 4: Elektrische Leitungen

1.1 Impedanz

Seite 4

Ersatzschaltung einer Übertragungsstrecke:

Sender(Quelle)

Empfänger(Senke)

Querschnitt: Impedanz:

dR

dRdz

dG

dGdy

dL

dLjdRdz

dC

dCjdGdy

dGdCj

dRdLj

dy

dzZ

Elektrische Leitungen

Page 5: Elektrische Leitungen

1.1 Impedanz

Seite 5

dCjdG

dLjdRZ

Verlustbehaftete Leitung:(Lossy Transmission Lines)

(großes R, kleines G)

Verlustfreie Leitung:(Loss-less Transmission Lines)

dC

dL

dCj

dLj

dCjdG

dLjdRZ

(R, G = 0)

•frequenzunabhängig

•längenunabhängig

Elektrische Leitungen

Page 6: Elektrische Leitungen

1.1.1 Verlustfreie Leitungen

Seite 6

Formeln zum Abschätzen:

Z

tdC

tZdL

tv

dCdLt

dC

dLZ

*

1

*

Impedanz:

Ausbreitungsverzögerung:

Ausbreitungsgeschwindigkeit:

Elektrische Leitungen

Page 7: Elektrische Leitungen

1.1.2 Verlustbehaftete Leitungen

Seite 7

In realen Leitungen ist R (und G) nicht 0 => Impedanz ist längen- und frequenzabhängig.

Beispiel: Leiterbahn auf einer Platine

Typische Dicke der Kupferschicht: 35µm

Typische Leiterbahnbreite: 100µm

mA

lRDC

9,4)10*35(*)10*100(

10*7,1*66

8

Elektrische Leitungen

Page 8: Elektrische Leitungen

I

1.1.2.1 Skin Effekt

Seite 8

Durch das elektromagnetische Feld des Stromes entstehen Wirbelströme im Leiter, durch welche ein nicht leitender Bereich in der Leitung entsteht. Der Leiterquerschnitt wird effektiv verringert und somit der Widerstand erhöht.

Nicht leitender Bereich

Skin depth

2

µ = Permeabilität

= Admittanz

Elektrische Leitungen

Page 9: Elektrische Leitungen

1.1.2.1 Skin Effekt

Seite 9

Skin depth

0,001

0,01

0,1

1

10

100

1000

10000

100000

1 10 100 1k 10k 100k 1M 10M 100M 1G 10G 100G 1T 10T 100T

Frequenz f (in Hz)

Ski

n d

epth

(in

µm

)

100µm PCB-LeitungRG-58A/U Coaxial-Kabel

On-chip-interconnect (0,13µm)

Elektrische Leitungen

Page 10: Elektrische Leitungen

1.1.2.1 Skin Effekt

Seite 10

Widerstand unter Berücksichtung des Skin-Effekts

0,0001

0,001

0,01

0,1

1

10

100

1000

10000

100000

1000000

10000000

1 10 100 1k 10k 100k 1M 10M 100M 1G 10G 100G 1T 10T 100T

Frequenz f (in Hz)

Wid

ers

tan

d R

(in

Oh

m)

On-Chip-Interconnect (0,13x0,39µm)

RG-58A/U Coaxial Kabel

100µm PCB-Leitung

Elektrische Leitungen

Page 11: Elektrische Leitungen

1.1.2.2 Weitere Effekte

Seite 11

Proximity-Effekt:

+ -

Surface-Roughness:

Die Oberfläche eines Leiters ist ‚hügelig‘. Sinkt bei hohen Frequenzen die ‚Skin depth‘ unter die Oberflächenrauheit, muss der Strom einen weiteren Weg zurücklegen. Skin depth

Dielectric-Effects:

Bei hohen Frequenzen entstehen durch den elektrischen Strom Mikrowellen. Diese werden im Dielektrikum in Wärme umgesetzt. (= Dielectric loss)

Elektrische Leitungen

Ein in positiver- und ein in negativer Richtung durchflossener Leiter Stoßen sich voneinander ab.

B-Feld der Leiter erzeugen Wirbelströme ==> Mehr Stromfluß in der Innenseite ==> Kabel stoßen sich ab.

Page 12: Elektrische Leitungen

1.1.2.3 Formeln

Seite 12

2_

0

4)(

2

2)(

2

1)(

1

)()(

dµdf

ff

f

dfR

c

tv

dCidGdLidRt

dCidG

dLidRZ

StartSkin

Skin

r

µ = Permeabilität

= Admittanz

Impedanz:

Ausbreitungsverzögerung:

Ausbreitungsgeschwindigkeit:

Additive Impedanz durch Skin-Effekt:

Skin-Tiefe:

Startfrequenz des Skin-Effekts:

Elektrische Leitungen

Page 13: Elektrische Leitungen

1.1.2.4 Tools

Seite 13

Fazit:

Realistische Modelle sind sehr komplex. Um zu berechnen, wie breit und wie weit entfernt Leiterbahnen sein müssen, um eine bestimmte Impedanz zu bekommen, verwendet man spezielle Programme. Zum Beispiel Impedance Calculator von Polar (früher ~800 €; jetzt ~2000€).

Elektrische Leitungen

Page 14: Elektrische Leitungen

1.2 Dämpfung

Seite 14

Dämpfung

Sender(Quelle)

Empfänger(Senke)

L

CTiefpass 2. Ordnung

=

Skin-Effekt

+

Surfave Roughness

+

Dielectric loss

+

Elektrische Leitungen

Page 15: Elektrische Leitungen

1.2 Dämpfung

Seite 15

Dämpfung einer PCB-Leitung

0,01

0,1

1

10

100

10k 100k 1M 10M 100M 1G 10G

Frequenz f (in Hz)

Däm

pfu

ng

(in

dB

/m)

RC

a ~ f1/2

LC

a konst.

Skin-Effekt

a ~ f1/2 Dielectric loss

a ~ f

Elektrische Leitungen

Page 16: Elektrische Leitungen

1.3 Reflektionen

Seite 16

Ändert sich die Impedanz einer Leitung, wird ein Teil des Signals reflektiert.

IrI

VrV

ZZ

ZZr

reflekt

reflekt

*

*01

01

Reflektionsfaktor:

Reflektionsstrom:

Reflektionsspannung:

(Übergang von Z0 nach Z1)

Z0 = 30 Z1 = 10

1

r = -1/2

Zeit

Signal

-1

I

Zeit

1

Z0 = 10 Z1 = 30

r = 1/2Signal

I

Elektrische Leitungen

Page 17: Elektrische Leitungen

1.3.1 Terminierung

Seite 17

Am Ende der Leitung soll das Signal jedoch nicht reflektiert werden. Dies geschieht, wenn r = 0.

Ein Terminierungswiderstand mit der gleichen Impedanz wie der der Leitung verhindert diesen Effekt.

TLTL

TL

TL ZZZZZZ

ZZ

0

Am Ende einer Leitung wechselt das Signal von der Leitungsimpedanz zu .

r = 1.

Das Signal pendelt zwischen den Leitungsenden hin und her und überlagert andere Signale auf der Leitung. Es kommt zum sogenannten Ringing.

Leitung

Zeit ZeitRinging

Elektrische Leitungen

Page 18: Elektrische Leitungen

1.3.1 Terminierung

Seite 18

Terminierung mit Stub:

Z0 ZStubRTerm

Bruchteil der Anstiegszeit

Sender Empfänger

Fly-by-Terminierung (Busse):

Z0 Z0

RTerm

RStub

SenderEmpfänger

Elektrische Leitungen

Page 19: Elektrische Leitungen

1.4 Crosstalk

Seite 19

Sender

EmpfängerX V

VdBXTalk log20

Einflussnahme eines fremden Signals auf die ‚eigene‘ Signalleitung durch:

•kapazitive Einkopplung,

•induktive Einkopplung oder

•ohm‘sche Einkopplung

Elektrische Leitungen

Page 20: Elektrische Leitungen

1.4.1 Kapazitive Einkopplung

Seite 20

Beispiel:

Zwei eng beieinander liegende Leitungen wirken wie zwei Platten eines Plattenkondensators.

NEXT

Reflected NEXT

NEXT - Near End Crosstalk or Reverse Coupling:

Signaleinkopplung entgegen der Richtung des Verursachers. Die Amplitude des eingekoppelten Signals steigt mit der Koppellänge bis zu ihrer Sättigung (1/2 Anstiegszeit).

FEXT

FEXT - Far End Crosstalk or Forward Coupling:

Signaleinkopplung in die Richtung des Verursachers. Die Amplitude des eingekoppelten Signals steigt mit der Koppellänge bis zu ihrer maximalen Amplitude von VVerursacher . Dieser Effekt entsteht durch die Induktivität einer Leitung und ist daher negativ.

(Obwohl der Effekt durch eine Induktivität hervorgerufen wird, sei er bei den kapazitiven Einkopplungen erwähnt, da er charakteristische Eigenschaften einer kapazitiven Einkopplung aufweist.)

Elektrische Leitungen

Page 21: Elektrische Leitungen

1.4.1 Kapazitive Einkopplung

Elektrische Leitungen Seite 21

Reduzieren kapazitiver Einkopplungen:

•Abschirmung (GND-Ummantelung, Striplines anstatt Microstripes)

•Nebenläufigkeit von Leitungen vermeiden

•Signalanstiegszeit so groß wie möglich wählen

•Distanz zum Bezugspotential so klein wie möglich wählen

•Signalleitungen so weit wie möglich von einander weg positionieren

•Amplitudenverringerung

•Niederohmiger Aufbau

Page 22: Elektrische Leitungen

1.4.2 Induktive Einkopplung

Seite 22

Sensor

GND

Elektromagnetisches Feld

Area-Loop

Entstehen durch Leiterbahnschleifen

Beispiele:

EKG-Elektroden an Hand und Fuß schließen eine Fläche ein. Dies entspricht einer Spule mit einer Windung.

‚Umwege‘ einer Leiterbahn

Elektrische Leitungen

Page 23: Elektrische Leitungen

1.4.2 Induktive Einkopplung

Seite 23

Reduzieren induktiver Einkopplungen:

Elektrische Leitungen

•Loop Areas minimieren

•Gedrehte Kabel verwenden

•Niederohmiger Aufbau

Page 24: Elektrische Leitungen

1.4.2 Ohm‘sche Einkopplung

Seite 24Elektrische Leitungen

Treten nur in manchen Spezialgebieten in relevanter Form auf.

Beispiel: Biomedizintechnik

Messen von Aktionsimpulsen in Nervenleitungen. Strom der Stimmulationselektrode wird über Axon weitergeleitet.

Nervenzellen

Stimulation2. Ableitung 1. Ableitung

Page 25: Elektrische Leitungen

1.4.2 Ohm‘sche Einkopplung

Seite 25

Reduzieren ohm‘scher Einkopplungen:

Elektrische Leitungen

•Galvanische Trennung durch Optokoppler oder Spulen

•Oft nicht oder nur sehr schwer möglich.

Page 26: Elektrische Leitungen

2 Leitungstypen

Seite 26

2.1 Koaxialkabel

2.2 Twisted Pair

2.3 Shilded Twisted Pair

2.4 Microstrip / Stripline

2.5 Übersicht

Elektrische Leitungen

Page 27: Elektrische Leitungen

2.1 Coaxial-Kabel

Seite 27

Kupferleitung

Dielektrikum

Masse (Shield)

Ummantelung

+ sehr gut abgeschirmt

+ sehr genau definierte Impedanz

+ tauglich für Frequenzen über 1 GHz

- relativ teuer

- sehr dickes Kabel

- teure Installation (Sender, Empfänger, Stecker)

Eingesetzt im Audio- und Videobereich

Elektrische Leitungen

Page 28: Elektrische Leitungen

2.2 Twisted Pair (TP)

Seite 28

Twisted Pair

Paar

1

2

3

4

+ sehr billig

+ billige Installation

+ kleine Angriffsfläche für magnetische Felder

+ geringer Platzbedarf

- keine Abschirmung

- nur für hohe Signalpegel geeignet

- max. 250 Mb/s

- schlecht definierte Impedanz

Verwendet in Low-Cost-LANs

Elektrische Leitungen

Page 29: Elektrische Leitungen

2.3 Shilded Twisted Pair (STP)

Seite 29

Twisted Pair

Abschirmung (Masse)

Paar

1

2

3

4

+ Abschirmung

+ kleine Angriffsfläche für magnetische Felder

+ geringer Platzbedarf

+ bis zu 1 Gb/s

+ auch für kleine Signalpegel geeignet

- teuer

- teure Installation

Verwendet in Netzwerken

Elektrische Leitungen

Page 30: Elektrische Leitungen

2.4 Microstrip / Stripline

Seite 30

Schutzlack

Leiterbahn

Dielektrikum

Referenz (PowerPlane)

Microstrip:

Referenz

(Powerplane)

Leiterbahn

Dielektrikum

Stripline:

Elektrische Leitungen

Page 31: Elektrische Leitungen

2.4 Microstrip / Stripline

Seite 31

Eigenschaften und Verwendung:

+ tauglich für Frequenzen über 10 Gb/s

+ gute Abschirmung möglich

+ gut definierte Impedanzen möglich

+ sehr geringer Platzbedarf

+ individuelle Leitungsgestaltung möglich

- nur für geringe Entfernungen sinnvoll

- physikalisch unflexibel

In elektrischen Geräten

Elektrische Leitungen

Page 32: Elektrische Leitungen

2.5 Übersicht

Seite 32

Größe

Frequenz

500 Mb/s 1 Gb/s 10 Gb/s

UTP STP

Koax-Kabel

PCB-Leiterbahn

Elektrische Leitungen

Page 33: Elektrische Leitungen

3 Einfache vs. Differentielle Signalübertragung

Seite 33

Sender Empfänger

VCC = 5 V

GND = 0 V

1 V

1 V

Output = 1-4 V

Erwartet 0-5 V

Ground-Bounce:

Einfache Signalübertragung:

+ benötigt nur eine Leitung

+ einfach zu implementieren

- reagiert empfindlich gegenüber externen Störungen

- Ground-Bounce

Elektrische Leitungen

Page 34: Elektrische Leitungen

3 Einfache vs. Differentielle Signalübertragung

Seite 34

Differentielle Signalübertragung:+ relativ unempfindlich gegenüber externen Störungen

+ unempfindlich gegenüber Levelschwankungen

+ kleine Spannungshübe => schnell

- benötigt zwei Leitungen

- fördert Skew

Skew durch unterschiedlich lange Wege:

Elektrische Leitungen

Page 35: Elektrische Leitungen

4 Entwurf von Leiterplatten

Seite 35

4.1 Vias / Pads

4.2 Ecken

4.3 Layeranordnung

4.4 Abschirmung

4.5 Hitzefallen

4.6 Pufferkondensatoren

Elektrische Leitungen

Page 36: Elektrische Leitungen

4.1 Vias / Pads

Seite 36

Vias und Pads stellen eine Impedanzveränderung dar und rufen schon bei niedrigen Frequenzen (MHz-Bereich) Reflektionen hervor.

Wenn möglich sollten Vias vermieden und die Pads / Bauteile so klein wie möglich gewählt werden.

Elektrische Leitungen

Pad

Anti-Pad

Bohrung mit Metalhülse

LayerWährend der Durchkontaktierung von Bezugspotential entkoppelt.

Page 37: Elektrische Leitungen

4.2 Leiterbahnecken

Seite 37

Winkel in Leiterbahnen stellen wie Vias eine Impedanzveränderung dar und erzeugen Reflektionen.

Besser: 2 x 45° Winkel oder Rundungen

Elektrische Leitungen

90° Ecke 45° Ecke Kurve

Leiterbahn aus Sicht des Stromes (‚aufgeklappt’)

Page 38: Elektrische Leitungen

4.3 Layerandordnung

Seite 38

Powerplanes (VCC, GND)Routing Layer

Bei Platinen für hochfrequente Signale (>50 MHz) sollten 4-lagige Platinen erstellt werden. Die inneren Layer sollten als Powerplanes (VCC, GND) verwendet werden, um eine konstante Impedanz der Leitungen zu erreichen und um Crosstalk zu unterdrücken.

Elektrische Leitungen

Page 39: Elektrische Leitungen

4.4 Abschirmung

Seite 39

Gegen externe Einflüsse:

Zwischen Leiterbahnen:

Signalleitung 1

Signalleitung 2GND

Die Masse ist eine sehr gute Abschirmung gegenüber Crosstalk und elektromagnetischen Wellen.

Elektrische Leitungen

Routing Layer Powerplanes

Am Leiterplattenrand:

Routing

GND

VCC

Routing

Via

Page 40: Elektrische Leitungen

4.5 Pufferkondensatoren

Seite 40

Pufferkondensatoren werden verwendet, um um Spannungspeeks auf der Versorgungsspannung abzubauen. Ab einer bestimmten Frequenz überwiegt jedoch die Induktivität der Leitung, und der Kondensator wirkt wie eine Spule.

=> Verwenden mehrerer unterschiedliche Kondensatoren mit möglichst kurzer Distanz zu den Versorgungspins.

Kondensatorersatzschaltung:

Frequenz

Dämpfung

Elektrische Leitungen

C L R

Page 41: Elektrische Leitungen

4.6 Hitzefallen

Seite 41

Wird ein Pad mit einer großen Leiterfläche verbunden, die das Pad umgibt, fließt die Wärme beim Verlöten zu schnell in die Umgebung ab. Es entstehen kalte Lötstellen.

Um dies zu vermeiden, wird das Pad über dünne Leitungen mit der großen Leiterfläche verbunden. => Impedanzsprung

Elektrische Leitungen

Page 42: Elektrische Leitungen

5 Augendiagramme

Seite 42

Aus Augendiagrammen ist ersichtlich:

Elektrische Leitungen

•Signallevel

•Skew

•Jitter

•‚Nutzbare Signalzeit‘

Page 43: Elektrische Leitungen

6 TDR - Time Domain Reflectometry

Seite 43

6.1 Das TDR-Prinzip

6.2 Die TDR-Messung

6.3 Mathematischer Zusammenhang

6.4 Beispiel

6.5 Synergien

Elektrische Leitungen

Page 44: Elektrische Leitungen

6.1 Das TDR-Prinzip

Seite 44

Ursprünglich verwendet, um Kabelbruchstellen bei vergrabenen Kabeln zu ermitteln.

Durch feinere Geräte wurde später die Impedanzmessung ermöglicht.

Heute werden TDR-Messungen in vielen Lebensbereichen durchgeführt.

Messung von Reflektionen über die Zeit

r1 r2 r3 r4

R1 R2

Zeit

IrI

VrV

ZZ

ZZr

reflekt

reflekt

*

*01

01

X

r2*X

r2*r1*X (X-r2*X)*r4

X-r2*X

Reflektionsfaktor:

X

Elektrische Leitungen

Page 45: Elektrische Leitungen

6.2 Die TDR-Messung

Seite 45Elektrische Leitungen

Z0 = 50 Ohm Z1 = 34 Ohm

Messabgriff

Einspeisung eines Spannungssprungs

An die zu vermessende Leitung wird eine Sprungfolge angelegt. Gleizeitig wird die Spannung am Einspeisepunkt über die Zeit gemessen.

Die angelegte Spannung wird durch Reflektionen überlagert. Durch die Spannungsänderungen zu bestimmten Zeiten können auf Impedanzveränderungen in bestimmten Entferungen geschlossen werden.

Referenz-spannung

Gemessene Spannung

Reflektion

Page 46: Elektrische Leitungen

6.3 Mathematischer Zusammenhang

Seite 46Elektrische Leitungen

Umrechnung von Spannung auf Impedanz:

in

Messungin

in

reflekt

U

UU

U

Ur

IrI

VrV

ZZ

ZZr

reflekt

reflekt

*

*01

01

r

rZZ

1

101

Impedanz der Einspeiseleitung muss dem Messgerät bekannt sein! => Initialisierung

Page 47: Elektrische Leitungen

6.4 Beispiel

Seite 47Elektrische Leitungen

Z0 = 50 Ohm Z1 = 34 Ohm

Nach t = 150 ps:

Ureflect = -5,75 V

Uin = 32,3V

18,0in

reflekt

U

Ur

7,341

101 r

rZZ

Page 48: Elektrische Leitungen

6.5 Synergien

Seite 48

Giftmülldeponien:

X

!?!

Tritt Giftmüll aus den Fässern, verändert sich die Impedanz der unisolierten Leiterbahnschleife.

Elektrische Leitungen

Page 49: Elektrische Leitungen

6.5 Synergien

Seite 49

Ausgrabungen:

Elektrische Leitungen

! Booom !

Über Schallwellen und mehrere Messstationen auch mehrdimensionale Vermessungen des Erdreiches möglich

Page 50: Elektrische Leitungen

6.5 Synergien

Seite 50

Weitere Einsatzgebiete:

•Flüssigkeitsstandanzeige

•Suche von Kohle-, Öl-Vorkommen usw.

•Ultraschallaufnahmen

•Radar

•Echolot

Elektrische Leitungen

Page 51: Elektrische Leitungen

7 Praktische Umsetzung

Seite 51

7.1 Signalmessung auf der ATOLL-Übertragunsstrecke

7.2 Impedanzmessung auf der ATOLL-Übertragungsstrecke

7.3 X-Talk zwischen einem Differential Pair

7.4 Messung der Auswirkungen von Vias, Pads & Bauelementen auf die Impedanz

Elektrische Leitungen

Page 52: Elektrische Leitungen

7.1 Signalmessung

Seite 52Elektrische Leitungen

Frage:

Ist das ATOLL-Kabel gut genug, um eine Strecke von 10m zu überbrücken?

Antwort gibt die Messung eines Augendiagramms.

Page 53: Elektrische Leitungen

7.1.1 Messaufbau

Seite 53Elektrische Leitungen

STP SCSI-Stecker SCSI-BuchseATOLL-BGA differential

Microstrip

50 Ohm Koaxial-KabelLötstelle

HF-Koaxial Buchse

Trigger

(500mV Hub)

Page 54: Elektrische Leitungen

7.1.2 Ergebnisse

Seite 54Elektrische Leitungen

-300

-200

-100

0

100

200

300

-200

-150

-100

-50

0

50

100

150

200

125 MHz

-200

-150

-100

-50

0

50

100

150

200

-100

-80

-60

-40

-20

0

20

40

60

80

100

250 MHz

1 m

10 m

(Alle Tabellen in mV)

? ?

?

Page 55: Elektrische Leitungen

7.2 Impedanzmessung

Seite 55Elektrische Leitungen

Frage:

Wo sind die Schwachstellen der ATOLL-Übertragungsstrecke? Was verursachte die Verzerrungen im Augendiagramm?

Antwort gibt eine TDR-Messung

Page 56: Elektrische Leitungen

7.2.1 Messaufbau

Seite 56Elektrische Leitungen

STP SCSI-Stecker SCSI-BuchseATOLL-BGA differential

Microstrip

50 Ohm Koaxial-KabelLötstelle

HF-Koaxial Buchse

Page 57: Elektrische Leitungen

7.2.2 Ergebnis

Seite 57Elektrische Leitungen

-20

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

Reflektionsentfernung ==>

Imp

ed

an

z (i

n O

hm

)

50 Ohm Koaxial-Kabel offensichtlich nicht 50 Ohm

Hier stimmt was nicht. Warscheinlich Stichleitung zu BGA

Page 58: Elektrische Leitungen

7.3 X-Talk

Seite 58Elektrische Leitungen

Frage:

Wie groß ist das Übersprechen zwischen einem differentiellen Paar auf 1 m ATOLL-Kabel?

Antwort gibt die Messung eines Augendiagramms.

Page 59: Elektrische Leitungen

7.3.1 Messaufbau

Seite 59Elektrische Leitungen

STP SCSI-Stecker SCSI-BuchseATOLL-BGA differential

Microstrip

50 Ohm Koaxial Kabel

Trigger

Lötstelle

HF-Koaxial Buchse

(500mV Hub)

Page 60: Elektrische Leitungen

7.3.2 Ergebnis

Seite 60Elektrische Leitungen

X-Talk - 1m ATOLL-Kabel bei 375 Mhz

Page 61: Elektrische Leitungen

7.4 Auswirkungen von Vias, Pads & Bauelementen

Seite 61Elektrische Leitungen

Frage:

Wie groß sind die Reflektionen, die von Vias, Pads und Bauelementen hervorgerufen werden?

Antwort gibt eine TDR-Messung.

Page 62: Elektrische Leitungen

7.4.1 Messaufbau

Seite 62Elektrische Leitungen

STP SCSI-Stecker SCSI-Buchse

ATOLL-BGA

differential

Microstrip

50 Ohm Koaxial-Kabel

Löstelle

HF-Koaxial Buchse

Via

Page 63: Elektrische Leitungen

7.4.2 Ergebnis

Seite 63Elektrische Leitungen

-50

0

50

100

150

200

250

Reflektionszeit

Imp

ed

an

z (

in O

hm

)

100

105

110

115

120

Page 64: Elektrische Leitungen

8. Persönliche Bemerkung

Seite 64Elektrische Leitungen

In der Literatur wird ausführlichst diskutiert, wie man eine Leiterbahn an ein Via leitet, und was man um ein Via herum bauen kann, um möglichst wenige Reflektionen zu erhalten.

Wenn ich mir jedoch meine Messergebnisse ansehe, drängt sich mir der Verdacht auf, dass hier ‚Viel Lärm um Nichts’ gemacht wird.

!?! Wirklich !?!

Achtung:

TDR-Messungen sind mit Vorsicht zu genießen. Hier kann man sich sehr leicht selbst aufs Kreuz legen.

Page 65: Elektrische Leitungen

8. Persönliche Bemerkung

Seite 65Elektrische Leitungen

-20

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

Reflektionsentfernung ==>

Imp

ed

an

z (i

n O

hm

)

Die Impedanz des Kabels scheint zu steigen.

Erklärung: die gemessenen Reflektionen müssen durch das Kabel und werden dabei gedämft.

Eine Messung, bei der von ‘hinten’ beginnend gemessen wurde, belegte, dass die Peeks an den SCSI-Steckern etwa gleich groß sind!

Page 66: Elektrische Leitungen

8. Persönliche Bemerkung

Seite 66Elektrische Leitungen

TDR-Messergebnisse werden mit der Entfernung des Messpunktes immer unbrauchbarer!

Wiederholung des Versuchs zur Messung der Impedanzbeeinflussung von Vias mit möglichst kurzen Leitungen.

Messrichtung

Gemessene Leitung

Page 67: Elektrische Leitungen

8. Persönliche Bemerkung

Seite 67Elektrische Leitungen

Messergebnisse:Koaxial-Buchse

? Via ?

Via immer noch nicht sichtbar

Via versehen mit Stichleitung

Page 68: Elektrische Leitungen

8. Persönliche Bemerkung

Seite 68Elektrische Leitungen

Fazit:

Es gibt interessante, relevante physikalische Effekte , undes gibt interessante, irrelevante physikalische Effekte.Es mag vielleicht auch sein, das es einen uninteressanten physikalischen Effekt gibt.

In der Literatur werden in der Regel alle Effekte als wichtig dargestellt.

Aber:Wer betreibt Platinen mit ~6Ghz und höher? (Dielectric Loss)45°-Ecken im PCB Bereich eine Selbstverständlichkeit, obwohl so gut wie nie nötig (wird relevant ab 2 Ghz)

TDR-Messungen haben mich nicht wirklich überzeugt

Page 69: Elektrische Leitungen

Quellen

High-Speed Signal Propagation - Advanced Black MagicHoward Johnson, Martin Graham; Prentice Hall, ISBN: 0-13-084408-X

Design, Simulation and Implementation of an Interconnect including a Printed Circuit Board and Chip Package for High Speed Signals with improved Signal IntegrityDiplomarbeit Holger Fröning; Lehrstuhl für Rechnerarchitektur, Universität Mannheim

BiomedizintechnikVorlesungsskript, Jürgen Hesser; Universität Mannheim

Emulation einer TDR Messung mit EmpireDr.-Ing. Michael Reppel, Dr Mühlhaus Consulting & Software GmbH

Theoretische und und Experimentelle Untersuchungen zur Detektion von Feuchteprofilen mittels TDR-MessleitungK. Kupfer, E. Trinks, Th. Schäfer, Th KeinerMFPA an der Bauhaus-Universität Weimar

Page 70: Elektrische Leitungen

Elektrische Leitungen

Ende des Beitrags