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Emax Installationsanweisungen für Auslöser PR122/P, PR123/P und Module Installations- und Betriebsanleitung 1SDH000460R0103 L6555

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Emax

Installationsanweisungen für Auslöser PR122/P, PR123/P und Module

Installations- undBetriebsanleitung

1SDH000460R0103 L6555

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L6555 Emax

ABB SACE Dok. Nr.

Mod. Gerät

Zchng. Titel

Gerät

Verantw. Abt.

Benutz.Abt.

Maßstab

Sprache

de

1SDH000460R0103

Installations-, Betriebs- und Wartungsanleitung für offene Niederspannungs-Leistungsschalter

ACHTUNGGEFÄHRLICHE SPANNUNG STROMSCHLAG-, VERBRENNUNGS-UND LEBENSGEFAHR

Nicht versuchen, dieses Produkt zu betätigen, installieren, benutzen oder zu warten, bevor Sie diese Bedienungsanleitung gelesen haben.

• DIESES DOKUMENT UND DIE BETRIEBSANLEITUNG AUFMERKSAM DURCHLESEN, BEVOR MAN VERSUCHT, DIESEN LEISTUNGSSCHALTER ZU INSTALLIEREN, IN BETRIEB ZU NEHMEN ODER ZU REPARIEREN.

• Diese Anweisungen zusammen mit den anderen Dokumenten mit Anweisungen zu Wartung und Installation, den Zeichnungen und Beschreibungen, die den Leistungsschalter betreffen, ablegen.

• Diese Dokumente während der Installation, des Betriebs und der Instandhaltung des Geräts verfügbar halten. Die Benutzung dieser Anweisungen vereinfacht die korrekte Instandhaltung des Geräts.

• Den Leistungsschalter unter Beachtung der Auslegungsgrenzwerte installieren, die in der zusammen mit dem Gerät zu Versand gebrachten Betriebsanleitung beschrieben sind. Diese Leistungsschalter sind für den Betrieb mit den Spannungs- und Stromwerten ausgelegt, die innerhalb der Betriebsgrenzwerte liegen, die auf dem Typen-schild stehen. Diese Geräte nicht in Anlagen einbauen, die mit Werten funktionieren, die außerhalb dieser Bemes-sungsgrenzwerte liegen.

• Immer die Sicherheitsverfahren beachten, die von Ihrem Betrieb angegeben werden.• Abdeckungen oder Türen nicht öffnen und nicht an den Einrichtungen arbeiten, bevor alle Stromkrei-

se spannungsfrei geschaltet worden sind und nachdem der spannungsfreie Zustand mit einem Messgerät nachgewiesen worden ist.

ACHTUNG:

• Ausführliche Beschreibungen der Standardverfahren für Instandsetzung, Instandhaltung und Grundsätze für siche-res Arbeiten sind hier nicht enthalten. Es ist wichtig festzuhalten, dass diese Dokumente Sicherheits- und Vor-sichtsmaßnahmen gegen bestimmte Instandhaltungsmethoden beschreiben, die für das Wartungspersonal schäd-lich sein könnten und die Einrichtungen beschädigen oder unsicher machen könnten. Diese Hinweise und Alarme enthalten nicht alle vorstellbaren Arten zur Ausführung des Service, die von ABB empfohlen oder nicht empfohlen werden und die ausgeführt werden könnten, oder die möglichen Folgen und Komplikationen jeder vorstellbaren Art und ABB wird auch keine Untersuchungen zu allen diesen Arten anstellen.

• Jeder, der Verfahren oder Einrichtungen zur Instandhaltung benutzt, seien sie von ABB empfohlen oder nicht, muss sorgfältig prüfen, dass weder die Personensicherheit noch die Sicherheitseinrichtungen durch die Art der In-standhaltung oder die benutzten Instrumente gefährdet werden können. Für weitere Informationen, Erläuterungen oder spezifi sche Probleme wenden Sie sich bitte an die nächste Stelle, die den ABB Kundendienst durchführt.

• Dieses Handbuch ist nur für qualifi ziertes Personal bestimmt. Es ist nicht als Ersatz für einen angemessenen Schulungskurs oder die Erfahrung für die Sicherheitsverfahren dieser Einrichtung zu verstehen.

• Der Käufer, der Installateur oder der Endbenutzer sind dafür verantwortlich, dass die Sicherheitsschilder und -Mel-dungen angeschlagen werden und dass außerdem alle Zugriffsstellen und Schalteinrichtungen auf sichere Weise verriegelt werden, wenn die Schaltanlage auch nur vorübergehend im unbewachten Zustand gelassen wird.

• Alle in diesem Dokument enthaltenen Informationen basieren auf den neuesten Informationen, die im Augenblick der Drucklegung zur Verfügung stehen. Änderungen am Dokument im Zuge der technischen Weiterentwicklung sind vorbehalten.

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Inhalt

1. Schutzrelais - Allgemeine Eigenschaften . . . . . . . . 51.1. Sicherheitshinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61.1.1. Anmerkungen zu Durchschlagsfestigkeitsprüfungen . . 61.2. Abkürzungen und verschiedene Anmerkungen . . . . . 61.2.1. Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

2. Relais SACE PR122/P und PR123/P . . . . . . . . . . 72.1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72.2. Identifi kation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72.3. Spezifi kationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72.3.1. Haupteigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72.3.2. Kompatibilität CB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82.3.3. Normen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82.3.4. Umgebungsbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . 82.3.5. Elektrische Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . 92.3.5.1. Primärstrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92.3.5.2. Stromversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92.3.5.3. Betriebsmodalitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92.4. Benutzeroberfl äche . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102.4.1. Leuchtdioden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102.4.2. Tasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112.4.3. Display. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112.4.3.1. Grafi sche Strom- und Spannungsmesser . . . . . . . 122.4.3.2. Alarme CB und Relais . . . . . . . . . . . . . . . . . 122.4.3.3. Arbeitssymbole . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132.4.4. Bemessungsstrommodul . . . . . . . . . . . . . . . 142.4.5. Externe Verbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 142.4.5.1. Teststeckverbinder. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142.4.5.2. Interne Module . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142.4.5.3. Externe Sensoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142.4.5.4. Speisung Vaux, Zonenselektivität und externe feste

Zubehörteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142.5. Anwendermenü . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.5.1. Messungsbereich: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.5.2. Info-Seiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.5.3. Menübereich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.5.3.1. Navigation im Menü . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.6. Schutzfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162.6.1. Anmerkungen zur Funktionsweise der Schutzfunktionen . . 162.6.2. Schutzfunktion L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172.6.2.1. Thermisches Gedächtnis L . . . . . . . . . . . . . . 172.6.3. Schutzfunktion S . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172.6.3.1. Thermisches Gedächtnis S . . . . . . . . . . . . . . 172.6.3.2. Anlaufschwelle S . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182.6.3.3. Zonenselektivität S . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182.6.4. Schutzfunktion S2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182.6.5. Richtungsschutzfunktion D . . . . . . . . . . . . . . 192.6.5.1. Anlaufschwelle D . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192.6.5.2. Zonenselektivität D . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202.6.6. Schutzfunktion I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212.6.6.1. Anlaufschwelle I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212.6.7. Schutzfunktion gegen das Schließen bei Kurzschluss

MCR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212.6.8. Schutzfunktion G . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212.6.8.1. Anlaufschwelle G . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212.6.8.2. Zonenselektivität “G” . . . . . . . . . . . . . . . . . 212.6.9. Schutzfunktion Gext . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212.6.9.1. Anlaufschwelle Gext . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222.6.9.2. Zonenselektivität Gext . . . . . . . . . . . . . . . . . 222.6.10. Schutzfunktion Gext (Idn) / Schutzfunktion Fehlerstrom

Rc . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222.6.11. Schutzfunktion U . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222.6.12. Schutzfunktion UV. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232.6.13. Schutzfunktion OV. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232.6.14. Schutzfunktion RV. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232.6.15. Schutzfunktion RP. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232.6.16. Schutzfunktionen UF und OF . . . . . . . . . . . . . 232.6.17. Schutzfunktion T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232.6.18. Schutzfunktion Lasten . . . . . . . . . . . . . . . . . 242.6.19. Doppelter Satz Schutzfunktionen . . . . . . . . . . . 242.6.20. Schutz des Neutralleiters . . . . . . . . . . . . . . . 242.6.21. Unverzögerter Kurzschlussschutz “Iinst” . . . . . . . 25

2.6.22. Übersichtstabelle der Schutzfunktionen für die Relais PR122/P und PR123/P . . . . . . . . . . . . . . . . 25

2.6.23. Kennlinien der Schutzfunktionen . . . . . . . . . . . 272.6.23.1. Auslösekennlinien der Schutzfunktionen L-I . . . . . 272.6.23.2. Auslösekennlinien der Schutzfunktionen L-S(t=k/i2)-I . 272.6.23.3. Auslösekennlinien der Schutzfunktionen L-S(t=k)-I . . 282.6.23.4. Auslösekennlinien der Schutzfunktion L nach IEC 60255-

3 (Typ A) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282.6.23.5. Auslösekennlinien der Schutzfunktion L nach IEC 60255-

3 (Typ B) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292.6.23.6. Auslösekennlinien der Schutzfunktion L nach IEC 60255-

3 (Typ C) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292.6.23.7. Auslösekennlinien Schutzfunktion G . . . . . . . . . 302.6.23.8. Auslösekennlinien Schutzfunktion D . . . . . . . . . 302.6.23.9. Auslösekennlinien Schutzfunktion U . . . . . . . . . 312.6.23.10. Auslösekennlinien Schutzfunktion UV . . . . . . . . 312.6.23.11. Auslösekennlinien Schutzfunktion OV . . . . . . . . 322.6.23.12. Auslösekennlinien Schutzfunktion RV . . . . . . . . 322.6.23.13. Auslösekennlinien Schutzfunktion RP . . . . . . . . . 332.7. Messfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 332.7.1. Laufzeit-Messungen: Ströme, Spannungen, Leistungen 342.7.2. Auslösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 342.7.3. Ereignisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 342.7.4. Historische Daten Messungen . . . . . . . . . . . . 352.7.5. Leistungsfaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352.7.6. Energie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352.7.7. Scheitelfaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352.7.8. Netzfrequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352.7.9. Kontaktverschleiß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 362.7.10. Wellenformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 362.8. Hauptfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 362.8.1. Eigendiagnose. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 362.8.2. Zustand des Leistungsschalters. . . . . . . . . . . . 362.8.3. Datenlogger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 362.8.3.1. Einstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 362.8.3.2. Aufzeichnung der Messungen . . . . . . . . . . . . . 372.8.3.3. Speichern der Aufzeichnung . . . . . . . . . . . . . 382.8.3.4. Beispiel für die Funktionsweise des Datenloggers . . 382.8.4. Zonenselektivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 392.9. Menü der Einstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . 392.9.1. Leistungsschalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 392.9.2. Netzfrequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 392.9.3. Module. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 392.9.4. Datenlogger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 392.9.5. Dual Set . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 402.9.6. Zeitabstand der Messungen. . . . . . . . . . . . . . 402.9.7. Harmonische Verzerrung . . . . . . . . . . . . . . . 402.9.8. System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 402.9.8.1. Sprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 402.9.8.2. Passwort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 402.9.9. Displaykontrast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 402.10. Menü der Tests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 402.10.1. Autotest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 402.10.2. Auslösetest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 412.10.3. Test Rc . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 412.10.4. Zonenselektivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 412.10.5. Modul COM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 412.10.6. Modul SIGNALLING. . . . . . . . . . . . . . . . . . 412.11. Interne Module . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422.11.1. Modul PR120/V - MEASURING . . . . . . . . . . . . 422.11.1.1. Stromversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422.11.1.2. Parameter PR120/V . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422.11.1.3. Spannungswandler . . . . . . . . . . . . . . . . . . 432.11.1.4. Prüfungen der Durchschlagsfestigkeit. . . . . . . . . 442.11.2. Modul PR120/D-M - COM . . . . . . . . . . . . . . . 442.11.2.1. Parameter PR120/D-M . . . . . . . . . . . . . . . . 442.11.3. Modul PR120/K - SIGNALLING . . . . . . . . . . . . 452.11.3.1. Parameter PR120/K . . . . . . . . . . . . . . . . . . 452.11.3.2. Eigenschaften der Meldeschalter . . . . . . . . . . . 462.11.3.3. Digitaleingang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 462.11.4. Modul PR120/D-BT - WL COM . . . . . . . . . . . . 462.12. Inbetriebnahme und Hinweise. . . . . . . . . . . . . 472.12.1. Installation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 472.12.2. Ausbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

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Mod. Gerät Maßstab

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2.12.3. Anschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 472.12.4. Kontrolle des Anschlusses von CS und TC . . . . . . 472.12.5. Anschluss des Stromsensors für externen Neutralleiter 472.12.6. Anschlüsse des Spannungswandlers . . . . . . . . . 472.12.7. Inbetriebsetzung Sensor Rc . . . . . . . . . . . . . . 472.13. Ursprüngliche Einstellungen. . . . . . . . . . . . . . 482.14. Problemlösung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 492.14.1. Fehlersuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 492.14.2. Im Fehlerfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 502.15. Externe Einheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

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Mod. Gerät Maßstab

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1. SCHUTZRELAIS - ALLGEMEINE EIGENSCHAFTENDie Reihe der offenen Leistungsschalter ABB SACE Emax kann mit den elektronischen Relais PR122/P und PR123/P ausgestattet werden.Dank der verschiedenen Leistungsmerkmale der Relais, der in sie integrierbaren Module (PR120/V, PR120/K, PR120/D-M, PR120/D-BT) und der anderen externen Zubehörteile kann man nun jeder betrieblichen Anforderung nachkommen.

Die folgende Tabelle zeigt die Funktionen und das Zubehör, das mit den 2 Relais lieferbar ist.

Funktion/Einheit PR122/P PR123/P

StromschutzfunktionenStromschutzfunktionen (L, S, I, G) (L, S, I, G) SS SSZusätzliche SchutzfunktionenZusätzliche Schutzfunktionen (U, OT) (U, OT) SS SSSpannungsschutzfunktionen Spannungsschutzfunktionen (UV, OV, RV, RP, UF, OF)(UV, OV, RV, RP, UF, OF) SS(1)(1) SSWeitere Schutzfunktionen Weitere Schutzfunktionen (D, S2, Doppelte G)(D, S2, Doppelte G) -- SSAnalyse der OberschwingungenAnalyse der Oberschwingungen -- SSTemperaturschutzfunktionTemperaturschutzfunktion SS SSSchutzfunktion MCRSchutzfunktion MCR SS SSThermisches GedächtnisThermisches Gedächtnis SS SSFI-SchutzfunktionFI-Schutzfunktion OO OODatensammlerDatensammler SS SSDual SettingDual Setting -- SSIn der Bedienfront integrierten Steckverbinder für Testgerät und vorübergehende In der Bedienfront integrierten Steckverbinder für Testgerät und vorübergehende Speisung Speisung

SS SS

Kompatibilität mit Ekip ConnectKompatibilität mit Ekip Connect SS SSLokaler Bus für externe ZubehörgeräteLokaler Bus für externe Zubehörgeräte SS SSSystembus für Kommunikation über das KabelSystembus für Kommunikation über das Kabel OO(2)(2) OO(2)(2)

Kommunikation Kommunikation wireless Bluetoothwireless Bluetooth OO(3)(3) OO(3)(3)

PR120/V PR120/V (Internes Modul für die Spannungen) (Internes Modul für die Spannungen) OO SSPR120/V PR120/V (Internes Modul für die Meldungen)(Internes Modul für die Meldungen) OO OOPR120/D-M PR120/D-M (Internes Modul für die Kabelkommunikation)(Internes Modul für die Kabelkommunikation) OO OOPR120/D-BT PR120/D-BT (Internes Modul für die Kommunikation über Bluetooth)(Internes Modul für die Kommunikation über Bluetooth) OO OOHMI030 HMI030 (Display auf Schaltanlage für Relais ABB SACE)(Display auf Schaltanlage für Relais ABB SACE) OO OOFlex Interface (Externes Meldegerät)Flex Interface (Externes Meldegerät) OO OOPR030/B PR030/B (Externes Speisegerät)(Externes Speisegerät) SS SSBT030 USB BT030 USB (Externes Speise- und Kommunikationsgerät mit Bluetooth und USB)(Externes Speise- und Kommunikationsgerät mit Bluetooth und USB) TT TTEkip T&P (Externes Speise-, Kommunikations- und Testgerät mit USB)Ekip T&P (Externes Speise-, Kommunikations- und Testgerät mit USB) TT TTPR010/T (Externes Testgerät)PR010/T (Externes Testgerät) TT TTZeichenerklärung:Zeichenerklärung:SS : Funktion/Gerät serienmäßig, : Funktion/Gerät serienmäßig,OO : Funktion und/oder interne Module auf Anfrage fest : Funktion und/oder interne Module auf Anfrage festT : Gerät auf Anfrage für vorübergehenden Anschluss,T : Gerät auf Anfrage für vorübergehenden Anschluss,-- : Funktion/Einheit nicht lieferbar. : Funktion/Einheit nicht lieferbar.

Hinweise.:Hinweise.:1. : mit Modul PR120/V,1. : mit Modul PR120/V,2. : mit Modul PR120/D-M,2. : mit Modul PR120/D-M,3. : mit Modul PR120/D-BT,3. : mit Modul PR120/D-BT,

Die Haupteigenschaften der Relais PR122/P und PR123/P sind (je nach der Kombination Relais + Module):1. Hohe Stromanzeigepräzision (bis 1,5%).2. Ständige Überwachung des Anschlusses der Stromsensoren und des Trip Coils.3. Speicherung der Auslösungsursache, auch bei Selbstspeisung. 4. Erweiterte Auswahl des Neutralleiters.5. Hochleistungs-Datensammler mit 8 Analog- und 64 Digitalsignalen, mit Hunderten von Ereignissen/Situationen synchronisier-

bar, nach Wahl des Anwenders.6. Doppelte Schutzfunktion G mit vorübergehender Ablesung von zwei verschiedenen Stromsensoren (gleichzeitige Benutzung

des doppelten Sensors mit PR123/P lieferbar).7. Doppelter Schutz S (lieferbar mit PR123/P).8. Neue FI-Schutzfunktion (Rc).9. Analyse bis zur 40. Oberschwingung.10. Neues Modul PR120/V: liefert Stromversorgung und Messungen von den Schienenspannungen.11. Neues Modul PR120/K: liefert programmierbare Ein- und Ausgänge.12. Neues Modul PR120/D-M: gestattet die Kommunikation via RS485.13. Neues Modul PR120/D-BT: gestattet die Kommunikation via Bluetooth zwischen Relais und PC.

5. Drahtloser Anschluss an den PC über Bluetooth (mit BT030-USB oder PR120/D.BT) oder USB (mit BT030-USB oder Ekip T&P).

6. Serieller Anschluss für externen Module Flex Interface und HMI030.7. Datum und Uhrzeit “real time”, einstellbar über Relais oder PC (mit Kommunikationsgerät).8. Lieferbarkeit von Anwenderprogrammen für Abnahmeprüfung, Test und Wartung der Relais.

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L6555 Emax

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Mod. Gerät Maßstab

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1.1. SICHERHEITSHINWEISE

Dieses Handbuch aufmerksam und ganz durchlesen: Der Gebrauch der Relais ist kompetenten Fachkräften vorbehalten.

ACHTUNG: Mit diesem Warnzeichen sind die Beschreibungen von Verfahrensweisen, Tätigkeiten oder Arbeits-bedingungen gekennzeichnet, die zu Verletzungsgefahr für das Personal, zu Schäden am Gerät oder zu wirt-schaftlichen Einbußen führen können.

Wenn eine der folgenden Situationen vorliegt:1. Das Gerät weist sichtbare Schäden auf.2. Das Gerät funktioniert nicht (z.B. bei der Eigendiagnose oder bei der Prüfung mit dem Testgerät).3. Das Gerät hat während des Transports Schäden erlitten.muss das Gerät außer Betrieb gesetzt werden, um unerwünschte Verhaltensweisen zu vermeiden.

ACHTUNG: Vor der Ausführung von Eingriffen und/oder Ersetzungen irgendwelcher Art am Leistungsschalter unbedingt sicherstellen, dass er ausgeschaltet ist. Darüber hinaus müssen alles angeschlossenen Stromversor-gungen abgeklemmt werden.

1.1.1. Anmerkungen zu Durchschlagsfestigkeitsprüfungen

ACHTUNG: Die Prüfung der Durchschlagsfestigkeit der Ein- und Ausgänge des Relais PR122/P und PR123/P ist nicht gestattet.

1.2. ABKÜRZUNGEN UND VERSCHIEDENE ANMERKUNGEN

1.2.1. Abkürzungen

Abkürzung Bedeutung

YOYO AusschaltspuleAusschaltspuleYCYC EinschaltspuleEinschaltspuleCBCB Circuit Breaker (Leistungsschalter. Zum Beispiel Emax)Circuit Breaker (Leistungsschalter. Zum Beispiel Emax)CSCS Current Sensor (Stromsensor)Current Sensor (Stromsensor)Ekip ConnectEkip Connect Kommunikationssoftware für PC, für elektronische Einrichtungen, die auf ABB SACE Leistungs-Kommunikationssoftware für PC, für elektronische Einrichtungen, die auf ABB SACE Leistungs-

schaltern montiert werdenschaltern montiert werdenEmaxEmax Baureihe von offenen Leistungsschaltern von ABB SACEBaureihe von offenen Leistungsschaltern von ABB SACEHWHW HardwareHardwareInIn Bemessungsstrom des Bemessungsstrommoduls im LeistungsschalterBemessungsstrom des Bemessungsstrommoduls im Leistungsschalteri-Testi-Test Taste "Info/Test" auf Bedienungsfront des Relais Taste "Info/Test" auf Bedienungsfront des Relais MTMT Thermisches GedächtnisThermisches GedächtnisPnPn Bemessungsleistung des LeistungsschaltersBemessungsleistung des LeistungsschaltersPnPnPhasePhase BemessungsphasenleistungBemessungsphasenleistungRelaisRelais Elektronisches Schutz- und Steuergerät für ABB LeistungsschalterElektronisches Schutz- und Steuergerät für ABB LeistungsschalterRMSRMS EffektivwertEffektivwertSdZSdZ ZonenselektivitätZonenselektivitätSWSW SoftwareSoftwareTCTC Trip Coil (Ausschaltspule)Trip Coil (Ausschaltspule)TOTO Stromsensor zum Ablesen des FI-Stroms (Rc)Stromsensor zum Ablesen des FI-Stroms (Rc)AuslösungAuslösung Öffnung des Leistungsschalters durch das RelaisÖffnung des Leistungsschalters durch das RelaisTVTV Spannungswandler (siehe auch VS)Spannungswandler (siehe auch VS)UnUn Bemessungsspannung der installierten Spannungswandler (Phasenspannung)Bemessungsspannung der installierten Spannungswandler (Phasenspannung)UI/OUI/O Externer Stromsensor zum Ablesen des Erdschlussstroms (SGR)Externer Stromsensor zum Ablesen des Erdschlussstroms (SGR)Vaux HilfsstromversorgungVS Voltage Sensor (siehe auch TV)

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2. RELAIS SACE PR122/P UND PR123/P

2.1. EINLEITUNG

Die Relais PR122/P und PR123/P haben viele Eigenschaften gemein:- grafi sche Schnittstelle: Display, Tasten und interaktives Menü. - HW: Steckverbinder und Zubehörmodule.- SW: Basisschutzfunktionen und Messfunktionen.

Die in den folgenden Kapiteln beschriebenen Eigenschaften und Funktion sind als beiden Modellen gemein zu verstehen, wenn nichts anderes angegeben ist.

2.2. IDENTIFIKATION

Der nachstehenden Abbildung ist zu ersehen, welche den IEC-Normen entsprechenden Einheiten PR122/P und PR123/P mit den verschiedenen Schutzfunktionen und serienmäßig und wahlweise erhältlichen Modulen lieferbar sind:

2.3. SPEZIFIKATIONEN

2.3.1. HaupteigenschaftenDie Relais PR122/P und PR123/P sind elektronische Hochleistungsgerät für Leistungsschalter Emax mit Steuer- und Schutz-funktionen gegen Fehlerströme. Die Geräte sehen außerdem die Funktionen Messen, Speichern, Kommunikation, Eigendiagnose, Lastkontrolle und Zonen-selektivität für die Leistungsschalter Emax vor.

Die auf dem Leistungsschalter installiertem Geräte sind an die Stromsensoren angeschlossen, um den Hauptstrom abzulesen, und an die Aus-lösespule, um das Ausschalten des Leistungsschalters zu steuern, wie auch an Kontakte für den Zustand des Leistungsschalters.Die Sensoren liefern die Messung des Hauptstroms und die Energie für das Einschalten des Relais, wenn die externe Stromversorgung fehlt.Die Auslösespule, die direkt an ein Ausschalt-Hebelsystem angeschlossen ist, gestattet das Ausschalten des Leistungsschalters. Die Auslöse-spule erhält den Befehl je nach den Einstellungen der Schutzfunktionen.Die Kontakte zum Zustand des Leistungsschalters liefern Informationen zur Position des Leistungsschalters.

Ein grafi sches Display und eine Reihe von Tasten geben Zugriff zu allen Informationen des Relais, einschließlich der Regelung der Schutzfunktionen und der Einstelldaten, und zum Ablesen des Zustands und der Alarme. Zusätzlich melden zwei frontale Leuchtdioden das Vorhandensein von Alarmen.

Die folgenden einstellbaren Schutzfunktionen sind je nach der Version verfügbar:

Symbol Schutz vorL Überlast mit stromabhängiger LangzeitverzögerungS Kurzschluss mit einstellbarer VerzögerungI Kurzschluss, unverzögertG Erdschluss mit einstellbarer VerzögerungU Phasenstromunsymmetrie OT Bereichsüberschreitung der TemperaturMCR Einschalten bei Kurzschluss RcRc ReststromReststrom

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Das Relais PR123/P sieht 2 weitere Basisschutzfunktionen vor:

Symbol Schutz vorS2 Kurzschluss mit einstellbarer VerzögerungD Gerichteter Kurzschluss mit einstellbarer Verzögerung

Das Vorhandensein des Moduls PR120/V gestattet das Steuern weiterer Schutzfunktionen für beide Relaismodelle:

Symbol Schutz vorUV UnterspannungOV ÜberspannungRV RestspannungRP RückleistungUF UnterfrequenzOF ÜberfrequenzU Unsymmetrie verketteter Spannungen (ersatzweise zu den Phasen-

strömen)

Die Relais PR122/P und PR123/P gewährleisten außerdem einen unverzögerten Kurzschlussschutz bei hohen Strömen, der Schutz Iinst genannt wird.

Die Relais PR122/P und PR123/P verfügen über 5 dedizierte Anschlüsse (2 digitale Eingänge, 2 digitale Ausgänge und ein ge-meinsames Signal) für die Funktion der Zonenselektivität.

Eine Reihe von Modulen und Zubehörteilen gestattet es, im Bezug zur Basisversion zusätzliche Funktionen hinzuzufügen:Interne Module:- PR120/V: Serienmäßig mit PR123/P und auf Anfrage mit PR122/P geliefert. Dieses Modul gestattet das Lesen der Hauptspan-nungen und liefert die Energie für das Einschalten des Relais, auch wenn die externe Hilfsstromversorgung fehlt, bei Nullstrom oder ausgeschaltetem Leistungsschalter.- PR120/D-M: Gestattet das Anschließen des Relais an ein Kommunikationsnetz, zum Lesen und Steuern des Leistungsschal-ters auch von Fernsteuerstationen. Das Modul gestattet außerdem das Lesen des Zustands der Federn und der Position des Leistungsschalters (im Fall von CB ausgefahren), sowie das Fernsteuern der Ein- und Ausschaltspulen.- PR120/K: Modul der Ein- und Ausgangskontakte, gestattet die Kombination von Alarm- oder Zustandsmeldungen mit program-mierbaren elektromechanischen Kontakten, sowie die Programmierung eines digitalen Eingangs für verschiedene Funktionen.- PR120/D-BT: Gestattet die Kommunikation mit dem Relais von einem PC/PDA (via Bluetooth).

Vorübergehend benutztes Zubehör:- PR030/B gestattet die Speisung und die Ausführung der Installation.- BT030-USB gestattet die Speisung und Kommunikation des Relais für die Überwachung von PC aller Informationen und Parameter.- PR010/T gestattet die Speisung des Relais und die Ausführung des Tests der Schutzfunktionen und die Speicherung des Test-berichts.- Ekip T&P gestattet wie BT030-USB die Speisung und Kommunikation über PC und gestattet außerdem die Ausführung des Tests der Einheit als PR010/T, ebenfalls über den PC.

Festes Zubehör:- Das Display auf der Schaltanlage HMI030 gestattet die Anzeige der Messungen auf der Frontseite der Schaltanlage.- Die Module Flex Interface gestatten es, die Meldungen zu Alarmen oder dem Zustand des Relais mit den programmierbaren elektromechanischen Kontakten zu kombinieren. Außerdem gestatten sie es, ein komplettes Netz mit mehreren Einheiten zu erhalten, wobei auch der Anschluss an externe Module unterstützt wird (z.B. HMI030).Für die Details jeder einzelnen Einheit in den folgenden Kapiteln oder den entsprechenden Handbüchern nachschlagen.

Die Kommunikation zwischen PC und Kommunikationsmodulen für Emax ist mit SW Ekip Connect möglich, die kostenlos auf der Website zur Verfügung steht oder zusammen mit den beiden Modulen BT030-USB und Ekip T&P geliefert wird.

2.3.2. Kompatibilität CBDie Relais PR122/P und PR123/P können auf dreipoligen CBs, dreipoligen CBs mit externem Neutralleiter oder vierpoligen Lei-stungsschaltern Emax jeder beliebigen Baugröße installiert werden.

Das Modell des Leistungsschalters ist ausschlaggebend für den Bemessungsdauerstrom (Iu), den der Leistungsschalter führen kann.

Die einstellbaren Schutzfunktionen beziehen sich dagegen auf die Größe In, die vom austauschbaren Modul Rating Plug festgelegt wird, das direkt auf dem Relais montiert ist.

2.3.3. NormenDie Relais PR122/P und PR123/P wurden für den Betrieb in Einklang mit der folgenden internationalen Norm projektiert: IEC 60947-2 Niederspannungs-Schaltgeräte. Leistungsschalter.

2.3.4. Umgebungsbedingungen

Betriebstemperatur (Standardversion)(Standardversion) -25 °C ... +70 °CLagertemperatur -40 °C ... +70 °CRelative Luftfeuchte 0% ... 98% mit KondensationSchutzart (mit im CB eingebauten Relais) IP 30

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2.3.5. Elektrische Eigenschaften

2.3.5.1. PrimärstromDie Einheit gewährleistet den vollen Betrieb bei den folgenden Primärstrombedingungen:

Bemessungsbetriebsfrequenz 50/60 Hz ±10%Scheitelfaktor 2,1 @ 2xIn in Übereinstimmung mit der Norm IEC 60947

Anhang F. (Beim Vorliegen von größeren Scheitelfaktoren wenden Sie sich (Beim Vorliegen von größeren Scheitelfaktoren wenden Sie sich bitte für eine spezifi sche Analyse an ABB)bitte für eine spezifi sche Analyse an ABB)

2.3.5.2. StromversorgungDie Relaiseinheit benötigt eine Stromversorgungsquelle: Der Strom kann von den Stromsensoren geliefert werden, die auf den inneren Polen des Leistungsschalters installiert sind, vom Modul PR120/V oder von einer Hilfsstromquelle kommen. - Um das Relais über die internen Stromsensoren zu versorgen, reicht es aus, dass der kleinste dreiphasige Anlassstrom vor-handen ist.

- Um das Relais über das Modul PR120/V zu versorgen, reicht es aus, dass die kleinste dreiphasige Anlassspannung vorhanden ist. Das Modul gestattet auch das Speisen der internen Module PR120/K und PR120/D-BT.

- Vaux, die über eine galvanisch getrennte externe Stromversorgungseinheit geliefert wird, gewährleistet den Dauerbetrieb der Einheit (auch bei Nullstrom oder ausgeschaltetem Leistungsschalter) und die Erweiterung der Zusatzfunktionen des Relais, so dass die internen Module (sofern vorhanden) und die externen Einrichtungen (HMI030 und Flex Interface) benutzt werden können.

Eigenschaften des PrimärstromsEigenschaften des Primärstroms Relaiseinschaltung (1) Displayeinschaltung (2) Einschaltung Displaybeleuchtung (3)

Modelle des CBModelle des CB E1, E2, E3E1, E2, E3 E4, E6E4, E6 E1, E2, E3E1, E2, E3 E4, E6E4, E6 E1, E2, E3E1, E2, E3 E4, E6E4, E6

Kleinster dreiphasiger SammelschienenstromKleinster dreiphasiger Sammelschienenstrom >100 A >100 A (4)(4) >200 A>200 A >160 A >160 A (5)(5) >320 A>320 A >300>300 >600>600Frequenz, ScheitelfaktorFrequenz, Scheitelfaktor Siehe Abs.2.3.5.1Siehe Abs.2.3.5.1

Eigenschaften der Primärspannung Einschaltung Relais und Display (2) Einschaltung Displaybeleuchtung (3)

Kleinste verkettete Dreiphasenspannung (Relais) 60V 70VKleinste verkettete Dreiphasenspannung (Relais+PR120/D-BT) 70V 70V

Kleinste verkettete Dreiphasenspannung (Relais+PR120/K) 70V 90V

Kleinste verkettete Dreiphasenspannung (Relais+PR120/K und PR120/D-BT) 90V 110V

Eigenschaften Vaux Einschaltung Displaybeleuchtung (3)

Gleichstromspannung (galvanisch isoliert) 24 V DC ± 20%Max. Welligkeit 5%Einschaltstrom bei 24 V DC ~10 A für 5msBemessungsleistung bei 24 V DC ~2 WEinschaltstrom bei 24V DC mit angeschlossenen internen Modulen ~15 A für 5msBemessungsleistung bei 24V DC mit angeschlossenen internen Modulen ~6 W

ANM.: (1): Schutzfunktionen aktiv und Display eingeschaltet in Konfi guration Low Power (siehe Abs.2.3.5.3 Abs.2.3.5.3).(2): Schutzfunktionen aktiv und Display eingeschaltet in Konfi guration Full Power (siehe Abs.2.3.5.3 Abs.2.3.5.3).(3): Schutzfunktionen aktiv und Display eingeschaltet in Konfi guration Full Power und Displaybeleuchtung an.(4): Emax E1 und E2 Iu=250A: Kleinster dreiphasiger Sammelschienenstrom >30A.(5): Emax E1 und E2 Iu=250A: Kleinster dreiphasiger Sammelschienenstrom >50A.

ACHTUNG: Es ist erforderlich, “galvanisch getrennte Umformer” zu verwenden, die der Norm IEC 60950 (UL1950) oder den äquivalenten Normen IEC 60364-41 und CEI 64-8 entsprechen und einen Gleichtakt- oder Leckstrom gemäß IEC 478/1 und CEI 22/3 von nicht mehr als 3,5 mA gewährleisten.

2.3.5.3. BetriebsmodalitätenDie Relais PR122/P und PR123/P gewährleisten in Übereinstimmung mit den Speisungsbedingungen, die unter Abs. 2.3.5.2 beschrieben sind, den Betrieb in drei verschiedenen Modalitäten:- Low Power (niedrige Energie): Bei dieser Modalität wird der Betrieb aller vom Relais vorgesehenen Schutzfunktionen, die Funktion der frontale Leuchtdioden und die Einschaltung des Displays bei der Modalität Low Power gewährleistet, während der Zugriff zu den Menüs nicht gestattet ist.- Full Power (volle Energie): Bei dieser Modalität wird der Betrieb aller vom Relais vorgesehenen Schutzfunktionen, die Funktion der frontale Leuchtdioden und die Einschaltung des Displays bei der Modalität Full Power gewährleistet, wobei der Zugriff zu den Menüs gestattet ist.- Full Power und Displaybeleuchtung: Bei dieser Modalität sind alle Funktionen von Full Power und die Displaybeleuchtung vorgesehen.

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2.4. BENUTZEROBERFLÄCHE

Auf den Relais PR122/P und PR123/P stehen alle Regelungen und Informationen über ein grafi sches Display und eine Tastatur zur Verfügung.

1 2 3 4

5 6 7 8 9 10 11 12

Bezug Beschreibung1 LED für die Voralarmanzeige2 Grafi kdisplay3 Seriennummer des Relais4 Bemessungsstrommodul5 Position für internes Modul PR120/D-BT6 Position für internes Modul PR120/K7 Position für internes Modul PR120/D-M8 Position für internes Modul PR120/V9 Trennschalter Spannungsabgriff10 Haupttastatur11 Teststeckverbinder12 Taste "i Test"

2.4.1. LeuchtdiodenAuf den Relais PR122/P und PR123/P stehen 2 frontale Leuchtdioden zur Verfügung, die Informationen zum Zustand des Relais und der Leistungsschalters liefern. Beide LEDs funktionieren, wenn die Einheit eingeschaltet ist.

Anzeige Farbe Zustand Beschreibung

ALARM Rot

OFF Kein Schutz- oder Auslöseverzögerungsalarm

ON (Blinkend mit 1 Hz)

Auslöseverzögerung einer oder mehrerer Schutzfunktionen läuft: Strom (L, S, G), Spannung (UV, OV, RV), Frequenz (OF, UF), Rückleistung (RP), Asymmetrie zwischen Phasen (U)

Ein oder mehrere Alarme für: Kontaktverschleiß, Temperatur

Ein oder mehrere Anschlussfehler für: Rating Plug, Trip Coil, Key Plug Error, StromsensorenInstallationsfehler

ON (Dauerlicht) Interner Fehler (ABB Kundendienst erforderlich)

WARNING Gelb

OFF Kein Alarm oder Fehler Leistungsschalter

ON (Bl inkend mit 0,5Hz) OT-Schutz in Voralarm

ON (Blinkend mit 1 Hz) OT-Schutz in Alarm

ON (Dauerlicht)

Voralarm Schutzfunktion LU-Schutzalarm mit gesperrter AuslösungWellenform verzerrt mit Formfaktor > 2,1Kontaktverschleiß im Bereich: 80%<CW<100%Überschreitung des Schwellenwerts WARNING IwFehler LeistungsschalterzustandFrequenz nicht im zulässigen BereichKonfi gurationsfehlerWidersprüchliche Einstellungen

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2.4.2. TastenFür den Zugriff und das Navigieren in dem Menü auf dem Display der Relais PR122/P und PR123/P gibt es eine Tastatur, die aus 4 Tasten besteht. Außerdem gibt es eine unabhängige Taste mit unterschiedlichen Funktionen (iTest).

Taste Name Beschreibung

ESC - Beim Drücken von ESC auf der Default-Seite erhält man Zugriff zum Hauptmenü- Beim Drücken von ESC innerhalb des Menüs kehrt man zum vorherigen Niveau zurück

ENTER - Beim Drücken von ENTER innerhalb des Menüs erhält man Zugriff zum gewählten Niveau oder Parameter- Beim Drücken von ENTER bestätigt man die gewählte Option

AUF-WÄRTS

- Beim Drücken von AUFWÄRTS oder ABWÄRTS auf der Default-Seite erhält man Zugriff zu den Seiten der verfügbaren Messungen (Ströme und, falls das Modul PR120/V montiert ist, auch Spannungen, Wirk-leistungen, Blindleistungen, Scheinleistungen)- Beim Drücken von AUFWÄRTS oder ABWÄRTS innerhalb der Menüs ist es möglich, die Optionen der Menüs durchzublättern- Beim Drücken von AUFWÄRTS oder ABWÄRTS innerhalb der Bereiche der Parameter oder der Einstel-lungen ist es möglich, den Wert zu ändern

AB-WÄRTS

iTest

- Beim Drucken der Taste iTest auf der Default-Seite erhält man Zugriff zum Bereich der Info-Seiten des Relais, des Leistungsschalters und der zuletzt registrierten Auslösung.- Beim Drücken von iTest nach der Ausschaltung des Leistungsschalters durch elektronischen Schutz wird der TRIP-Zustand des Relais zurückgesetzt (das Display geht zurück auf die Default-Seite und das dem Trip entsprechende SW-Register wird zurückgestellt)- Beim Drücken von iTest bei ausgeschaltetem Relais erscheint die Beschreibung des letzten Ereignisses, das zur Ausschaltung durch das Relais geführt hat (Funktion innerhalb 48 h ab der Ausschaltung gültig)

ACHTUNG: Für einige Parameter, deren Einstellung viele Optionen oder Werte vorsieht, ist es möglich, in der Änderungsphase die Tasten AUFWÄRTS oder ABWÄRTS gedrückt zu halten, um mit einer größeren Schrittweite umzublättern und die Änderungsvorgänge zu beschleunigen.

2.4.3. DisplayDie Relais PR122/P und PR123/P haben ein LCD-Grafi kdisplay mit 128x64 Pixel, das es gestattet, dem Anwender Messwerte und Meldungen anzuzeigen und die Schutz- und Einstellfunktionen zu regeln.Im Abschnitt Einstellungen/Displaykontrast ist es möglich, den Kontrast des Displays mit den Menüs einzustellen.

Das Display sieht 2 Funktionsmodalitäten vor (für die Bedingungen siehe Abs.2.3.5.3):- Low Power: Das Display ist fest und sieht so aus wie in der folgenden Abbildung:

Niedrige Energie

1

2

3

45

- Full Power: In dieser Konfi guration ist es möglich, mit den Tasten Zugriff zu verschiedenen Menüs und Info-Bereichen zu erhalten: Während des normalen Betriebs wird die Hauptseite (Default-Seite) angezeigt, die so aussieht, wie die folgende Abbil-dung zeigt:

6

2

3

7

5

Von der Default-Seite erhält man direkten Zugriff zum Messdatenbereich oder zum Menübereich. Innerhalb der Menüs werden alle Optionen so angezeigt, wie es die folgende Abbildung zeigt:

2

MenüSchutzfunktionenMessungenEinstellungen

Schutz-Einstellungen

8

9

10

11

5

In der Modalität Full Power sind die Tastatur und der Zugriff zu den Menüs aktiv. Für Details zur Navigation in den Menüs das diesem Argument gewidmete Kapitel heranziehen (siehe Abs.2.5).

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Bezug Beschreibung1 Messdaten der Phasenströme2 Alarme CB und/oder Relais (ist kein Alarm vorhanden, sieht man den Logo von ABB)3 Interne Uhr des Relais4 Meldung “Niedrige Energie“ (Modalität Low Power)5 Arbeitssymbole6 Grafi sche Strom- und Spannungsmesser7 Effektivwert und höchster gemessener Phasenstrom (Wert wird zyklisch aktualisiert)8 Name des Menüs, in dem man navigiert9 Liste der im Navigationsmenü verfügbaren Optionen (der schwarz markierte Name ist der gerade gewählte)10 Zahl der im Navigationsmenü verfügbaren Optionen11 Wert oder Beschreibung der gewählten Option

2.4.3.1. Grafi sche Strom- und SpannungsmesserAuf der Default-Seite gibt es grafi sche Strom- und Spannungsmesser (Spannungsmesser nur aktiv, wenn das Modul PR120/V vorhanden ist).

Die Niveaus der verfügbaren Messungen werden in Form senkrechter Balken angezeigt.Auf der Abszisse sind die (Phasen-)Ströme und die (verketteten) Spannungen angeordnet, auf der Abszisse der eingestellte Bemes-sungswert: Eine quer stehende Linie zeigt den Wert von 1In für die Ströme und die Bemessungsspannung für die Spannungen an.

1In und Bemes-sungsspannung

Beispiel: Wenn der Balken, der dem Strom I1 entspricht, höher als die querstehende Linie ist, bedeutet es, dass der Messwert größer als 1In ist.

2.4.3.2. Alarme CB und RelaisAuf dem Display stehen die Informationen zum Zustand der Relais und des Leistungsschalters immer unten links zur Verfügung (siehe Abs.2.4.3 Bez.2).

Wenn keine Alarme vorliegen, erscheint der Logo ABB. Liegen einer oder mehrere Alarme vor, werden diese mit einer alle 2 Sekunden blinkenden Meldung angezeigt. Die Alarme sind durch ein Symbol begleitet, das den Alarmtyp anzeigt (Information, Auslöseverzögerung aktiv, Gefahr).

Symbol Meldung Beschreibung

Konfi guration Unstimmigkeit der Parameter oder Unstimmigkeit der Daten zwischen Key Plug und Relais

Voralarm [L] / [T] Zustand des Voralarms der genannten Schutzfunktion. Beispiel: “Voralarm L”Warning Iw Überschreitung Schwellenwert IwKontaktverschleiß Voralarm wegen Kontaktverschleiß (>80%)Datum ungültig Datum nicht korrekt und muss programmiert werden (neues Relais)CB nicht festgelegt Zustand Leistungsschalter “aus/ein” unstimmig oder falschFrequenzbereich Gemessene Frequenz außerhalb angegebenem Bereich (<-10% oder >+10%)Alarm T Innentemperatur des Relais außerhalb zulässigem Bereich (<-25° oder >85°)Verzögerung [L] / [S] / [G] / [Gext] / [U] / [UV] / [OV] / [RV] / [RP] / [UF] / [OF] / [S2] / [D]

Verzögerungsbedingung der genannten Schutzfunktion, die mit einem Aus-schaltbefehl für den Leistungsschalter enden kann. Beispiel: “Verzög. OV”

Kontaktverschleiß Alarm wegen Kontaktverschleiß (=100%)Harmonische Verzerrung Alarm für gemessene harmonische Verzerrung (Formfaktor>2.1)[G] / [Gext] / [T] (TRIP OFF) Alarm der genannten Schutzfunktion, deren Auslösefunktion gesperrt worden

ist. Beispiel: “Gext (TRIP OFF)”Alarm [U] / [UV] / [OV] / [RV] / [RP] / [UF] / [OF]

Alarm der genannten Schutzfunktion, deren Auslösefunktion gesperrt worden ist, oder im Fall der aktiven Auslösung, aber mit schon ausgeschaltetem Leistungsschalter. Beispiel: “Alarm RP“

Load [LC1] / LC2] Alarm der Lastkontrolle. Beispiel: “Load LC2“Sensor [L1] / [L2] / [L3] / [Ne] / [Gext] Alarm des genannten Stromsensors (nicht angeschlossen oder defekt).

Beispiel: “Sensor L3“TC nicht angeschlossen Auslösespule abgeklemmt oder defektBemessungsstrommodul Rating Plug fehlt, nicht angeschlossen, defekt oder mit Baugröße über IuEinbau Fehler infolge fehlendes oder falschen EinbauverfahrensLeistungsfaktor Leistungsfaktormodul unterhalb des eingestellten SchwellenwertesPhasenzyklus Zyklische Phasenrichtung umgekehrt (mit Spannungen kombiniert)Lokaler Bus Fehler auf lokalem Bus, wegen Fehler oder Fehlen der Kommunikation

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Untenstehend werden alle Meldungen beschrieben, die in einem Popup-Fenster auf dem Display erscheinen könnten, nachdem ein unzulässiger Versuch zur Konfi guration der Parameter oder Einstelldaten vorgenommen wurde.

Fehlermeldung Beschreibung

Passwort falsch

Arbeitssitzung unmög-lich

Aus zufälligen Gründen kann keine Programmiersitzung begonnen werden (z.B. wegen laufen-der Auslöseverzögerung)

Bereichsüberschreitung des Wertes Wert liegt außerhalb der vorgesehenen Grenzwerte

Failed 1001/2001 Unstimmigkeit zwischen Schwellenwerten der Schutzfunktionen L und S (SATZA/SATZB)

Failed 1002/2002 Unstimmigkeit zwischen Schwellenwerten der Schutzfunktionen I und S (SATZA/SATZB)

Failed 1006/2006 Unstimmigkeit zwischen Schwellenwerten der Schutzfunktionen I und D (SATZA/SATZB)

Failed 1005/2005 Unstimmigkeit zwischen Schwellenwerten der Schutzfunktionen L und D (SATZA/SATZB)

Failed 1009/2009 SdZ nicht kompatibel mit SdZ Richtung

Failed 1003/2003 Unstimmigkeit zwischen Schwellenwerten der Schutzfunktionen L und S2 (SATZA/SATZB)

Failed 1004/2004 Unstimmigkeit zwischen Schwellenwerten der Schutzfunktionen I und S2 (SATZA/SATZB)

Failed 3001 Probleme während des Sprachwechsels

Failed 3002 Unstimmigkeit auf Ringkern Rc

Failed 3003 Unstimmigkeit Konfi guration Neutralleiter

Exception 6 Befehl vorübergehend nicht verfügbar

Nicht vorgesehen Funktion vorübergehend nicht verfügbar

Datum ungültig Datum nicht eingestellt

Parameter aktualisiert Die Programmiersitzung wurde korrekt abgeschlossen

Abgebrochen Die Programmiersitzung wurde abgebrochen

Fehlgeschlagen Die Programmiersitzung wurde nicht anerkannt

2.4.3.3. ArbeitssymboleAuf dem Display befi ndet sich ein Bereich, der aus Symbolen besteht, die es gestatten, die Arbeitszustände des Relais sofort zu verstehen. Der Bereich befi ndet sich unten rechts auf dem Display (siehe Abs.2.4.3 Bez.5) und hat 4 Positionen, wo die Symbole gezeigt werden können.

Hier folgt die Beschreibung der verfügbaren Symbole, beginnend von der Position am weitesten rechts:

Position Symbol Bedingung Beschreibung

1 (rechts)

OFF Funktion Datenlogger nicht aktiv

ON (Dauerlicht) Funktion Datenlogger aktiv, wartet auf ein aufzuzeichnendes Ereignis

ON (Blinkend mit 1 Hz)

Funktion Datenlogger aktiv, Aufzeichnung beendet und auf Speichern der Daten oder Neustart wartend

2

OFF Dual set nicht aktiv. Nur ein Konfi gurationssatz ist für die Einstellung der Schutzfunk-tionen verfügbar

ONDual set aktiv. Zwei Konfi gurationssätze sind für die Einstellung der Schutzfunktionen verfügbarDas Symbol mit dem funktionierenden Konfi gurationssatz ([A] oder [B]) wird angezeigt

3OFF Externe Speisung Vaux nicht vorhanden

ON Externe Speisung Vaux vorhanden

4 (links)

OFF Regelung der Parameter und Einstellungen vor Ort, keine Aktualisierung im Gang

ON

Regelung der Parameter und Einstellungen vor Ort, Aktualisierung im Gang Das Symbol erscheint, wenn der Anwender einige Parameter geändert hat, aber der Vorgang noch nicht mit der Wahl von BESTÄTIGUNG abgeschlossen ist. Das Symbol verschwindet nach der Bestätigung oder Rückgängigmachung der Änderungen

OFF Regelung der Parameter und Einstellungen vor Ort, keine Aktualisierung im Gang

ON Fernregelung der Parameter und Einstellungen (nur aktiv, wenn das Modul PR120/D-M vorhanden ist)

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2.4.4. BemessungsstrommodulDas Rating-Plug legt den Bemessungsstrom In fest, der für die Einstellung der Schutzfunktionen grundlegend ist: Alle Schutz-funktionen sehen nämlich eine auf In bezogene Einstellung vor (z.B.: I1= 0.4 xIn).Das Bemessungsstrommodul ist auf dem Relais montiert, auf dem speziellen frontalen Steckverbinder, und es steht dem Anwen-der zur Verfügung.

Ein Relais kann mit unterschiedlichen Rating-Plug-Modellen ausgestattet sein, bis zum Wert Iu (Be-messungsdauerstrom Iu, der auf dem Schild auf der Frontplatte steht).Beispiel: Der Leistungsschalter E1B800 hat einen Iu= 800 A und kann ein Rating-Plug mit In 800A montieren.

Das Modul ist austauschbar, mit ausgeschaltetem Relais und ausgeschaltetem Leistungsschalter.

Der Relais überwacht ständig das Vorhandensein des Rating-Plug. Es meldet Montagefehler oder das Nichtvorhandensein.

ACHTUNG: Der Vorgang des Austausches des Rating-Plug mit eingeschaltetem Relais oder eingeschaltetem Leistungsschalter könnte zu Betriebsstörungen des Relais oder zum unerwünschten Ausschalten des Leistungsschalters führen.

2.4.5. Externe VerbindungenDie Relais PR122/P und PR123/P können an verschiedene externe Einheiten angeschlossen werden, und zwar über einen Test-Steckverbinder, der auf dem Relais vorhanden ist, oder über die Klemmenleiste am oberen Teil des Leistungsschalters.Für nähere Details zur Funktionsweise und der Installation sind die entsprechenden Kapitel und die Installationsdokumentation der einzelnen Module heranzuziehen.

2.4.5.1. TeststeckverbinderDer frontal auf dem Relais vorhandene Steckverbinder gestattet den Anschluss des Moduls PR030/B zum vorübergehenden Speisen des Relais und der Module BT030-USB, PR010/T, Ekip T&P für Speisen, Kommunikation und Test von PC (oder von der Einheit selbst im Fall von PR010/T).

2.4.5.2. Interne ModuleDie Relais PR122/P und PR123/P können an 4 interne Moduls angeschlossen werden. Jedes Modul hat dafür einen dedizierten Steckverbinder auf der Rückseite des Relais.Einige Module haben einen weiteren Steckverbinder, der an interne Kontakte oder an die Klemmenleiste des Leistungsschalters angeschlossen ist.Jedes Detail hinsichtlich der internen Module wird in den diesen gewidmeten Kapiteln beschrieben (siehe Abs.2.11).

2.4.5.3. Externe SensorenDie Relais PR122/P und PR123/P können, sofern vorgesehen und zulässig, an externe Sensoren von 3 Typen angeschlossen werden: Externer Sensor des Neutralleiters, Stromsensor des Erdschlussstroms (SGR) und Sensor für Fehlerstrom Rc. Der Anschluss an das Relais erfolgt über die Klemmenleiste auf dem Leistungsschalter.

Die Details zu Installation und Anschluss sind in den Schaltbildern der Anlage beschrieben, während die zugeordneten Funktionen in den Kapiteln beschrieben sind, die dem Schutzfunktionen Gext (siehe Abs.2.6.9) und Rc (siehe Abs. 2.6.10) gewidmet sind.

2.4.5.4. Speisung Vaux, Zonenselektivität und externe feste ZubehörteileAuf der Klemmenleiste des Leistungsschalters sind die Anschlüsse für die externe Stromversorgung Vaux, der Meldungen der Zonenselektivität und der Anschluss für die externen festen Module Flex Interface oder HMI030 vorhanden.

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2.5. ANWENDERMENÜ

Die Relais PR122/P und PR123/P leuchten in der Modalität Full Power auf, wenn die Speisungsbedingungen beachtet werden, die unter Abs. 2.3.5.2 beschrieben sind, oder wenn sie durch eine der folgenden Eirichtungen gespeist werden: Vaux, PR030/B, BT030-USB, Ekip T&P und PR010/T.In der Modalität Full Power ist die Navigation der Menüs auf dem Display zulässig. Die Einheit weist die Default-Seite auf, von der man Zugriff zu drei unterschiedlichen Bereichen erhält:- Messungsbereich, wenn man die Tasten AUFWÄRTS und ABWÄRTS benutzt.- Info-Seiten, wenn man die Taste iTest benutzt.- Menübereich, wenn man die Taste ESC benutzt, um Zugriff zur Wahl der Menübereichs zu erhalten und davon abzuspringen

2.5.1. Messungsbereich:In diesem Bereich sind eine oder mehrere Seiten verfügbar, die sich auf die Messungen des Relais beziehen. Die Seite zu den Messung der Ströme ist immer aktiv. Die Seiten, die sich auf die Messungen der Spannungen und Lei-stungen beziehen, lassen sich nur dann lesen, wenn das Modul PR120/V vorhanden ist.Für nähere Angaben zu den Informationen, die in diesem Bereich stehen, im Kapitel nachschlagen, das der Messfunktion gewidmet ist (siehe Abs. 2.7).

2.5.2. Info-SeitenIn diesem Bereich sind 3 Seiten verfügbar, die sich auf die Hauptinformationen des Relais und des Leistungsschalters beziehen: Seite “Schutzeinheit“, Seite “Leistungsschalter“ und Seite “letzte Ausschaltung“. Der Seitenwechsel fi ndet statt, wenn man innerhalb von 5 s die Taste iTest drückt.

2.5.3. MenübereichDer Menübereich hat eine Baumstruktur, die es gestattet, alle Informationen und Parameter mit unterschiedlich detail-lierten Niveaus zu steuern.Das Hauptmenü, das dem Anwender beim Drücken von ESC auf der Default-Seite zur Verfügung steht, hat 5 Optionen:

Hauptmenü-Optionen Beschreibung Absatz

1. Schutzfunktionen Lesen und Regeln aller verfügbaren Schutzfunktionen 2.62. Messungen Lesen aller vom Relais ausgeführten Messungen, der Auslösungen und

Ereignisse2.7

3. Einstellungen Lesen und Ändern der Haupteinstellungen von Relais, Leistungsschalter und Modulen

2.9

4. Test Möglichkeit zur Ausführung des Diagnostiktests und der Kontrolle der Zustände 2.105. Informationen Lesen der Hauptinformationen von Relais und Leistungsschalter --

In den Abschnitten, die in der Tabelle stehen, sind die verschiedenen Menüs beschrieben.

2.5.3.1. Navigation im MenüDie Navigation innerhalb jedes einzelnen Niveaus ist unter Benutzung der Haupttastatur möglich:- ENTER um Zugriff zu einem Untermenü zu erhalten oder einer geänderten Parameter zu bestätigen- ESC um von einem Untermenü abzuspringen oder die Änderung eines Parameters rückgängig zu machen- AUFWÄRTS und ABWÄRTS um die Menüoptionen durchzublättern

Der Zugriff zu den Änderungsmenüs ist erst nach der Eingabe des Anwender-PWs möglich.

Das Ändern der Parameter ist möglich, indem man die Optionen durchblättert, die im jeweiligen Menü zur Verfügung stehen, und die gewünschte Option wählt, indem man die Taste ENTER drückt. Einige Parameter werden sofort aktualisiert (wie das Datum), während andere eine BESTÄTIGUNG verlangen.Die BESTÄTIGUNG besteht darin, dass man von den Menüs bis zum Niveau 1 abspringt, bis eine neue Seite erscheint, die PRO-GRAMMIERUNG heißt und auf der man drei Optionen wählen kann:- BESTÄTIGEN: macht die vorher vorgenommenen Änderungen gültig- RÜCKGÄNGIG MACHEN: macht die vorher vorgenommenen Änderungen rückgängig- ÄNDERN: Gestattet es, erneut in den Menüs zu navigieren, um weitere Parameteränderungen vorzunehmen.Die Wahl der ersten 2 Optionen wird von einem vorübergehenden Fenster aus vorgenommen, das den Ausgang der Programmierung anzeigt (Parameter geändert oder Vorgang rückgängig gemacht).

1/3

Bestätigen

Abbrechen

Ändern

Bestätigen

Programmierung

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2.6. SCHUTZFUNKTIONEN

Die Relais PR122/P und PR123/P steuern zahlreiche unabhängige Schutzfunktionen.Die Meldungen zu Strom, Spannung, Frequenz, Temperatur des Relais werden vom Mikroprozessor des Relais verarbeitet, der je nach den Schutzniveaus und den eingestellten Zeiten die Alarme angibt, Auslöseverzögerungsverfahren ausführt und Befehle schickt.

Die verschiedenen Typen der einstellbaren Schutzfunktionen werden von dem Relais auf unterschiedliche Weise gesteuert:- Die Stromschutzunktionen sehen eine Verarbeitung aufgrund des echten Effektivwertes der Ströme vor, die von den Stromsen-soren abgelesen werden.- Die Spannungsschutzunktionen sehen eine Verarbeitung aufgrund des echten Effektivwertes der Spannungen vor, die vom Modul PR120/V abgelesen werden.- Die Frequenzschutzfunktionen sehen eine Kontrolle der Frequenz der Spannungen vor.Außerdem:- Die Temperaturschutzfunktion sieht eine Kontrolle durch einen internen Sensor des Relais vor.

Außerdem steht die feste Schutzfunktion Iinst zur Verfügung, die weder gesperrt noch eingestellt werden kann: Für diese Auslö-seschwellen ist nur das ABB Personal zuständig.

Das Menü der Schutzfunktionen gestattet es, alle zur Verfügung stehenden Parameter anzuzeigen und zu ändern.

Schutzfunktionen Verfügbare OptionenRelaiskompatibilität

PR122/P PR123/P

Schutzfunktion L Schwelle, Zeit, Kennlinie, thermische Gedächtnis S SSchutzfunktion S Freigabe, Schwelle, Zeit, Kennlinie, thermisches Gedächtnis, Zonenselektivität,

AnlaufS(1) S

Schutzfunktion S2 Freigabe, Schwelle, Zeit, thermisches Gedächtnis, Zonenselektivität, Anlauf -- SSchutzfunktion D Freigabe, Schwelle, Zeit, Auslösungsfreigabe, Zonenselektivität, Anlauf -- SSchutzfunktion I Freigabe, Schwelle, Anlauf S SSchutzfunktion MCR Freigabe, Schwelle, Zeitfenster des Betriebs S(2) S(2)

Schutzfunktion G Freigabe, Schwelle, Zeit, Kennlinie, Auslösungsfreigabe, Zonenselektivität, Anlauf

S(3) S(3)

Schutzfunktion Gext Freigabe, Schwelle, Zeit, Kennlinie, Auslösungsfreigabe, Zonenselektivität, Anlauf

O(4) O(4)

Schutzfunktion Gext(Idn)

Freigabe, Schwelle, Zeit O(5) O(6)

Schutzfunktion U Freigabe, Schwelle, Zeit, Kennlinie, Auslösungsfreigabe S SSchutzfunktion UV Freigabe, Schwelle, Zeit, Auslösungsfreigabe O(7) SSchutzfunktion OV Freigabe, Schwelle, Zeit, Auslösungsfreigabe O(7) SSchutzfunktion RV Freigabe, Schwelle, Zeit, Auslösungsfreigabe O(7) SSchutzfunktion RP Freigabe, Schwelle, Zeit, Auslösungsfreigabe O(7) SSchutzfunktion UF Freigabe, Schwelle, Zeit, Auslösungsfreigabe O(7) SSchutzfunktion OF Freigabe, Schwelle, Zeit, Auslösungsfreigabe O(7) SSchutzfunktion T Freigabe S SSchutzfunktion Lasten

Freigabe und Schwelle (1), Freigabe und Schwelle (2), Freigabe und Schwelle (Iw) S S

Doppelter Satz Schutzfunktionen

Freigabe, Defaultsatz, programmiertes Ereignis für Satzwechsel -- S

Schutz des Neutral-leiters

Freigabe, Schwelle S(8) S(8)

Zeichenerklärung:S : serienmäßige Schutzfunk-

tionO : wahlweise Schutzfunktion

Hinweise:1. : Funktion verfügbar mit Versionen LSI, LSIG, LSIRc2. : Freigabe und Parameter verfügbar mit Einheit PR010/T, Ekip T&P, BT030 oder Kommunikation durch

PR120/D-M3. : Funktion verfügbar mit Versionen LSIG4. : Funktion freigegeben mit Versionen LSIG und externem Sensor SGR.5. : Funktion freigegeben mit Versionen LSIG (+ Modul PR120/V) und LSIRc und externem Sensor Rc.6. : Funktion freigegeben mit Versionen LSIG und externem Sensor Rc.7. : Funktionen verfügbar, wenn Modul PR120/V vorhanden ist8. : Funktion verfügbar mit vierpoligen Leistungsschaltern oder dreipoligen in der Konfi guration 3P+N

2.6.1. Anmerkungen zur Funktionsweise der Schutzfunktionen

Die Relais PR122/P und PR123/P verfügen über die Back-up-Schutzfunktion. Wenn die erste Steuerung der Ausschaltspule nicht unverzüglich zum Öffnen des Leistungsschalters führt (TC blockiert), werden wiederholt Auslöse-Steuersignale gesendet, bis der Leistungsschalter sich öffnet.

Wenn die Wellenform Verformungen hat, die über dem erklärten Grenzwert liegen (siehe Scheitelfaktor), wird die Berechnungs-toleranz des echten Effektivwertes erhöht.

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2.6.2. Schutzfunktion LDie Schutzfunktion L ist die einzige Schutzfunktion, die nicht gesperrt werden kann, da sie zum Überlastschutz des Relais selbst dient. Die Typen er einstellbaren Auslösekennlinien unterscheiden sich je nach der Norm, auf die sie Bezug nehmen, in zwei Gruppen.

Standard-Auslösekennlinie nach IEC 60947-2Es kann nur ein Typ von Kennlinie (t=k/I2) eingestellt werden, der durch die Norm IEC 60947-2 festgelegt ist.Die Auslösezeit wird je nach dem Wert von If berechnet: - Für Fehlerströme If 12ln ergibt sich die Auslösezeit der Schutzfunktion durch den Ausdruck: t(s)= . Falls der berechnete Wert unter 1 Sekunde liegt, wird die echte Auslösezeit auf den Wert von 1 Sekunde (t(s)= 1s) forciert.

- Für Fehlerströme lf >12ln ist die Auslösezeit immer t(s)= 1s.

Standard-Auslösekennlinie nach IEC 60255-3Es können 3 Typen von Kennlinien eingestellt werden, die durch die Norm IEC 60255-3 als Typen A, B und C festgelegt sind.Die stromabhängige Auslösezeit der Schutzfunktion ist durch den folgenden Ausdruck gegeben:

b

Ikt

1 wobei

1II

I f

HINWEIS: - t(s): vorgesehene Auslösezeit - If : Fehlerstrom; ausgedrückt in [In] (Beispiel: 0.7In) - I1 , t1: vom Anwender eingestellte Parameter der Schutzfunktion L; ausgedrückt in [In] und [s]- , k: von der Norm IEC60255-3 empfohlene Parameter, die vom gewählten Steilheitstyp abhängen (z.B. für die Steilheit von Typ B: = 1 e k = 13,5)

- b: von SACE eingeführter Parameter, um die Zahl der Kennlinien mit der gleichen Steilheit zu erhöhen. Dieser Parameter wird automatisch berechnet, indem der Parameter t1 (gewünschte Auslösezeit mit If= 3xI1) eingestellt wird.

Die Schutzfunktion L sieht 3 Betriebsbedingungen vor, die vom Niveau des Fehlerstroms If und der Einstellung der Schutzfunktion I1 bedingt werden:

If 0.9 xI1 Kein Alarm, alle Einstellungen möglich, keine Verzögerung eingeschaltet.

0.9 xI1 < If < (1.05...1.2) xI1

Meldung von Voralarm L, alle Einstellungen möglich, keine Ausschaltverzögerung eingeschaltet.

(1.05...1.2) xI1 If Meldung von Alarm L, keine Einstellungen möglich, Ausschaltverzögerung eingeschaltet.

ACHTUNG: Der Eintrittsbereich zur Schwelle der Schutzfunktion L gewährleistet, dass: - das Relais für Ströme unterhalb von 1.05 xI1 nicht im Alarm ist,- das Relais für Ströme oberhalb von 1.2 xI1 im Alarm ist.

2.6.2.1. Thermisches Gedächtnis LDie Funktion des thermischen Gedächtnisses kann für den Kabelschutz aktiviert werden. Sie basiert auf dem Parameter “L”, der als die Auslösezeit der für 1,25xI1 gewählten Kennlinie (t1) defi niert ist. Die Schutzfunktion kann über PR010/T oder Ekip Connect aktiviert werden.Die Auslösezeit des Relais beträgt mit Sicherheit 100% der gewählten Auslösezeit, nachdem eine Zeit von L nach der letzten Überlast oder nach der letzten Auslösung verstrichen ist. Sonst wird die Auslösezeit je von der aufgetretenen Überlast und der verstrichenen Zeit verkürzt.

Die Relais PR122/P und PR123/P verfügen über zwei Instrumente, um das thermischen Gedächtnis zu realisieren. Das erste In-strument funktioniert nur, wenn der Auslöser gespeist ist (es speichert auch Überlasten, deren Dauer nicht das Ansprechen des Relais bewirkte). Das zweite Instrument funktioniert auch, wenn das Relais nicht gespeist ist, indem es die etwaigen Auslösezeiten im Fall der unverzüglichen Wiedereinschaltung verkürzt und sich bei der Auslösung des Leistungsschalters aktiviert.Das Relais entscheidet je nach den Umständen, welches der beiden Instrumente verwendet wird.

Die Funktion des thermischen Gedächtnisses kann nur eingestellt werden, wenn der Standard-Kennlinientyp (t=k/I2) gewählt wurde..

2.6.3. Schutzfunktion SDiese abschaltbare Schutzfunktion gestattet die Auslösung mit unabhängiger Verzögerung (t=k) oder mit stromabhängiger Ver-zögerung (t=k/I2). Im letztgenannten Fall ist die Auslösezeit durch den folgenden Ausdruck gegeben:Die stromabhängige Auslösezeit der Kennlinie ist durch den folgenden Ausdruck gegeben: t(s)= . Falls der berechnete Wert unter t2 liegt, wird die echte Auslösezeit auf den Wert von t2 (t(s)= t2 forciert.

HINWEIS: - t(s): vorgesehene Auslösezeit - If : Fehlerstrom; ausgedrückt in [In] (Beispiel: 1.4In) - I2 , t2: vom Anwender eingestellte Parameter der Schutzfunktion S; ausgedrückt in [In] und [s]

2.6.3.1. Thermisches Gedächtnis SDie Funktion Thermisches Gedächtnis kann für den Kabelschutz aktiviert werden, wenn eine Kennlinie mit stromabhängiger Aus-lösung gewählt wurde. Sie basiert auf dem Parameter “tS”, der als die Auslösezeit der für 1,5xI2 gewählten Kennlinie (t2) defi niert ist. Die anderen Eigenschaften sind identisch mit denen für das thermische Gedächtnis L.

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2.6.3.2. Anlaufschwelle SDie Wahl der Anlauffunktion ist möglich, wenn die stromunabhängige Kennlinie gewählt wurde.Die Funktion kann abgeschaltet werden und ist ein Einstellungsmerkmal der einzelnen Schutzfunktionen.

Die Anlauffunktion erlaubt das Ändern der Ansprechschwelle der Schutzfunktion während eines Zeitintervalls der Dauer “t2 startup” ab dem “Anlauf”. Hierunter ist Folgendes zu verstehen: - Durchgang wenigstens eines der Phasenströme über der Ansprechschwelle von Start-Up, der mit Ekip Connect o PR010/T (0,1...10In, mit Schritten von 0,1In) einstellbar ist. Wenn der Strom unter den Schwellenwert abgesunken ist, ist ein neuer Start möglich.

2.6.3.3. Zonenselektivität SDie Funktion der Zonenselektivität erlaubt das Isolieren der Störstelle, indem nur das der Störung am nächsten liegende Niveau gewählt wird. Der Rest der Anlage bleibt hingegen in Betrieb.Für die Realisierung muss man alle Ausgänge der Zonenselektivität (ZSO=K51/SZout) der Relais derselben Zone miteinander verbinden und den Zonenselektivitätseingang (ZSI=K51/SZin) des ersten vorgeordneten Relais mit diesem Signal speisen. Wenn die Verdrahtung richtig ausgeführt wurde, müssen alle Zonenselektivitätseingänge der letzten Leistungsschalter der Kette und alle Ausgänge der Leistungsschalter am Anfang jeder Kette frei sein.

Bereich 1

RELAIS 1a RELAIS 1b

ZSO ZSO 1a 1b

RELAIS 1

ZSI1

ZSO1

Bereich 2 Bereich n

RELAIS 2

ZSI2

ZSO2

RELAIS 0

ZSI0

RELAIS n

ZSIn

ZSOn

Im Anwendungsbeispiel der vorstehenden Abbildung wird ein Fehler stromab von “Relais 1a” von diesem isoliert, ohne dass “Re-lais 1” und “Relais 0” auslösen. Ein Fehler unmittelbar stromab von “Relais 1” wird von diesem selbst isoliert, ohne dass “Relais 0” anspricht, wodurch garantiert wird, dass die Zonen 2…n aktiv bleiben.

Für die Verwaltung der Signale Zonenselektivität Eingang (ZSI) und Zonenselektivität Ausgang (ZSO) ist die folgende logische Tabelle implementiert:

Zonenselektivität If > I2 Signal ZSI Signal ZSO Auslösezeit Abgeschaltet NEIN 0 0 Keine Auslösung

Abgeschaltet NEIN 1 0 Keine Auslösung

Abgeschaltet JA 0 0 programmierte t2

Abgeschaltet JA 1 0 programmierte t2

Eingeschaltet NEIN 0 0 Keine Auslösung

Eingeschaltet NEIN 1 1 Keine Auslösung

Eingeschaltet JA 0 1 t2 sel

Eingeschaltet JA 1 1 programmierte t2

Die Zeit t2 muss beim vorgeordneten, jedoch nicht unbedingt ersten Leistungsschalter der Kette auf einen Wert größer oder gleich t2 sel +50 ms eingestellt werden.

2.6.4. Schutzfunktion S2Das Relais PR123/P gestattet die Einstellung von zwei voneinander unabhängigen und gleichzeitig aktivierbaren Ansprechschwel-len der Schutzfunktion S.Mit dieser Funktion kann man einen im Vergleich zu Relais ohne “doppeltes S” besseren Selektivitätsgrad erreichen.

Die Selektivitätsfunktion mit doppeltem S gilt nur, wenn die Zeit als t=k eingestellt ist.

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2.6.5. Richtungsschutzfunktion DDas Relais PR123/P stellt die abschaltbare Funktion für den richtungsabhängigen Kurzschlussschutz mit stromunabhängiger Auslöseverzögerung (t=k) sowohl bei Betrieb mit Eigenspeisung als auch bei Betrieb mit Hilfsspannung bereit.

Diese Schutzfunktion wirkt ähnlich wie die Schutzfunktion S mit stromunabhängiger Auslösung, ist jedoch außerdem in der Lage, die Richtung des Stroms während der Fehlerzeit zu erkennen. Die Erkennung der Stromrichtung gestattet es zu bestimmen, ob der Fehler vor oder nach dem Leistungsschalter aufgetreten ist. Dies gestattet vor allem bei Ringnetzen die Festlegung der Stromverteilungsstrecke, wo der Fehler aufgetreten ist, der somit (mit Hilfe der Funktion Zonenselektivität) ohne Auswirkungen auf die Funktion der übrigen Anlage getrennt werden kann.Für die Erkennung der Stromrichtung ist es erforderlich, dass der Wert der Phasenblindleistungen um 2% über der Bemessungs-phasenleistung liegt:

( nfaseQ PP %2 ).

Das Menü Module-Measuring (PR120/V) erlaubt die Festlegung des Leistungsfl usses im Leistungsschalters: von oben nach unten (Oben Unten),von unten nach oben (Unten Oben).

Die Ströme im Leistungsschalter werden als “forward” oder “backward” bezeichnet, je nachdem ob sie dem zuvor festgelegten Leistungsfl uss entsprechen oder ihm entgegengesetzt sind.

IFehler (If) Eingestellter Leistungsfl uss Oben -> Unten

Eingestellter Leistungsfl uss Unten -> Oben

Wert Richtung Auslösezeit AuslösezeitIf < I7 gleichgültig Keine Auslösung Keine AuslösungIf > I7 Oben Unten t7FW t7BW

If > I7 Unten Oben t7BW t7FW

Beispiel:Bei Einstellung des Leistungsfl usses auf “Oben Unten” hat man in der nebenstehenden Abbildung folgende Richtung:

CB

Z

VI

Induktive /Ohm'sche Last

positive Blindleistung Richtung “forward”,

negative Blindleistung Richtung “backward”.

Wenn die Auslösezeiten auf t7FW = 200 ms und t7BW = 400 ms wären, würde das Relais im hierneben dargestellten Beispiel (Fehlerstrom = forward) den Leistungsschalter nach t7FW = 200 ms ausschalten.

Anmerkung: - Wenn der Richtungsschutz D aktiviert ist, aber keine Richtung des Leistungsfl usses festgelegt werden kann, löst das Relais in der kürzeren der beiden programmierten Zeiten t7fw und t7bw aus.

- Diese Schutzfunktion berücksichtigt die Phasenströme und nicht den Strom im Neutralleiter.

2.6.5.1. Anlaufschwelle DFunktionsweise und vom Anwender einstellbare Parameter sind die gleichen, die für die Anlaufschwelle S beschrieben wurden.

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2.6.5.2. Zonenselektivität DDie Funktion der richtungsabhängigen Zonenselektivität (SdZ D) ist besonders nützlich bei Ringnetzen, bei denen neben der Fest-legung der Zone auch die Festlegung der Richtung des Leistungsfl usses, der den Fehler speist, von grundlegender Bedeutung ist.

Die Funktion SdZ D kann alternativ zur Zonenselektivität S und G (die für den korrekten Betrieb gesperrt werden müssen) einge-stellt werden und benötigt die Hilfsspannung.

Für die Festlegung der Zone und des Leistungsfl usses verfügt jedes Relais über zwei Eingänge (DFin und DBin) und zwei Ausgänge (Dfout und DBout), die in geeigneter Weise an die anderen Relais angeschlossen werden müssen (siehe das nachstehende Beispiel).Wie bei Zonenselektivität S und G interagieren die Relais miteinander, indem sie sich Sperrsignale über die Ausgänge zusenden, die über die Eingänge empfangen werden.

Die nachstehende Tabelle enthält eine Übersicht über das allgemeine Verhalten.Beispiel mit Einstellung des Leistungsfl usses “Oben Unten”).

IFehler (If) Zustand Ausgänge Zustand Eingänge Auslösezeit

Wert Richtung DFout DBout DFin DBinIf < I7 gleichgültig 0 0 gleichgültig gleichgültig Keine Auslö-

sungIf > I7 Oben Unten 1 0 0 gleichgültig ts

If > I7 Oben Unten 1 0 1 gleichgültig t7FW

If > I7 Unten Oben 0 1 gleichgültig 1 t7BW

If > I7 Unten Oben 0 1 gleichgültig 0 ts

Wenn der Leistungsfl uss mit der beim Relais eingestellten Richtung übereinstimmt, wird der Ausgang DFout (1) aktiviert.Ist der Leistungsfl uss hingegen diskordant, wird der Ausgang DBout (1) aktiviert.

Die typische Konfi guration des Leistungsschaltersystems, für die man die Verwendung von SdZ D vorsieht, ist eine ringförmige Konfi guration, wie sie die nachstehende Abbildung zeigt.

Relais 2

Generator

Last C

Last A

Last B

Leistungsflussforward

Leistungsflussbackward

DFout4

DFout1

DFout2

DFout3

DBin1DBout1 DBin2

DFin4 DBout4

DBout2 DFin2

DBin3DBin4

DFin3

DBout3

: A u s g a n g a k t i v i e r t = 1 Fehlerstrom

Relais 4 Relais 3

Relais 1

Wenn in einem Abschnitt des Netzes ein Fehler (Fehlerstrom If größer Ansprechschwelle I7) festgestellt wird (Last A), dann teilen die letzten Lei-stungsschalter dieses Abschnitts (Relais1 und Relais2) den angeschlossenen Leistungsschaltern (Relais4 und Relais 3) das Vorliegen des Fehlers mit, indem sie die Ausgangssignale DFout oder DBout je nach der Stromrichtung (DFout1=On, DB2out=On) einstellen. Die Leistungsschalter, die den vom Fehler betroffenen Abschnitt begrenzen, sehen die Fehlerstromrichtung auf unterschiedliche Weise (Relais1=forward und Relais2=backward).

Die den vom Fehler betroffenen Abschnitt begrenzenden Leistungsschalter (Relais 1 und Relais 2) sprechen mit der Selektivitätszeit ts an, während die weiter vom Fehler entfernten Leistungsschalter mit der Zeit t7FW (Relais 4) und t7BW (Relais 3) verzögern und nicht ausschalten. Das Netz wird so in der Zeit ts getrennt und der vom Fehler betroffene Abschnitt überbrückt.Die Last A, die vom Fehler betroffen ist, wird nicht mehr gespeist, während Last B und C weiterhin ordnungsgemäß gespeist werden.Man beachte, dass die Aktivierung des Ausgangs DBout3 durch Relais 3 keine Wirkung auf das Relais 4 hat, weil dieses letztere keinen mit dem vom Benutzer festgelegten Leistungsfl uss (Oben Unten) gegenläufi gen (backward), sondern einen gleichläufi gen (forward) Fehlerstrom erfasst.

Anmerkung: - Wenn die Zonenselektivität aktiviert wurde, die Richtung des Leistungsfl usses aber nicht bestimmbar ist, löst das Relais in der kürzeren der beiden programmierten Zeiten t7fw und t7bw aus, ohne irgendeinen Ausgang (DFout oder DBout) zu aktivieren.

- Wenn aus irgendeinem Grund einer der Leistungsschalter, die ausschalten müssten, nicht ausschaltet, veranlasst eine spezielle Funktion die Aus-schaltung nur des unmittelbar dem vorherigen vorgeschalteten Leistungsschalters in einer zusätzlichen Zeit von circa 100 ms. Im obigen Beispiel würde sich, falls der Leistungsschalter mit Relais 1 nicht ausschalten sollte, nur der Leistungsschalter mit Relais 4 nach der Zeit ts+100 ms öffnen.

- Die Funktion SdZ D berücksichtigt die Phasenströme und nicht den Strom im Neutralleiter.

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2.6.6. Schutzfunktion IDiese mit stromunabhängiger Auslösezeit (t=k) ausschaltbare Schutzfunktion ist mit einer beabsichtigen Nullverzögerung realisiert.Wenn die Zonenselektivität S aktiviert ist, wird bei Auslösung des Relais durch die Schutzfunktion I dennoch das Ausgangssignal ZSO aktiviert, um den korrekten Betrieb der vorgeordneten Relais zu gewährleisten.

2.6.6.1. Anlaufschwelle IFunktionsweise und vom Anwender einstellbare Parameter sind die gleichen, die für die Anlaufschwelle S beschrieben wurden.

2.6.7. Schutzfunktion gegen das Schließen bei Kurzschluss MCRDie Schutzfunktion MCR ist nützlich, um die Anlage vor etwaigen Einschaltungen bei Kurzschluss zu schützen. Die Schutzfunktion weist die gleichen Funktionseigenschaften der Schutzfunktion auf I (benutzt den gleichen Steuer- und Aus-lösealgorithmus) und funktioniert, wenn die Schutzfunktion I ausgeschaltet ist.

Wenn die Schutzfunktion freigegeben ist, funktioniert sie beim Vorhandensein von Vaux oder PR120/V. Sie aktiviert sich beim Einschalten des Leistungsschalters über ein vom Anwender einstellbares Zeitfenster, um sich danach wieder auszuschalten.

Diese Funktion kann mit einer Einheit PR010/T, mit der Kommunikationssoftware ABB Ekip Connect oder mit dem Fernsteuer-system über den Systembus aktiviert werden. Der Kurzschlussschutz während des Betriebs wird durch den Schutz S ausgeführt.

2.6.8. Schutzfunktion GDie Schutzfunktion G wird vom Relais mit der vektoriellen Berechnung der Ströme von Phasen- und Neutralleiter durchgeführt. Der Fehlerstrom ist durch die folgende Gleichung gegeben:

Wenn beim Stromkreis kein Fehler vorliegt, ist der Modul der Summe dieser Ströme stets null. Andernfalls nimmt der Fehlerstrom einen immer größeren Wert an, der vom Umfang des Fehlers abhängig ist. Dies ist die standardmäßig eingestellte Funktionsweise.Diese abschaltbare Schutzfunktion gestattet die Auslösung mit unabhängiger Verzögerung (t=k) oder mit stromabhängiger Ver-zögerung (t=k/I2).

Die stromabhängige Auslösezeit der Kennlinie ist durch den folgenden Ausdruck gegeben: t(s)= . Falls der berechnete Wert unter t4 liegt, wird die echte Auslösezeit auf den Wert von t4 (t(s)= t4 forciert.

HINWEIS: - t(s): vorgesehene Auslösezeit - If : Fehlerstrom; ausgedrückt in [In] (Beispiel: 0.4In) - I4 , t4: vom Anwender eingestellte Parameter der Schutzfunktion G; ausgedrückt in [In] und [s]

Der kleinste einstellbare Schwellenwert für die Schutzfunktion G beträgt 0,1In für das Relais in der Version sw 2.05. Die Einstel-lung bis zu 0,1In ist verfügbar, wenn Vaux vorhanden ist. Beim Fehlen von Vaux beträgt der kleine Einstellwert 0,2In.

Die Schutzfunktion G wird bei Stromwerten über 8In (für I4 0,8In), über 6In (für 0,5In I4<0,8In), über 4In (für 0,2In I4<0,5In) und über 2In (für I4<0,2In) gesperrt.

ACHTUNG: Mit Iu800A: Beim Fehlen von Vaux und mit I4<100A wird die untere Schwelle von der SW auf 100A erzwungen und auf dem Display erscheint die Fehlermeldung “Konfi guration”. Mit Iu=250A: Beim Fehlen von Vaux und mit I4<30A wird die untere Schwelle von der SW auf 30A erzwungen und auf dem Display erscheint die Feh-lermeldung “Konfi guration”.

ACHTUNG: Die Auslösesteuerung der Schutzfunktion kann ausgeschaltet werden ("Auslösung freigeben: Off").Der Leistungsschalter wird während der ganzen Dauer des Erdschlussfehlers nicht ausgeschaltet, sondern es wird nur der Alarmzustand signalisiert (Einschaltung der LED "Alarm" und Ausgabe einer Alarmmeldung).

2.6.8.1. Anlaufschwelle GFunktionsweise und vom Anwender einstellbare Parameter sind die gleichen, die für die Anlaufschwelle S beschrieben wurden.

2.6.8.2. Zonenselektivität “G”Funktionsweise und vom Anwender einstellbare Parameter sind die gleichen, die für die Zonenselektivität S beschrieben wurden.

Die Zonenselektivität "G" kann gleichzeitig mit der Zonenselektivität "S" aktiviert werden.

2.6.9. Schutzfunktion GextDiese auch als Rückfehlerstromschutz bezeichnete Funktion verwendet man für die Überwachung des Betriebs einer Maschine (Transformator, Generator oder Motor etc.), deren Wicklungen eine Sternschaltung aufweist.Für diese Schutzfunktion ist ein Ringkernwandler erforderlich, der das Kabel umschließt, das den Sternpunkt der Maschine mit Erde verbindet.Der in der Wicklung des Ringkernwandlers induzierte Strom ist proportional zum Fehlerstrom, der in diesem Fall nur den Ringkern passiert.

Im Menü muss das Vorhandensein des Sensors SGR aktiviert sein, indem man unter Einstellungen/Leistungsschalter/Erd-schlussschutz wählt.

Der kleinste einstellbare Schwellenwert für die Schutzfunktion Gext beträgt 0,1xIn (die einstellbaren Werte von In sind 100, 250, 400, 800A) in der Version sw 2.05. Die Einstellung bis zu 0,1In ist verfügbar, wenn Vaux vorhanden ist. Beim Fehlen von Vaux beträgt der kleine Einstellwert 0,2In.

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Die Schutzfunktion Gext weist die gleichen Einstelleigenschaften der Schutzfunktion G auf und wird von Relais PR122/P und PR123/P unterschiedlich gesteuert: - PR122/P: nur eine Schutzfunktion einstellbar: wenn beide freigegeben sind, sperrt die Einschaltung von Gext die Funktion G. - PR123/P: Gleichzeitig verfügbar. Die Einschaltung von Gext sperrt die Funktion G nicht.

ACHTUNG: Der externe Ringkernwandler muss mit einem geschirmten Kabel mit verdrillten Adernpaaren am Relais angeschlossen werden (zum Beispiel BELDEN-Kabel 3105A), dessen Länge nicht mehr als 15 m betragen darf. Die Abschirmung ist sowohl auf der Seite des Leistungsschalters als auch der Seite des Ringkernwandlers zu erden.

Es ist unabdingbar, dass der Sternpunkt durch Verwirklichung eines Schutzes gemäß Netzform TT direkt mit der Erde verbunden ist und nicht auch als Neutralleiter verwendet wird (wie im TN-C-Netz).

2.6.9.1. Anlaufschwelle GextFunktionsweise und vom Anwender einstellbare Parameter sind die gleichen, die für die Anlaufschwelle S beschrieben wurden.

2.6.9.2. Zonenselektivität GextFunktionsweise und vom Anwender einstellbare Parameter sind die gleichen, die für die Zonenselektivität S beschrieben wurden.Außerdem wird die Zonenselektivität Gext vom Relais PR122/P und PR123/P unterschiedlich gesteuert: - PR122/P: Wie für die Schutzfunktion ist nur eine der Selektivitäten G und Gext einstellbar. Wenn beide freigegeben werden, schließt die Aktivierung von Gext die Selektivität G aus.

- PR123/P: Selektivität G und Gext gleichzeitig verfügbar. Die Einschaltung von Gext sperrt G nicht.

ACHTUNG: Mit Relais PR123/P und beim Vorhandensein der beiden Selektivitäten G und Gext im aktiven Zustand werden der Eingang K51/GZin und der Ausgang K51/GZout gemeinsam genutzt: Die Befehle und die Zeiten werden von den Einstellungen der 2 Selektivitäten festgelegt. Es reicht aus, dass auch nur eine der beiden aktiv ist, um die Ein- und Ausgänge zu aktivieren (z.B.: Wenn der Fehlerstrom eine der beiden Schutzschwellen überschreitet, wird der Aus-gang K51/GZout aktiviert).

2.6.10. Schutzfunktion Gext (Idn) / Schutzfunktion Fehlerstrom RcDie Schutzfunktion Rc gewährleistet den Schutz gegen Erdschlussfehler vom FI-Typ.Die einstellbare Schutzfunktion gestattet die Einstellung der Betriebsschwelle und der Nichtauslösezeit (wenn der Alarm binnen der eingestellten Zeit abklingt, erfolgt keine Auslösung).

Im Menü muss das Vorhandensein des Sensors Rc aktiviert sein, indem man unter Einstellungen/Leistungsschalter/Erdschlussschutz wählt.

ACHTUNG: Die Freigabe der Schutzfunktion muss unbedingt nach der Montage des dafür vorgesehenen Rating Plug vorgenommen werden, wenn das Modul PR120/V an das Relais angeschlossen ist.

Die Funktion ist für die vorgesehenen Versionen der Relais PR122/P und PR123/P nur dann lieferbar, wenn folgendes vorhanden ist: - Modul PR120/V - Außensensor Rc - Relais mit Konfi guration des Rating Plus, das für die FI-Schutz vorgesehen ist.

Die Rating Plug für den FI-Schutz zeichnen sich durch ein Etikett aus, das vom normalen Modell abweicht, denn auf ihnen stehen die Bereiche der Empfi ndlichkeiten und der Nichtauslösezeiten, welche die Funktion kennzeichnen.

(tar), ,

Die Schutzfunktion wird vom Relais PR122/P und PR123/P unterschiedlich gesteuert: - PR122/P LSIG: nur eine Schutzfunktion zwischen Rc und G ist einstellbar: wenn beide freigegeben sind, sperrt die Einschaltung von Rc die Funktion G.

- PR123/P LSIG: gleichzeitig verfügbar. Die Einschaltung von Rc sperrt G nicht.

Es sind zwei Baugrößen von Ringkernwandlern lieferbar: Der Ringkernwandler “small” kann auf den dreipoligen Baugrößen E1 und E2 installiert werden, der Ringkernwandler “medium” ist für die Installation auf den vierpoligen Baugrößen E1 und E2 und auf der dreipoligen E3 bestimmt.

ACHTUNG: Die Schutzfunktion wird für Stromwerte gesperrt, die über dem Bemessungshöchststrom der Baugrö-ße des Leistungsschalters liegen, auf dem die Schutzeinheit installiert ist, und zwar auf die folgende Weise: - CB E2 : Hemmung für Ströme über 2000A mit Toleranz [0...+10%] - CB E3 : Hemmung für Ströme über 3200A mit Toleranz [0...+10%]

Die Einzelheiten zur Inbetriebnahme der Konfi guration mit Sensor Rc sind im Abs. 2.12.7 nachlesbar.Die Einzelheiten zum Test der Sensorkette mit Rc sind im Abs. 2.10.3 nachlesbar.

2.6.11. Schutzfunktion UDie abschaltbare und stromunabhängige Schutzfunktion gestattet die Überwachung von Unsymmetrien der Phasenströme oder -Spannungen.Die Kontrolle der Unsymmetrie der Spannungen ist möglich, falls das Modul PR120/V installiert ist.

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Die abschaltbare Schutzfunktion mit stromunabhängiger Auslöseverzögerung spricht an, wenn für eine Zeit, die größer oder gleich der einge-stellten Zeit t6 ist, eine Unsymmetrie zwischen zwei Phasen festgestellt wird, die den eingestellten Schwellenwert I6 überschreitet.

Der Prozentsatz der Unsymmetrie wird wie folgt berechnet

% Unsym = 100max

minmax .−III

wobei Imax der größte Phasenstrom und Imin der kleinste Phasenstrom ist.

Der Prozentsatz der Unsymmetrie wird wie folgt berechnet:

),,(),,(...

312312

312312 i

VVVdmediaVVVdmediadadevMaxTensioniSbil

i .

Der Schutz, der für die Kontrolle der Spannungen eingestellt ist, kann neben der normalen Funktion der Verzögerung und Auslösung mit Vaux oder Speisung durch das Modul PR120/V in einem derartigen Alarmzustand sein, dass die Auslösung nicht unmittelbar verursacht wird: Das ist so, weil der Spanungsfehler auch bei ausgeschaltetem Leistungsschalter bestehen bleiben kann. Vom Alarmzustand wird, wenn die Einschaltung des Leistungsschalters oder der Stromfl uss festgestellt wird, unverzüglich der Ausschaltbefehl gesendet.

Die Auslösesteuerung der Schutzfunktion kann ausgeschaltet werden. In diesem Fall wird die Ausschaltung des Leistungs-schalters nicht gesteuert, sondern nur der Zustand mittels Leuchtdioden und Displaymeldungen angezeigt.

ACHTUNG: Wenn der Wert des Phasenstroms größer als 6xIn ist, schaltet sich die Schutzfunktion “U” selbsttätig ab, weil in diesem Fall die anderen Schutzfunktionen eingreifen, weil der Fehler als Phasenfehler betrachtet wird.Für maximale Phasenströme unter 0,3xIn ist die Schutzfunktion nicht freigegeben.

2.6.12. Schutzfunktion UVDie abschaltbare Schutzfunktion mit stromunabhängiger Auslöseverzögerung (t=k) ist sowohl bei Betrieb mit Eigenspeisung als auch bei Betrieb mit Hilfsspannung aktiv.Wenn die kleinste Phasenspannung unter die eingestellte Schwelle U8 sinkt, startet die Schutzfunktion die eingestellte Auslöse-verzögerung t8 und schaltet dann den Leistungsschalter aus.

Wie schon für die Schutzfunktion U beschrieben, sieht diese Funktion das gleiche Alarmverhalten (Ausschaltung abhängig vom Zustand des Leistungsschalters und vom Vorhandensein von Strömen) und die Möglichkeit zur Sperrung der Auslösung vor.

2.6.13. Schutzfunktion OVDie abschaltbare Schutzfunktion mit stromunabhängiger Auslöseverzögerung (t=k) ist sowohl bei Betrieb mit Eigenspeisung als auch bei Betrieb mit Hilfsspannung aktiv.Wenn die maximale Phasenspannung die eingestellte Schwelle U9 überschreitet, startet die Schutzfunktion die eingestellte Aus-löseverzögerung t9 und schaltet dann den Leistungsschalter aus.

Wie schon für die Schutzfunktion U beschrieben, sieht diese Funktion das gleiche Alarmverhalten (Ausschaltung abhängig vom Zustand des Leistungsschalters und vom Vorhandensein von Strömen) und die Möglichkeit zur Sperrung der Auslösung vor.

2.6.14. Schutzfunktion RVDie abschaltbare Schutzfunktion mit stromunabhängiger Auslöseverzögerung (t=k) ist sowohl bei Betrieb mit Eigenspeisung als auch bei Betrieb mit Hilfsspannung aktiv.Wenn die Restspannung die eingestellte Schwelle U10 überschreitet, startet die Schutzfunktion die eingestellte Auslöseverzögerung t10 und schaltet dann den Leistungsschalter aus.Die Restspannung U0 wird berechnet, indem die Phasenspannungen vektoriell summiert werden. Sie ergibt sich somit aus der folgenden Formel:

3210UUUU ���

Die Schutzfunktion ist für vierpolige Leistungsschalter und für dreipolige mit vorhandener Neutralleiterspannung lieferbar. Auf dreipoligen Leistungsschaltern muss das Vorhandensein von Spannung im Neutralleiter mit dem Parameter neutral voltage present eingestellt werden.Wie schon für die Schutzfunktion U beschrieben, sieht diese Funktion das gleiche Alarmverhalten (Ausschaltung abhängig vom Zustand des Leistungsschalters und vom Vorhandensein von Strömen) und die Möglichkeit zur Sperrung der Auslösung vor.

2.6.15. Schutzfunktion RPDie abschaltbare Schutzfunktion mit stromunabhängiger Auslöseverzögerung (t=k) ist sowohl bei Betrieb mit Eigenspeisung als auch bei Betrieb mit Hilfsspannung aktiv.Wenn die Gesamtrückleistung (Summe der Leistungen der 3 Phasen) die eingestellte Ansprechschwelle der Rückleistung P11 überschreitet, startet die Schutzfunktion die eingestellte Auslöseverzögerung t11 und schaltet dann den Leistungsschalter aus.Das Minuszeichen ('-') vor dem Schwellwert und bei der Leistung steht für Rückleistung; die Ansprechschwelle wird in Prozent von "Pn" angegeben, wobei "Pn" die Bemessungsleistung des Leistungsschalters ist (3 Vn*In).

Wie schon für die Schutzfunktion U beschrieben, sieht diese Funktion das gleiche Alarmverhalten (Ausschaltung abhängig vom Zustand des Leistungsschalters und vom Vorhandensein von Strömen) und die Möglichkeit zur Sperrung der Auslösung vor.

2.6.16. Schutzfunktionen UF und OFDie Frequenzschutzfunktionen erfassen die Variation der Netzfrequenz über einen einstellbaren oberen Schwellenwert (f12, t12) oder unterhalb eines unteren (f13, t13), wobei sie einem Alarm erzeugen oder den Leistungsschalter öffnen.

2.6.17. Schutzfunktion TEin Sensor innerhalb der Relais PR122/O und PR123/P gestattet die Meldung von anomalen Temperaturen, die vorübergehende oder permanente Betriebsstörungen der elektronischen Komponenten der Einheit verursachen könnten.

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Diese Schutzfunktion hat zwei Funktionszustände:

Zustand “TEMPERATURWARNUNG” mit –25°C < Temp. < -20°C oder 70°C < Temp. < 85°C : Das Display wird

ausgeschaltet und die LED “WARNING” blinkt mit Frequenz von 0,5Hz

Zustand “TEMPERATURALARM” mit Temp. –25°C oder Temp. 85°C : Das Display wird ausgeschaltet, die

LEDs “WARNING” und “ALARM” blinken mit Frequenz von 2Hz und die Auslösung wird aktiviert (falls freigegeben mit dem Pa-rameter “Over Temper. Trip = On”).

Die Schutzfunktion ist immer aktiv, sowohl bei Hilfsstromversorgung als auch bei Selbstspeisung. Beim Vorliegen von Warning oder Alarm wird das Display zum Schutz seiner Funktionstüchtigkeit ausgeschaltet.Die überwachte Temperatur wird nicht auf dem Display angezeigt.

ACHTUNG: Die Abschaltung der Auslösesteuerung der Schutzfunktion hat zur Folge, dass das Relais bei einge-schaltetem Leistungsschalter innerhalb eines Temperaturbereichs in Betrieb bleibt, in dem die einwandfreie Funktionsfähigkeit der Elektronik nicht gewährleistet ist.

2.6.18. Schutzfunktion LastenEs können einzelne nachgeschaltete Lasten aus- und aufgeschaltet werden, bevor der Überlastschutz L anspricht und die Abschaltung des vorgeordneten Leistungsschalters veranlasst. Dies geschieht mit Hilfe von Schützen oder Lasttrennschaltern (außerhalb des Relais verdrahtet), die vom Relais über Kontakte des Moduls PR120/K gesteuert werden.

Die Stromschwellenwerte sind niedriger als die bei der Schutzfunktion L verfügbaren Werte, damit die Lastkontrolle zur Vermeidung der Auslösung wegen Überlast verwendet werden kann.Die Funktion ist bei Anliegen von Vaux oder bei Stromversorgung über PR120/V aktiv.Die Funktionslogik sieht bei Überschreitung der eingestellten Schwellwerte LC1, LC2 und Iw die Betätigung von drei Kontakten vor.Die Schwellwerte LC1 und LC2 werden als Prozentsatz von I1 (eingestellter Stromschwellenwert für Schutzfunktion L) abgege-ben, während der “warning current” Iw als Absolutwert ausgedrückt wird. Die möglichen Einstellungen sind in der nachstehenden Tabelle angegeben:Schwellenwert LC1 50%...100% x I1 mit Schritt 1% I1Schwellenwert LC2 50%...100% x I1 mit Schritt 1% I1 Schwellenwert Iw 0,3 ...10,0 x In mit Schritt 0,05 In

Über das Relais kann man jedem der Kontakte der Einheit PR120/K die Konfi guration (Schließer oder Öffner), die Verzögerungszeit und die etwaige Selbsthaltung zuordnen.

2.6.19. Doppelter Satz SchutzfunktionenDas Relais PR123/P gestattet die Konfi guration eines zweiten Satzes von Schutzfunktionen. Die Aktivierung der Funktion “Dual Set“ im Menü Einstellungen-Dual Set gestattet es, in allen verfügbaren Schutzfunktionen ei-nen zweiten Satz zu konfi gurieren, den man Satz B nennt. Im Menü Einstellungen ist es außerdem möglich, das Ereignis für den automatischen Satzwechsel vorzugeben.Wenn Dual Set freigegeben ist, weist das Menü der Schutzfunktionen ein neues Niveau für die Wahl des Satzes auf, in dem man die Parameter anzeigen oder ändern will. (Satz A und Satz B)

Der Übergang von Satz A zu Satz B ist beispielsweise im Falle einer Änderung der Netzkonfi guration oder bei Eintritt eines Not-standes möglich, die eine Änderung der Belastbarkeiten und Kurzschlusswerte erfordert. Das automatische Ereignis, das der Anwender für den automatischen Satzwechsel einstellen kann, kann folgendes sein:- Aktivierung des Digitaleingangs des Moduls PR120/K (die Aktivierung des Eingangs gibt den Wechsel des Zustandes frei).- Zustandswechsel des Leistungsschalters (wenn es zu einem Zustandswechsel von aus auf ein kommt, wird für eine program-mierte Zeit der zweite Schutzfunktionssatz aktiviert. Diese Funktion sieht auch die Einstellung der Zeit vor, für die der zweite Satz nach der Einschaltung aktiv sein soll. Nach Ablauf dieser Zeit erfolgt die Rückkehr zum Hauptsatz).- Vorhandensein von Vaux (beim Vorhandensein von Vaux wird der zweite Satz der Schutzfunktionen aktiviert).

Der Satz kann vom Anwender außerdem direkt auf dem Display oder mit einem Kommunikationsmodul geändert werden.

2.6.20. Schutz des NeutralleitersDie Relais PR122/P und PR123/P gestatten die Verarbeitung des Stromsignals des Neutralleiters mit unterschiedlichen Verhält-nissen im Bezug zu den Phasenwerten. Diese Schutzfunktion kann für die folgenden Werte eingestellt werden: InN =Off - 50% - 100% - 150% - 200% * In. Die Einstellung ist im Menü im Abschnitt Einstellungen/Leistungsschalter/Schutz Neutralleiter vorzunehmen.

Die Regelung des Wertes des Neutralleiters (InN) muss der folgenden Formel entsprechen: (I1 x InN) Iu.Mit einem vierpoligen Leistungsschalter führt das Relais die Kontrolle automatisch durch und gibt die Störmeldung zurück, falls diese Formel nicht beachtet wird. Bei einem dreipoligen Leistungsschalter mit externem Neutralleiter führt das Relais die Kontrolle nicht aus und die Korrektur der Sollwerte ist vom Anwender auszuführen.z.B. Mit CB E1B800 (Iu=800A), Rating Plug 400A (In=400A) und I1=1In muss die Einstellung von InN wie folgt sein: 50-100--150-200% . Mit CB E1B800 (Iu=800A), Rating Plug 800A (In=800A) und I1=1In muss die Einstellung von InN wie folgt sein: 50-100%.

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Die Einstellung I1=1In ist als größtmögliche Einstellung der Überstromschutzfunktion zu verstehen. Die tatsächliche größtmögliche Einstellung muss die etwaige Herabstufung aufgrund der Temperatur, der benutzten Anschlüsse und der Höhenlage berücksich-tigen, oder In (Rating Plug) 50% der Baugröße des Leistungsschalters.

ACHTUNG: In einigen Anlagen, wo es zu besonders hohen Oberschwingungen kommt, kann der Strom, der tatsächlich im Neutralleiter fl ießt, höher als der Strom in den Phasenleitern sein.

ACHTUNG: Bei dreipoligen Leistungsschaltern ohne externen Neutralleiter muss der Schutz des Neutralleiters auf Off gestellt werden, weil es sonst zu einer Fehlermeldung zum Vorhandensein von Stromsensoren (Fehler CS) kommt.In diesen Fällen T5-T6, wie in den Schaltbildern gezeigt, auf Gleitkontakten kurzschließen.

ACHTUNG: Die Nichtbeachtung der Grenzen der Sollwerte von “I1” und “InN” kann zur Beschädigung des Lei-stungsschalters und daher auch zu Risiken für den Bediener kommen.

ACHTUNG: Für einen Stromwert über 15.5xIn auf dem Neutralleiter wird die Schutzfunktion automatisch auf 100% geregelt.

2.6.21. Unverzögerter Kurzschlussschutz “Iinst”Diese Schutzfunktion hat den Zweck, die Unversehrtheit des Leistungsschalters und der Anlage bei besonders hohen Strömen beizubehalten, die kürzere Reaktionszeiten im Vergleich zu denen verlangen, die vom unverzögerten Kurzschlussschutz gewähr-leistet werden. Die Schutzfunktion kann nicht gesperrt werden, verfügt über eine einzige Kennlinie des stromunabhängigen Schutzes und die Schwelle darf nur durch das ABB Personal geändert werden.

2.6.22. Übersichtstabelle der Schutzfunktionen für die Relais PR122/P und PR123/P

Stromschutz

PR

122/

P

PR

123/

P

Ab

scha

ltun

g

Aus

löse

sper

re

Zo

nens

elek

tivi

tät

Anl

aufs

chw

elle

Ther

misc

hes

Gedä

chtn

is

Auslöse- schwelle

Auslösezeit Toleranz Ansprechschwelle

(2)

Toleranz Auslösezeit (2)

Lalle Kennlini-en: t=k/I2 und IEC 60255-3

0,4xIn I1 1xInSchritt 0,01xIn

3s t1 144s(1), Schritt 3s@If=3I1

Auslösung zwischen

1,05 und1,2 xI1

±10%, If 6In ±20%, If > 6In

S(t=k)

0,6xIn I2 10xInSchritt 0,1xIn0,6xIn I2 Anlauf 10xIn Schritt 0,1xIn

If>I20,05s t2 0,8s, Schritt 0,01s0,10s t2 Anlauf 30s, Schritt 0,01s0,04s t2 sel 0,2s, Schritt 0,01s

±7%, If 6In ±10%, If > 6In

Der beste der beiden Werte

±10% oder 40ms

S(t=k/I2) 0,6xIn I2 10xIn

Schritt 0,1xIn0,05s t2 0,8s,Schritt 0,01 s @If=10In

±7%, If 6In±10%, If > 6In

±15%, If 6In ±20%, If > 6In

S2(t=k) 0,6xIn I2 10xIn

Schritt 0,1xIn

@If>I20,05s t2 0,8s, Schritt 0,01s0,10s t2 Anlauf 30s, Schritt 0,01s0,04s t2 sel 0,4s, Schritt 0,05s

±7%, If 6In±10%, If > 6In

Der bessere der beiden Werte

±10% o 40ms

D(t=k) 0,6xIn I7 10xIn

Schritt 0,1xIn

@If>I70,20s t7 0,8s, Schritt 0,01s0,10s t7 Anlauf 30s, Schritt 0,01s0,13s t7 sel 0,5s, Schritt 0,01s

±10%Der bessere

der beiden Werte±10% o 40ms

I(t=k)

1,5xIn I3 15xInSchritt 0,1xIn1,5xIn I3 Anlauf 15x In

30 ms0,1s t3 Anlauf 30s, Schritt 0,01s@ If>I3

±10%

MCR(t=k) 6,0xIn I5 15xIn

Schritt 0,1xIn@If>I5 30ms(3) ±10%

G(4) (6)

(t=k) 0,1xIn I4 1xInSchritt 0,02xIn

0,1s t4 1s, Schritt 0,05,1s0,1s t4 Anlauf 1s, Schritt 0,02s0,04s t4 sel 0,2s, Schritt 0,01s@ If>I4

±7%Der bessere

der beiden Werte±10% oder 40ms

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Stromschutz

PR

122/

P

PR

123/

P

Ab

scha

ltun

g

Aus

löse

sper

re

Zo

nens

elek

tivi

tät

Anl

aufs

chw

elle

Ther

misc

hes

Gedä

chtn

is

Auslöse- schwelle

Auslösezeit Toleranz Ansprechschwelle

(2)

Toleranz Auslösezeit (2)

G(4) (6)

(t=k/I2) 0,1xIn I4 1xInSchritt 0,02xIn0,2xIn I4 Anlauf 1x I4

0,1s t4 1s, Schritt 0,05s (kleinste Trip Time)@If>4In

±7% ±15%

Gext (6)

(t=k) 0,1xIn I4 1xInSchritt 0,02xIn

@If>I40,1s t4 1s, Schritt 0,05,1s0,1s t4 Anlauf 30s, Schritt 0,02s0,04s t4 sel 0,2s, Schritt 0,01s

±7%Der bessere

der beiden Werte±10% oder 40ms

Gext (6)

(t=k/I2) 0,1xIn I4 1xInSchritt 0,02xIn

0,1s t4 1s, Schritt 0,05s(kleinste Trip Time)@If>4In

±7% ±15%

Rc (Idn) Idn =3-5-7-10-20-30A

0,06-0,1-0,2-0,3-0,4-0,5-0,8s(3) -20% 0 0,06s(5)

U(t=k) 2% I6 90%

Schritt 1% 0,5s t6 60s, Schritt 0,5s ±10%Der bessere

der beiden Werte±10% oder 40ms

OT(temp=k) Fest, festgelegt von

ABB SACE Unverzögert ± 5°C

Iinst Automatisch, von ABB SACE festgelegt Unverzögert

UV(t=k)

0,5xUn U8 0,95xUnSchritt 0,01xUn

0,1 s t8 5 s, Schritt 0,1 s ± 5%Der bessere

der beiden Werte±10% oder 40ms

OV(t=k)

1,05xUn U9 1,2xUnSchritt 0,01xUn

0,1 s t9 5 s, Schritt 0,1 s ± 5%Der bessere

der beiden Werte±10% oder 40ms

RV(t=k)

0,1xUn U10 0,4xUnSchritt 0,05 Un

0,5 s t10 30 s, Schritt 0,5 s ± 5%Der bessere

der beiden Werte±10% oder 40ms

RP(t=k)

- 0,3xPn P11 -0,1xPnSchritt 0,02 Pn

0,5 s t11 25 s, Schritt 0,1 s ± 5%Der bessere

der beiden Werte±10% oder 40ms

UF 0,9fn f12 0,99fnSchritt 0,01 fn 0,5 s t12 3 s, Schritt 0,1 s ± 5%

Der bessere der beiden Werte

±10% oder 40ms

OF 1,01fn f13 1,1fnSchritt 0,01 fn 0,5 s t13 3 s, Schritt 0,1 s ± 5%

Der bessere der beiden Werte

± 10% oder 40 ms

Lastkon-trolle LC1/LC2

50%-100% Schritt 1%xI1

Warning Iw 0,3-10In Schritt 0,05xIn

± 10% 10÷40 ms

(1) Der Mindestwert dieser Auslösezeit beträgt 1 s, unabhängig vom gewählten Kennlinientyp (Selbstschutz).

(2) Diese Toleranzen gelten unter den folgenden Voraussetzungen: - bei Betrieb selbstgespeisten Relais (ohne Anlauf) mit 2 oder 3 gespei-

sten Phasen und/oder beim Vorhandensein von Hilfsstromversorgung. - eingestellte Ansprechzeit 100 ms - Temperatur und Ströme innerhalb der Betriebsgrenzen.- Temperatur und Ströme innerhalb der Betriebsgrenzen.(3)(3) Nichtauslösezeit Nichtauslösezeit(4) (4) Die Schutzfunktion G kann je nach den Strommesswerten Die Schutzfunktion G kann je nach den Strommesswerten

automatisch von Relais gesperrt werden. Für Fallbeispiele siehe automatisch von Relais gesperrt werden. Für Fallbeispiele siehe Abs.2.6.8.Abs.2.6.8.

(5)(5) Höchstauslösezeit Höchstauslösezeit(6)(6) Der untere Schwellenwert der Schutzfunktionen G und Gext wird beim Der untere Schwellenwert der Schutzfunktionen G und Gext wird beim

Fehlen von Vaux 0,2InFehlen von Vaux 0,2In

In allen anderen Fällen, in denen die obigen Voraussetzungen nicht erfüllt sind, gelten die nachstehenden Toleranzen:

Schutzfunktionen Auslöseschwelle Auslösezeit

L Auslösung zwischen 1,05 und 1,2 x I1 ± 20%

S ± 10% ± 20%

I ± 15% 60ms

G ± 10% ± 20%

Andere ± 20%

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2.6.23. Kennlinien der SchutzfunktionenDie unten folgenden Kennlinien haben nur Beispielcharakter und stellen nur eine Untergruppe der möglichen Optionen dar.

2.6.23.1. Auslösekennlinien der Schutzfunktionen L-I

t [s]

10-1

10-2

1

10

102

103

104

10-3

1 10 10010-1

x In

0,4 1

0,4 … 1

1,5 … 15

1,5 15

3 … 144

L

I

2.6.23.2. Auslösekennlinien der Schutzfunktionen L-S(t=k/i2)-I

t [s]

10-1

10-2

1

10

102

103

104

10-3

1 10 10010-1

x In

0,4 1

1,5 15

1,5 ... 15

0,6 10

0,6 ... 10

0,05 ... 0,8

0,4 ... 1

3 ... 144

L

I

S

t=k

I2

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2.6.23.3. Auslösekennlinien der Schutzfunktionen L-S(t=k)-I

t [s]

10-1

10-2

1

10

102

103

104

10-3

1 10 10010-1

x In

0,4 1

0,4 … 1

1,5 … 15

0,6 10

0,6 … 10

0,05 … 0,8

1,5 15

3 … 144

L

I

S

t=k

2.6.23.4. Auslösekennlinien der Schutzfunktion L nach IEC 60255-3 (Typ A)

t [s]

10-1

1

10

102

103

104

10-1 1 10 100x In

3 … 144

0,4 … 1

0,4 1

L

k=0,14α=0,02

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2.6.23.5. Auslösekennlinien der Schutzfunktion L nach IEC 60255-3 (Typ B)

t [s]

10-1

1

10

102

103

104

1 10 10010-1

x In

0,4 … 1

10,4

3 … 144

L

k=13,5α=1

2.6.23.6. Auslösekennlinien der Schutzfunktion L nach IEC 60255-3 (Typ C)

t [s]

10-1

1

10

102

103

104

1 10 10010-1

x In

0,4 … 1

0,4 1

3 … 144

L

k=80α=2

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2.6.23.7. Auslösekennlinien Schutzfunktion G

2.6.23.8. Auslösekennlinien Schutzfunktion Dt [s]

1 10 100

1

10

10 2

10 3

10 4

10 -2

x In

10 -1

10 -1

D

100,2 . . . 0, 8

0, 6 10

0,6 . . . 10

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2.6.23.9. Auslösekennlinien Schutzfunktion U

t [s]

1 1010-1

1

10

102

103

104

10 -2

x In10 -1

0,02

0,5

100,5 … 60

0,9

60

0,02 … 0,9

U

2.6.23.10. Auslösekennlinien Schutzfunktion UV

t [s]

10-1

10-2

1

10

102

103

104

0,3 0,5 0,7 0,9 1,1 1,3x Un

0,1

0,5 0,950,5 … 0,95

100,1 … 5

5

UV

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2.6.23.11. Auslösekennlinien Schutzfunktion OV

t [s]

10-1

10-2

1

10

102

103

104

1 1,05 1,1 1,15 1,2 1,25 1,3x Un

1,05 … 1,2

100,1 … 5

1,05 1,2

0,1

5

OV

2.6.23.12. Auslösekennlinien Schutzfunktion RV

t [s]

10-1

1

10

102

103

104

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1x Un

1,2

100,5 … 30

0,5

0,1 0,4

30

0,1 … 0,4

RV

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2.6.23.13. Auslösekennlinien Schutzfunktion RP

t [s]

10-1

1

10

102

103

104

-0,1x Pn

0-0,3-0,4 -0,2

100,5 … 25

0,5

25

-0,3 -0,1

-0,3 … -0,1

RP

2.7. MESSFUNKTIONEN

Die Relais PR122/P und PR123/P haben unterschiedliche Messfunktionen integriert.Die auf allen Modellen vorhandenen Hauptmessungen sind: - Ströme: drei Phasenleiter (L1, L2, L3), Neutralleiter (N) und Erdschluss - Auslösung (letzte 20) und Ereignisse (letzte 80) - Übersicht: Speicherung des gelesenen Höchststroms (mit Datum und Uhrzeit der Registrierungen) - Scheitelfaktoren drei Phasenleiter (L1, L2, L3) und Neutralleiter (N) - Prozentwert Kontaktverschleiß.

Das Relais PR123/P und das Relais PR122/P liefern in der Konfi guration mit dem Modul PR120/V weitere Messungen: - Spannung: Dreieckspannung, Sternspannung, Restspannung - Leistung: Wirkleistung, Blindleistung, Scheinleistung - Übersicht: Speicherung des gelesenen Höchst- und Tiefstwerte von Spannung und Leistung (mit Datum und Uhrzeit der Re-gistrierungen)

- Leistungsfaktor - Energie: Wirkenergie, Blindenergie, Scheinenergie - Netzfrequenz

Das Relais PR123/P sieht eine weitere Messfunktionen vor: - Wellenform: Phasenströme und verkettete Spannungen und Oberwellenanalyse.

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2.7.1. Laufzeit-Messungen: Ströme, Spannungen, LeistungenDie Hauptmesswerte von Strömen, Spannungen und Leistungen stehen zur Verfügung, wenn man die Tasten AUFWÄRTS und ABWÄRTS auf der Default-Seite benutzt.Auf dem Display befi nden sich auf der Default-Seite außerdem Histogramme mit den Strömen und Spannungen. Im numerischen Format wird auch der Wert der höchsten Phase angezeigt.

Die verfügbaren Strom- und Spannungsmessungen hängen von der Version und der Konfi guration des Leistungsschalters und des Relais ab.Ströme:- Dreipoliger Leistungsschalter: die Phasenströme I1, I2, I3 sind verfügbar- Dreipoliger Leistungsschalter, Konfi guration mit externem Neutralleiter (3P+N): die Phasenströme I1, I2, I3, Ine sind verfügbar- Vierpoliger Leistungsschalter: die Phasenströme I1, I2, I3, Ine sind verfügbar- Relais in Version LSIG: Der Messwert Ig steht zur Verfügung.- Relais in Version LSIG und Sensor SGR vorhanden: Der Messwert Ige steht zur Verfügung- Relais in Version LSIG oder LSIRc (PR122/P) und Sensor Rc vorhanden: Der Messwert Ige steht zur Verfügung (als Fehlerstrom zu verstehen).

Spannungen (wenn das Modul PR120/V vorhanden ist):- Dreipoliger Leistungsschalter ohne Neutralleiter: die verketteten Spannungen V12, V23, V13 und die Gesamtleistungen (Wirk-, Blind-, Scheinleistung) stehen zur Verfügung.- Dreipoliger Leistungsschalter mit Option Spannung Neutralleiter VORHANDEN: die verketteten Spannungen V12, V23, V13 und die Phasenspannungen V1, V2, V3, V0, die Phasen- und Gesamtleistungen (Wirk-, Blind-, Scheinleistung) stehen zur Verfügung.- Vierpoliger Leistungsschalter: die verketteten Spannungen V12, V23, V13 und die Phasenspannungen V1, V2, V3, V0, die Pha-sen- und Gesamtleistungen (Wirk-, Blind-, Scheinleistung) stehen zur Verfügung.

Die Messtoleranzen der Laufzeit sind:

Messgröße Messbarer Wertbereich des Relais

Normaler Arbeitsbereich

Bereich Toleranz %

Ströme von Phasen- und Neutralleiter 0,05 ... 16In 0,3 ... 6 In ± 1,5Interner Erdschlussstrom 0,05 ... 16In 0,3 ... 4 In ± 1,5Externer Erdschlussstrom (Source Ground Return) 0,05 ... 4In 0,3 ... 4 In ± 1,5

Verkettete Spannungen und Phasenspan-nungen (gemessen am Eingang des Moduls PR120/V und folglich unabhängig von der Genauigkeit eines eventuell verwendeten Spannungswandlers)

10Vverkettet ... 1,1 x 690Vver-

kettet

50 Vverkettet ... 1,1x690 Vverkettet

± 1

Restspannung(nur bei Netzen mit Neutralleiter)

10Vverkettet ... 1,1 x 690Vver-

kettet

50 Vverkettet ... 1,1x690 Vverkettet

± 1

Momentane Wirkleistung pro Phaseund Gesamtwirkleistung des Systems 0,02 ... 16Pn 0,3 ... 6 Pn ± 2,5

Momentane Blindleistung pro Phaseund Gesamtblindleistung des Systems 0,02 ... 16Pn 0,3 ... 6 Pn ± 2,5

Momentane Scheinleistung pro Phaseund Gesamtscheinleistung des Systems 0,02 ... 16Pn 0,3 ... 6 Pn ± 2,5

2.7.2. AuslösungDie Liste der vom Relais registrierten Auslösungen steht im Abschnitt Messungen/Historische Daten/Ausschaltungen zur Verfü-gung. Die Informationen zur letzten Auslösung fi ndet man außerdem auf der Hauptseite, wenn man 3 Mal die Taste iTest drückt.Jede Auslösung wird mit einer Reihe nützlicher Informationen für die Kennzeichnung der Auslösung registriert:

Letzte Auslösung

Funktion L

Zahl der Auslösungen: Die Nr. 1 ist die letzteMax. 20 Auslösungen

Bei der Auslösung aufgezeichnete Ströme

Schutz, der die Auslösung verur-sacht hat

Datum und Uhrzeit der Auslösung

Um alle im Menü Ausschaltungen registrierten Auslösungen durchzublättern, die Tasten AUFWÄRTS und ABWÄRTS benutzen.

ACHTUNG: Nach einer Auslösung wird auf dem Display die Seite zur registrierten Auslösung angezeigt. Um die Seite zu entfernen und zur Hauptseite zurückzukehren, die Taste iTest drücken.

ACHTUNG: Bei ausgeschaltetem Relais wird nach einer Auslösung beim Drücken der Taste iTest nach ein paar Sekunden auf dem Display die Seite zur registrierten Auslösung angezeigt. Die Funktion ist dank eines Konden-sators im Relais für 48 Stunden ab der Ausschaltung gültig.

2.7.3. EreignisseDie Liste der vom Relais registrierten Ereignisse steht im Abschnitt Messungen/Historische Daten/Ereignisse zur Verfügung. Die Seite jedes Ereignisses gleicht der Seite der Auslösungen, wobei die Meldung der Schutzfunktion durch die Beschreibung des Ereignisses ersetzt ist und die Nummerierung sich auf das zuletzt registrierte Ereignis bezieht (Letztes, Letztes-1, Letztes-2, etc.).

Die Relais PR122/P und PR123/P sind in der Lage, bis zu 80 Ereignisse zu registrieren. Um alle Ereignisse durchzublättern, die Tasten AUFWÄRTS und ABWÄRTS benutzen.

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L6555 Emax

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2.7.4. Historische Daten MessungenDie Relais PR122/P und PR123/P können unterschiedliche Messungen registrieren, indem sie es gestatten, die Registrierungszeit zwischen einer Messung und der anderen einzustellen.Die Messungen stehen im Abschnitt Messungen/Historische Daten/Messungen zur Verfügung:

Name Verfügbar mit Beschreibung

I Max PR123/P; PR122/P Effektivwert und Phase des HöchststromsP Max PR123/P; PR122/P (mit PR120/V) Maximale WirkleistungP) PR123/P; PR122/P (mit PR120/V) Mittlere WirkleistungV Max PR123/P; PR122/P (mit PR120/V) Effektivwert und Phase der verketteten HöchstspannungV Min PR123/P; PR122/P (mit PR120/V) Effektivwert und Phase der verketteten TiefstspannungM e s s u n g e n zurücksetzen

PR123/P; PR122/P Befehl für das Nullstellen der Zähler

Jede verfügbare Messung wird auf dem Display mit einem grafi schen Schema dargestellt:

Datum und Uhrzeit der auf-gezeichneten Messung

Wert der gewählten Messung

MessgrößeEingestellte Aufzeich-nungszeit

Grafi sche Darstellung der letzten 25 MessungenDie gewählte Messung blinkt

Um alle Registrierungen jeder Messung durchzublättern, die Tasten AUFWÄRTS und ABWÄRTS benutzen.

Bei der Wahl des Befehls Messungen zurücksetzen werden alle Registrierungen gelöscht.

Die Einstellung der Registrierungszeit steht im Menü Einstellungen/Messintervall zur Verfügung.

2.7.5. LeistungsfaktorDie Relais PR123/P und PP122/P (mit dem Modul PR120/V konfi guriert) liefern die Messung des Gesamtleistungsfaktors im Abschnitt Messungen/Leistungsfaktor.

Messgröße Messbarer Wertbereich des Relais

Normaler Arbeitsbereich

Bereich Toleranz %

Gesamtleistungsfaktor 0,1 ... 1 0,5 ... 1 ± 2,5

ACHTUNG: Für Phasenleistungen unter 2% (0,02xPnPhase) wird der Wert nicht angezeigt, sondern durch ‘…..’ ersetzt.

2.7.6. EnergieDie Relais PR123/P und PR122/P (mit Modul PR120/V) führen die Messung der Gesamtwirkleistung, der Gesamtblindleistung und der Gesamtscheinleistung des Systems aus. Der anzeigbare Mindestwert ist 0,001 MWh oder 0,001 MVARh oder 0.001MVAh. Bestätigt man die Menüoption “Zähler zurücksetzen” auf der Bildschirmseite, wird der Zähler nullgestellt.

Messgröße Messbarer Wertbereich des Relais

Normaler Arbeitsbereich

Bereich Toleranz %

Wirkenergie 0,02 ... 16 Pn 0,3 ... 6 Pn ± 2,5Blindenergie 0,02 ... 16 Pn 0,3 ... 6 Pn ± 2,5Scheinenergie 0,02 ... 16 Pn 0,3 ... 6 Pn ± 2,5

2.7.7. ScheitelfaktorFür jede Stromphase steht die Messung des Scheitelfaktors als Verhältnis zwischen IScheitel / Ieffektiv zur Verfügung.Die Messung wird für Ströme unter 0,3xIn nicht angezeigt und steht für Ströme über 6xIn nicht zur Verfügung.

Messgröße Messbarer Wertbereich des Relais

Normaler Arbeitsbereich

Bereich Toleranz %

Scheitelfaktor 0,3 ... 6 In 0,3 ... 6 In ± 1,5

2.7.8. NetzfrequenzDie Relais PR123/P und PR122/P (mit Modul PR120/V) führen die Messung der Netzfrequenz aus. Diese wird auf die Spannungen berechnet (wenn Umax > 0,1 Un).Die Messung ist max. 5 Sekunden ab der Frequenzvariation gewährleistet.

Messgröße Messbarer Wertbereich des Relais

Normaler Arbeitsbereich

Bereich Toleranz %

Netzfrequenz 35 ... 80 Hz 45 ... 66 Hz ± 0,2

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L6555 Emax

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2.7.9. KontaktverschleißIn diesem Untermenü wird der Prozentwert des Verschleißes der Kontakte des Leistungsschalters angezeigt.

2.7.10. WellenformenDas Relais PR123/P stellt eine weitere Messfunktion zur Verfügung, die nützlich für die Oberschwingungsanalyse von Phasen-strömen und verketteten Spannungen sind.

Im Menü Messungen/Wellenformen ist es möglich, eine unter 8 Messungen zu wählen (Ströme L1, L2, L3, Ne, gt, Spannungen V12, V23, V31). Wählt man die Messung, wird die grafi sche Darstellung der gewählten Wellenform angezeigt (120 Vorlagen):

Strom I1 = - - -

Mit dem Drücken der Taste ENTER kann man Zugriff zum Menü der gewählten Wellenform erhalten, um von dort die Erfassung zu aktualisieren (Befehl auffrischen) oder den Bereich für die Oberschwingungsanalyse der Wellenform zu öffnen (Befehl Ober-schwingungen).

Der Bereich Oberschwingungen enthält die grafi sche Darstellung des Moduls der Oberschwingungen von der 1. bis zur 40. (bis zur 35. für die auf 60 Hz eingestellte Netzfrequenz), die als Prozentwert der Grundschwingung (1. Oberschwingung) erscheinen, die immer als 100% angegeben wird.

:Verzerrung Gesamt 150.0 %

Oberschwingungen n. 1/40 : 100.0 %

NeGewählte Messung

Grafi sche Darstellung der Oberschwingungen

Die gewählte Oberschwin-gung blinkt

Gewählte Oberschwingung

Harmonische Verzer-rung GesamtprozentHarmonische Verzerrung der gewählten Ober-schwingung

Unter Benutzung der Tasten AUFWÄRTS und ABWÄRTS ist es möglich, zum gewünschten Balken zu gelangen und den ent-sprechenden Prozentwert abzulesen.Die Messgenauigkeit beträgt 5%.

2.8. HAUPTFUNKTIONEN

2.8.1. EigendiagnoseDie Relais PR122/P und PR123/P verfügen über einige Funktionen für die Eigendiagnose, die ein korrektes Management der Funktionsstörungen des Relais gestatten. Hierbei handelt es sich um die folgenden Funktionen: - Eigendiagnose des Vorhandenseins der Hilfsspannung mit Anzeige des Symbols "Stecker". - Gültigkeit des Bemessungsstrommoduls. - Eigendiagnose der Stromsensoren (CS) auf korrekten Anschluss. Falls freigegeben, erfolgt die Anzeige im Störfall durch eine Alarmmeldung und das Aufl euchten der Leuchtdiode “Alarm” und das Ausschalten des Leistungsschalters 1s danach.

- Eigendiagnose des Anschlusses der Ausschaltspule (TC). Im Fehlerfall erfolgt die Anzeige, wenn die Funktion freigegeben ist, durch die entsprechende Alarmmeldung und die Einschaltung der LED "Alarm". Wenn das Modul PR120/D-M vorhanden ist, steuert es die Ausschaltspule (YO) und führt zum Öffnen des CB.

- Eigendiagnose Schutzfunktion HW Trip. Wenn diese Funktion aktiviert ist, wird im Falle der nicht angeschlossenen Sensoren oder eines Fehlers beim Bemessungsstrommodul die Ausschaltspule angesteuert, die den Leistungsschalter öffnet.

2.8.2. Zustand des LeistungsschaltersDie Relais PR122/P und PR123/P erfassen den Zustand des Leistungsschalters über eine spezielle Kabelverbindung im Leistungs-schalter. Wenn das Vorhandensein von Strom mit Leistungsschalter im Zustand "OPEN" festgestellt wird, wird ein Zustandsfehler durch Anzeige einer Warnmeldung und das Aufl euchten der LED "Warning" angezeigt.

2.8.3. DatenloggerDie Relais PR122/P und PR123/P, die mit Vaux gespeist werden, verfügen über die Funktion Datenlogger: Diese Funktion kann für die Speicherung benutzt werden. Mit ihr können die Augenblickswerte einiger analoger (7 analoge Kanäle) und digitaler Mes-sungen (64 digitale Kanäle) in einem groß bemessenen Pufferspeicher gespeichert werden. Die Daten können in einfacher Weise mit Hilfe der verfügbaren Kommunikationsgeräte (interne Module PR120/D-M, PR120D-BT und externe Module BT030-USB, Ekip T&P) heruntergeladen und für die Weiterverarbeitung auf einen beliebigen Personal Computer übertragen werden.

Die Funktion kann Ereignissen oder Zuständen der Relais oder Leistungsschalter zugeordnet werden, um die Messungen dann gemäß der gewünschten Anlagenerfordernisse registrieren zu können.Die Funktion kann für die Aufzeichnung im Fall einer Auslösung sehr nützlich sein, um so die einfache Analyse der Fehler vorzu-nehmen.

2.8.3.1. EinstellungenAlle Einstellungen stehen im Menü Einstellungen/Datenlogger zur Verfügung. Insbesondere kann folgendes gewählt werden: - Freigabe Funktion: Gestattet das Ein- oder Ausschalten der Funktion. - Abtastrate: Die Wahl der Frequenz legt die Zahl der Momentwerte der Messungen und auch die Höchstdauer der Aufzeichnung fest.

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- Stopp-Quelle: Die Stopp-Quelle legt das Ereignis fest, dem die Unterbrechung der Messungsspeicherung zugeordnet werden soll. - Stopp-Verzögerung: Gestattet die Einstellung einer Verzögerung bei der Speicherung. - Neustart und Stopp: Forcierte Befehle zum Starten und Unterbrechen der Speicherung.

Die Höchstdauern der Registrierung der gespeicherten Daten hängt von der gewählten Frequenz ab:

Frequenz Aufzeichnungsdauer600 Hz 27,3 s

1200 Hz 13,6 s

2400 Hz 6,8 s

4800 Hz 3,4 s

ACHTUNG: Die Wahl der Abtastrate ist sehr wichtig. Oberschwingungen höherer Ordnung können nämlich zum Auftreten eines Alias-Effekts bei der Verarbeitung der gesammelten Daten führen. Beim Vorliegen von harmoni-schen Verzerrungen empfi ehlt sich die Verwendung der maximalen Frequenz. Andernfalls könnte die Datenverar-beitung zu Ergebnissen führen, die nicht dem wirklichen Zustand der Anlage entsprechen.

Man kann eine der folgenden Stopp-Ereignisse wählen: - Keines - Jeden Alarm - Verzögerung L - Jede Ausschaltung

ACHTUNG: Setzt man die Einstellung des Stopp-Ereignisses auf "Keines", kann der Datenlogger nur mit einem Stopp-Befehl von der Anwender-Schnittstelle, vom System oder im Anschluss an eine vom Relais bewirkte Auslösung gestoppt werden.

Über das System können anwenderspezifi sche Stopp-Quellen für die Ereignisse eingestellt werden (siehe die folgende Tabelle mit Beispielen).

Nr. (Dezimal) Ereignis1920 Verzögerung G

2894 Fehler Sensor L1 oder L2 oder L3 oder Fehler Auslösespule

2688 Alarm LC1

2049 Alarm G

33672 Leistungsschalter angeschlossen und Federn gespannt

1793 Harmonische Verzerrung > 2,1

Man kann die Statusbits innerhalb derselben Ereignisgruppe (Byte) mit den logischen Funktionen “and” oder “or” kombinieren. Für ausführliche Informationen siehe das Dokument Modbus-Schnittstelle.Die Stopp-Verzögerung kann im Bereich von 0,00 [s] bis 10,00 [s] mit Schritten von 0,01 [s] eingestellt werden.

ACHTUNG: Im Falle einer Auslösung wird die Speicherung auf jeden Fall nach 10 ms beendet, auch wenn eine längere Stopp-Verzögerung eingestellt sein sollte.

2.8.3.2. Aufzeichnung der MessungenDie Aufzeichnung der Messwerte durch den Datenlogger erfolgt in einem einstellbaren Zeitfenster, das mit einem konfi gurierbaren Ereignis synchronisiert werden kann (Trigger/Stopp-Quelle).In der nachstehenden Abbildung sind das Zeitfenster, der Trigger und die verfügbaren Momentwerte in Grau dargestellt:

StoppVerzögerung

Verfügbare Messungen

Momentwerte

Aufzeichnungsdauer

Der Anwender kann die Abtastrate, den als Stopp-Quelle fungierenden Ereignistyp und der Stopp-Verzögerung wählen, um den gewünschten Vortrigger im Bezug zum gewählten Ereignis zu erhalten.Je nach Einstellwert kann die Stopp-Verzögerung gleich Null oder kleiner oder größer als die Aufzeichnungsdauer sein, wie die nachstehende Abbildung zeigt:

Stopp Verzögerung = 0 Stopp Verzögerung < Aufzeichnungsdauer Stopp Verzögerung > Aufzeichnungsdauer

ACHTUNG: Werden die Parameter des Datenloggers geändert, während er aktiv ist, wird die laufende Aufzeich-nung beendet und es beginnt eine neue Speicherung auf Grundlage der neuen Parameterwerte (im Anschluss an einen Befehl Neustart-Trigger).

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Die Aufzeichnungsdauer kann keiner als die größte erhältliche sein, falls die Summe der Stoppverzögerung und der zwischen einem Trigger-Neustart und einem Trigger abgelaufene Zeit kleiner als der Höchstwert ist, so wie man es in der folgenden Abbil-dung sehen kann:

AufzeichnungsdauerStopp Verzögerung

Max. AufzeichnungsdauerTriggerRestart Trigger

Bei Anschluss des Relais an den externen Bus kann man einige Parameter, Trigger oder Befehle des Datenloggers einstellen bzw. einige Typen und Sequenzen der gespeicherten Daten auslesen.

Die Kombinationen der Geräte und die sich hieraus ergebenden Kombinationen der Software, die dies ermöglichen, sind nach-stehend angegeben:

2.8.3.3. Speichern der AufzeichnungWenn das der Stopp-Quelle zugeordnete Ereignis eintritt oder ein Stopp-Befehl gegeben wird, werden die folgenden Daten im Aufzeichnungsblock gespeichert: - Datalogger Trigger gibt den Typ von Stopp-Quelle (Trigger) an, die den Stopp des Datenloggers erzeugt hat. - Time-stamp des Stopp-Quelle-Ereignisses (Trigger) (Tag/Stunde+Minuten/Sekunden/Millisekunden) (4 Wörter) - Datalogger max fi le gibt an, welches die Datei maximaler Länger mit konsistenten Daten ist. - Datalogger max address gibt die maximale Anzahl von Blockadressen mit konsistenten Daten an.

Außerdem werden gespeichert: - Momentwerte Ströme L1, L2, L3, Ne - Momentwerte Spannungen V12, V23, V31 - Digitale Ein-/Ausgänge (von 16 möglichen. Beispiel: Eingänge/Ausgänge Zonenselektivität, Zustand Kontakte PR120/K, ...) - Alarme1 (von 16 möglichen. Beispiel: L timing, G alarm, Prealarm) - Alarme2 (von 16 möglichen. Beispiel: UF timing, OV timing, Frequency error, RP timing) - Auslösung (von 16 möglichen. Beispiel: Auslösung von L, S, I, G, UV, OF, ...)

Die Aufzeichnungen sind auf dem Relais verfügbar, solange die Einheit eingeschaltet ist (beim Fehlen von Vaux gehen die Daten verloren). Mit der SW Ekip Connect ist es möglich, das Download vorzunehmen, was es dem Anwender gestattet, alle Informationen der Aufzeichnung in einer einzigen Datei (Format .abb) zu speichern, die mit der SW SD-DataViewer gelesen werden kann.

Die anschließende Aufzeichnung wird im Anschluss an einen Befehl mit Restart Trigger freigegeben.

2.8.3.4. Beispiel für die Funktionsweise des DatenloggersDie folgende Abbildung gibt ein Beispiel zur Funktionsweise des Triggers, der Funktion Datenlogger, der Auslösung der Stopp-Verzögerung (Neustart) und des anschließenden Endes (Stopp) der Speicherungsphase.

Verfügbare Momentwerte

Verfügbare Momentwerte

Momentwerte

Trigger

Waiting trigger

Datalogger Triggered

Datalogger Stopped

Modbus Befehle

Freigabe Datenlogger

Restart Stop Restart

Stopp Verzögerung

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2.8.4. ZonenselektivitätDie Relais PR122/P und PR123/P sind mit Eingängen und Ausgängen für die Funktion der Zonenselektivität vorgerüstet.

Name Typ Beschreibung

K51/SZin (K51/DFin) Digitaleingang Eingang für Schutzfunktion S oder Eingang in Richtung “forward” für Schutzfunktion D K51/Gzin (K51/DBin) Digitaleingang Eingang für Schutzfunktion G oder Eingang in Richtung “backward” für Schutzfunktion DK51/SZout (K51/DFout) Digitalausgang Ausgang für Schutzfunktion S oder Ausgang in Richtung “forward” für Schutzfunktion DK51/GZout (K51/DBout)

Digitalausgang Ausgang für Schutzfunktion G oder Ausgang in Richtung “backward” für Schutzfunktion D

Die verschiedenen Funktionen der Zonenselektivität funktionieren nur mit dem Relais, das über Vaux verfügt.

Der Digitalausgang jedes Selektivitätskanals kann an maximal 20 Relais von in der Selektivitätskette vorgeordneten Relais an-geschlossen werden.

Die Höchstlänge der Verdrahtungen für die Zonenselektivität zwischen zwei Einheiten beträgt 300 Meter. Ein geschirmtes Kabel mit verdrillten Adernspaaren verwenden (zum Beispiel das Kabel BELDEN 8762/8772). Der Schirm ist nur auf dem Leistungs-schalter des vorgeordneten Relais zu erden (ZSI-Seite).

Die Funktionsweise wird in den Kapiteln genauer beschrieben, die jeder Funktion der Zonenselektivität gewidmet sind: S (Kap. 2.6.3.3),), G (2.6.8.2) und D (2.6.5.2)

2.9. MENÜ DER EINSTELLUNGEN

Im Menü der Einstellungen stehen verschiedene Einstellungen zur Verfügung, die für die Funktion des Relais und eine korrekte Konfi guration der Anlage nützlich sind.Es gibt 9 Optionen:

Optionen Menü der Ein-stellungen Beschreibung

1. Leistungsschalter Freigabe oder Regelung der Schutzfunktion auf dem Neutralleiter, der Erdschutzfunktion und Installationsbefehle2. Netzfrequenz Einstellung der Anlagenfrequenz3. Module Kontrolle und Einstellung der Eigenschaften der internen Module4. Datenlogger Freigabe und Einstellung der Funktion Datenlogger5. Dual set Freigabe und Einstellung der Funktion Dual Set (lieferbar mit PR123/P)6. Zeitabstand der Messungen Regelung des Zeitabstandes der Messungen für die historischen Daten7. Harmonische Verzerrung Aktivierung der Kontrolle der harmonischen Verzerrung (lieferbar mit PR123/P)8. System Einstellung von Datum, Uhrzeit, Sprache, Passwort9. Displaykontrast Einstellung des Displaykontrastes

2.9.1. LeistungsschalterInsbesondere ist folgendes möglich: - Freigabe der Schutzfunktion des Neutralleiters (ON/OFF) und Einstellung des Kontrollniveaus (50%- 100% - 200%). Alle Ein-zelheiten der Funktion stehen in der Beschreibung der Schutzfunktion Neutralleiter im Abs. 2.6.20.

- Freigabe der Präsenz eines Sensors auf der Erdschutzleitung (SGR oder Rc). Wenn der gewählte Sensor vom Typ SGR ist, wird eine weitere Option zur Verfügung gestellt, um die Baugröße des Sensors zu wählen (100, 250, 400, 800). Funktion und Fallbeispiele zur Benutzung des Erdungsschutzes stehen in den Kapiteln, in denen die Schutzfunktionen Gext (Abs. 2.6.9) und Rc (Abs. 2.6.10) beschrieben werden.

- Vorgänge zum Ein- und Ausbau des Relais auf dem Leistungsschalter. Anweisungen für die korrekte Installation stehen im Abs. 2.12.1 und 2.12.2

2.9.2. NetzfrequenzIn diesem Bereich ist es möglich, die Anlagenfrequenz wie folgt einzustellen: 50Hz oder 60Hz.Die Wahl gestattet es den Relais, die eigenen Schutz- und Messfunktionen auf den vom Anwender gewählten Wert einzustellen.

2.9.3. ModuleDie Relais PR122/P und PR123/gestatten den Anschluss und die Einstellung von 4 internen Modulen.Beim Öffnen des Menüs Einstellungen/Module werden verfügbar: - 3 Menüs, die den Modulen PR120/V (Menü Modul MEASURING), PR120/D-M (Modul COM), PR120/K (Modul SIGNALLING) gewidmet sind. Die Menüs stehen mit korrekt angeschlossenen und installierten Modulen zur Verfügung.

- Menü zur Einstellung Anwesenheit/Abwesenheit einer Einheit auf dem lokalen Bus. Die Freigabe aktiviert die Kontrolle der An-wesenheit einer Einheit auf dem lokalen Bus für die Prüfung ihres korrekten Anschlusses und die Meldung der entsprechenden Kommunikationsalarme.

Alle Einzelheiten sind in den Kapiteln beschrieben, in denen die Eigenschaften der internen Module PR120/V, PR120/D-M, PR120/K stehen.

2.9.4. DatenloggerDie Relais PR122/P und PR123/ verfügen über die Speicherfunktion Datenlogger. Im Menü Einstellungen/Datenlogger ist es möglich alle Para-meter der Funktion einzustellen, die Aufzeichnung von Hand freizugeben oder zu sperren. Näheres dazu steht im Abs. 2.8.3.

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2.9.5. Dual SetDie Relais PR123/P gestatten es dem Anwender, die doppelte Schutzfunktion freizugeben. Im Menü Einstellungen/Dual Set ist es möglich alle Parameter der Funktion freizugeben und einzustellen. Näheres dazu steht im Abs.2.6.19.

2.9.6. Zeitabstand der MessungenIm Menü Einstellungen/Zeitabstand der Messungen ist es möglich, die Zeit der Speicherung für die historischen Messdaten einzustellen. Nähere Einzelheiten zur Messfunktion befi nden sich im Abs. 2.7.4.

2.9.7. Harmonische VerzerrungIm Menü Einstellungen/Harmonische Verzerrung ist es möglich, die Kontrolle der harmonischen Verzerrung zu aktivieren: Wenn sie aktiviert wird und der Wert größer als 2,1 ist, wird die Störung auf dem Display angezeigt.

2.9.8. SystemIm Menü Einstellungen/System ist es möglich, Datum und Uhrzeit des Relais, die Sprache und das Passwort einzustellen.

2.9.8.1. SpracheZum Einstellen der Systemsprache ist folgendes zu prüfen:- Das Relais muss auf "Lokal" eingestellt sein (falls PR120/D-M vorhanden ist).- Der Leistungsschalter muss ausgeschaltet sein.- Dass Vaux 24Vdc und/oder Sammelschienenspannung über PR120/V und/oder PR030/B vorliegt.Wenn eine der genannten Bedingungen nicht erfüllt ist, kann die Sprache nicht beim Relais geändert werden.

2.9.8.2. PasswortDie Relais PR122/P und PR123/P werden mit einem Default-Passwort geliefert: 0001.Im Menü Einstellungen/System/Neues Passwort ist es möglich, das Passwort zu ändern, das für die Speicherung aller Änderungen von Schutzfunktionen oder Einstellungen des Relais erforderlich ist. Als Passwort können Werte von 0000 bis 9999 eingegeben werden. Für das Standard-Passwort siehe Abs. 2.13.

Um das PW zu ändern, muss vorher das alte eingegeben werden, um dann die 4 neuen Ziffern zu wählen: Mit den Tasten AUFWÄRTS und ABWÄRTS kann man den Wert jeder Ziffer wählen. Mit ENTER bestätigt man die Ziffer und geht dann zur Eingabe der nächsten über.Nach Eingabe der vierten Ziffer wird das eingegebene Passwort überprüft. Wenn das Passwort korrekt eingegeben wurde, erfolgt die Umschaltung vom Zustand “READ” in den Zustand “EDIT”.

Gibt man als Passwort die Ziffern [0000] ein (im Menü "Systemkonfi guration"), wird die Aufforderung zur Passworteingabe deak-tiviert. Der Übergang von “READ” zu “EDIT” ist dann stets möglich.

ACHTUNG: Das Passwort hat eine Gültigkeitsdauer von maximal zwei Minuten nach dem letzten Drücken einer Taste. Nach Ablauf dieser Zeit muss es erneut eingegeben werden, um Änderungen zu bestätigen oder Zugriff zum Menü zu erhalten.

2.9.9. DisplaykontrastIm Abschnitt Einstellungen/Displaykontrast ist es möglich, den Kontrast des Displays zu regeln.

2.10. MENÜ DER TESTS

Im Menü der Tests stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, die nützlich für die Prüfung des Relais und des Leistungsschalters sind.Es gibt bis zu 7 Optionen:

Name Beschreibung

1. Zustand CB Gestattet die Anzeige des Zustandes des Leistungsschalters, so wie er vom Relais gelesen wird.2. Autotest Gestattet das Ausführen des Tests von Display und Leuchtdioden.3. Auslösetest Gestattet es, dem Leistungsschalter einen Ausschaltbefehl zu senden.4. Gext( Idn) Test Gestattet es, die Funktion des Sensors Rc zu prüfen.5. Zonenselektivität Gestattet es, die Ein- und Ausgänge der Zonenselektivität zu prüfen.6. Modul COM Gestattet es, die Kontakte und Antriebe des Leistungsschalters zu prüfen.7. Modul SIGNALLING Gestattet es, die Eingänge und Kontakte des Moduls zu prüfen.

Die Test-Menüs der Module und des Sensors Gext (Idn) sind verfügbar, wenn die Zubehörteile am Relais angeschlossen und korrekt konfi guriert sind.

2.10.1. AutotestBeim Aktivieren des Autotests führen das Display und die Leuchtdioden eine Testprozedur durch, anhand deren der Anwender den Zustand des Displays und die Funktion der Leuchtdioden erkennen kann. Die ganze Prozedur dauert ein paar Sekunden und hat die folgende Sequenz:

Phase Leuchtdiode ALARM und WARNING Display

1 Dauernd an Logo ABB, Meldung “ABB Sace Spa“ und Angabe des Relaisnamens “PR122/P“ oder “PR123/P“

2 Aus Blinken der Hinterleuchtung (nur wenn Vaux vorhanden)3 Normaler Betrieb Kontrast 100% (Display dunkel) bis 0% (Display hell), dann erscheinen die Schrift und

das Logo von ABB

Die Beurteilung und das Ergebnis des Tests sind nach freiem Ermessen des Anwenders. Bei Störungen (Leuchtdioden oder Dis-playbereiche funktionieren nicht oder nicht richtig), wenden Sie sich bitte an ABB.

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2.10.2. AuslösetestBeim Aktivieren des Auslösetests kann man den Ausschaltungszustand des Leistungsschalters prüfen. Das Relais sendet dem TC einen Befehl, der den Ausschaltmechanismus des Leistungsschalters betätigt. Die Prüfung ist positiv, wenn Leistungsschalter sich öffnet.

ACHTUNG: Um den Auslösetest auszuführen, ist es erforderlich, dass keine Ströme fl ießen und dass der Leistungsschal-ter eingeschaltet ist (andernfalls bleibt der Fehler Exception 6 bestehen).

2.10.3. Test RcDie Testoption des Sensors Rc steht zur Verfügung, wenn der Sensor Rc in den anderen Menüs des Relais vorhanden und korrekt konfi guriert ist.

Um den Test des Sensors Rc auszuführen, ist die Option Gext (Idn) Test im Test-Menü zu wählen: Dann erscheint die Seite des Rc-Tests, worauf man erneut die Taste “iTest” drückt, um den Test auszuführen.Den guten Ausgang erkennt man an der Ausschaltung des Leistungsschalters innerhalb der zuvor eingestellten Zeiten.

Die Test-Seite der Schutzfunktion Rc wird auch zugänglich, wenn man die Taste “iTest” für 7 Sekunden ausgehend von der Default-Seite drückt.

2.10.4. ZonenselektivitätDas Menü teilt sich je nach dem Selektivitätstyps (S und G). Für beide Selektivitäten ist folgendes möglich: - Den Zustand der Eingänge anzeigen - Die Ausgänge forcieren und loslassen.

ACHTUNG: Der Forcierungstest der Selektivitätsausgänge muss ausgeführt werden, wenn der Leistungsschalter sich im Aus-Zustand befi ndet: Ist der Leistungsschalter eingeschaltet oder sein Zustand nicht defi niert, wird der Fehler Ex-ception 6 gemeldet.

Im Fall des ausfahrbaren Leistungsschalters ist der Test in der Betriebs- oder Prüfstellung auszuführen.

Die Prüfung des Zustands erfolgt nach Ermessen des Anwenders.

2.10.5. Modul COMDie Option steht zur Verfügung, wenn das Modul PR120/D-M vorhanden und korrekt konfi guriert ist.Innerhalb des Menüs ist folgendes möglich: - Anzeige des Zustands der Federn und der Stellung von CB. - Senden der Ein- und Ausschaltbefehle des CB (durch die Ein- und Ausschaltspulen)

ACHTUNG: Die Befehle werden aktiviert wenn das Modul korrekt an die Ein- und Ausschaltspulen angeschlossen ist und sich in der Betriebsstellung befi ndet. Der Ausgang des Tests erfolgt nach Ermessen des Anwenders: Das Relais sendet nur die Befehle, führt aber keine Prü-

fung des Zustandwechsels aus.

Nähere Einzelheiten zum Modul befi nden sich im Abs. 2.11.2.

2.10.6. Modul SIGNALLINGDie Option steht zur Verfügung, wenn das Modul PR120/K vorhanden und korrekt konfi guriert ist.Innerhalb des Menüs ist folgendes möglich: - Anzeige des Zustandes des Eingangs des Moduls - Senden des Autotest-Befehls der Kontakte (die Kontakte und die Leuchtdioden auf dem Modul werden nacheinander aktiviert und gesperrt).

Die Prüfung des Eingangs und der Autotest-Sequenz erfolgt nach Ermessen des Anwenders.

Nähere Einzelheiten zum Modul befi nden sich im Abs. 2.11.3.

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2.11. INTERNE MODULE

2.11.1. Modul PR120/V - MEASURING

Led Power

Trennschalter

Das Modul PR120/V gestattet das Lesen und die Verarbeitung der Primärspannungen, indem eine Reihe von Schutz- und Messfunktionen implementiert wird. Das Modul liefert die Energie zum Einschalten des Relais auch dann, wenn keine Vaux vorhanden ist, bei Nullstrom oder CB aus.

PR120/V kann bei direktem Anschluss an die Sammelschienen des Leistungsschalters mit Phasenspannungen bis 690V funktionieren. Für höhere Spannungen und bis zu 1150V ist die Funktion bei Vorhandensein eines externen Spannungswandlers garantiert.

Das Modul verfügt über eine Leuchtdiode “Power”, die angibt, ob die Energie der Primär-spannung ausreicht, um das Relais zu speisen, und einen plombierbaren Trennschalter für die Prüfung der Durchschlagfestigkeit.

Das auf dem Relais zur Verfügung stehende Menü gestattet die Einstellung verschie-dener Parameter:- Wahl der Bemessungsspannung- Meldung des Vorhandenseins eines Spannungswandlers- Wahl der Primär- und Sekundärspannungen des Spannungswandlers- Einstellung des Leistungsfl usses- Freigabe des Neutralleiters (nur mit dreipoligen Leistungsschaltern verfügbar)

Mit auf PR123/P installiertem Modul sind im Menü zwei weitere Parameter verfügbar:- Phasenfolge: Freigabe und Kontrollschwellen der Sequenz- Gemessenes Cos : Freigabe und Kontrollschwelle des Moduls gemessenes Cos .

2.11.1.1. StromversorgungDie Stromversorgung der Einheiten PR122/P und PR123/P vom Modul MEASURING erfolgt über die Sammelschienenspannung.Die Speisestufe ist in der Lage, ausgehend von einer verketteten Zweiphasenspannung von 80 Veff bis zu einer verketteten Drei-phasenspannung von 897 Veff ( 1,3 * 690 Veff ) am eigenen Eingang zu funktionieren.

Die Mindestspeiseeigenschaften für das Relais in den verschiedenen Konfi gurationen sind im Abs. 2.3.5.2 beschrieben.

2.11.1.2. Parameter PR120/VDas Menü Einstellungen/Module gestattet die Regelung aller Parameter des PR 120/V

Parameter Werte HinweiseSpannungswandler nicht vorhanden/vorhanden Beim Fehlen des Spannungswandlers ist der

Messwert auf dem Display der Primärspannung der, der auf den Sammelschienen abgelesen wird.Beim Vorhandensein des Spannungswandlers betrifft der Messwert auf dem Display das Um-spannverhältnis des Spannungswandlers, das von den Einstellungen der Primär- und Sekun-därspannung festgelegt wird.

Bemessungsspan-nung

100V - 115V - 120V - 190V - 208V - 220V - 230V - 240V - 277V - 347V - 380V - 400V - 415V - 440V - 480V - 500V - 550V - 600V - 660V - 690V

Liste der verfügbaren Werte ohne Spannungs-wandler

Primärstrom 100V - 115V - 120V - 190V - 208V - 220V - 230V - 240V - 277V - 347V - 380V - 400V - 415V - 440V - 480V - 500V - 550V - 600V - 660V - 690V - 910V - 950V - 1000V - 1150V

Liste der verfügbaren Werte mit Spannungs-wandler

Sekundärspannung 100V - 110V - 115V - 120V - 200V - 230V Liste der verfügbaren Werte mit Spannungs-wandler

Leistungsfl uss Unten Oben / Oben Unten Einstellung für die Schutzfunktion DMeldungen (nur mit PR123/P)

Freigabe (ON/OFF)Schwelle (123/321)

Freigabe ON/OFFSchwelle (von 0,5 bis 0,95; Schritt 0,01)

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2.11.1.3. SpannungswandlerBei dreiphasigen Systemen mit verketteter Bemessungsspannung über 690 Veff muss eine Abspanntransformator benutzt werden (Umspannverhältnis kleiner als 1).Der korrekte Betrieb ist für Stern/Stern- oder Dreieck-/Dreieck-Konfi gurationen gewährleistet.

Die benutzbaren primären und sekundären Bemessungsspannungen, die auf der Einheit eingestellt werden müssen, sind im dedizierten Menü vorhanden.

Einzelne Standardtransformatoren: Mechanische EigenschaftenBefestigung Hutschiene DIN EN 50022Werkstoff thermoplastisch selbstlöschendSchutzart IP30Elektrostatischer Schutz mit Abschirmung vom Steckverbinder

zur Erde

Elektrische EigenschaftenGenauigkeitsklasse Kl. 0,5Leistung 10VA...20 VAÜberlastung 20% permanentIsolierungen 4 kV zwischen Ein- und Ausgängen

4 kV zwischen Abschirmung und Aus-gängen4 kV zwischen Abschirmung und Ein-gängen

Bereich der Betriebsfrequenzen von 50 Hz bis 60 Hz, ± 10%

Hier folgt eine Übersichtstabelle für die Anschlüsse des Standard-Spannungswandlers je nach dem Anlagentyp. Die Spannungswandler müssen eine Leistung zwischen den Werten 10 und 20 VA inbegriffen und 4 kV Isolierung zwischen der Primär- und der Sekundärwicklung haben.

AnlagensystemTransformator Typ "TV Standard" (Stern/

Stern)Transformator Typ "TV Standard" (Dreieck/

Dreieck)

Anwendungsschaltbild Anwendungsschaltbild

TN-C B ATN-S B AIT mit Neutralleiter B AIT k.A. ATT mit Neutralleiter B ATT ohne Neutralleiter k.A. A

Anmerkung zu Schaltbild B: - für Systeme TN-C ist der Anschluss auf PEN vorzunehmen; - für Systeme TN-S ist der Anschluss für Konfi gurationen mit Neutralleiter auf N oder für Konfi gurationen ohne Neutral-

leiter auf PE vorzunehmen. Falls PE benutzt wird, könnte der Strom darauf in der Ordnung von Zehnern mA liegen. Wenn der Kunde diesen Wert als zu hoch betrachtet oder einen FI-Schutz hat, der ausgelöst werden könnte, muss das Anwendungsschaltbild A benutzt werden.

- für Systeme IT und TT mit Neutralleiter ist der Anschluss auf N vorzunehmen.

Anwendungsschaltbild BAnwendungsschaltbild AN

ACHTUNG: Die Höchstlänge der Verdrahtungen TV - Modul PR120/V darf nicht mehr als 15 Meter ausmachen. Ein geschirmtes Kabel mit verdrillten Adernspaaren verwenden (zum Beispiel das Kabel BELDEN 3105A). Der Schirm muss auf beiden Seiten geerdet werden.

ACHTUNG: Die Prüfung der Durchschlagsfestigkeit auf den Ein- und Ausgängen der Relais und den Sekundär-leitungen des eventuell angeschlossenen Spannungswandlers ist nicht gestattet.

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2.11.1.4. Prüfungen der DurchschlagsfestigkeitVor Ausführung der Prüfung der Durchschlagfestigkeit muss man den Trennschalter in die Schaltstellung Test drehen. Hierzu die Schraube entgegen dem Uhrzeigersinn bis an den Anschlag drehen.

ACHTUNG: Da alle Spannungsschutzfunktionen deaktiviert sind, wenn sich der Trennschalter in der Schaltstel-lung Test befi ndet, muss man ihn nach Ausführung der Durchschlagfestigkeitsprüfung wieder in die Ausgangs-stellung schalten. Hierzu die Schraube im Uhrzeigersinn an den entgegengesetzten Anschlag drehen.Nach Abschluss des Vorgangs sicherstellen, dass die LED Power line aufl euchtet.ACHTUNG: Die Prüfung der Durchschlagsfestigkeit der Sekundärleitungen des eventuell angeschlossenen Spannungs-wandlers ist nicht gestattet.

2.11.2. Modul PR120/D-M - COM

Led Power

Led der Kommunikation

Das Dialogmodul PR120/D-M ist für den Anschluss des Relais an ein Modbus-Netz für die Fernüberwachung und -steuerung der Leistungsschalter bestimmt. Das Modul gestattet außerdem:- Lesen einiger Zustände des Leistungsschalters, bezogen auf die Federn und die Stellung des Leistungsschalters in der ausfahrbaren Version.- Kontakte zum Steuern der Ein- und Ausschaltbefehle des CB durch die Spulen YO und YC.

Das Modul funktioniert mit vorhandener Vaux.

Das Modul ist mit einer Leuchtdiode “Power”, die angibt, ob es eingeschaltet ist, und zwei Leuchtdioden “Tx“ und “Rx“ zur Kommunikation ausgestattet, die den Erhalt bzw. das Senden von Daten anzeigen.

Das auf dem Relais zur Verfügung stehende Menü gestattet die Einstellung ver-schiedener Parameter:- Relaiskonfi guration (lokal / fern)- Kommunikationsparameter (Baudrate, Adresse, Parität)

Die Kommunikationsfunktion mit PR120/D-M - COM entspricht dem Protokoll Mod-bus RTU, wobei eine physikalische Schnittstelle vom Typ RS485 ausgenutzt wird.

Alle Informationen, die für eine korrekte Abwicklung der Kommunikation mit PR120/D-M erforderlich sind, stehen in dem Doku-ment Modbus System Interface für Relais Emax (1SDH000566R0001)

2.11.2.1. Parameter PR120/D-MDas Menü Einstellungen/Module gestattet die Regelung aller Kommunikationsparameter.

Parameter Werte HinweiseLokal/Fern Lokal/Fern Lokal: Alle Änderungen der Parameter vom Menü auf dem Relais sind zu-

lässig. Bei Fernmodus ist nur die Überwachung möglich.Fern: Alle Änderungen der Parameter vom Menü bei Fernmodus sind zuläs-sig. Auf dem Relais ist nur die Überwachung möglich.

Serielle Adresse von 1 bis 247; Schritt 1 In einem Kommunikationsnetz ist es wichtig, die Einheiten nicht mit der gleichen Adresse zu konfi gurieren, um Konfl ikte zu vermeiden.

Baudrate 9600 / 19200bit/sPhysisches Pro-tokoll

8,E,1 - 8,0,1 - 8,N,2 - 8,N,1

Adressierung Modbus-Standard / ABB

Die Parameter können außerdem über die Geräte PR010/T, BT030-USB und Ekip T&P geändert werden.

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2.11.3. Modul PR120/K - SIGNALLING

Led Power

Led Kontakte

Das Meldemodul PR120/K erlaubt die lokale Anzeige von Alarmen und Auslösun-gen des Leistungsschalters.Das Modul steuert:- Kontakte: bis zu 4 programmierbare Ausgangskontakte (K51/p1, K51/p2, K51/p3 e K51/p4.)- Eingänge: 1 digitalen Eingangskontakt.

Es sind zwei mögliche Konfi gurationen für das Modul SIGNALLING vorgesehen:- Default-Konfi guration: 1 Digitaleingang, 3 Kontakte mit gemeinsamem Pol, 1 unabhängiger Kontakt- alternative Konfi guration: 4 unabhängige Kontakte. In diesem Fall ist der Digi-taleingang nicht verfügbar.Die beiden Konfi gurationen sind alternativ nutzbar.

Das Modul funktioniert mit Vaux oder Speisung von PR120/V.

Das Modul ist mit einer Leuchtdiode “Power”, die angibt, ob es eingeschaltet ist, und 4 Leuchtdioden Kontakte “1“, “2”, “3” und “4“ ausgestattet, die den Zustand der 4 verfügbaren Kontakte anzeigen (LED an = Kontakt geschlossen).

Das auf dem Relais zur Verfügung stehende Menü gestattet die Einstellung ver-schiedener Parameter für die Konfi guration von Kontakten und Eingang:- Konfi guration Kontakte (Signalquelle, Aktivierungsverzögerung, Ruhezustand, Selbsthaltefunktion).- Konfi guration Eingang (Polarität, Funktion, Verzögerung)

2.11.3.1. Parameter PR120/KDas Menü Einstellungen/Module gestattet die Regelung aller Parameter der Kontakte und Eingänge.

Name Kontakt

Parameter / Funktionen Werte Hinweise

Relais Nr. 1Relais Nr. 2Relais Nr. 3Relais Nr. 4

Signalquelle Keine / Voralarm L / Verzög. L / Verzög. S / Ausschaltung L / Ausschaltung S / Ausschal-tung G / Ausschaltung I / Jede Ausschaltung / Custom

Für die Konfi guration Custom die Details befolgen, die schon für die Ereignisse des Datenloggers beschrieben sind (Abs. 2.8.3).

Verzögerung von 0 bis100s; Schritt 0,01s Beabsichtigte Verzögerung vor Aktivierung des KontaktsS/Ö S/Ö Kontaktzustand im Ruhezustand: Schließer (S), Öffner (Ö)Selbsthal-tung

ON / OFF Stellt man die Selbsthaltung auf ON, bleibt der Kontakt nach der Aktivierung umgeschaltet. Zum Zurücksetzen bedarf es eines Rücksetzvorgangs.

Eingang Polarität Aktiv unten / Aktiv oben Der Eingang wird für Meldungen tief und hoch akti-viert betrachtet

Funktion Allgemein Keine Aktion zugeordnetExterne Auslösung Betätigt die Ausschaltung des LeistungsschaltersAussetzung zurücksetzen Setzt die Daten nach einer Auslösung zurückSatz B Schaltet von Satz A auf Satz B um (nur bei PR123/P)Lokal Erzwingt den Zustand lokal der Schutzfunktion (lokal/

fern)Signale zurücksetzen Zurücksetzen der programmierbaren KontakteEnergie zurücksetzen Zurücksetzen der Energiezähler

Verzögerung von 0 bis100s; Schritt 0,01s Führt die Aktion nach der eingestellten Zeit t aus

Die Parameter können außerdem über die Geräte PR010/T, BT030-USB und Ekip T&P geändert werden.

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2.11.3.2. Eigenschaften der MeldeschalterDie folgenden Daten sind für ohmsche Lasten (cos = 1) defi niert.

Parameter Wert

Kontakttyp Einzelpol (SPST)Maximale Schaltspannung 130 VDC 380 VACMaximaler Schaltstrom 5 A 8 AMaximale Schaltleistung 175 W 2000 VA

Ausschaltvermögen bei 35 VDC 5 A ----Ausschaltvermögen bei 120 VDC 0,2 A ----Ausschaltvermögen bei 250 VAC ---- 8 AAusschaltvermögen bei 380 VAC ---- 5,2 A

Isolierung Kontakt/Spule 4000 Veff /VrmsIsolierung Kontakt/Spule 1000 Veff /Vrms

2.11.3.3. DigitaleingangDie Einheit bietet die Möglichkeit, dem Digitaleingang unterschiedliche Funktionen zuzuordnen:Die Aktivierung des Digitaleingangs erfolgt mit einer Spannung DC, die sich um Bereich 0-5V DC befi nden muss, um als tief betrachtet zu werden, und im Bereich 15-28 VDC, um als hoch betrachtet zu werden.

Die Abbildung zeigt die zwei Fälle A und B, in denen sich der Eingang im aktiven Zustand befi ndet. Im Fall A bleibt der Eingang nicht länger als die Aktivierungsverzögerung gültig, weshalb die zugeordnete Aktion nicht ausgeführt wird. Im Fall B wird die Aktion hingegen nach der eingestellten Verzögerung ausgeführt.

Zeitdauer unterhalb der Verzögerung

Anschließende Aktion

Eingestellte Verzögerung

Aktion

Eingangszustand

2.11.4. Modul PR120/D-BT - WL COM

Led Power

Led der Kommunikation

Das Dialogmodul PR120/D-BT ist für den Anschluss des Relais an ein Wireless-Netz für die Fernüberwachung und -steuerung der Leistungsschalter bestimmt.Die Kommunikation basiert auf den Bluetooth Standard und gestattet die Kommunikation zwischen Relais und Laptop über den Bluetooth-Port. Für einen korrekten Anschluss ist zu berücksichtigen, dass die Reichweite des Moduls 10 Meter in freier Luft beträgt.

Das Modul funktioniert mit wenigstens einer vorhandenen Stromversorgung: Vaux oder Spei-sung durch das Modul PR120/V oder Speisung durch das Batteriemodul PR030/B

Das Modul ist mit einer Leuchtdiode “Power”, die angibt, ob es eingeschaltet ist, und drei Leuchtdioden “Tx“, “Rx“ und “BT“ zur Kommunikation ausgestattet, die den Erhalt bzw. das Senden von Daten und die aktivierte Bluetooth-Verbindung anzeigen.

Nähere Einzelheiten zum korrekten Bluetooth-Anschluss stehen in der Betriebsanleitung der SW ABB Ekip Connect (1SDH000891R0001).

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2.12. INBETRIEBNAHME UND HINWEISE

2.12.1. InstallationWenn der Leistungsschalter mit eingebautem Relais erworben wird, ist dieser Vorgang nicht nötig, während er im Fall eines Austausches erforderlich wird.Für den Einbau eines PR122/P oder PR123/P in der nachstehend beschriebenen Weise verfahren:

1. Bei ausgeschaltetem und möglichst in Trennstellung befi ndlichem Leistungsschalter den Schutzauslöser im Leistungsschalter einbauen.

2. Die Einheit NUR mit PR030/B speisen.3. Wenn keine anderen Fehler vorliegen, erscheint auf dem Display die Meldung Konfi guration" (Konfi gurationsfehler) und die

gelbe LED (Warning) leuchtet ständig.4. Das Menü “Einstellungen” der Einheit aufrufen.5. Die Option “Leistungsschalter" wählen.6. Die Option “Installation Einheit" wählen.7. Das Passwort eingeben.8. Die Option “Installieren” wählen und “ENTER” drücken.9. Wenn die rote LED zu blinken beginnt und die Meldung Installation" (Installationsfehler) erscheint, PR030/B entfernen.10. Das Relais mit einer beliebigen Stromquelle speisen.11. Sicherstellen, dass keine Konfi gurationsfehler vorliegen.

2.12.2. AusbauFür den Ausbau eines PR122/P oder PR123/P in der nachstehend beschriebenen Weise verfahren:

1. Bei ausgeschaltetem und/oder in Trennstellung befi ndlichen Leistungsschalter die Einheit mit PR030/B speisen.

2. Das Menü “Einstellungen” der Einheit aufrufen.3. Die Option “Leistungsschalter" wählen.4. Die Option “Installation Einheit" wählen.5. Das Passwort eingeben.6. Die Option “Desinstallieren” wählen und “ENTER” drücken.7. PR030/B ausbauen.8. Die Einheit PR122/P aus dem Leistungsschalter ausbauen.9. Zum Entfernen des Steckverbinders von TC wie in der nebenstehenden Abbildung dargestellt verfahren.

Das Verfahren zur Desinstallation ist für den Betrieb nicht unbedingt erforderlich, gestattet aber die Speicherung der Parameter des Leistungsschalters, wie beispielsweise der Kontaktverschleiß und andere, die sonst verloren gingen. Die genannten Daten werden dann an das neue Relais übertragen, das in diesen Leistungsschalter eingebaut wird.

2.12.3. AnschlüsseACHTUNG: Für durch den Anwender ausgeführten Anschlüsse empfi ehlt es sich, die in diesem Dokument ste-henden Anweisungen gewissenhaft zu befolgen.Auf diese Weise sind wir in der Lage, allen internationalen Bezugsnormen gerecht zu werden und auch unter er-schwerten elektromagnetischen und Umgebungsbedingungen einen korrekten Betrieb des Relais zu gewährleisten.Besondere Aufmerksamkeit gilt den Kabeltypen, den Erdverbindungen und den empfohlenen maximalen Ent-fernungen.

2.12.4. Kontrolle des Anschlusses von CS und TCACHTUNG: Wenn PR122/P vom Anwender eingebaut wird, ist es ratsam, vor der Einschaltung des Leistungs-schalters im Moment der ersten Einschaltung des Schutzauslösers mit Hilfe der Stromversorgungseinheit PR030/B die letzte Zeile des Displays zu kontrollieren. Es dürfen keine Meldungen wie CS und/oder TC nicht angeschlos-sen erscheinen. Andernfalls darf man CB nicht schließen und muss die Anschlüsse ausführen.

2.12.5. Anschluss des Stromsensors für externen NeutralleiterACHTUNG: Falls man bei einem dreipoligen Leistungsschalter den Stromsensor für den externen Neutralleiter anschließen will, nicht vergessen, InN angemessen einzustellen. In dieser Phase muss der Leistungsschalter ausgeschaltet und möglichst getrennt sein.

2.12.6. Anschlüsse des SpannungswandlersAlle Funktions- und Anwendungsdetails für einen korrekten Gebrauch der Spannungswandler stehen im Abs. 2.11.1.3.

2.12.7. Inbetriebsetzung Sensor RcFalls man ein Relais PR122/P und PR123/P mit der Funktion Rc integrieren will, ist es erforderlich, die hier folgenden Anweisungen zu befolgen, um die Einheit zu aktualisieren:1. Alle Speisungen entfernen.2. Die Anweisungen des Dokuments 1SDH000616R0001 befolgen: Das Rating Plug und das Kabel XK2 montieren, die für die

Anwendung RC geliefert werden.3. Den Sensor auf den Sammelschienen installieren, wie im Dokument 1SDH000529R0614 gezeigt ist.4. Den Ringkernwandler am Relais anschließen, wie im Schaltbild zu sehen ist.5. Die Einheit mit PR030/B speisen und die Installationsphase nach dem folgenden Verfahren ausführen: Einstellungen, Lei-

stungsschalter, Erdungsschutz, externer Ringkernwandler, Rc. Die Änderungen bestätigen.6. Sicherstellen, dass keine Störungen gemeldet werden.7. Die Schwellen und Zeiten der Schutzfunktion Rc einstellen.8. Einen Test RC (siehe Abs. 2.10 TEST) ausführen und sicherstellen, dass alles korrekt funktioniert.

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2.13. URSPRÜNGLICHE EINSTELLUNGEN

Es ist unbedingt erforderlich, dass der Anwender vor der Inbetriebnahme des PR122/P und PR123/P die einstellbaren Parameter festlegt und nach den Erfordernissen der eigenen Anlage einstellt.ABB SACE sogt dafür, die Aufkleber aller variablen Größen anzubringen, die sich auf den Leistungsschalter beziehen (z.B. CB-Typ, Größe des Rating Plug etc.), damit der Anwender alle Informationen fi ndet, die für die Festlegung der Parameter erforderlich sind.

Ist das Modul PR120/V vorhanden, muss die Anlagenspannung angemessen eingestellt werden.

ACHTUNG: Abgesehen hiervon ist es unabdingbar, dass der Anwender vor der Inbetriebsetzung des Relais das Passwort ändert und jeden editierbaren Parameter sorgfältig einstellt.

Dies Relais PR122/P und PR123/P werden von ABB SACE mit der folgenden Parametereinstellung geliefert:

Schutzfunktion On/Off Schwellenwert Zeit Kennlinie Thermisches Gedächtnis Zonenselektivität Auslösung

L -- 1 In 144 s I2t Off -- --S Off 6 In 50 ms K -- Off: 0,04 s --S2 (nur für PR123/P) Off 6 In 50 ms K -- Off: 0,04 s --D (nur für PR123/P)D (nur für PR123/P) Off 6 In 0,2 s - 0,2 s Off: 0,13 s --I On 4 In -- -- -- -- --G Off 0,2 In 0,4 s K -- Off: 0,04 s OnU (Ströme) Off 50 % 5 s OffOT -- OffK LC1 Off 50 % I1K LC2 Off 75 % I1UV Off 0.9 Un 5 s OffOV Off 1,05 Un 5 s OffRV Off 0,15 Un 15 s OffRP Off - 0,1 Pn 10 s OffUF Off 0,9 Fn 3 s OffOF Off 1,1 Fn 3 s OffSprache -- EnglNetzfrequenz -- 50 HzEinheit Local BusEinheit Local Bus OffNeutralleiterwahl -- *Wahl Ringkernwandler -- NoneExt. ground tor. Off 100 ABemessungsspannung -- 380VS Anlauf Off 6 In 100 msI Anlauf Off 4 In 100 msG Anlauf Off 1 In 100 msPasswort -- 0001Zeitabstand Messungen -- 60 minIw Off 3 InLeistungsrichtung -- top bottomWarning Harmonische Verzerrung

Off

MCR Off 6 In 40 ms -- -- -- --Aktivierungsschwelle Anlauf 0,1In

Hinweis:* = OFF für dreipolige Leistungsschalter* = 50% für vierpolige Leistungsschalter* = 100% für Leistungsschalter full size

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2.14. PROBLEMLÖSUNG

2.14.1. FehlersucheDie nachstehende Tabelle, in der einige typische Situationen zusammengefasst sind, die beim Betrieb eintreten können, soll helfen, die Ursache etwaiger Probleme und Fehlfunktionen zu verstehen und nach Möglichkeit zu beseitigen.

Hinweis: 1. Vor der Konsultation der nachstehenden Tabelle einige Sekunden prüfen, ob auf dem Display Fehlermeldungen angezeigt werden.2. FN steht für den normalen Betrieb des Relais.3. Wenn die nachstehenden Ratschläge nicht zur Lösung des Problems führen, wenden Sie sich bitte an den ABB SACE Kundendienst.4. Sofern möglich, die externen Kommunikationsgeräte benutzen und einen über Ekip Connect heruntergeladenen Bericht liefern.

Nr. Situation Mögliche Ursachen Ratschläge

1 Auslösetest kann nicht ausgeführt werden

1. Sammelschienenstrom > 02. Ausschaltspule nicht angeschlossen

1. FN2. Meldungen auf Display prüfen

2 Auslösezeiten kürzer als erwartet

1. Schwellenwert zu tief2. Kennlinie zu niedrig3. Thermisches Gedächtnis eingeschaltet4. Falsche Wahl des Neutralleiters5. SdZ eingeschaltet

1. Schwellenwert korrigieren2. Kennlinie korrigieren3. Ausschalten, falls nicht erforderlich4. Wahl Neutralleiter korrigieren5. Ausschalten, falls nicht erforderlich

3 Auslösezeiten länger als erwartet

1. Schwellenwert zu hoch2. Kennlinie zu hoch3. Kennlinie I2t eingestellt4. Falsche Wahl des Neutralleiters

1. Schwellenwert korrigieren2. Kennlinie korrigieren3. Ausschalten, falls nicht erforderlich4. Wahl Neutralleiter korrigieren

4 Schnelle Auslösung mit I3=Off

Auslösung von Iinst FN bei Kurzschluss mit hohem I

5 I der Erdung hoch, aber keine Auslösung

1. Falsche Sensorwahl 2. Funktion G mit I>4In gehemmt

1. Int. oder ext. Sensor einstellen2. FN

6 Display aus 1. Vaux fehlt und Strom und/oder Span-nung unter dem Tiefstwert.

2. Bereichsüberschreitung der Temperatur

1. FN, siehe 2.3.5.2

2. FN, siehe Abs.2.3.4 und 2.6.177 Hintergrundbeleuchtung

des Displays funktioniert nicht

Ströme und/oder Spannungen unter dem Grenzwert für Einschaltung Display

FN

8 Falsche Anzeige von I Strom unterhalb des anzeigbaren unteren Schwellenwertes

FN

9 Lesung V, W und cos falsch

1. Falscher Anschluss zwischen TV und PR120/V

2. Falsche Einstellung Parameter Span-nung

1. Anschlüsse zwischen TV und PR120/V prüfen2. Die korrekten Parameter einstellen

10 Meldung “ Local Bus” auf Display

Keine Kommunikation zwischen PR123/P und Flex InterfaceFlex Interface

1. Wenn nicht vorhanden, Einheit lokalen Bus nicht verwenden, siehe Abs. 2.9.3

2. Busverbindung prüfen3. Flex Interface prüfen

11 Meldung “” anstatt der erwarteten Daten

Funktion ausgeschaltet oder Daten außer-halb des zulässigen Bereichs

FN

12 Erwartete Auslösung erfolgt nicht

Auslösefunktion ausgeschaltet NB, Auslösung freigeben, falls erforderlich

13 Nichtaktivierung der Schutzfunktion Unsymme-trie U

Werte außerhalb zulässigen Bereichs FN, siehe 2.6.11

14 Ausschaltdaten werden nicht angezeigt

Fehlen von Vaux, Pufferkondensator ent-laden

FN, siehe Abs. 2.7.2

15 Passwort wird nicht ver-langt

Passwort ist gesperrt worden NB, Passwort wieder eingeben, aber nicht mit Wert von 0000

16 Kein Parameter kann geän-dert werden

PR123/P in Alarmzustand FN

17 Meldung “ Temp. Sensor” oder “ Anlauf”

Interner Fehler in Relais möglich Wenden Sie sich bitte an ABB SACE

18 Datum ungültig 1. Erste Installation2. Datenverlust wegen Stromausfall

Datum ändern, siehe Abs. 2.9.8

19 Auslösung zum falschen Zeitpunkt

siehe Abs. 2.4.3.2

20 Aufl euchten der LED siehe Abs. 2.4.121 Sprache kann nicht geän-

dert werden1. Relais steht auf Fernbetrieb2. CB ist nicht offen3. Vaux oder PR120/V oder PR030/B nicht

vorhanden

1. Auf lokal setzen2. CB öffnen3. Das Relais speisen

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2.14.2. Im Fehlerfall

ACHTUNG: Wenn der Verdacht besteht, dass das Relais defekt ist, wenn Betriebsstörungen vorliegen oder eine unvorhergesehene Auslösung veranlasst wurde, sollten Sie die nachstehenden Anweisungen genau befolgen: Menü der Messungen Historische Daten Auslösung:

1. Die ausgelöste Schutzfunktion notieren. Hierzu die Seite LETZTE AUSLÖSUNG aufrufen, falls eine externe Stromversorgung (Vaux oder Batterie) vorhanden ist bzw. bei Eigenspeisung die Taste "i Test" drücken.

2. Den Leistungsschaltertyp, die Polzahl, eventuell angeschlossenes Zubehör, den Bemessungsstrom, die Seriennummer und die SW-Version notieren.

3. Eine kurze Beschreibung der Ausschaltung erstellen (Welche LEDs leuchteten und/oder welche Anzeigen waren auf dem Display zu sehen? Wann ist der Fehler aufgetreten? Wie oft? Immer unter den gleichen Bedingungen? Mit welchem Lasttyp? Bei welcher Spannung? Bei welchem Strom? Ist das Ereignis reproduzierbar?).

4. Alle gesammelten Informationen zusammen mit dem Anwendungsschaltplan des Leistungsschalters dem nächstgelegenen Kundendienstzentrum von ABB zukommen lassen.

Je vollständiger und detaillierter die dem Kundendienst von ABB übermittelten Informationen sind, desto einfacher ist die technische Prüfung des aufgetretenen Problems und desto schneller können die zur Lösung erforderlichen Maßnahmen veranlasst werden.

ACHTUNG: Wenn man einen Leistungsschalter mit nicht gelösten Betriebsstörungen in Betrieb lässt, kann das zu Betriebsstörungen und/oder zum Betriebsausfall der Anlage führen. Wenn diese Situation zu Ver-letzungen, Sachschäden führen kann oder ansonsten kritisch ist, ist der Leistungsschalter sofort auszubauen, bis er geprüft oder repariert werden kann.

2.15. EXTERNE EINHEITEN

Die Relais PR122/P und PR123/P können an externe Einheiten angeschlossen werden, die für vorübergehende Funktionen oder zur Erweiterung der Funktionen nützlich sind oder den Gebrauch vereinfachen: - PR030/B - BT030-USB - PR010/T - Ekip T&P - HMI030 - Flex Interface

Außerdem gibt es die Kommunikations-SW Ekip Connect, die mit den Modulen BT030-USB und Ekip T&P geliefert wird, die auch mit PR120/D-M benutzt werden kann.

Alle Details, welche die Leistungen und die Benutzung der oben genannten Einheiten betreffen, sind in der Bedienungsanleitung 1SDH000460R0001 beschrieben.

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H00

0460

R01

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In Anbetracht der ständigen Weiterentwicklung der Normen und der Werkstoffe können die im vorlie-genden Katalog angegebenen Eigenschaften und Abmessungen erst nach Bestätigung durch ABB SACE als verbindlich betrachtet werden.