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1 owid Brandschutzforum Austria Brandschutzforum Austria E E lementare lementare Brandschutz Brandschutz- Berechnungen Berechnungen Teil 21 Teil 21 copyright Dr. Otto Widetschek owid Inhalte Inhalte Brandschutzmaßnahmen – Rechnerischer Nachweis (TRVB A 100) Bemessung der Ersten und Erweiterten Löschhilfe (TRVB F 124) Löschwasserversorgung (TRVB F 137) owid Warum eine TRVB 100? Warum eine TRVB 100? AU SBILDUNG ZE N T R UM Anfang 80er Anfang 80er-Jahre: Jahre: Ausbildungszentrum in Ausbildungszentrum in Graz, Steyr und M Graz, Steyr und Mödling dling geplant geplant Lehrs Lehrsäle le Lehrwerkst Lehrwerkstätten tten Internat (Hotelbetrieb) Internat (Hotelbetrieb) che etc. che etc. owid Schweizer Vorbild Schweizer Vorbild Die Methode von GRETENER: Empirische Ermittlung Ziel: Reproduzierbarkeit von Brandschutz-Vorschreibungen Annahme eines Restrisikos Grundsatz: „Ersetzt nicht das Denken, sondern setzt Denken voraus!“ owid „Optimales Risiko“ „Optimales Risiko“ Qualität der Brand- schutzmassnahmen Kosten Schadenskosten Kosten für Aufwendungen Gesamt- kosten Optimales Brandsicherheitsniveau a b a Brandschutz- aufwendungen b Erwartungswert des Brandschadens a + b Gesamtkosten owid Voraussetzungen Voraussetzungen Aufbau eines Betriebsbrandschutzes gemäß TRVB O 119 (Organisation), TRVB O 120 (Eigenkontrolle) und TRVB O 121 (Brand- schutzpläne) Erste und Erweiterte Löschhilfe (TRVB F 124) Bauliche Ausführung der Brandabschnitte muss den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen Löschwassermenge gemäß TRVB F 137 Anwendung der TRVB A 100 in Kombination mit der TRVB A 126 (Kennzahlen):

Elementare Brandschutz- Berechnungen 21... · 5 owid Geräte der Ersten Löschhilfe 2.D-Wandhydranten, Ausführungsart 1 und 2 gemäß TRVB F 128 1.Tragbare Feuerlöscher werden nach

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1

owid

Brandschutzforum AustriaBrandschutzforum Austria

EElementare lementare BrandschutzBrandschutz--BerechnungenBerechnungen

Teil 21Teil 21copyright Dr. Otto Widetschek owid

InhalteInhalteBrandschutzmaßnahmen –Rechnerischer Nachweis

(TRVB A 100)

Bemessung der Ersten und Erweiterten Löschhilfe

(TRVB F 124)

Löschwasserversorgung (TRVB F 137)

owid

Warum eine TRVB 100?Warum eine TRVB 100?

AUSBILDUNG ZENTRUM

Anfang 80erAnfang 80er--Jahre:Jahre:

Ausbildungszentrum in Ausbildungszentrum in Graz, Steyr und MGraz, Steyr und Möödling dling geplantgeplant•• LehrsLehrsäälele

•• LehrwerkstLehrwerkstäättentten

•• Internat (Hotelbetrieb)Internat (Hotelbetrieb)

•• KKüüche etc.che etc.

owid

Schweizer VorbildSchweizer VorbildDie Methode von GRETENER:

Empirische Ermittlung

Ziel: Reproduzierbarkeit von Brandschutz-Vorschreibungen

Annahme eines Restrisikos

Grundsatz: „Ersetzt nicht das Denken, sondern setzt Denken voraus!“

owid

„Optimales Risiko“„Optimales Risiko“

Qualität der Brand-schutzmassnahmen

Kos

ten

Schadenskosten

Kosten für Aufwendungen

Gesamt-kosten

Optimales Brandsicherheitsniveau

a

b

a Brandschutz-aufwendungen

b Erwartungswert des Brandschadens

a + b Gesamtkosten

owid

VoraussetzungenVoraussetzungen

Aufbau eines Betriebsbrandschutzes gemäßTRVB O 119 (Organisation), TRVB O 120 (Eigenkontrolle) und TRVB O 121 (Brand-schutzpläne)

Erste und Erweiterte Löschhilfe (TRVB F 124)

Bauliche Ausführung der Brandabschnitte muss den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen

Löschwassermenge gemäß TRVB F 137

Anwendung der TRVB A 100 in Kombination mit der TRVB A 126 (Kennzahlen):

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2

owid

TRVB 100TRVB 100 6.4 Berechnungsblatt (TRVB A 100) Blatt:

Bertrieb:

Objekt: Brandabschnitt:

ja? GLänge l = [m] = = (x105)

Breite b = [m] ja? G’Fläche A = [m2] = = (x105)

qi = über unter

qm = Klasse*

q =

Berechnung Q C R K P H = B von B

= ( x x ___________ =

= ( x x ___________ =

Anmerkungen

S 1 - S 5

Datum: * bei Lagerung= Eingabe

Bearbeiter: = ResultatCopyright: OWID

vorh

ande

n

Bra

ndwid

erst

ands

klas

se

der t

rage

nden

Bau

teile

Brandschutzeinrichtungen mit

BR

E A

nlag

e

nich

t vor

hand

en

nicht zugänglich

Kategorie

Gebäudehöhe [m]

Erdniveau

EA

Feuer-wehrKorro-

sions-gefahr

Verrauch-ungs-gefahr

Gebäudetype

Aktiv. Gefahr

zugänglich

A x b

Brandabschnittsfläche

A x b x 1,5

Pers. Gefahr

<F 30

nicht vorhandener vorhandener

BRE Anlage

F 60

Brandbelastung [MJ/m2]

Brand-gefähr-lichkeit

F 90

F 30

S x F

B

k2

(G + k1)

(G’ + k1)x 105 + 4,42 x 105 )

6,25 x 105

B

k2

(G + k1)

(G’ + k1)x 105 + 6,03 x 105 )

8,33 x 105

__

__

xxxxxxx

S 1: BTF (während der Betriebszeit)S 2: BTF (ständig)S 3: BMA (ohne autom. Alarmierung)S 4: BMA (mit autom. Alarmierung)S 5: Sprinkleranlage

Rechnungsfak-toren (Brand)

Brandabschnitt (Flä-che, Zugänglichkeit)

Berechung mit und ohne RWA (BRE) (empirische Formel)Bewertung

owid

Faktor FFaktor FBerücksichtigung des Brandwider-standes der tragen-den und raumab-schließendenBauteile

ANMERKUNG: Es gibt vier Berechnungsblätter für < F 30, F 30, F 60 und F 90.

owid

Geometrie G (G´)Geometrie G (G´)

Brandabschnitt

Geometrie des BrandabschnittesG = Fläche x Breite (A x b = l x b²),wenn von drei Seiten zugänglich, d. h. alle 20 m Zugang oder Fenster.

max. 20 m

b

l

BrandabschnittWenn nicht von drei Seiten zugänglich, gilt Faktor

G´ = G x 1,5 (l x b² x 1,5)

owid

Brandbelastung (q)Brandbelastung (q)

qi qm

q = qi + qm

owid

Brandbelastung (q)Brandbelastung (q)

Rechenfaktor Q (zw. 1,0 und 2,6) Rechenfaktor Q (zw. 1,0 und 2,6)

qi aus Punkt 6.2 TRVB 100 oder zu erheben

qm aus Tabelle 2 TRVB 126 oder zu erheben

owid

BrandgefährlichkeitBrandgefährlichkeit

Rechenfaktor C (zw. 1,0Rechenfaktor C (zw. 1,0--1,6) 1,6) Anm.: Blech (C=1,0), Lackiererei (C=1,2), Tankstelle (C=1,6) etcAnm.: Blech (C=1,0), Lackiererei (C=1,2), Tankstelle (C=1,6) etc..

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owid

Rauch- und QualmbildungRauch- und Qualmbildung

Rechenfaktor R (R = 1,0 oder 1,2) Rechenfaktor R (R = 1,0 oder 1,2) Anm.: Armaturen, Hotel, Postamt (R=1,0), Fahrzeuge (R=1,2) etc.Anm.: Armaturen, Hotel, Postamt (R=1,0), Fahrzeuge (R=1,2) etc.

owid

KorrosionswirkungKorrosionswirkung

Rechenfaktor K (K = 1,0 bzw. 1,2) Rechenfaktor K (K = 1,0 bzw. 1,2) Anm.: Bibliothek (K=1,0), EDV (K=1,2) etc.Anm.: Bibliothek (K=1,0), EDV (K=1,2) etc.

owid

AktivierungsgefahrAktivierungsgefahr

Rechenfaktor A (A zw. 0,85 und 2,2) Rechenfaktor A (A zw. 0,85 und 2,2) Anm.: BAnm.: Büüro (A=0,85), Druckfarben (A=1,45), Lacke (A=2,2) etc.ro (A=0,85), Druckfarben (A=1,45), Lacke (A=2,2) etc.

owid

PersonerngefährdungPersonerngefährdung

Rechenfaktor P (P = 1,0 bis 1,4) Rechenfaktor P (P = 1,0 bis 1,4) Anm.: Wohnung (1,0), Museum (1,1), Schule (1,2), Spital (1,4) etAnm.: Wohnung (1,0), Museum (1,1), Schule (1,2), Spital (1,4) etc,c,

owid

Einsatzfaktor FeuerwehrEinsatzfaktor Feuerwehr

Rechenfaktor E (E = 0,63 bis 2,0) Rechenfaktor E (E = 0,63 bis 2,0) Anm.: Entfernung und Bereitschaft der FeuerwehrAnm.: Entfernung und Bereitschaft der Feuerwehr

owid

GebäudehöheGebäudehöhe

Rechenfaktor H (H = 1,0 bis 3,1) Rechenfaktor H (H = 1,0 bis 3,1) Anm.: HAnm.: Hööhe bis 22 m, Tiefe bis 18 mhe bis 22 m, Tiefe bis 18 m

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owid

BrandschutzeinrichtungenBrandschutzeinrichtungenS 1: Während der Betriebszeit sofort einsetzbare Betriebsfeuerwehr

S 2: Betriebsfeuerwehr mit ständigem Bereitschaftsdienst

S 3: Automatische Brandmeldeanlage gemäßTRVB S 123 ohne autom. Alarmweiterleitung

S 4: Automatische Brandmeldeanlage gemäßTRVB S 123 mit autom. Alarmweiterleitung

S 5: Sprinkleranlage gemäß TRVB S 127owid

Rauch- und WärmeabzugRauch- und WärmeabzugBei der Ermittlung der Brandschutzeinrich-tungen S 1 bis S 5 kann auch die Installation einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage (RWA gemäß TRVB S 125), früher Brandrauchent-lüftung (BRE) bezeichnet, berücksichtigt werden.

Anmerkung: Dadurch kann die Gefahr einer Rauchdurchzündung (Flashover, Backdraft) und einer Kontamination durch Langzeitgifte weitgehend hintangehalten werden.

owid

GrundformelnGrundformelnDie Brandschutzeinrichtungen werden durch die Ermittlung des Faktors S x F berechnet. Es ist dies das Produkt aus dem Schutzwert der Brandschutz-einrichtungen (S) und dem Brandwiderstand der tragenden und raumabschließenden Bauteile (F).

Grundformeln:S x F = (G + k1) x B/k2

S x F = (G´ + k1) x B/k2

B = Q x C x R x K x A x P x E x H

k1 und k2 sind Konstanten

(siehe TRVB 100)

owid

Ermittlung von S 1 bis S 5Ermittlung von S 1 bis S 5Der Faktor S x F bildet die Ordinate eines kartesi-schen Koordinatensystems, auf der Abzissekönnen die notwendigen Brandschutzeinrichtun-gen (S 1 bis S 5) ermittelt werden. Es gibt in der TRVB 100 insgesamt vier Tabellen, welche der Brandwiderstandsfähigkeit < F 30, F 30, F 60 und F 90 entsprechen.

Restrisiko

S x F

Brandschutzeinrichtungen

owid

BeispielBeispiel

S 1 und S 5 (BTF und SPA)

F < 30S x F = 2,75

owid

Fallstudie 1Fallstudie 1 6.4 Berechnungsblatt (TRVB A 100) Blatt: 1

Bertrieb:

Objekt: Brandabschnitt:

ja? GLänge l = [m] = = (x105)

Breite b = [m] ja? ja G’Fläche A = [m2] = = (x105)

qi = über unter

qm = 200 Klasse*

q = 200 8

Berechnung Q C R K P H = B von B

= ( x x ___________ =

= ( x x ___________ =

Anmerkungen

S 1 - S 5

Datum: * bei Lagerung= Eingabe

Bearbeiter: = ResultatCopyright: OWID

F 60

6. Mai 2008

60

5.400

Brandbelastung [MJ/m2]

Brand-gefähr-lichkeit

F 90

F 30

<F 30

4,86

nicht vorhandener vorhandener

BRE Anlage

S 5, S 1

2,6

Brandabschnittsfläche

1,001,0 1,0 1,2

A x b x 1,5

1,0

Pers. Gefahr

90

zugänglich

A x b

Owid

4,86

S 3, S 1 (S 5)

S 4

S 3

S 5

Maschinenfabrik

Werkshalle detto

A

Feuer-wehrKorro-

sions-gefahr

Verrauch-ungs-gefahr

Gebäudetype

Aktiv. Gefahr

1,21,0

nicht zugänglich

486.000

Kategorie

Gebäudehöhe [m]

1,74

Erdniveau

1

E

2,3

S 1

Bra

ndwid

erst

ands

klas

se

der t

rage

nden

Bau

teile

1,2

S 4 (S 2)

S 3

Brandschutzeinrichtungen mit

BR

E A

nlag

e

nich

t vor

hand

envo

rhan

den

4,861,74

1,74

S x F

B

k2

(G + k1)

(G’ + k1)x 105 + 4,42 x 105 )

6,25 x 105

B

k2

(G + k1)

(G’ + k1)x 105 + 6,03 x 105 )

8,33 x 105

__

__

xxxxxxx

S 1: BTF (während der Betriebszeit)S 2: BTF (ständig)S 3: BMA (ohne autom. Alarmierung)S 4: BMA (mit autom. Alarmierung)S 5: Sprinkleranlage

Maschinenfabrik

Halle 90 x 60 m, Wände Leichtbau-platten, Shed-Dächer, max. 8 m Höhe

nicht zugänglich

Freiw. FW, ohne ständ. Bereitschafts-dienst, Entfernung < 1 km

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owid

Geräte der Ersten LöschhilfeGeräte der Ersten Löschhilfe

2. D-Wandhydranten, Ausführungsart 1 und 2 gemäß TRVB F 128

1. Tragbare Feuerlöscher werden nach der Art der enthaltenen Löschmittel unterschieden in:

Wasserlöscher (W)Schaumlöscher (S)Pulverlöscher (P, G)Kohlendioxid-

löscher (K)

owid

Tragbare Feuerlöscher (TFL)Tragbare Feuerlöscher (TFL)

owid

Erweiterte Löschhilfe (1)Erweiterte Löschhilfe (1)Fahrbare Geräte:

Trockenlöschgeräte (Pulver); G/P 25, G/P 50Kohlendioxidlöschgeräte K 20, K 30, K 50Schaumlöschgeräte S 50

Kombinations-löschgeräteG 50/K 30, K 30/S 50, P 50/K 30 Löschanhänger G 250, P 250, K 120, W 250

owid

Erweiterte Löschhilfe (2)Erweiterte Löschhilfe (2)Wandhydranten:

D-Wandhydrant (Ausführung 2)C-Wandhydrant (Ausführung 3)

EAL:Erweiterte Automatische Löschhilfeanlage (EAL) gemäß TRVB S 122

owid

Anwendungsrichtlinien (1)Anwendungsrichtlinien (1)Feuerlöscher müssen der ÖNORM EN3 oder der alten ÖNORM F 1050 entsprechen

Art, Größe und Anzahl nach TRVB F 124

Aufstellung: gut sichtbar und griffbereit (Wandmontage)

Aufstellungsort kennzeichnen (ÖNORM Z 1000)

Stets auf Zugängigkeit achten

Montage in der Nähe von Ausgängen

Dokumentarische Erfassung der Geräteowid

Anwendungsrichtlinien (2)Anwendungsrichtlinien (2)Empfehlung: Plombierung der Geräte (nach EN 3 nicht erforderlich)

Zweijährliche Überprüfung der Geräte durch einen Fachkundigen

Zuordnung der Wandhydranten erfolgt brandabschnittsweise

Anordnung von Wandhydranten bevorzugt in Verkehrswegen bzw. in Ausgangsnähe

Jeder Punkt der zugeordneten Fläche muss mit dem Wandhydrantenstrahlrohr erreicht werden (30 m Schlauch)

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owid

TFL gemäß ÖNORM EN 3TFL gemäß ÖNORM EN 3EN3-1: Benennung, Funktionsdauer, Prüfobjekte

EN3-2: Dichtheitsprüfung, Prüfung der elektrischen Leitfähigkeit

EN3-3: Konstruktive Ausführung, Druckfestigkeit

EN3-4: Füllmenge, Mindestanforderungen an das Löschvermögen

EN3-5: Zusätzliche Anforderungen und Prüfungen (Wartungen)

EN3-6: Festlegungen für die Bestätigungen der Konformität TFL owid

Brandgefährdung (Definition)Brandgefährdung (Definition)Normale Brandgefährdung: wenn Stoffe geringer oder normaler Brennbarkeit vorhanden sind; wenn auf-grund der örtlichen Gegebenheiten geringe Möglichkeiten einer Brandausbreitung vorhanden sind; wenn mit geringer Brandausbreitungsgeschwindigkeit zu rechnen ist (z.B. Wohn- und Bürobereich, Beherbergungsstätten, Ausstellungen,....)

Hohe Brandgefährdung: wenn Stoffe normaler bis leichter Brennbarkeit vorhanden sind; wenn gute Möglich-keiten einer Brandentstehung vorhanden sind; wenn mit hoher Brandausbreitung zu rechnen ist (z.B. Garagen, Abfallsammelräume, Werkstätten, Tankstellen.....)

owid

Art und Zahl der TFLArt und Zahl der TFLDie Berechnung der Art und Anzahl der erforderlichen Feuerlöscher ist abhängig:

Vom Grad der Brandgefährdung,

der Brandklasse der brennbaren Stoffe und

der Größe (Grundfläche) des zu schützenden Raumes

owid

Löschmitteleinheiten (LE)Löschmitteleinheiten (LE)Feuerlöscher haben aufgrund

ihrer Füllmenge,

der Löschwirkung und

der zu löschenden brennbaren Stoffe ein unterschiedliches Löschvermögen.

keine Angabe der Löscherzahl, sondern der Bereithaltung von erforderlichen Löschmitteleinheiten (LE).

owid

HolzstapelbrandHolzstapelbrand

owid

Versuchsanordnung (A)Versuchsanordnung (A)Holzstapel aus Kiefernholz (14 Schichten, Höhe 58 cm, Breite 50 cm).

Die Länge des gelöschten Holzstapels in Dezimeter entspricht der Maßzahl, mit der das Löschvermö-gen eines Feuerlöschers für die Brandklasse A definiert ist.Beispiel:

TFL 13A muss brennendes Holzstapel mit 13 dm löschen.

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owid

FlüssigkeitsbrandFlüssigkeitsbrand

owid

Versuchsanordnung (B)Versuchsanordnung (B)Genormte zylindrische Stahlbehälter.Flüssigkeitsvolumen des Brandstoffes in Liter, jeweils 2/3 Brenn-stoff und 1/3 Wasser, entspricht der Maßzahl, mit der das Löschver-mögen eines Feuer-löschers für die Brand-klasse B definiert ist.Beispiel:

TFL 85B muss 85 Liter Brandstoff löschen.

owid

Mindest-LöschvermögenMindest-LöschvermögenLöscher-

typeFüll-

mengeBrandklasse A

Prüfobjekt LE

Brandklasse B

Prüfobjekt LE

BKl. Cja/nein

W 6S 6W 9S 9

K 2K 5

P 6P 12G 6G 12

6 Liter6 Liter9 Liter9 Liter

2 kg5 kg

6 kg12 kg6 kg

12 kg

8 A8 A13 A13 A

--

--

21 A43 A

2244

--

--612

-113 B

-183 B

21 B55 B

113 B183 B113 B183 B

-6-

12

13

612612

neinneinneinnein

jaja

jajajaja

owid

Beispiel 1Beispiel 1

Kohlendioxid-Löscher K 2Brandklasse B

Prüfobjekt 34 B (Minimum 21 B)

1 LE

owid

Beispiel 2Beispiel 2

Brandklasse A, B

Prüfobjekte 27 A und 233 B (Minimum 13 A und 183 B)

4 bzw. 12 LE

Schaum-löscher S 9

owid

Beispiel 3Beispiel 3

Brandklasse A, B, C

Prüfobjekte 55 A und 233 B (Minimum 21 A und 113 B)

6 LE

Glutbrandpul-verlöscher G 6

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8

owid

NutzflächeBrand-

gefährdungerforder-liche LE

normale

je angefangene200 m²oder je angefangene500 m²

hohe

je angefangene200 m²oder TFL wie für normale+ je angefangene500 m²

4mindestens 1 TFLund1 DH

12mindestens 1 TFLund1 DH

Ermittlung der LE (TRVB 124)Ermittlung der LE (TRVB 124)

owid

Büro mit einer Fläche von 590m²(ein Brandabschnitt)

Normale BrandbelastungMenschenansammlung (Brandklasse A)

Fallstudie BüroFallstudie Büro

Ergebnis: 3 (Flächeneinheiten) x 4 LE = 12 LE

da 1 W 9 (4 LE) sind 3 W 9 erforderlich!

owid

Verkaufsraum mit einer Fläche von 790 m²(ein Brandabschnitt), 60 m² davon mit hoher Brandgefährdung (z.B. Lagerraum)Menschenansammlung (Brandklasse A)

Ergebnis: Restfläche (730 m²) 4 x 4 LE = 16 LELager 1 x 12 LE = 12 LE.da 1 W 9 (4 LE) sind 4 W 9 sowie für das Lager 1 G 12 erforderlich!

Fallstudie VerkaufsraumFallstudie Verkaufsraum

owid

Fallstudie ProduktionsbetriebFallstudie ProduktionsbetriebProduktionsbetrieb mit einer Fläche von 1.500 m²Hohe Brandbelastung (Brandklasse A)

Ergebnis: 8 (Flächeneinheiten) x 12 LE = 96 LEda 1 G 12 (12 LE) sind 8 G 12 erforder-lich! Variante: TFL für normale Brand-last 8 G 6 oder 4 G 12 und je angefangene 500 m² einen DH

3 Wandhydranten (Ausf. 2)

owid

gemäß ÖNORM Z 1000 Teil 2

gemäß TRVB O 119

KennzeichnungenKennzeichnungen

Feuer-löschgerät

Schlauch-anschluss

KARL-Regelowid

BSB: Sichtprüfung (Beschädigungen, mögl. Austritt von Löschmittel, Plombierung, Kontrolle Prüfdatum,Kennzeichnungen,...)

Feuerlöscher: Alle 2 Jahre von einer Fachfirma!Wandhydranten: Jährlich!

ÜberprüfungenÜberprüfungen

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owid

Auch das gibt es!Auch das gibt es!

owid

…bis es zu spät ist!…bis es zu spät ist!

owid

LöschwasserberechnungLöschwasserberechnung

owid

LöschwasserversorgungLöschwasserversorgungEine sichere Löschversorgung ist die Grundlage für eine effektive Brandbe-kämpfung.

Nicht auf dem Rücken der Feuer-wehr!!

owid

Grund- und ObjektschutzGrund- und ObjektschutzIm bebauten Gebiet ist durch die Gemeinden eine Löschwasser-versorgung sicher zu stellen (Grundschutz).

Wenn im Einzelfall der Löschwas-serbedarf darüber liegt, kann den Betrieben eine gesonderte Lösch-wasserversorgung vorgeschrieben werden (Objektschutz).

owid

LöschwasserbedarfLöschwasserbedarfBerechnung nach TRVB F 137:

GRUNDSCHUTZ OBJEKTSCHUTZ

Zuständig Gemeinde

Zuständig Betrieb

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owid

Ric

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LöschwasserteichLöschwasserteich

owid

GrundschutzGrundschutzDie Richtwerte für den Löschwasserbedarf für den Grundschutz wurden von den kommunalen Wasserversorgungsbetrieben und den Feuerwehren festgelegt; Richtlinie W 77, März 2000, der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW).

GRUNDSATZ: Es obliegt den Gemein-den eine entsprechende Infrastruktur zur Verfügung zu stellen!

owid

Grundschutz (Richtwerte)Grundschutz (Richtwerte)Bebauungsart

LW-Rate (l/min)

Liefer-dauer (h)

LW-Vor-rat (m³)

STREUSIEDLUNG (offene Bauweise): 1geschossige Bebauung, Einzelobjekte, bis max. 150m² bebaute Fläche

ORTSGEBIETE mit offener oder geschl.Bauweise: max. 3gesch.; landw. sowiegewerbl. Objekte, ohne bes. BrandgefahrORTSGEBIETE mit offener Bauweise: Mehr als 3gesch.; geschl. Bebauung mitGem. Nutzung im Wohngebiet, ohne bes. BrandgefahrBETRIEBS-, INDUSTRIE-, HANDELS-und GEWERBEGEBIETE (eine zusätzl.objektbezogene Berechnung ist notwendig)

ALTSTADTGEBIETE und STADT-ZENTREN

800

1.600

2.400

3.200

3.200

1

2

2

3

3

50

200

300

600

600owid

ObjektschutzObjektschutzLöschwasserbedarf (QLWO) ist für das Genehmigungsverfahren vorzulegen

Brandabschnitt mit dem höchsten Lösch-wasserbedarf heranziehen

Max. Löschwasserrate < 10.000 l/min (durch entsprechende Maßnahmen)

Lieferdauer von 90 Minuten

Erste und Erweiterte Löschhilfe wird bei Berechnung nicht berücksichtigt

owid

BerechnungenBerechnungenGrundformel:

QLWO = (qLWi + qLWm) . AB in l/min

QLWO = (qLWi + qLWm) . (AB + 4 . (hL – 2.5) . AB0,5)

in l/min

Hochregallager (Lagerguthöhe in m):

QLWO …..Objektbezogene LöschwasserrateqLWi ……Löschwasserrate immobilqLWm …..Löschwasserrate mobilAB ……..Rechnerische Brandfläche

owid

Spezifische Löschwasserrate für die immobile Brandbelastung (qLWi):

Wände und Decke (nichtbrennbar):qLWi = 0,0 l/m2.minWände oder Decke (brennbar): qLWi = 0,5 l/m2.minWände und Decke (brennbar): qLWi = 1,0 l/m2.min

Bestimmung von qLWi und qLWmBestimmung von qLWi und qLWm

Spezifische Löschwasserrate für die mobile Brandbelastung (qLWm):

TRVB 137, Anhang A Laufende Nummmer (1 bis 508)qLWm liegt zwischen 0,6 l/m2.min (z.B. Asbestwaren) und

3,8 l/m2.min (z. B. Lacke).

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owid

Rechnerische Brandfläche ABRechnerische Brandfläche AB

Betriebstechnische und betriebliche

Brandschutzmaßnahmen

Rechnerische Brandfläche AB

(in m²)keine

Brandmeldeanlage (BMA) mit Alarmweiterleitung

Betriebsfeuerwehr, BMA mit Alarmweiterleitung

Automatische Löschanlage mit Alarmweiterleitung

Brandabschnitt

2.000

1.200

750

owid

Berechnung gemäß TRVB F 137:

OBJEKT: Einkaufsmarkt im Ortgebiet (offene Bauweise mit mehr als dreige-schossigen Häusern). Wände und Decken unbrennbar. Weder Brandmeldeanlage noch Sprinkleranlage vorgesehen. Der Grundschutz ist mit 2.400 l/min gegeben.

BRANDABSCHNITT: Einkauffszentrum,Fläche = 1.200 m².

Fallstudie 1Fallstudie 1

owid

Spezifische Löschwasserrate für die immobile Brandbelastung (qLWi):

Wände und Decke (nichtbrennbar): qLWi = 0,0 l/m2.minWände oder Decke (brennbar): qLWi = 0,5 l/m2.minWände und Decke (brennbar): qLWi = 1,0 l/m2.min

qLWi = 0,0 l/m2.min

Bestimmung von qLWi und qLWmBestimmung von qLWi und qLWm

Spezifische Löschwasserrate für die mobile Brandbelastung (qLWm):

TRVB 137, Anh. A (Einkaufszentren) lfd. Nr. 75

qLWm = 1,8 l/m2.minowid

Ergebniss (Fallstudie 1)Ergebniss (Fallstudie 1)

QLWO = (qLWi + qLWm) . AB = (0,0 + 1,8 l/m2.min) . 1.200 m²

= 2.160 l/minDer Löschwasserbedarf für den Objektschutz beträgt 2.160 l/min. Da ein Grundschutz von 2.400 l/min vorhanden ist, hat der Betrieb keine eigene Wasser-versorgung bereitzustellen.

owid

Berechnung gemäß TRVB F 137:

OBJEKT: Lagerhalle in Stahlbeton-konstruktion mit PUR-Sandwichwändenund unbrennbaren Decken errichtet, es ist eine automatische Löschanlage mit Alarmweiterleitung vorgesehen. Grundver-sorgung mit nur 800 l/min vorhanden!

BRANDABSCHNITT: Hochregallager (Klebestoffe), Fläche = 4.000 m².

Fallstudie 2Fallstudie 2

owid

Spezifische Löschwasserrate für die immobile Brandbelastung (qLWi):

Wände und Decke (nichtbrennbar):qLWi = 0,0 l/m2.minWände oder Decke (brennbar): qLWi = 0,5 l/m2.minWände und Decke (brennbar): qLWi = 1,0 l/m2.min

qLWi = 0,5 l/m2.min

Bestimmung von qLWi und qLWmBestimmung von qLWi und qLWm

Spezifische Löschwasserrate für die mobile Brandbelastung (qLWm):

TRVB 137, Anh. A (Lacklager) lfd. Nr. 255

qLWm = 2,6 l/m2.min

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owid

Ergebnisse (Fallstudie 2)Ergebnisse (Fallstudie 2)

QLWO = (qLWi + qLWm) . (AB + 4 . (hL – 2.5) . AB0,5)

= (0,5 + 2,6) . (750 + (9 – 2,5) . 7500,5) = 3,1 . (750 + 6,5 . 27,4) = 2.877 l/min

Hochregallager (hL = 9 m):

Der Löschwasserbedarf für den Objektschutz beträgt 2.877 l/min. Da nur ein Grundschutz von 800 l/min vorhanden ist, hat der Betrieb eine Waserversorgungvon 2.077 l/min sicher zu stellen. Dies entspricht einem Löschmittelbehälter von 187 m³.

owid

Danke!