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ngothu
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18.06.2019 Roadshow Elektromobilität
Elektromobilitätsstrategien der
Automobilhersteller
Auswirkungen auf die Zulieferindustrie in Sachsen
Roadshow ‚Transformationsprozess Elektromobilität‘
Prof. Dr. Werner Olle
Chemnitz Automotive Institute (CATI)
Elektromobilität in Deutschland heute
18.06.2019 Roadshow Elektromobilität 2
Trendwende zur Elektromobilität hat in den Produkt- und Werksplanungen der
Automobilhersteller massiv begonnen
ist aber auf Deutschlands Strassen noch nicht zu sehen
Neuzulassungen
(Anzahl PKW)
davon:
Elektroantrieb
davon:
Plug-in Hybride
D gesamt
Anzahl PKW
880.092 15.901 7.382
in % gesamt 1,8 % 0,8 %
PKW-Neuzulassungen in Deutschland Jan. – März 2019
Sachsen
Anzahl PKW
28.700 380 139
in % gesamt 1,3 % 0,5 %
Quelle: KBA
Heutige Marktdurchdringung ist Anlass für Unterschätzung
der Trendwende zur Elektromobilität !
CO2 Limits der EU
Bis 2021 95g/km
2025 - 15 %
2030 - 37,5 %
Ursachen der Trendwende zur Elektromobilität
18.06.2019 Roadshow Elektromobilität 3
Ende der bisherigen Zurückhaltung der Automobilhersteller bei der Produktion von
Elektro-PKW durch
• regulative Auflagen (CO2-Limits der EU, Elektro-Quoten in China)
• (neue) Wettbewerber auf dem E-Markt
Mittelwert
CO2 Emission
Neuzulassungen
Deutschland
Jan.- März 2019 157,5
g/km
(alle Hersteller) (WLTP)
Zielwerte der CO2 –Emission sind ohne Elektromobilität nicht zu erreichen !
Automobilhersteller bauen Portfolio um
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Automobilhersteller müssen kurzfristig ihr Produktportfolio
massiv und nachhaltig umbauen
Unternehmen Zeitpunkt Strategie mit Priorisierung Elektromobilität
Volkswagen Konzern Juni 2016 Together/Transform 2025 – später Roadmap E
Daimler Sept. 2016 CASE (Connected-autonomous-shared-electric)
Gründung der Submarke EQ
BMW 2013 Elektro-Pionier mit i3
Anfang 2016 Number One Next
Geburtsstunde dieser Trendwende überwiegend 2016
Folge:
dramatische Umsetzungsgeschwindigkeit, um Zielwerte (EU/China) zu erreichen.
Zulieferindustrie vom Tempo + Umfang dieser neuen Produktstrategie betroffen !
Elektromobilitätsstrategie VW (Konzern)
Fahrzeugvolumen 2018: 10,83 Mio. Fzg (Konzern), davon: 10,10 Mio. PKW
6,24 Mio. Fzg. (Marke Volkswagen PKW)
Zielwerte Elektromobilität
2025: 25 % der Fahrzeuge rein elektrisch (Konzern)
= 2-3 Mio. Fzg. je nach Marktentwicklung
80 neue elektrifizierte Modelle (50 BEV/30 Plug-Ins)
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bis 2030: volle E-Fähigkeit der Fahrzeugflotte
Elektrifizierung aller Fzg-Segmente von Volumen bis Premium
für 300 Konzernmodelle mind. je eine E-Variante
ab 2040: neue Fahrzeuge nur noch mit BEV, FCEV, PHEV (e-fuels)
Investitionen ca. 30 Mrd. € für Elektromobilität
Fahrzeugarchitektur neue Plattformen speziell für Elektroautos (MEB Plattform für
Volumenmodelle, PPE Plattform für Premiumsegment)
Meilensteine Anlauf 4 Pilotstandorte (Zwickau für Europa, Foshan und Anting für
China, Chatanooga für den US-Markt)
anschließend Ausweitung auf mindestens 16 Standorte weltweit
27 Produktanläufe auf der MEB-Plattform für vier Marken in
drei Weltregionen bis 2023
darunter als 1. Fahrzeug auf MEB-Basis: der I.D. aus Zwickau
Start Registrierung Sonderedition: 08. Mai 2019
Elektromobilitätsstrategie Porsche
Fahrzeugvolumen 2018: 256.300 Fahrzeuge
Zielwerte Elektromobilität Elektroautos mind. 50 % vom Gesamtabsatz
2025: davon je die Hälfte voll-elektrisch bzw. Plug-Ins
4 von 5 Baureihen werden elektrifiziert (außer 911er)
Taycan wir zu einer neuen E-Baureihe
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Meilensteine 2019/2020 Start mit Taycan und Taycan Cross Tourismo
mit Fertigung in Zuffenhausen
ab 2021 E-Fahrzeuge auf Basis der PPE-Plattform
unter Einbindung des Standorts Leipzig (Macan E)
Investitionen 6 Mrd. € bis 2022 (incl. Umbau Zuffenhausen)
Schlüsselkomponenten Eigenfertigung der E-Antriebe in Zuffenhausen
Batteriezellen von LG Chem, mit Optimierung durch Porsche
in
Ludwigsburg
Produktion Taycan - Montage ohne Fließband, stattdessen hochflexibel
auf selbstfahrenden Plattformen
Beschäftigung 1.200 neue Arbeitsplätze für Taycan-Fertigung
Elektromobilitätsstrategie BMW
Fahrzeugvolumen 2018: 2,13 Mio. Fzg. (Marke), 2,49 Mio.(Konzern)
Zielwerte Elektromobilität
2025: 15-25 % der Fahrzeuge elektrisch
bis 2025 sollen 25 elektrifizierte Fahrzeuge, zwölf davon
vollelektrisch sein
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Meilensteine Absatz 2018: 142.600 Elektroautos + Plug-in Hybride
darunter: 37.500 BMW i
ab 2020
Elektrifizierung aller Modellreihen
bis 2021
5 voll-elektrische Fahrzeuge (i3, Mini E, iX 3, iNext bzw. i5, i4)
Fertigung künftig flexible Fertigung im Antriebsmix auf einer Linie
Standorte Leipzig (i3), Dingolfing (iNext), München (i4) sowie Oxford (Mini)
und China (Mini, iX 3)
E-Antrieb
Motor, Getriebe und Leistungselektronik in einem Bauteil
(inhouse-Fertigung im Komponentenwerk Dingolfing)
Batteriezellen
Batteriezellen von Samsung (beim BMW i3) bzw. ab 2021 vom
thüringischen Standort von CATL
Zu erwartendes Produktionsvolumen an Elektro-PKW
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Auf Basis der heutigen Produkt- und Standortplanungen sind 2025 folgende Stückzahlen
produzierter Elektro-PKW zu erwarten:
• an deutschen Standorten
1,59 Mio. voll-elektrische PKW (davon VW-Konzern ca. 1 Mio. Fzg.)
dies entspricht einem Anteil von ca. 30 % an der Inlandsproduktion aller Hersteller
(heute < 2 %)
• an Standorten in Sachsen
Volumensteigerung auf ca. 850.000 Fahrzeuge (+ 15 % ggü. 2017)
davon 370.000 voll-elektrische PKW
(Marken VW, AUDI und Seat in Zwickau/Dresden – Porsche und BMW in Leipzig)
dies entspricht einem Anteil von ca. 40 – 45 % an der Fahrzeugproduktion in
Sachsen
Sachsen wird zu einer der TOP-
Regionen der Produktion von
Elektro-PKW in Deutschland
CHANCEN
Substitution von Wertschöpfung
und Beschäftigung durch
Elektromobilität in stagnieren-
den Märkten
RISIKEN
Auswirkungen auf die Zulieferindustrie in Sachsen
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Lfd. Projekt AMZ/CATI im Auftrag SAENA/SMWA
Datenbasis:
• unternehmensbezogene Daten von ca.
200 Unternehmen (mit 50.000 MA)
• Auswertung nach ca. 40 Produkt- und
Technologiefeldern
Referenzarchitektur mit
Teilestruktur Antriebsstrang
(Verbrenner vs. BEV, Hybrid, FCEV)
• Bewertung Beschäftigungsrisiken und
Chancen für 3 Szenarien
15 % - 30 % - 40 % Anteil Elektro-PKW
ergänzend: 70 Expertengespräche in Unternehmen
Chancenpotentiale durch
neue Generation von Elektro-Autos
(Interieur, Vernetzung, Digitalisierung)
12%
35%
8%
15%
30%
Anteil Beschäftigte nach Produktgruppen
Karosserie
Antrieb
Fahrwerk
Interieur
Elektrik / Elektronik
• Bildung von insg. 5 Risikoklassen je
Produktbereich und Unternehmen
E-Fahrzeugprojekte bis 2022 (Skoda, VW, Daimler, BMW)
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Baufreiheit/ Raumgestaltung
neue ‚Leichtigkeit‘
neue Materialien/Oberflächen
Technologiefusion
Display-Vielfalt
Digitalisierung
neue Bedienkonzepte
Beschäftigungswirkungen der Elektromobilität in der
Automobilzulieferindustrie in Sachsen
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Elektromobilität mit regionalen Umgewichtungen in der
Automobilzulieferindustrie in Sachsen
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Beschäftigte Elektrik/Elektronik
25%
25% 19%
31%
Chemnitz/Mittelsachsen
Zwickau
Erzgebirgskreis
andere Landkreise
Beschäftigte Antrieb
54%
14%
32% Dresden
Meißen/Sächs. Schweiz
andere Landkreise
Fazit
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Tempo und Umfang der Transformation zur Elektromobilität nicht unterschätzen.
Rasches Handeln erforderlich.
Die Risiken:
• etwa 12 % der Zulieferunternehmen in Sachsen
werden unter erheblichen Anpassungsdruck geraten
• ca. 5.000 Beschäftigte in der Zulieferindustrie
werden ihre heutige Tätigkeit nicht fortführen können.
Die Chancen:
• gutes Kompetenzprofil der sächsischen Zulieferindustrie
hoher Anteil an Unternehmen mit Wachstumschancen
• deutliche Beschäftigungszuwächse in den Bereichen
Elektrik/Elektronik (+17 %) und Interieur (+ 7 %) möglich
Die Herausforderung:
• Bewältigung eines automobilen Strukturwandels
mit intensiven branchen-internen und intra-regionalen
Umwälzungen.
• Handlungsfelder: Rahmenbedingungen, Personal, Innovation