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Institut für Elektrische Energiewandlung • FB 18 TECHNISCHE UNIVERSITÄT DARMSTADT Prof. A. Binder : Elektrische Maschinen und Antriebe 1/1 Elektrische Maschinen und Antriebe Vorlesung WS 2 + 2 Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Andreas Binder Quelle: Siemens AG

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1/1

Elektrische Maschinen und Antriebe

Vorlesung WS 2 + 2

Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Andreas Binder

Quelle: Siemens AG

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1/2

Vorlesung

M. Sc. Nicolas Erd

Institut für Elektrische Energiewandlung

TU Darmstadt

64283, Landgraf-Georg-Strasse 4, Darmstadt

tel.: +49-6151-16-24189

fax.:+49-6151-16-24183

e-mail: [email protected]

Übungen und Tutorial

Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Andreas Binder

Institut für Elektrische Energiewandlung

TU Darmstadt

64283, Landgraf-Georg-Strasse 4, Darmstadt

tel.: +49-6151-16-24181 o. 24182

fax.:+49-6151-16-24183

e-mail: [email protected]

Elektrische Maschinen und Antriebe

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1/3

Vorlesung:

In der Regel: Dienstag: 9.50-11.30

Übung:

Vorrechnung: Freitag: 8.00-9.40

Tutorial:

Selbst rechnen: Dienstag: 13.30-15.10

Bitte ggf. Änderungen in TUCaN beachten!

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1/4

Lernziele

Verständnis der Erzeugung magnetischer Drehfelder, Kraftbildung,

Spannungsinduktion in elektrischen Wicklungssystemen

Kennenlernen der Asynchronmaschinen als Kurzschluss- und

Schleifringläufermaschinen

Einblicke in die Antriebstechnik mit Asynchronmaschinen als

Festdrehzahlantriebe am Netz und als drehzahlveränderbare,

umrichtergespeiste Antriebe

Verständnis der Funktionsweise der Synchronmaschinen als Vollpol- und

Schenkelpolmaschinen im Generator- und Motorbetrieb am Verbundnetz und im

Inselnetz

Kennenlernen der Gleichstromantriebe mit Bauformen, DC-Antriebstechnik mit

Stromrichterspeisung, Feldschwächbetrieb, Kommutierungsgrenzen

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1/5

Erwünschte Vorkenntnisse

Verständnis der Drehstromtechnik (Vorlesung ETiT 1)

Achtung: Eine kurze Wiederholung der Drehstromtechnik findet statt am:

Freitag, 19.10.2018 in S2/08 |171 um 08:00 – 09:40 Uhr

Kenntnisse der elektrotechnischen Gesetze (Vorlesung ETiT 1 + 2)

Kenntnisse der Mathematik 1 und 2 (bis hin zu gewöhnlichen

Differentialgleichungen, Fourier-Reihenentwicklung)

Einfache Grundgesetze der Mechanik

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1/6

Elektrische Maschinen und Antriebe

1. Einleitung

2. Drehfelder in elektrischen Maschinen

3. Mathematische Analyse von Luftspaltfeldern

4. Spannungsinduktion in Drehstrommaschinen

5. Die Schleifringläufer-Asynchronmaschine

6. Die Kurzschlussläufer-Asynchronmaschine

7. Antriebstechnik mit der Asynchronmaschine

8. Die Synchronmaschine

9. Erregereinrichtungen und Kennlinien

10. Gleichstromantriebe

Vorlesungsinhalt

Vorlesungsbegleitung:

Moodle Down-load:

Deutsch / english:

- Skript mit Aufgabensammlung

- Übungen

- Folien

Papierdruck: CityCopies,

Holzstrasse 5:

Skript mit Aufgabensammlung,

Übungen, Folien

Moodle Link: Demo-Videos

Exkursion

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1/7

Prüfung

Schriftlich

2 Stunden

3 Berechnungsaufgaben

Verständnisfragen zur Theorie

2 Prüfungstermine pro Jahr

Liste der Verständnisfragen in der Aufgabensammlung

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Elektrische Maschinen und Antriebe

1. Einleitung

1.1 Empfohlene Literatur

1.2 Verwendete Formelzeichen

1.3 Einsatzgebiete elektrischer Energiewandler (Übersicht)

1.4 Bedeutung der elektrischen Energiewandler für unsere Gesellschaft

1.5 Typenvielfalt elektrischer Maschinen und Antriebe

1.6 Prinzipien der elektromagnetischen Kraftbildung

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Gute Bücher über fundierte Grundlagen Theoretische Elektrotechnik

Küpfmüller, K.; Mathis, K.; Reibiger, A.: 19. Aufl., Springer, Heidelberg, 2013

Theoretische Elektrotechnik

Simonyi, K.: 10. Aufl.; Johann Ambrosius Barth, 1993 (GEBRAUCHT)

Gerthsen Physik

Gerthsen, Ch.; (Meschede, D.): 24. Aufl.; Springer, Heidelberg, 2013

Halbleiter-Schaltungstechnik

Tietze, U.; Schenk, Ch.; Gamm, E.: Springer, Heidelberg, 15. Aufl., 2016

Mathematische Grundlagen der Elektrotechnik

(+ Begleitband: Lösungen u. Hinweise)

Dirschmid, H.-J.: 4. Aufl.; Vieweg, 1990/1996 (GEBRAUCHT)

Mathematik, Arens, T. u. a.: 3. Aufl.; Spektrum Akad. Verlag / Springer, Heidelberg, 2015

Dubbel Taschenbuch für den Maschinenbau

Grote, K.-H.; Feldhusen, J. (Hsg.): 24. Aufl.; Springer-Vieweg, Heidelberg, 2014

Elektrische Maschinen, Fischer, R.: Hanser, München, 17. Auflage, 2017

Leistungselektronik, Felderhoff, R.; Busch, U.: Hanser, München, 4. Auflage, 2006

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1/10

Zum Nachlesen – E-Maschinen & Antriebe

Übungsbuch: Aufgaben mit Lösungsweg,

Springer;

1. Aufl., 2012, 308 S;

2. Aufl., 2017, 498 S.

Grundlagen, Betriebsverhalten,

Springer;

1. Aufl., 2012, 1218 S.

2. Aufl., 2018, 1287 S.

A. Binder: Elektrische Maschinen und Antriebe:

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1/11

Elektrische Maschinen und Antriebe

1. Einleitung

1.1 Empfohlene Literatur

1.2 Verwendete Formelzeichen (siehe Skript)

1.3 Einsatzgebiete elektrischer Energiewandler (Übersicht)

1.4 Bedeutung der elektrischen Energiewandler für unsere Gesellschaft

1.5 Typenvielfalt elektrischer Maschinen und Antriebe

1.6 Prinzipien der elektromagnetischen Kraftbildung

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Verwendete Formelzeichen (siehe Skript)

Das griechische Alphabet:

Alpha Beta Gamma Delta

Epsilon Zeta Eta Theta

Jota Kappa Lambda My (mue)

Ny (nue) Xi Omikron Pi

Rho Sigma Tau Ypsilon

Phi Chi Psi Omega

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1/13

Elektrische Maschinen und Antriebe

1. Einleitung

1.1 Empfohlene Literatur

1.2 Verwendete Formelzeichen (siehe Skript)

1.3 Einsatzgebiete elektrischer Energiewandler (Übersicht)

1.4 Bedeutung der elektrischen Energiewandler für unsere Gesellschaft

1.5 Typenvielfalt elektrischer Maschinen und Antriebe

1.6 Prinzipien der elektromagnetischen Kraftbildung

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Einsatzgebiete elektrischer Energiewandler

(Übersicht)

Transformatoren: Elektrische AC-Energieübertragung – Ändern der Spannungen/Ströme

Gleichstrommaschinen: DC-Betrieb, zumeist Motoren (seltener: Generatoren)

Wechselstrommaschinen: AC-Einphasenbetrieb (z. B. Einphasen-Reihenschlussmotoren)

Drehstrom-Maschinen: AC-3-Phasenbetrieb

a) Synchronmaschinen: Die meisten sind Großgeneratoren,

es gibt aber auch viele Motoren:

„klein“: Meist mit Permanentmagneterregung

„groß“: Meist mit elektrischer Erregung

b) Asynchronmaschinen: Meist: E-Motoren aller Baugrößen !

Als Generatoren häufig in Windturbinen (meist mit Schleifringläufer)

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1/15

Elektrische Maschinen und Antriebe

1. Einleitung

1.1 Empfohlene Literatur

1.2 Verwendete Formelzeichen (siehe Skript)

1.3 Einsatzgebiete elektrischer Energiewandler (Übersicht)

1.4 Bedeutung der elektrischen Energiewandler für unsere Gesellschaft

1.5 Typenvielfalt elektrischer Maschinen und Antriebe

1.6 Prinzipien der elektromagnetischen Kraftbildung

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1/16

Bedeutung der elektrischen Energiewandler für

unsere Gesellschaft

- Nahezu sämtliche E-Generatorsysteme sind E-Maschinen

- Ein Großteil heutiger Antriebstechnik erfolgt mit E-Motoren

- E-Generatoren und E-Motoren: Bemessungsleistungen: ca. 10-1 W ... 109 W !

- E-Antriebstechnik:

• Stationärantriebe: Industrie und Gewerbe & Haushalt

• Fahrzeugantriebe: E-Bahnen (Vollbahnen, Metros, Straßenbahnen)

Automobiltechnik

- UND Forschung und Entwicklung gehen weiter:

weitere Erhöhung von Wirkungsgrad, Leistungsgewicht kW/kg, …

magnetisch gelagerte High-Speed-Antriebe

Permanentmagnet-Maschinen im MW-Bereich

supraleitende E-Maschinen

und weitere Themen

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1/17

Nutzung der elektrischen Energie in der

deutschen Industrie

Quelle: Automatisierungs-

technische Praxis, 2002

- Hinzu kommt ein etwa

gleich großer Energiebetrag für die Antriebstechnik in

- Haushalten

- Gewerbe

- Verkehr: 5%

- Etwa 47% der elektrischen Energie

werden in Deutschland in der

Industrie benötigt.

- Davon werden ca. 70% zur Umwandlung

in mechanische Arbeit verwendet.

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1/18

Elektrische Maschinen und Antriebe

1. Einleitung

1.1 Empfohlene Literatur

1.2 Verwendete Formelzeichen (siehe Skript)

1.3 Einsatzgebiete elektrischer Energiewandler (Übersicht)

1.4 Bedeutung der elektrischen Energiewandler für unsere Gesellschaft

1.5 Typenvielfalt elektrischer Maschinen und Antriebe

1.6 Prinzipien der elektromagnetischen Kraftbildung

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1/19

Typenvielfalt elektrischer Maschinen und Antriebe

• Mikromotoren (W): Piezoantriebe, elektrostatisch-kapazitive Aktoren, …

• Mini- und Kleinmotoren (< 1 kW): Universalmotor, Glockenläufer-PM-DC-Motor,

Spaltpolmotor, Kondensatormotor, Reluktanzmotor, Elektronikmotor, Hysteresismotor,

Schrittmotoren (Reluktanz-, PM-Synchron- und Hybridschrittmotoren), …

• Industrieantriebe, Mittelmaschinen (< 1 MW): Netz- und umrichtergespeiste

Käfigläufer-Asynchronmaschine, PM-Synchronservomotor,

Synchron-Reluktanzmaschine, Switched-Reluctance-Maschine,

Transversalflussmaschine, PM und ele. erregte Synchron- und Gleichstrommaschinen

• Großantriebe (< 100 MW): Netz- und umrichtergespeiste Käfigläufer- und Schleifring-

läufer-Asynchronmaschine, ele. erregte Synchron- und Gleichstrommaschine

• Elektrische Generatoren: Lichtmaschine, selbsterregte Asynchronmaschinen,

ele. erregte Synchron-Notstromaggregate, doppeltgespeiste Asynchron-

Windgeneratoren, PM-Synchrongeneratoren;

oberhalb 10 MW: meist ele. erregte Synchronschenkelpol- und Vollpolmaschine

ROT: in dieser Vorlesung

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1/20

Von der Zeit überholte Maschinenkonzepte

Unvollständige Aufzählung:

• Repulsionsmotor, Querfeldschweißgenerator,

• Dreileiter-Maschine, Amplidyne, Rototrol-Antrieb, PESTARINI-Antrieb,

• Isthmuspol-Erregermaschine, Unipolarmaschine, WINTER-EICHBERG-Maschine,

• Ständer- und läufergespeiste Drehstrom-Nebenschlussmaschine,

• Ständergespeiste Drehstrom-Reihenschlussmaschine,

• Doppelläufer-Maschine, SIMODOM-Waschmaschinenmotor,

• Mittelfrequenz-Synchron-Gleichpolmaschinen in Hetero- und Homopolarbauweise:

- SCHMIDT-LORENZ-Maschine,

- ARCO-Maschine,

- GUY- oder Schwingfeld-Maschine, …

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Elektrische Maschinen und Antriebe

1. Einleitung

1.1 Empfohlene Literatur

1.2 Verwendete Formelzeichen (siehe Skript)

1.3 Einsatzgebiete elektrischer Energiewandler (Übersicht)

1.4 Bedeutung der elektrischen Energiewandler für unsere Gesellschaft

1.5 Typenvielfalt elektrischer Maschinen und Antriebe

1.6 Prinzipien der elektromagnetischen Kraftbildung

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1/22

Magnetfeldgrößen

• Magnetische Feldstärke H wird vom elektrischen Strom erregt

• Magnetische Polarisation JM (auch: Magnetisierung M = JM/0 genannt) wird

a) von Dauermagneten erregt

b) von magnetisierten Werkstoffen (z. B. magnetisiertes Eisen) erregt

• Magnetische Flussdichte (magnetische Induktion) B ist die Summe aus H und JM

In unmagnetisierbaren Körpern (z. B. Vakuum, idealisiert: Luft, …):

In magnetisierbaren Körpern

(paramagnetisch, ferromagnetisch (Fe, Ni, Co), anti-ferromagnetisch,

diamagetisch, ferrimagnetisch):

Einheiten: H, M: A/m, B, JM: T („Tesla“) = Vs/m2

Permeabilität des Vakuums:

HB

0

MHJHB M

000

Vs/(Am)104 70

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1/23

Ferro- und ferrimagnetische Werkstoffe

(hier: isotrop angenommen)

1: „Weichmagnetisches“ Material: HC klein

(z. B. Eisen, Nickel, Kobalt, …)

2: „Hartmagnetisches“ Material: HC groß:

Permanentmagnete

(z. B. Ferrite, Al-Ni-Co-Magnete, Selten-Erd-

Hochenergiemagnete wie NdFeB, SmCo, …)

- B(H)-Kurve hängt nichtlinear von H ab:

- r(H): relative Permeabilität: z. B. spezielles Eisenblech: r;max = ca. 5000 … 7000

- Tatsächlich haben B(H)-Kurven eine „Hysterese“ = Schleifenform der B(H)-Kennlinie:

Es treten Remanenzflussdichte BR und Koerzitivfeldstärke HC auf

HHHJHHB rM

)()()( 00

Quelle: Fischer, R.,

Ele. Maschinen, Hanser-Verlag

-

• „Sättigung“ des Werkstoffs:

B lässt sich trotz H-Vergrößerung kaum mehr erhöhen,

da alle „Elementarmagnete“ im Werkstoff parallel zu H

ausgerichtet sind

• Sättigung setzt bei Eisen ab etwa 1.7 T ein!

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1/24

LORENTZ-Kraft und Kraft auf magnetisierbare Körper

))(()()( tBltitF

LORENTZ-Kraft auf el. Leiter (Länge l):

Kraft auf magnetisierbare Körper (Volumen V):

V

dVtxBftF ),,()(

• Für die elektromechanische Energiewandlung sind

elektrostatische Kräfte (Coulomb-Kraft und Kraft auf elektrisch polarisierbare Körper)

(außer bei Mikromotoren) meist zu gering, um technisch nutzbar zu sein.

• Führung der magnetischen Flussdichte im weichmagnetischen Eisen (oder Co, …),

das unterhalb seiner Sättigungsgrenze magnetisch ausgenützt wird.

• Die Erzeugung des Magnetfelds erfolgt entweder

a) über elektrisch stromdurchflossene Leiter

oder

b) über Permanentmagnete.

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Beispiel:

Periodische Struktur: Genuteter Rotor, ungenuteter Stator

Permanent-

magnete

N

N S

S

Statoreisen

Luftspalt

Rotoreisen

Statormagnetfeld

der Permanentmagnete

Nut

Zahn

Nutenleiter Rotormagnetfeld

der Nutenleiter

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1/26

- Eigenfeld des

stromdurchflossenen

Nutenleiters ( )

- Kein Stator-Fremdfeld

22

00eδ

ccQ INB

0fδ B

- Stromloser Nutenleiter:

Q=0, kein Eigenfeld

- Nur Stator-Fremdfeld

0fδ B

Quelle: H. Kleinrath, Studientext 1975, Wiesbaden

LORENTZ-Kraft auf stromdurchflossene Nutenleiter

Die Kraft auf den Läufer ist

überwiegend der magnetische Zug

an der Zahnflanke F1 und nur zum

geringen Teil direkt die Kraft F2 auf

den Leiter (mit Nc Windungen)

cFFF

21

0e B

Resultierendes Statorfremd- UND

Eigenfeld

Q Q=0

Stator ()

Rotor

()

eδB

eδfδ BB

x

y

Q

F1

F2

eδB

eQB

fδB fδB

eδfδ BB

)( fQ2 BlINF cc

kleinhierfQBl

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1/27

Resultierendes Stator- UND

Rotorfeld bei Berücksichtigung der

Nutung

Quelle: H. Kleinrath,

Studientext 1975,

Wiesbaden

Q

Ersatzweise Berechnung der Kraft auf den Läufer

Kraft auf den Läufer:

- überwiegend magn. Zug an der Zahnflanke F1

- geringer Teil als LORENTZ-Kraft F2 am Leiter

F1

F2

ccc FBlINFF

)( fδ21

Statorfeld ALLEINE OHNE

Berücksichtigung der Nutung

F1 F2

Fc = F1 + F2 fδB

ERSATZWEISE Berechnung der Kraft auf den

Läufer (hier ohne Beweis):

- Statorfeld Bf OHNE Einfluss der Nutung

- Leiter (Q) an der Läuferoberfläche

- LORENTZ-Kraft Fc am Leiter: Fc = F1 + F2

Q

cFFF

21 ccQ IN

eδfδ BB eδfδ BB

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1/28

Beispiel: Kraft auf Läufer einer Gleichstrommaschine

Quelle: ABB, Schweden

Ankerspule

- B-Feld am Nutenleiter BfQ viel kleiner als Bf im Luftspalt

- Daher: Echte LORENTZ-Kraft

)( fccc BlINF

n

Der überwiegende Teil des Kraftangriffs erfolgt nicht

(a) am Nutenleiter selbst, sondern

(b) an den magnetisierten Eisen-Zahnflanken.

Die wirkende Kraftsumme (a) + (b) ergibt aber exakt

die Kraft

cfQcc FBlINF

)(2

)( fccc BlINF

Fazit:

Wir können so rechnen, als ob die Spulenleiter bei

vernachlässigter Nutung an der Läuferoberfläche liegen!

Ständer Läufer

Luftspalt

viel kleiner als die fiktive

LORENTZ-Kraft

mit dem Leiter an der Oberfläche Q

ccQ IN

N

S

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1/29

LORENTZ-Kraft auf stromdurchflossene Nutenleiter

in einem amagnetischen Läufer

Bei einem AMAGNETISCHEN Läufer (z. B. aus Holz statt aus Eisen)

würde wegen Holz Luft = 0 KEINE Feldbündelung

in den Holzzähnen stattfinden.

Das Drehmoment Me wird dann nur aus den LORENTZ-Kräften Fc gebildet,

die an der Läuferoberfläche

oder

in den Nuten (je nach Hebelarm r) liegen können.

rFM ce

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1/30

Zusammenfassung:

Prinzipien der elektromagnetischen Kraftbildung

- Ferromagnetisches Materialgesetz:

Hohe Eisenpermeabilität im ungesättigten Eisen (BFe < ca. 1.7 T)

- Magnetische Flussführung über weichmagnetisches Eisen

- Magnetkräfte F zur Erzeugung des Nutzmoments Me

- Magnetfelderregung über elektrische Ströme oder Dauermagnete

- Nutenleiter: Kraftangriff überwiegend auf das magnetisierbare Eisen

- Nutungseffekt wird für Kraftberechnung in der Folge vernachlässigt

Elektrische Maschinen und Antriebe

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DARMSTADT

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Elektrische Maschinen und Antriebe

Bildergalerie zur E-Maschinen und

ihren Anwendungen

- Asynchronmaschinen

- Synchronmaschinen

- Gleichstrommaschinen

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Elektromechanik ist WICHTIG !

Der Mann, der ZWEIMAL das Mikrophon revolutionierte !

- 1962: Bell Labs., Murray Hill, New

Jersey, USA: Dr. G. Sessler & J. West

erfinden das Polymer-Elektret-

Mikrophon („small size – low cost“)

- 1968: Markteinführung

- 1983: TU Darmstadt, Deutschland:

Prof. G. Sessler & D. Hohn entwickeln

das Miniatur-Kondensatormikrophon

auf Siliziumbasis

- 2002: Markteinführung

Prinz Philip, Herzog v. Edinburgh, überreicht

Prof. Gerhard Sessler in Edinburgh, UK,

den „Wolfson - J. C. Maxwell-Preis“ 2013

der Royal Society of Edinburgh und des IEEE

Quelle: IEEE Region 8 News, Aug. 2013

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Elektrische Maschinen und Antriebe

Komponenten elektrischer

Maschinen

(zu Kapitel 2, 3 & 4)

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Einlegen von Formspulen in Statoren = Fertigung

von Zweischicht-Drehstromwicklungen

Quelle:

ABB, Schweiz

Stator-

blechpaket

60 Nuten

für eine

vierpolige

Asynchron-

maschine:

q = 5

Wickelkopf

60534

2

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