38
Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Emissionshandel Vortrag Umweltrecht

Janina SennerArne FeldmeierFabian Ruppert

Christoph Hanrott

Page 2: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Inhaltsgliederung

1. Die Grundidee des Emissionshandels

2. Umsetzung im Kyoto Protokoll

3. Rechtliche Grundlagen

4. Emissionshandel in der EU

5. Emissionshandel in Deutschland

6. Vor- und Nachteile des Emissionshandels

7. Aktuelle Informationen

8. Fazit

Page 3: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

1. Die Grundidee des Emissionshandels

Page 4: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Die Grundidee des Emissionshandels

Weltweite Reduzierung von Treibhausgasen Stillstand / Verlangsamung der globalen Erwärmung

Minderung von Emissionen sollen über große geografische Räume betrachtet und bewertet werden

Emission als freies Gut Emissionen als knappes Gut Emission als Wirtschaftsgut

Page 5: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

2. Umsetzung im Kyoto Protokoll

Page 6: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Kyoto Protokoll

Kyoto Protokoll:

seit 1997 beschlossenes Zusatzprotokoll zur Ausgestaltung der Klima-Rahmenkonvention (UNFCCC) der Vereinten Nationen für den Klimaschutz.

Das bis zum Jahr 2012 gültige Abkommen schreibt verbindliche Ziele für die Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen fest, die als Auslöser der globalen Erwärmung gelten.

Page 7: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Ziele des Kyoto Protokolls

Kyoto Protokoll:

Beigetretende Industrieländer verpflichteten sich bis zum Zeitraum 2008-2012 ihre Treibhausgase um 5,2% zu reduzieren (Basis 1990)

Kohlendioxid (CO2) wichtigstes THG

Weltweites Reduktionsziel wird auf Nationalstaaten herunter gebrochen

Die EU muss um 8% reduzieren Deutschland um 21%

Kyoto-Protokoll tritt 90 Tage nach der Ratifizierung durch das russische Parlament am 16.02.2005 in Kraft; die USA haben bisher nicht ratifiziert

Page 8: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Flexible Mechanismen im Kyoto Protokoll

Joint Implementation (JI) Art. 6 KP: Industrieländer können Emissionsminderungsprojekte in

anderen Industrieländern durchführen und sich die erzielten Emissionsminderungen auf ihre eigenen Verpflichtungen anrechnen lassen

Clean Development Mechanism (CDM) Art. 12 KP: Industrieländer investieren in Emissionsminderungsprojekte

in Entwicklungsländern und können sich die erzielten Emissionsminderungen auf ihre eigenen

Verpflichtungen anrechnen lassen

Emissions Trading (ET) Art. 17 KP: Industrieländern können untereinander Emissionsrechte

handeln

Page 9: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Flexible Mechanismen im Kyoto Protokoll

Page 10: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

3. Rechtliche Grundlagen

Page 11: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Rechtliche Grundlagen

Kyoto - Protokoll

Richtlinie 2003/87/EG

Treibhausgas – Emissionshandelgesetz (TEHG)

Nationaler Allokationsplan (NAP)

Zuteilungsverordnung

Zuteilungsgesetz

Kostenverordnung

Page 12: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Rechtliche Grundlagen

Richtlinie 2003/87/EG :

„Das Ziel des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen […] ist letztlich die Stabilisierung der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre auf einem Stand, der eine gefährliche vom Menschen verursachte Beeinflussung des Klimasystems verhindert.“

TEHG :

„Zweck dieses Gesetzes ist es, für Tätigkeiten, durch die in besonderem Maße Treibhausgase emittiert werden, die Grundlagen für den Handel mit Berechtigungen zur Emission von Treibhausgasen in einem gemeinschaftsweiten Emissionshandelssystem zu schaffen, um damit durch eine kosteneffiziente Verringerung von Treibhausgasen zum weltweiten Klimaschutz beizutragen.“

Page 13: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Rechtliche Grundlagen

NAP I (2005 – 2007) : Der nationale Allokationsplan ist eine Übersicht zur Verteilung von

Emissionszertifikaten, die im Rahmen des europäischen Treibhausgasemissionshandel von jedem Mitgliedsstaat der EU jeweils am Anfang einer Handelsperiode (3 bzw. 5 Jahre) angefertigt werden muss.

NAP II ( 2008 – 2012) : Das Bundeskabinett hat am 28. Juni 2006 den zweiten Nationalen

Allokationsplan für die Bundesrepublik Deutschland für den Zeitraum 2008 bis 2012 (NAP II) beschlossen und am 30.06.2006 fristgerecht bei der EU-Kommission vorgelegt. Die gesetzliche Umsetzung des NAP II erfolgt im Zuteilungsgesetz 2012 (ZuG 2012).

ZuG 2007 / 2012 : Zweck dieses Gesetzes ist es, im Hinblick auf die Zuteilungsperiode 2005 bis

2007 ( 2008 bis 2012) nationale Ziele für die Emission von Kohlendioxid in Deutschland sowie Regeln für die Zuteilung und Ausgabe von Emissionsberechtigungen an die Betreiber von Anlagen festzulegen [...]

Page 14: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

4. Emissionshandel in der EU

Page 15: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott
Page 16: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Emissionshandel in der EU

Page 17: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

5. Emissionshandel in Deutschland

Page 18: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott
Page 19: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott
Page 20: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott
Page 21: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Erste Erkenntnisse (NAP I 2005-2007)

Vergabe nach ZuG 2007– Für Kleinemittenten hoher Aufwand– Energieintensive Industrie und Industrie mit

prozessbedingten CO2-Ausstoß benachteiligt– Viele Sonderregelungen (Optionsregeln)– Eingeplanten Reservemenge zu gering

Steigerung der Strompreise („windfall profits“) CO2-Reduktion unter Erwartungen Börsenhandel:

– Funktionsfähig und selbstregulierend– Starke Preisschwankungen

Page 22: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Umgesetzte Erkenntnisse im NAP II (2008-2012)

Vereinfachung des Vergabesystems (ZuG)– Entlastung der Kleinemittenten– Sonderregeln auf ein Minimum beschränken– Weiterhin Beschränkung auf CO2

Ausbau von alternativen Instrumenten – „Clean Development Mechanism“ (CDM)– „Join implementation“ (JI)

Drastischere Senkungen der Zertifikatszuteilungen– Bspw. Deutschland von 499 auf 453 Mio t CO2 / a

Page 23: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

6. Vor- und Nachteile des Emissionshandels

Page 24: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

6. Vorteile des Emissionshandels

Weitestgehend selbstregulierend– CO2-Handel anstatt gesetzlicher Verordnungen– Länderübergreifendes Instrument

Anreiz für Neuinvestitionen Kosten/Nutzen - Optimierung Förderung von CO2-armen Technologien

– Wirtschaftlicher Vorteil für Unternehmen in diesem Bereich– Technologischer Vorsprung

Page 25: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

6. Vorteile des Emissionshandels

Verringerung der Erderwärmung- Mögliche Vermeidung von finanziellen

Schäden durch Naturkatastrophen

- Erhalt der Natur

Page 26: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

6. Nachteile/Risiken des Emissionshandels

Finanzielle Belastung der Wirtschaft durch– Strompreissteigerung– Bürokratischer Aufwand durch Emissionsberichte /

Zuteilungsverfahren– Zertifikatkauf / zusätzliche Investitionen

Wettbewerbsverzerrung Wirtschaftliche Benachteiligung gegenüber nicht

teilnehmenden Länder– Besonders für energie- und CO2-intensive Industrie– Mögliche Verlagerung der Produktion ins Ausland

Page 27: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

6. Nachteile/Risiken des Emissionshandels

Einbezug weiterer Länder erforderlich– USA und China sind neben Europa die

Hauptemittenten– Steigende Emissionen in Schwellenländern

Hauptemittenten:

Europa 7.404 Mio. Tonnen

USA 6.526 Mio. Tonnen

China 5.327 Mio. Tonnen

Japan 1.406 Mio. Tonnen

Indien 1.050 Mio. Tonnen

Deutschland 0.880 Mio. Tonnen

ganz Afrika 0.944 Mio. Tonnen

Jährlicher pro-Kopf Verbrauch:

USA 20 Tonnen

Deutschland 10 Tonnen

Japan 9 Tonnen

China 3 Tonnen

Indien 1 Tonne

Afrika 1 Tonne

Page 28: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

7. Aktuelle Informationen

Page 29: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Momentane Kernfrage: Wie viel CO2 darf jetzt nach NAP II emittiert werden?

Von EU-Umweltkommission genehmigt: 453 Mio t. CO2 /a

Page 30: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Kritik an verschiedenen Punkten des NAP II: Versteigerung der Zertifikate

Union und SPD planen Einführung von Versteigerung von CO2 -Zertifikaten

So sollen die weiterhin gewaltigen Windfall-Profits kompensiert werden und der Gewinn der Energieversorger (6 bis 8 Mrd. € Zusatzgewinn allein durch die Einpreisung der kostenlos zugeteilten Emissionszertifikaten) zugunsten der Steuerzahler reduziert werden.

Alle anderen Branchen sollen die Zertifikate weiterhin kostenlos erhalten.

Nach Vorgaben der EU-Kommission ist eine Auktionierung von bis zu 10% möglich.

Page 31: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Weiterer Kritikpunkt am NAP II: Privilegierung von Kohlekraftwerken

Gaskraftwerke dürfen 365 g CO2 / erzeugter kWh ausstoßen.

Kohlekraftwerke dagegen mehr als das Doppelte (750 g).

Umweltverbände sehen dadurch in der Industrie falsche Anreize zur Fortführung der CO2-intensiven Kohleverstromung gesetzt.

Page 32: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Flugverkehr in den Emissionshandel einbeziehen

Das Flugzeug ist das klimaschädlichste Fortbewegungsmittel.

Die EU-Kommission geht davon aus, dass der erwartete Anstieg des Flugverkehrs bis zum Jahr 2012 ein Viertel der Reduktionen der EU, die Teil ihres Ziels im Rahmen des Kyoto-Protokolls sind, „auffressen“ würde.

Dennoch ist der internationale Flugverkehr nicht im Kyoto-Protokoll erfasst bzw. bekommt keine Emissionskontingente.

Seit 1990 sind die Emissionen des Flugverkehrs um 87 Prozent gestiegen.

Page 33: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Politischer Hintergrund des Klima - Gipfels

11. Klimagipfel in Montreal (Dez. 2005): 23.Sitzung des SBSTA: Vordiskussion bezüglich der

Emissionsbilanzen des Flugverkehrs für die einzelnen Staaten Ergebnislos verschoben auf 24.Sitzung

24. Sitzung des SBSTA (Mai 2006) Keine weiteren Fortschritte. Verschoben auf 12.Klimagipfel

12. Klimagipfel in Nairobi (Nov. 2006) Aus Zeitmangel vertagt auf 13.Klimagipfel "Das Ergebnis von Nairobi ist frustrierend.“

(Gerhard Timm, Geschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland)

Page 34: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Klima Gipfel

Sendung mit dem Klaus

Page 35: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Europäische Umsetzung schneller

Ab 2011 sollen sämtliche Flüge innerhalb der EU am Handel teilnehmen, ab 2012 der gesamte EU - Flugverkehr.

Obergrenze der Emissionen soll auf Durchschnittsniveau der Jahre 2004-2006 gelegt werden.

10% der Zertifikate sollen versteigert werden.

20.12.06, Veröffentlichung des EU-Konzept zur Einbeziehung des Flugverkehrs:

Page 36: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Kalifornien will sich als erster US-Bundesstaat am internationalen Emissionshandel beteiligen

Im September 2006 unterschrieb Schwarzenegger in Anwesenheit von Tony Blair die Assembly Bill 32, welche gesetzlich vorschreibt den Ausstoß von Treibhausgasen in Kalifornien bis 2020 auf das Niveau von 1990 zurückzuführen.

Schwarzenegger: "Today, California will be a leader in the fight against global warming."

Nach Blairs Ansicht könnte der europäische Emissionshandel durchaus als Modell für einzelne US-Bundesstaaten dienen.

Erste Schritte in die Richtung:

Page 37: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

8. Fazit

Sinnvolles Instrument für europa-/weltweite Reduktion Ausbau auch auf andere Schadstoffe wünschenswert Bürokratischer Aufwand akzeptabel CO2-Reduzierung bei wirtschaftlich optimierten

Investitionen Weltweite Umsetzung weiterhin problematisch Wettbewerbsverzerrung Solange die beiden größten Emittenten (USA, China) sich

nicht beteiligen, leider fast nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“

Page 38: Emissionshandel Vortrag Umweltrecht Janina Senner Arne Feldmeier Fabian Ruppert Christoph Hanrott

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !!!